Mexico, Unsiversidad de Guadalajara August 2014 Richard Zettl

Transkript

1 Mexico, Unsiversidad de Guadalajara August 2014 Richard Zettl

2 Einleitung: Ich habe bereits letztes Jahr an einem Austauschprogramm der Meduni teilgenommen, und so stand für mich fest, diesen Sommer wieder eine Auslandsfamulatur über die Meduni zu machen. Dieses Mal soll es nach Mexico gehen, so entschied ich mich im November für die Famulatur zu bewerben. Nach der der Zusage der Meduni musste ich einen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben auf Spanisch über die Internetseite der Universität hochladen und den genauen Zeitraum bekannt geben. Als Versicherung nahm ich den Weltreiseschutz des Öamtc, weiteres gibt es auch noch über die Allianz eine spezielle Versicherung für Auslandspraktika für Medizinstudenten. Impfungen hatte ich von letztem Jahr in SO Asien, zu empfehlen sind trotzdem Typhus, Meningokokken und evtl. Cholera da diese auf für ETEC Erreger wirksam sein soll, aber vorher beim Hygiene Institut erkundigen. Anreise: Da ich auch noch ein paar Städte in den USA besichtigen wollte buchte ich meinen Hinflug über New York, und dann von Washington DC nach Guadalajara und meinen Rückflug über Cancun nach Miami und von Orlando über London zurück. Ich buchte den gesamten Flug über die aa.com, da es dort am günstigsten war, hatte einen Flug mit British Airways nach London und dann den Rest mit American Airlines. Es ist natürlich billiger direkt Mexico City oder Cancun anzufliegen. Für die USA muss man vorher nur das ESTA Formular im Internet ausfüllen, für Mexiko bekommt man das Visum am Flughafen für 180 Tage, muss bei der Ausreise aber noch 300 Pesos bezahlen, wenn man länger als 7 Tage im Land war, also ein paar Pesos aufsparen. Wohnen: Da ich einige Berichte aus den letzten Jahren gelesen habe, entschied ich mich für ein Zimmer im Connexion Haus Pirineos ( da es in einem ruhigen Stadtteil liegt und man von dort aus das Hospital Civil viejo in ca 30 Minuten zu Fuß erreichen kann (Hospital Civil nueve in ca 15min). In diesen Häusern wohnen viele internationale Studenten, und ich wurde von meinen Mitbewohnern gleich in alle Gebräuche dieses Landes eingeführt. Vor allem das fahren mit dem Bus ist eine eigene Wissenschaft, da es hier keine Bushaltestellen gibt, und man dem Fahrer den Haltewunsch genau mitteilen

3 muss. Wochenendes werden von Connexion immer wieder Ausflüge organisiert wie z.b. nach Tequilla, oder man bekommt freien Eintritt zu vielen Partys. Famulatur: Ich hatte einige spannende Berichte über die Abteilung Medicina Legal gelesen und wusste, dort muss ich hin. Einen Tag vor Famulaturbeginn ging ich in das Hospital Civil Viejo, um mich dort Vorzustellen und den genauen Famulaturablauf zu klären. Sie waren sehr nett, und erklärten mir gleich alles. Man sollte unbedingt die Einladung für die Famulatur und ein Foto mitbringen, damit sie den Studentenausweis anfertigen können. Mit diesem bekommt man gratis Essen in der Kantine und weiteres in der Ferienzeit 50% Rabatt auf Busse und auch sehr günstige Studentenpreise in vielen anderen Touristenattraktionen in Mexico, also unbedingt überall versuchen. Für die Famulatur benötigt man weißes Gewand, einen weißen Mantel und einen Scrub, wobei man auch gleich den Scrub Zuhause anziehen kann und mit dem in das Krankenhaus gehen kann. Umgezogen wird sowieso immer Zuhause, da es hier keine Schließfächer gibt. Scrubs kann man in Mexico günstig kaufen, um ca 100 Pesos (6 ) in allen Farben. Das Krankenhaus Hospital Civil Viejo ist in einem ehemaligen Kloster untergebracht. Die Bettenstationen bestehen aus bis zu Betten pro Station, die langen Flure sind nach Außen offen und es gibt überall wunderschöne Gartenanlagen mit netten Sitzgelegenheiten. Die Stationsarbeit wird von den Schwestern übernommen. Der Tag beginnt mit einer Visite in der Früh um 7.00, danach wird einmal kräftig Gefrühstückt, natürlich alles sehr scharf. Um ca Uhr beginnen die geplanten Operationen, denn wenn es keinen Notfall gibt werden auf dieser Abteilung normale Abdominal chirurgische Operationen durchgeführt wie PEG-Sonden, Ileus, Rupturen, Revisionen, uvm. Das Chirurgenteam ist sehr motiviert, einige sprechen gut Englisch, aber man ist gut beraten vorher einen Spanischkurs zu besuchen, da viele Leute im Krankenhaus sehr wenig bis gar nicht Englisch sprechen. Ich ging mit den Internos (sind in Mexico die PJler) mit, sah mir Aufnahmegespräche an und durfte bei den Operationen assistieren. Weiteres ist es sehr zu empfehlen Nachtdienste zu machen, da man hier die meisten Schussverletzungen zu sehen bekommt, was eigentlich der Hauptgrund war, warum ich mir diese Abteilung gewählt habe. Wenn gerade nicht so viel zu tun ist, kann man natürlich auch Operationen von anderen Abteilungen beiwohnen, einfach einmal nett die

4 Chirurgen oder die Schwestern fragen, oft darf man dann auch noch assistieren. Die Anästhesisten lassen einen gerne einmal Intubieren oder kleinere Wunden vernähen, wenn sie Zeit haben. Freitags gab es immer eine große Grillerei von den Residentes im Hof. Alles in allem muss ich sagen, dass die Famulatur sehr Lehrreich war, vor allem im Bereich der Behandlung von Schussverletzungen und Stichverletzungen kann man hier einiges lernen. Im Anschluss an die Famulatur bereiste ich noch 4 Wochen das Land, hier ist der Reiseführer Lonley Planet sehr zu empfehlen. Bei weiteren Fragen schreibt mir einfach unter richard.zettl@gmx.at oder auf Facebook. Zum Schluss möchte ich mich noch bei Frau Halbauer-Huber für die Unterstützung bedanken.

5 Krankenhaus Chichén Itzá Teotihuacan Tequilla Hospital Civil Viejo