Birgit Wilts Kosmetik-Praxis

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1 Birgit Wilts Kosmetik-Praxis Kleine Einführung in die Aromatherapie Zur Durchführung der Aroma-Therapie bedient man sich ätherischer Öle. Ätherische Öle sollen die Gesundheit des Körpers und die Ausgeglichenheit der Psyche fördern. Die Aromatherapie ist eine ganzheitliche Therapieform, d.h. es werden Körper, Geist und Seele angesprochen, was leider heute oft vergessen wird. Ätherische Öle sind keine Öle im eigentlichen Sinn, es sind sehr flüchtige Essenzen, daher auch ätherisch. An der Luft verdunsten sie sehr rasch und sie unterscheiden sich von fetten Ölen dadurch, dass sie eher eine Wasserkonsistenz haben. Aromatische Öle werden zur Herstellung verschiedener Arten von Konsumgütern verwendet: für Nahrungsmittel, Toiletten (Sprich Kosmetik)-artikel und Medikamente. So nimmt man zum Beispiel das Öl der Zitrone, Limone. Orange als Zusatz für Marmeladen. In der Kosmetik sind sie sowohl auf Grund ihres Wohlgeruchs und ihrer natürlichen Wirkstoffe enthalten. Auch in der Medizin gelten sie nicht nur als Aromastoffe, sondern vor allem als therapeutische Mittel auf Grund ihrer Heilkraft. Die Verwendung ätherischer Öle ist vermutlich so alt wie die Menschheit, wir können heute jedoch die Entwicklung der Aromatherapie nur noch bis in die ägyptische Frühzeit zurückverfolgen, deren damalige Anwendungs-Prinzipien immer noch Gültigkeit haben. Es gibt Papyrusrollen, die bereits zurzeit 2800 vor Christus über die Anwendung ätherischer Substanzen und Kräuter berichten. Ägypter, Griechen und Römer haben schon Pflanzensäfte mit hohen ätherischem Ölgehalt durch Auspressen gewonnen, aber auch durch Abzapfen des Harzes von Bäumen und Sträuchern, interessant ist auch, dass die Rosmarin-Essenz, das ätherische Öl des Rosmarins, im 13.Jahrhundert eine der ersten Arzneien war, die man extrahierte (d.h. aus den Pflanzen herausziehen). Um 1500 gelang es dann Essenzen aus Zimt, Zeder, Weihrauch, Salbei, Anis, Fenchel, Nelke und Thymian herzustellen. Die heutige Bedeutung des französischen Mittelmeerraumes für die Parfümherstellung rührt aus dieser Zeit her.

2 Ein wesentlicher Meilenstein für die weitere Entwicklung war der Zeitpunkt, als es erstmals gelang, die Düfte der Rose und des Lavendel in Fläschchen zu verbannen. Im Barock und Rokoko profitierten die Destillateure vor allen Dingen von der Tatsache, dass Hygiene kleingeschrieben wurde. Waschen war für das profane Volk, unter anderem, weil es die damalige Qualitätskernseife nicht leisten konnte, eine seltene Angelegenheit. Aber auch die Reichen hielten nicht viel vom Waschen. Man puderte sich lieber und parfümierte sich kräftig. Dass Schweißgeruch mit dieser Methode nicht ganz zu vermeiden war versteht sich von selbst. Aber um ihn zu überdecken, hatte man ja die schönen Düfte. Der Sonnenkönig Ludwig der XIV soll Parfüm, d.h. ätherische Öle, literweise verbraucht haben. Ohne es zu wissen taten er und seine Zeitgenossen sich damit sogar etwas Gutes. Wie später nachgewiesen wurde, weisen viele natürliche ätherische Öle keimtötende Wirkungen auf, so dass sich die Menschen damals unbewusst, zumindest in gewissen Grenzen, vor Mikroben schützten. Diesen Begriff kannte man damals natürlich noch nicht, man glaubte ansteckende Krankheiten würden durch böse Geister und schlechte Gerüche und durch böse Gedanken übertragen. Die Parfumeure hatten immer Hochkonjunktur wenn schreckliche Seuchen wie Pest, Cholera oder Pocken wüteten. Wie viele Menschen den Düften damals ihr Überleben verdankten, weiß man natürlich nicht, aber die moderne Forschung hat inzwischen die antiseptische Wirkung fast aller ätherischen Öle nachgewiesen. Wenn Sie sich zum ersten Mal in das Reich der Düfte u. ätherischen Öle begeben, Also wenn sie das erste Mal diese Düfte riechen sind sie evtl. überrascht oder sogar enttäuscht, da die auf Sie eindringenden Gerüche, fremd, aufdringlich und unangenehm erscheinen können. Der Grund für dieses Empfinden liegt zum Teil daran, weil wir im alltäglichen Umgang mit Fälschungen, sei es mit Parfüm oder Nahrungsmitteln, die mit künstlichen oder naturidentischen Aromastoffen aufgepäppelt sind, unseren natürlichen Sinn für Geschmack und Duft verloren haben. Aber- Was wäre eine Welt ohne Düfte? Ja- was wäre eine Welt wert in der wir nicht riechen könnten? Sie wäre stumpf ohne Farbe, ohne Leben, wenn wir vom subtilsten unserer Sinne abgeschnitten wären. Unser Geruchssinn hilft uns bei wichtigen Entscheidungen, die wir zu treffen haben: ob eine Sache genießbar ist oder nicht, ob sie angenehm, oder gefährlich ist. Riechen Sie einmal an einem Aromafläschchen. Wenn der Duft Ihnen zusagt, wird er unwillkürlich ein Lächeln auf Ihre Lippen zaubern. Sie schließen für ein paar Sekunden die Augen und sind ganz bei sich. Und Sie wissen auch ohne wissenschaftlichen Beweis, dieser Duft tut Ihnen gut, er heilt Körper und Seele, Nerven und Gemüt.

3 Wie können Düfte uns Inspirationen schenken, Phantasien wecken und unseren Atem und unsere Verdauung beeinflussen? Können Sie bewirken, dass wir heiter, lustig, verliebt oder ruhig sind? Wir riechen unübersehbar mit der Nase, doch kaum einer weiß, dass das eigentliche Geruchserlebnis im Gehirn stattfindet. Die Nase hat nur die erste Zubringer- und Sortierfunktion. Die Duftmoleküle, die z.b. von einer Pflanze oder einem Menschen verströmt werden, gelangen beim Einatmen in die Nase. Am oberen Ende befindet sich rechts und links eine Riechschleimhaut, sie ist eine Besonderheit in unserem Körper, denn sie besteht aus Gehirnzellen. Der Geruchssinn ist der einzige Sinn, der eine direkte Verbindung zum Gehirn hat. Die Riechschleimhaut besteht aus ca. 10 Millionen Zellen, die von einer feinen Schleimschicht bedeckt sind und Flimmerhärchen. Die Riechsinnesreize laufen nicht wie die des Augen, Tast- und Hörsinnes über das Kontrollsystem des Großhirns, sondern eine Botschaft, ausgelöst durch Duftmoleküle, wird unzensiert direkt ins Zentrum unseres Gehirns geleitet, in das so genannte Lymbische System. Ein Teil unseres Stammhirnes, der entwicklungsgeschichtliche älteste Teil aus dem sich anschließend das Großhirn wie eine Krone entwickelt hat. Unser Denken fußt demnach im Riechen und wird von daher teilweise stimuliert. Lange, bevor Lebewesen sehen, hören, denken konnten, verständigten sie sich über das Riechen. Diese vielleicht etwas schwierigen Erläuterungen machen aber klar, wie Düfte zum Beispiel unseren Atem vertiefen, die Herzfrequenz beeinflussen oder unser Nervensystem bei Stress beruhigen. Im Lymbischen System sitzen außerdem Zentren, die Gefühle von Sympathie und Antipathie zulassen, deshalb der Spruch: jemanden nicht riechen können, im wahrsten Sinne des Wortes. Düfte verändern Stimmungen und Launen, manchmal unmerklich und manchmal sehr deutlich. Ätherische Öle werden aus den verschiedensten Pflanzen gewonnen und während es bei den einen Pflanzen nur die Blüten oder Blätter sind, die verwendet werden, sind es bei der anderen Strunk und Stiel. Um das ätherische Öl der Pflanze zu gewinnen, bedient man sich verschiedener Methoden, wobei die meisten ätherischen Öle durch Wasserdampfdestillation gewonnen werden. Bei den Zitrusfrüchten werden meist die Schalen ausgepresst. Interessant ist vielleicht auch noch, dass es Pflanzen mit einem hohen Gehalt ätherischer Substanzen gibt und Pflanzen, deren Gehalt an ätherischen Ölen so gering ist, dass man Unmengen an Pflanzenmaterial benötigt, um einen einzigen Liter ätherisches Öl zu gewinnen. Das ätherische Öl solcher Pflanzen ist entsprechend teuer oder wenn besonders preisgünstig, immer gefälscht oder verfälscht. Man braucht zum Beispiel für echtes Rosenöl Kg Blütenblätter um einen Liter Rosenöl zu gewinnen (Preis für 1ml ca. 20,- Euro)

4 Von der Natur sind ätherische Öle dafür vorgesehen, Stoffwechselvorgänge in den Pflanzen zu regulieren und sie u.a. vor Krankheiten und Parasiten zu schützen. Diese Aufgabe übernehmen Sie auch beim Menschen. Ätherische Öle übertragen sozusagen ihre natürliche Heil- und Schutzfunktion auf uns. In der Lehre von der Heilanwendung der ätherischen Öle, die man ja auch innerlich einnehmen kann, was Laien aber nicht oder nur nach Annordnung eines kompetenten Therapeuten tun sollten, schätzt man u. a. die stark antibiotische Wirkung der Essenzen. Sie bekämpfen Bakterien. Viren und teilweise sogar Pilze. Die größten keimtötenden Kräfte besitzen übrigens Teebaumöl und Weihrauch, die einigen Antipilz- und Desinfektionsmitteln sogar überlegen sind. Manche Essenzen wie Salbei enthalten hormonähnliche Substanzen und können den Hormonhaushalt regulieren, andere stimulieren die Erneuerung von Körperzellen z.b. Lavendel, Geranie, Ysop und Salbei. Qualität der Öle: man sollte nur 100% naturreine Öle gebrauchen (das muss auf der Flasche stehen), denn Aromaöle oder Duftlampenöle die synthetisch oder Naturidentisch sind haben keinerlei Wirkung und verursachen meist noch Kopfschmerzen. Zusammenfassung der Wirkweisen ätherischer Öle Gelangen ätherische Öle über die Atemwege zum Nervensystem wirken Sie dort erfrischend entspannend ausgleichend schmerzlindernd Werden ätherische Öle über die Haut in das Muskelgewebe aufgenommen, so wirken sie dort schmerzstillend infektionshemmend kräftigend belebend wundheilend

5 Diese Wirkungen entfalten die in das Muskelgewebe aufgenommen ätherischen Öle auch auf die Gelenke und alle inneren Organe. Ätherische Öle haben ganz verschiedene Wirkungen. Diese reichen über die Inspiration und innere Harmonie bis zur vollkommenen Gesundheit. Ätherische Öle wirken anregend und erfrischend, anderseits aber auch beruhigend und entspannend. Mit ätherischen Ölen und einer Duftlampe gelingt es sehr leicht, rasch Ärger und Verdruss zu vergessen. Ein bis zwei Tropfen Rosenöl oder das Öl der Orangenblüte ( Neroli) in die Duftlampe gegeben und in kurzer Zeit sind Ärger und Wut verflogen. Aufkommende Kopfschmerzen haben nur wenige Chancen, Ihnen den Tag zu verderben, wenn Sie Pfefferminz- oder Salbeiöl einsetzen. Das seit wenigen Jahren auf dem europäischen Markt befindliche australische Teebaumöl ist ein ausgesprochen gutes Mittel gegen bakterielle, virale und durch Pilze verursachte Hautinfektionen. Gehen Sie sparsam mit ätherischen Ölen um. Fest steht, dass die Substanzen hochkonzentriert sind. Eine winzige Menge genügt, um ihre Wirkungen zu nutzen. Erhöhen Sie daher nie, die in Rezepten angegebenen Dosierungen. Es gibt ja das Motto Viel hilft viel, das sollte man nicht bei ätherischen Ölen praktizieren, die beste Wirkung erreicht man, wenn man nach dem homöopathischen Prinzip handelt weniger hilft mehr. Denken Sie immer daran, dass zum Beispiel ein Tropfen ätherischen Kamillenöl die Wirkstoffe von zwei vollen Händen getrockneter Kamillenblüten enthält. Versuchen Sie generell vorbeugend mit ätherischen Ölen umzugehen. So ist es z.b. sinnvoll in der Erkältungszeit sinnvoll, mehrmals täglich Eukalyptus, Teebaum oder Rosmarin in einer Aromalampe zu verdunsten. Viel Spaß und viele Gute Erfahrungen mit den feinen gesunden und heilenden Düften der Natur. P.S.: Die Behandlungsmethoden, Anregungen und Vorschläge in diesen Unterlagen sind kein Ersatz für reguläre ärztliche Beratung. Jegliche Anwendungen geschehen ausschließlich in freier Entscheidung der Leser und in ihrer eigenen Verantwortung.