Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein. Kajaks, Kanus, Kilometer Wasserwege in Schleswig-Holstein

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1 Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein Kajaks, Kanus, Kilometer Wasserwege in Schleswig-Holstein

2 Kajaks, Kanus, Kilometer

3 Inhalt Liebe Kanuwanderinnen, liebe Kanuten Kanusport in Schleswig-Holstein Rund ums Wasser Kanuwandern für Einsteiger Natur erfahren Touren in Schleswig-Holstein Kanuwandern unter dem Meeresspiegel Wilstermarsch und Umgebung Drei Flüsse eine Landschaft: die Eider-Treene-Sorge-Region Auf den Spuren der Wikinger von Haithabu bis Schleimünde Von der Ostsee bis zur Nordsee die Eider In vier Etappen durch die ostholsteinische Seenplatte Wanderfahrt auf der Schwentine Erste Etappe von Eutin nach Plön Zweite Etappe der Große Plöner See Dritte Etappe von Plön nach Preetz Vierte Etappe von Preetz nach Kiel Ein Fluss mit vielen Gesichtern die mittlere und untere Trave Per Paddel und Pedale den Schaalseekanal entlang Entlang der Wakenitz Lübeck Stadtrundfahrt auf dem Wasser Auf den Wellen von Nord- und Ostsee Sylt Inselparadies für geübte Seekajakfahrer Über die Flensburger Förde nach Dänemark Das bringt Sie weiter: Karten, Links, Adressen

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5 Kanusport in Schleswig-Holstein Vom Transportgefährt zum Freizeitsport Kanufahren hat Geschichte. Die Fortbewegung auf dem Wasser fasziniert Menschen bis heute. Kanuten erfahren Naturschönheiten, die nur vom Wasser aus zugänglich sind. Schilfgürtel, Wälder und Wiesen säumen die Gewässer. Kanuwandern ermöglicht neue Perspektiven von Land und Landschaft. Wer im Kanu fährt, sieht nicht auf die Umgebung herab er ist mitten drin. Bereits um 1860 beschrieben Kanuten ihre Routen und Erlebnisse. Sie machten den Kanusport zum Freizeitvergnügen. Wassersportler schlossen sich in Vereinen zusammen und veranstalteten Wettfahrten. In Schleswig-Holstein wurden 1913 die ersten Paddlervereinigungen gegründet. Heute sind in mehr als 40 Vereinen rund Mitglieder organisiert. Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen. Paddeln ist nicht nur Vereinssport sondern auch Urlaubs- oder Individualsport. Immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack und genießen in eigenen oder gemieteten Kanus die Gewässer in Schleswig- Holstein. Das Schöne am Kanusport: Man benötigt keinen Liegehafen, sondern kann von einer Einsetzstelle durchstarten. Gepaddelt wird auf eigene Faust oder mit organisierten Touren. Wer die Wahl hat, hat die Qual Paddeln ein Thema mit Variationen: Kanurennsport, Kanumarathon, Kanuslalom, Kanuwandern und Kanupolo. Kanumarathon ist eine Wettkampfdisziplin für Kajak und Kanadier. Zwischen 25 und 100 Kilometer legen die Boote auf ihrer Marathonstrecke zurück - Umtragen inklusive. Beim Kanuslalom werden natürliche oder künstliche Hindernisse umfahren. Auf einer 800 Meter langen wildwasserähnlichen Strecke müssen die Kanus 20 bis 25 Wertungsstellen (Tore) passieren. Kanuwandern lädt zur Erholung und Entspannung ein. Je nach Kondition werden zwischen 15 und 30 Kilometer am Tag auf Seen, Fließgewässern oder auf dem Meer zurückgelegt. Kanupolo ist ein typischer Mannschaftssport. Zwei Mannschaften mit je acht Spielerinnen und Spielern (davon höchsten fünf im Spiel) versuchen, mit ihrem Paddel den Ball ins gegnerische Tor zu befördern. Kanuwandern - Naturerleben Wer paddelt, kommt ohne Motorkraft aus, reine Muskelkraft ist der Antrieb. Die flachen Boote heben sich kaum von der Umgebung ab. Dennoch können Kanusportler ihre Umwelt stören: Wenn das Auto direkt am Ufer geparkt wird oder wenn wild gezeltet, ein- und ausgestiegen wird, wo es gerade gefällt. Schon Ende der 20er Jahre wurde in Reiseberichten von Kanuten pflegliche Umgang mit der Natur gefordert. Der Naturschutzgedanke wurde bis heute weiter entwickelt. So formulierte der Deutsche Kanu- Verband 1988 ein Leitbild für einen natur- und landschaftsverträglichen Kanusport: Kanugewässer müssen ausreichend breit und tief sein, um Grundberührung und Uferkontakt auszuschließen. Der Pegelstand bestimmt, ob ein Gewässer befahren werden darf oder nicht. Empfindliche Uferabschnitte dürfen nur an genehmigten Ein- und Ausstiegsstellen betreten werden. Um den Naturgenuss nicht zu schmälern, sollte nur in kleinen Gruppen gepaddelt werden. Für ausgewählte Gewässer werden festgelegte Tagesquoten diskutiert. Um Störungen zu vermeiden, werden manche Gewässer zeitweise nicht befahren. 4

6 Freiwillige Vereinbarungen eröffnen neue Wege Verständnis und Wertschätzung ist die beste Motivation für den Schutz der Natur. In Schleswig-Holstein, dem Land des Wassersports ist das längst bekannt. Um Freizeit- und Sportaktivitäten in der Natur nachhaltig zu gewährleisten, beschreiten Naturschutz und Kanusport in Schleswig-Holstein neue Wege. Mit einer freiwilligen Rahmenvereinbarung verpflichteten sich der Landeskanuverband Schleswig-Holstein, die in der Bundesvereini-gung Kanutouristik zusammengeschlossenen Kanutouristiker und das Umwelt- und Landwirtschafts-ministerium des Landes Schleswig-Holstein im März 2001, das Kanuwandern umweltverträglicher zu machen. Ziel war es, das Informations- und Bildungsangebot weiter zu entwickeln, eine fachkundige Betreuung anzubieten und eine naturverträgliche Infrastruktur schaffen. So soll die Übernutzung sensibler Gewässer vermieden werden zur ungetrübten Freude am Kanu fahren und zum Schutz der Natur. Diesen guten Vorsätzen sind inzwischen Taten gefolgt: Im Frühjahr 2003 haben die Beteiligten verabredungsgemäß damit begonnen, zu überprüfen, wie effektiv diese Arbeiten waren. Eins wurde schnell klar: Umweltverträgliches Handeln setzt entsprechende Informationen und Umweltbildung voraus. Landes-Kanu-Verband und die Bundesvereinigung Kanutouristik haben ihre Informations- und Bildungsangebote weiter entwickelt und gefördert. Rund 120 Kanuten besuchten in den Jahren 2001 und 2002 sieben Ökologie-Kurse des Landes-Kanu-Verbandes. Fachvorträge vor Vereinsvorständen und Wanderwarten zur Nachhaltigkeit im Sport und eine intensivere Medienarbeit auf Landes- und Bundesebene ergänzten das Bildungsangebot. Die Bundesvereinigung Kanutouristik gestaltet die Angebote in ihren Betrieben so umweltschonend und naturgerecht wie möglich - auch wenn das den Gewinn schmälert. Sie berücksichtigen ökologische Gesichtspunkte: Beispielsweise werden kombinierte Kanu- und Fahrradtouren angeboten, Übernachtungen in Heuhotels oder Abendessen mit einem 3-Gang-Vollwertmenu. Alle Kunden egal ob Betriebsausflug oder Schul-Wandertag werden in den korrekten Umgang mit den Booten eingewiesen. Und die Freizeit-Kanuten erfahren, welche Naturschönheiten zu beobachten, zu erleben und zu beachten sind. Außerdem gilt, was man sich im Straßenverkehr auch wünschen würde: Alkohol nein danke! Sieben Kanuvereine und fünf Betriebe der Bundesvereinigung Kanutourismus haben beim Öko-Audit light Projekt des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums mitgemacht. 5

7 Wassersport auf sensiblen Gewässern bietet immer wieder Konfliktstoff. Kanusportler und touristiker arbeiten deshalb mit Naturschützern, Kommunen und anderen Verbandsvertretern, Anwohnern und Interessengemeinschaften vor Ort an verschiedenen Projekten: Die Arbeitskreise Naturschutz und Kanusport Trave, Naturverträgliches Kanuwandern auf der Wilster Au, Naturverträglicher Wasserwanderweg Schwentine, Naturverträgliche Ausgestaltung des Wasserwanderweges Stör und Naturverträglicher Wasserwanderweg Lauenburgische Seenplatte suchen derzeit nach konkreten Lösungen für ihre Gewässer. Ziel ist es, freiwillige Befahrensregelungen zu vereinbaren und geeignete Infrastrukturen an den Gewässern zu schaffen. Das betrifft Ein- und Ausstiegsstellen, Rast- und Übernachtungsplätze, besucher-lenkende Beschilderungen sowie Pegel und Pegeldienste. Für das grenzübergreifende europäische Netz NATURA 2000 haben mehrere Gebiete in einem Vertrag zusammengefasst. Ziel des Sportund Umweltprojektes ist es, auf freiwilliger Basis Lösungen zu entwickeln, wo Sportler und Naturschützer Diskussions- und Handlungsbedarf haben. In vielen NATURA 2000 Gebieten wird gerne gesegelt, gepaddelt, gerudert, geritten oder geangelt. An manchen Stellen kann das für die Natur zum Problem werden. Im Arbeitskreis NATURA 200 und Sport setzen sich Sportler und Naturschützer zusammen und legen fest, ob und wo sie aufeinander Rücksicht nehmen müssen. Das wird vertraglich festgelegt. Eigenkontrollen werden vereinbart. Alle drei Jahre kommen diese Vereinbarungen auf den Prüfstand: Dabei wird überlegt, ob die Regelungen noch Sinn machen oder ob sich die Bedingungen im Sport oder in der Natur geändert haben. In den genannten Projekten gehen Naturschutz, Sport und Tourismus aufeinander zu. So können Vorurteile Kanutouristische Anbieter, Kanuvereine und Internet oder bieten Informationen darüber, welche Gewässer sich am besten für eine Kanuwanderung mit Kindern oder Jugendlichen eignen, wie groß die Gruppen sein sollten und welche Befahrensregelungen zu berücksichtigen sind. Sport und Umwelt in Schleswig- Holstein ebenfalls eine Rahmenvereinbarung beschlossen. Seit Mai 2002 gelten für den Landessportverband und das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium NATURA 2000 und Sport sowie die beiden ersten Freiwilligen Vereinbarungen für die NATURA 2000 Gebiete Treenetal im Binnenland und Brodtener Ufer an der Ostseeküste. Bis zum Herbst 2006 sollen fünfzig weitere Verträge folgen. Dabei werden zum Teil ab- und Vetrauen aufgebaut werden. Dass das auch bundesweit geht zeigt die Bundesvereinigung Kanutouristik: Sie hat einen Kriterienkatalog für ihr Qualitäts- und Umweltsiegel erarbeitet. Dieses Gütesiegel dürfen nur solche kanutouristische Betriebe führen, die diese Kriterien erfüllen. 6

8 Rund ums Wasser Das Wasser fließt in Schleswig- Holstein meist von Ost nach West Die Wasserscheide liegt in Schleswig-Holstein im Osten. Quellen, die nur wenige Kilometer entfernt von der Ostseeküste entspringen, lassen diese rechts liegen. Das Wasser bahnt sich seinen Weg Richtung Westen. Hier münden sie wie die Eider in die Nordsee oder wie die Stör in die Unterelbe. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Trave und Schwentine liegen östlich der Wasserscheide und fließen in die Ostsee. Rund Kilometer Wasserläufe durchziehen Schleswig-Holstein. Etwa zehn Prozent davon können von Kanuten genutzt werden. Zu den landschaftlich schönsten Regionen an der Westküste gehören Eider, Treene, Sorge, die Wilstermarsch mit den Flüssen Stör und Wilster Au sowie die Geestniederungen der Bramau, Bünzener Au und Osterau. Sie alle fließen durch Niederungen und Marschenlandschaften Schleswig- Holsteins, die flach wie ein Brett erscheinen: Der Blick vom Kanu reicht weit ins Land. Wer die Hügellandschaft bevorzugt, ist im östlichen Schleswig-Holstein gut aufgehoben. Die Schwentine durchfließt die Seenlandschaft der holsteinischen Schweiz. Einige mögen es schnell - andere langsam Wo Wasser ist, ist Leben. Unzählige Pflanzen und Tiere suchen die Nähe des Wassers, das ihnen Nahrung, Schutz und Lebensraum bietet. Welche Arten an einem Fließgewässer zu finden sind, hängt auch von der Strömung ab. Fließt das Wasser schnell, wird das Ufer immer wieder ab- und ausgespült. Das betrifft vor allem die Außenkurven, an denen sich die Fließgeschwindigkeit erhöht. Oft sind diese Ufer steil und tief eingeschnitten. Sie werden als Prallhang bezeichnet. 7

9 Innenkurven wirken wie eine Bremse, sie drosseln die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Hier können sich Schwebstoffe, Erde und Steine absetzen, so dass der Uferbereich, der Gleithang, immer mehr abflacht. Im schnell fließenden Wasser an den Prallhängen lauern Raubfische auf ihre Beute, die ihnen die Strömung serviert. An den flachen Gleithängen können sich Wasserpflanzen ansiedeln. Hier finden Krebse, Insekten und Jungfische Unterschlupf und Halt. Angeschwemmtes Laub und abgestorbene Pflanzenreste liefern ausreichend Nahrung. Wer glaubt, dass in schnell fließenden Gewässern keine Insektenlarven, Schnecken oder Muscheln zu finden sind, der irrt. Die Natur ist erfinderisch und hat Hilfsmittel gegen das Abdriften entwickelt: Einige Köcherfliegen haben eine Art Sicherheitsleine entwickelt und die Dreikant-Wandermuschel schützt sich mit einem Haftfaden gegen die Strömung. Muscheln gehören zu den Lieblingsspeisen zahlreicher Wasservögel, die in Schleswig-Holstein brüten oder sich auf der Durchreise beziehungsweise im Winterquartier stärken wollen. Dort wo ausreichend Nahrung vorhanden ist, haben sie ihre Rast- und Überwinterungsgebiete. Wohngemeinschaft Uferzonen und Flachwasser Ufer und Flachwasser bieten Lebensräume über und unter Wasser. In der obersten Etage, in ufernahen Bäumen oder an unbewachsenen Steilhängen hausen Höhlenbrüter. Im Schilf nisten Teichrohrsänger. Sie sind perfekte Baumeister, die ihre Nester fest an den glatten Schilfhalmen verankern. Diese Konstruktion bevorzugt der Kuckuck, der vorallem Teichrohrsängern sein Ei unterschmuggelt. Im Parterre wachen Enten über ihren Nachwuchs. Im Untergeschoss, im Wasser zwischen Schilf und Wasserpflanzen teilen sich Laich von Fischen, Fröschen und Larven zahlreicher Insektenarten den Lebensraum. Um die Lebensgemeinschaft Ufer und Flachwasser nicht zu stören, heißt es: Abstand halten und nur an ausgewiesenen Stellen die Boote ein- und auszusetzen Wasserläufer sinken auf ihrem Weg über das Wasser nicht ein, weil sie das Wasser nur mit der Spitze ihrer sechs langen Beine berühren. Unzählige feine Härchen an den Beinen und die Oberflächenspannung des Wassers verhindern, dass die Insekten im Wasser untergehen. 8

10 Kanuwandern für Einsteiger Kanu ist der Oberbegriff für Kajak und Kanadier. Die Kanadier wurden von den Indianern Nordamerikas entwickelt, die damit Lasten transportierten. Heute werden Kanadier bevorzugt für Wandertouren mit mehreren Personen und Gepäck genutzt. Das Boot ist oben offen, gepaddelt wird im Sitzen oder im Knien. Das Boot wird mit Stechpaddeln (eine Hand am Schaft, die andere oben am Knauf) gefahren. Kajaks wurden von den Eskimos zur Jagd benutzt. Die Boote sind bis auf eine kleine Luke geschlossen und werden mit einem Doppelpaddel angetrieben. Das Kajak eignet sich für Einzelfahrer, wird aber auch als Zweier oder größer angeboten. Kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung Wen die Begeisterung zum Kanufahren gepackt hat, den schreckt weder Regen noch Kälte. Am besten schützen wasser- und winddichte Jacken mit Kapuze. Für eine Tour auf Nord- und Ostsee oder kaltes Wetter sind Trockenanzüge das Richtige. Spritzdecken halten Wasser aus dem Boot fern. Gegen kalte Hände und Füße helfen Hand- und Fuß - schuhe aus Neopren. Fit mit Fun Kanuwandern ist ein Sport für jedes Alter. Kinder haben ebensoviel Spaß wie Senioren. Für die erste Kanutour ist es nie zu früh oder zu spät wichtig ist: Kinder sichert man mit einer Rettungsweste. Damit die Tour nicht stressig wird: Kurze Strecken wählen und dem eigenen Können anpassen. Kinder und Anfänger machen ihre ersten Kanuerfahrungen am besten in der Familienkutsche, dem Kanadier. Naturverträglich paddeln Entspannung durch körperliche Aktivität mitten in der Natur diese Erholung suchen immer mehr Menschen. Das ist verständlich. Je mehr Wassersportler dieses Naturerlebnis genießen wollen, desto voller wird es auf den Flüssen und 9

11 Seen. Verhalten sie sich rücksichtsvoll, können sich alle an den besonderen Erlebnis des Kanuwanderns erfreuen. Die Kanuwanderer haben sich deshalb zehn goldene Regeln für Wassersportler gesetzt. Mit Faltblättern, Zeitschriften und Internetseiten werben sie für naturverträgliches Paddeln. Es geht ihnen darum, ausgewiesene Schutzgebiete und Betretungsverbote zu respektieren, sensible Bereiche zu umgehen oder ausgewählte Gewässer nur in kleinen Gruppen zu befahren. Manche Gewässerabschnitte sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Umweltfreundliches Paddeln fängt mit der Planung an: Die Anfahrt sollte so ökologisch wie möglich gestaltet werden. Bootsanhänger, Fahrgemeinschaften oder Bahn und Bus helfen, die Umwelt und Natur zu entlasten. Ein- und Aussatzstellen sollten so gewählt werden, dass beim Transportieren der Boote Grundeigentümer, Anlieger, Natur und Umwelt so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Das gilt vor allem für das Abstellen von Autos und Hängern. Nutzen Sie zum Ein- und Aussetzen nur ausgewiesene Plätze, um die Natur an anderen Uferabschnitten unberührt zu lassen. Da die Schilder nicht immer vom Wasser aus zu sehen sind, informieren Sie sich bitte vorher, ob und wo Schutzbestimmungen zu beachten sind. Flachwasserzonen und Uferbereiche sind sensible Lebensräume. Der beste Schutz: Ausreichend Abstand halten. Auf Lärm und größere Wandergruppen reagieren manche Wasservögel empfindlich. Für den Vereins- oder Geschäftsausflug eignen sich daher breite Flussläufe und weniger sensible Gebiete. Auch niedrige Wasserstände können für die Tier- und Pflanzenwelt zum Risiko werden, wenn ein Kanu Grundberührung hat. Die organisierten Kanuten setzen sich seit Jahren dafür ein, naturverträgliche Ein- und Aussatzstellen einzurichten und auszuweisen. Geeignete Bereiche sind in den Karten des Deutschen Kanuverbandes (DKV) oder im Internet dargestellt. Der schleswig-holsteinische Landes- Kanuverband und die Bundesvereinigung Kanutouristik e. V. haben für diese Broschüre eine Auswahl für die beschriebenen Touren getroffen. Alles an Bord? Schwimmwesten sind ein Muss für Kinder und für Erwachsene ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Nasse Kleidung zieht nach unten. Wichtig ist: Schwimmwesten müssen passen, sonst nützen sie nichts. Kanus haben in der Regel keinen eigenen Auftrieb. Auftriebskörper im Bug und Heck machen das Boot unsinkbar. Für lange Strecken und Fahrten auf der Nord- und Ostsee sind sie nicht nur Luxus, sondern Pflicht. Wurfsäcke sind nicht nur Rettungsgeräte für Wildwasserfahrer. Sie können auch bei Ausflü-gen mit Kindern helfen. Nach dem Kentern kann ihnen der Schwimmkörper zugeworfen und per Leine wieder zum Boot gezogen werden. Ersatzpaddel, die fest verzurrt sind, sorgen dafür, dass ihre Kanuwanderung nicht vorzeitig endet, falls ein Paddel zerbricht oder verloren geht. Das richtige Schuhwerk sollte nicht nur bequem sein, sondern auch fest sitzen. Absätze sind tabu. Am besten eignen sich Schnürschuhe, Sportschuhe oder spezielles Schuhwerk für Paddler. 10

12 Mit der Eskimorolle lässt sich ein Boot wieder aufrichten. Diese Übung ist für Wildwasserfahrten unerlässlich. Man kann sie im Winter in der Schwimmhalle trainieren. Das Üben nimmt die Angst und trägt zu besonnenem Verhalten bei. Bootswagen erforderlich? Prüfen Sie vor Fahrtantritt, ob Sie für das Einsetzen oder beim Umtragen einen Bootswagen brauchen. Trockensäcke oder Weithalstonnen halten Ersatzkleidung, Fotoapparat, Geld und Papiere trocken, selbst wenn das Boot kentert. Damit sie im Falle eines Falles nicht davon schwimmen, sollten sie am Kanu vertäut sein. Die Kanu-Wanderkarte in wasserdichter Klarsichthülle - muss ebenfalls gesichert werden. Paddeln macht hungrig. Deshalb darf die Verpflegung nicht fehlen. Kochgeschirr und Kocher ermöglichen den Genuss warmer Mahlzeiten. Bitte nutzen Sie zum Campen und Rasten nur ausgewiesene Plätze. Fernglas und Naturführer gehören auf jeden Fall ins Reisegepäck. Wer middenmang in der Natur ist, hat Zeit, sie kennen zu lernen. Bannock wird aus Vollkornmehl gemacht und in einer Pfanne wie ein dünner Fladen ausgebacken. Das Grundrezept für vier Personen: 500 g Mehl, 1 Päckchen Backpulver, 1/2 Teelöffel Salz und Wasser. Mehl, Backpulver und Salz werden trocken vermischt und dann mit Wasser zu einem Teig verknetet. Der Teig wird mit den Händen zu einem Fladen geformt und in einer Pfanne von beiden Seiten goldgelb gebacken. Beim Pizzabannock wird der Teig mit Tomaten, Wurst und Käse belegt. Wer möchte, kann das Mehl variieren. Geeignet sind Maismehl, Roggenmehl, Schrot, Haferflocken, Kleie, Leinsamen, Sesam und Sonnenblumenkerne. Verfeinern lässt sich Bannock mit Beeren, Honig, Erdnussbutter, Ei, Rosinen und vielem mehr. 11