Fotos: Harald van der Loh, Franz Krämer, Katrin Schander, Jörg Steinmetz, Helmut Fricke, Willi Filz, Norbert Spitzer, Kathleen Mantzsch

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2 Vogelweidstr.3, Philantropin Hebelstr 15, Schlossstr.125 HH, Zeißelstr. 11a, Löwengasse 27k Wir danken allen Mitarbeitern der vergangenen 25 Jahre für Ihren Einsatz! Regie: Peter Bauer, Peter Schlapp, Hubert Habig, Michael Deckner, Bernd Bosse, Joachim Stargard, Michi Kloss, Till Schauen, Bas Zuyderland, Inéz Derksen, Silvia Andringa, Heiner Fahrenholz, Marcel Cremer, Taki Papaconstantinou, Heiner Kondschak Spiel: Susanne Cahn, Michael Kratzsch, Peter Bauer, Uta Steinbach, Günther März, Karin Leidenbach, Ingrid Scheerer, Michael Kaiser, Peter Rittner, Dietmar Harte, Halil Gülbeyaz, Bettina Wrobel, Volkmar Hahn, Stefan Holm, Ilona Strauß, Petra Fehrmann, Doro Rinck, Hanna Linde, Raija Siikavirta, Günther Henne, Horst Kiss, Sabinja Welber, Anja Lenßen, Susanne Schyns, Claus Overkamp, Uta Nawrath, Patrick Hellenbrand, Beate Metz, Nadja Soukup, Friederike Schreiber, Kathrin Marder, Daniel Maier, Sandra Vieth, Andrea Zanaboni, Malu Schrader Bühne und Ausstattung: Motz Tietze, Ilona Lenk, Susanne Dallwein, Miriam Hilpert Fotos: Harald van der Loh, Franz Krämer, Katrin Schander, Jörg Steinmetz, Helmut Fricke, Willi Filz, Norbert Spitzer, Kathleen Mantzsch Technik: Dietmar Harte, Susanne Freiling, Eckhard Mittelstädt, Sebastian Schackert, Lukas Wegner, David Schecker Grafik: Björn Pertoft, Gudrun Kiender, Ach die Zwei Anke Schäfer und Thorsten Sauer, Volker Goll, Motz Tietze, Isabell Nägele, Sabine Stegmeyer, Doro Kaltenhäuser Ton: Martin Hoffmann Druck: Wolfgang Biermann, Imprenta, Knack Musik: Wilfried Weber, Günther Lehr, Mike Schweizer, Peter Atrott, Matthias Raue, Christina Fuchs, Arni Arnold, Thomas Marey, Claus Dillmann, The bad and the ugly Marcel Dämgen und Oliver Augst, Till Nicklas Licht: Albrecht Villinger, Chris Wiedemann, Herbert Cybulska, Sebastian Schackert, Jörg Poppe Assistenz: Eva Holling, Santo Pedilarco, Mart-Jan Zegers, Sandra Vieth, Nadja Blickle, Noemi Barawasser Kostüme: Ulla Birkelbach, Claudia Kohn, Arien de Vries, Corinna Mergner, Kerstin Laackmann Junges Ensemble und Jugendclub: Sabine Meissner, Eva Eisenberg, Daniel Höfner, Paco Schwab, Karl Kiesel, Bastian Kaiser, Gina Fischer-Wasels, Paul Hentze, Aleksey Trubnikow, Nadja Duesterberg, Anna Gerhards, Hicham Bousseta, Antonella Miceli, Jonas Dienst, Katharina Mildner, Volkan Aknan, Christina Härtel, Steven Katit, Matthias Kowalski, Stefanie Kreyer, Fabian Wagner, Bettina Karch, Lale Topgüloglu, Julia Niebuhr Übersetzung: John Kitching, Chris Cafiero Supervision: Matthias Schubert Spezial: Ralph Förg Management: Michael Burbach Willy Combecher, Sigi Herold, Detlef Köhler 2

3 Der göttliche Bauer 13. April 1983 Dass die Grüne Soße tatsächlich eins der 7 Leibgerichte des Geheimen Rates Johann- Pimpernelle von Goethe war ist in Fachkreisen umstritten! Dass die Grüne Soße tatsächlich nicht eins, sondern das Leibgericht der Frankfurter, was sag ich, Hessischen Kinder, oder sind es doch Jugendliche (am Ende Sponti-Greise) ist, wird von Fachleuten bestätigt. Dass ich vor 125 Jahren an der Entstehung der Gruppe mitgewirkt habe (und mich nun in der Fanmeile aufhalten darf) macht mich stolz und ich will doch auch mal stolz sein... Wo s doch jetzt erlaubt ist... Aber vor allem bin ich es auf euch! Dass ihr aus diesem Soz-Päd-Anfängerhaufen diese Gruppe gemacht habt (ich weiß, ich weiß, ich soll nicht lobhudeln) ist schon bemerkenswert. Danke und: weiter so! Peter Bauer Wir sind auf dem Weg, aber für Kinder- und Jugendtheater gibt es in Frankfurt am Main noch viel zu tun! Für die finanzielle und ideelle Unterstützung durch die Frankfurter Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann, Linda Reisch, Dr. Hans-Bernhard Nordhoff und Prof. Dr. Felix Semmelroth danken wir. Στο καλό 3

4 Vorwort und Einleitung Dieser Auftritt vor 25 Jahren auf die Bretter, die die Welt bedeuten, war ein Paukenschlag: Peter Bauer (ExTAT) hatte eine Gruppe junger Leute um sich versammelt und brachte Mensch ich lieb dich doch auf die Bühne der Hausener Brotfabrik. Die Frankfurter Rundschau jubelt: Besser als die Rote Grütze spielen diese jungen Leute! Abgeleitet vom Namen des berühmten Berliner Ensembles finden sie den finalen Namen für ein Frankfurter Ensemble: Theater Grüne Sosse ist zu einem berühmten Markenzeichen geworden und prägt seitdem das Jugendtheater in Frankfurt und Hessen. Sogleich aktives Mitglied bei den Freien Theatern Frankfurt betreiben sie ihre eigene Probebühne im ehemaligen Kino Die Kurbel und arbeiten aktiv an der ArenA und am Theater im Zelt mit. Als Seiteneinsteiger von den Profis aus den Stadttheatern beargwöhnt, behaupten sie selbstbewußt, respektlos und rotzfrech ihr künstlerisches Credo: Theater für Jugendliche muß deren aktuellen Themen aufgreifen, muß die Grenze von der Bühne zum Zuschauer auflösen und in einer lustvollen Spielweise die Sinne und Gefühle des Publikums erreichen. Die Themen ihrer Stücke sind bestimmt durch die Wirklichkeit, mit der viele Jugendliche leben und die auch heute noch aktuell sind: Drogenmißbrauch, Gewalt in der Schule, Rechtsradikalismus oder Spielsucht. Aber wie so vielen Freien Theatergruppen bringt die Professionalisierung ein Problem: Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern und Gastspielen reichen nicht aus, um das Ensemble am Leben zu halten. Das Ensemble braucht neben der künstlerischen auch eine soziale Zukunft. Viele Gruppen, wie zum Beispiel schlicksupp teatertrupp, überleben diese Krise nicht. Zwei haben den Mut weiterzumachen: Willy Combecher und Sigi Herold, und zu ihnen gesellt sich Detlef Köhler. Sie bleiben weiterhin kulturpolitisch aktiv, kämpfen für bessere Bedingungen für die Freien Theater. Bei einer öffentlichen Diskussion versucht sich ein Politiker anzubiedern, indem er die hohen Taxi-Kosten des Stadttheaters für eine Fahrt nach Brüssel anprangert. Frech unterbricht Sigi den Redner: Also, ich find das Klasse. Ich bin nämlich Taxifahrer, weil ich beim Freien Theater zuwenig Geld verdiene! Es bedarf also nicht viel Phantasie, daß das Theater Grüne Sosse neben dem Klappmaul Theater und dem Theater Die Traumtänzer zu den Gründern des Freien Theaterhauses und für mich zu den wichtigsten Unterstützern gehört, die das Projekt wesentlich vorantreiben. Das Theater Grüne Sosse schafft es in die Festförderung der Stadt Frankfurt und beginnt damit eine beispielhafte künstlerische Entwicklung. Offen für neue Ideen und Inhalte, mutig bei der Formulierung eigener Ziele, holen sie sich Regisseure und Bühnenbildner von außen dazu, wagen sich an Stoffe, Themen und Formen, die man ihnen nicht zugetraut hätte. Der beabsichtigte künstlerische Qualitätssprung gelingt, und mit Stücken wie Robinson & Crusoe und Fräulein Julie und den Bühnenbildern von Motz Tietze schaffen sie es, sich auch überregional Beachtung zu verschaffen. Mit Robinson & Crusoe geben sie ihre Premiere im neu eröffneten Theaterhaus und durch die 4

5 Vermittlung des Weltverbandes der Kindertheater (ASSITEJ) fahren die drei Familienväter 1995 mit dem ersten UN-Konvoi nach Sarajewo in das kriegszerstörte Bosnien. Sie bringen den jungen Menschen dort, was sie neben Sicherheit, Medikamenten usw. auch dringend brauchen: eine Theatervorstellung, die ihnen Hoffnung gibt und auch die Gewißheit, zum kulturellen Europa dazu zugehören. Mit der Bearbeitung des Romans Herr der Fliegen gelingt unter der Regie des Holländers Bas Zuyderland einem grandiosen Meisterwerk, das die holländische Spielweise ins Theaterhaus einführt. Für Fliegenspiel werden sie mit dem Münchener Wolfgang-Anraths-Gedächtnispreis als bestes Jugendtheater ausgezeichnet. Inéz Derksen aus Amsterdam führt diese Spielweise in Heinrich der Fünfte fort, mit dem sie dann in englischer Sprache den internationalen Durchbruch schaffen und in Kanada und in Wales spielen. Einen weiteren Schritt wagen sie mit dem belgischen Regisseur Marcel Cremer. Sie entwickeln ein eigenes Stück mit autobiographischen Bezügen über Väter und Jungen und in einer poetischen, musikalischen und choreographierten Bühnenästhetik: Strandläufer. Ein Stück, was mich immer wieder berührt und im Innersten bewegt, weil es mich an meine eigene Kindheit und meinen Vater erinnert. Sie haben das große Glück, mit diesem wunderbaren Stück vom Goethe- Institut nach Japan eingeladen zu werden, eine grandiose Erfahrung. Bühne eine durchgedrehte Mutter sehen, die ihre Kinder vernachlässigt? Programmieren sie damit nicht ihren eigenen Niedergang? Doch in der Inszenierung Plumpsack von Taki Papaconstantinou gelingt eine formale Arbeit, die das schwierige Thema in einer abstrakten Form behandelt, die in ihrer Ruhe und in ihrem Witz an Samuel Beckett erinnert. So wird auch dieses Stück zu einem meiner Lieblingsstücke vom TheaterGrueneSosse wie sie sich jetzt schreiben. Mit ihrer konsequenten Arbeit verändert das TheaterGrueneSosse auch das Theaterhaus nachhaltig. Durch die Maßstäbe, die sie setzen, steigen die Qualitätsansprüche an unsere eigene Arbeit. Sie sind damit die Wegbereiter und Vorbild für das Theaterhaus-Ensemble. Auf ihre erfolgreiche Arbeit ist es zurückzuführen, daß sich das Theaterhaus heute ganz dem Kinder- und Jugendtheater widmet. Und weiterhin sind sie Wegbereiter für neue Entwicklungen, sei es im Bereich Theater und Schule, beim Festival Starke Stücke oder der Arbeit mit jungen Menschen in ihrem Jugendclub. Ich wünsche Euch, liebe Kollegen, weiterhin viel Erfolg und zahlreiche Glückssterne. Frankfurt am Main, 21. Dezember 2006 Gordon Vajen Nach einer Phase der Selbstreflexion und der Erweiterung eigener künstlerischer Kompetenzen wenden sie sich einem Thema zu, von denen ich ihnen nur abraten konnte: Wer will schon im Kindertheater auf der 5

6 Frankfurt Walhalla in der Brotfabrik, Erlensee, Frankenberg, Schwalm- Eder Kreis, Emmerich, Gründung Unsere Gründung fand in einer Kneipe statt: An einem Sonntag- Abend in der Gaststätte Nr.16 in der Rohrbachstrasse in Frankfurt am Main. Peter Bauer, Micha Kratzsch, Susanne Cahn, Uta Steinbach und ich einigten uns auf den Namen Grüne Soße. Proben waren festgelegt, hatten aber noch nicht begonnen, denn zuerst musste ein Name her und nach einigen Bieren und noch mehr Vorschlägen (bin ich froh, daß ich mich mit Endziffer 9 nicht durchgesetzt habe) einigten wir uns auf den Namen dieser Frankfurter Spezialität. Überflüssig Peter Bauer- der Gründungsvater Grüne Soße Premierenfoto für Mensch ich lieb dich doch zu erwähnen, daß wir uns an diesem Ort noch oft trafen, die Probepläne am Biertisch gemacht und so mancher Arbeitszusammenhang dort hergestellt wurde. Dietmar Harte, unser langjähriger Techniker, der für alles eine Lösung fand und schließlich sogar in drei Stücken mitspielte, war uns dort über seine Liebe zum Cannonau, dem sardischen Rotwein, aufgefallen. Ursprünglich hatte Peter Bauer für seine Projektidee Jugendtheater Profis gesucht, aber keine gefunden. So fanden wir zusammen: Eine kannte den Anderen, vom Studium, aus dem Theater-Workshop oder der WG. Und schließlich kannten wir uns nahezu alle aus der damaligen Bewegung gegen die Startbahn West. Bei der Kommunalwahl 1977 erringt die CDU die absolute Mehrheit und Walter Wallmann, neuer Oberbürgermeister der Stadt, belässt Hilmar Hoffmann (SPD) als Kulturdezernent im Amt. Dieser kann einige seiner Ideen umsetzen, das Kommunale Kino, das Museumsufer und das Museum für Moderne Kunst. Die Entwicklung einer anderen Kultur, insbesondere die der Freien Theater, stand der bürgerlichen Repräsentationskultur gegenüber. Kommunales Kino schätzte ich schon damals, für das Museum für Moderne Kunst brauchte ich ein bisschen Zeit! Wir waren auf einer Suche nach Inhalt, Form und Bedingung von Arbeit zur gesellschaftlichen Veränderung und persönlicher Entwicklung; da kam das Theater gerade recht! Die Rolle des neuen Magistrats als Polarisierer der Kultur durch Beendigung von Mitbestimmung in den Kulturbetrieben und als Höhepunkt, 6

7 Weinheim, Mühlheim, Frankfurt JVA, Mainz, Siegen, Fulda, Biedenkopf, Oberursel, Erlensee Schließung vom TAT (sprich: Tatt) in seiner bisherigen Form, Abwicklung des Ensembles und einer Weiterführung als TAT (sprich: Te Ah Teh) lässt dies im Nachhinein fast kongenial erscheinen. Dieses (entlassene) Ensemble befruchtete die Stadt künstlerisch enorm und Schlicksupp Theatertrupp war mit seinen Stücken einfach der Hammer! Und als eine weitere Folge entstand durch die Initiative des ehemaligen TAT-Schauspielers Peter Bauer das Jugendtheater Grüne Soße 1982 Inzwischen waren Günther März und Karin Leidenbach dazugekommen: Speedy, Einstein, Grübchen, Matze, Dany, Ratte und Rocky waren beisammen und Mensch ich lieb dich doch wurde fleißig geprobt. Schließlich sollte nach neunmonatiger Probenzeit am Sonntag den 10. Mai im Roten Gickel, einem Raum der Evangelischen Studentengemeinde in der Adlerflychtstrasse eine einmalige Aufführung stattfinden. Einmalig deswegen, weil wir uns auflösen wollten! Ein anstrengender Probenprozeß mit dem entstandenen Beziehungsgeflecht und dauernde Diskussionen im Kollektiv um jegliche Entscheidung, die Arbeitsbelastung als Nebenerwerbs-Theater, ständige Konflikte mit Partnern, Familie und WG wg. Abwesenheit und letztlich der Wunsch nach Einfachmal-Zeit-für-sich-haben, - dies alles bewog uns aufhören zu wollen! Aber einmal sollte Wasser ins Becken und wir wollten unseren Freunden und Partnern zeigen, was wir die ganze Zeit gemacht hatten und warum wir so oft weg, nicht ansprechbar oder jauchzend glücklich waren. Wir mussten zweimal spielen und jeweils rund 100 Menschen saßen in dem kleinen Raum dichtgedrängt, die Luft war zum Schneiden, die Bühne auf ein Minimum reduziert. Unsere Beleuchtung bestand aus 4 Baustellen-Flutern und zwei farbigen 100-Watt-Strahlern für die Disco- Szene ; dies wurde von Dietmar über Kippschalter gesteuert, welche er im Baumarkt gekauft und in eine Zigarrenkiste eingebaut hatte. Es war ein überwältigendes Erlebnis und nachdem uns nicht wenige der geladenen Premieren-Dernieren- Gäste eindringlich beschworen, nicht aufzuhören, gingen wir auseinander. Wir machten Sommerferien, Szenenfoto: Mensch ich lieb dich doch Discoszene ich kann mich beim besten Willen an diese Ferien nicht mehr erinnern, denn: Am 18. Oktober 1982 hatte Mensch ich lieb dich doch in der Walhalla in der Brotfabrik in Frankfurt-Hausen Premiere. Für mich ging ein Lebenstraum in Erfüllung. Zunächst als Projekt und Anti- 7

8 Lampertheim, Schwarmstedt, Dieburg, Darmstadt, Marburg, Stadtallendorf, Schöneck, Nidderau, Drogen-Stück vom Hessischen Sozialministerium gefördert, zog unser Kollektiv, mittlerweile aus 3 Frauen und 6 Männern bestehend durch nahezu jedes hessische Jugendhaus. Die meisten Vorstellungen waren eingebunden in Aktionstage, Projekte, meist waren ganze Schulen beteiligt. Wir waren bei einem Sozialarbeiter oder Lehrer, oder einfach bei Birgit oder Jens untergebracht, es wurde für uns gekocht und bis in die Nacht diskutiert, - mit entsprechenden Nebenwirkungen. Und am nächsten Tag war meist um acht, halb neun die erste Vorstellung. Auch wenn unser Dietmar so manchen Witz über unser Aussehen und unsere Fahnen auf der Bühne machte, es ging gut. Ja, sehr gut. Unser formales Dach war der Verein Gesellschaft für Jugendarbeit und Bildungsplanung, der als Träger der verschiedenen, überall entstehenden pädagogischen, meist Eltern-Initiativen von Krabbelstuben und Kinder- und Schülerläden fungierte. Als Inge als Geschäftsführerin von Michael abgelöst wurde, änderte sich dies nach und nach, indem Michael immer mehr beratende und auch entscheidende Funktion übernahm. Die Mittel, die der Verein für uns aufwendete, speisten sich allein durch das, was wir an Gagen und Zuschüssen erwirtschafteten. In der Zwischenzeit war Wilfried als Musiker dazugekommen und gab uns mit Anleitung und seinem Pianospiel den nötigen (musikalischen) Halt. Parallel dazu spielten wir 1983 in der Frankfurter Brotfabrik im Abendprogramm, über Monate hin ausverkauft und es war Vorhaben uns künstlerisch zu professionalisieren und diese Theatergruppe als Kinder- und Jugendtheater zu etablieren. Allerdings lernte Wilfried dann eine gruppenfremde Susanne kennen und der Mann hatte nur noch dieses Thema; professioneller Musiker war er ja eh schon! Wir machten ohne ihn weiter produzierten wir Der König in der Pfütze, ein Stück für Kinder ab 5 Jahren. Peter hatte sich aus der täglichen Grüne-Soße -Arbeit zurückgezogen und widmete sich eigenen König in der Pfütze Produktionen und Gastrollen, Günther und Karin waren ebenfalls ausgestiegen. Ein anderer, Peter Rittner, übernahm Rocky und den König in Der König in der Pfütze, Ingrid Scheerer, die die Dany von Karin übernommen hatte, machte etwas völlig Abgefahrenes und ging als Zimmermädchen nach Österreich. Wir strichen die Rolle und Dietmar, unser Techniker übernahm Matze ; 8

9 Offenbach, Dreieich, Dietzenbach, Höchst, Kilianstädten, Roßdorf, Kelsterbach, Borken die Technik fuhren wir gemeinsam. Allerdings fuhr Dietmar noch Taxi und als er in Claudia seinen Engel fand, eine Familie gründete und so mehr verdienen musste, hängte er seinen Matze an den Nagel und Willy kam zu uns und übernahm ihn; Uta hatte Willy im TAT-Cafè entdeckt! Bei den knapp 300 Aufführungen mit Mensch ich lieb dich doch hatten wir Spielerfahrung gewonnen, waren routiniert in der ganzen Tour- Abwicklung, selbst im Umgang mit den allgegenwärtigen Hausmeistern der vielen Spielörtlichkeiten waren wir mittlerweile souverän und zu den Jugendlichen aller gesellschaftlichen Schichten fanden wir schnell Zugang, speziell in den sich anschließenden Gesprächen. Die Arbeit mit Kindern aber gestaltete sich schwierig. Ich hatte als mein Ziel Theater für Kinder formuliert, Kindertheater sah ich immer als hohe Kunst an. Erwachsene mucken selten auf, wenn ihnen etwas nicht gefällt, schlimmstenfalls verstehen sie das Stück nicht und bezeichnen es als Kunst! Kinder, auch wenn sie still halten, lassen sich nur sehr schwer etwas vormachen; zumindest die Art der Unruhe im Saal spricht für sich. Mein Schlüsselerlebnis war Darüber spricht man nicht vom Theater Rote Grütze für Kinder ab 4, das ich 1974 als Erzieher in der Jugendfesthalte Rödelheim gesehen hatte. Hier wurde auf der Bühne etwas verhandelt, was unser tägliches Leben betraf und es war Theater, das verzauberte und unterhielt. So etwas wollte ich auch machen. Bis zur Premiere vom König hatten wir fast keine Erfahrung im Spielen für und mit Kindern und so war die Arbeit mit dem Mitspielstück anstrengend und mühsam, ja letztendlich ängstigten uns die Kinder und in so manche Aufführung gingen wir mit einem mulmigen Gefühl. Ich glaube, viele Schauspieler kenne das und ich möchte so etwas nie wieder tun. Das heißt, ich muss grundsolide gearbeitet haben und genau wissen, was ich da tue. Woher wisst ihr, wie es mir geht, dieses Kinder-Zitat von einem genialen Kindertheater-Regisseur ist Maßstab für ein Theater, dass einen ehrlichen Zugang zum Zuschauer gefunden hat. Mit unserem König war das nicht gelungen und Kindertheater wurde erst mal wieder zur Seite gelegt. Die Geiselnahme Du musst es ja wissen Bonny Die Geiselnahme Wir produzierten Geiselnahme, ein sozialkritisches Jugendstück und der dritte Peter, Peter Schlapp, machte die Regie. Es war Willys erstes, neues Stück mit uns und ich glaube, es war insgesamt eine richtig gute Arbeit. Leider war das Stück wohl etwas zu 9

10 Gießen, Frankfurt Bonames, Frankfurt Griesheim, Bad Vilbel, Braunschweig, Bremen, Rodenbach, sozialkritisch, jedenfalls wurde es kaum gebucht; ich glaube die Lehrer hatten Angst vor dem Stoff: Die Geiselnahme eines Underdogs in einer Schule und nicht Schüler wurden als Geiseln genommen. Susanne Cahn und Michael Kratzsch in Burning Love 1986 Wie auch immer, ein Jahr später wurde ein weiteres Jugendstück realisiert, Burning Love und Hubert Habig, der später den zwinger3 in Heidelberg übernahm, machte die Regie. Wir waren auf einem guten Weg. Wir probierten andere Arbeitsweisen aus, nicht jeder sollte alles machen, sondern in der jeweiligen Produktion den übernommenen Arbeitsbereich. Bei den Aufführungen von Burning Love sah das so aus: Micha und Susanne spielten, Willy machte die Umbauten, ich die Technik und Uta übernahm administra- Mein Jubiläum als Regisseur mit Euch liegt zwar erst 20 Jahre zurück, ich erinnere mich aber noch wie gestern. Die Geiselnahme unsere erste gemeinsame Arbeit. Proben im ehemaligen Kino im Philanthropin, Wochen später dann dort die Kinosessel entsorgt, eine völlig unsinnige Arbeit, einer davon stand noch jahrelang ungenutzt im Keller, Essen beim Griechen an der Ecke, Sigi zündelt über dem offenen Benzintank, um ihn herum das Lehrerkollegium Uta, Michael und Willy. Willy war gerade brandneu dazu gekommen, heute würde man sagen, er musste noch integriert werden, Uta im Spiel brillant und sehr attraktiv, Michael, ein bisschen der Star, konnte man aber gut in die Rolle übersetzen, spannende Probenwochen und eine gelungene Produktion. Dann zwei Jahre später Kein Feuer ohne Kohle. Wieder Sigi und Willy. Beide mittlerweile auf einander eingespielt wie zwei alte Hasen. Dazu der requisitenmäßig unerschöpfliche Motz. Was er alles angeschleppt hat, noch heute chapeau, aber auch größte Bewunderung für Sigi und Willy, die den ganzen Schrott in wie viel hundert Vorstellungen (?) unermüdlich auf- und abgebaut haben. Bilder: Willy über seinen verwelkten Haschpflanzen, Willy im Chaos, soll aufräumen, bleibt aber am Tatort hängen, Sigi im Faltboot auf dem Weg nach Kanada. Inzwischen wart Ihr ja dort. Wer hätte das damals gedacht. So schließen sich die Kreise. Würde ich weiter erzählen, ich käme ins Schwärmen. Mit einem Wort: Ich hab Euch in mein Herz geschlossen. Für die nächsten 25 Jahre weiterhin so gute Arbeit und viel Erfolg wünscht Euch Peter (Schlapp) tive Aufgaben. Mit der Technik war ich voll ausgelastet, Licht und Ton mussten teilweise parallel bedient und gefühlvoll gefahren werden es war aufregender als zu spielen. Nach einem Auftritt im Gallus Theater lobte mich Herbert Cybulska für meine Leistung. Darauf bin ich heute noch stolz, denn dieser Kollege, den ich als einen begnadeten Licht- Designer schätze, schmiß nicht gerade mit Lob um sich. Für Willy und Uta sah es allerdings etwas anders aus; im Hintergrund und mit nicht gerade sehr ausfüllenden Tätigkeiten beschäftigt, war da mehr und mehr Unlust zu spüren. Vielleicht waren wir doch nicht auf so einem guten Weg! Nach vielen Diskussionen inszenierte Peter der Erste Voll auf der Rolle mit uns. Eigentlich wollte er nicht mehr mit uns arbeiten, seine Kritik, einfach formuliert: Ihr seid nicht besessen vom Theater - heute weiß ich, was er meinte. 10

11 Wölfersheim, Altenstadt, Babenhausen, Hann. Münden, Dillenburg, Kassel, Frankfurt Arena Lehrer Röpke Es wurde trotzdem eine gute Arbeit, obwohl wir mittlerweile für die Rollen der Jugendlichen etwas zu alt waren. Trotzdem funktionierte es und durch die Identifikationsmöglichkeiten, die dieses Rollenspiel bot, kamen immer wieder engagierte Diskussionen zustande. Bei einer Vorstellung im Philantropin waren mehrere türkische Jugendliche über meine Rolle, einen rassistischen deutschen Jugendlichen, so erregt und provoziert, daß ich in der Pause in der Garderobe bleiben mußte. Unsere Gewohnheit, schon in der Pause mit den Schülern zu diskutieren, wurde von meinen Kollegen, insbesondere von meinem türkischen Mitspieler Halil genutzt, um deeskalierend zu wirken. Ich hatte ein bisschen Angst um den Fortgang der Aufführung, aber wir spielten unbehelligt bis zum Ende! Obwohl wir das Stück erfolgreich und häufiger als die beiden Vorläufer spielten, orderten uns die Schulen weniger als erwartet. Jahre später, das Stück war abgesetzt und rechtsradikale Aktionen hatten sehr zugenommen, kamen viele Anfragen Unsere Ressourcen an Kreativität, Engagement und Spielfreude, der Vorrat an Gemeinsamkeit, Zuneigung und gegenseitiger Stütze waren aufgebraucht. Bevor wir uns auch noch gegenseitig angreifen und bekämpfen würden, musste etwas geschehen. Ich konnte nicht erkennen, was bei den Anderen vorging und so entschloss ich mich schweren Herzen aufzuhören und die Gruppe zu verlassen. Niemals hatte ich vorgehabt, den einmal begonnenen Theaterweg zu verlassen und so zögerte ich sehr, diesen Entschluss bekannt zu geben. So kamen mir Andere zuvor und Uta, Susanne und Micha stiegen aus, Willy und ich wurden zu Erben. Wir Voll auf der Rolle waren sprachlos! Neuanfang 1987 Unser formaler Chef, Michael Burbach von der Gesellschaft für Jugendarbeit, sagte uns, was zu tun war: Stück suchen, Regisseur finden, produzieren, spielen! Wir gingen los. Das mit dem Stück klappte in 3 Tagen: Silke Rothe, die im Verlag der Autoren arbeitete, meinte auf unsere Nachfrage nach einem Stück, daß ihr Lieblingsstück für uns genau das Richtige wäre! So produzierten wir Kein Feuer ohne Kohle unter der Regie von Peter (dem 3., den von Die Geiselnahme ). Die FTF, der Zusammenschluss der Freien Theater Frankfurts, hatte ein altes Zirkuszelt erstanden und unter dem Namen ARENA auf dem Gelände der ASH-Krebsmühle aufgestellt. Und dort machten wir am 31. März 88 Premiere und tourten, unseren Ruf als Jugendtheater weiter ausbauend, über Friedberg und Alsfeld nach Bremen, über Büdingen und Mü- 11

12 Köln, Bielefeld, Cuxhaven, Arolsen, Minden, Offenbach, Schwerte, Lüneburg, Pulheim, Marburg, cke nach Hannover, von Köln über Mainz bis Schweinfurt, spielten in Aalen, in Borken, in Cuxhaven, Ober und Nieder, in Rechts und Links, im Arbeiterheim und Zollhaus. Ich weiß nicht wie oft und immer mit Erdbeersekt und Schaumkuss und Dietmar und Ecki! Die ersten Beiden waren Requisiten, die beiden Anderen fuhren abwechselnd die Technik und spielten die Off- Rolle des Herrn Koslowski, dem Vermieter der beiden Protagonisten. Die ersten Beiden hingen Willy und mir echt zum Hals raus und ohne die anderen Beiden wären wir ziemlich oft ziemlich verlassen gewesen. Eckis Ruhe, ja, ja, wir machen das schon! hat mich so manches Mal vor dem Nervenzusammenbruch gerettet. Und Dietmar, deine Genauigkeit und Fehlerlosigkeit ist unerreicht und mit Dir am Pult habe ich mich auf der Bühne immer wie in Abrahams Schoß gefühlt. Danke ihr Beiden. Nicht unerheblich kommt nun Michael Burbach von der Gesellschaft für Jugendarbeit ins Spiel. Was sich auswirkt ist stets ein Doppeltes! so, oder so ähnlich sah es öfter um Willy und mich aus, wenn uns alles über den Kopf wuchs, wir nicht wußten wo das Geld herkommen sollte, oder wir uns schlicht und einfach in den Haaren lagen, dann suchten und fanden wir bei Michael eine Gesprächsmöglichkeit. Berichteten von den Zuständen da draussen und Michael machte uns einen Plan! Einen Plan für die nächste Zeit, für die nächste Produktion, für die nächste Finanzierung und alles ging (fast) wie von selbst! Wenn dann, was immer öfter vorkam, auch noch ein gewisser Ralph Förg, damals in der LAG-Freie-Kinderarbeit tätig, sich in seiner spontanen und zu wenig Ernsthaftigkeit bereiten Art einmischte, stand uns am Ende nicht nur die Welt offen, nein, die Welt wartete geradezu auf uns, oder besser formuliert: Sie gehörte uns! Im Ernst Ralph, was ist Psycho- Therapie gegen eine solche Freude am Leben und Spaß am Disput!? Und Michael, Du weißt es, ohne Deine Einmischung hätten wir uns mehr als einmal hilflos verheddert! 1990 Aber zurück zum Theater! Kein Feuer ohne Kohle lief prima, trotzdem mußte etwas Neues her und, dem emanzipatorischen, auf- Stech!, Stech!- auf nach Kanada 12

13 Bad Pyrmont, Mutterstadt, Fulda, Lampertheim, Bad Dürkheim, Wolfsburg, Gelnhausen, Nauheim klärerischen Jugendtheater verpflichtet, entschieden wir uns, ein Stück zum Thema Spielsucht zu machen. Alles lief vielversprechend. Mit Ilona Strauß fanden wir eine in jeder Hinsicht tolle Kollegin, Michael Deckner übernahm die Regie dieser Entwicklungsarbeit, mit Matthias Herbert wurde ein versierter Autor gefunden. Klappmaul-Theater und Theaterhaus Premiere nach Offenbach verlegen, ins Ledermuseum! Aber es kam noch dicker: Mit Premierenstart, genauer gesagt dem Druck auf die Starttaste unserer Revox-Bandmaschine, gab dieselbe den Geist auf. Wir nicht, aber wir hätten auf die Zeichen hören sollen. Das Stück wurde ein Flop und mit Recht, es war in vielerlei Hinsicht nicht gut. Jeder hatte ein bißchen gemerkt und zusammen hätten wir es wissen können, aber keiner sprach es aus außer den jugendlichen Zuschauern dann, in Saarlouis im anschließenden Gespräch oder in Biedenkopf gar während der Vorstellung! Schade, liebe Kollegen, daß wir die Erfahrung dann auf solche Weise machen mußten; der Stücktitel war Peter und Angie in der Spielhölle Programm: Game over! Aber der Titel hatte einen zweiten Teil: Insert Coin, und mit diesem Stichwort übergebe ich an meinen Kollegen Detlef. Das Game Over Spielerteam, v.l.n.r. Willy, Ilona Strauss und Sigi Das Cover des Soundtrack auf MC unterstützten uns und Ralph schrieb eine tolle Musik und diese wurde mit Hilfe von Matthias Raue im Tanit- Studio aufgenommen. Als eine Woche vor der Premiere unser geplanter Auftrittsort, das Sound-Depot, feuerpolizeilich geschlossen wurde, kam uns dies wie ein böses Omen vor. Wir mußten die 13

14 Alsfeld, Bad Berleburg, Trebur, Bischofsheim, Homberg/ Efze, Arolsen, Alfeld, Groß Gerau, Erlaubte Spiele oder: Kleiner Leitfaden zur Herstellung einer erfolgreichen Kinder- und Jugendtheatervorstellung 1. Die Bühne soll sauber sein 2. Es sollen während der Vorstellung keine Flüssigkeiten vergossen werden 3. Plastikgegenstände und Markenartikel sind nicht erlaubt 4. Es soll eine Handlung stattfinden 5. Die Bühnensprache ist gutes Deutsch 6. Alle Handlungen müssen klar nachvollziehbar, kindgerecht und pädagogisch wertvoll sein 7. Körpersprache muss eindeutig, erkennbar und nachvollziehbar sein. 8. Verrenkungen sind nicht gestattet 9. Alles Unerklärliche ist zu unterlassen 10. Das Bühnenbild und die Kostüme sollen erkennbar geschmackvoll sein 11. selbstgefertigt und nicht gekauft 12. Musik soll sein aber leise 13. Sie soll tonal sein, rhythmisch identifizierbar und dem anerkannten Kanon klassischer Werke, verständlicher Volksmusik oder authentischer Jugendkultur entstammen 14. Es soll lustig zugehen aber nicht so doll 15. Kinder sollen frech und neugierig sein aber nicht so doll 16. Die Leute sollen sich nicht anschreien 17. Keine Händis 18. Zorn, Wut und Ekel sind keine guten Gefühle und müssen angemessen geäußert werden 19. Nase bohren, Rülpsen und Furzen zum ausdrücklichen Zwecke der Erheiterung sind ausdrücklich erlaubt 20. Die Menschen sind gut. Wenn sie nicht gut sind sind sie aber trotzdem gut. 21. Eltern lieben ihre Kinder 22. Papi ist nicht da. Wenn Papa doch da ist, ist er ein Trottel 23. Die Armen sind arm aber glücklich, 24. alle Reichen äußerst hilfsbereit 25. Kinder sind rein 26. Sex ist schmutzig 27. Autos sind bähbäh 28. Fernsehen ist bähbäh 29. Werbung ist bähbäh 30. Politik ist bähbäh 31. Es wird nicht getobt 32. Alles kann und muss repariert werden 33. Wenn jemand gestorben ist, ist das nicht soo traurig 34. Alle Missverständnisse sollen aufgeklärt werden 35. Alle sollen einen Freund finden 36. Mutter ist die Beste 37. Die Bühne soll sauber sein Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Ralph Förg 14

15 Jena, Laubach, Gladenbach, Mainz, Giessen, Darmstadt, Eisenach, Schwalbach, Böblingen, Weyhe 1991 ist das Jugendtheater Grüne Soße in die institutionelle Förderung durch das Amt für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt aufgenommen worden. Diese Förderung ist im Wesentlichen der Initiative von Gordon Vajen, der Frankfurter Freien Kulturinitiativen und der SPD zu verdanken. Es beginnt eine neue Phase der Professionalisierung. Politik und Ästhetik sind kein Widerspruch und in unserem Fall hat die Politik viel dafür getan, dass die Ästhetik auch einen besonderen Stellenwert und Ausdruck bei der Grünen Soße bekommen konnte. Bei der Produktion von Robinson Der Nachtkampf & Crusoe, einem Theaterstück, das die Italiener Giacomo Ravicchio und Nino d Introna in Improvisationen nach dem amerikanischen Spielfilm Die Hölle sind wir selbst entwickelt und mit dem an eine andere Abenteuergeschichte erinnernden Namen versehen hatten, spielten Dinge eine Rolle, die zuvor eher nebensächlich behandelt wurden. Die Bühne (von Motz Tietze) war stilisiert und abstrakt, ein verzinkter Badezuber bekam Rollen und wurde zu einem Boot. Der tiefblaue, schräge Horizont konnte eine melancholische Stimmung und räumliche Tiefe in jedem noch so hässlichen Raum behaupten. Die Proben dauerten über 2 Monate, die Grüne Soße leistete sich Stimmtraining, einen Körpertrainer und die Improvisationen fanden gemeinsam mit einen Saxophonisten statt. Die Auftritte der beiden Männer wurden durch Christina Fuchs oder Peter Atrott begleitet, die Musik dafür wurde ausschließlich komponiert. Bei Robinson & Crusoe bin ich (Detlef Köhler) erst nach der Probenzeit zur Grünen Soße gestoßen. Robinson & Crusoe war die Eröffnungs- Premiere des Theaterhauses am 15. März Zu diesem Zeitpunkt war ich Student der Kulturanthropologie, ich wusste genau, dass ich in Zukunft im Kulturbereich arbeiten wollte, aber ich schaute zu dieser Zeit einer eher theoretischen Zukunft ins Auge. Ich hatte zwar schon von der Grünen Soße gehört, aber vorher noch nie So ein kleines Mäuschen 15

16 Verden, Bremerhaven, Greiz, Fulda, Braunschweig, Mainz, Köln, Neu-Isenburg, Nauheim, Köln, Abschied ein Stück gesehen. Die Premiere war ausverkauft, aber als Haustechniker gelang es mir, im Eingangsbereich einen Stehplatz zu bekommen. Dass Sigi beim Stockkampf zu Boden gegangen ist, habe ich recht schnell realisiert. Als Regisseur Bernd Bosse dann aber die Vorstellung unterbrochen hat, bin ich doch erschrocken. Trotzdem: diese Theatergruppe, dieses Theaterstück hatte mir gefallen. Hier wurde ganz echt Theater gemacht mit Einsatz und Ehrlichkeit. Es wurde eine Geschichte verhandelt über Kulturkonflikte, wie sie sich archetypisch in der Geschichte der Menschheit zugetragen haben. Hier war nicht mehr die theoretische oder auch empirische Wissenschaft gefragt, sondern das war für mich angewandte Erkenntnis. Wenige Monate später verließ Eckhardt Mittelstädt die Grüne Soße als Techniker. Ich hatte mittlerweile als fester freier Techniker eine Menge Theatererfahrungen bei den zahlreichen Gastspielen in der furiosen Anfangsphase des Theaterhauses sammeln können. Sigi und Willy fragten mich, ob ich bereit wäre, bei Ihnen als Techniker einzuspringen. Ich sprang in das Becken mit kaltem Wasser während eines Gastspiels in Bremerhaven. Das Abenteuer war bestanden. Sie fragten mich, ob ich bereit wäre, für die Grüne Soße als Techniker zu arbeiten. Ich ergänzte das Ja aber mit der Bemerkung, dass ich mir vorstellen könnte, mich noch mehr in die Arbeit des Theaters einzumischen. Sigi bemerkte noch scherzhaft, dass die Techniker bei der Grünen Sosse immer mitspielen würden. Ich glaube, auch den anderen Beiden war in diesem Moment nicht ganz klar, welche Dimension dieses mehr bekommen würde. Die Grüne Soße produzierte im Herbst wieder das nächste Stück. Am 10. November 1991 hatte Fräulein Julie Premiere. Die Pannenserie bei Premieren wurde um ein weiteres Kapitel ergänzt. In der Aufregung meiner ersten echten Premiere hatte ich den Finger zu lange auf dem Taster: Helles Licht anstatt Kerzenlichtstimmung für den Monolog! Lichtstimmung zurück Lichtstimmung vor und wieder zurück, Petra Fehrmann, als Fräulein Julie, begann den Monolog noch einmal. Trotzdem, Fräulein Julie von August Strindberg wurde mit großem Erfolg für Jugendliche im Theaterhaus gezeigt. Wir hatten die alte Kontorfassade des Theaterhauses in das Bühnenbild integriert und im Zusammenspiel mit einer ausgeklügelten Beleuchtung von Herbert Cybulska entstand eine ganz besondere Stimmung bei den Vorstellungen. Bei Gastspielen kam leider nur noch ein Teil der Inszenierung über die Bühnenkante. Ich war nur bei den Endproben mit diesem aus dem Osten Berlins kommenden Regisseur Joachim Stargard zusammen, der für die nächsten Jahre starke Akzente setzte. In dieser Zeit ist der neue Schriftzug Thea- 16

17 Lüneburg, Frankfurt, Hanau, Roßdorf, Rudolstadt, Berlin, Duisburg, Sindelfingen, Hofheim Köchin und Jean tergruenesosse entstanden. Es sollte damit auch zum Ausdruck kommen, dass wir ein richtiges Theater mit richtigen Stücken sind. Das TheaterGrueneSosse spielte Werke der klassischen modernen Theaterliteratur für Jugendliche Das Stück Emigranten von Slawomir Mrozek beschreibt, wie zwei Migranten ganz unterschiedlich, aber doch sehr ähnlich, gemeinsam die Anforderungen der Fremde in einem Kellerverschlag zu bewältigen versuchen. Wieder hatte ich das Gefühl, die während meines Studiums erworbenen Kenntnisse auch im Marketing umsetzen zu können. Ich arbeitete jetzt auch nach und nach im Büro mit. Diese Hoffnung war etwas blauäugig. Theater ist eben zunächst mal das Spiel, die Stimmung und die Ästhetik. Das Spiel von Willy und Sigi war wunderschön aufeinander eingespielt, aber es konnte mit dem etwas düsteren Ausdruck des Stückes nie die Leichtigkeit von Fräulein Julie erreichen. Die Stücke waren sozialkritisch und ästhetisch, das war nicht mehr das emanzipatorische, authentische Jugendtheater des Jugendtheater Grüne Soße. Wir suchten einen Platz in der freien Theaterszene der neuen Republik. Seit zwei Jahren führten uns mehrere Gastspiele in den für uns unbekannten Osten Beim Autorenforum 93 wurde das neue Stück von Ad de Bont, einem niederländischen Autor, Mirad, ein Junge aus Bosnien durch die Spilkischte (Vorstadt-Theater - Basel) vorgestellt. Dieser Text, die Aufführung und die Inszenierung beeindruckten Emigranten im Kellerverlies uns so sehr, dass wir auf der Stelle beschlossen, in ähnlich reduzierter Weise die Geschichte des bosnischen Flüchtlingsjungen Mirad zu inszenieren. Sigi hatte im Sommer eine Taxifahrer Comedy Produktion, zusammen mit Michael Kloss vom Klappmaul Theater, erarbeitet: Der Taxifahrer. Da dieses Stück irgendwie nicht in das sonstige Erscheinungsbild des TheaterGrueneSosse passte, ist dieses Solo nur selten aufgeführt worden. Nun sollte Sigi Herold das erste Mal im TheaterGrueneSosse als Regisseur wirken. Auch wenn Mirad, ein Junge aus Bosnien eine szenische Lesung war, war es umso wichtiger, die Geschichte ohne falsches Pathos oder übertriebene Betroffenheit zu erzählen. Mit Ilona Strauß, die schon bei Game Over mitgewirkt hatte, hatten wir eine sehr gute Erzählpartnerin für Willy gefunden. Mirad- ein Junge aus Bosnien hatte am 25. Mai 1994 in Mainz auf dem OpenOhr Festival Premiere. Das Stück wurde im Mai 1995 nach Berlin eingeladen um dort im Rahmenprogramm 17

18 Frankfurt, Darmstadt, Lampertheim, Großen Buseck, Dortmund, Nieder Walgern, Eschborn, Mainz, Kinder und Krieg des Deutschen Kinder- und Jugendtheaterfestivals Augenblick Mal, neben drei weiteren Inszenierungen, gezeigt zu werden. Mit fast 100 Aufführungen in knapp 3 Jahren, die fast nur in Schulen stattfanden, hatten wir eine sehr intensive Auseinandersetzung über einen Krieg, der bei uns in Europa statt fand. Die kriegerischen Konflikte verstörten, irritierten. Die Auseinandersetzung darüber ließ mich oft die Ohnmacht spüren, angesichts der Vorstellung, dass das von uns erzählte, fiktive Schicksal von Mirad, nur eine Erzählung von Tausender anderer wirklicher Lebensgeschichten war. Dann war es wieder gut, bei einer Vorstellung dabei zu sein, die Diskussion mit zu moderieren und das Gefühl zu erleben, dass da so viele wache Jugendliche sind, die von der Geschichte betroffen und berührt waren. Im Frühjahr 1995 hatte die ASSITEJ den Hilferuf des Theater Mladih aus Sarajevo aufgenommen und für dieses Kinder- und Jugendtheater aus Sarajevo eine Tournee in Deutschland organisiert. Wir beteiligten uns als Veranstalter in Frankfurt daran und organisierten 2 Gastspiele in Frankfurt. Die Kollegen aus Sarajevo blieben eine Woche als unsere Gäste in Frankfurt und wir sind in dieser Zeit Freunde geworden. Bei der Abfahrt des Busses der Sarajevoer Freunde in Frankfurt haben wir versprochen, dass wir kommen würden, sobald die Strassen in Bosnien wieder frei sein würden. Das Titelbild von Rasiermesser 1994 Nach dem Sommer 94 zeigten wir im Theaterhaus die Premiere Rasiermesser. Dieses Stück stellte eine Bearbeitung des Woyzeck von Büchner dar. Regisseur Till Schauen, der uns durch einige Arbeiten mit Jugendlichen am Theaterhaus bekannt war, hatte noch eine Rahmenhandlung gefunden. Einer (Sigi), der auf der Strecke geblieben ist, trifft im ICE auf eine Zugbegleiterin (Doro Rinck), die beiden sind auch Marie und Woyzeck und haben die Fragmente des Dramas als Spielszenen. Die Produktion war nicht zu Ende gedacht und nicht konsequent umgesetzt. Wir hatten einen veritablen Flop in die Welt gesetzt, nach 6 Vorstellungen verschwand dieses Stück vom Spielplan. Immerhin entstand daraus die langjährige Beziehung von Till Schauen und Doro Rinck, uns blieb eine lobende Kritik von Jutta Baier. Eines Abends schaute ich mir die Verfilmung von Herr der Fliegen an, den ich mir als s/w Video in der Stadtbücherei ausgeliehen hatte. Meine Lebenspartnerin Heike schaute mit und meinte nebenbei, dies sei doch mal eine Geschichte für die Grüne Sosse. Mit dieser Bemerkung legte sie die Basis für die längste Erfolgsgeschichte eines Stückes des TheaterGrueneSosse: Ich erzählte meinen Kollegen davon, sie fanden die Idee gut. Wir waren mit Inèz Derksen verabredet ein Stück zusammen zu proben. Diese junge Regisseurin war Willy von Liesbeth Coltof, bei der 18

19 Kirchhain, Stadtallendorf, Mücke, Arnshain, Göppingen, Heidesheim, Offenbach, Grebenhain Holländisch Locker Sechs Männer in einem Kreis, die Augen geschlossen und 100 % Konzentration. Minuten von Nichts, von Atem und ein geduldiges Warten. Und dann das Geräusch eines Regentropfens in einem verlassenen Raum, das An- und Ausschalten einer Lampe, eine Zigarette die angezündet wird, verwehtes russisches Radio, Frauenabsätzen die wegrennen, ein heulendes Baby, irgendwo weit weg, und quietschende Autobremsen. Ohne Verabredung, ohne Reiseziel, aber voller Hingabe und in völliger Freiheit. Diese Geräusche, Improvisationen bildeten während der Probezeit von Fliegenspiel einen täglichen Trip an der existierenden und nicht-existierenden Welt entlang. Tatsächlich eine Erwärmung der Ohren, der Stimme und des Geistes, im Kern aber das Wesen des Kreierens, des Machens dieser Produktion. Völlig im hier und jetzt, in einen gemeinsamen, erhöhten Stand des Bewusstseins, horchend, und reagierend ohne Angst vor Fehlern oder falschen Entscheidungen: frei! Eine Nobelpreisgewürdigte Geschichte, fünf gute Schauspieler, ein Freejazz Musiker mit viel Liebe, aber wenig Achtung für das Theater, dazu ein holländischer Regisseur und sein Dramaturg. Eine große Männergruppe auf der Suche nach einer Geschichte. Ich bringe mein Ding. Wir werden die Geschichte einer Gruppe verlassener Kinder auf einer unbewohnten Insel erzählen. Wir werden die Kinder nicht spielen. Wir versetzen uns so gut wie möglich in ihre Situation und werden dieselben Entscheidungen treffen, dieselben Fehler machen wie die Figuren unserer Geschichte. Und ich bringe mein Ding. Ich will keine Schauspieler sehen, die Kinder spielen. Ich will erwachsene Männer, die im Hier und Jetzt stehen. Schauspieler die eine Geschichte erzählen und sich dabei vollkommen der aktuellen Zeit, des Ortes, sich selbst und füreinander bewusst sind. Und natürlich werden wir uns verlieren in der Geschichte und die lebensbedrohende Situation wird für die Schauspieler und das Publikum genau so greifbar wie für die Figuren. Öffentlich transformieren, aus Nichts - Etwas machen. Ich bringe mein Ding. Wir werden dieser Vorstellung nicht spielen, aber wir werden die Vorstellung machen, entstehen lassen, in Anwesenheit von einander und dem Publikum. Nicht alles festlegen, Raum schaffen um hier und jetzt reagieren zu können. Um einander immer wieder überraschen zu können. Kenne einfach die Geschichte die erzählt werden muss verdammt gut! Ich bringe mein Ding. Und es wird unser und euer Ding, sobald ich wieder zurückreise nach Holland. Ein großes Fest. Und jetzt, viele Jahre später, taucht manchmal die Frage einer Fortsetzungsarbeit auf. Ja, natürlich, gerne, denke ich dann, sofort begeistert. Aber wenn ich dann unsere älter gewordenen Köpfe, Körper und Leben sehe, frage ich mich ob es vielleicht eher kein Verlangen nach einer neuen Produktion ist, sondern viel mehr das Verlangen nach dieser Zeit als wir Jungen waren, frei, unbesonnen und ohne Angst. Bas Zuyderland 19

20 Kelkheim, Friedberg, Haiger, Wächtersbach, Rödermark, Homberg, Marburg, Duisburg, Hungen er einen Workshop gemacht hatte, empfohlen worden. Wir waren öfter nach Holland gereist und waren begeistert vom holländischen Stil. Wir wollten auch so etwas machen wie Wederzeijds oder die anderen holländischen Gruppen. Wir trafen uns mit Inèz. Wir hatten schon über eine ganze Reihe von Stücken gesprochen, aber entweder gefielen sie uns oder ihr nicht. Bei letzterem Vorschlag allerdings sagte sie, das sei ein sehr guter Stoff, nur glaube sie nicht, dass es richtig sei, das mit ihr zu machen: Das müsst ihr mit meinem Freund Bas machen! Wir trafen uns kurz darauf mit Bas Zuyderland aus Amsterdam. Wir holten ihn vom Bahnhof ab, liefen durch die Stadt und es fing an zu schwingen, gemeinsam zu schwingen. Ja, das ist Ralph und Jack sehen das Untier gut! Das ist eine gute Idee! Keine Palmen. Wir improvisieren, wir erzählen, wir spielen Erwachsene, die das als Kinder erlebt haben. Kisten als Bühnenbild. Kein Text, macht nix- den schreib ich!. Wir brauchen viele Leute! Wie viele? Mindestens 5! Das könnte gehen! Ralph Förg empfahl uns Günther Henne, mit dem er für die ersten Produktionen am Theaterhaus plante und Arni Arnold als spielenden Musiker, Stefan Holm war ja schon bei anderen Produktionen dabei gewesen. Motz ergänzte das Team, hatte diesmal aber nicht so viel auszustatten als bei vielen anderen Stücken. Die Männercrew war komplett und begab sich 6 Wochen auf die Insel im damaligen Proberaum in der Schlosstrasse in Bockenheim. Der Außenposten zur übrigen Welt war ich, erstmals in eine Produktion eingebunden und hin und wieder bei den Proben dabei. Am Stückende stehe ich sogar seit der Premiere am 19. Oktober 1995 von Fliegenspiel als Retter und Spielverderber auf der Bühne. Dieses Stück begleitet uns nun schon über 12 Jahre in weit über 200 Vorstellungen, aber immer noch lebendig ist die Idee, die Vorstellung jedesmal neu zu schaffen. Nach fast jeder Vorstellung gibt es neue Diskussionen über die Figuren, was sie wann und wie und warum machen. Die Zusammenarbeit mit Bas und dessen Dramaturgen Mart-Jan Zegers ist auch der Beginn einer langen Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem holländischen Trio Bas Zuyderland, Inèz Derksen und Silvia Andringa, die dann Jahre später in der Gründung von Het Laagland ihre Institution finden Wir hatten im November 1995 genau 10 Tage Zeit um uns für eine Fahrt 20

21 Sarajevo Tagebuch der Sarajevo Reise Die Entscheidung zur Fahrt nach Sarajewo wird getroffen. Das Goethe-Institut übernimmt die Fahrtkosten, die EU-Administration in Mostar sagt Hilfe zu Abfahrt in Frankfurt am Main gegen 16 Uhr. Wir kommen problemlos voran und entscheiden uns von Österreich aus über Triest/Italien nach Slowenien einzureisen. Wir haben keinerlei Zoll-Papiere und befürchten Probleme Morgenstund` hat Gold im Mund! Früh sind wir auf der Piste und nehmen in Italien einen Cappuchino, der eben hier schmeckt wie nirgendwo sonst. Der slowenische Zöllner will nicht einmal in unser Auto hineinschauen; lediglich die vergessene Grüne Karte muß noch erworben werden. Nach kurzer Fahrt durch die slowenische Hügellandschaft erreichen wir die kroatische Grenze, wo pfl ichtbewußte Beamte eine Zoll-Erklärung verlangen. Als sie diese nicht erhalten, inspizieren sie zu zweit den Inhalt unseres Fahrzeuges, erfahren, daß dies Theater-Ausrüstung ist und werden sehr freundlich. Wir dürfen einreisen. Gegen Mittag erreichen wir Rijeka, und da die Fähre nach Split erst abends fährt, nehmen wir den Landweg. Wegen der schlechten Straßenverhältnisse, teilweise durch Kriegszerstörungen, benötigen wir für die 380 km etwa 7 h. Wir werden haüfig kontrolliert, erleben aber immer bei Soldaten und Polizisten die Wandlung eines misstrauischen oder missmutigen Gesichtes in ein freundliches, wenn wir unser Zauberwort Pozoriste, Theater nennen und sagen, daß wir in Sarajewo spielen wollen. Wir übernachten in Split im Park-Hotel, Palmen vor den Fenstern und Promenade um die Ecke. Bei einer großen Fischplatte und einer Flasche guten dalmatinischen Rotweins beschließen wir den Abend mit gemischten Gefühlen Das Frühstücks-Buffet mit dem Charme einer Kolchose erinnert uns an vergangene Zeiten. An der Grenze zur kroatisch-bosnischen Föderation ergeht es uns wie an allen anderen Kontrollstellen: Problemlose Durchfahrt. Der Krieg wird jetzt sichtbar; die Zerstörungen nehmen zu, die Armut auch und überall warten die Menschen auf Mitfahrgelegenheiten. Gegen 10 Uhr erreichen wir Mostar und der Grenzposten versi- chert uns, der Weg nach Sarajewo sei frei. So lassen wir die EU-Administration und den kroatischen Teil Mostars links liegen und fahren durch die UNO-Kontrolle nach Bosnien-Herzegowina ein, nicht ohne vorher noch eine Grüne Karte erworben zu haben. Überall sind UNO-Trupps bei der Ausbesserung der, oft erheblich zerstörten Strassen und Brücken. Zahlreiche Kontrollen verlaufen in oben beschriebener Weise und um die Mittagszeit erreichen wir den Berg Igman; jenseits des Höhenzuges liegt Sarajewo. Vorerst scheint die Fahrt hier zu Ende: Die Straße wird ausgebessert, große Fahrzeuge können nicht passieren. Während einer Unterhaltung mit einem wartenden Soldaten wandern unsere Pässe, sowie die Einladung des Kulturministeriums in die Kommandantur und nach 10 Minuten fahren wir bergwärts. Der freundliche Soldat fährt mit uns und steigt an einem Kontrollposten im Wald, nahe der Olympia-Schanze aus. Der ehemalige Waldweg, während des Krieges die einzige sichere Verbindung nach Sarajevo, ist zu einer halbwegs befahrbaren Piste ausgebaut und noch vereist. Im Schrittempo und mit härtesten Erschütterungen kommen wir bis zu einer Stelle im Wald, wo bosnisches Militär eine Schafherde aus einem LKW auslädt; wir nutzen die unfreiwillige Pause, um uns in unserer Bordküche einen Espresso zu kochen. Nach 3 Stunden Fahrt, vorbei an zerschossenen Autowracks, liegt Sarajewo vor uns im Tal, in Nebelschwaden eingehüllt und so ruhig, als wäre nie Krieg gewesen. Am UN-Kontrollpunkt zur Überquerung des Flughafen-Korridors rauchen wir mit dem französischen Verbindungsoffi zier eine Gauloise und kurz danach fahren wir auf der, uns aus dem Fern- 21

22 Sarajevo sehen wohlbekannten Snajper-Allee nach Sarajewo hinein. Sarajewo ist nur noch schwarz-weiß. Pozoriste Mladih ist wohlbekannt und schon nach wenigen Minuten haben wir das Theater erreicht. Zwei unserer Sarajewoer Kollegen, Safed und Marko, werden herbeigerufen, denn so früh hatte man uns nicht erwartet. Wir laden noch schnell unser Bühnenbild aus und am frühen Abend sitzen wir in Markos Wohnung mit weiteren Mladihs, wie wir sie nennen, bei einem gemütlichen Abendimbiß beisammen.die tägliche Ausgangssperre um 22 Uhr setzt dem Abend ein Ende Wir treffen uns im Theater mit den restlichen Kollegen bei türkischen Kaffee und großem Hallo. Anschliessend bauen wir unsere Bühne auf und wir proben einen Durchlauf mit Tomislav, unserem Saxophonisten aus Sarajevo für die beiden Sarajevoer Vorstellungen. Die Währung ist DM, die Preise sind mit den unseren vergleichbar, seit durch die Öffnung nun nahezu alles zu kaufen ist Die Vorstellung zusammen mit unserem Saxophonisten klappt gut; leider sind durch einen Organisationsfehler nur etwa 60 Kinder da. Denen gefällt die Vorstellung jedoch ausgesprochen gut, was sie auch dem bosnischen TV mitteilen, welches noch eine Szene und ein kurzes Interview aufnimmt. Anschließend Pressekonferenz mit Rundfunk und mehreren Tageszeitungen, Vesna, unsere Dolmetscherin arbeitet hart. Bei einem kleinen Empfang im Kulturministerium betont der stellvertretende Minister die Unabhängigkeit und Bedeutung von Theater; wir betonen, daß gerade Kinder- und Jugend-theater in Sarajewo finanzielle Unterstützung benötigen. Nach einem, wie immer hervorragenden Kaffee, machen wir einen kleinen Bummel und besuchen Orte, an denen unsere bosnischen Kollegen seit Jahren nicht mehr waren. Die Ausgangssperre stört uns diesmal erheblich, und wir schaffen es erst mit 10 minütiger Verspätung nach Hause zu kommen. Dies kann 50 DM pro Person und eine Nacht auf der Wache kosten, aber die beiden Polizisten, die uns direkt vor unserem Haus begegnen, haben wichtigeres zu tun Diesmal ist die Vorstellung voll: Etwa 350 Zuschauer auf 300 Plätzen, dazu ein Team der ARD. Die ARD sendet einen Ausschnitt im Morgenmagazin. Unser Saxophonist eröffnet, der Strom fällt aus! Ein Anruf beim Elektrizitätswerk, 15 Minuten Wartezeit in totaler Finsternis und es kann weitergehen. Eine schöne Vorstellung, herzlicher Schlussapplaus und der Strom ist wieder weg. Kurzes Interview des deutschen TV`s und dann Abbau. Wir besorgen Mitbringsel für unsere Kinder und finden uns am Nachmittag im Theater zu einer Abschiedsfeier zusammen. Ein Dankeschön von unseren Sarajewoer Freunden, verbunden mit leckeren Spezialitäten, einigen Liedern und Abschiedsgeschenken, mit einer wunderbaren, offenen Herzlichkeit, machen dies zu einem Abend, den wir so schnell nicht vergessen werden! Auf Anraten unserer Freunde und aufgrund einer Information der französischen UNO-Kommandantur fahren wir nicht die Blue-Route, durch die serbischen Gebiete, sondern machen uns wieder auf in Richtung Berg Igman. Wir sehen bekannte Gesichter in und um den Konvoi, der auf die Begleitung durchs Niemandsland wartet. Mit etwas Verspätung geht es los, dafür bewältigen wir die Waldpiste, die wieder etwas ausgebauter daherkommt, in etwa 1 ½ h. Von der kroatischen Grenze abgesehen, werden wir nicht mehr angehalten, noch kontrolliert. Die meisten der, vor einigen Tagen noch zahlreichen Kontrollposten, sind abgebaut. Eine Bestätigung der Meinung unserer Kollegen und Freunde aus Sarajewo: Der Anfang vom Ende des Krieges!?? Nachmittags in Split telefonieren wir nach Hause, kaufen ein und entern die Fähre. Am Nachmittag sind wir im Duty-Fre-Shop an der slowenischösterreichischen Grenze, und um Mitternacht in Frankfurt. Willy 22

23 Nauheim, Braunschweig, Frankfurt Höchst, Büdingen, Viernheim, Seeheim, Bruchköbel, Gladenbach zu Lande nach Sarajevo vorzubereiten. So alt war der Waffenstillstand in Bosnien, als wir mit dem Ziel Sarajevo losfuhren, nachdem Pozoriste Mladih aus Sarajevo gemeldet hatte: Wir haben überlebt. Wir wollten ein Versprechen einlösen und machten uns auf die Reise. Nach der Rückkehr bekamen wir einen Text in die Hände, der vom Krieg erzählt. In diesem Text sind die Soldaten Luftballons, die am Ende, während des Schwertkampfes um die Sandburg, die dabei zerstört wird, abgestochen werden. Es ist der Text Heinrich der Fünfte, nach Shakespeare, der von Ignace Cornelissen als Erzähltheater, unter den Eindrücken der medialen Vermittlung des ersten Golfkrieges geschrieben wurde. Ich übernahm die Rolle des Skeptikers bei diesem Text, wurde aber flugs überstimmt und jetzt war auch Inéz Derksen begeistert, sie hatte eine Aufführung der Originalinszenierung in den Niederlanden gesehen Wir machten am 13. April 1996 die deutsche Erstaufführung dieses Theaterstückes. Dass wir heute die Letzten sind, die dieses Stück, mit inzwischen fast 30 Inszenierungen, noch immer mit großem Erfolg spielen, hätten wir damals nicht gedacht. Das Festival Luaga n Losna im österreichischen Vorarlberg hat uns schon oft eingeladen und wir fahren dort meist im Juni sehr, sehr gerne hin, weil wir die besondere Atmosphäre dieses Festivals lieben. Im Jahre 2000 waren wir mit Heinrich der Fünfte eingeladen und Jeremy Turner aus Wales hat das Stück gesehen. Er war begeistert. Mehrere Jahre lag er uns in den Ohren, das Stück auf englisch zu spielen. Im Sommer 2004 haben wir dann die Umproben begonnen. Nachdem wir die englische Premiere mit Susanne Horst Kiss als Heinrich V. Schyns gezeigt hatten, wurde sie schwanger und damit war die ganze Reise in Frage gestellt. Uta Nawrath erklärte sich bereit, Prinzessin Catherine zu spielen, deshalb konnten wir dann doch nach Wales fahren. Zum Glück. Dort waren zu dem Festival Open Doors Festivalveranstalter unter anderem aus Kanada eingeladen. So wurden wir für den Juni Die Überfahrt 2006 zu 2 kanadischen Festivals eingeladen. Im Herbst 2007 wird wieder eine Reise nach Wales stattfinden, diesmal eine Tournee über 2 Wochen. Prinzessin Catherine ist die Rolle, die die meisten Umbesetzungen erlebt hat. Sabinja Welber, die die Premiere spielte, ist am 7. Juli 1998 gestorben. Anja Lenssen, die die Rolle dann übernahm, wechselte nach weiter auf Seite 28 23

24 Bingen, Jena, Sarajevo, Sindelfingen, Altenstadt, Frankfurt, Schlitz, Darmstadt, Haiger, Erzähler Heinrich Lass einfach die Dinge auf dich zukommen. Du hast leicht reden. Ich habe so viele Fragen. Werde ich König bleiben. Werde ich jemals heiraten? Bekomme ich nicht irgend eine Krankheit, ein Krebsgeschwür oder einen Buckel -und er sagt: Lass einfach die Dinge auf dich zukommen. Heinrich V, von Ignace Cornelissen frei nach Shakespeare. 10 Jahre her. 3 Grüne Sosse-Männer, so unterschiedlich als nur sein kann. Mit Horst Kiss und Sabinja Welber als Schauspielgäste dazu. Der Proberaum liegt in Sachsenhausen und gehörte den Traumtänzern. Komplett mit einer imposanten, sehr beliebten Kaffeemachine und unten ein Getränkegeschäft. Fast jeden Mittagspause gibt es was schönes, warmes zum Essen. Und sehr oft feiern wir unsere Proben mit Sekt, Wein, Bier oder Schnaps. Wahrscheinlich weil es einer meine ersten Probeaufträge ist, passend zum Stück, darf jeder Schauspieler ein Tag lang König spielen, und sich ALLES wünschen, was ein König sich nur wünschen kann. Und fast jede Woche beenden wir eine Abendprobe tanzend, swingend im Sinkkasten. Wie gut kann das Theaterleben sein? teilen, um sich so leicht zu so viel verschiedenen Menschen und Gruppen zu verhalten und verbinden zu können. Ein großes Talent für Chemie. Eine wunderbare Nase für die richtige Welle oder Ebene. Ein Auge für Wachstum. Bei allen Regisseurinnen, Gästen und Publikumsgruppen gehen sie ein auf das was gefragt und angeboten wird. In Atmosphäre, Spielstil und Eigenartigkeiten. Immer auf der Suche nach einem aufrichtigen Kontakt. Immer austauschen und weiter entwickeln wollen. Gab es schon ein Grüne Sosse Büro? Ich habe keine Ahnung. Meiner Meinung nach, geschah alles im Proberaum, zum Teil wahrscheinlich auch im Theaterhaus, oder an Schreibtischen bei den Männern zu Hause. Sigi, Willy, Detlef. Theatermänner. Familienmänner. Neugierig, Charmant, Direkt, Humorvoll, Ehrgeizig, Offen und sehr Sensibel. Alles wird gespürt. Alles wird gefragt. Alles wird gesagt. Selten so unterschiedliche Männer, Freunde und Kollegen, kennen gelernt die Alle drei so ein großes Talent 24

25 Frankfurt, Gelnhausen, Suhl, Bad Soden, Wetzlar, Büdingen, Giessen, Lohne, Oberursel, Mücke Papel Colchica Papel Colchica Papel Sie essen so viel oder so wenig wie Sie wollen, und tun einfach, als ob Sie zu Hause sind. Sie würden mir einen Gefallen tun, wenn Sie sich zu mir an diese festliche Tafel setzten. Es wäre mir ein großes Vergnügen,wieder einmal mit jemandem gemeinsam zu essen.. Danach will ich aber weiter. Natürlich, nach dem Essen will auch ich weiter. Aber der Mensch muss essen. Sie doch auch? Ich will nur nicht so viel Zeit verlieren. Eine gesellige Mahlzeit ist nie ein Zeitverlust. Koffer auf Reisen von Geert Genbrugge 10 Jahren später. Sigi und als Gastschauspielerin Andrea Zanaboni. Ein schöner, witziger Text.Deutsche Erstaufführung. Mit Liebe inszeniert und gespielt. Ohne einen besonders kommerziellen Titel, sehr geeignet für ein nicht besonders kommerzielles Publikumsalter. 10 Jahren später. Einige internationale Erfolge weiter. Heinrich V heißt nun Henry V. Bei einigen Grüne Sosse- Männer spürbar weniger Haaren. Zum Teil auch weniger wild. Ein eigenes Theaterstudio.Eigene Büros und Räume. Eigene Jugendclubs. Eigene Kinder gehören mittlerweile auch zur schauspielenden Jugend. Abwechselndes Repertoire: festliches, leichtes Theater, so wie auch schwere Themen-Stücken. Noch immer offen. Noch immer auf der Suche. Nach neuen Theatererfahrungen. Neuen Stücken, neuen Theatermachern, neuen Zusammenarbeiten. Nach neuen Theater Hits. Wenn man Frankfurt durch die Augen von Freunden kennenlernen kann, dann wird man dieser Stadt lieben. So wie ich. Wenn man die Chance bekommt mehrere Male diesen (Theater)Kulturellen Austausch so intensiv zu erfahren und viele Perspektiven geöffnet zu bekommen, dann wird das Interesse für das Deutsche Kinder- und Jugendtheater einfach geweckt. So wie bei mir, und bei meinen Holländischen Kollegen. Diese, damals blutjunge, holländische Regisseurin hat von Anfang an unglaublich viel Vertrauen bekommen. Alter war egal. Talent und Ideen wurden erkannt und eingeladen. Es gab sofort allen Raum, alle gewünschte Bedingungen. Was das für einen großen Eindruck gemacht hat, und für mich persönlich bedeutet hat, als Mensch und als (junge) FachFrau, ist kaum zu beschreiben. Viel war es, Viel ist es. Sigi, Willy, Detlef. Theatermänner. Familienmänner. Männertheater. Familientheater. Theaterfamilie. Freunde fürs Leben. Was machen wir denn in 10 Jahren zusammen? Colchica Papel Colchica Papel Colchica Papel Inèz Derksen Sittard, 29. November 2006 Liebe auf den ersten Blick. Für Sie war es Liebe auf den ersten Blick. Genau. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. In dem Augenblick, in dem ich Sie zwischen all Ihren Koffern sah, wusste ich, das ist Liebe auf den ersten Blick. Für mich. Aber woher wissen Sie das? Eine Frau fühlt das. Außerdem haben Sie mich nicht vorbeigelassen. Sie haben mir die ganze Zeit den Weg versperrt. Das sagt doch alles. Sie wussten also die ganze Zeit, dass es Liebe auf den ersten Blick war und haben nichts gesagt. Was sollte ich sagen? Sie hätten irgendetwas sagen können. Mir fällt jetzt auch nicht gleich etwas ein. Ich meine. Für mich war es Liebe auf den ersten Blick. Und für Sie? Wie war es für Sie? 25

26 Statistik, Zahlen, Zeiten, Produktionen, Vorstellungen, Zuschauer Sarajevo BIH St. Vith B Gastspiele in 12 verschiedenen Ländern: Ungarn Luxemburg Niederlande Schweiz Jekatarinburg RUS Herning DK 5 Vorstellungen 150 Zuschauer Rasierme Mirad 400 Zuschauer 6 Vorstellungen Taxifahrer Emigranten 5000 Zuschauer Fräulein Julie 66 Vorstellungen Robinson & Crusoe Zuschauer Game over Insert coin 52 Vorstellungen 184 Vorstellungen Kein Feuer ohne Kohle Zuschauer 92 Vorstellungen Voll auf der Rolle Zuschauer Geiselnahme 38 Vorstellungen Zuschauer Burning Love 46 Vorstellungen Zuschauer König in der Pfütze 23 Vorstellungen Zuschauer Mensch ich Lieb dich doch 280 Vorstellungen Zuschauer 26

27 Zuschauer 4 Vorstellungen SommerLieben 2000 Zuschauer 22 Vorstellungen Koffer auf Reisen Zuschauer 75 Vorstellungen Feuerfest 48 Vorstellungen Plumpsack Zuschauer 11 Vorstellungen Salzige Zeiten Zuschauer Winterwasser 3 Vorstellungen Der Junge und die See 14 Vorstellungen 700 Zuschauer Wintermärchen 90 Vorstellungen Zuschauer Hexenschuss 47 Vorstellungen Zuschauer 33 Vorstellungen Pinguine können keine Käsekuchen backen Zuschauer 300 Zuschauer Strandläufer 122 Vorstellungen Zuschauer Heinrich der Fünfte 186 Vorstellungen Zuschauer ab 2004 Henry the Fifth Fliegenspiel 224 Vorstellungen Zuschauer sser ein Junge aus Bosnien 69 Vorstellungen 40 Vorstellungen Schlagmann Zuschauer 8 Vorstellungen Du bzw. Ich 700 Zuschauer Mit mir nicht 3 Vorstellungen 7000 Zuschauer Muffensausen 7 Vorstellungen 250 Zuschauer 500 Zuschauer 56 Vorstellungen 4800 Zuschauer Toronto/ St. Albert CAN Zuschauer 103 Vorstellungen Aberystwyth GB Osaka JAP Nenzing A 27

28 Groß Gerau, Berlin, Groß Bieberau, Friedrichsdorf, Nidda, Neu Anspach, Friedberg, Frankfurt, Heinrich und ich 28 Meine Kindheit war durchschnittlich, so wie die eines jeden Jungen. Doch dann kam Heinrich. Das Stück Heinrich der Fünfte veränderte meine Kindheit. Ich sah es das erste Mal mit 4 Jahren und war sofort infiziert. Zugegeben, in diesem Alter ist man als Junge sehr empfänglich für alles was mit Rittern und Burgen, mit Schwertern und Schilden, mit Pfeil und Bogen und Kämpfen zu tun hat. Zusammen mit meinem besten Freund Marvin (Willys Sohn) führten wir das Stück, aus unserer Erinnerung, in unserem Kinderladen ungefähr einmal die Woche auf. Dort hatten wir Kostüme. Die Schwerter bekamen wir von unseren Vätern. Die erste Vorführung wurde gut besucht, doch dann ging es abwärts. Wir hatten uns, wie jedes Theater, mit dem Thema der Zuschauerresonanz auseinander zu setzen. Die Lösung? Es gab keine! Wir führten das Stück weiterhin jede Woche auf, auch wenn nur noch die neuen Kinder und Kamo einer unserer Betreuer kamen. Die fehlenden Zuschauer störten uns nicht, ausser sie kamen erst, um nach einer Weile, unsere Vorführung zu stören. Unsere Interpretation Heinrich des Fünften führten wir bei jeder Gelegenheit auf, sprich auf Sommerfesten und ähnlichem. Außerdem hatte unser Lieblingsbetreuer, gleichzeitig unser treuester Zuschauer, was wahrscheinlich in irgendeiner Art und Weise zusammen hing, eine Sendung auf Radio X. So führten wir zum Ende unserer von Heinrich bestimmten Kinderladenzeit das Stück im Radio auf. Es klappte genauso gut wie in unserem Kinderladen, außer dass das Stück von zehn Minuten nochmals auf ungefähr fünf geschmolzen war, was mit unserer Aufregung zusammen gehangen haben kann. Die letzte dieser glorreichen Aufführungen, zum Kinderladen- Abschlussfest, ging leider etwas in die Hose. Unsere Prinzessin Katherin hatte sehr starkes Lampenfieber oder ähnliches. Fest steht, dass sie erst nicht auf die Bühne kommen wollte, sich dann doch traute, um schließlich die Bühne wieder zu verlassen. Trotzdem war dies die vollkommenste Vorstellung, da wir das erste Mal eine Prinzessin Katherin, eine Live-Ein-Junge-Band und einen Techniker in Form unseres Lieblingsbetreuers hatten, welcher gleichzeitig unser Motivator war. Max Farr ( Detlefs Sohn) Verhandlungen Fortsetzung von Seite 23 einem Jahr in ein festes Engagement zum Stadttheater. Susanne und Uta teilen sich jetzt manchmal die Rolle. Aber auch König Heinrich wurde nicht immer von Günther Henne gespielt, die Premiere machte Horst Kiss, auch er wechselte nach kurzer Zeit in ein festes Engagement spielten wir so viele Vorstellungen wie schon lange nicht mehr, alleine 62 Fliegenspiel Vorstellungen. Bei einer denkwürdigen Preisverleihung erhielten wir den Jugendtheaterpreis 1996 der Stadt München, den Wolfgang-Anraths-Gedächtnis- Preis für unsere Produktion Fliegenspiel. Denkwürdig, weil, nach einigen Maß Bier, das Preisgeld von 2.000,- auf 2.500,- DM und dann sogar, während der Verleihung, noch auf 3.000,- DM erhöht wurde. Es ist auch das erste Mal, dass wir nach St. Vith in Belgien zum Theaterfest der AGORA eingeladen wurden, wo wir Menschen wie Claus Overcamp, Marcel Cremer, Taki Papaconstatinou, die beim TheaterGrueneSosse noch eine wichtige Rolle spielen werden, kennen lernten.

29 Büttelborn, Kilianstädten, Bochum, Hanau, Hasselroth, Spangenberg, Laubach, Nauheim, Jena 1997 Der Junge und die See waren wir im April mit Robinson&Crusoe zu einem internationalen Festival nach Budapest eingeladen. Wir widmeten uns Anfang des Jahres der Produktion eines weiteren Stückes von Ignace Cornellissen Der Junge und die See, ein modernes Märchen darüber, wie Vater und Sohn die verschwundene Mutter wieder finden. In der Regie von Heiner Fahrenholz spielten Patrick Hellenbrand und Willy. Zur Premiere kam an Pfingsten ein sehr klares und stilisiertes Kammerspiel, das den wenigen Zuschauern, die diese Stück erlebten, große Freude machte. Leider konnten wir das Stück nur kurz im Repertoire behalten, da auch Patrick zum Stadttheater wechselte. Der 15te Geburtstag wurde im Sommer mit einem kleinen internationalen Festival gefeiert. Wir hatten das AGORA Theater aus Belgien, das Pozoriste Mladih aus Sarajevo, die Mevrouw Smit aus den Niederlanden und das Theater Spilkischte aus der Schweiz zu Gast. Im Herbst waren wir wieder in Belgien eingeladen, diesmal mit Heinrich der Fünfte. Seit dem Sommer waren wir Mieter im Löwenhof mit dem Klappmaul Theater als Nachbarn und begannen dort, Ignace Cornellissen treu bleibend, die Produktion von Wintermärchen. Die Arbeit wurde von Silvia Andringa, die Dritte des holländischen Trios, geleitet. Es stießen neue Kolleginnen zu uns, Hanna Linde und Raija Siikarvirta, so dass wir wieder im größeren Ensemble auf der Bühne standen. Auch wenn wir dachten, mit dem holländischen Erzähltheaterstil schon vertraut zu sein, lernten wir in dieser Produktion wieder, dass es keinen Stillstand im Theater gibt und dass es ohne große Anstrengungen sowieso nicht geht. Wintermärchen wurde eine erfolgreiche Produktion, die sehr lange brauchte, um sich frei zu spielen. In großen Hallen konnten wir uns mit den wenigen Requisiten und dem armseligen Bühnenbild manchmal etwas verlieren. Silvia war zwar bis zum Ende unzufrieden, aber dann doch erstaunt darüber, wie lange wir Wintermärchen im Repertoire hatten. Denn das Spiel um den Kuss und die blinde Eifersucht des böhmischen Königs, sowie 29

30 Köln, Budapest, Fellbach, Frankfurt, Marburg, Duisburg, Wolfsburg, Brackenheim, Schwaigern, Der Anfang eines Frühlings während des Wintermärchens Wir sitzen auf einer Holzbank in einer kleinen Küche und ich beuge mich über einen winzigen Papierstreifen, der eine wichtige Botschaft verbirgt. Es ist noch zu früh. Wir müssen ein paar Minuten warten. Wir trinken Wasser. Ich rauche gegen besseres Wissen eine Zigarette. Ich bin mit meinem Freund Paul in der Wohnung von Sigi. Der Wohnungsinhaber selber ist nicht da. Er hat vor ein paar Monaten sein Herz an eine gewisse Doro verloren eine tolle Frau, von der ich hoffe, dass sie ihm viel Licht und frischen Wind bringen wird. Sigi kommt heute Abend wahrscheinlich nicht nach Hause. Gut! Eine Minute verstreicht. Es ist eine gemütliche Wohnung. Ich habe ein phantasieloses Zimmer, in dem ich mich richtig wohl fühle, und Sigi ist ein guter Mitbewohner. Ich erzähle Paul von dem Eurodeutsch, dass ich trotz meiner leidenschaftlichen Versuche, gut Deutsch zu sprechen - jeden Tag aufs Neue erfinde. Sigi schreibt meine Kapriolen und Versprecher in ein Büchlein. Es würde mich nicht wundern, wenn es anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Deutsch- Niederländischen Jugendtheater Freundschaft gedruckt erscheint! Das Buch sollte unbedingt Rahmenbeschützung heißen. (Mein Versuch, das Wort Gardine zu beschreiben.) Wieder verstreicht eine Minute. Ich erzähle Paul über die Proben zu Wintermärchen. Wir proben seit drei Wochen. Die Arbeit macht Spaß und ich fange an, ein gutes Bild von Willy, Sigi und Detlef zu bekommen. Aber ich mache mir auch Sorgen. Ist der Text jetzt gut oder ist er immer noch zu oberflächlich? Bin ich zu nachlässig, was Bühnenbild und Musik betrifft? Gehe ich auf die richtige Art mit meinen beiden Schauspielerinnen um? Ich frage mich, ob ich nicht viel zu besessen Theater machen will und dadurch die Leichtigkeit aus dem Auge verliere. Später wird man sagen: Ja, ja Silvia. Pass auf! Wir kennen das. Du bist immer auf der Suche nach dem großen Drama auf der Bühne. Wahrscheinlich stimmt das. An diesem Abend ganz sicher, obwohl es diesmal nicht um ein Schauspiel geht und jetzt allem Anschein nach ein großes Drama in meinem Privatleben seinen Lauf nehmen wird. Die Minuten sind nun verstrichen, es ist soweit. Wir schauen, erschrecken, lesen die Gebrauchsanweisung noch einmal. Oh mein Gott, wir sind schwanger. Wir sind glücklich. Da, in der kleinen Küche in Frankfurt, weit weg von Amsterdam, fängt etwas ganz Neues an für mich, für uns. Als der werdende Papa Paul ein paar Tage später wieder in die Niederlande zurückkehrt, tausche ich ihn für drei Papas mit Erfahrung ein. Ich darf nichts mehr heben, muss mich vorsehen beim Treppenlaufen, gesunde Säfte werden für mich geholt, Vitamine, Folsäure. Ja, sie waren ach so lieb und ach so fürsorglich damals und sie wären es wieder. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, ob meine Schwangerschaft einen positiven oder negativen Einfluss auf die Vorstellung oder unsere Zusammenarbeit hatte. Aber ganz gewiss werde ich immer mit viel Liebe an die 3 Männer denken. Mike ist jetzt achteinhalb. Ich würde ihn gern mal mitnehmen zur Gruenen Sosse. Und dann werde ich sagen: Schau mal Mike, das sind die Leute, wegen denen Mama so gern zu der Gruppe mit dem komischen Namen will. Es sind ganz besondere Leute, musst du wissen. Aber das wirst du schon selbst schnell genug merken. Dag dag lieve mannen, Silvia Andringa. 30

31 Aschaffenburg, Viersen, St. Vith, Löhne, Berlin, Rüsselsheim, Wuppertal, Künzelsau, Siegburg Es spricht Prinz Bobby Wintermärchen Der Sarg das neckische Spiel des sizilianischen Prinzen mit der ausgesetzten böhmischen Prinzessin hat viele Zuschauer begeistert Wir spielten fast 100 Vorstellungen der holländischen Inszenierungen, zeigten Heinrich der Fünfte in der Reihe Kindertheater des Monats in Nordrhein Westfalen und in Luxemburg. Wintermärchen wurde in Emden, beim deutsch- niederländischen Theaterfeastival, und auf der Spurensuche IV, dem Arbeitstreffen der Freien Kinder- und Jugendtheater, vorgestellt. Seit dieser Zeit arbeiten wir bei der Vorbereitung und Durchführung der Spurensuche mit. Im Herbst trafen wir uns mit Marcel Cremer. Mit dabei war Günther Henne, der, da er in fast allen Stücken mitspielte, so gut wie dazugehörte, um über eine gemeinsame Arbeit zu beraten. Es begann ein lan Laut meinem Vater war es das Theater, welches ihn vor 25 Jahren gerettet hat. Mit dem er laut seinen Worten niemals aufhören wird. Als alles anfing, war ich gerade ein Jahr alt. Doch seit ich mich erinnere, war auch das Theater da, hat mich mein ganzes Leben lang begleitet. Aktiv bin ich nie gewesen, werde es wahrscheinlich auch nie sein, und doch gibt es viel zu erzählen.. Von einer Anfangs großen Gruppe, und deren hartgesottenem Kern heute. Von der harten Arbeit vor und hinter den Auftritten, die schon beim Zuschauen anstrengend war. Von lautem Textlernen, das vom Kinderzimmer aus wie ein Selbstgespräch klang. Von dem Schreck, den ich durch einen inszenierten Streit bekam, und der mich monatelang beschäftigte. Von einem Unfall während einer Premiere, weshalb mein Vater ins Krankenhaus musste. Von langen Tourneen, teils bis an das andere Ende der Welt. Von monatelangen Proben und schließlich auch von dem Stolz, im Publikum zu sitzen und zu sehen, dass das Ergebnis gefällt. Das Theater darf nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern danach, ob es sie zu ändern vermag (Brecht). Und das, denke ich, ist Euch gelungen - zumindest bei mir. Ich möchte Euch heute und hier gratulieren: Für ein Vierteljahrhundert Kinder- und Jugendtheater, abwechslungsreiche Stücke, spannende Geschichten und gute Unterhaltung. Und danke sagen - für die Rettung. Ich wünsche Euch für die nächsten 25 Jahre toi toi toi! Dennis Gutbell (Sigis Sohn) 31

32 Pleiten, Pech, Pannen 32 Natürlich geht mal was schief, aber daß wir bei unserem Auftritt mit Voll auf der Rolle in Dillenburg ausgerechnet die Kostüme vergessen hatten und dies erst 1 Stunde vor Aufführungsbeginn merkten... Damals fuhren wir mit einem Mercedes 508 von der Autovermietung Schuldt und der fuhr nur 80. Die Schüler warteten 2 Stunden und die Aufführung war ein Erfolg! Nur der Direktor der Schule war von unserer Professionalität nicht so ganz überzeugt. 20 Jahre später passierte uns mit Plumpsack das Gleiche, aber die Kollegen vom Komma-Theater in Duisburg, wo wir spielten, hatten Ersatz da! Meistens bemerkt der Zuschauer einen Textfehler, ein vergessenes Requisit o.ä. gar nicht, wenn schön improvisiert wird, es gut überspielt wurde oder das Requisit einfach geholt wird; falls dies möglich ist. Bei Robinson&Crusoe, was auf einer Insel spielte, war dies schon schwieriger. Bei einem Gastspiel in Göppingen hatte ich die Trinkflasche mit Wasser in der Garderobe, eine Etage tiefer vergessen. Sie war ein zentrales Requisit und unverzichtbar und das Stück hatte begonnen. Willy war bereits auf der Bühne, eine schräge Fläche, ich lag dahinter und schwitzte vor Stress. Hinter dem rückwärtigen Vorhang entdeckte ich in der Bühnenmitte eine Tür! Gott sei Dank war sie nicht abgeschlossen, runter, rauf und auf die Bühne gesprungen. Detlef, der die Technik bediente, erfuhr erst nach der Vorstellung von diesem Missgeschick. Witzig gings dann zu, als Stefan Holm in seiner Rolle als Lehrer Röpke in Voll auf der Rolle, mitsamt dem Tisch auf dem er saß, zusammenbrach; außer einer etwas verlachten Aufführung gab es keine Nachwirkungen. Anders in der Premiere von Robinson&Crusoe im Theaterhaus. Wir hatten das Licht tagsüber gebaut und da die Vorhänge etwas Licht durchließen, war es zum Premierenzeitpunkt schlicht zu dunkel. In einer Kampfszene, in der ich Schläge meines Kollegen Willy zu parieren hatte, stand ich unpräzise und empfing einen Schlag, mit einer Metallstange ausgeführt, zentral auf die Stirn. Willy hatte wohl etwas gespürt und den Schlag abgebremst, aber die Haut war aufgeplatzt, und das Blut schoss in Strömen. Die Vorstellung musste abgebrochen werden und ein Arzt aus dem Publikum legte mir einen Druckverband an. Nachdem Motz, unser Bühnenbildner, sein schönes Werk geputzt hatte, das Publikum im Café ein Getränk gereicht bekommen hatte und mein völlig geschockter Sohn Dennis, damals 10 Jahre alt, von Freunden beruhigt worden war, ging es weiter. Von da an spielte ich immer mit einem Stirnband mit rotem Punkt in der Mitte und die Narbe zeigte exakt mein drittes Auge an. Danke fürs Spüren Willy! Für Schauspieler gibt es nichts wichtigeres als eine Aufführung und so passiert es wirklich sehr, sehr selten, daß eine Vorstellung wegen Krankheit ausfallen muss. Aber manchmal geht auch so etwas vergessen, wie z.b. bei unserem Kollegen Halil, der, frisch verliebt, bei seiner Angebeteten den Schlaf der Gerechten schlief. Alles war so frisch, daß wir nicht einmal eine Das dritte Auge Telefonnummer von der Dame hatten und Handys gab es damals noch nicht: Die Vorstellung fiel aus, die Schüler waren frustriert, die Lehrer stinksauer und wir peinlich berührt. Eine Klasse machte sich ein halbes Jahr später wieder auf den Weg, um uns zu sehen und musste wieder heimgehen. Eine Kollegin war im Krankenhaus. Ein drittes Mal haben sie sich wohl nicht mehr aufgemacht! Manchmal gehen eben auch Absprachen schief und etwas wird falsch verstanden, anders aufgeschrieben, wie auch immer. So neulich, als ein Kollege von einer Schulvorstellung mit Fliegenspiel im Löwenhof nichts wusste und 40 Minuten vor Beginn zuhause in Köln beim Kaffee saß; das ist auch mit ICE nicht zu schaffen! Nein, ausfallen lassen wollten wir die Vorstellung nicht und so übernahm Detlef kurzerhand die Rolle und wir anderen teilten uns seinen Text. Es war eine richtig gute Aufführung, trotzdem! Und trotzdem: Beim nächsten Mal war Arni wieder dabei!

33 Bad Rappenau, Wüstenrot, Hardthausen, Maintal, Viernheim Es gibt die technischen Pannen die fast an höhere Mächte oder Gewalt erinnern. So ist ausgerechnet bei einer Jubiläumsaufführung bei Strandläufer die Verbindung zwischen der Fussschalter- Fernbedienung und dem Lichtcomputer ausgefallen. Dies führte dazu, dass Detlef die dunkle Lichtstimmung, die zu Beginn der Vorstellung steht, nicht ändern konnte. Er verlies die Bühne unverrichteter Dinge, dafür bekam er Applaus, das beruhigte seine Nerven, löste aber nicht das Problem; wir spielten dann die Vorstellung ohne Lichtwechsel. Bei Strandläufer erlebten wir eine Geschichte, von der das Foto Zeugnis abgibt: Aufgrund einer bitterkalten Nacht im Januar war der Sand unseres Bühnenbildes in den Transporteimern zu großen Plastiken in Form von Eimern erstarrt. Im Veranstaltungssaal war auch noch die Heizung ausgefallen und mit den Scheinwerfern haben wir die Temperatur des Sandes dann doch noch über den Gefrierpunkt bringen können. Strandläufer in Remscheid 2006 Wintermärchen Die Geburt ger und fruchtbarer Prozess. Marcel Cremer gab uns die Erzählung von Tschingis Aitmatov Der Junge und das Meer in die Hand, eine existenzielle Geschichte, die erzählt, wie einer nach dem anderen das Boot verläßt, um das Überleben, des Enkels, Neffens, Sohnes zu ermöglichen. Die Erzählung beeindruckte uns. Wir beratschlagten untereinander. Was ist unser Gemeinsames, außer dass wir gerne zusammen Theater spielen und arbeiten wollen. Eine Antwort davon war, dass wir alle Kinder haben. Dies wurde zu einem neuen und jetzt auch fi xen Ansatzpunkt, Marcel fühlte, dass es uns Ernst war und wir trafen die ersten Vereinbarungen Das TheaterGrueneSosse entwickelte nach der langen Serie von Inszenierungen niederländischer und flämischer Autoren erstmals seit Game Over wieder selbst ein Stück. Wir hatten gehörigen Respekt davor, fühlten uns aber bei Marcel Cremer in guten Händen. Die Arbeit mit Marcel hatte wieder einen völlig neuen Charakter. War es überhaupt Arbeit? Wir gingen ins Strandbad. Wir buddelten uns gegenseitig im Sand ein. Wir spielten mit dem Spielzeug unserer Kindheit. Wir erinnerten uns an die anekdotischen Geschichten aus unserer Kindheit. Wir trauerten über die verlorenen, und freuten uns über die lebenden Väter. Wir kochten Spätzle. Wir übten ein ferngesteuertes Auto zu fahren und hörten fast immer Buena Vista Sozial Club. Im September ergab sich die Gelegenheit eine Delegation der deutschen ASSITEJ zum Real Theatre Festival nach Jekaterinburg in Russland zu begleiten. Die 33

34 Iserlohn, Ratingen, Düsseldorf, Bonn, Köln, Bochum, Fulda, Wiesbaden, Filderstadt, Hannover, Becherbach Es ist Februar Ich bin mit Sigi, Willi, Detlef und Günther in Becherbach in der Pfalz. Wir haben dort ein Haus gemietet. Wir sind dort, um zu arbeiten an einem Theaterstück. Es ist unser erstes Arbeitstreffen. Man fährt dann weit weg, um allein zu sein mit der Arbeit. Kein Radio. Kein Fernsehgerät. Kein Telefon. Fünf Väter treffen sich in Becherbach, um nachzudenken über das Vater-Sein, Sohn-Sein und Vater-Werden. Zu diesem Zeitpunkt haben wir fünf insgesamt sieben Kinder. Sigi und Günther werden erneut Vater. Becherbach in der Pfalz liegt in einem Tal. In diesem Tal haben Handys kein Netz. Das ist passend, weil wir fünf uns für eine Woche von unseren fünf Frauen verabschiedet haben, um ganz unter uns und mit dem Theater und dem Vaterthema zu sein. Das ist eine Vereinbarung. Eine Verabredung. Eine Regel. Zwischen Jungs nennt man es einen Schwur. Schon nach einem Tag stelle ich fest, dass in Arbeitspausen der eine oder andere aus dem Haus verschwindet über den Weg aus dem Dorf auf den nahen Berg. Es war eher ein Hügel als ein Berg. Aber ausreichend. Wenn die Grüne Soße kocht, kocht nie einer für alle. Immer kochen alle für alle. Das hatte ich schnell erkannt. So beschloss ich, wenn die vier Chefköche kochten, mich als Küchenjunge zurückzuziehen auf so banale Dinge wie das Schälen der Kartoffeln oder Zerstückeln der Zwiebeln. Die Debatte über die Zusammensetzung der Mahlzeit, über zu benutzende Quantitäten und den logischen Aufbau der Soßen und die Gewürzwahl überließ ich voller Vertrauen auf das Gelingen demokratischer Prozesse den Vieren. Die Resultate bestätigten dieses Vertrauen. Und mein schweigsamer Dialog mit den Kartoffeln und den Zwiebeln erholte mich von der Regiearbeit. Auch an diesem Tag im Februar in Becherbach in der Pfalz war Kochzeit. Die übliche Debatte über Kartoffeln oder Reis, das équilibre von Süß und Sauer, Herbes de Provence oder Koriander, al dente oder bien cuit oder mit Sahne oder ohne oder ganz oder gar nicht oder gar überbacken füllten die Küche. Ich schwieg. Wie immer. Sigi fehlte. Da ging die Tür auf, und er betrat den Raum. Gleich brach er in Tränen aus. Er habe vom Hügel nach Frankfurt telefoniert, und eine Blutuntersuchung habe ergeben, dass eine Missbildung des Kindes nicht gänzlich auszuschließen sei. Und schon saßen wir alle um den Tisch, und das Interesse, das vorher noch dem Hunger galt, konzentrierte sich nun auf das mitfühlende Mitteilen aller Erfahrungen aus allen sieben Schwangerschaften und den Ängsten darum, die sieben Kinder könnten eine Behinderung haben. Das beruhigte. Sigi sollte in dieser Rundtischdebatte das Schlusswort haben. Die Sonderschule hat Ausflugstag. Es geht mit dem Bus zum Naturpark Eifel. Alle sind gut gelaunt. Da hat der Bus eine Panne. Der Dicke aus der letzten Reihe, es muss der Klassensprecher sein, ruft laut: Ich weiß, was kaputt ist. Ich weiß, was kaputt ist. Der Fahrer des Busses bittet um Ruhe. Er versucht mehrmals, den Motor zu starten. Ich weiß, was kaputt ist, tönt es aus der letzten Reihe. Der Fahrer steigt aus, öffnet die Motorhaube und überprüft dies und das. Aus einem offenen Fenster tönt es nach draußen, ich weiß, was kaputt ist. Der Fahrer steigt wieder ein und dreht den Zündschlüssel. Der Motor macht einige schwerfällige Umdrehungen. Nichts. Ich weiß, was kaputt ist. Der Fahrer nimmt sein Handy, um den Pannendienst anzurufen. Ich weiß, was kaputt ist. Der Fahrer gibt die Position des Busses durch. Ich weiß, was kaputt ist. Ich weiß, was kaputt ist. Da platzt dem Fahrer der Kragen. Verflixt und zugenäht, dann sag schon, was kaputt ist. Alle blicken den Dicken in der letzten Reihe an. Der Bus ist kaputt. Danach war das Essen fertig. Dann war die Woche um. Und 20. Juli 1999 kam sie zur Welt, Sigis Tochter Anna, kerngesund. Und am ersten Oktober war auch unser Theaterstück fertig. Marcel Cremer 34

35 Frankenberg, Alsfeld, Biedenkopf, Krems a. d. Donau, Frankfurt, St. Vith, Salzgitter, Lich Strandläufer im Theaterhaus Erinnerungen daran sind intensiv. Wolfgang Schneider, der Präsident der ASSITEJ, des Wartens in einer noch aus der Stalinzeit stammenden Wartehalle überdrüssig, überzeugte das Grenzpolizeipersonal von seinem Staatsgaststatus und zog uns binnen Sekunden durch den gesamten russischen Zoll. Im Hotel gab es Stockwerke, um die wir einen Bogen machten, da sie von der Russischen Mafia bewohnt wurden. Aber wir wurden empfangen und betreut durch einige Deutschstudentinnen, die wir in unsere Herzen schloßen und die uns keine Frage unbeantwortet ließen und uns ihr Land erklärten. Die Vorstellung von Fliegenspiel konnte mit Simultanübersetzung nicht die gewohnte Kraft entfalten, was auch an der Übersetzung der freundlichen, netten, älteren Dame gelegen haben könnte. Mit unseren Dolmetscherinnen wäre das jedenfalls nicht passiert, noch viele Monate haben wir mindestens einmal täglich Kontakt per , dem neuen Kommunikationswerkzeug für weite Distanzen.Nach der Rückkehr aus Russland benötigten wir einen kompletten Probenblock um wieder in Strandläufer hineinzufinden. Mit dem Stück hatten wir dann am 1. Oktober 1999 Premiere. Strandläufer war für mich eine neue Dimension. Ich war bei der Idee und den ersten Proben dabei. Als ich bei den ersten Improvisationen auch dabei war, kam die Frage auf, ob ich denn auch spiele. Da ich mich nicht wehrte, war ich jetzt Teil des spielenden Ensembles. Das Spielen, in den Proben mit Marcel, wirklich eher Spielen als irgendetwas anderes, fiel mir nicht schwer. Als ich dann aber kurz vor der Premiere realisierte, dass ich ja auch der Erste auf der Bühne sein würde, hatte ich mal eine Phase, in der mich ein Freund porös nannte. Dass uns Strandläufer bis nach Japan tragen würde, konnten wir noch nicht ahnen, dass wir Männer aber ein schönes Stück über uns gemacht hatten, spürten wir ganz gut. Fortsetzung Sigi. Strandläufer in Belgien 35

36 Mörfelden- Walldorf, Bergkamen, Schorndorf, München, Dinslaken, Bad Marienberg, Nentershausen, 2001 Ja, wir wussten wir hatten eine gute Produktion und mein Wunsch war es nun eine eigene Regiearbeit zu machen. Pinguine können keinen Käsekuchen backen begeisterte mich durch seinen Humor und Witz und wir wagten es. Der Text war durch den Autorenwettbewerb Kaas und Kappes ausgezeichnet worden. Die Inszenierung war in Ordnung, richtig gut war sie nicht. Das lag an mir. Aus dem Ärmel schütteln konnte ich solch eine Arbeit nicht und ich war in mancherlei Hinsicht überfordert. Nun hatten wir mit Friederike Schreiber eine grandiose Darstellerin vom Huhn gefunden und Beate Metz war ein neugieriger Pinguin. Ich vermute durch meine Unsicherheit an vielen Punkten, die ich nicht zu verbergen suchte, fiel nun Nadja Soukup, eine kraftvolle Spielerin und prima Kollegin vom Theaterlabor Darmstadt, die Rolle der Fragerin zu. So stand ich mehr als einmal ohne Antwort da. Ich sah die Produktion eher als Gruppenarbeit aus der Perspektive eines (Mit)Spielers; ich füllte die Rolle des Regisseurs nicht aus. Es war eine schöne Ensemblearbeit für kleine Kinder. Drei Frauen in eine alte drei Männer Crew zu integrieren kann in einem 6 wöchigen Probenprozess kaum gelingen. Das Huhn, die Pnguine und der Staubsauger 2002 Ich hatte aber schon einen Vorschlag für die nächste Produktion: Hänsel und Gretel, mein Lieblingsmärchen! Wir versuchten uns nun in einer Art Gruppenarbeit, improvisierten nach Vorgaben, werteten gemeinsam aus und kamen so Stück für Stück voran. Beate hatte ein Engagement in Bruchsal angenommen, Nadja war wieder in Darmstadt und Friederike ließ sich auf diese Arbeit ein. Detlef war mit in der Inszenierung, denn ich hatte die Idee von einem Techni- Hexenschuss - Verirrt! 36

37 Herxheim, Rüdesheim, Bad Schwalbach, Kelkheim, Kaufbeuren, Frankfurt Goldstein, Wetzlar Die Kinder, die Kinder - les enfants ker auf der Bühne. Allerdings mutierte meine Idee etwas und am Ende bediente er das Licht, blies auf der Tuba, buk Apfelpfannkuchen und servierte den Spielern am Ende einen Espresso, frisch zubereitet. Die Arbeit war umstritten, aber ein kleiner Kreis liebte Hexenschuss. Kathrin Marder, die Willy in einer Jugendclub-Arbeit gesehen hatte, war für diese Produktion zu uns gekommen und da sie und Friederike ein nahezu perfektes Bühnen-Paar abgaben, war es naheliegend für dieses Paar etwas suchen So kamen wir zum Schlagmann. Die beiden Frauen und wir suchten nach einer thematischen Verbindung, die den Stoff für ein Stück liefern sollte. So landeten wir bei dem Thema Essstörung, die jeder von uns in seinem näheren Familienkreis fand. Zufälligerweise hatten die beiden Frauen eine ZDF-Sendung über den Weltklasse-Ruderer Bahne Rabe gesehen, der an so einer Störung elendiglich zugrunde gegangen war. Der hervorragend gemachte 37Grad- Film ließ uns Feuer fangen. Detlef hat ein sehr passendes Bühnenbild entwickelt. Leider bin ich meiner Meinung nach auch diesmal dem gestellten Anspruch nicht gerecht geworden. Eine gute Produktion, aber Jugendtheater ist schwierig, da die Jugendlichen schwierig sind, sich im Theater oft zurückhaltend bis abwehrend Schlagmann - Spanien geben. Und die Inszenierung war empfindlich, die beiden Darstellerinnen mussten ganze Arbeit leisten und manchmal reichte eben auch das nicht. Ich denke, eine besseres Textgerüst, vielleicht die Zusammenarbeit mit einem Autor hätte dem Stück gut gedient, es gehalten und damit gehoben. Trotzdem, die Arbeit mit den beiden Frauen war prima und wir wollten mit ihnen weitermachen. So suchten wir nach Theatertexten, lasen und lasen und fanden Plumpsack von Katharina Schlender. Diese Sprache hatte uns gefangen, aber halt, davon erzählt jetzt Willy weiter. 37

38 Gauting, Puchheim, Dreieich, Düsseldorf, Velbert, Eschborn, Bad Vilbel, Nenzing, Hürth, Im Herbst 2003 lasen wir in der Zeitschrift Theater der Zeit ein Stück von Katharina Schlender mit dem Titel Plumpsack. Es war begleitet von einem kurzen Interview mit ihr, in dem sie sich je eine Version des Textes für Kinder, für Jugendliche und für Erwachsene vorstellt, sich aber Plumpsack nur als ein Stück wünscht! Das wollten wir machen. Alle drei waren wir begeistert von diesem Text und das war sehr ungewöhnlich! Normalerweise haben wir drei 3 Meinungen zu allen Dingen, dann bildet sich u.u. ein Paar und der Dritte muss mit Mühe überzeugt werden, oder beugt sich der Mehrheit. Unsere Kollegen vom Theaterhaus hatten Bedenken und schätzten den Text als zu erwachsen und zu schwer ein. Einwände, die übrigens auch heute noch nach Vorstellungen kommen, in denen keine Kinder waren. Wir beschäftigten uns mit der passenden Regie und kamen auf Taki Papaconstantinou vom Theater Katerland, den wir in St. Vith/ Belgien kennen und schätzen gelernt hatten. Er arbeitet viel mit choreographischen Elementen und wir dachten, daß er diesen Text mit uns umsetzen könnte. Nachdem Taki das Stück gelesen hatte, wollte er es unbedingt mit uns machen. Von diesem Moment an waren alle Bedenken verflogen und auch Kathrin und Friederike gaben ihre Widerstände auf; es ging wieder zur Sache Die Arbeit mit ihm war intensiv und sie machte großen Spass. Taki disziplinierte uns sehr und von allen Regisseuren und Regisseurinnen, die mit uns arbeiteten, war er derjenige, Plumpsack - Wir müssen es ihr sagen! Plumpsack - Schlussbild der den gemachten Zeitplänen am Nächsten kam. Je näher wir der Premiere kamen, desto sicherer fühlten wir uns. Er schaffte es mit uns, den begnadeten Musikern Oliver Augst und Marcel Daemgen, sowie der bezaubernden Assistentin Sandra Vieth, die Zeitvorgaben einzuhalten. Schweizer Präzisionsarbeit. Präzisionsarbeit lieferten auch Oliver und Marcel, die, trotz eines offenen Arbeitsprozess schnell wussten, was sie wollten! Nach der Premiere am 29. April 04 38

39 Werne, Recklinghausen, Leverkusen, Mülheim/Ruhr, Siegburg, Kempen, Telgte, Münster, Eltville Für Grüne Sosse vom klassischen Griechen Taki Papaconstantinou... ich hatte gerade eine Produktion hinter mir, wo ich mich mit einem katalanischen Intendanten heillos zerstritten lag also kränklich und meine Wunden leckend im Bett und hatte mir geschworen niemals mehr etwas ausserhalb meiner kuscheligen vier Wände zu inszenieren. Just gedacht, klingelte das Telefon, am anderen Ende Detlef, der Grünste der Sosse, er hätte da ein Stück, Plumpsack, was is n das für ein Titel, dacht ich und ne, mach ich nicht und anderseits, die sind ja ganz lieb die Sossenjungs, die werden mich vielleicht nicht quälen. Na gut, sagte ich mürrisch, kannst mir ja mal den Text und so und versprechen tu ich gar nichts und den Hörer hingeknallt und weiter an meinem Kamillentee genippelt. Ein paar Tage später das Stück im Briefkasten. Plumpsack von Katharina Schlender. Hab mich gleich verliebt, schon in die ersten Zeilen, war überhaupt nicht plump der Sack, im Gegenteil, ostdeutscher Sprödcharme erster Güte. Ich gleich zum Hörer und angerufen. Toll. Machen wir. Die Sosse unterdessen nicht mehr so sicher. Von wegen anspruchsvoll, schwierige Sätze und so. Papperlapapp. Guter Text einfach zu spielen. Schlechter Text schwierig zu spielen. Kann man ja mal eine Woche was ausprobieren. Dann sieht man weiter. Schon überredet die Jungs. Keine Chance gegen die griechisch-schweizerische Überzeugungskraft. Nach Frankfurt getuckert. Im Proberaum angekommen. Mist. Alles wieder mal falsch gedacht im Kopf. Bühne 20 x 50 und darin die Figuren ganz verloren, ganz verletzlich in Kinderbetten. Die Wirklichkeit, 6 x 8 und Matratzen und man trampelt sich auf den Füssen rum. Der Text ganz leicht und spielerisch gedacht, entwickelt eine zärtlich melancholische Poesie. Am Tisch gelesen, schwarz und düster, zieht einem das Herz in den dunkelsten Teil der Hose. Das klappt nicht. Das geht nicht. Ich muss es der Sosse sagen. Das wird nix. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ihr wisst schon. Dann plötzlich morgens um 3, der kreative Funke. War da nicht dieser schöne Moment in der letzten Improvisation, und wenn man am Anfang, ganz schlicht, wie schlafende Kinder, das Bett nur ein heller Fleck am Boden und eine Mutter mit verwirrten Haaren und eine Ohrfeige über 7 Meilen hinweg und einen Löffel Erbsen für Mama und ein Lied für den Papa schön. Den Rest kennt man ja. Eine Erfolgsgeschichte. Broadway. Das Stück in 150 Sprachen übersetzt. Millionenschwere Topgagen für die genialen Schauspieler und Schauspielerinnen, für die Regie und die Autorin Aber dann die Rückbesinnung, die ganze Knete in einen Container geschmissen, alles nach Afrika, noch eine letzte Vorstellung in Suaheli für die Kinder am Rand der Wüste. Ein müdes Abwinken von Willy für Mission Impossible 7, eine Absage von Sigi an Peter Brook, auch Kathrin und Friederike verzichten auf die Verfilmung der berühmten Erbsenszene zwischen Mama und Arx für Arte. Die brauchen das nicht. Lieber wieder mal was gemütlich an der Löwenstrasse. Eine kleine aber feine Produktion, mit lieben Leuten und ohne Pi Pa Po. Und wenn mich der Detlef oder der Willy oder der Sigi wieder mal anrufen sollten, werde ich meinen Golfschläger und das Kaviarcanapé ohne zu zögern stehen lassen und nach Frankfurt tuckern. for shure absolument und mit der richtigen Mischung aus Glück, Chemie und Können gelingt einem dann der nächste Wurf 39

40 Backnang, Remscheid, Viersen, Wuppertal, Aschaffenburg, Schwäbisch Gmünd, Göppingen, Worms, war das Publikum begeistert. Das passiert einem nicht sehr oft. In den Vorstellungen danach erfuhren wir sehr bald einen eklatanten Unterschied in der Wahrnehmung dieses Stückes zwischen Erwachsenen und Kindern! Wir brauchten eine ganze Weile, bis wir einen Umgang mit dieser Diskrepanz fanden: Nach der 45 minütigen Vorstellung gehen wir nicht ab, ziehen unsere Jacken aus und beginnen vom Bühnenrand ein Gespräch mit den Kindern. Sie sprudeln fast immer vor Bemerkungen und Fragen, geben sich die meisten Antworten gegenseitig und nicht zuletzt rauben sie den Erwachsenen die Angst, die diese in der Vorstellung spürten und nun glauben, die zuschauenden Kinder hätten gelitten. Die Kinder auf der Bühne, im Stück haben ein hartes Stück Leben zu bewältigen und schaffen es. Und die Kinder gegenüber leben in der mehr oder weniger harten Realität und bewältigen es auch! Trotz dieses positiven Umgangs bleibt Plumpsack ein schwieriger Stoff und uns stand nun der Sinn nach komischer Unterhaltung. Feuerfest - du mußt es ihm sagen! So etwas ist wichtig! 6-Männer-Stück hatte uns in zehn Jahren sehr viel Freude bereitet. Wir wollten in dieser Konstellation ein Nachfolgeprojekt dieser Größenordnung machen. Völlig unabhängig vom 11.September hatten wir schon des Öfteren über ein Stück mit Feuerwehrmännern gesprochen. Das könnte etwas sein: Uniformen, Helden, das Feuer und unsere Begeisterung dafür, als kleine Jungen und als erwachsene Männer! Wir suchten nach einem Plot. Mir kam der Gedanke, die Geschichte auf Basis der 7 Samurai, bzw. der Glorreichen 7 zu entwickeln. Bas Zuyderland wurde gefragt. Er war auch Feuer und Flamme, kam nach Frankfurt und wir spannen bei einem feurigen Mexikaner unsere feurigen Ideen, doch die Zeit war weitergegangen: Bas bekam keine Ausgeherlaubnis vom Het Laagland-Theater, Claus Overkamp keine vom Theater Marabu und Günther Henne keine vom Theaterhaus! Alles gestaltete sich anders als erwartet. Zur gleichen Zeit war der Jugendclub aus seiner ersten Phase herausgewachsen, aus Jugendlichen waren junge Erwachsene geworden. weiter auf Seite Jetzt war die Zeit reif für die Umsetzung der lange gehegten Feuerwehr Idee. Entstanden war sie bei einer unserer Fliegenspiel - Tourneefahrten durch deutsche Lande. Da gab es, wie immer on the road, viel Zeit für neue Pläne. Unser 40

41 Tuttlingen, Frankenberg, Büttelborn, Filderstadt, Dillenburg, Bad Kreuznach, Leverkusen Drei Theaterstücke geschrieben. Drei Theaterstücke komponiert. Drei Inszenierungen knapp nacheinander. Drei Welten. Anfang Oktober 2004: Premiere im Badischen Staatstheater Karlsruhe. KASPARS KURZER TRAUM VOM GLÜCK. 6 Schauspieler, 6 Musiker, 11 Bühnentechniker, 6 Beleuchter, 4 Tontechniker, 3 Requisiteure, dazu Inspizient, Putzdienst, Orchesterwart, Regieassistentin, Souffleur, Abenddienst und noch viele Menschen mehr. Und ich mit auf der Bühne. Jeder Satz, jede Note war 3 Wochen vor Probenbeginn abgegeben und in 25facher Ausfertigung im Haus verteilt worden. Der Probenplan, der am ersten Probentag festgelegt worden war, wurde bis zur Premiere eingehalten. Gute Arbeit. Und eine schöne Premiere. Und die Tantiemen am Staatstheater liegen in mir bisher ungeahnten Höhen. Auch schön. Mitte November 2004: Premiere im Landestheater Tübingen. KÖNIG VON DEUTSCHLAND. 9 Schauspieler, die alle auch Musik machen, 4 Bühnentechniker, 3 Beleuchter, 2 Tontechniker, 1 Requisiteur, dazu Inspizient, Souffleur, Regieassistent und noch ein paar Menschen. Und ich mit auf der Bühne. Der Text steht fest und wird auf den Proben nur leicht verändert. Die Arrangements stehen fest und werden mit der jungen und spielfreudigen Truppe ein ums andere Mal auf den Kopf gestellt. Wunderbar. Der Probenplan wird von Woche zu Woche gemacht und größtenteils eingehalten. Gute Arbeit. Und eine schöne Premiere. Und dann gibt es auch noch Tantiemen vom Landestheater. Nicht allzu viel, aber auch schön. Anfang März 2005: Premiere im Theaterhaus Frankfurt mit der Grünen Soße. FEUERFEST. 5 Schauspieler, einer davon macht Musik. Kein Abenddienst. Kein Souffleur. Keine Regieassistenz. Das Stück ist vielleicht zu einem Drittel fertig und wird während der Proben zu Ende geschrieben. Alle Akteure erfinden ihren Bühnennamen, ihre Geschichte. Die Musik entsteht währenddessen. 1 Bühnentechniker, der unter anderem auch Beleuchter, Tontechniker, Bühnenbildbauer und Requisiteur ist, kocht mitunter in der Mittagspause. Probenplan? Also abends wird ja eigentlich nicht geprobt Aha. Und dann eine längere Mittagspause. Man muss ja auch mal was essen. Klar. Und der Sigi muss ab und an mal ein bisschen früher weg. Der Nachwuchs. Natürlich. Ob er dafür auch mal mein Auto haben könnte? Es gäbe da ab und an einen kleinen Engpass Sicher. Der Willy erklärt jetzt erst einmal die Kaffeemaschine Ja prima An manchen Tagen, so scheint es mir, sind wir länger im thailändischen Restaurant als auf der Probe. Wie? Stimmt nicht? Nein, stimmt auch nicht. Wir haben ganz schön gearbeitet. Aber in einer Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Ich verzichte auf Tantiemen, verleihe noch ein Instrument, das ich eigentlich brauche (was weiß ich, vielleicht für Jahre) und lasse einen Teil meines Herzens in Frankfurt. Danke, Grüne Soße. Ofterdingen, im Dezember Heiner Kondschak 41

42 THEATERGRUENESOSSE Jugendclub, Junges Ensemble Das ist doch ein Knutschfleck! Nein, das ist ein blauer Fleck! Nein, ein roter Fleck! Das ist doch ein Knutschfleck! So oder so ähnlich begann eine Szene unserer ersten Produktion Mit mir nicht - einer Szenencollage nach einer Vorlage von Gustav Ernst. Das liegt inzwischen mehr als acht Jahre zurück und trotzdem bleiben uns gewisse Szenen bis heute im Gedächtnis. Das Junge Ensemble des Theater- GrueneSosse, das sich zum damaligen Zeitpunkt noch Jugendclub TGS nennt, beginnt 1998 mit seiner Arbeit: Zehn Jugendliche melden sich auf eine Anzeige in der Frankfurter Rundschau: Frankfurter Kinder und Jugendtheater Theater- GrueneSosse sucht theaterinteressierte Jugendliche zur Gründung eines Jugendclubs. Gespielt werden soll Woyzeck von Büchner. Wegen dieser Annonce machten wir Der erste Jugendclub uns damals als 15-Jährige zum ersten Mal auf den Weg in den Bornheimer Löwenhof. Es fand sich schnell eine Gruppe von Jugendlichen aus den verschiedensten Frankfurter Stadtteilen, die starkes Interesse zeigten, selbst zusammen auf die Bühne zu gehen. Die Idee, Büchners Woyzeck zu spielen, wurde über Bord geworfen. Unter der Leitung von Willy Combecher und Sigi Herold widmeten wir uns der Erarbeitung von Mit mir nicht, einer Szenencollage von Gustav Ernst. Nach einem Dreivierteljahr gemeinsamer Arbeit feierten wir im Oktober 1998 im Freien Theaterhaus Frankfurt unsere erste Premiere. Im nun wöchentlich stattfindenden Jugendclub standen sehr bald, neben dem Erlernen grundlegender Schauspieltechniken, Improvisationen im Zentrum unserer Arbeit. Diese konnten wir in intensiven Arbeitswochenenden vertiefen, denn unser Ziel war es, aus ihnen heraus dichte, theatralische Momente zu schaffen. Die meisten Spieler hatten nach der eher komödiantischen Szenencollage Mit mir nicht Lust, ein richtiges Stück zu spielen. Außerdem wollten wir ein ernstes Thema behandeln. Winterwasser und nicht Hühnerhof hätte der Titel dieser Produktion eigentlich lauten müssen! Wir entschieden uns für Winterwasser von Nikolas Hauser, das sich mit dem Thema Selbstmord auseinandersetzt. Premiere war im Oktober Im Laufe der Winterwasser- Hühnerhof - Diskussion verließen einige den Jugendclub, neue kamen hinzu und nachdem sich die Gruppe während der ersten beiden Produktionen des Jugendclubs immer mal wieder neu formiert hatte, bildete sich schließlich im dritten Jahr ein fester Kern spielfreudiger und engagierter Jugendlicher, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, eigene Stückvorlagen zu entwickeln und auf die Bühne zu bringen. Mit Muffensausen nahmen wir eine Stückentwicklung in Angriff, die einen näheren Bezug zu uns Spieler/innen herstellen konnte. Ausgehend von unseren eigenen Assoziationen erarbeiteten wir unter der Leitung von Willy Combecher einen theatralischen Bilderbogen zum Thema Angst. Bewegung, Musik und Sprachfragmente haben wir so ineinander ver- 42

43 E THEATERGRUNESOSSE JUNGES ENSEMBLE Muffensausen - Schlussszene woben, dass sie zu einem großen Teil unserem Lebensgefühl Ausdruck verleihen konnten. Jedes Neue der rasch wechselnden Bilder spielte auf eine der zahllosen Angstquellen an: Angst vor dem Leben, Angst vor der Clique, Angst vorm Versagen, Angst vor Konkurrenz und Angst vorm Alleinsein. Mit einer Gruppe von 10 Spielern kam Muffensausen am 9. Juni 2001 im Theaterhaus zur Premiere. Winterwasser Mit diesem Stück besuchten wir erstmals das Hessische Kinder- und Jugendtheaterfestival in Marburg und das Theatertreffen der Jungen Bühne Bonn in der Bonner Brotfabrik. Wichtig für das Ensemble, das inzwischen aus der Gruppe Jugendlicher entstanden war, waren neben den wöchentlichen Treffen die Probenwochenenden, die wir meist irgendwo außerhalb Frankfurts auf dem Land verbrachten. Improvisieren, singen, wandern, kochen, um dabei unsere Stückideen zu entwickeln und weiterzuspinnen... Die Produktion Du bzw. Ich griff das Thema Beziehung auf. Ausgehend von den Erinnerungen an erlebte Beziehungen knüpften wir mit Improvisationen daran an und entwickeln daraus ein Bühnenstück. Lieben, Streiten, Ignorieren, Fühlen, Schweigen, Leiden sind Zustände, die eine Beziehung erst wirklich ausmachen. Wieder unter der Leitung von Willy entstand dieses collagenartige Stück, in dem wir die alltäglichen Missverständnisse zwischen dem Du bzw. Ich herausspielten. Im Oktober 2002 ging es zu ersten Mal damit auf die Bühne. Die Kontinuität in der Arbeit bewirkte eine Qualitätsentwicklung in unserer Spielweise und Bühnenpräsenz, die besonders durch den Austausch mit ähnlichen Gruppen aus ganz Deutschland befördert wurde. Dabei wurden nicht nur die Produktionen der anderen Gruppen angeschaut, sondern im Gespräch der jungen Ensembles untereinander auch die Stärken und Schwächen der gezeigten Stücke beleuchtet. Aus einer Gruppe Jugendlicher war im Laufe der Zeit eine Gruppe junger Erwachsener geworden, die inzwischen im wahrsten Sinne des Wortes als Ensemble funktionierte. Aus ersten Selbstversuchen auf der Bühne, begleitet von theaterpädagogischen Übungen, hatte sich eine Gruppe entwickelt, die miteinander spielte, gemeinsame Impulse spürte, und wenn mal etwas schief ging, sich darauf verlassen konnte, dass die An- Du bzw. Ich 43

44 E THEATERGRUNESOSSE JUNGES ENSEMBLE Salzige Zeiten - Traum deren schon irgendwie improvisieren würden. Mit Beginn der Arbeit an SALZI- GE ZEITEN gab es noch einmal einen Schritt nach vorn: Aus der mehrjährigen Arbeit der Beteiligten kam der Wunsch, den Jugendclub nun in TheaterGrueneSosse Junges Ensemble umzubenennen. Diese dritte Eigenentwicklung ist sowohl durch Improvisation als auch in unserer eigenen Schreibwerkstatt entstanden. In diesem Stück gingen wir dem Thema Verdrängung nach: Schritt für Schritt wird im Verlauf des Stücks enthüllt, dass Verdrängung meist nicht funktioniert und Liebe sich als trügerisch erweisen kann. Unter der Regie von Willy entwickelten wir starke symbolische Bilder. Das Schreiben war für uns ungelernte Autoren sehr aufwendig, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die Reaktion auf die Premiere am zeigte uns das deutlich. Salzige Zeiten, gespielt bis 2004, bildete die Abschlussproduktion unseres Jungen Ensembles. Doch dem Theater tatsächlich den Rücken zugekehrt hat bisher keiner von uns. Ob auf der Bühne oder hinter den Kulissen alle scheinen wir in irgendeiner Form weiterhin am Theater zu hängen. Die Jahre im Jungen Ensemble waren für uns eine prägende Zeit, aus der einige Freundschaften entstanden sind. Wir danken an dieser Stelle der gesamten Gruenen Sosse für die gemeinsame Arbeit im Jungen Ensemble. Vor allem möchte wir uns aber bei Willy bedanken, der mit seiner Kreativität und unermüdlichen Geduld das Junge Ensemble seit über sechs Jahren leitet, die Jugendlichen in ihrer Spielfreude bestärkt und ihnen Raum lässt, sich auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln. Wir wünschen viel Erfolg und Freude bei Deinen hoffentlich noch zahlreichen Produktionen mit Jugendlichen. Nicht zuletzt: Dem alten Jungen Ensemble ist inzwischen ein neues Junges Ensemble gefolgt, dessen erste Produktion Sommer Lieben bereits Premiere hatte. Es geht also weiter mit dem TheaterGruene Sosse - Junges Ensemble! Anna Gerhards und Sandra Vieth (Gründungsmitglieder des Jugendclubs und des Jungen Ensembles) Salzige Zeiten - Bootsfahrt 44

45 E THEATERGRUNESOSSE JUNGES ENSEMBLE Im Herbst 2005 wird das neue Junge Ensemble ins Leben gerufen. Mit in der Kreativabteilung sind als Regieassistent und bei der Bühnengestaltung Santo Pedilarco, und Till Nicklas, zuständig für die Musik, beide vom alten Jungen Ensemble. Diesmal haben wir ein 7-Personen Stück: Sommer Lieben v. Katharina Schlender ausgesucht und zum ersten Mal auch zwei erwachsene Spieler in die Gruppe integriert. Sommer Lieben beginnt für mich im Winter 2005: Draußen ist es schweinekalt und die Gruppe wärmt sich auf. Ich wärme mich an mit dem Jungen Ensemble und stelle mir die Frage: Ist das hier Kunst oder Pädagogik? Es wird viel Pädagogik betrieben, damit aus dem Haufen eine Gruppe wird. Sieben Spieler braucht das Stück und das bedeutet, dass nicht alle auf der Bühne stehen werden. Jetzt geht es auch um Kunst. Es wird Frühling und wir nähern SommerLieben - Musst nicht, Mama uns dem Stück an. Ich habe den Verdacht, dass auch zwanzigmaliges Lesen des Stücks zu wenig ist. In Improvisationen, szenischen Lesungen und Gesprächen greifen wir nach einem roten Faden. Frühjahrsputz im Stück wahrscheinlich muss noch viel rausgeschmissen werden Und immer wieder Gespräche nach den Proben mit einem Döner in der Hand. Der Sommer kommt SommerLieben - Brüderschaft viel zu früh, denn nach den Ferien sind es nur noch acht Wochen bis zur Premiere. Wir vergessen die Idee, mit allen noch mal wegzufahren um Sommerfeeling auf dem Campingplatz zu erleben. Wichtiger ist die Frage: Wie bekommen wir Sommerfeeling auf die Bühne? Zwischen (Ein Bett im) Kornfeld, Kunstrasen und Kitschwolken kommen wir der Sache immer näher. Weiter weg rutschen die letzten Seiten im Text. In der Dönerbude wird beschlossen: Wir streichen radikal. Premiere und die Korken knallen SommerLieben - Ist gut, was hörst Kurz vor Ende der Proben gibt es dann doch noch einen Kuss auf der Bühne, - haben wir sie jetzt? Den Sommer und die Liebe? Ja, applaudieren Freunde, Fans und Anverwandte. Doch das ist die Premiere Der Sommer ist vorbei: Herbst Der Sommer geht langsam vorbei diesmal: Ende Oktober lassen wir den Sommer (noch mal) Lieben in der Kulturwerkstatt Kaufbeuren im Allgäu. Im Moment sieht mich der Dönermann nur selten, wenn ich in Bornheim Mitte aussteige. Aber er freut sich darauf, wie ich, wenn wir uns bald wieder treffen im Löwenhof, im Winter und alles beginnt von Neuem. Noemi Barawasser (ist im Winter 2005 zum Jungen Ensemble gestoßen und hat sich vor allem um die Dramaturgie gekümmert) 45

46 Tönisvorst, Trier, Neustadt/ Weinstrasse, Adenau, Landau, Herdorf, Brilon, Gelsenkirchen, Feuerfest- Das ist jetzt 20 Jahre her Fortsetzung von Seite 40 Da warf Detlef so nebenbei ein, dass wir die Feuerwehr-Idee mit Teilen des Jungen Ensembles umsetzen könnten. Klar, es würde sich nicht mehr die Ursprungsidee realisieren lassen, aber es erwies sich schon öfter als eine unserer Besonderheiten, dass wir in der Lage sind, blitzschnell umzuschalten und Gas zu geben. Wir gaben dem Jungen Ensemble 2 Monate Zeit darüber nachzudenken und am Ende entschieden sich 2 für eine Teilnahme am neuen Projekt. Welcher Regisseur würde sich auf dieses Experiment einlassen? Auf unserer Wunschliste stand Heiner Kondschak auf Platz 1; wir kannten seine herrlich komischen Inszenierungen am LTT und wussten, er ist ein hervorragender Musiker. Wir trafen uns mit ihm in einem Cafe für ältere Damen in Karlsruhe und wie so oft, war nach 2,3 Sekunden alles klar nur das ganze Leben und der Rest mussten noch besprochen werden! Wir verabredeten ein musikalisches Try-Out mit den Jungen und uns in Frankfurt. Für Heiner gab es keine Bedenken mehr. Die Probenzeit wurde knapp, Heiner war viel beschäftigt und einige von uns wurden auch noch krank. Doch Heiner gab uns immer wieder das Gefühl: Das schaffen wir! Und so unkompliziert ging es bis zur Premiere weiter. Wir waren eher überrascht, wie schnell sich unsere beiden Jüngsten bei ihm gut aufgehoben fühlten. Nach kurzer Improvisationszeit fing er zu schreiben und zu komponieren an! Er hat einen treffsicheren Humor für Kinder, weil er weiß, wen er vor sich hat. Und das Schöne ist, daß auch Erwachsene voll auf ihre Kosten kommen. Feuerfest hatte am 03. März 05 seine Premiere und unterschiedlicher hätten 2 aufeinanderfolgende Stücke Machen sie die Augen zu kaum sein können. Feuerfest entwickelte sich zu einem Renner bei den Veranstaltern und spätestens nach der Kulturbörse in München gab es eine Buchung nach der anderen Das war für uns aber kein Grund zum Ausruhen. Nachdem das Klappmaul Theater seine Arbeit leider eingestellt hatte, suchten wir dringend ein Stück für Kinder unter 6 Jahren. Schon länger hatten wir den Wunsch, nochmals mit Inéz Derksen zu arbeiten. Direkt vor den Sommerferien gefragt sagte sie erst mal zu, schlug Koffer auf Reisen von Geert Genbrugge aus Belgien vor. Es war äußerst amüsant zu lesen, aber leider kein Stück für 4-6 jährige Kin- 46

47 in Japan Kishiwada, Osaka, Naruto, Suita, Himeji Osaka war unser Ziel, das Bühnenbild bereits verschifft und in unseren Köpfen die Vorstellung von den undurchschaubaren Japanern, höflich, freundlich, diszipliniert und ernst. Ernst, das war die größte Sorge, doch zu unserer Erleichterung fing das Publikum während des Theaterstücks Strandläufer schon bald an zu lachen. Da war das mit den Hunden. Erwachsene Männer bellen, schnüffeln, jaulen und springen herum wie ein Haufen Straßenköter. Ein Junge konnte gar nicht mehr aufhören mit Lachen und seine Freude war so spürbar und herzerweichend wunderbar, dass der ganze Saal bald mitlachte. Sonst lachen die Erwachsenen in Japan nicht so viel, sie arbeiten viel, eine Hauptarbeit und einen Nebenjob, mindestens. So sind sie meistens müde. Aber der Schlaf lässt sich in öffentlichen Verkehrsmitteln leicht wieder aufholen. Das Nahverkehrsystem ist nahezu perfekt, es ist sicher und vor allem ist es pünktlich, auf die Sekunde möchte ich sagen. Eben für müde Menschen gemacht, aber dazu später mehr. In unserer Vorstellung schläft keiner, dazu ist die Stimmung zu gut, bei John Lee Hooker und unserer Fingergymnastik kommt Freude auf und der Spaß endet auch nicht, als wir uns ausziehen, was uns sehr beruhigt. Weiß man s vorher?! Aber zurück zum Nahverkehr: Die Wege sind organisiert, man geht zügig, rennt aber nicht. Überall sind Blindenschrift und Bodenmarkierungen angebracht, jede Möglichkeit zum Stolpern ist farblich gekennzeichnet und vor der Einfahrt in eine Station weist eine freundliche Stimme auf die Gefahren des Ein- und Aussteigens hin. Manchmal spielt auch eine Melodie und ihr Crescendo kündigt den herannahenden Zug an, um bei seinem Stillstand nach einem musikalischen Höhepunkt zu verstummen. Aber nur kurz, der nächste Zug kommt sofort, ist voll und pünktlich. Die Fahrgäste stellen sich in Doppelreihen an, drängeln nicht und wer kann setzt sich. Steigt an der nächsten Station ein altes Mütterlein ein, kann allerdings niemand für sie aufstehen, denn erstens ist das unüblich und zweitens sind bereits alle eingeschlafen. Ohne diesen Schlaf wäre die arbeitende Bevölkerung vermutlich erledigt, oder unpünktlich, was wohl eine nationale Katastrophe bedeuten würde. So, als der Hochgeschwindigkeitszug Shinkanzen einmal 43 Minuten Verspätung hatte! 43 echte Minuten! Während unseres gesamten Aufenthaltes in Japan ist es uns nicht einmal gelungen einen japanischen Busfahrer, unsere LKW-Fahrerin, einen der weißbehandschuhten Zugführer oder gar unsere wunderbare Programm-Assistentin, auch nur bei einer einzigen Minus-Minute zu erwischen. So wurde denn dieses blamable Ereignis auch anderntags medial verbreitet und stand landesweit auf der ersten Seite aller Zeitungen. Aber zurück zum Theater und dem Schlaf. Bei uns schläft immer noch keiner und nach dem, für japanische Verhältnisse überdurchschnittlich langen Applaus, bauen wir ab, laden auf und fahren mit dem Überlandbus 2 Stunden zurück nach Osaka. Inzwischen haben wir uns nicht nur beim Essen, Begrüßen und Biertrinken den Landessitten angepasst, sondern auch beim Busfahren: Anstellen, Einsteigen, Hinsetzen, Einschlafen! Sigi 47

48 Velbert, Kaufbeuren, Winterthur, Rüsselsheim, Hamm, Löhne, Remscheid, Frankfurt, Moers der. Da wir unbedingt mit Inez arbeiten wollten, war die Entscheidung dafür schon klar. Das Ganze hatte aber noch einen kleinen Haken: Besetzung: 1 D, 1 H. Damit war auch klar, dass entweder Sigi oder ich nicht auf der Bühne sein würden. Wir suchten die Entscheidung durch Improvisation mit fünf möglichen Partnerinnen und ich musste anerkennen, dass die Rolle des Papel Sigi auf den Leib geschrieben war. Ich durfte die Zweite Hand von Inéz sein und nutzte die Chance um von ihr zu lernen. Endlich konnten wir wieder Motz Tietze für die Ausstattung holen, einen Spezialisten für Geheimniskoffer, wunderschöne Blumen und ausklappbare Tische. 126 Koffer kommen in diesem Stück zum Einsatz, die wir über Flohmärkte, Ebay und Freunde besorgten. Der Einsatz hat sich gelohnt. Besonderen Spaß, weil es in dieser Art für uns neu war, hat mir auch die Arbeit Koffer auf Reisen - Wir können die an die Koffer binden! mit unseren Patenklasse der IGS Herder gemacht. Die Kinder kamen im Wechsel zu uns oder ich ging in die Schule und improvisierte mit ihnen Szenen aus unserem, noch nicht fertigen Stück. Die Kinder waren stolz Teil dieses Entstehungsprozesses zu sein. Sie spürten, dass sie Einfluss nehmen konnten. Der Kontakt entstand über unsere langjährige Bekannte Christine Philip, die als sehr aktive Theaterlehrerin in der neuen Schule tätig ist. Nach der Premiere am hatten wir die Gewissheit, dass dieses Stück ein ausgesprochener Herzensöffner für die Erwachsenen ist. Den Kindern, dies erlebten wir in den Schulvorstellungen der Vorweihnachtszeit, bietet dieses Stück die Gelegenheit Mama und Papa beim Kennenlernen und Flirten, beim Necken und Provozieren und beim Lieben und Streiten zuzuschauen. Und dann war da noch... Dieter Bassermann, kein Mensch, sondern ein Beamter! Aber, um ehrlich zu sein, sooft wir bei ihm die Tür aufrissen, weil wir mal wieder ein Problem hatten, niemals erwischten wir ihn beim Schlafen hinter seine Bergen von Briefen, Anträgen und Akten. Nur wenn Eintracht Frankfurt spielt, dann ist er einfach nicht da! Mensch Dieter, Danke! Und zum guten Schluss: Das Klappmaul-Theater! Richtig muss es ja jetzt heißen: Das ehemalige Klappmaul-Theater! Denn sie haben aufgehört, im Sommer 05. Ist das wirklich schon so lange her? Und dabei kommt es mir vor, als ob ich nie an einem anderen Platz gesessen hätte, als an diesem, dem alten Denk-, Bau- und Rauchplatz von Thomas. Diese Klappmäuler haben uns oft geholfen und unterstützt, waren mit uns Gesellschafter des Theaterhauses, haben uns beim Umbau des Löwenhofes als Nachbarn geworben und uns zu guter Letzt zu den Erben ihres Raumes gemacht! Eure Arbeit, die wir und die Stadt ehrlich vermissen, können wir nicht machen, aber unsere noch besser! Dafür und für (fast) 25 Jahre kollegiale und freundschaftliche Unterstützung danken wir Michael Kloss, Alexander Krein, Thomas Korte und Oskar Mahler. 48

49 in Kanada Als wir Kein Feuer ohne Kohle probten und spielten, hatten Willy und ich größten Spaß an unserem echten Gummi-Kanu. Mit Stech, stech, stech! paddelten wir im Wildwasser flussaufwärts und hätten damals nicht im Traum daran gedacht, jemals nach Kanada zu kommen, schon gar nicht mit unserem Theater! Und dann flogen wir; mit Air Canada! Für uns Theatermenschen ist dies das Schönste: Eingeladen zu werden seine Kunst zu zeigen, erwünscht zu sein, neugierig empfangen zu werden und Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Welten zu haben. Boomer, der Veranstalter, empfing uns freundlich, die Kinder neugierig und die vielen freiwilligen Helfer waren zur Stelle, wenn wir etwas brauchten. Es war auch harte Arbeit. Wir spielten täglich, manchmal zweimal. Aber dann standen wir an den Fällen, an den Niagara-Fällen und hatten das Bild vor uns, das wir alle schon seit unserer Kindheit kennen. Vier Stunden brauchte Air Canada, um uns von Toronto auf die andere Seite des Landes, nach Edmonton zu bringen. Und Brenda, die Veranstalterin, empfing uns freundlich, die Kinder neugierig und die vielen freiwilligen Helfer waren zur Stelle, wenn wir etwas brauchten. Und so traten wir dann wieder die Heimreise an. Nach getaner Arbeit, mit neuen Informationen und künstlerischen Bildern im Kopf. Voll von diesen Eindrücken betraten wir die leere Abflughalle des Flughafens Edmonton. Sie war wirklich leer, erschreckend leer! - Bis auf Nancy von Air Canada: Hey You guys, what are You doing here? -? Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, daß wir tatsächlich hier und jetzt die Heimreise antreten wollten und von ihr nun erfahren mussten, daß heute kein Flieger mehr ging. Definitely! Brenda empfing uns freundlich und die freiwilligen Helfer waren zur Stelle: Uns erneut abzuholen, 6 Zimmer zu besorgen, Abendessen, Bier. Sie äußerten ihr Bedauern über dieses Missgeschick und Bob stand am nächsten Morgen um 4:30 Uhr auf, um uns zum Flughafen zu bringen! Nun, es war eigentlich wie immer, oder wie es Goran vom Theaterhaus einmal formulierte: Beim Theater- GrueneSosse weiß man nie so genau, ob es Zufall oder Absicht ist! Jedenfalls benutzten wir einen Plan mit Abflug- und Ankunftszeiten, der schon seit Monaten überholt war und nur zur Sicherheit dabei war, der aktuelle Plan lag in Lukas` Aktentasche bereit. So tauchten wir an diesem Abend überraschend und völlig unerwartet und unter großem Hallo auf dem Abschlussfest des Festivals auf. Danke Kanada! P.S.: Nancy organisierte in der Zwischenzeit alles für uns: Umbuchung, Plätze am Notausgang, kostenloses Essen auf dem Inlandsflug, Direktflug von Toronto nach Frankfurt. Mit nur einem halben Tag Verspätung waren wir daheim! Danke Air Canada! Sigi 49

50 Ausblick Alles im Grünen Bereich Theater (ohne) Netz Einmal angenommen: Es ist gerade Deutschunterricht und alle schreiben an einem Diktat. Plötzlich geht die Tür auf, zwei Männer mit Werkzeugkoffer und Bohrmaschine kommen herein und beginnen ohne große Vorankündigung die Tafel zu demontieren. Sie lassen sich von der Beschwerde der Lehrerin nicht einschüchtern, erzählen aber den Schülern mit wachsender Begeisterung vom letzten Heimspiel der Kickers Offenbach, ihrer neuen Profi-Schlagbohrmaschine, lästern über ihren Chef und verwandeln den Klassenraum in kurzer Zeit in ein einziges Chaos! Nur mal so angenommen. Alles im grünen Bereich ist ein neues Projekt vom TheaterGrueneSosse und nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei. Die Handwerker, oder auch Putzleute, Vater und Tochter geben sich als Schauspieler zu erkennen und nach der allgemeinen Verunsicherung folgt nun eine angeregte Diskussion: War das Theater? Was ist eigentlich Theater? Und was soll das? Sind diese Fragen geklärt, wird das Konzept verdeutlicht und es folgt ein Workshop, in dem die Schauspieler mit den Schülern Theater spielen. So etwas gibt es nicht? Jetzt doch! Bei uns zu buchen! Die Kartoffelsuppe von Marcel Cremer und Helga Schaus, mit Sigi Herold Herr Klaus Schmidt ist im Auftrag des Stadtschulamtes unterwegs in den Schulen. Er erzählt über gesundes Essen und kocht dabei eine Kartoffelsuppe. Immer wieder fällt ihm die Geschichte seiner Mutter Lene ein: Lene wuchs auf dem Land bei den Eltern und der Großmutter auf. Als sie sieben Jahre alt war, schenkte ihr jemand ein kleines Schwein, das sie groß ziehen durfte. Lene und das Schwein Frieda wurden Freunde. Dann brach der Krieg in das Land ein und eine große Hungersnot war die Folge. Wenn die Suppe fertig ist, hört der Koch auf zu erzählen, obwohl die Geschichte noch nicht zu Ende ist, und isst sie gemeinsam mit den Zuschauern. Die Kartoffelsuppe bietet rund 50 Kindern ab sechs Jahren in spielerischer Form lukullische Freuden und Grundwissen über gesunde Ernährung und - über Hunger. Regie: Detlef Köhler Premiere: September 2007 Ox und Esel von Norbert Ebel, mit Willy Combecher und Sigi Herold Die Herren Meister und Jung, der eine Projekt-Controller bei der ASS- Bank, der andere Marketing-Chef eines großen, europäischen Konzern und beide seit Jahren befreundet, finden ein Kind. Einfach so. Ein kleines, schreiendes Kind, ein Baby. Offensichtlich ist niemand da, um sich des Kindes anzunehmen. Das bringt die Herren doch etwas aus der Fassung und aus ihrer Planung: Nichts ist, wie es war! Sie kommen ganz schön ins Schwitzen und ihre Freundschaft wird einem echten Härtetest unterzogen. 2 Männer, 1 Kind und eine Freundschaft. Nach vielen Jahren will es das TheaterGrueneSosse mal wieder wissen und wer uns kennt weiß, welche Herren mit einer langen Beziehung da auf der Bühne stehen werden. Willy Combecher und Sigi Herold spielen in dieser Komödie eine Geschichte über Freundschaft und Beziehung und über Verantwortung- Übernehmen; eine etwas andere Weihnachtsgeschichte. Premiere: November

51 Unterstützer, Sponsoren, Förderer Amt für Wissenschaft und Kunst Jugend- und Sozialamt Albrecht und Christoph Reinhard Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Hessisches Sozialministerium Theaterhaus Kindertheater Jugendtheater Holz und Stahl - Werk I + Werk II Goethe Institut Artefakt Offenbach Planungsbüro Fonds Darstellende Künste e.v. Gesellschaft für Jugendarbeit und Bildungsplanung e.v. MT Druck Neu Isenburg Turtle Rent Autovermietung Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main Menge & Menge Versicherungsagentur Fisch- & Feinkost Ohrmann, Oederweg 71 Impressum: Texte, wenn nicht namentlich gekennzeichnet von: Willy Combecher, Sigi Herold, Detlef Köhler Satz und Gestaltung: Detlef Köhler Fotos: Harald van der Loh, Franz Krämer, Katrin Schander, Willi Filz, Helmut Fricke, Motz Tietze, Kathleen Mantzsch, Detlef Köhler und privat Auflage: 1000 Druck: MT Druck 51

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