Tiefen Geothermie Projekt: Bürgerinformationsveranstaltung am
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- Frieder Bach
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1 Tiefen Geothermie Projekt: Bürgerinformationsveranstaltung am Überlandwerk Groß-Gerau GmbH
2 Agenda: 1. Rückblick Vorbereitung 2. Rückblick Bohrarbeiten 3. Ergebnis der Bohrarbeiten 4. Weiteres Vorgehen
3 Meilensteine der Vorbereitung Intensive und gründliche Vorbereitung des Projektes seit 2008 Sammeln und Zusammenstellen von Erkenntnissen über den regionalen Untergrund im Kreis Groß-Gerau 2-D Seismik 3-D Seismik Gravimetrie Seismizität Auswertung bestehender Bohrungen Beteiligung der ÜWG am Forschungsprojekt SIMON mit der Universität Frankfurt und der Landesbehörde (HLNUG) zur Erforschung der Seismizität im Oberrheingraben Förderung von Diplom- und Doktorarbeiten an den Universitäten Darmstadt und Heidelberg Intensive Einbeziehung von Bürger und Institutionen in den angrenzenden Gemeinden und im Kreis Groß-Gerau (DialoGGeo)
4 Meilensteine der Bohrung Trebur GT : Erteilung der Genehmigung für die Durchführung der Bohrungen durch das Regierungspräsidium Darmstadt : Aufbau der Bohranlage : Offizieller Starttermin (Meißelanschlag) und Vorstellung der ausführenden Bohr- und Servicefirmen : Start Bohrarbeiten um 9 Uhr : Fertigstellung der 4. von insgesamt 5 Bohrsektionen nach 72 Tagen (Die Arbeiten verliefen planmäßig mit bohrüblichen Herausforderungen z.b. Abweichungen bei den Absetzteufen, defektes Material oder bei der Zementation)
5 Meilensteine in der Bohrung Trebur GT1 Am Start der Bohrarbeiten 5. Sektion (Reservoir) Erreichen der Zielstruktur in einer Tiefe von 3750 m Wider Erwarten keine Anzeichen von Thermalwasser Stopp der Bohrarbeiten vor Erreichen der maximalen Zieltiefe von 4000 m Durchführung von Testarbeiten und geophysikalischen Bohrlochmessungen Feststellen der Nicht-Fündigkeit Mitte Juni 2016 Vorkommen an Palygorskit (Bergleder) Klassifizierung: Schichtsilikat Form: nadelige Kristalle Farbe: farblos Eigenschaft: dämmend und abdichtend Prognostizierte Temperatur zu gering (ca C) Prognostizierte Fließrate zu gering (ca. 5 Liter pro Sekunde) In der Folge kein wirtschaftlicher und nachhaltiger Betrieb einer geothermischen Anlage mit diesen Parametern möglich
6 Analyse der Möglichkeiten Nach dem Feststehen der Nichtfündigkeit der Bohrung GT1 wurden die verbleibenden Möglichkeiten analysiert: Aufgabe des Projektes Fortführung der Bohrung bis Zieltiefe Durchführung einer Säuerung und eines Pumpversuches Bohren einer Abzweigbohrung (Sidetrack) GT1a in ein alternatives Zielgebiet Der Bohrplatz bot die Möglichkeit zwei andere geologische Zielstrukturen, bekannt aus DialoG- Geo (2013), bohrtechnisch zu erschließen. Vorgehen: Festlegen der neuen Zielgebiete und Tiefen Planung der notwendigen Abzweigbohrung Erstellung eines Bohrprogrammes Organisation der Abzweigbohrung Genehmigung der Abzweigbohrung Entscheidung durch ÜWG-Gremien und Geschäftsführung Ende Juni 2016 Ziel GT1 Ziel GT1a
7 Planung Abzweigbohrung Abzweigbohrung Stammbohrung Bohrplatz Trebur
8 Planung Abzweigbohrung Altbohrung Königstädten 3 Ziel Stammbohrung GT1 (Störung 1) Ziel Abzweigbohrung GT1a (Störung 2 und Störung 3)
9 Meilensteine in der Abzweigbohrung GT1a : Beginn der Bohrarbeiten an der Abzweigbohrung Technisches Problem mit dem Meißel (Abriss und Verbleib des Meißels und des Untertagemotors im Bohrloch in der Tiefe von Metern) Ungeplanter Tausch des Bohrwerkzeuges in der 5. Sektion Erreichen der finalen Endteufe der Abzweigbohrung : Feststehen der Nichtfündigkeit der Abzweigbohrung
10 Verlust Bohrmeißel Technisches Problem in der neuen 5. Sektion: Verlust des Bohrmeißels Die unbekannte und anspruchsvolle Geologie sowie ungünstige geometrische Verhältnisse im Bohrloch waren die Ursache für den Abriss des Motors samt Meißel. Zwei Versuche das Equipment zu bergen blieben erfolglos : Entschluss das verlorene Equipment aufzugeben und die betroffenen Abschnitt des Bohrlochs zu verfüllen. Falsche Aussagen der BI Massenheim: Bei dem Versuch, das Bohrgestänge plus Bohrkopf aus dem Bohrloch zu ziehen, sei verseuchtes Kühlwasser des Bohrkopfes ausgetreten, sagt Mehr (Quelle: Allgemeine Zeitung )
11 Ergebnis Abzweigbohrung Ergebnis GT1a: Die Zielstrukturen der Abzweigbohrung wurde erbohrt Die Zielstrukturen wurde beide nicht durchlässig angetroffen Es konnte kein Thermalwasser gefördert werden Entscheidung zum Stopp der Bohrarbeiten im August 2016 Geologie: Die getroffenen geologischen Annahmen und das erarbeitete Modell des tiefen Untergrundes stimmten im Wesentlichen mit den angetroffenen Verhältnissen überein. Besonders in den beiden Reservoirsektionen wurden jedoch die Erwartungen der ÜWG an das Thermalwasser hinsichtlich der Menge und Temperatur nicht erfüllt. Trotz aller Vorerkundung und Planung blieb für ÜWG das erhebliche geologische Risiko der Nichtfündigkeit bestehen, dieses Risiko wurde im Vorfeld immer wieder kommuniziert.
12 Status quo Von weiteren Bohrarbeiten oder Pumpversuchen in der Bohrung wird abgesehen. Eine Teilrückverfüllung des Bohrlochs bis in eine Tiefe von 3322 m wurde vorgenommen. Das verbleibende Bohrloch ist gesichert. Die beteiligten Firmen haben den Bohrplatz geräumt. Die Bohranlage wurde abgebaut und wird von der Bohrfirma MND auf dem Gelände zwischengelagert, bis ein Anschlussprojekt gefunden wird.
13 Weiteres Vorgehen Die Projektgesellschaft ÜWGeo GmbH wird mit der Muttergesellschaft Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG) verschmolzen. Geothermie-Erlebniszentrum geolife wird zurückgebaut. ÜWG prüft folgende Szenarien für das Bohrloch: Wissenschaftliche Untersuchung Energetische Nutzung (z.b. Tiefe Erdwärmesonde) Rückbau des Bohrplatzes Sobald eine Entscheidung gefallen ist und konkrete Planungen vorliegen, wird die ÜWG im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung erneut informieren.
14 Energetische Nachnutzung Beispiel Tiefe Erdwärme Sonde (TEWS): In einer einzelnen Bohrung mit ca m Tiefe zirkuliert Flüssigkeit mit geringer Geschwindigkeit in einem geschlossenen Kreislauf. Obertägig kann die Energie aus der sich im Untergrund erwärmten Flüssigkeit gewonnen werden. Vorteile: geschlossener Kreislauf unerschöpfliche Energiequelle hohe Effizienz Quelle: ewz Energie Zement Casing Steigrohr Ringraum Innenrohr
15 Weiteres Vorgehen Da kein Tiefengeothermiekraftwerk realisiert wird, sind die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen nicht mehr erforderlich und werden beendet: Treuhandkonto wird aufgelöst Ombudsmann beendet seine Tätigkeit Versicherung mit Beweislastumkehr endet mit dem Ende der Bohrphase Messnetze werden abgeschaltet Dank an alle Beteiligten für das große Engagement und die konstruktive Zusammenarbeit! Insbesondere an die Mitglieder des Geothermie- Beirats und die Stiftung Risiko-Dialog.
16 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Überlandwerk Groß-Gerau GmbH Friedrichstraße Groß-Gerau Tel.: / 718-0
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