Erfahrungsbericht. Chiang Mai University Maharaj Nakorn Hospital August 2013

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1 Erfahrungsbericht Chiang Mai University Maharaj Nakorn Hospital August 2013 Vorbereitung Im Herbst 2012 fassten Lisa Eder und ich den Beschluss, dass uns unsere letzte Famulatur ins Ausland führen sollte. Erst kurz vor Ende der Anmeldungsfrist überlegten wir, uns für Chiang Mai zu bewerben. Und ich muss sagen, die Entscheidung war goldrichtig :) Den Flug buchten wir im April und zwar mit Qatar Airways von Wien über Doha nach Bangkok und dann weiter mit Bangkok Airways nach Chiang Mai. Wir entschieden uns für ein Studentenvisum um 55. Auch wenn ein normales Touristenvisum gereicht hätte, wollten wir rechtlich auf der sicheren Seite sein.

2 In Bezug auf nötige Impfungen muss man sagen, dass es schwierig ist abzuschätzen, was wirklich notwendig ist und worauf man verzichten kann. Schlussendlich ließen wir uns zusätzlich zu den Standardimpfungen wie Polio und Tetanus gegen Hep A, Typhus, Japan- Enzephalitis und Tollwut impfen. Am besten in die Friedrichgasse zur Impfstelle der Sanitätsdirektion Steiermark gehen, da ist die Beratung eigentlich recht gut und laut meinen Informationen sind die Impfungen billiger als am Hygiene-Institut.

3 Da im Krankenhaus ein strikter Dresscode herrscht, sollte man sich am besten schon daheim mit dem Nötigen eindecken. Das bedeutet schwarzer Rock oder schwarze Hose, Bluse bzw. Hemd und geschlossene, schwarze Schuhe. Moskitosprays gibt es dort an jeder Ecke um einen Spottpreis zu kaufen, nur sollte man anfangs schon irgendeine Expositionsprophylaxe dabeihaben, da Stechmücken in Nordthailand wirklich überall sind und das Dengue-Fieber recht häufig vorkommt. Sonst gilt: Packt wirklich nicht allzu viel ein, man braucht definitiv nicht fünf warme Westen und was weiß ich noch alles und man bekommt eigentlich alles vor Ort um einen Bruchteil dessen, was man daheim bezahlt. Und ihr werdet sehen, der Koffer/Rucksack ist spätestens beim Heimfliegen zum Bersten voll :) Famulatur Zwei Tage vor Famulaturbeginn kamen wir in Chiang Mai an. Nach einem etwas holprigen Start wurden wir in das Suan Dok Dormitory geführt, ein Studentenwohnheim nur zehn Minuten zu Fuß entfernt vom Krankenhaus. Wir teilten uns zu zweit ein Zimmer und alles war sauber, wir hatten einen Balkon und auch eine (gut funktionierende) Klimaanlage und zahlten für ein Monat pro Person ~64. Lisa und ich hatten uns für zwei Wochen Gynäkologie und Geburtshilfe und zwei Wochen Family Medicine entschieden und so kamen wir am ersten Tag auf die Gynäkologie. Dort wurde uns gleich ein Plan für die nächsten zwei Wochen ausgehändigt. Grundsätzlich war es in diesen zwei Wochen recht interessant, wir sahen viele verschiedene Operationen, die ich trotz Gyn-Famulatur in Österreich noch nicht miterlebt hatte, waren in der Ambulanz bei allen möglichen Untersuchungen dabei und wurden meist freundlich von den Ärzten empfangen. Jedoch wurden wir im Kreissaal und auch auf der Gebärambulanz entweder abgewimmelt oder ignoriert, so hieß es oft: Oooh sorry, busy busy.... Nun ja, wir haben dann einfach beschlossen unsere Zeit sinnvoller im OP zu verbringen.

4 Family Medicine kann ich dafür voll und ganz empfehlen, da man hier wirklich an der Hand genommen wird und man einen Einblick in das Leben der Thais bekommt. Zum Beispiel waren wir einige Male bei einem Hausbesuch dabei, bekamen eine Campus Tour, hatten zweimal einen Thai Massage-Kurs, konnten bei Akupunkturbehandlungen zusehen und wurden öfters auch auf ein Pad Thai eingeladen. Das einzige wirkliche Problem während der Famulatur war die Verständigung. Thais reden (wenn sie es überhaupt können!!) ein sehr eigenartiges Englisch und so lächelt und nickt man sehr viel und versteht gleichzeitig sehr wenig. Man muss aber sagen, die Ärzte waren sehr bemüht, uns etwas zu erklären, und bei Visiten oder Operationen hat es immer wieder liebenwerte Thai-Studenten gegeben, die uns das Wichtigste erklärt haben. Sowieso sind Thais sehr freundlich und wir wurden meist mit einem Lächeln empfangen.

5 Chiang Mai Dass der Sommer in Thailand Regenzeit bedeutet, hat man in Chiang Mai fast jeden Tag zu spüren bekommen, jedoch war es meist ganz angenehm, wenn es geregnet hat und ich bin froh, dass es die meiste Zeit bewölkt war, da die Temperaturen bereits ohne Sonnenschein unangenehm sein können. Die Stadt war genau perfekt für die Famulatur. Das Leben ist unheimlich billig, es gibt geniale Märkte(Sunday Walking Street!!!), wo man einfach alles bekommen kann, kulturell hat Chiang Mai mit seinen unzähligen Tempeln sehr viel zu bieten und auch das Nachtleben ist nicht zu verachten :) Wir machten ein paar Ausflüge ins Umland, zum Beispiel auf den Doi Inthanon, den Doi Suthep, zum Elefanten reiten etc. Auch in Chiang Mai kann man tausende Sachen machen, wir ließen uns mehrmals massieren, waren bei einem Thai-Boxkampf, bei einer Ladyboy-Show, machten einen Kochkurs (sehr zu empfehlen!!!), besuchten die Night Safari und so weiter... Fad wird es nicht!!!!

6 Fazit Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen, macht eine Auslandsfamulatur, und wenn ihr sie in Chiang Mai macht, werdet ihr ganz sicher verdammt viel Spaß haben :) Wir waren insgesamt sieben Leute von österreichischen Universitäten und wir haben meist eine Riesengaude gehabt!! Nach der Famulatur reisten wir noch zwei Wochen durch Thailand und sammelten dabei unbeschreibliche Eindrücke von einem wirklich traumhaften Land!!

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