Erfahrungsbericht zum zweiwöchigen Praktikum in Dhulikhel, Nepal

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Erfahrungsbericht zum zweiwöchigen Praktikum in Dhulikhel, Nepal"

Hans Falk
vor 7 Jahren
Abrufe

Felix Bäcker 2 Wochen in Dhulikhel Notfallmedizin 4.

1 Felix Bäcker 2 Wochen in Dhulikhel Notfallmedizin Erfahrungsbericht zum zweiwöchigen Praktikum in Dhulikhel, Nepal Das Praktikum erfolgte nach Abschluss aller Fächergruppen, neben einer Trekkingtour durch das Himalajagebirge (Everest Base Camp und Island Peak) stand das Sammeln von Erfahrungen in einem Entwicklungsland in medizinischer Hinsicht im Fokus meines Interesses. Organisation Die Organisation gestaltete sich unkompliziert. Nach Zusage durch die Meduni habe ich ein Onlineformular u.a. mit Wunschzeitraum und Wunschabteilung ausgefüllt und erhielt bald darauf die Zusage des Dhulikhel Hospital. Im Vorfeld habe ich mich noch gegen Tollwut (~400 ), Typhus und Hep A impfen lassen. Wer auch in den Süden des Landes reisen möchte, sollte sich über weitere Infektionsmöglichkeiten informieren (Mosquitos). Der Flug wurde knapp einen Monat vorher gebucht. In erster Linie stehen von Frankfurt (mein Wohnort) aus Emirates (Zwischenstop Dubai) oder Etihad (Zwischenstop Abu Dhabi) zur Wahl. Ich habe noch 2 Nächte Layover in Dubai verbracht. Das Gasthaus war bereits vom Krankenhaus für mich reserviert, diesbezüglich muss man nicht weiter aktiv werden. Ich habe von Shrinkhala (Kontaktperson des Krankenhauses) kurz vor dem Abflug die Nummer des Gasthausbetreibers (Min) erhalten und versucht per Skype den Transfer zu organisieren, dies stellte sich nicht zuletzt aufgrund des Nepali Englisch als kommunikative 1

2 Herausforderung dar. Am Flughafen erhält man das Visa on Arrival (30 Tage für 40$, 3 Monate für 100$, 30$ für 15 Tage +2$/weiterer Tag Visaverlängerung in Kathmandu), man benötigt ein Passfoto. Direkt am Ausgang des Flughafengebäudes findet man einen Geldautomaten und den Telefonnetzanbieter Ncell, bei dem ich eine Simkarte gekauft und sogleich aktivieren lassen habe. Die Datenoption lohnt sich, das WLAN im Gästehaus und im Hotel sind ziemlich langsam. Für 3000 Rupee wurde ich nach Dhulikhel zum Gästehaus gefahren, es ist nicht jedem Taxifahrer bekannt, daher sind die nachfolgenden Kartenausschnitte hilfreich: 2

Einführung Am ersten Tag geht man zum Community Department, welches fast ganz unten im Tal zu finden ist (das Krankenhaus liegt am Hang), kurz vor Ende einer langen Steintreppe rechts findet man

3 Einführung Am ersten Tag geht man zum Community Department, welches fast ganz unten im Tal zu finden ist (das Krankenhaus liegt am Hang), kurz vor Ende einer langen Steintreppe rechts findet man Shrinkhala, die einen nach kurzer Begrüßung zur Abteilung bringt und vorstellt. Praktikum Ich war während der zwei Wochen in der Notaufnahme ziemlich passiv, auch aufgrund von Infektionsrisiken habe ich mich in erster Linie auf die Beobachtung beschränkt. Es präsentierten sich vor allem Patienten mit COPD-Exazerbation, nach einem Verkehrsunfall (RTA) und gelegentlich mit einem Hundebiss. Patienten mit Schlaganfall oder MI wurden nur sehr rudimentär versorgt und mit einiger Verzögerung verlegt. Es war jedenfalls interessant zu sehen wie sehr sich die finanzielle Knappheit negativ auf die medizinische Versorgung auswirkt. Die betroﬀenen Aspekte umfassen u.a. Hygiene, medizinische Ausbildung, Versorgung durch Angehörige, Wartezeiten trotz Dringlichkeit, Verfügbarkeit von Bildgebung, Material, Verfügbarkeit von Interventionen. Die Versorgung insbesondere von Schlaganfall-oder Myokardinfarkt-Patienten war sehr unbefriedigend. Es lohnt sich einmal in ein Patient Outreach Center mitzufahren, idealerweise mit einem weiteren internationalen Studenten. Schockraum 3

Tipps Zeitraum - Prämonsun oder Postmonsun, entsprechend April/Mai oder September/ Oktober empfehlen sich Unterkunft - Die Unterkunft kostet im Einzelzimmer 500 Rupees pro Nacht + 150 Rupees pro

4 Tipps Zeitraum - Prämonsun oder Postmonsun, entsprechend April/Mai oder September/ Oktober empfehlen sich Unterkunft - Die Unterkunft kostet im Einzelzimmer 500 Rupees pro Nacht Rupees pro Abendessen, das Frühstück ist inbegriffen. Etwas teuerer, lauter, zentraler und familiärer kommt man bei Sharmila unter, dafür sind dort in der Regel weniger Studenten. Ausflüge - Dhulikhel: Nammobuddha ist eine buddhistische Tempelanlage, die man in einem Tagesausflug mit 2x3h Wanderung besuchen kann; Kathmandu: Pashupatinath und der Swayambhunath Tempel; Bhaktapur; Pokhara; Swayambunath Getting around: Zu fuß - in Dhulikhel läuft man in der Regel, man sollte sich auf viel Müll, Lärm und lebhaften Verkehr einstellen, einen richtigen Fußgängerweg gibt es selten. Örtlicher Bus - Für 55 Rupees kann man zwischen Kathmandu und Dhulikhel pendeln, da man an den jeweiligen Endstationen einsteigt, bekommt man auch einen Sitzplatz. 4

Taxis - Sind günstig, man sollte handeln und den Preis vorher festlegen Handy - Ncell und Datenvolumen sind zu empfehlen ~1000 Rupees für 1Gb Essen - In der Kantine ordert man in der Regel Plain Rice

5 Taxis - Sind günstig, man sollte handeln und den Preis vorher festlegen Handy - Ncell und Datenvolumen sind zu empfehlen ~1000 Rupees für 1Gb Essen - In der Kantine ordert man in der Regel Plain Rice und bedient sich an der Theke, dies kostet 45 Rupees (das Passwort für die Zahlung mit der Library ID ist 1234), alternativ geht man in eines der Restaurants vor dem Krankenhaus, unter anderem empfiehlt sich das Professional Café Fazit Das Praktikum hat einen Einblick in die medizinische Versorgung in einem Entwicklungsland gewährt. Wer sich für diese Einsicht, Nepal, Trekking, Hinduismus/Buddhismus und die zugehörigen Tempelanlagen/Riten interessiert, der sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Die etwas eingeschränkten hygienischen Bedingungen und das Load shedding (die periodische Abschaltung des Stroms) sollten einen dann nicht abschrecken. Die touristischen Möglichkeiten in Nepal (u.a. Safari, Trekking/Klettern, Tempelanlagen) sollte man sich nicht entgehen lassen. PS Solltest du noch Fragen haben, schreib mir bitte über die stud.medunigraz.at Adresse (ae statt ä). Viel Spaß bei deinem Aufenthalt! 5

Ähnliche Dokumente

Faszination Nepal Am Dach der Welt

Faszination Nepal Am Dach der Welt MARTINA MARTIN martina.martin@stud.medunigraz.at Faszination Nepal 2012 Am Dach der Welt Eine Reise in ein Land der unvorstellbaren Gegensätze. Der acht tausender Berge, Mythen und Legenden. Ein Land das