Irsee 2016 Sucht(-Hilfe) ist vielfältig! 8. Fachtagung für Mitarbeitende von Suchthilfeeinrichtungen in Bayern

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1 Sucht(-Hilfe) ist vielfältig! 8. Fachtagung für Mitarbeitende von Suchthilfeeinrichtungen in Bayern Erklärung zu Interessenskonflikten Cannabispolitik in Deutschland Maßnahmen und Ziele der Enquete-Kommission Cannabis Dr. Heribert Fleischmann Vorsitzender der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) Ärztlicher Direktor Bezirksklinikum Wöllershof, medbo Der Inhalt des folgenden Vortrages ist Ergebnis des Bemühens um größtmögliche Objektivität und Unabhängigkeit. Der Referent versichert, dass in Bezug auf den Inhalt des folgenden Vortrages keine Interessenkonflikte bestehen, die sich aus einem Beschäftigungsverhältnis (z.b. Erfolgsbeteiligung abgelehnt!), einer Beratertätigkeit oder Zuwendung für Forschungsvorhaben, Vorträge oder andere Tätigkeiten ergeben. Aktuelle Aspekte des Cannabiskonsums Die politische Haltung der Bayerischen Staatsregierung vorweg 1.1. Übergeordnete, langfristige suchtpolitische Ziele Ein jeder bilde sich ein Urteil selbst - Die Zusammenfassung voraus Worum geht es nicht? worum geht es? 8. Keine Legalisierung oder Liberalisierung des Besitzes zum Eigengebrauch von Cannabis: Im Hinblick auf den gegenwärtig hohen Cannabiskonsum bei Jugendlichen und die aktuellen wissenschaftlichen Befunde zur Gefährlichkeit von Cannabisprodukten gerade für junge Leute, wird die Bayerische Staatsregierung weiterhin jedem Vorstoß zu einer Legalisierung oder Liberalisierung dieser Substanzen strikt entgegentreten. Grundsätze der Bayerischen Staatsregierung für Drogen- und Suchtfragen (Beschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 12. Juni 2007) Bavaria locuta causa finita Es geht nicht um ein weiteres Statement für oder gegen Legalisierung / Liberalisierung bzw. für oder gegen Freigabe des Umgangs mit Cannabis Weshalb? Risiken sind nicht geklärt Der Großteil der Bevölkerung hätte Mühe, einen Politikwechsel um 180 zur aktuellen Repressions-/Prohibitionspolitik nachzuvollziehen Es geht darum, wie Teilhabe der Konsumenten am besten gewährleistet werden kann und wie ein Politikwechsel proaktiv durch offene Kommunikation vorbereitet werden kann - denn es ist nur eine Frage der Zeit! Ausgangssituation der aktuellen Beurteilung der Substanz Cannabis Die wichtigsten Erkenntnisse, Empfehlungen und Forderungen der DGPPN (Positionspapier vom ) Die medizinische Argumentation auf der individuellen Ebene Cannabis ist eine gesundheitsgefährdende Substanz: folglich ist weiterhin Prohibition zur Schadensbegrenzung begründet (und als Vision - in Zukunft Abhilfe durch Substitution?) Cannabis gilt trotz der Gesundheitsrisiken zunehmend als unverzichtbares Medikament: Forschung darf nicht behindert werden (und - implizit die Vergabe in medizinischer Indikation ist zunehmend moralisch geboten!) Die gesellschaftspolitische Argumentation Repression ist politisch weiterhin - um jeden Preis? - geboten, da nur so die Bevölkerung ausreichend geschützt werden kann (wirksame Prävention) Trotz Repression mit erheblichen juristischen und wirtschaftlichen Folgen und angesichts gesundheitlicher Schäden konsumieren nicht unbedeutende Teile der (jugendlichen) Bevölkerung zunehmend Cannabis ( Normalisierung, ). Besteht Handlungsbedarf und wenn ja, wie? Jeder zehnte Cannabiskonsument entwickelt eine behandlungsbedürftige Abhängigkeitserkrankung. Cannabis ist momentan der häufigste Anlass für eine erstmalige Drogentherapie. Die Komorbidität von Cannabisabhängigkeit und weiteren psychischen Störungen ist hoch. Das Konsumalter ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen, wobei die größten Risiken während der Adoleszenz bestehen. Es ist klinisch plausibel, aber nicht abschließend geklärt, ob Cannabiskonsum auch Psychosen bei Menschen auslösen kann, die ohne Cannabiskonsum nicht erkrankt wären. Weitere Forschung zu den Risikofaktoren für die verschiedenen psychopathologischen Wirkungen von Cannabiskonsum und deren Behandlung sind notwendig. Wissenschaftliche Analysen der Daten der krankenkassenärztlichen Versorgung bezüglich Prävalenz, Verlauf und Kosten von cannabisbezogenen Störungen sollten erfolgen. Die strafrechtlichen Möglichkeiten zur Entkriminalisierung des Gebrauchs sollten verbessert werden. Gleichzeitig kann der Kontakt mit der Justiz auch Behandlungschancen eröffnen. Eine Verschränkung von Maßnahmen der Angebotsreduzierung mit verhaltens- und usstiegsorientierten Maßnahmen im Sinne des Mehrsäulenkonzepts Angebotsreduzierung, Prävention, Hilfestellung und Schadensminimierung ist sinnvoll. Der Zusammenhang zwischen Liberalisierung des Zugangs zu Cannabis und der möglichen Erhöhung der Konsums- und Missbrauchsprävalenz muss weiter untersucht werden. 1

2 Ausgangssituation bei vergleichender Betrachtung Cannabis versus Alkohol/Tabak Gesellschaftliche Implikationen einer weiteren Freizeitdroge? Brauchen wir eine? Können wir eine weitere integrieren? Es besteht eine Ungleichbehandlung der illegalen Droge Cannabis und der legalen Substanzen Alkohol und Tabak (DG-Sucht 2015) Individuelles und gesellschaftliches Schädigungsausmaß und potenzial (Morbidität, Mortalität, psychosoziale Schäden, Kosten) ist gravierender als bei Cannabis Es besteht ein Neglect bzgl. des Handlungsbedarfs im Umgang mit den legalen Substanzen Alkohol und Tabak Gefährdung von Jugendlichen ist eklatant (Lücken bis Versagen des Jugendschutzes, bspw. Prävalenz des Komatrinkens, Testkäufe) Regulierung von Angebot und Nachfrage zeigt Widersprüchlichkeiten bzgl. unzureichender Besteuerung (seit Jahren sinkende Preise) sowie Regulierung (Dichte der Abgabestellen, Öffnungszeiten) einerseits und Subventionen der Produktion andererseits. Diese Politik steht in Widerspruch zur Prävention und Gesundheitsförderung (Jahrbuch Sucht 2015) Die Folge ist ein Glaubwürdigkeitsproblem der Suchtpolitik in Teilen der Bevölkerung mit überzogenen Gegenreaktionen von Seiten der Protagonisten des Status quo und Protagonisten der Veränderung Cannabis konsumieren Mill. Menschen weltweit (UN Office on Drugs and Crime, 2014). In Europa: Lebenszeitprävalenz 22,5 % (15-64-jährig) d.h. 75,5 Millionen. 1- Jahresprävalenz 6,8 % der Erwachsenen (23 Mill.) und 12,6 % (Alter zwischen 15 und 34 Jahren) d.h. 17 Mill. Schätzungsweise 1 % der EU-Bevölkerung (zwölf Millionen) verwenden Wir brauchen täglich Cannabis keine (Europäische nur, haben Beobachtungsstelle wir sie nicht für Drogen schon? und Drogensucht, 2015). In Versagt Deutschland: Repression/Prohibition? Lebenszeitprävalenz Erwachsener (18 bis 64 Jahre) 23,2 % d.h. ca. 12 Mill. Personen. 1-Jahresprävalenz 4,5 % (hochgerechnet über 2,3 Mill. Personen). 1- Monatsprävalenz 2,3 % (ca. 1,2 Mill. Personen). Missbräuchliche bzw. abhängige Konsumformen (DSM-IV) (Saß, Wittchen, Zaudig, 1998): ca Konsumenten (je 0,5 % aller 18- bis 64-Jährigen) (Kraus, Piontek, 2013). 12-Monats-Prävalenz für Altersgruppe 18-20: 16,2 %; 21-24: 13,7 %; 25-29: 9,8 % (Kraus, Piontek, 2013). Konsummuster Alkohol Konsummuster Cannabis : Zunehmende Normalisierung des Konsums im Alltag dosiert abhängig schädlich riskant dosiert abhängig schädlich riskant marginal 1,6 Mill- 1,8 Mill. 7,3 Mill Ca. 30 Mill Bezogen auf die Jährigen x? Tsd. Ca. 0,5 Mill. Ca. 0,5 Mill. Ca. 11 Mill. Kosten/Erlöse für therapeutischen Einsatz: marginal, Forschung ist profitgetriggert Kosten für Schadens- Beseitigung: 26,7 Mrd. Adams & Effertz 2011 Privatisierte Profite der Alkohol- und Spirituosenindustrie Infolge Freizeitkonsum:? Werbeausgaben: 0,5 Mrd. Euro (Nielsen 2014) Steuereinnahmen: 3,2 Mrd. Euro (DHS 2014) Kosten für den Therapeutischen Einsatz Behandlungs- Präventions- und Prohibitionskosten Ca. 1 Mrd.? Privatisierte Profite der organisierten Kriminalität Spekulative Schätzungen: 3,7 Mrd.? Marktwert der Freigabe in den USA Mindestens 35 Mrd. Dollar (SZ ) Synopsis der Konsummuster: Die Gegenüberstellung zeigt eine zunehmende Annäherung an das Muster Alkohol bzw. legale Drogen und eine zu prognostizierende Annäherung an das Muster Medikamente dosiert abhängig schädlich riskant Weshalb ist das so? 2

3 Drogen- und Suchtbericht 2015 der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Die Schwerpunkte der Drogen- und Suchtpolitik sind Die vier Säulen in der Drogen- und Suchtpolitik Prävention Beratung, Behandlung und Versorgung sowie Schadensminimierung Gesetzliche Regelungen und Rahmenbedingungen Internationales (Die Bundesregierung setzt auf einen globalen Ansatz einer modernen Drogen- und Suchtpolitik) Im Vorwort zum Drogen- und Suchtbericht Mai 2015 heißt es: Wir bleiben also bei unseren erfolgreichen vier Säulen in der Drogen- und Suchtpolitik, von der Prävention, über Beratung und Behandlung, der Schadensminimierung bis hin zu gesetzlichen Regulierungen zur Angebotsreduzierung. Marlene Mortler Die drei Säulen Prävention, Beratung und Behandlung, Schadensminimierung (letztere über Sekundär- und Tertiärprävention) haben zum Ziel: Nachfragereduktion Die vierte Säule gesetzliche Regulierungen hat zum Ziel: Angebots- aber auch Nachfragereduzierung, letzteres durch Kriminalisierung Konsumentenbezogene Ziele der Suchtpolitik sind Repressions-/Prohibitionspolitik ja, die richtige Antwort in den 80er Jahren? 1. Möglichst wenige Menschen konsumieren Suchtmittel. Alle Menschen, die nicht konsumieren, werden in ihrer Entscheidung bestärkt, keine Suchtmittel zu sich zu nehmen. 2. Menschen, die Suchtmittel konsumieren, beginnen den Konsum möglichst spät, weisen möglichst risikoarme Konsummuster auf und konsumieren nur in Situationen und unter Bedingungen, in denen Risiken nicht zusätzlich erhöht werden. 3. Konsumierende, deren Suchtmittelkonsum zu Problemen führt, erhalten möglichst früh effektive Hilfen zur Reduzierung der mit dem Konsum verbundenen Risiken und Schäden. 4. Konsumierende, die ihren Konsum beenden möchten, erhalten uneingeschränkten Zugang zu Beratung, Behandlung und Rehabilitation nach den jeweils aktuellen wissenschaftlichen Standards. Erfolgskriterium für den Grad der Zielerreichung: Maß an gesellschaftlicher Teilhabe (UN- Behindertenrechtskonvention 2008) Methoden zur Zielerreichung: auf individueller Ebene: Verhaltensprävention (Nachfragereduktion) auf gesellschaftlicher Ebene: Verhältnisprävention (Angebots- und Nachfragereduktion) Wie kommt es, dass trotz dieser Politik ein erheblicher illegaler Markt mit riesigen Profiten entstanden ist? (mangelnder Konsens? Kein Durchsetzungswille?) dass insbesondere der Jugendschutz nicht funktioniert? (siehe die sogar höhere Prävalenz bei Jugendlichen zwischen Jahren (12-Monats-Prävalenz 4,6%) als bei Jährigen (12-Monats-Prävalenz 4,5%; Missbrauch oder Abhängigkeit 0,9% bezogen auf die letzten 12 Monate) Achtung: der Jugendschutz funktioniert auch bei legalen Drogen wie Alkohol und Tabak nicht (mangelnder politischer Wille? Erfolgreiche Lobbyarbeit der Tabak- und Spirituosenindustrie?) Antwort: Regulierung von Angebot (weltweite Eindämmung des Drogenanbaus und handels) und Nachfrage durch Repression (strafrechtliche Verfolgung der Konsumenten und der mafios organisierten Drogenkartelle) funktioniert nicht (wünschenswert) Entkriminalisierung die Antwort? Wenn ja, was wären Prüfsteine Säule 4: Wird das Ziel Angebotsreduktion erreicht? Wie wird dann der bei legalen Drogen schon nicht funktionierende Jugendschutz sichergestellt? Welches Marktverhalten ist zu erwarten: Kann Entkriminalisierung ohne Regulierung des Marktes funktionieren? Wer bekommt die Hoheit über Produktion, Distribution, Abgabe: etwa transnational agierende (Pharma-/Tabak-/Spirituosen)Konzerne mit Steuersparmodellen und hohen Werbeaufwand? Wäre ein Staatsmonopol im Rahmen der aktuellen neoliberalen Wirtschaftspolitik mit dem Ziel der Privatisierung der Institutionen der Daseinsfürsorge ein zeitgemäßes Modell? Reduktion durch Sicherstellungen der Ware Reduktion durch Strafandrohung des Vertriebs und Erwerbs, nicht des Konsums! Ergebnis: Es gibt einen funktionierenden illegalen Markt und eine rege Nachfrage Hohe Zahl an Erstkonsumenten spricht für geringe bzw. unzureichende Wirkung der Kriminalitätsprävention Das Strafrecht trifft vorrangig konsumnahe Delikte! Änderungen des prohibitiv wirkenden Strafrechts in anderen europäischen Staaten hatten keinen eindeutigen Effekt, weder in Richtung Konsumrückgang noch Ausweitung (EMDD 2011) 3

4 Weshalb haben wir ein Drogenmarktproblem? Versagen auf den Ebenen Angebot und Nachfrage Wird das Ziel Nachfragereduktion erreicht? wohl nicht! wenn Preise und Wirkstoffgehalt steigen heißt das große Nachfrage! Angebotsseite: funktioniert nach den Regeln der Gewinnmaximierung : Angebot ist hoch, da die Produktion und der Vertrieb (Angebot) von Drogen trotz (hohen?) Risiken (Strafen, Vernichtung der Ernte etc.) lukrativer ist (Preisgestaltung und Gewinnabschöpfung durch Angebotsregulierung der mafiosen Drogenkartelle) als die Produktion von alternativen Genussmitteln, z.b. Kaffee, Kakao (Preisdumping durch transnational agierende Lebensmittelkonzerne) Einsatz von Risikokapital lohnt sich, da der Staat keine Marktkontrolle ausübt (Regulierung aktuell nicht in ) Cannabis-Kraut Cannabis-Harz Aktuelle Aspekte des Cannabiskonsums Weshalb haben wir ein Drogenmarktproblem? Versagen auf den Ebenen Angebot und Nachfrage Sind wir schon bei der Lösung? die Vorbilder? Nachfrage Korreliert mit der aktuellen Gesellschaftsordnung und der Betonung von Leistung und dem dadurch bedingten Shift in Richtung leistungssteigernde Drogen vom Amphetamintyp einschließlich Absatzrekorde von Energydrinks sowie der Gewöhnung an Doping im Sport und Alltag Korreliert mit Persönlichkeitsprofilen der Jugendlichen (Siehe auch die hohe Prävalenz (Fehldiagnosen?) und den enormen Verbrauch an Stimulanzien zur Behandlung von ADHS) Korreliert negativ mit der Kriminalisierung der Konsumenten: trotz erheblicher Nachteile wird die Nachfrage nicht eingedämmt; der Aspekt der Zuführung zur Therapie ist eher marginal, Therapiebereitschaft wird durch Sanktionen nicht ausreichend geweckt Korreliert mit der Preisgestaltung durch die Drogenkartelle: diese ist offensichtlich marktgerecht Marktgerechtes Verhalten wie in einigen Staaten der USA mit Übergabe der Rechte (Produktion, Vertrieb) an privatwirtschaftlich organisierte Lebens- und/oder Suchtmittel produzierende Firmen Freigabe nach dem Muster von Uruguay Einrichtung von coffeeshops wie in den Niederlanden (Illegale Produktion und Legalisierung kleiner Mengen durch Abgabe in lizensierten Verkaufsstellen) Einrichtung von Clubs wie in Katalanien Legalisierung in einem kontrollierten Umfang wie im Entwurf zu einem Cannabiskontrollgesetz (CannKG) der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom Wissenschaftlicher Modellversuch zur kontrollierten Abgabe von Cannabis wie im Cannabis-Urteil des Bundesverfassungsgericht von 1994 gefordert Prüfung der Modifikation des Betäubungsmittelgesetzes mit dem Ziel der Entkriminalisierung Die aktuelle politische Lösung in Deutschland: Überantwortung der Vergabe an die Ärzteschaft auf Rezept bei definierten Indikationen ( Medizinisierung des Konsums; cave Privilegierung des kranken Konsumenten) Der Vorschlag der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.v. (DHS) Die DHS ist der Zusammenschluss der in der Suchtkrankenhilfe bundesweit tätigen Verbände und gemeinnützigen Vereine. Damit vertritt die DHS unmittelbar und mittelbar über ambulante Suchtberatungsstellen und 800 stationäre Suchthilfeeinrichtungen, über Selbsthilfegruppen, mehr als Sozialarbeiter/-innen, Pädagogen/-innen, Psychologen/-innen und Mediziner/-innen sowie mehrere Tausend ehrenamtlich Tätige. 1. Cannabiskonsum ist in der Bevölkerung trotz des jahrzehntelangen Verbots weit verbreitet: Perspektive auf die Freizeitkonsumenten erweitern Die Enquete-Kommission soll angesichts dieser Problematik die konkrete Ausgestaltung und Möglichkeiten einer Regulierung prüfen und konzipieren. 2. Die Cannabis-Problematik wirft gesellschaftspolitische Fragestellungen auf, die einer breiten gesellschaftlichen Diskussion bedürfen: Konsens in der Bevölkerung herstellen Die Einsetzung einer Enquete-Kommission ist eine Chance, die unterschiedlichen Bewertungen zu überbrücken, um zu einer einvernehmlichen Haltung in Gesellschaft und Politik zu Fragen der Suchtpolitik zu kommen, und eine bislang fehlende Kohärenz der Cannabispolitik in Deutschland vorzubereiten. 3. Ob die derzeit geltenden Bestimmungen der Cannabispolitik die gewünschten suchtpolitischen Ziele erreichen, ist nicht belegt: Einheitlichen Maßstab anlegen Die Enquete-Kommission soll die Bestimmungen der Cannabispolitik auf ihre erwünschten und unerwünschten Folgen einer umfänglichen Überprüfung hinsichtlich der Erreichung suchtpolitischer Ziele unterziehen. 4

5 4. Bislang widersprechen Maßnahmen der Kriminalprävention in ihrer Zielsetzung und ihren Ergebnissen wirksamen Maßnahmen der gesundheitlichen Prävention: Zielkonflikte auflösen Die Enquete-Kommission soll Vorschläge erarbeiten, wie Zielkonflikte innerhalb der Suchtpolitik zu lösen sind. 5. Es existiert ein beträchtlicher Cannabisschwarzmarkt u. a. mit zusätzlichen gesundheitlichen Risiken durch Produktunsicherheiten: Verbraucherschutz ermöglichen Die Enquete-Kommission soll Lösungsmöglichkeiten für die Probleme des nicht regulierten illegalen Marktes und die Auswirkungen einer Regulierung des Marktes auf Produktsicherheit, Verbraucherschutz und Produktions- und Abgabebeschränkungen erarbeiten. 6. Die aktuelle Rechtslage hat erhebliche Kosten zur Folge: Wirtschaftlichkeit prüfen Die Enquete-Kommission soll die möglichen gesellschaftlichen Kosten einer Regulierung erheben. 7. Eine wirksame Cannabisprävention, die verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen sinnvoll miteinander verbindet, ist erforderlich: Prävention priorisieren Die Enquete-Kommission soll Präventionsansätze entwickeln, die fortdauernd und flächendeckend umgesetzt werden. 8. Bei einer Neufassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen ist vor allem die Einhaltung des Jugendschutzes zu gewährleisten. Die Enquete-Kommission soll sich mit der Ausgestaltung effektiver Jugendschutzmaßnahmen befassen. Dazu zählen insbesondere Altersbeschränkungen, umfassende Werbeverbote und wirksame Sanktionierung bei Abgabe an Minderjährige. 9. Die derzeitige Cannabispolitik behindert eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, z. B. in den Lebensbereichen Ausbildung, Beruf und Mobilität (z. B. Fahreignung): Teilhabe sicherstellen Die Enquete-Kommission soll Vorschläge erarbeiten, wie die gesellschaftliche Teilhabe sowohl bei gesundheitlich problematischem als auch risikoarmem Konsum sichergestellt werden kann. Konkrete Forderungen der DHS 10. Es besteht weiterer Forschungsbedarf. Die Enquete-Kommission soll den Forschungsbedarf in allen hierzu relevanten wissenschaftlichen Disziplinen (unter anderem Ethik, Kriminologie, Medizin, Ökonomie, Pädagogik, Psychologie, Rechtswissenschaft, Soziale Arbeit, Soziologie) und Forschungsbereichen (unter anderem Epidemiologie, Public Health und Therapieforschung) benennen. 11. Nationale Suchtpolitik hat immer auch internationale Auswirkungen. Internat. Entwicklungen wirken sich ebenfalls auf die Situation in Deutschland aus. Die Enquete-Kommission soll die internationalen Dimensionen der nationalen Suchtpolitik untersuchen. Dazu zählen internationale Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die nationale Lage sowie die internationalen Auswirkungen der nationalen Bestimmungen. 12. Das Bundesverfassungsgericht hat 1994 ( Cannabis-Urteil ) gefordert, dass die generalpräventive Wirkung des BtMG wissenschaftlich zu evaluieren sei. Die Enquete-Kommission soll die Forderung des Bundesverfassungsgerichtes aufgreifen und die generalpräventive Wirksamkeit des BtMG wissenschaftlich evaluieren Ob die derzeit geltenden Bestimmungen des Betäubungsmittelrechts die Erreichung der oben genannten Ziele der Sucht- und insbesondere Cannabispolitik unterstützen, ist nicht belegt. Die DHS fordert daher: Eine noch in dieser Legislaturperiode von der Bundesregierung eingesetzte Enquete-Kommission soll die derzeit geltenden Bestimmungen der Cannabispolitik auf ihre erwünschten und unerwünschten Folgen einer umfänglichen Überprüfung unterziehen. Die genannten Grundprinzipien der Schadensverhinderung und Teilhabe sowie die oben genannten Ziele der Suchtpolitik sind dabei zu berücksichtigen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ermöglicht die begrenzte, kontrollierte und wissenschaftlich begleitete Durchführung von Modell-Projekten, die Alternativen zur derzeitigen Verbotspraxis erforschen und Möglichkeiten der kontrollierten Abgabe erproben. Zusammenfassung: Worum geht es nicht? worum geht es? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Es geht nicht um weitere Statements für oder gegen Legalisierung / Liberalisierung bzw. für oder gegen Freigabe des Umgangs mit Cannabis Weshalb? Risiken sind nicht geklärt Der Großteil der Bevölkerung hätte Mühe, einen Politikwechsel um 180 zur aktuellen Repressions-/Prohibitionspolitik nachzuvollziehen Es geht darum, wie Teilhabe der Konsumenten am besten gewährleistet werden kann und wie ein Politikwechsel proaktiv durch offene Kommunikation vorbereitet werden kann - Es ist nur noch eine Frage der Zeit! 5

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