Um durch Japan zu reisen, bestellten wir uns im Internet den Japan Rail Pass, den ich jedem nur empfehlen kann.

Transkript

1 Famulatur Hiroshima Bewerbung: Ich bewarb mich für die Famulatur in Hiroshima im Oktober 2016, indem ich Mag. Schneeberger- Papst per kontaktierte. Im November bekamen mein Studienkollege und ich die freudige Nachricht, dass wir beide einen Fixplatz haben. Vorbereitungen: Die Organisation der Famulatur verlief sehr unkompliziert, da wir in regelmäßigen Kontakt mit Mag. Schneeberger-Papst und Mrs.Watari (unsere Kontaktperson in Hiroshima) standen und wir so immer bestens informiert waren, welche Dokumente wir noch schicken müssen etc. Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich dafür bedanken! Eine Japan-B-Enzephalitis-Impfung ist laut Impfstelle nicht nötig. Um durch Japan zu reisen, bestellten wir uns im Internet den Japan Rail Pass, den ich jedem nur empfehlen kann. In Japan hatte ich mit dem Geldabheben keine Probleme, da es in jedem 7eleven Geldautomaten gibt, jedoch muss man bevor man nach Japan reist die Bankomatkarte freischalten! Anreise: Wir sind für knapp 600 Euro mit den Emirates von Wien über Dubai nach Tokyo geflogen. Von dort sind wir mit der japanischen Fluglinie Spring-Airlines billig nach Hiroshima geflogen. Wir wurden dann am Bahnhof in Hiroshima abgeholt und zu unserer Unterkunft gebracht. Unterkunft: Wir waren im Kohjin-Kaikan untergebracht, das am Krankenhausgelände liegt in 10 Minuten ist man auf der Station, was ich als sehr praktisch empfunden habe. Ein Convenience Store (7eleven) ist auch in 5 Minuten Gehzeit entfernt, das 24h Stunden offen hat, wo wir uns mit allem Nötigen versorgen konnten. Die Unterkunft kostete insgesamt Yen (ca.500 ) für einen Monat, die wir dann am ersten Tag bar bezahlen mussten. Wir waren drei Studenten aus Graz, jeder hatte sein eigenes Zimmer mit eigenem Bad, das Zimmer war sehr sauber, die Putzfrau kam jeden Werktag und wechselte auch jeden Tag die Handtücher und sogar das Bett. Das Zimmer war mit einem Fernseher, einer Mikrowelle, einem Wasserkocher, einem Mantel, Shampoo, Balsam und Seife ausgestattet. Küche gab es keine, aber man kann sich vom 7eleven viele leckere Speisen kaufen, die man auch in der Mikrowelle zubereiten kann, bzw. gibt es in der Nähe viele preiswerte Restaurants mit leckerem Essen. Famulatur: Mein Kollege und ich haben uns für 2 Wochen Gastroenterologie und 2 Wochen Neurologie entschieden. Wir bekamen auf beiden Stationen einen Stundenplan.

2 Gastroenterologie: Diese Famulatur war sehr lehrreich. Wir wurden mit viel Respekt behandelt, die Ärzte waren sehr nett und hatten sich genauestens auf uns vorbereitet. Wir durften praktisch zwar nicht viel machen, aber uns wurde sehr viel erklärt. Die Famulatur wurde sehr abwechslungsreich eingeteilt: wir sahen Lebersonografien, Gastroskopien, Koloskopien, ERCPs, eine Radiofrequenzablation, uvm. Wir haben uns auch ein paar Mal gegenseitig geschallt und wir durften sogar anhand eines Plastikmodells Gastroskopieren üben. In Japan ist der häufigste Krebs das Magenkarzinom, weshalb auch viele Gastroskopien durchgeführt werden. Alle Ärzte gaben sich sehr viel Mühe, Englisch zu reden, sodass wir das meiste sprachlich verstanden und so sehr viel mitnehmen konnten. Ein Oberarzt ging mit uns sogar Essen und Karaoke singen. Neurologie: Auch bei dieser Famulatur habe ich mich bestens betreut gefühlt und habe sehr viel gelernt. Wir bekamen am ersten Tag ein Sackerl mit Reflexhammer und Stimmgabel und sowohl mein Studienkollege, als auch ich einen eigenen Schreibtisch. Die Famulatur bestand auch hier aus wenig Praktischem, die meiste Zeit bekamen wir von den uns zugeteilten Ärzten Vorträge über die verschiedenen neurologischen Erkrankungen, die aber sehr informativ und interessant waren. Visite durften wir auch mitgehen, diese war zwar auf Japanisch, aber es fand sich immer ein Arzt, der für uns übersetzte. Den Neurostatus übten wir an uns gegenseitig. Das Krankenhaus ist sehr sauber und technologisch auf dem neuesten Stand. Uniformen hatten wir keine, jedoch mussten wir einen weißen Mantel tragen und elegant angezogen sein. Alles in allem war ich mit meiner Famulatur sehr zufrieden, ich habe sehr viele interessante und für mich neue Sachen gesehen, gelernt und habe auch einen tollen Einblick in das japanische Gesundheitssystem bekommen. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir immer einen Arzt zugeteilt bekommen haben, sodass ich mich ernst genommen gefühlt habe und ich so auch wirklich eine Menge gelernt habe. Auf beiden Stationen waren die Ärzte sehr nett und zuvorkommend, sodass es sehr viel Spaß gemacht hat. Freizeit: Hiroshima ist eine wunderschöne Stadt mit einer sehr traurigen Vergangenheit. Die Stadt bietet sowohl viel Natur, als auch tolle Einkaufsstraßen, Restaurants und Touristenattraktionen. Die Hauptattraktionen sind das Memorial Peace Museum mit dem Memorial Park und der A-bomb Dom, sodass man nie vergisst, zu welchen Katastrophen Atombomben und Krieg führen. Mich hat die Geschichte der Stadt sehr bewegt und kann jedem nur empfehlen, sich das anzuschauen. Weiters gibt es das Hiroshima Castle, viele schöne Tempel und einen großen Hügel mit Park, sodass es einem in Hiroshima nie fad wird. Wir waren auch mit Studenten und Ärzten essen, was sehr lustig war, deshalb würde ich empfehlen, genug Gastgeschenke mitzunehmen. Auch die Umgebung Hiroshimas hat viel zu bieten: Miyajima (ein Muss!!!), Badestrände mit sehr wenig Leuten, nette Dörfer uvm. Im Juli hat auch das Feuerwerksfestival in Hiroshima stattgefunden, das sehr eindrucksvoll und schön war. Wir sind nach der Famulatur noch 3 Wochen mit dem Japan Rail Pass durch Japan gereist, und haben uns unter anderem Okayama, Kyoto, Osaka, Himeji, Nagoya, Yokohama und Tokyo angeschaut. Auch für Naturfans hat Japan viel zu bieten. Japan hat eine sehr schöne Landschaft mit schönen Städten und lieben Dörfern, eindrucksvolle Tempeln und eine atemberaubende Kultur. Animefans sind in Japan bestens aufgehoben und die Menschen sind sehr hilfsbereit, höflich und zuvorkommend.

3 Ich habe eine sehr schöne und lustige Zeit in Japan verbracht, an die ich gerne zurückdenken werde. Ich kann Japan jedem weiterempfehlen!

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