Erfahrungsbericht 2. Fächergruppe Sichon Hospital

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1 Erfahrungsbericht 2. Fächergruppe Sichon Hospital Sichon District, Nakhon Sri Thammarat Province, 189 Supayokepattana Road, THAILAND 05. Dezember Jänner.2017 (8 Wochen) Supervisor/Ansprechperson Sichon Hospital: Dr. Ekarat Chanwanpen Nachdem ich in meinem letzten Jahr noch gerne ins Ausland wollte, machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Ort. Also durchforstete ich diverse Seiten, die sich mit dem Praktischen Jahr beschäftigen und stieß dabei über die Med Uni Homepage auf Berichte aus Thailand. Sofort war ich begeistert von den Berichten aus dem Sichon Hospital und beschloss mich dort zu melden. Kontakt: Ich schrieb Dr. Ekarat eine mit meinem Lebenslauf, Studienzeugnis und einem Motivationsschreiben. Er antwortete prompt mit einer Zusage auf mein Schreiben. Bis zum Abflug blieb ich immer in Kontakt mit ihm, da ich immer mal wieder was von ihm wissen wollte. Kurz vor meine Abreise bekam ich auf Anfrage einen Stundenplan zugeschickt und er fragte mich auch nach meinen Flugdaten, denn vom Surat Thani Airport konnte er mich abholen lassen. Flug: Ich buchte meinen Flug (Hin- und Rückflug) Anfang Oktober 2016 über die Emirates Airline. Der Flug ging von Wien über Dubai nach Bangkok (beide Male) und kostete ca Von Bangkok aus nahm ich einen Inlandsflug, den ich aber separat buchte (Thai Airways) und der umgerechnet ca.45 kostet. Zum Flug buchen werden oft Vergleichsportale empfohlen, da man hier auf einen Blick alles hat. Ich muss sagen, dass mich diese Seiten eher frustriert haben, vor allem als ich noch von Wien bis Surat Thani gemeinsam buchen wollte. Die Preise sind entweder sehr hoch oder sehr billig, wobei man bei den Billigen immer aufpassen muss, denn es kann auch mal sein, dass die Gepäckmitnahme hierbei sehr beschränkt ist. Es empfiehlt sich also diese Seiten aufmerksam zu lesen und am besten nur die großen Flughäfen zu suchen und die Inlandsflüge separat zu buchen, die meistens so um die kosten.

2 Reisevorbereitung: Wenn man vorhat länger als 30 Tage in Thailand zu bleiben, empfiehlt es sich ein Visum zu beantragen, mit dem man bis zu 90 Tage im Land bleiben darf. Hierfür kann ich nur das Royal Thai Consulate in Salzburg empfehlen. Auf -Anfragen antworten sie sehr rasch und ausführlich, aber auch vor Ort sind sie sehr freundlich und hilfsbereit. Was man für den Antrag braucht lässt sich leicht auf der Seite finden oder erfragen. Zusätzlich zu den auf der Website des Konsulates genannten Unterlagen muss man noch eine Bestätigung des Krankenhauses mitbringen, dass man dort ein unbezahltes Praktikum macht. Das Visum kostet 60 und wird im Normalfall gleich ausgestellt. Das ganze dauert nicht lange und geht komplikationslos, man kann also noch einen Tagesausflug in Salzburg dazu planen. Für die Reiseapotheke selbst hab ich nicht viel mitgenommen oder im Vorfeld gemacht. Ich habe darauf geachtet, dass alle meine Impfungen aufgefrischt sind. Medikamente habe ich mir lediglich Schmerztabletten und Melatonin-Kapseln (für den Jetlag) mitgenommen und ein besseres Insektenschutzmittel aus der Apotheke besorgt. Japan-B-Enzephalitis ist nicht notwendig zu impfen, ebenso wenig Tollwut, auch wenn hier viele streunende Hunde unterwegs sind. Diese tun einem nichts und werden, da sie das Königstier waren, verhältnismäßig gut behandelt. Sprache/Kultur: Die Kollegen, die bereits hier waren sagten alle, dass es kein Problem ist, wenn man kein Thai kann. Damit haben sie zwar recht, da die Ärzte und zum Teil auch die Schwestern Englisch können. Dennoch darf man nicht vergessen, dass Sichon bzw. die Provinz Nakhon Sri Thammarat vom Tourismus bis jetzt kaum betroffen sind, also ist es ratsam sich vielleicht ein paar Floskeln anzueignen, um guten Willen zu beweisen. Außerdem sollte man sich nicht wundern, dass immer und überall Fotos gemacht werden. Thailänder lieben es zu fotografieren in jeglicher Situation. Als Ausländer, vor allem wenn man eher blass ist und helle Haare hat, fällt man hier auf wie ein bunter Hund. Alle Leute schauen einen an und es kann schon mal passieren, dass man nach einem gemeinsamen Foto gefragt wird. Wer also mit solch einer Aufmerksamkeit nichts anfangen kann, sollte sich vielleicht einen touristischeren Ort in Thailand suchen, in dem sie Ausländer gewöhnt sind. Ich würde auch empfehlen eher ab Februar dorthin zu reisen. Im Dezember ist nämlich Regenzeit, was die Freizeitbeschäftigungen doch sehr einschränken, außerdem sind hier einige Feiertage. Der Jänner ist im Normalfall schon besser vom Wetter, aber es kann passieren, dass sich die Regenzeit erneut meldet so war es bei mir der Fall.

3 Unterkunft Für 500 Bhat/Woche wohnte ich direkt im Krankenhaus. Es war ein großes Zimmer mit einem Sofa, Bett und mehr als genügend Schränken, sowie ein Badezimmer mit Dusche und auch einen kleinen Kühlschrank. Anfangs ist es zwar etwas ungewohnt dort zu wohnen, wo auch Patienten sind, aber so einen kurzen Weg zu einem Praktikum hatte ich bisher noch nie. Praktikum Eigentlich sollte der erste Tag mit einer Einführung über das Krankenhaus und einer anschließenden Führung starten, aber bei mir war alles etwas anders. Dr. Ekarat war aus beruflichen Gründen erst an meinem zweiten Tag anwesend. Daher gab es vorher schon eine Führung und ich lernte so schon ein paar Ärzte kennen. Aber auch wenn alles etwas chaotisch war, so hat es gut funktioniert. Mein Tag fing immer um 9:00 mit der Visite an. Diese wurde von einem Junior-Doctor durchgeführt und erstreckte sich über 6 Stockwerke. Gelegentlich war auch ein Oberarzt dabei oder kam dazu, wenn Hilfe benötigt wurde. Nach der Visite gab es immer eine ausgiebige Mittagspause. Dienstag bis Donnerstag wurde uns Lunch in der Medical Office serviert. An den beiden anderen Tagen nahmen mich die Junior-Doctors immer mit, um außerhalb des Krankenhauses zu Essen. Der Nachmittag konnte mehr oder weniger frei eingeteilt werden, je nach eigenem Interesse. So konnte ich neben den üblichen Tätigkeiten auf der Station ein bisschen in die Notaufnahme reinschnuppern oder bei der Echokardiographie und den Belastungs-EKGs dabei sein. Gerade bei letzterem habe ich viel gelernt. Der Tag endete immer gegen 16:00, doch die Zeit verflog eindeutig bei all den neuen Eindrücken und Dingen, die man tun konnte. An bestimmten Tagen ging es mit Dr. Ekarat und seinem Team zu PCUs (primary care units). Diese liegen etwas außerhalb der Stadt und es gibt insgesamt 13 davon im Distrikt Sichon. Dort wurden vor Ort Patienten behandelt. Hauptsächlich haben wir hier Verlaufskontrollen bei chronisch Kranken durchgeführt, aber manchmal gab es auch Patienten, die mit einem neu aufgetretenen Problem kamen. Die PCU ist die erste Anlaufstelle für Patienten und wird rund im die Uhr von Krankenschwestern und Health Personal betreut, die dafür sorgen, dass die Patienten von einem Arzt gesehen oder ins Krankenhaus gebracht werden, falls notwendig. Bei kleineren Problemen können sie sich auch selbst um die Patienten kümmern. Ich fand es hier sehr spannend und lernte doch einiges dazu in der Behandlung von chronisch Kranken.

4 Nachdem ich während der Regenzeit hier war, durfte ich auch bei der Mobile Clinic dabei sein. Im Endeffekt sind sie ähnlich wie die PCUs, nur dass man hierbei keine chronisch Kranken besucht und vor Ort eher Helfer als wirklich medizinisch geschultes Personal ist. Nichtsdestotrotz war das auch recht spannen zu sehen. Freizeit: In Sichon gibt es einen fabelhaften Strand mit einigen Resorts und Restaurants. Im Sichon Cabana, welches mir empfohlen wurde, verbrachte ich einen Großteil meiner Zeit egal ob ich schwimmen ging oder einfach nur die schöne Aussicht genoss und den Tag ausklingen ließ. Der Wochenend-Markt der Stadt selbst ist auch etwas, das man mal gesehen haben sollte. Sichon selbst ist eher ein ruhiges Örtchen, wo nicht gerade viel passiert. Aber man kann mit dem Bus gut die nächstgelegenen Städte erreichen und dort auf Erkundungstour gehen. Ab und zu wurde ich auch von den Ärzten mitgenommen, um gewisse Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel den größten und ältesten Tempel, Wat Prah Mahathat, anzusehen. Diese Ausflüge hängen aber stark von den Ärzten vor Ort ab, denn manchen reicht das kleine Örtchen und sie müssen nicht immer wohin fahren. Falls man Lust auf Erkundungstouren hat, bietet es sich an mit Miss Paula vom Sichon Cabana zu reden. Sie spricht fließend Englisch und hilft einem bei der Freizeitplanung gerne. Abschließend kann ich nur sagen, dass das Praktikum mir sehr gefallen hat und ich es nicht bereue diese weite Reise in ein doch sehr fremdes Land gemacht zu haben. Ich habe hier viele neue Erfahrungen gesammelt und ich habe jetzt wieder ein paar Leute mehr, die ich gerne mal wieder besuchen möchte. Bei Fragen einfach eine an mich schreiben. Zum Abschluss noch ein paar Bilder um einen besseren Eindruck zu vermitteln:

5 Mobile Clinic Hausbesuch bei bettlägerigen Patienten

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