Fernbus Reise am 10. November 2016 von Dresden nach Frankfurt Main mit MeinFernbus/FlixBus

Transkript

1 Fernbus Reise am 10. November 2016 von Dresden nach Frankfurt Main mit MeinFernbus/FlixBus Dies war meine erste Fahrt nach der Systemumstellung bei FlixBus. Seit letztem Herbst können behinderte Menschen nicht mehr zum vergünstigten Tarif fahren, sondern müssen den normalen Preis bezahlen. Dafür fährt die Begleitperson gratis mit. Die Buchungsphase ergab keine Besonderheiten, außer dass ich keinen Gutscheincode mehr anfordern musste. Der Anruf bei MeinFernbus/FlixBus war dennoch notwendig, weil ich meinen Rollstuhl anmelden musste und dies nicht online möglich ist. Die telefonische Erreichbarkeit der Hotline war hervorragend. Schon nach fünf Freizeichen hat ich einen freundlichen Mitarbeiter am Telefon. Ansonsten konnte ich wie üblich einfach auf der Internetseite von MeinFernbus FlixBus meine Fahrt am 10. November und die Rückfahrt, am 14. November 2016 buchen. Die Anreise zum Busbahnhof erfolgte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die in Dresden ausnahmslos barrierefrei zu benutzen sind. Ansagen, Leitlinien für sehbehinderte Menschen und Informationstafeln sind vorhanden. Die Fahrer sind fast alle freundlich und hilfsbereit. Parallel zum Zuge der Systemumstellung wurden die zwei Haltepunkte in Dresden auf einen reduziert. Der Busbahnhof Dresden befindet sich jetzt ausnahmslos an der Südseite des Hauptbahnhofes. Leider gibt es bisher noch keine Hinweisschilder im Bahnhof oder um den Hauptbahnhof herum, dass auch ein Ortsunkundiger problemlos den Busbahnhof erreichen könnte. Eine Toilette für behinderte Menschen ist im Innenbereich des Bahnhofs vorhanden und in einwandfreiem Zustand. Die Erreichbarkeit mit dem PKW ist gegeben, Parkplätze für behinderte Menschen sind vorhanden. Leider ist der Busbahnhof sehr unübersichtlich, weil sich die Bussteige an verschiedenen Straßenrändern befinden. Ein Informationspunkt ist vorhanden und zu gewöhnlichen Geschäftszeiten auch besetzt. Die Mitarbeiter sind durchweg freundlich und hilfsbereit. Die Informationstafeln an den Bussteigen sind sehr vage und wenig informativ. Die Abfahrt der Busse ist an zwei Straßenseiten möglich. Wenn man nicht weiß, ob es sich um einen Inlandbus handelt, kann es schwierig werden, den richtigen Bus zu finden. Zum ersten Mal in meiner Fernbus Karriere wurde ich am Bus vom Busfahrer erwartet, der mir die erste Sitzreihe freigehalten hatte. Er bot mir auch ohne Aufforderung an, das Gepäck und Rollstuhl zu verladen. Wie auch schon bei den vorangegangenen Fahrten handelte es sich um einen normalen Reisebus mit engen und steilen Treppen. Auch die Toilette wäre für einen Rollstuhlfahrer nicht erreichbar gewesen. Der Bus war gut besetzt aber nicht ausgebucht.

2 Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse. Der Zwischenhalt in Chemnitz erfolgte wie immer am Busbahnhof, der zwar eine Toilette hat, die jedoch nicht barrierefrei ist. In dieser kurzen Pause bot der Busfahrer Hilfe an. Beim Zwischenhalt in Erfurt war es schon dunkel und die wartenden Fahrgäste kamen von der gegenüberliegenden Straßenseite zum Bus geeilt. Reihe der großen Pause in der Raststätte Eisenach ließ der Busfahrer den Bus offen, so dass ich im Bus hätte bleiben können. Ich stieg jedoch aus und nutzte die barrierefreie Toilette der Raststätte, die über zwei Stufen erreichbar war. Vielleicht gab es auch einen ebenerdigen Zugang von der anderen Seite des Gebäudes, was ich aber nicht überprüfte. Dieser war auf alle Fälle nicht ausgeschildert. Der Bus war auch diesmal mit vielen nicht deutschsprachigen Fahrgästen besetzt. Leider gab es nur deutschsprachige Durchsagen zur Gurtpflicht und der Toilettenbenutzung.

3 Entsprechend sah die Toilette am Ende der Fahrt auch aus. Die Toilette und deren Fußboden schwamm und roch sehr unangenehm. Ich wurde in Frankfurt von meinem Bruder mit dem Auto abgeholt. Die Erreichbarkeit des Busbahnhofes in Frankfurt am Main ist gut. Behindertenparkplätze sind vorhanden. Hinweisschilder und Durchsagen fehlen komplett. So ist eine Orientierung über Weiterfahrt mit der Bahn, Nahverkehrsmittel oder anderen Bussen nicht möglich. Nur ortskundige Personen finden einfach ihren Weg. Die Weiterfahrt mit Straßen oder S-Bahn ist komplikationslos. Die S-Bahn ist über Rolltreppen und Aufzüge gut zu erreichen. Voraussetzung ist, dass sie funktionieren. Leitlinien befinden sich im Bahnhof am Boden und große Anzeigetafel geben Auskunft über die nächsten Abfahrten. Lautsprecheransagen ergänzen die Information.

4 Rückfahrt Die Rückfahrt hatte ich schon mit der Hinreise gebucht. Die Anreise erfolgte wieder mit privatem PKW. Diesmal konnte ich schon erste Neuerungen des entstehenden Busbahnhofes nutzen. Neben den Abfahrten am Bürgersteig waren schon drei Bussteige des Busbahnhofes freigegeben. Es fehlen zwar immer noch Ansagen und Anzeigetafeln aber die Informationen durch die mobilen Mitarbeiter vor Ort entspannten die Orientierung- und Einsteigephase. Auch fehlen Sitzgelegenheiten und das ganze Umfeld sieht katastrophal aus.

5 Auch dieses Mal waren die Mitarbeiter in Frankfurt sowie der Busfahrer sehr freundlich und hilfsbereit. Mir wurde eine Sitzreihe direkt hinter dem zweiten Zugang freigemacht, wo ich mehr Beinfreiheit hatte. Die Verladung meines Rollstuhls erfolgte ohne Aufforderung. Auch auf dieser Fahrt gab es nur deutsche Informationen in der Form von Durchsagen zur Anschnallpflicht und der Toilettenbenutzung. Der Bus war gut besetzt. Die Fahrt begann pünktlich. Unterwegs hatten wir Stau, der unsere Fahrt verzögerte. Dazu gab es leider keine Informationen durch den Busfahrer. Die Pausen wurden wieder an den gleichen Orten gemacht wie auf der Hinfahrt. Der Busfahrer war wieder ähnlich freundlich und hilfsbereit wie bei der Hinfahrt. In Dresden angekommen war es schon dunkel, der Servicepoint war nicht mehr geöffnet. Die Weiterfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln war wie immer einfach und komplikationslos. Die Haltestellen sind barrierefrei zu erreichen, Leitlinien sind im Bahnhof und an den Haltestellen vorhanden. Die Busse und Straßenbahnen sind im gesamten Dresdner Stadtgebiet barrierefrei zu benutzen. Die Fahrer sind geschult und hilfsbereit. Dresden, 5. Januar 2017