1 Haus. 2 Häuser. 1. Übungsvorschläge für verschiedene Herkunftssprachler 1 Zur Übung der deutschen Diphthonge z.b. für russischsprachige Alpha-TN

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1 1. Übungsvorschläge für verschiedene Herkunftssprachler 1 Zur Übung der deutschen Diphthonge z.b. für russischsprachige Alpha-TN 1.1 Lautproduktion "au" und "äu" - Unser "au" ist vom Klang her eher ein [ao] oder [aʊ], wir artikulieren kein gespanntes u. Teilnehmer, die offensichtliche Probleme mit diesem Laut haben, sollen lernen, Wörter wie "Haus" korrekt auszusprechen. Dazu wird als erstes ein Haus an die Tafel gezeichnet, die Aussprache einmal vorgemacht. Die TN werden nun aufgefordert, hintereinander die Laute [a] und [o] zu bilden: "a - o, a - o", immer schneller. Sie sollen dann, nachdem sie das [a] eine Weile gehalten haben, im gleichen Atemzug die Lippen runden, wodurch ein nahtloser Übergang zum [o] entsteht. Diese Sprechübung wird fortgeführt, bis der Diphthong die richtige Länge bzw. Kürze hat: Der Übergang zum [o] erfolgt, sobald das [a] erklungen ist. Danach wird der Laut innerhalb des Wortes "Haus" geübt. - Unser "äu" ist vom Klang her eher ein [ɔe] oder [ɔi]. Die TN gehen daher vor wie oben, nur dass sie dieses Mal nach dem Erklingen des [o] die Lippenrundung aufgeben und ein [e] (oder [i]) bilden. Als visuelle Unterstützung sind zwei Häuser angezeichnet 1.2 Laut-Buchstaben-Zuordnung - Damit sich (fortgeschrittenere) Sprecher anderer Herkunftssprachen diese ungewohnten Laute - auch ohne vorhergehende Einheiten zur phonologischen Bewusstheit - merken können und beim Lesen nicht "Ha-us" und "He-user" lesen, muss die Zuordnung von Aussprache und Graphem geübt werden. Dazu eignet sich die Verknüpfung des bekannten Beispielwortes mit vertrauten Bildern zu den tatsächlich hörbaren Lauten. Z.B. (Apfel oder Adam für a, Ohr für o, Elefant oder Esel für e). 1 Haus 2 Häuser - Die TN sollen nun Texte, die sie von zu Hause mitgebracht haben (Werbebroschüren, Briefe, Beipackzettel u.a.) durchsuchen nach Wörtern, die unter das Haus-Bild passen und nach Wörtern, die unter das Häuser-Bild passen. Sie schreiben sie ab und legen so eine Art Tabelle an. Anschließend lesen sie je nach Kenntnisstand die gefundenen Wörter vor oder lassen sie sich von fortgeschrittenen TN oder der Lehrperson vorlesen (und die Bedeutung erklären). Baum Läuse kaum Träume etc. 1.3 Hörübung - Die TN hören jetzt Wörter (die ihnen die Lehrperson oder sie sich selbst vorsprechen), und sie müssen heraushören, ob oder ob kein "au" vorkommt und wenn, an welcher Stelle des Wortes es sich befindet (Auge, Blume, Becher, Maus, Sofa, Schaum, Raupe, blau). Danach das Gleiche zu "äu" (Räume, Bilder, Frau, Gebäude) au x 1

2 1.4 Systematisierung: "äu" als mögliches Pluralmorphem bei Wörtern mit "au" - Die TN sollen erfahren, dass die Schreibweise "äu" immer auf ein Ursprungswort mit "au" hindeutet. Zunächst erhalten sie Beispiele für die Pluralbildung durch diese Umlautung. Als Überschrift für Schreib- und Leseschwache eignet sich wieder das Haus-/Häuser-Bild. Zu den Wörtern in der Tabelle sollten die TN sich ihre eigenen kleinen Bilder zeichnen. Am Ende der Liste sind die TN an der Reihe, die fehlenden Wörter aus der "Kiste" unten in die richtige Spalte einzutragen und "au" und "äu" zu ergänzen. ein Haus viele Häuser ein Baum viele Bäume ein Bauch viele Bäuche ein Kr t viele Kr ter ein L f viele L fe ein S m viele S me Str cher, Str ße, M l, Str ß, M se, Sch m, Z n, Sch me, Tr m, M s, Tr me, S, S e, R m, R me, Str ch, Z ne, M ler 2

3 1.5 Festigung / Auffrischung / Wiederholung - Zu einem späteren Zeitpunkt der Alphabetisierung kann die Arbeit mit "au" und "äu" aufgefrischt werden, indem auch die Unterscheidung "eu" und "au" aufgegriffen wird und indem auf andere Ableitungsmöglichkeiten als dem Plural eingangen wird. Hierzu siehe z.b. Erwachsene Neulinge erobern die Schrift 2, S

4 2 Zur Übung der deutschen Doppelkonsonanten z.b. für arabische Alpha-TN 2.1 Unterscheidung von langen und kurzen Vokalen Im Arabischen gibt es anders als im Deutschen Wörter, die mit Doppelkonsonanten gesprochen werden, z.b.: [ ad-dars(u) ( a)th-tha:lith(u)] "die 3. Lektion". In der arabischen Schrift wird der entsprechende Konsonant jedoch nicht doppelt geschrieben, sondern durch ein Zeichen über dem betreffenden Buchstaben als Doppelkonsonant markiert: Im Deutschen dagegen müssen die Lerner Wörter mit Doppelkonsonant schreiben, obwohl dieser gar nicht oder nur als "Silbengelenk" zu hören ist und den vorausgehenden Vokal "verkürzt". Dieses Problem betrifft erst Lerner auf fortgeschrittener Alphabetisierungsstufe, da es bereits um orthographisches Schreiben geht. Alle Vokalqualitäten werden jedoch auf der Seite "Das Hören Trainieren: ABP- Phonologische Bewusstheit, Inlaute" schon vorbereitet. Als Hörübung nach Einfürhung der lateinischen Buchstaben eignet sich beispielsweise Erwachsene Neulinge erobern die Schrift 2, S. 77. ﹼ 2.2 Übersicht über die für das Verstehen relevante Funktion von kurz und lang Für diese Vokale muss man den Mund anstrengen, diese Vokale kann man deeeeeeehnen, und das Wort bleibt trotzdem verständlich Für diese Vokale lässt man den Mund locker; weeeeeenn man diese Vokale dehnt, wird das Wort unverständlich. Man hört den nachfolgenden Konsonanten nur einmal, jedoch erschwert eine doppelte Aussprache das Verstehen nicht. viele Hüte die Hütte Tee aus Mate die Matte sie beten zwei Betten der Schal der Schall der Wal der Wall in Raten zahlen viele Ratten mit Kabeln sie kabbeln mit Laken mit Lacken seine Maße eine zähe Masse 4

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6 3. Wörtersuche - Je nach Kenntnisstand fertigen die TN anhand einer Vorlage Übersichten zur Aussprache und Schreibung der verschiedenen Vokale an. Dazu durchsuchen sie mitgebrachte Texte und schreiben gefundene Wörter unter die passenden Beispiele. 4. Einsetzübung - Die TN füllen die Lücken, nachdem sie sich die Wörter vorgesprochen haben. Sie müssen daran denken, dass sie einen Konsonanten nach einem kurzen Vokal nur doppelt schreiben müssen, wenn außer dem einen Laut kein weiterer Konsonant folt Ho ig Ta k Wa d Ka e Ta e Wa e 3. Ra d 7. To 11. We t 4. So e 8. To e 12. We e - Zur Übung des Einsatzes zweier identischer oder unterschiedlicher Konsonanten nach kurzen Vokalen siehe außerdem z.b. Erwachsene Neulinge erobern die Schrift 2, S

7 8.3 Zur Übung des deutschen "h" z.b. für frankophone Alpha-TN 1. Zur mündlichen Produktion von [h] - Um frankophonen Sprechern die Produktion dieses Lautes zu ermöglichen, ist der Artikulationsansatz hilfreich. Das [h] ist ein stimmloser glottaler Frikativ, also ein stimmloser Reibelaut, der an der Stimmritze im Kehlkopf gebildet wird. Man erzeugt ihn z.b., wenn man hauchend ausatmet. Das hauchende Ausatmen kann man üben, indem man eine Hand oder einen Spiegel vor den Mund hält. Entweder man spürt den Hauch oder man sieht das Beschlagen. - Nach dem reinen Hauchen wird mit Vokalen geübt, am besten mit dem Spiegel vor dem Mund: ho, ha, he, hi etc. (Auch eine Variante, das Lachen: "Hahahahaha!") 2. Kleine Übersicht über die für das Verstehen relevante Funktion von [h] Am Anfang dieser Wörter muss der Hauch zu hören sein. Am Anfang dieser Wörter darf der Hauch nicht zu hören sein. Halle alle Herz Erz heiß Eis Hort Ort auf Höfen mit Öfen Halter Alter Haus aus Du kannst das und ich kann das auch. Hauch Halm auch Alm 7

8 4. Ausspracheübung - Die TN erhalten Karten mit Abbildern der erlernten Wörter und arbeiten mit einem Nachbarn zusammen. Die Karten liegen mit dem Bild nach unten auf dem Tisch. Ein Partner zieht eine Karte und nennt das Wort. Der hörende Partner zeigt in der Übersichtstabelle auf das entsprechende Bild / Wort. Damit er das Bild trifft, das der andere gemeint hat, muss der sprechende Partner deutlich das [h] artikulieren. 8.4 Zur Übung des deutschen "ü" z.b. für anglophone Alpha-TN 1. Zur mündlichen Produktion von [y] und [Y] (=ü) - Um anglophonen Sprechern die Produktion dieses Lautes zu ermöglichen, ist der Artikulationsansatz hilfreich. Das "ü" ist ein mit gerundeten Lippen ausgesprochenes "i". Die TN üben den ungewohnten Laut, indem sie beim Sprechen des "i" die Lippen nach vorne stülpen wie beim "u" und runden, ohne die Zunge zu senken. Gerne können sie sich ihren Mund beim Sprechen von "i" und "ü" im Spiegel ansehen. Danach üben sie "u" und "ü" hintereinander, um den Unterschied in der Zungenstellung zu spüren. Ausspracheübungen mit Visualisierung der Zungenstellung im Vokaltrapez siehe z.b. Erwachsene Neulinge erobern die Schrift 1, S Systematisierung: "ü" als mögliches Pluralmorphem bei Wörtern mit "u" der Abgrund der Bruch der Bruder das Buch der Bund der Busch der Duft der Entschluss der Fluch der Flug der Fluss die Frucht der Fuchs der Furz der Fuß der Geruch der Gruß der Grund der Guss der Hut der Krug die Kuh die Kunst der Kuss der Luchs die Luft der Mund die Mutter die Nuss der Pflug der Schlumpf die Schnur der Schuss der Strumpf der Stuhl der Stumpf der Sturm die Abgründe die Brüche die Brüder die Bücher die Bünde die Büsche die Düfte die Entschlüsse die Flüche die Flüge die Flüsse die Früchte die Füchse die Fürze die Füße die Gerüche die Grüsse die Gründe die Güsse die Hüte die Krüge die Kühe die Künste die Küsse die Lüchse die Lüfte die Münder die Mütter die Nüsse die Pflüge die Schlümpfe die Schnüre die Schüsse die Strümpfe die Stühle die Stümpfe die Stürme 8

9 der Sumpf das Tuch der Turm der Verschluss der Wurf der Wurm die Wurst der Zug die Sümpfe die Tücher die Türme die Verschlüsse die Würfe die Würmer die Würste die Züge 3. Unterscheidungsübungen Übungen zur Unterscheidung von Vokalen, z.b. langen und kurzen, siehe z.b. Erwachsene Neulinge erobern die Schrift 1, ab S