Dieser Text war eine Botschaft an Menschen, die mutlos und

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1 Predigt über Jes 35,3-10 Bad Salzungen, Gott kommt auf uns zu Thema der Predigt: Gott kommt auf uns zu. Hier geht es nicht um etwas, bei dem wir nur an die Zukunft zu denken haben. Dass Gott sich auf die Menschen, auf die Schöpfung zu bewegt, berichtet die Bibel von den ersten Seiten an. Schon in der Geschichte von Adam und Eva lesen wir, dass Gott den Menschen nahe kam, dass Er sie anredete, ihrem Leben einen Sinn und ein Ziel gab. Gott ging auf die Menschen zu, die Er als ein Gegenüber wollte, mit denen Er Gemeinschaft haben wollte. Später lesen wir, dass Gott auf Abraham zu kam, dass Er Ihm erschien, dass Er mit Ihm redete, dass Er einen Bund mit Ihm schloss. Dass Er Ihm ein Land, ein Volk und Segen für alle Völker zusagte. Gott ging auf Abraham zu, weil Er das Heil der ganzen Welt im Blick hatte. Ein weiteres Beispiel: Gott kam auf Mose zu. Er kam, um Sein Volk zu befreien. Später ging Er durch Seine Boten, die Propheten, auf die Menschen zu. Er ging ihnen nach, um sie zur Umkehr zu Gott zu bewegen. Dies waren nur einige Beispiele, wie Gott in der Geschichte auf Menschen zu kam. Immer ging es Ihm dabei um Rettung, um das Heil der Menschen, um Gemeinschaft mit den Menschen. Um sie für sich und Seine Ewigkeit zu gewinnen. Schließlich kam Er in Seinem Sohn auf die Menschen zu. 1 Als Seine Geburt angekündigt wurde; als Er große Wunder vollbrachte, konnten Menschen nur feststellen: Gott hat Sein Volk besucht. Gott wandte sich den Menschen in Seiner ganzen Liebe zu, doch wie oft stieß Er dabei auf wenig Gegenliebe. Wie viel Unheil ist über die Welt gekommen, weil Menschen Gott und Seiner Retterliebe auswichen. Weil sie Gott nicht zu brauchen meinten. Weil sie meinten, selbst Herren ihres Lebens zu sein. Weil sie in Vermessenheit und Selbstüberschätzung selbst wie Gott sein wollten und glaubten, ihr Heil aus eigener Kraft bewirken zu können. Weil sie gegen Gott und Seine Sache rebellierten. Dann kam Gott auch auf sie zu allerdings zum Gericht. Gott kommt aber zuerst und vor allem auf uns zu, weil Er uns liebt und unser Bestes will. So war es auch im prophetischen Wort unseres Predigttextes. Nachdem im Kapitel vorher Gottes Kommen zum Gericht über die Feinde Seines Volkes angesagt wird, geht es nun um Rettung, Heil, Erlösung. Dieser Text war eine Botschaft an Menschen, die mutlos und verzagt waren, die in Angst und Sorge lebten. Feinde hatten sie überwältigt und die Zukunft schien düster. Ihre Grundstimmung war von Depression und Resignation geprägt. Gott schien weit weg zu sein. Das Volk litt unter der augenscheinlichen Verborgenheit Gottes. 2

2 Immer wieder, wenn Menschen in Krisen geraten, wenn Mut und Hoffnung schwinden, kommt die Frage hoch: Wo ist Gott? Oder: Wo war Gott bei dieser oder jener Katastrophe? Wenn es Gott gäbe, warum hat er das zugelassen? Und vielleicht hat sich schon mancher unter uns anhören müssen: Wo war denn dein Gott, als dir das passierte? Es gibt Situationen, da kann Zweifel an dem liebenden und allgegenwärtigen Gott hochkommen. Lähmende und verunsichernde Erfahrungen - davon können auch heute viele berichten. Wüstenerfahrungen, Dürrezeiten im Leben wer kennt sie nicht? Verarbeitung von Trauer, der bange Blick in die Zukunft. Menschen mit verzagten Herzen wie es in unserem Text heißt hat es immer gegeben. Das ist heute nicht anders als zur Zeit der ersten Empfänger dieser Botschaft. Den deprimierten Israeliten damals lässt Gott eine Mut machende Botschaft ausrichten. Damals wie heute spricht die Botschaft der Hoffnung, des Trostes und der Ermutigung in unsere Probleme und Krisen hinein. Und diese Botschaft lautet: Gott ist da. Bei Ihm ist Hilfe und Rettung. Gott wird die ganze Schöpfung heilen. Er wird eine neue Welt schaffen, wo die Leiden, die uns heute belasten machen, keinen Platz mehr haben. Oder - wie es im Text heißt: Schmerz und Seufzen werden entfliehen. 3 Gott ist da auch und gerade, wenn wir meinen, er sei weit weg. Gott ist gerade denen nahe, die ganz tief unten sind. Gott ist da Sein Handeln ist spürbar in jedem Hoffnungsfunken, in jedem Lichtblick, in jeder kleinen Freude auch mitten in großer Not. Gott ist am Werk in jeder Bewahrung in bedrohlicher Gefahr, in jeder Versöhnung, in jeder Situation, die uns aufatmen lässt. Gott ist gekommen, um zu retten und zu helfen. Diese prophetische Zusage hat sich auf einmalige Weise erfüllt, als Er selbst in Seinem Sohn Mensch wurde. Jesus Christus das war Gott, der auf uns Menschen zu kam. Auf die Mühseligen und Beladenen; auf die Verzagten und Verängstigten, auf die Schwachen und Ausgegrenzten. Jesus Christus das war Gott zum Anfassen, Gott mit einem menschlichen Antlitz. Gott ist gekommen und ist da bei uns und mit uns; in Jesus Christus. Er kam, um wie einer von uns zu sein. Auch mit allem Leiden und aller Verzagtheit. Bis dahin, als Er am Kreuz rief: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Gott solidarisierte sich mit allen Verlierern dieser Welt. Mit allen Hilflosen, Ohnmächtigen und Angstbeladenen. Mit allen, die unter den Folgen der Abkehr von Gott, der selbstsüchtigen Rebellion gegen Gott leiden. Menschen mögen ohne Gott leben wollen aber Gott will nicht ohne uns Menschen leben. Er kam uns ganz nahe, um uns für Sich zu gewinnen. Er kam in diese Welt, um diese Welt zu verwandeln und zu heilen. 4

3 Das zeigt sich darin, dass durch Jesu mächtiges Handeln wahr wurde, was der Prophet Jahrhunderte vorher sah: Blinde und Taube, Lahme und Stumme wurden geheilt ja selbst Tote wurden auferweckt. Und schließlich ging Jesus selbst in den Tod um allen Menschen ein neues, ein befreites Leben zu ermöglichen. Ein Leben, das nicht mehr ohne Gott, sondern mit Gott gelebt wird. Ein Leben, das nicht in Finsternis und Gottferne endet, sondern in die ewige Herrlichkeit bei Gott mündet. Mit der Auferstehung Jesu wurde der göttliche Sieg über alle Leben zerstörende Macht besiegelt. Wer im Glauben mit Ihm verbunden ist, ist in Seinen Auferstehungstriumph mit hinein genommen. Und darf sich hier schon freuen auf die ewige Gemeinschaft mit Ihm in Seiner neuen Welt ohne Schmerz und Seufzen. Mit Jesus ist Gottes Hilfe und Rettung in diese Welt mit all ihrem Leid gekommen. Mit Seinem ersten Kommen hat die Verwandlung und Heilung der Welt begonnen. Und auch heute werden Zusagen des Textes wahr. Auch heute geschehen Heilungen wie im Text beschrieben. Lebensumstände von Menschen verändern sich zum Guten. Das wunderbare Handeln Gottes zeigt sich aber vor allem in der Heilung des inneren Menschen; in der Heilung der Gottesbeziehung. Das geschieht z. B., wenn jmd. das innere Auge aufgeht und er in Jesus Christus Seinen persönlichen Retter und Herrn erkennt. 5 Oder das Ohr, das für Gottes Reden taub war, nimmt Sein Wort als Leben verändernde Wahrheit an. Oder die Zunge eines Menschen beginnt, Gott zu preisen und Jesus zu bezeugen. Menschen verändern den Kurs ihres Lebens und machen sich innerlich auf den Weg zu Gott. Die wunderbaren Zusagen aus unserem Text werden endgültig erfüllt, wenn Jesus noch einmal auf uns zukommen wird. Wenn Er Sein Reich sichtbar aufrichten wird. Wenn alle Defekte der Schöpfung geheilt werden. Damals, zur Zeit der alten Propheten, kam Gott auf Sein Volk zu, um es von der Herrschaft der Feinde zu befreien. Und um ihnen den Weg in ihre Heimat frei zu machen. Er hat den Israeliten die Straße durch die Wüste gebahnt und sie konnten ihr verwüstetes Land wieder aufbauen. So wie Er Seinem Volk Jahrhunderte vorher den Weg aus der Unterdrückung in Ägypten frei gemacht hatte. So wie Sein Volk in unserer Zeit aus aller Herren Länder wieder in sein Land zurück kehren kann, wo aus Wüste im wahrsten Sinne des Wortes blühende Landschaften geworden sind. Dies alles aber wird weit überstrahlt von dem, was Gott durch das Kommen Jesu in diese Welt vollbracht hat. Gott ist in Jesus auf uns zugekommen, um uns von der Macht der Sünde und der Endgültigkeit des Todes zu befreien. Jesus ist für alle Menschen der Weg geworden, der zu Gott und zum wahren Leben führt. Der sie in die ewige Heimat führt. 6

4 Und jeder, der dies im Glauben annimmt, gehört zu den Erlösten, die auf dieser Straße unterwegs sind. Wege verbinden. So hat Jesus uns mit Gott verbunden. Und Er verbindet uns als Glaubende untereinander. Wege führen zu einem Ziel. So gibt Jesus unserem Leben sein wahres und bestes Ziel. Manche Straßen/Autobahnen darf man nur benutzen, wenn man dafür bezahlt Stichwort Maut oder Vignette. Für den Weg in die himmlische Heimat hat Jesus am Kreuz gewissermaßen die Maut bezahlt. Er hat mit Seinem Leben an unserer Stelle bezahlt, damit wir den Weg des ewigen Heils beschreiten können. Und der Glaube an Ihn ist so zu sagen die Vignette. Nur dass diese Vignette nicht in ein paar Tagen oder Monaten abläuft, sondern für alle Zeit gilt. Stärkt die müden Hände! Macht fest die wankenden Knie!, lesen wir. Sagt zu den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Hier sind wir angesprochen. Wer, wenn nicht wir Glaubenden, haben der Welt eine hoffnungsvolle Botschaft, das Evangelium, zu sagen? Und wenn wir es tun, wird die Wirkung nicht ausbleiben. Und es werden Augen und Ohren aufgehen. Es werden Münder zum Lob Gottes sich öffnen. Es werden Bindungen gelöst werden. Und es wird geistliche Frucht in dürrem Land geben. Und noch mehr werden auf dem Weg der Erlösten gehen. Amen. Jesus Christus ist die Hoffnung für alle verzagten Herzen. In Ihm ist Gott auf uns zu gekommen. In Ihm kommt Er auch heute auf Menschen zu, um ihr Leben zu erneuern. Und Er ist der Kommende, der die ganze unheile Schöpfung verwandeln wird. Gott ist in Christus auf uns zugekommen. Und wie? In der Regel durch Menschen, die uns wie damals der Prophet - auf Gottes Heil hingewiesen und uns zum Glauben eingeladen haben. Die in unserem Leben Zeichen der Liebe Gottes, Zeichen der Hoffnung hinterlassen haben. So sind auch wir berufen, Gottes Boten zu sein. Gott will uns gebrauchen, auf Menschen zuzugehen, die Botschaft der Hoffnung verbreiten. Denn noch viele verzagte Herzen müssen sie hören. 7 8

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