Im Ahr 2000-Programm, das Wellemsbachtal. Burgruine Dreimühle, später Forsthaus der Herren von Kerpen. Melanie zeigt Frauenpower

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1 Dorfjahrbuch 2014 Heft Jahrgang

2 Markus Kalmer vor der Hubertusschikane Burgruine Dreimühle, später Forsthaus der Herren von Kerpen. Melanie zeigt Frauenpower demolierte Bank am Flurweg mutwillig zerstörte Bank Auf Ruthacker. Der Verursacher hat sich aus dem Staub gemacht. Kaplan H.P. Meuser bei der Einführung in Uedelhoven am Weidenbaum in dr Jemein, über 200 Jahre alt. Bank op Wurmerich Im Ahr 2000-Programm, das Wellemsbachtal Siggi Bonzelet (Schäfer) begrüßt als St. Martin die Kinder am Martinsfeuer auf dem Sportplatz am Lager. Baum der Freundschaft, gepflanzt von Jugendlichen aus Peru, Frankreich und Deutschland am Weltjugendtag,

3 Inhalt Fotos Seite 2 Inhalt Seite 3 Vorwort Seite 4 Nachruf Seite 5 Rückblicke Seite 6 In eigener Sache,... Seite 13 Das Ende der Oberahr-Ochsen Seite 14 Auf den Spuren des 1. Weltkrieges Seite 20 Europäische Kriege, ein Beispiel Seite 38 Konkret erinnern Seite 40 Baden am Samstag Seite 41 Naturschutzgroßprojekte - Ahr Seite 43 Hortus sanitatis - Garten der Gesundheit Seite 49 Alte Hausrezepte Seite 52 Hausnamen - Projekt Hausnamenschilder- Seite 53 Hausnamen - Kurzgeschichte - Seite 59 Auf ewig des Landes verwiesen Seite 60 Anita sagt Danke... Seite 63 Seelsorgliche Verhältnisse in Ahrdorf Seite 64 Uedelhoven heute Seite 67 Ehrenamt Seite 74 Ein Neuer stellt sich vor Seite 75 Kriegsschicksal - Gerhard Jahns - Seite 76 Menzinger Peisch Seite 80 Rückblicke 2014 Seite 81 Neubürger stellen sich vor Seite 85 Rezepte und Fotos Seite 86 Impressum: Üllewer Weckepeller 24. Jahrgang Herausgeber: Üllewer Weckepeller Redaktion: Erwin Stein Kosten: 5,00 EUR Bankverbindung: Üllewer Weckepeller (Erwin Stein) VR-Bank Nordeifel (BLZ ) Kto.-Nr.: Beiträge und Fotos ohne Kennzeichnung sind von Erwin Stein. Verantwortlich für den Inhalt sind die Verfasser der Beiträge. Der Weckepeller bedankt sich bei allen Autoren, Freunden und Helfern.Uedelhoven im Dezember

4 Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, die Zeit vergeht mal wieder rasend schnell: Das Jahr 2014 ist bereits Geschichte. Das Dorfjahrbuch 2014 "Üllewer Weckepeller" liegt Ihnen als 60. Heft dieser Reihe vor. Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich Ihnen im Vorwort zu Heft 59 in einem Ausblick auf 20 Jahre Weggemeinschaft mit unserem Pfarrer Hans-Peter Meuser berichtet. Am hat Pfarrer Meuser seinen Ruhestand angetreten. Auf Grund seiner Krankheit kam es nicht mehr dazu, ein kleines Fest aus Anlass seiner 20-jährigen Tätigkeit in unserer Pfarrei zu feiern. Ebenso ist uns der in der Kirche geprägte Begriff "Auszeit" inzwischen geläufig. In diesem Heft werde ich das tun, was sich gerade anbietet: das Jahr 2014 Revue passieren lassen, ein Fazit ziehen, einen Blick in die Vergangenheit werfen und den Fokus in die Zukunft richten. Der "Üllewer Weckepeller" wird sein altbewährtes und inzwischen lieb gewonnenes Terrain nicht verlassen, sich weiterhin auf spannenden geschichtlichen Pfaden fortbewegen und diverse Themen näher hinterleuchten. So beschäftigen wir uns in der 60. Ausgabe mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914, mit Hausnamen und Heilkräutern sowie dem Ahr Programm aber auch mit interessanten Fragen, ob es die "gute alte Zeit" wirklich gab und halten Rückblicke auf die letzten 12 Monate des Jahres Ein wichtiges Datum in der Geschichte unseres Dorfes und vor allem der Pfarrkirche war der 25. März Damals, vor 300 Jahren, wurde unsere Kirche nach einer großen Instandsetzung, die fast einem vollständigen Neubau gleichkam, am Feste von Mariä Verkündigung von dem hochwürdigen Herrn Weihbischof Johann von Veyder, unter der Regierung des Erzbischofs Joseph Clemens, Herzog von Bayern, consecrirt (geweiht), bei welcher Gelegenheit in die Altäre Reliquien der Ursulanischen Jungfrauen eingeschlossen wurden. Im weitesten Sinne ist dieses "Kirchweih-Datum" unser eigentlicher Kirmestag. Diese Themen und weitere Beiträge können Sie nunmehr in Ruhe lesen und so mit uns das Jahr 2015 beginnen. Und wenn Sie danach Lust auf mehr verspüren, besuchen und begutachten Sie die Veranstaltungen der Vereine des Dorfes und suchen sich Ihre Favoriten aus. Viel Spaß beim Lesen! Redaktion "Üllewer Weckepeller" 4

5 Brief an Sarah Hallo Sarah, einige Jahre deines relativ kurzen Lebens von 24 Jahren hast du uns auf unserem Lebensweg hier in Uedelhoven begleitet. In dieser Zeit haben wir dich als nette und hilfsbereite Nachbarin und gute Freundin kennen und schätzen gelernt. Dein Engagement und deine Einsatzbereitschaft für unsere Dorfgemeinschaft werden uns sehr fehlen. Auch in sicher für dich schwierigen Zeiten warst du unermüdlich für uns da. Wir haben oft und viel gelacht, uns gefreut und waren manchmal auch nachdenklich. In der Zukunft werden wir von dir und deinem freundlichen Wesen erzählen und uns voll Dankbarkeit gerne an dich erinnern. Unsere ganze Anteilnahme gilt deiner Familie. Wir lassen dir einen Platz in unseren Herzen. Üllewer Weckepeller Nachruf Im Herbst 2014 verstarb Frau Gerta Hilgers geb. Klein aus Üxheim im Alter von 96 Jahren. Frau Klein war eine der ältesten Leserinnen des Üllewer Weckepeller. Über viele Jahre hat sie sich für das Heftchen interessiert und manche Anregung für Beiträge gegeben. Ebenso stellte sie ihr Fotoarchiv zur Verfügung. Frau Hilgers hat sich immer für die Heimatkunde in und um Üxheim eingesetzt und den Alltag in vielen Fotos festgehalten. Bereits im Jahre 1955 wurde auf ihre Veranlassung hin der römische Gutshof in der Nähe des Beuerhofes (Flur Auf der Hardt ) durch das Rheinische Landesmuseum Trier freigelegt. Im Zuge einer damaligen Flurbereinigung waren auch Arbeiter aus Uedelhoven bei den Ausgrabungen im Einsatz und konnten manchen Groschen dazuverdienen. Die freigelegte Portikusvilla wurde vermessen, fotografiert und anschließend wieder mit Erde bedeckt. Ein besonderes Anliegen war es Frau Hilgers den heimatlichen Dialekt zu erhalten. In der einschlägigen Heimatliteratur sind viele ihrer Beiträge veröffentlicht. Danke, Gerta Hilgers. Eine tragischer Verkehrsunfall ereignete sich am frühen Samstagmorgen den gegen Uhr auf der B 258 zwischen Reetzer Weg und Ahrhaus. Dabei geriet das beteiligte Auto ins Schleudern und kam erst in der durch Dauerregen stark wasserführenden Ahr zum Stehen. Einer der Jugendlichen (Robin Wassong, 13 Jahre alt) wurde lebensgefährlich verletzt. Er verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Die beiden anderen Jugendlichen (17 und 16 Jahre alt) kamen mit schweren Verletzungen in umliegende Kliniken. 5

6 Rückblicke 2014 Sternsinger Man kann ihnen nicht genug danken, den Organisatorinnen und Kümmerinnen der Aktion Sternsinger, Irmgard Bonzelet und Ursula Schröder. Sie zogen mit drei Messdienergruppen als Hl. Drei Könige von Haus zu Haus, überbrachten die Segenswünsche und sammelten Spenden für notleidende Kinder in aller Welt. Nach dem Gang durch das Dorf gab es für alle Beteiligten im Pfarrheim noch einige Erfrischungen in Form von Pizza und Getränken. Allen Messdienern, Spendern und vor allem den beiden Begleiterinnen sei gedankt. Sternsingergruppe aus Uedelhoven 1995 bei Bundeskanzler Helmut Kohl in Bonn. (Jörg Schröder, Dirk Wassong, David Fürsatz und Daniel Stein). Huddel unn Brassel Wochenende, 05., 11. und , Bürgerhalle in Uedelhoven, Lachsalven erschüttern das Lager, Szenenapplaus lässt die Halle beben, erst nach fünf Vorhängen gehen die Lichter aus. Was war los? Viel Zeit und Arbeit investierten die Laiendarsteller und fleißigen Helfer des örtlichen Theatervereins "Huddel und Brassel" in ihr diesjähriges Stück "Leberkäs und rote Strapse" von Regine Rösch. Dank Bürger- und Theaterverein konnte die Spielschar den 3-Akter mit neuem Bühnen-Vorhang und vor neuer Kulisse zur Aufführung bringen. Zur Erinnerung: Friedhelm (Siggi Bonzelet, Schäfer), Peter (Dieter Nisius, Reth), Josef (Manfred Strack, Renkes) und der Finanzbeamte Dr. Dr. Müller- Tiefensee, Chef von Friedhelm (Willi Müller, Jerretz), vier Herren im mittleren Alter, wollen dem tristen Ehealltag entfliehen und schenken ihren angetrauten Damen kurzerhand ein Wellness-Wochenende, um ungestört und verkleidet als feurige Italiener in der Bar "Blind-Date" noch mal richtig einen "drauf zu machen". Die angetrauten Ehefrauen Pauline (Ingrid Heyen, Dahls), Gertrud (Silvia Schneider, Baltes) und Hedwig (Marlis Nisius, Reth) nebst v.l.: Silvia Schneider, Ingrid Heyen, Marlis Nisius, Sarah Strybny (+), Elisabeth Krings der ledigen Freundin Uschi (Elisabeth Krings, Schäfer Lissi) hatten aber ihrerseits gar keine Lust auf langweilige Wellness und folgten der Einladung der kessen Bardame Liane (Sarah Lea Strybny ). Sie erschienen ebenfalls gestylt und verkleidet im "Blind-Date", um noch einmal ihre immer noch weibliche An- 6

7 ziehungskraft auf das starke Geschlecht unter Beweis zu stellen. Verwechslungen und die unmöglichsten Situationen waren daher schon vorprogrammiert, bis dann die Polizei in Gestalt von Trudi Müller (Jerretz) mittels der gesetzlich vorgeschriebenen Ausweiskontrolle Licht ins Dunkel brachte. Der Theaterverein freute sich über eine dreimal vollbesetzte Bürgerhalle und einige neue Mitglieder, die das erste Mal auf der Bühne standen. Elisabeth Krings (nach 30 Jahren wieder das erste Mal) und Sarah Lea Strybny ( ), deren Lampenfieber schon mal mit "Notfall-Tropfen" eingedämmt werden musste sowie Fabian Hellendahl (Schäwesch), der die Tücken der Technik voll im Griff hatte, ja und auf jeden Fall nicht zu vergessen unser Uwe (Pätzel, Partner von Silvia). Wegen ihm musste die Szene in der Bar, in der er als Gast auftrat, wieder und wieder geprobt werden. Uwe konnte einfach seinen langen Text "Ein Bier bitte" nicht behalten;-)). Der Theaterverein bedankt sich auf diesem Wege noch einmal bei allen HelferInnen vor und hinter der Bühne sowie an Theke und Kasse und freut sich schon auf das nächste Stück, vor hoffentlich wieder so einem super Publikum und ausverkaufter Bürgerhalle. (EK). Konzertereignis der Extraklasse Peter Orloff und der Schwarzmeer Kosaken-Chor boten ein einmaliges Konzert in der Kirche am Sonntag, 16. Februar 2014 ab Uhr. Keine Maus passte mehr in die Kirche, die Bänke waren zusammengerückt, damit noch Stühle aufgestellt werden konnten. Insgesamt hörten und sahen etwa 240 Gäste dem Chor zu. Schon Wochen vor dem Konzert hieß es "total ausverkauft". "Ein Chor, der singend betet und betend singt", so das Resümee der begeisterten Besucher. Szenenapplaus begleitete die Solisten und Sänger und nach dem Titel "Guten Abend, gute Nacht" gab es stehende Ovationen. Nicht ohne mehrere Zugaben wurden die Künstler aus der Kirche entlassen. Mit diesem Konzert hat der "Verein zur Förderung der Pfarrgemeinde Uedelhoven e.v." seine Veranstaltungsreihe "Kultur in der Kirche" erfolgreich fortgesetzt. Dritter karnevalistischer Frühschoppen in Uedelhoven: Mir sönge Gut 11 Tage vor Weiberdonnerstag fanden sich am um Uhr viele Jecken in der Bürgerhalle ein. Es wurden Gäste aus Ahrdorf, Ahrhütte, Lommersdorf, Walsdorf und anderen umliegenden Ortschaften begrüßt. Mit Leichtigkeit führten erstmalig Verena Stein aus Uedelhoven und Karin Schlecht aus Ahrdorf durch das Programm. Die musikalische Begleitung übernahm die Tanzband der Uedelhovener Dorfmusikanten. Zu hören gab es neben altbekannten Karnevals- und Stimmungsliedern auch neue Hits wie Meine Kleine von den Räubern. Um das Mitsingen für alle zu erleichtern, wurden einige Liedtexte an die Wand projiziert. Das abwechslungsreiche Programm gestalte- 7

8 ten hauptsächlich auswärtige Gruppen. Vielleicht finden sich für das kommende Jahr auch wieder Beiträge von Uedelhovenern. Zahlreiche Tanz- und Musikeinlagen (auch von der Nachwuchsgruppe der Dorfmusikanten) sowie der Besuch des Walsdorfer Dreigestirns samt Gefolge sorgten zusammen mit lauten Üllewe OhÄh"-Rufen für eine ausgelassene und fröhliche Stimmung. Karnevalssonntag, Was ist das? Nicht "Im Frühtau zu Berge wir gehn, valdera", nein englische Lieder wie "We will rock you!" ertönen im Dorf. Bei den Schulmädchen und Jungen ist ein Wandel in der Tradition beim Heischegang von Haus zu Haus festzustellen. Mit Schlaginstrumenten unterstützt, trugen die Kinder und Jugendlichen nicht mehr nur die altgewohnten Volkslieder vor, sondern überraschten die Hausinsassen mit modernen Schlagern. Der Freude am Brauch tat es keinen Abbruch und die Sammeltüten waren am Ende wieder randvoll. Egal, hauptsache den Kindern hat es Spaß gemacht und die Älteren haben sich über die modernen Töne gefreut. Osterkonzert das 13. Mit dem musikalisch anspruchsvollen Marsch "Gruss an Österreich" begann am Ostersonntag, gegen Uhr in der Bürgerhalle das 13. Osterkonzert der Uedelhovener Dorfmusikanten e.v. Die Halle war mit fast 150 zahlenden Gästen recht gut besucht. Mitglieder der Freizeitmannschaft sorgten für das leibliche Wohl der Besucher, dafür spielen die Dorfmusikanten am Christi Himmelfahrtstag ( ) zum Vatertagsfest auf, welches die Freizeitmannschaft veranstaltet. Das fast 3-stündige Programm wurde von Thomas Pick moderiert. Vorsitzender Hermann Josef Wassong begrüßte einige Ehrengäste, darunter Heinz Toni Schneider (Stellvertreter des Bürgermeisters) oder auch Günter Schramm (Vorsitzender des Volksmusikerbundes Euskirchen) sowie Abordnungen befreundeter Musikvereine und besonders die Musikfreunde aus Kerkrade. Im Verlaufe des Abends wurde Hans Ozek für 50 Jahre aktiver Musiker geehrt, davon 25 Jahre als Dirigent in Uedelhoven. In seinen Dankworten sprach Hans Ozek davon, dass bei einem nächsten Osterkonzert in zwei Jahren ein anderer Dirigent den Verein leiten werde. Mit stehenden Ovationen dankte das Publikum dem Orchester und nicht ohne Zugaben konnten die Musiker die Bühne verlassen. 8 Stimmung im Lager mit dem KV Goßbergnarren aus Walsdorf, Prinz Hempi I, Jungfrau Ruth I und Bauer Andi I.. Hans Ozek wurde vom Volksmusikerbund Kreis Euskirchen, Landesverband NRW, für 50 Jahre aktiver Musiker geehrt.

9 Maijelooch unn drüm unn dran Der 30. April ist traditionell der Tag der Junggesellen. Schon vorher wird der Maibaum besorgt, geschmückt und an seinem Platz am Musikheim aufgestellt. Das Maibaumaufstellen wird natürlich mit einem Umtrunk gebührend gefeiert. Am Abend des 30. April trifft sich der Verein geschlossen in der Pfeffermühle, um dort die notwendigen Regularien durchzuführen. Diese bestehen in der Hauptsache aus der Generalversammlung, in deren Verlauf die neuen Junggesellen getauft werden. Vorher wählen sich die Junggesellen einen neuen Vorstand. Dabei wurde Mario Wassong zum Präsidenten und Sebastian Bonzelet zu seinem Stellvertreter gewählt. Außer zwei Beisitzern gehört Robin Daniels dem Vorstand als Kassierer an. Neu aufgenommen wurden Lukas Strack, der auf den Namen Bongo Strack Kwon Do getauft wurde, Fabian Hellendahl hört auf den Namen Schäwesch ukulelen Eddy und Lars Cremer, wohnhaft aan Arens, freut sich über den Namen Hard behaarter Hard Butt Lars. Toll!! Gesamtkunst Am 10. und 11. Mai 2014 präsentierte Dietmar Hofmann (Haus Kostesch) an seinem Anwesen eine Werkstattausstellung mit der Bezeichnung -In der Eifel ist es schön-. Dabei stellte der Künstler in seiner Galerie neue Keramiken, Möbelunikate oder Bilder aus Blech vor. Die zahlreichen Besucher bestaunten auch den geschmackvoll und mit viel Liebe zum Detail hergerichteten Hausund Hofgarten am Hause Kostesch. Das Ehepaar Barbara Böhringer und Dietmar Hofmann hat vor ein paar Jahren das alte Haus Kostesch erworben und inzwischen zu einem "Schmuckkästchen" ausgebaut. Die Beiden sind mit ihren Aktivitäten eine enorme Bereicherung für unser Dorf und die Gemeinschaft. In den angrenzenden Stallungen hat Dietmar Hofmann seine Kunstwerkstatt eingerichtet. Die Ausstellung wurde von vielen Gästen aus Nah und Fern anerkennend besichtigt. Wahlen Siehe besonderen Bericht Seite 12 Lagerfeuerromantik beim Maibaumaufstellen. Vatertag Am Christi Himmelfahrtstag wurde am und im Lager der herkömmliche "Vatertag" gefeiert. Austragender Verein war die Freizeitmannschaft (FZM) Uedelhoven. Als Gegenleistung für deren Einsatz beim Osterkonzert (Theke) spielten die Dorfmusikanten im Lager auf. Viele Gäste aus Nah und Fern besuchten die Veranstaltung. Radaktionstag Siehe Bericht Seite 81 9

10 Blitz und Donner Kurz vor Mitternacht am Dienstag, , traf ein heftiger Blitzschlag das Haus Helte. Mit vier Dutzend Feuerwehrleuten rückten die Wehren aus Ahrhütte, Dollendorf und Hüngersdorf sowie aus Üxheim und Leudersdorf aus, um einen durch den Blitz ausgelösten Brand im Dachstuhl des Wohnhauses zu bekämpfen. Die Wucht des Blitzschlages war so stark, dass Teile der Elektroinstallation des Hauses sowie das Zimmer von Tobias Wassong beschädigt wurden. Zum Glück hielt sich Tobias nicht in dem Zimmer auf. Der Brand konnte recht schnell gelöscht werden, die Schäden waren allerdings enorm. Aufgrund der Rauchentwicklung mussten alle Bewohner das Haus verlassen. Prozessionen Die Prozession zur Dreifaltigkeitskapelle am wurde begleitet von Monsignore van den Hooven und Diakon Erich Schmitz, als Lektor wirkte Peter Kirwel. Die Fronleichnamsprozession am ging ab Kirche zum Marienkapellchen, von dort zum Ehrenmal und über "Bongert" zum Kreuz an der Leichenhalle, wo jeweils schön geschmückte Altäre eingerichtet waren. Erfreulich waren die Handreichungen der jugendlichen Helfer, die jüngsten dabei waren Constanze und Neo. Allen vielen Dank! Am Sonntag, 21. September 2014 Fronleichnam um 1935, die Ewe-Jass war mit Waachhecken geschmückt. Auch die Musikkapelle begleitete die Prozession. (verlegt vom ) gingen 9 PilgerInnen zur "Muttergottes mit der Lilie" nach Barweiler. Es war die 20. Pilgertour der "Neuzeit", denn in Jahre 1994 "belebte" der damalige Kaplan Hans Peter Meuser die althergebrachte Prozession wieder auf. Die Prozession wurde im Jahre 1971 von Pfr. Witte "eingestellt" mit Hinweis auf die Gefahren durch die Zunahme des Straßenverkehrs. An diesem gingen die Pilger um Uhr ab Kirche Uedelhoven. Gegen Uhr traf man am Bahnhof Ahrdorf weitere Pilger und kurz nach Uhr erreichte man die Wallfahrtskirche in Barweiler. Auf Grund der unbeständigen Witterung (Regen) entschlossen sich die Pilger zur Rückkehr per Auto. Kirmes /Sommerfest Über Fassanstich, Tanzabend, Festmesse, Gang zum Ehrenmal und durchgehenden Frühschoppen hätte der Weckepeller gerne berichtet, wenn er nicht zeitgleich über die Höhen des Zillertales marschiert wäre. Montags, zur Häusertaufe konnte der Weckepeller erleben, wie man beim Haus Waneresch die Gang zum Ehrenmal 1950er Jahre 10

11 freuen sich über ihre neue Garage: Hedi und Manfred Jehnen Taufe auf die gleichnamige Hausbezeichnung erneuerte, weil Natalie und Sebastian Bonzelet das Anwesen übernommen haben und jetzt neu bewohnen. Der ehemalige Besitzer Heinz Ihm ist 2010 verstorben. Ebenso erlebte die Garage von Hedi und Manfred Jehnen mit viel Tam Tam ihre Ersttaufe. Beim erbitterten Kampf um die Würde des Hahnenkönigs hatte Mario Wassong das Glück auf seiner Seite. Zum Königstanz gab ihm Stefanie Hellendahl die Ehre. Seifenkistenrennen "Ein Dorf dreht durch" so die Bilanz der Zeitschrift "Auto Bild" Nr 35/2014. So berichtet die Illustrierte: Mit 70 durch die Ortschaft. Im Sommer erwacht Ahrdorf aus dem Dornröschenschlaf. Garagen werden zu Boxen und die Dorfstraße zur Rennpiste mit fiesen Schikanen sowie der berüchtigten Hubertushofkurve. Beim traditionellen Seifenkistenrennen ganz in der Nähe des Nürburgrings erreichen die Piloten Spitzengeschwindigkeiten von 70 km/h. Es ist schon enorm und mehr als beachtenswert, was die ca. 150 Einwohner aus Ahrdorf bei dem alljährlich stattfindenden Seifenkistenrennen auf die Beine stellen. Fast alle Bewohner sind in das Geschehen mit eingebunden und arbeiten die in einem Plan aufgestellten Zeiten an den verschiedenen Stellen ehrenamtlich ab. Es bedarf einer gehörigen Portion an Zusammenhalt innerhalb der Dorfgemeinschaft, um so eine Veranstaltung fast profihaft zu meistern. Toll, Ahrdorf! Ein Dankgottesdienst zu Ehren des Jubelpaares Bernhard und Gerta Wassong geb. Kirwel fand am in der Pfarrkirche in Uedelhoven statt. Der Bräutigam stammt aus dem Hause Helte, seine Braut aus Dollendorf. Die Eheleute wohnen zeitlebens "auf der Helt" und betrieben dort eine kleine Nebenerwerbslandwirtschaft. Der Jubilar arbeitete lange Jahre im Sägewerk Jakobs-Mühle in Ahrdorf und später bei der Blankenheimer Baugesellschaft (Haseleu). Die Ehefrau war als Arbeiterin in der Schirmfabrik in Freilingen (heute Bauhof) tätig, kümmerte sich um den Haushalt und die vier Kinder, wovon eins leider als Kleinkind verstarb. Im Rentenalter waren beide noch viele Jahre für die Fa. Horst Beiten tätig. Zu ihrem Ehrentag gratuliert der Weckepeller herzlich und wünscht dem Goldhochzeitspaar für die Zukunft alles Gute. 11

12 Wahlen zum Kreis- und Gemeinderat Jüngste Wahlhelferin in Uedelhoven Die Wahlvorsteher der einzelnen Stimmbezirke haben zunehmend Mühe mit der Rekrutierung Ihres Wahlhelferteams. Das wurde aktuell kurz vor der anstehenden Europa- und Kommunalwahl am 25. Mai 2014 anlässlich einer Infoveranstaltung für die Wahlvorstände im Rathaus Blankenheim deutlich. Für den ehrenamtlich bestellten Wahlvorsteher ist es nicht immer eine leichte Aufgabe, ein harmonisches Team für den Wahlvorstand zusammenzustellen. Die schwache Motivation spiegelt sich ebenso in der rückläufigen Wahlbeteiligung wider. Eine erfreulichere Entwicklung erfahren wir in diesen Tagen in Uedelhoven. Hier hatte sich bereits im März ein Team zusammengefunden. Aufgrund eines wichtigen persönlichen Termins galt es jedoch, für ein Mitglied Ersatz zu suchen. Der Ersatz wurde schnell gefunden. Die 18jährige Svenja Bonzelet erklärte sich spontan trotz der anstehenden Abiturprüfungen am Hermann Josef Kolleg Steinfeld bereit, das Ehrenamt auszuüben. Da soll einer sagen unsere Jugend engagiert sich nicht bzw. unserer Jugend fehlt politisches Interesse. Stellvertretend für viele andere hat Svenja Bonzelet gezeigt, dass sie unsere Demokratie zu schätzen weiß - im Gegensatz zu manchen unmotivierten Erwachsenen. Wir sind in Uedelhoven stolz auf unsere junge Wahlhelferin, weil sie Engagement zeigt und dadurch zum guten Vorbild geworden ist. Für die noch anstehenden Prüfungen haben wir ihr alle die Daumen gedrückt und sie hat bestanden! Manfred Görgens, Wahlvorsteher Uedelhoven Eine beachtenswerte und spontane Initiative startete Anita Daniels, als sie von dem Schicksal ukrainischer Kinder erfuhr. Diese Kinder waren bei Gasteltern in Blankenheim in Ferien und stammten aus einem Lager bei Donezk. Dort fehlt es an vielen Dingen des täglichen Bedarfs. Anita bat mittels eines Rundschreibens um Hilfe, vor allem um Kleidung. Weiteres siehe Innenteil Seite 63. Stifler`s Party Am traf sich die "Jugend der Welt" im und um das Lager (Bürgerhalle) und feierte die dritte Auflage der Stifler Party. Welcher Teenager war kein Fan der angesagten Homepartys des sagenumwobenen Stiflers? Zusammen ließen die Halbwüchsigen im Stile der Kultfilme rund um Jim, Stifler, den Sherminator & Co. das ausgelassene Teenager-Dasein wieder aufleben. Start der Party war um 21 Uhr, der Eintritt kostete wenige Euros. Im Programm waren viele Specials, eine originalgetreu dekorierte Location und beste DJ-Unterhaltung bis in die Morgenstunden. Moderate Preise schonten die jugendlichen Geldbörsen. So kostete ein Stifler's Bier 1 ab 21 Uhr bis das Fass keinen Tropfen mehr hergab. Die ausrichtenden Junggesellen aus Uedelhoven hatten das Fest bestens organisiert, das Ergebnis kann sich durchaus "sehen lassen". 12

13 In eigener Sache,... schreibt Pfarrer Hans Peter Meuser, auch im Namen des kranken Pfarrers Gernot Auer, eine Nachricht an die lieben Mitchristen. Der Text lautet: "Der gesundheitliche Zustand von Pfarrer Auer und mein gesundheitlicher Zustand, der sich, nachdem wir mit großer Zuversicht und Euphorie aus der Schweiz (Locarno) kommend, unseren Dienst wieder angetreten haben, von Woche zu Woche dahingehend verschlechtert hat, dass ich immer weniger Kräfte habe, um die Gemeinschaft der Gemeinden und den Kirchenverband zu leiten, und was noch wichtiger ist, meinen seelsorglichen Aufgaben nachzukommen. Ein langes und gutes Gespräch mit unserem Bischof hat dann dazu geführt, dass wir uns schweren Herzens dazu entschlossen haben, zum 31. Oktober 2014 in den Ruhestand zu treten. Dieser Schritt ist uns, nachdem wir über 20 Jahre bzw. fast 18 Jahre hier tätig sind, nicht leicht gefallen und wir haben auch einige Zeit dazu benötigt, ihn überhaupt zu gehen. Aber wir haben derzeit keine andere Möglichkeit. Die Bistumsleitung hat uns zugesichert, das Personalproblem in unserem Pfarrverbund schnellst möglich zu lösen. So wird auch vor Ende des Monats noch ein Gespräch mit den Personalverantwortlichen des Bistums, dem Regionaldekan und den zuständigen Gremien in der Pfarrgemeinschaft erfolgen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Wir selbst möchten uns mit einer Messfeier am 26. Oktober um Uhr in der Pfarrkirche in Lommersdorf verabschieden. Danach werden wir zunächst wieder in die Schweiz gehen, aber unser Domizil in Dollendorf nicht aufgeben. So werden wir uns auch in Zukunft sicherlich auch hier und da bei einem Gottesdienst wiedersehen. Wir sind wirklich gerne Ihre Pastöre gewesen! Ihre Hans-Peter Meuser und Gernot Auer, Pfarrer. Hans Peter Meuser empfing am Gernot Auer und Hans Peter Meuser erhielten vom Pfarrverbund als Abschiedsgeschenk ein Bildnis der Büste des Hl. Georg Abschiedsmesse in der Kirche in Lommersdorf mit Priestern aus dem Pfarrverbung und Diakon Erich Schmitz in Aachen die Priesterweihe und er wurde am in der Kirche in Uedelhoven als Kaplan eingeführt. Gernot Auer war seit 1997 als Kaplan und Pfarrer im Pfarrverbund tätig. 13

14 Das Ende der Oberahr-Ochsen Traktoren an der Oberahr Es gibt Tage, die vergisst man nicht. Bei älteren Leuten an der oberen Ahr ist das Freitag, der 12. März Damals, vor rund 60 Jahren, begann bei vielen Bauern der Nordeifel die Motorisierung. Ganz großer Bahnhof war angesagt, als die ersten 40 Deutz kamen und die Zugochsen gingen. Ein Grund, dieses Ereignis Revue passieren zu lassen. "Ich durfte damals beim Herrn Matthias Jonas im Opel Olympia mitfahren, erzählt Johann Nücken, der als frischgebackener 16-jähriger Führerscheinbesitzer bei der Aktion dabei war, mit sichtlichem Stolz. Herr Jonas hat mich hin und her gefahren, um die Traktoren zu überführen. Wenn der zufrieden war, kam bald die Frage: Zigärrchen? Dann gab es einen Riesenstumpen, wir Jungs liefen grün und gelb an beim Qualmen. Die Aktion, sie gehörte zum Unternehmen Oberahr, eine sorgfältig geplante Kampagne der Spar- und Darlehenskasse Uedelhoven mit der Firma Deutz in Köln und dem Landmaschinenhändler Matthias Jonas in Bad Münstereifel. Kreislandwirt und stellvertretender Landrat Josef Riethmeister (Freilingen) und Kassenrendant Bernhard Krämer (Kläckesch) wollten die Bauern rund ums obere Ahrtal zu Schlepperbauern machen. Doch wie heute, einfach einen Traktor kaufen, das ging damals nicht. Damit die Bauern die Finanzierung stemmen konnten, tüftelten Josef Riethmeister (Freilingen) und Bernhard Krämer (Kläckesch) einen schlauen Plan aus. Die Idee war, ein Drittel des kalkulierten Kaufpreises durch den Verkauf der Zugtiere zu finanzieren, den Rest hatten die Bauern in zehn Halbjahresraten zu tilgen, der Zinsaufwand sollte sich aus eingespartem Viehfutter und Beschlagkosten tragen. Ganz neu war die Idee nicht, erzählt uns Karl Krämer, den wir in Uedelhoven besuchen. Damals, als die Bauern die Idee einer Massenbestellung am Stammtisch diskutierten, war Karl Krämer als 23-jähriger Mann bei den Planungen seines Vaters dabei: Schon 1936 hat mein Vater mit anderen Bauern eine ähnliche Aktion durchgezogen. Als Sammelbestellung mit durchdachter Finanzierung organisierte er die Order von rund 60 Hassia-Drillmaschinen (Sähmaschinen). Damit ließ sich Saatgut gezielt einbringen, das führte zu besseren Erträgen Ankunft der Drillmaschinen am Bahnhof und weniger Verlusten durch Vogelfraß. Im Ahrdorf am selben Jahr schlossen sich sechs Bauern zu einer Schleppergemeinschaft zusammen und beschafften einen Traktor, zunächst einen Massei-Ferguson mit Eisenrädern 14 Opel Olympia am Hause Kläckesch.

15 Johann Bonzelet (Dahle) auf Ferguson mit Binder der mit spezial Traktor-Benzin betankt wurde, kurz danach dann einen Lanz Bulldog, der reihum arbeitete. Gefahren wurde der Traktor meist von Johann Bonzelet (Dahle), als der im Krieg war, von Karl Schröder (Kratze). Das hat sich gelohnt, der Traktor war jeden Tag im Einsatz, nicht nur in der Landwirtschaft sondern auch für den Transport von Baumaterialien oder Brikett. Schon zu dieser Zeit gab es erste Ideen zur Vollmotorisierung, doch die ließen sich nicht durchsetzen. Den Bauern fehlten die finanziellen Mittel, später beendete der Krieg die kühnen Pläne. Anfang der fünfziger Jahre war die Zeit reif für die ersehnten Neuerungen. Die Oberahr-Gegend hatte sich zu einer der wichtigsten Anbauflächen für Kleesaat gemausert, dies sorgte für bescheidenen Wohlstand. In dem ehemaligen Kassenraum, in dem wir uns heute mit Karl Krämer unterhalten, schmiedeten sein Vater und Josef Riethmeister Pläne für eine Massenbestellung. Landwirtschaftsspezialist Karl Krämer erinnert wurde bald durch Traktoren ersetzt, das Ochsengespann sich: Von Anfang an war klar, dass es bei der Motorisierung um ein komplettes System gehen muss. Mit untereinander von den Bauern tauschbaren Geräten, Service, Ersatzteilversorgung und baugleichen Traktoren. Eine Werkstatt mit Mechaniker und Teilelager sollte vor Ort sein. Mein Vater und Josef Riethmeister holten Angebote ein und organisierten Vorführungen etlicher Marken. Am Ende bekam Deutz den Zuschlag. Schließlich war Köln nahe und Deutz bot mit dem Landmaschinenhändler Matthias Jonas aus Bad Münstereifel einen kompetenten Servicepartner. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich auf 6000 Mark Kaufpreis pro Traktor mitsamt Pflug und Mähbalken. Andere Geräte schaffte man gemeinsam an, um sie bei Bedarf reihum zu nutzen. Bis ins kleinste Detail ging die Planung, eine gründliche technische Schulung durch Werksmechaniker gehörte genauso zum Paket wie eine Einweisung in die Arbeit mit Schlepper und Gerät durch Ingenieure der Deula. Den Ahrdorfer Schmied Karl Rieger gewann man als technischen Wartungspunkt. Das wichtige Wissen sollte er sich durch intensive Lehrgänge bei Deutz und der Deula erwerben. Bis es soweit war, standen Deutz-Techniker den Bauern zur Seite. Für die, die noch keinen Führerschein hatten, vermittelten Deula-Fahrlehrer das nötige Wissen für die Klasse 4 vor Ort.. 15 Saatreinigungsanlage im Lager

16 Überzeugende Argumente: 34 Bauern setzen am 2. Februar 1954 ihre Unterschrift unter den Vertrag. Den Verkauf der Tiere für den 2000-Mark- Teilbetrag regelten sie entweder selbst oder gaben das Vieh bei Matthias Jonas in Zahlung. Daran kann sich auch der damalige Vertreter der Firma, Josef Hahn, noch gut erinnern: Mit meiner 125er Hoffmann bin ich seinerzeit über die Dörfer geknattert. Im Winter war das saukalt. Wir nahmen viel Vieh entgegen. Ein Bauer wollte mit seinen Pferden noch eine Saison lang weiter arbeiten. Wir einigten uns darauf, dass wir die Pferde in Zahlung nehmen, er sie aber bis nach der Ernte nutzen durfte. Das Futtergeld ging natürlich auf ihn. Doch 34 Käufer reichten noch nicht aus, die Aktion rechnete sich nur bei Abnahme des vollen Zuges, also bei 40 Maschinen. Händler Jonas hatte Sorge, auf sechs Traktoren sitzen zu bleiben. Vertreter Josef Hahn zerstreute die Bedenken: Ich hab dem Chef gesagt, die bekomme ich alle verkauft. Weil die Konditionen stimmten, machte ich mir da keine Gedanken. Trotzdem war das eine harte Nuss, doch dann wollten ein paar Bauern etwas größere Schlepper. Sechs wechselten ihre Bestellung auf den 15er Deutz, für die 11er fand ich andere Käufer. Mein Chef war froh, als Dank durfte ich mit seinem Opel Olympia auf Verkaufstour gehen. 16 Auf die Reise gingen die Traktoren am Abend des 11. März Eine Deutz-Lokomotive zog den Sonder-Güterzug nach Bad Münstereifel, wo Matthias Jonas die Traktoren in Empfang nahm und frühmorgens zur langen Kolonne aufreihte. Unternehmen Oberahr konnte beginnen. Journalisten, ein Filmteam der Wochenschau und einige Radioreporter begleiteten die Kolonne über Tondorf und Blankenheim bis nach Ahrhütte. Überall standen Leute am Straßenrand und winkten, erinnert sich Johann Nücken. Traktorvertreter Josef Hahn erzählt: Wir waren mächtig stolz, dabei zu sein. Zum Empfang in Ahrhütte hatten sich viele Ehrengäste eingefunden. Sogar der Schleidener Kreistag, der an diesem Tag von Uhr früh ein Übersoll von 26 Tagesordnungspunkten zu erdie Väter des Gedankens: v.l. Bernhard Krämer, Josef Riethmeister und Matthias Jonas.

17 Pfarrer Lemmen segnet die Traktoren und die Wochenschau filmt füllen hatte, unterbrach seine Mammutsitzung, reiste nach Ahrhütte, wohnte der Feier bei, um dann am Abend im Blankenheimer "Hotel zur Post" (heute Bürgerbüro) seine offizielle Tagung bis kurz vor Mitternacht fortzusetzen. In Ahrhütte gab es ein großes Fest. Die Freilinger Musik spielte, die Kinder trugen Gedichte vor und die Bauern nahmen die Traktoren in Besitz. Anschließend segnete Pfarrer Lemmen (Uedelhoven) die Schlepper. Viele freundliche Worte wurden in Ahrhütte gesprochen. Oberkreisdirektor Dr. Gerhardus konnte dieser Selbst-Gemeinschaftsaktion seine Anerkennung nicht versagen. Landwirtschaftsrat Nickels von der Landwirtschaftsschule Blankenheim hielt aus dem Stehgreif den versammelten Landwirten einen Fachvortrag, wie man den Traktor zu einem rentablen, genügsamen Haustier dressieren kann oder auch nicht. Josef Riethmeister erzählte über die Vorgeschichte der ganzen Aktion. Dann gings weiter in Richtung Bahnhof. Hier war mittlerweile der Zug mit den Geräten ausgeladen, erinnert sich Karl Krämer. Die Leute nahmen ihre Geräte in Empfang und wurden in die Technik eingewiesen. Das dauerte mehrere Tage, es gab richtige Lehrgänge, die Besitzer lernten sogar, das Ventilspiel einzustellen, die Einspritzpumpe zu entlüften und das Öl zu wechseln. Die Aktion war ein voller Erfolg. Karl Krämer: Die neuen Schlepperbauern gewöhnten sich rasch an die Motorisierung. Doch es gab viele Veränderungen. Der Bedarf an unserem Klee ging stark zurück, es gab ja kaum noch Nachfrage nach Futter für Zugtiere. Also stellten die Bauern um, viele bauten jetzt Getreide an. Weizen und Braugerste. Teilweise so erfolgreich, dass sie schon bald auf größere Traktoren umstellen konnten. Von so einer Umstellung 17 Sammelpunkt in Ahrhütte Am Hammerwerk, heute etwa Blumenhalle op den Kelder.

18 Markttag in Ahrhütte am Hammerwerk profitierte Hubert Schmitz aus Lommersdorf. Der Kleinbauer arbeitete damals im Raiffeisenlager. Ende 1957 erfuhr er, dass ein 11er aus einer Nachlieferung (mehr als 80 Bauern nutzten 1955 und 1956 die Möglichkeit, im Anschluss an das Unternehmen Oberahr Traktoren zu ähnlich günstigen Konditionen kaufen zu können) zu verkaufen sei. Er erkannte die Chance und kam so günstig zu seinem Schlepper. Gefahren hat die Maschine meist Ehefrau Erika: "Ich machte in Köln den Führerschein Klasse 4 und lernte, den Deutz zu fahren. Das war nicht ganz einfach, schließlich kommt der Schalthebel von hinten. Die meiste Zeit habe ich mit dem Traktor geackert, mein Mann arbeitete ja auf der Kasse." Ihren Deutz nutzt Erika Schmitz bis heute, auch im Alter von mittlerweile 85 Jahren, zum Holz- und Kartoffelnholen oder für die Schlehenernte. Ein Grund, warum sich viele Bauern bald für einen größeren Traktor entschieden, war die fehlende Hydraulik. Johann Nücken, der als junger Bursche für verschiedene Bauern mit den 11ern ackerte, denkt mit gemischten Gefühlen an die schwere Arbeit: Wer ohne Hydraulik drei Wochen lang den ganzen Tag von Hand den Pflug ausheben musste, war abends völlig kaputt. Viele Bauern stellten daher so schnell wie möglich auf Hydraulik um. Bei ihm hat das Unternehmen Oberahr nachgewirkt. Jahre später fand er genauso einen 11er. Ein F 1 L 612 von 1955, Gott sei Dank mit optionaler Hydraulik. Stolz präsentiert er, was der Schlepper sonst noch bietet: Die Riemenscheibe hat damals 120 Mark gekostet, die Zapfwelle 140. Wir machen uns auf die Suche nach weiteren verbliebenen Traktoren der Aktion. Etliche sollen noch heute laufen, sind aber in der Gegend verstreut, andere gingen an weit entfernt wohnende Sammler. Der letzte Uedelhovener 11er trat vor zehn Jahren zur Reise in die Anden an: Der Besitzer stiftete ihn der örtlichen Peru-Hilfe. 18 Der Opel Olympia von Mathias Jonas begleitet die Traktoren zum Bahnhof Dollendorf in Ahrhütte, wo die Pflüge abgeholt werden.

19 Damals am 12.März 1954 fieberten indessen die Landwirte dem Augenblick entgegen, an dem sie ihren gußeisernen Knatter-Ochsen besteigen konnten, um ohne viel Hotz un Har der heimatlichen Scheune zuzutreiben. Bald hatten sie das brave Tier in ihr Herz geschlossen, weil es sich für damalige Verhältnisse nicht allzu gefräßig erwies. Einen der sechs 15-PS-Trecker hat Deutz- Sammler Franz Schmitz aus Schmidtheim vor über 20 Jahren erstanden und schön restauriert. Etliche Jahre lang war der Oberahr-Deutz rund um das Dorf Mahlberg bei fünf verschiedenen Bauern im Einsatz, dann fand ihn Franz Schmitz. Dass sein Traktor mit Erstzulassung 11. März 1954 bei der Motorisierung der Gegend Pionierdienste leistete, macht die Maschine für Schmitz besonders wertvoll: Ich weiß, wie wichtig das Unternehmen Oberahr für unsere Gegend war. Für mich hat mein Traktor daher seinen ganz eigenen historischen Wert. Ihn deshalb zu schonen, daran denkt Franz Schmitz nicht: Als an der 90 Kilometer entfernten Mosel ein hydraulischer Kippanhänger angeboten wurde, musste der Deutz ran. 180 Kilometer an einem Tag, weder für Fahrer noch Traktor ein Problem. Aber damit hatte bereits Josef Hahn seine Kunden überzeugt: Ich habe den Leuten gesagt, dass ein Traktor viel genügsamer als ein Pferd ist und dass sie sich auf den Deutz immer verlassen können. Auch hält das neue Pferd im Stall ganz, ganz lange. Bei der Frage, ob er damals an 60 und mehr Jahre Lebensdauer Fahrzeugsegnung 1957, Lorenz Schröder auf Hanomag, Peter Schnichels auf Deutz dachte, schmunzelt der alte Herr vielsagend. Text: Dirk W. Köster, Fotos: Archiv Erwin Stein. 19 Auf dem Weg zum Bahnhof (hinten links die.ölmühle.

20 "Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges" Uedelhoven in der Zeit Kaiser Wilhelm II. war sicher bestens darüber informiert, wie gut das Eisenbahnnetz, auch nach militärischen Belangen geplant, in und durch die Eifel ausgebaut war. Er hat sich bestimmt an die Manöver erinnert, die auch aus strategischen Gründen in der Eifel stattfanden. Die Eifel war ein hervorragend geeignetes Aufmarsch- und Mobilisierungsgebiet, ganz nahe am "Erzfeind" Frankreich. Auf die politische Entwicklung bis hin zu diesem 1. Weltkrieg möchte ich hier nicht näher eingehen, diese Aspekte sind an anderer Stelle ausreichend beleuchtet und dass mit dem 01. August 1914 die Mobilmachung ausgerufen wurde, ist auch allseits bekannt. Bereits vor diesem Datum hatte sich in hiesiger Gegend ein so genannter Landsturm gegründet. Diese Organisation, auch Landwehr bezeichnet, war ein Aufgebot wehrfähiger Männer bis 65 Jahre, die zum Schutz vor Spionage oder heimlicher Zerstörungen eingesetzt wurde. Überall zu Lande war eine große Kriegsbegeisterung festzustellen. Überall ertönte "Die Wacht am Rhein". Jetzt hatten die neuen Eifel- Eisenbahnen ihre Bewährungsprobe. Kopie: Paul Eich, der Sohn von Johann Eich (Haus Klohs) meldet sich als Freiwilliger. Er wurde als "nv" (nicht verwendungsfähig) gemustert. In unserer Schulchronik finden wir wenig über den Kriegsbeginn In einem Eintrag vom August lesen wir: "Bei Kriegsausbruch verließ Herr Lehrer Joseph Lich hiesige Gemeinde, um zum Schutze des Vaterlandes gegen den Feind zu ziehen. Lehrer Lich war nach Erfüllung seiner Dienstpflicht zum Unteroffizier ernannt worden, ein Beweis für seine treue Pflichterfüllung. In der kurzen Zeit seiner Wirksamkeit war es ihm möglich gewesen, sich das Herz seiner Schüler zu gewinnen. Schon nach wenigen Monaten wurde Lehrer Lich für seine Tapferkeit mit dem E.Kr. (Eiserne Kreuz) beehrt. Leider war es ihm nicht vergönnt, den Friedensschluß zu erleben; denn bereits im Februar 1915 traf ihn eine tödliche Kugel in den Kopf. Er starb am 26. Februar 1915 in Rethel in Frankreich. Alle die ihn kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Die Vertretung übernahm Lehrer Marien aus Ahrdorf". Über den weiteren Verlauf des Krieges gibt es in der Schulchronik keine Einträge. 20

21 Bild: Unteroffizier Michael Bonzelet (Schmötz, Bildmitte hinten) als Ausbilder in Leipzig In den ersten Kriegstagen nimmt die patriotische Kriegsberichterstattung mit Schlagzeilen wie "Erfolge im Westen", "Wieder eine Festung gefallen" oder " Russen gefangen", in der Presse noch großen Raum ein.wie der einschlägigen Literatur zu entnehmen ist (z.b. Prümer Landbote Nr. 15), muss zu Beginn des Krieges auf den Eifel-Eisenbahnen doch einiges los gewesen sein. Um den 03. und 04. August 1914 herum fuhren in pausenloser Reihenfolge Züge mit sächsischen und schlesischen Regimentern in Richtung Grenze. Ihre geografischen Kenntnisse waren so mangelhaft, dass sowohl Soldaten als Offiziere sich an den Zielbahnhöfen (meist Gerolstein oder Prüm) wunderten, dass hier Deutsch gesprochen wurde. Der Westen des Reiches war ihnen völlig unbekannt und mancher der Soldaten glaubte sich bereits hinter der Front im Feindesland zu befinden. Grotesk ist eine Begebenheit, die sich im Bereich Arzfeld zugetragen hat. Die dort einquartierten Ulanen waren unter strengster Geheimhaltung zu Grenzpatrouillen abkommandiert. Die sächsischen und schlesischen Truppen hatten keine gegenseitige Kenntnis ihrer Aufträge und ihre Ausführung war auch nicht koordiniert. Das allgemeine Durcheinander und die allseitige Verunsicherung schürten das gegenseitige Misstrauen, vor allem weil man sich nur schwer sprachlich verständigen konnte. So wussten die Soldaten auch noch nicht, woran man die feindlichen Soldaten erkennen könne. Am frühen Morgen des 04. August 1914 berichtete ein Melder, dass eine französische Streifenwache im Anmarsch sei. Sofort setzte ein Leutnant eine berittene Ulanen-Eskadron zur Aufklärung in Bewegung. Diese traf auf einen Infanterieposten am Rande von Arzfeld und eröffnete sofort das Feuer. Zwei Ulanen starben am Dorfrand, einer kam verletzt ins Krankenhaus, ein anderer überlebte als Invalide. Die Schüsse am Dorfrand hatten in der Aufregung noch einige andere Gefechte ausgelöst. Vier Pferde wurden getroffen, ein Pferd rannte stark blutend durch das Dorf. Auch von anderen Regimentern gab es in diesen Tagen Tote durch gegenseitigen Beschuss. Nach Angaben aus dem Buch "Die Ahrtalbahnen" von Klaus Kemp dürften in den ersten drei Wochen des Krieges etwa 500 bis 600 Mobilmachungszüge oder pro Tag die Ahrtalbahnen benutzt und dabei etwa Mann, Pferde und Tonnen Material befördert haben. Das in Berlin beheimatete Garde-Reserve-Korps der II. Armee benutzte zum Aufmarsch die Ahrtalbahn. Ohne den nötigen Nachschub zu rechnen, wurde es in insgesamt Wagen mit 30 Zügen täglich befördert. Die Pferde beanspruchten allein die Hälfte aller Wagen. Wegen des besonders starken Aufmarsches im Gebiet der Eifel dürfte die Ahrtalbahn voll ausgelastet ge- 21

22 wesen sein. Mit der Anordnung der Mobilmachung wurden auch die Eisenbahnen dem Oberbefehl des Militärs unterstellt. Damit erhielt der Chef der Feldeisenbahnen uneingeschränkte Machtbefugnisse über die zivilen Stellen der Bahnen. Er konnte somit die völlige Schließung einer Strecke für den öffentlichen Verkehr oder dessen bedingte Zulassung verfügen. Während der Güterverkehr von vornherein unterbrochen wurde, hielt man den öffentlichen Personenverkehr an den beiden ersten Tagen nahezu ohne Einschränkung aufrecht. Der Militärfahrplan sah in jeder Richtung (Ahrdorf - Blankenheim) zwei bis drei Lokalzüge vor, die auch je nach Verfügbarkeit von Privatpersonen genutzt werden konnten, die aber im Hauptaufmarschgebiet wie der Eifel ab dem 6. Tag wegfielen und erst nach vollzogenem Aufmarsch wieder verkehrten. Nach dem Aufmarsch rollt der Nachschub. Die II. Armee, von der Teile über die Ahrtalbahn herangeführt worden war, wurde über die Linie Köln - Aachen versorgt, die III. Armee, die über die Moseltalbahn an die Front gelangt war, bis Mitte September über die Linie Mayen - Gerolstein und die Ahrtalbahn. Foto: Christoph Hellendahl und Margarethe geb. Pesch (Haus Arens) Bedingt durch den Bau der Ahrtalbahn (Baubeginn ) war in den hiesigen Dörfern allerhand los. Die vielen tausend Arbeiter aus verschiedenen Ländern Europas hatten ihr Quartier in den umliegenden Orten. In dieser Zeit errichtete Nikolaus Schröder, der Inhaber der ehemaligen Gaststätte Schröder, später Windeisen, einen großen Saal, um die vielen Gäste zu bewirten (heute Wohnhaus Twirdy, Kreuzstr. 19). Einige dieser frühen "Gastarbeiter" sind hier wohnhaft geblieben und haben Familien gegründet. Bei Hallschlag (heute Verbandsgemeinde Obere Kyll, Jünkerath) siedelte sich eine große Munitionsfabrik an (Espagit). Hier waren von 1915 bis 1920 rund zweitausend Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung beschäftigt, bis die Fabrik schließlich im Mai 1920 explodierte. Das vormalige Betriebsgelände stellt bis heute eine immense Umweltgefahr dar, weil in dem Boden weiterhin noch unentdeckte Sprengkörper und Gasgranaten sowie andere Gifte vorhanden sind. Soldat Hubert Stein

23 Der Gemeinderat Uedelhoven beschäftigte sich in den Kriegs- und Nachkriegsjahren intensiv mit den Themen Stromversorgung (1922), Wasserleitung (1923) und Schulneubau (1926). All diese Vorhaben mussten wegen der Kriegsauflagen (Kriegsanleihen usw.) zunächst zurückgestellt werden. Von Kriegsschäden in Uedelhoven und Ahrdorf wird in den Chroniken nichts berichtet. Mit dem Fortschreiten des Krieges werden die Auswirkungen auch hier spürbar. So heißt es am in der Schulchronik Ahrdorf: Durch die Blockierung Deutschlands macht sich nicht nur eine große Knappheit an Lebensmitteln bemerkbar, sondern das Futter für die Kriegs- und Militärpferde wird sehr knapp. Daher mußten neben Heu und Hafer andere Futtermittel verwendet werden für die unentbehrlichen Pferde der Armee. Das zur Verfügung stehende Kunstfutter reichte nicht aus, und so kam man auf den Gedanken, Eichenlaub zu sammeln, zu trocknen und den Pferden nebenbei als Futter zu geben. Es wurde deshalb von der Behörde angeordnet, daß die Landkinder das Sammeln des Eichenlaubes besorgen sollten. So wurde dann fast regelmäßig nachmittags, bei gutem Wetter auch vormittags von den Schulkindern Laub gepflückt, weshalb der Unterricht kaum noch ein Halbtagsunterricht genannt werden konnte. An hiesiger Schule wurden unter der Leitung des Lehrers 3 Waggons Eichenlaub gesammelt, getrocknet und dann an die Verteilungsstelle abgeschickt. Unteroffizier Bernhard Stein (vorne Bildmitte) Gesammelt wurden aber auch Obstkerne, Bucheckern, Knochen, Mohnsamen oder Brennnesseln bis hin zu Metallen aller Art und zu guter Letzt auch die Kirchenglocken. Die Volkswirtschaft im Krieg gehört zu den großen Herausforderungen an Staat und Menschen. Notstandsgesetze und Zwangswirtschaft sollen helfen, die Volksernährung sicherzustellen. Der "Rübenwinter" 1917 war die schlimmste Ernährungszeit, es herrschte eine totale Kartoffelnot, ebenso waren Fleisch, Eier, Fett, Milch oder Brot rationiert. Fast sämtliche Mittel des täglichen Bedarfs gab es nur gegen Bezugsscheine. Oft werden in den Lebensmitteln in betrügerischer Absicht Ersatzmittel oder Streckmittel zugegeben, wovor gewarnt wird. Ratgeber mit Rezepten und Tipps für eine sparsame Haushaltsführung werden an die Bevölkerung verteilt, stets verbunden mit der Mahnung, alles für das Vaterland zu opfern. Vorsorglich wird den Menschen eingeredet, man komme mit viel weniger Fleisch aus, und wenn man eine Gemüsesuppe mit einem 23 Soldat Hubert Bonzelet

24 Extrakt eine Stunde lang koche, nähmen die Kartoffeln die Farbe von Fleischstücken an. Das Kapitel der Kriegswirtschaft ist hier nur kurz gestreift. Sie hat dem Volke ungeheure Entbehrungen auferlegt. In der Schulchronik Uedelhoven wurde am vermerkt: "Vom 01. Juli (1918) ab fand durch die Schuljugend eine Laubheusammlung statt. Zu diesem Zweck fiel für die Mittel- und Oberstufe der Unterricht aus. Jeden Nachmittag ging es bei gutem Wetter mit Gesang in Reih und Glied zum Walde, den Sack auf dem Arm. Herr Ortsschulinspektor (Pfarrer Joseph Schmitt) belebte das Interesse an der Sammlung durch häufigen Besuch auf der Sammelstelle. Die Kinder hielten mit der linken Hand die Zweigspitzen fest und streiften mit der rechten das Laub von denselben. Dann wurde es in den mitgebrachten Sack gefüllt. Zu Hause trockneten die Kinder die Blätter in der Sonne oder auf dem Speicher, damit sie nicht so sehr von der Sonne beeinflußt wurden und an Nährwert und Farbe verloren. Für jeden Zentner Trockenlaub erhielten die Kinder durch das Kriegswirtschaftsamt 18 Mark ausgehändigt. Das Laub sollte nach sachgemäßer Behandlung als Streckmittel der Hafervorräte für die Pferde an den Fronten verwandt werden. Die Sammlung wurde bis Ende September (1918) betätigt und ergab 63 Zentner Trockenlaub (= 160 Ztr. Frischlaub), wahrlich ein schönes Ergebnis und ein gutes Zeichen für den Sammeleifer unserer Schuljugend. Hans Holl, Lehrer". Da im Westen während des gesamten Krieges erbittert gekämpft wurde, ist davon auszugehen, dass auch und insbesondere auf der Strecke Dümpelfeld - Jünkerath durchgängig Nachschub für die Truppen transportiert wurde. In den ersten Monaten des Jahres 1918 verkehrten im Schnitt täglich 125 Nachschubzüge nach Westen sollte das letzte Jahr des Krieges sein. Seit dem Kriegseintritt Amerikas im Jahre 1917 war das Schicksal der deutschen Armeen besiegelt. Es ging unaufhaltsam dem Ende entgegen. So heißt es in der Schulchronik Ahrdorf: "Am 11. Oktober machten sich die Zeichen des Kriegsendes bemerkbar. Vereinzelt kamen die Rückzugstruppen und meldeten den Kriegsschluß. Am folgenden Tage erschienen die Truppen schon zahlreicher. Samstag, den 13. November, kamen die Truppen so zahlreich, daß die Schulen belegt werden mußten, weil die Privatwohnungen nicht mehr ausreichten. Dadurch mußte für drei Wochen der Schulunterricht ausfallen. Nach dem Rückzug und als die Besatzungstruppen auch die Schulen verlassen hatten, sah es in unserem Schullokal leider sehr traurig aus. Die Wände, ihres dürftigen Wandschmuckes beraubt, waren beschmiert und beklebt mit fratzenhaften Bildern. Die patriotischen Bilder waren gänzlich verschwunden, der Stuhl verbrannt, der Globus mitgenommen worden. Auch die Rechenmaschine war verschwunden, vereinzelt lagen die Kugeln im Zimmer". 24

25 Lehrer Holl vermerkt in der Schulchronik Uedelhoven am : "Mit dem heutigen Tage wurde unsere Schule durch unsere auf dem Rückmarsch begriffenen Truppen mit Beschlag belegt und als Massenquartier benutzt". Am trägt Lehrer Holl ein: "Nachdem unsere Tapferen den Rhein ungefähr alle erreicht hatten, sollte der Unterricht wieder beginnen; aber, da kommt nun die amerikanische Besatzungsarmee und nimmt Quartier in dem Schulsaal. Eines Tages mußte derselbe gar als Baderaum dienen. Die Seifenlauge Josef Schröder (Müllesch) gef drang durch den Dielenbelag und kam vor der Kellertür wieder zum Vorschein. Alle Einwendungen an zuständiger Stelle blieben erfolglos, mochten nun die eingekellerten Wintervorräte verderben oder nicht". Ein Eintrag vom lautet: "Vom heutigen Tage an wird wohl die Einquartierung ein Ende haben bis zur Rückkehr der Besatzungstruppen in ihre Heimat; denn unser Ort soll, wie verlautet, nicht von feindlichen Soldaten besetzt werden". (Hinweis: Die Schule befand sich in dieser Zeit im heutigen Hause "Plönze"). Das letzte Gefecht des Ersten Weltkrieges fand am bei Virgne-sur Meuse (nahe Charleville-Mèzières) statt. Die Nachricht vom Waffenstillstandsabkommen erreichte die Front an der Maas morgens um Uhr. Das Abkommen sollte ab Uhr gelten. Nach dem Willen des Marschalls Ferdinand Foch (Frankreich) sollte es mit einem siegreichen Gefecht umgesetzt werden, -koste es, was es wolle-. Dieser letzte Angriff endete am genau um Uhr. Er war schlecht vorbereitet und überstürzt erfolgt mit dem einzigen Ziel ein Symbol zu setzen. Die gewagte Operation im mor gendlichen November-Nebel und auch noch nach Unterzeichnung des Waffenstillstandes hat den Weltkrieg beendet und kostete rund 100 französischen Soldaten das Leben, 25

26 die Verluste auf deutscher Seite waren vermutlich ähnlich. War die Aktion gerechtfertigt? Die Klänge eines französischen Clairons, von einer deutschen Trompete erwidert, verkündeten nach letzten Schusswechseln das Ende des Ersten Weltkrieges. Zu dieser Zeit standen etwa vier Millionen deutsche Soldaten an der Westfront, die aufgrund der von den Alliierten auferlegten Bedingungen nun zügig zurücktransportiert werden mussten. Auch an diesem Rückzug waren die Ahrtalbahnen - und damit auch Ahrdorf - beteiligt, wenn auch nicht in dem Umfang wie beim Aufmarsch. Was das Grauen einer Materialschlacht des Ersten Weltkrieges angeht, sind Verdun und Sedan als Schicksalsorte fest im Gedächtnis der Soldaten verankert. In allen drei Kriegen (1870/71, und ) spielten diese Orte eine strategische Rolle und hier fanden kriegsentscheidende Gefechte statt. Bereits im Jahre 1915 bauten deutsche Truppen in Sedan eine Gedenkstätte als Bestandteil ei- Feldpostkarte von Bernhard Stein an seinen Vetter Peter Koch nes Soldatenfriedhofes. Die Stadt Sedan hat kürzlich beschlossen, das Denkmal aufgrund seines inzwischen baufälligen Zustandes abzureißen. Vor dem Hintergrund der Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Kriegsbeginns 1914 erscheint diese Entscheidung etwas überraschend. Um den Abriss des Denkmals aufzuhalten, hat eine Gruppe von französischen und deutschen Historikern auf den besonderen erhaltungswürdigen Wert des Bauwerks hingewiesen (siehe auch Foto). An dieser Stelle möchte ich nicht die Kriegsgräuel, Gewaltausbrüche, Hinrichtungen, Massaker und zielgerichteten Zerstörungen bewerten, die von beiden Lagern ausgeübt wurden. Diese Taten wurden oft mit vermeintlichen Angriffen von Zivilisten oder Freischärlern gerechtfertigt. Nicht unerwähnt bleiben soll eine Panikaktion deutscher Soldaten zu Beginn des Ersten Weltkrieges am Registrierkarte des Gefangenen Philipp Schröder (kollektive Wahnvorstellung unter anderem als Folge von Eigenbeschuss). Dabei wurden 674 Zivilisten getötet, darunter 92 Frauen, davon 18 älter als 60 Jahre und 16 unter 15 Jahre alt. Von den 577 Männern waren 76 älter als 60 und 22 jün- 26

27 ger als 15 Jahre. Das älteste Opfer starb mit 88 Jahren, 14 Kinder waren jünger als fünf Jahre, darunter ein Säugling mit drei Wochen, alle zusammen aus einem Ort in Wallonien. Zugleich zerstörte man rund 1300 von 1800 Häusern dieses Ortes mit damals knapp 7000 Einwohnern in der Provinz Namur. Aus Uedelhoven haben 70 Männer am Ersten Weltkrieg als Soldat teilgenommen, davon sind 16 gefallen, einer starb später an seinem Kriegsleiden (Josef Eich, siehe Liste). Im Zweiten Weltkrieg waren 120 Männer aus Uedelhoven im Felde, davon sind 35 gefallen und 13 werden vermisst (Am Ehrenmal fehlt ein Eintrag). Die Anzahl der Kriegsteilnehmer am 1. Weltkrieg aus Ahrdorf ist nicht bekannt. Auf dem Ehrenmal in Ahrdorf sind die Namen von 7 Gefallenen vermerkt. Bekannt ist, dass zwei Soldaten aus Ahrdorf aus dem Krieg heimgekehrt sind. Der 1. Weltkrieg und bald darauf auch der 2. Weltkrieg waren sinnlose Angriffskriege von deutscher Seite aus, die allein von der Großmannssucht der führenden Personen / Parteien diktiert worden sind. Die Soldaten, die in beiden Kriegen ihr Leben verloren, haben sich das nicht ausgesucht. Sie waren in beiden Fällen durch üble Propaganda aufgestachelt worden, die wir im Rückblick leicht erkennen können, die aber nur von wenigen Zeitgenossen wirklich durchschaut worden ist. Darum ist es wichtig, sich immer gut zu informieren und die Motive aggressiver Polemik zu hinterfragen. Damit wir das nie vergessen, ist es bedeutsam, das Andenken an die Opfer der Kriege hoch zu halten Wir gedenken der Opfer aus Krieg und Gewaltherrschaft mit einer Feier am Festsonntag am Ehrenmal, damit alle Generationen daran gemahnt werden, dass diese Menschen für die lange Friedenszeit gestorben sind, die wir seit Jahrzehnten geniessen, und dass ihr Tod nicht umsonst war, wenn wir niemals vergessen, wachsam die politischen Entwicklungen zu verfolgen. Soldat Johann Pick (Ewe) zerfallenes Deutsches Ehrenmal bei Sedan. 27

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29 Ehrenblatt des Soldaten Bernhard Stein aus der Chronik von Siegbert Gossen (Jerretz) Übersetzung siehe Seite 30) 29

30 Zum Ehrenblatt von Soldat Bernhard Stein (siehe Vorseite): Bernhard Stein (Haus Steins) Er war Mitkämpfer im Weltkrieg Er war am geb. zu Uedelhoven. Gestorben am in Köln. Aktive Dienstzeit von Der Ausbruch des Krieges verhinderte seine Entlassung, und so diente er bis Kriegsende Ins Feld gerückt am Truppenteil: 8.Komp.Inf.-Reg.Nr.98. Dann 5.Komp. Inf.Reg.Nr.98. Zuletzt 5.Komp.Ers.Batl.Nr.98. Dienstgrad: Sergeant. Am kehrte er aus dem Felde, und am l in die Heimat zurück. Er war Inhaber des E.K.II Mitgemachte Schlachten und Gefechte. Im Westen. am Kämpfe bei Longwy, an der Grenze zu Luxemburg/Frankreich, 49 Km. west. von Luxemburg-Stadt gelegen. Maasübergang vom bis Verfolgungsgefechte west. von Verdun am Schlacht bei Louppy, vom 17.bis : Louppy ist mit der Postleitzahl Barle- Duc zugeordnet und liegt süd. von Verdun. Kämpfe im Argonnerwald bei Varennes 27.bis : Kämpfe um Vauquois, bei Varennes vom bis : Stellungskampf vor Vauquois vom bis : Kampf in den Argonnen vom bis : Stellungskampf um Vauquois vom bis : Schlacht um Verdun vom bis l : Stellungskampf vor Verdun vom bis l : Stellungskampf vor Vauquois vom bis : Kampf an der Somme vom bis : Er war am an Rippenfellentzündung erkrankt. Gefallene und Vermisste des 1. Weltkrieges aus Uedelhoven Am 1. Weltkrieg mussten 70 junge Uedelhovener Männer teilnehmen. Davon starben 16 den Heldentod im Felde, einer verstarb später an Kriegsfolgen (Joseph Eich in Gerolstein). Siegbert Gossen (Jerretz) hat von 69 Teilnehmern am 1. Weltkrieg eine Ehrenchronik angelegt. In der Chronik fehlt der Eintrag von Joseph Eich. Das Original dieser Chronik befindet sich im Besitz von Hans Albert Schröder (Köln, Enkel von Johann Schröder, Kratze). Auf dem Sandsteinkreuz am Ehrenmal sind 17 Namen verzeichnet: 30 Ehrenmal, auf dem Kreuz sind die Namen der Gefallenen und Vermißten des 1. Weltkrieges verzeichnet.

31 In der Ehrenchronik von Siegbert Gossen (Jerretz) sind folgende 69 Kriegsteilnehmer aufgeführt: 31

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36 Egidius Wassong (Plönze) am im Lazarett in Alzey mit Kameraden Schomers (Dorsel) und Groß (Leudersdorf). Massengrab in Frankreich am Feldgottesdienst in Rußland 1917 Karte vom an seine Mutter Wwe Gertrud Wassong geb. Bonzelet. Schnichels, Johann (Kostesch) Krankenwärter. Ehrenkompanie gibt beim Begräbnis eine Salve ab, Wassong, Joseph (Plönze) Hubert Kesseler (Schomesch) Kaiserliche Residenz, Prefectur des Generalstabs in Charleville-Mezieres, das große Haupt-Quartier von Kaiser Wilhelm II. 1914

37 Karte vom von Schütze Johann Wassong (Wassongs) an Jakob Schröder (Bäckesch). Johann Wassong war Schütze beim Inf.-Rgt. 460/3, Ersatz Maschinengewehr Komp. 8, Abtl 6 in Köln-Riehl. Er ist am in Frankreich gefallen. Karte vom von Egidius Wassong (Plönze) an seinen Vater Pet. Jos. Wassong aus dem Übungslager in Elsenborn. Hubert Stein (hinten) 1917 Grab des Johann Peter Wassong, gefallen am Johann Bonzelet (Engels) Musketier Rekruten Depot 2. Zug, 6 Abtl. Inf.Rgt. 161 in Düren am , gefallen am in Frankreich

38 Europäische Kriege am Beispiel der Familie Hellendahl (Kaus) (von Herbert Weffer) Wenn man heute ganz natürlich die europäische Vereinigung und sogar dasselbe Geld in europäischen Ländern erlebt, kann man kaum glauben, dass bis vor einigen Jahrzehnten Kriege innerhalb von Europa selbstverständlich waren. Diese trafen manche Familien oft in mehreren Generationen hintereinander. Alle diese Kriege hatten den gleichen Ausgang: Wer den Krieg verlor, war ihn auch schuld. Und weil die Verlierer meist kaum zu schaffende Zahlungen an die Sieger zu leisten hatten, sannen sie schon bald wieder auf einen neuen Krieg. So wurde beispielsweise der Ururgroßvater des Autors (Herbert Weffer), Peter Joseph Hellendahl am in Uedelhoven geboren, also mitten in der Zeit, als bei uns Napoleon das Sagen hatte. Und so ging es dann weiter mit den Kriegen: Sein am ebenfalls in Uedelhoven geborener Sohn Peter Hellendahl war im selben Eifeldorf der Wirt (heutiges Haus Kaus). Als er gerade 25 Jahre alt war, wurde er im Jahre 1864 für den Krieg gegen Dänemark eingezogen. Kaum zwei Jahre war er zu Hause, da wurde er im Jahre 1866 schon wieder gebraucht. Doch richtig hart wurde es für ihn im Jahre 1870, als der Deutsch - Französische Krieg begann. Kurz zuvor war am die Großmutter von Herbert Weffer, Brigitta Hellendahl, in Uedelhoven geboren. Der Vater hatte das Glück, dass er im Februar 1871 gesund nach Hause kam. Sein 1876 geborener Sohn Josef Hellendahl konnte gut mit Pferden umgehen. Deshalb meldete er sich beim Bonner Fuhrpark in der Ellerstraße, um mit Pferd und Wagen die Eimer mit der Asche abzuholen. Er war schon in den ersten Tagen dabei, als am 01. August 1914 der Krieg gegen Frankreich nicht zu verhindern war. Bis zum Jahre 1918 hat er in vielen Kämpfen und im Stellungskrieg in Frankreich "seine vaterländische Pflicht erfüllt". Peter Hellendahl * Uedelhoven Bonn - Endenich verheiratet seit mit Gertrud Schnichels Unteroffizier in den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 Josef Hellendahl * Uedelhoven Bonn - Endenich verheiratet seit mit Katharina Kickert aus Peffingen Soldat im Ersten Weltkrieg Peter Hellendahl * Bonn - Endenich , gefallen Ostfront am Rittmeister im Zweiten Weltkrieg 38

39 Im letzten großen Kampf am 02. und 03. Januar 1871 bei Sapignies und Baqaume hätte der Gegner wegen seiner großen Übermacht fast noch die entscheidende Schlacht und damit den Krieg gewonnen, wenn nicht der Heimerzheimer Hornist Joseph Schöneberg plötzlich das Rückzugssignal der Franzosen geblasen hätte und die französischen Hornisten das Signal fast gleichzeitig übernahmen. Schon am konnte sich König Wilhelm I. von Preußen in Versailles zum Deutschen Kaiser ausrufen lassen. Als Verlierer musste Frankreich nun an Deutschland 5 Milliarden Franken bezahlen. Danach in der sogenannten Kaiserzeit gab es eine ungeheure Bautätigkeit mit prächtigen Häusern, wobei fast die gaze Bonner Südstadt mit oftmals neuen Straßen entstand. Allein der Baumeister Julius Langenberg baute damals rund 70 dieser schmucken Häuser. Peter Hellendahl (Kaus) Verteidigungsstellung Februar 1916 Im Zweiten Weltkrieg war Peter Hellendahl von Anfang an eingezogen und kam zur Artillerie, wo er Wachtmeister wurde. Im Frühjahr 1944 kam er von Russland in den Urlaub. Da er ein guter Schachspieler war, hat er damals versucht, mir (Herbert Weffer) das Schachspiel beizubringen. Als sein Urlaub zu Ende ging und er wieder zurück nach Russland musste, sagte er, er käme nicht mehr nach Hause. Seine Worte waren: "Ich gehe nicht in russische Gefangenschaft". Einige Monate später kam dann von der Ostfront die Nachricht, dass er am gefallen sei. Darin hieß es "Getreu seinem Fahneneid starb im Kampf um die Freiheit Großdeutschlands den Heldentod für Führer, Volk und Vaterland" der Wachtmeister Peter Hellendahl. Damit war der Zweig Hellendahl - Schnichels im Mannesstamme ausgestorben. Die drei ältesten Töchter aus dieser Ehe, geboren 1868, 1870 und 1872, heirateten zwei Brüder und deren Vetter mit dem Namen Schröder, die ebenfalls aus Uedelhoven stammen. (siehe Fam-buch Uedelhoven Nr. 120 von Herbert Weffer, 1995). 39 Egidius Wassong (re.) am in Trier. Er ist gefallen am in Frankreich.

40 Der querschnitts-gelähmte Alfons Schröder (Bäckesch) 1950 am Hause Luesch, wo er oft bei seiner Tante zu Besuch war. Ein Uedelhovener Schicksal aus Kriegszeiten: Der achtjährige Alfons Schröder, Sohn von Peter Schröder (Haus Bäckesch) wurde gegen Ende des 2. Weltkrieges von einem Mitschüler beim Spielen am Dorfrand durch herumliegende Munition so schwer verletzt, dass er zeitlebens querschnittsgelähmt war. Sein Vater Peter Schröder (geb gest. 1950) war Teilnehmer am 1. Weltkrieg. Die Familie wohnte in Köln. Nach der Schussverletzung kam das Kind Alfons Schröder in ein amerikanisches Lazarett. Der Aufenthaltsort war den Eltern lange unbekannt und der amerikanischen Militärregierung war es nicht möglich, den Verbleib des Kindes zu ermitteln. Der Mutter wurde nur mitgeteilt, dass ihr Sohn die beste Pflege erhält und zu ihr zurückgebracht wird, sobald die Entlassung aus dem Lazarett ratsam ist. Später litt Alfons Schröder an Nierenversagen, an deren Folgen er im Jahre 1986 verstarb. Konkret erinnern! Der "Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge" bittet jedes Jahr die Ortsvorsteher, eine Spendensammlung zu organisieren. Meist beauftragt dieser dann freiwillige Helfer, hier in Uedelhoven sind es in der Regel die Mitglieder des Junggesellenvereins, um mit Sammelbüchsen von Haus zu Haus zu gehen. Damit Unterhält der Volksbund Ehrenanlagen in aller Welt. Ergebnis der Spenden der "Kriegsgräbersammlung" Ahrdorf 0,00 Ahrhütte 0,00 Alendorf 176,62 Blankenheim (Spende) 100,00 Blankenh-dorf 421,94 Dollendorf 0,00 Freilingen 498,61 Hüngersdorf 339,10 Lommersdorf 470,00 Lindweiler 75,00 Mülheim 0,00 Nonnenbach 140,00 Reetz 0,00 Ripsdorf 478,32 Rohr 0,00 Uedelhoven 250,30 Waldorf 180,00 Gesamt: 3.130,99 Im Dezember 2014 gingen Lissi und Siggi Bonzelet im Namen des JGV Uedelhoven von Haus zu Haus und sammelten 250,30 EUR. Toll! Der Heimatverein Blankenheim spendet jährlich einen Betrag von 100,00. Der 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges erinnert uns in diesem Jahr sehr eindrucksvoll daran, dass 2,6 Millionen deutsche Kriegstote als Gefallene beider Weltkriege in fremder Erde ruhen. Es ist eine generationenübergreifende humanitäre Verpflichtung, diesen Gefallenen auch im fernen Ausland würdige Ruhestätten zu geben und diese zu erhalten. Allen Spendern und den freiwilligen Helfern des JGV sei herzlich gedankt! 40

41 Baden am Samstag (von unserem Anton) Herrlich, wie das Wasser die müden Glieder umspielt. Für eine Weile hebe ich das chromblitzende Mischventil. Heißes Wasser strömt. Wohlig, wunderbar ist es, ausgestreckt in der Wanne zu liegen, eine Wonne nach einer langen Autofahrt. Höher als bis zum Hals steht mir das Wasser. Gedanken gleiten aus eingeschliffenen Bahnen und schwingen sich frei, losgelöst von Zeit und Raum bis zum Traumland hin. Träge schweift mein Blick über zartgelbe Kachelwände, filigrane Farben hier und dort eingebrannt indirekte Spiegel über breitgesteckten Waschmulden, flauschige cremefarbene Handtücher auf Heizstangen vorgewärmt. Was wäre der Mensch ohne Bad? Es bedarf nicht der Eselsmilch, ich verabscheue die aufdringlichen Düfte chemischer Essenzen. Der kaum wahrnehmbare Chlorgeruch stört mich bereits, aber zum Ärger reicht`s nicht. Das Bad in der Wanne, so hört man, sei eine raffinierte Methode, den Schmutz der Füße an den Hals zu spülen. Als ob es beim Wannenbad zuerst um die Sauberkeit ginge! Gewiss auch Sauberkeit. Ich schätze sie. Denn: Wir waren eine saubere Familie. Weil sauber heute keine besondere Tugend mehr ist, kann ich das von uns behaupten, ohne der Prahlerei verdächtigt zu werden: samstags wurde gebadet. Unser kleines, altes Haus mit Wohnküche, Flur und guter Stube, Klo im Viehstall mit Luftspülung und Kirchenzeitungspapier, unsere Wohnung also, bot wenig Platz für ein gründliches Bad. Deshalb ging es an der Hand der Mutter über den Hof in die Waschküche. Dort befand sich die große Badewanne. Sie sah aus wie ein Sargdeckel, war aus Zinkblech und lief am Fußende schmaler zu. Opa hatte sie von der Wand geholt, wo sie die Woche über hing. Samstags aber stand sie bereits am Nachmittag nicht weit entfernt vom Kohlenherd. Auf dem Herd wurde in einem lekessel, weiß mit blauen Rändchen, Wasser erhitzt. Zehn Eimer Wasser hatte Opa vom Wasserhahn im Flur, der einzigen Zapfstelle im gesamten Gebäude, in die Küche getragen und in den Kessel geschüttet. Ein Höllenfeuer wurde entfacht. Nur Stückkohle vom Hausbrand kam zur Verwendung. Der Kohlengries wurde für Zeiten aufgehoben, in denen es nicht so sehr darauf ankam, dass die Hitze die Platte des Herdes sanft erglühen ließ. Opa stocherte mit dem Stocheisen die Asche durch den Rost und orakelte: Ein guter Zug ist das halbe Feuer. Endlich begann der Deckel auf dem Kessel zu klappern. Oma hob ihn herab. Sie schützte die Hand mit Topflappen. Wasserdampf schoss in Schwaden in die Küche. Oma griff nach der großen Schäpp, das war eine überdimensionale Suppenkelle, und begann, von dem kochenden Wasser in die Wanne zu schöpfen. Kaltes Wasser wurde dazugegossen. Anton, du kannst einsteigen, sagte sie schließlich und fuhr probehalber noch einmal mit der Hand durch das Wasser. Es ist schön warm. 41

42 Ich begann zu schreien. Ich war noch nicht in der Schule, und bis zu diesem Zeitpunkt durften Jungen noch lange Haare tragen. Bei mir war es ein weißblonder Lockenkopf, der Stolz meiner Mutter. Ab sechs wurde jeder Junge dann Opfer des Dorffriseurs. Das war ein künstlerisch, musisch vorbelasteter Allerweltsmensch, der per Handgatter die Haare der Dorfinsassen zurückschnitt. Für Glatze mit Vorgarten, ein Kahlkopf mit einem winzigen Pony über den Augenbrauen, reichte es allemal bei den meisten, aber das ist ein anderes Thema. Früher der Ort der Badeglückseeligkeit, heute Dekorationsgegenstand und Blumentopf, die Zinkwanne. 42 Nun, der Grund meines Geschreis war eben dieser schöne Lockenkopf, Shampoo war nämlich selbst als Wort unbekannt, und für die Haarwäsche schien die Kernseife gut geeignet. Ich nehme an, dass die Haare tatsächlich sauber wurden. Leider biss die Seife auch ganz erbärmlich in den Augen. Und da war ich nun mal besonders empfindlich. Schreien half nichts. Der Kopf wurde gewaschen. Mit einem Handtuch wurde abgetrocknet. Föhn kannte ich, aber das war, wie Onkel Heinrich damals erzählte, ein warmer Wind im Vor-alpenland. Dass man den Wind auch selbst machen konnte, haben die Menschen in unserem Dorf und auch wahrscheinlich in der ganzen britischen Zone erst viele Jahre später gelernt. Arme, Beine, Körper, das alles zu waschen war eher ein Vergnügen. Schließlich war ich fertig. Nun wäre ich ja gerne in der warmen Wanne geblieben. Aber das ging nicht. Ich wurde aus dem Wasser gehoben und auf die Kiste neben dem Herd gesetzt. Ein großes Handtuch hüllte mich ein. Vor der Wanne wurden nun drei Stühle mit hohen Lehnen aufgestellt. Darüber breitete die Oma sorgfältig Kleidungsstücke aus. Nein, nicht zum Waschen, nicht zum Anziehen, nicht zum Vorwärmen. Sie baute die spanische Wand der armen Leute auf. Denn nun stieg meine Mutter in das Wasser und wollte nicht gesehen werden. Meine Oma folgte, wenn Mutter sich sauber wähnte. Und Oma wollte schon gar nicht gesehen werden. Sie legte sogar noch ein Handtuch über die Türklinke, damit niemand durch das Schlüsselloch spinksen konnte. Die Reihenfolge des Bades war genau festgelegt. Meinem Onkel Heinrich folgte mein Vater und schließlich als letzter der Opa. Ja, es war dasselbe Wasser. Aber nach dem Bad nahm meine Oma die große Schäpp, schöpfte den Schmand ab, Dreck schwimmt ja oben, und füllte etwas von dem heißen Wasser nach. Ich weiß nicht abzuschätzen, wie lange die Badeszene eigentlich dauerte. Wenn in dem noch lauwarmen Wasser die Männersocken gewaschen und schließlich der Boden der Küche aufgewischt worden war, dann schleppte mein

43 Onkel Heinrich den Rest, Eimer für Eimer, hinaus in den Ausguß. Oma scheuerte die Wanne und Opa hing sie wieder an die Wand. Wir aber saßen rund um den Tisch. Der selbstgefertigte Teig-Stuten duftete. Auf die Margarine wurde am Samstagabend und nur am Samstagabend Brathering, frisch im Dorfladen bei Kau`s Johann gekauft, hauchdünn aufgelegt. Das übliche Rübenkraut stand zwar auch auf dem Tisch, aber nur, wenn Oma gut gelaunt war, erlaubte sie, dass über das Brot noch ein Hauch vom süßen Kraut gestrichen wurde. Und dann begann die Kinderseligkeit. Es wurden Geschichten erzählt. Von noch früher natürlich. Gute alte Zeit? Na, ich weiß nicht recht. Mein Onkel Heinrich, der das Wasser schleppen musste, denkt bestimmt anders darüber. Ich habe es heute leichter. Ich ziehe an einer silbrigen Kette, das Wasser fließt ab. Das waren kurze Erinnerungen an die 1950er Jahre, geschrieben von unserem Anton, der auch Peter, Fritz, Helmut oder Josef heißen könnte. Naturschutzgroßprojekte - Gewässerrandstreifenprojekt Ahr Eine (noch) verhältnismäßig unberührte Naturlandschaft in der Bundesrepublik Deutschland stellt der Landschaftsbereich der Eifel dar. Insbesondere die Fläche der Gemeinde Blankenheim beinhaltet einen großen Teil schutzwürdiger Natur und Landschaft von repräsentativer Bedeutung. Dies haben die verantwortlichen Politiker in Bund und Land erkannt und auf Antrag des Kreises Euskirchen den gesamten Einzugsbereich der Oberen Ahr in ein spezielles Förderprogramm aufgenommen. Ursprüngliche Natur-, aber auch durch Menschenhand geprägte Kulturlandschaften mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten stehen im Zentrum dieser Förderung. Die Verschiedenartigkeit der Landschaft wird entscheidend von den Menschen beeinflusst. Es gilt, dass Zusammenspiel zwischen Nutzen und Nutzern effektiv zu regeln. Mit dem Förderprogramm soll ein Beitrag zur Erhaltung des Naturerbes der Bundesrepublik geleistet werden. Skizze: Gewässersystem Obere Ahr. Entsprechend dem geologischen und floristischen Gefüge ist in der Eifel, und hier insbesondere in den Kalkmulden, eine reiche und seltene Pflanzenwelt vorhanden. Seit jeher wird das karge Mittelgebirge landwirtschaftlich genutzt. Bis in die Neuzeit gaben die steinigen Böden nur wenig her. Die früher übliche Dreifelderwirtschaft und heute in großen Teilen extensive Nutzung 43

44 führte zur Entstehung großflächiger, für den Biotop- und Artenschutz bedeutender Strukturformen. Das Einzugsgebiet der Ahr bietet einer außerordentlichen Zahl und Vielfalt an Tieren und Pflanzen Lebensraum, unter denen sich zahlreiche gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten befinden. Die ausgedehnten Kalktriften und steile, nach Süden ausgerichtete Hänge sind Fundstätten von seltenen Orchideen, Enzianen und eine Reihe wärmeliebender Arten. Die genannten Abhänge beherbergen Sträucher wie Kreuzdorn, Schwarz- und Weißdorn sowie verschiedene Rosenarten, um nur einige zu nennen, zudem eine schmuckreiche Krautschicht. Auf den kalkarmen Triften und Heiden finden wir ein ausgesprochenes Gegenstück zu dieser Flora. Hier leuchten zur Blütezeit Hunderte von Arnika, Betonie, Flockenblume oder auch der seltene Mondrautenfarn. Hört die Mahd oder Beweidung auf diesen Triften auf, so dehnt sich sofort die Ginsterheide, das Eifelgold aus. An moorigen Stellen finden sich Arten wie Glockenheide, Sparrige Binse, Wollgras oder Torfmoose. Auf die bekannten Pflanzen der Fettwiesen und Weiden möge nicht näher eingegangen werden. Wechselnd wie das Erscheinungsbild der Landschaft, verschieden wie das Pflanzenkleid ist auch das tierische Leben in den einzelnen Lebensräumen. Klima, erdgeschichtliche Entwicklung, Bewuchs, Nahrungsangebot und andere Faktoren bestimmen die Verbreitung der Tiere. Manche Arten sind wenig anspruchsvoll und besiedeln das ganze Gebiet; andere, empfindlichere, finden sich nur an wenigen bevorzugten Plätzen und sind für diese charakteristisch. Das natürliche Verbreitungsgebiet einer Art kann Ahrdorf, Feriendorf und Uedelhoven in der Landschaft durch menschliche Einwirkungen oft beträchtlich eingeengt oder gar gestört werden. Viele Tierarten sind ausgerottet oder haben sich aus weiten Gebieten zurückgezogen. Ein Beispiel hierfür ist der Uhu, der im Eifelraum noch an einigen Felstälern der Ahr horstet. Zu den Bewohnern des Ahrtales zählen farbenprächtige Heuschrecken, Schmetterlinge, Vögel wie Goldammer, Eisvogel und Wasseramsel sowie seltene Fledermausarten um nur wenige zu nennen. Diese kurze Zusammenstellung ist weit von einer vollständigen Erfassung entfernt. Sie soll vor allem darauf hinweisen, dass es gilt, den Wert dieser Landschaft, die wegen ihrer Schönheit und Seltenheit auffällt, für eine Unterschutzstellung anzuerkennen. Um die Ziele des Naturschutzes langfristig zu sichern, werden mit den bereitgestellten finanziellen Mitteln zunächst Flächen durch die öffentliche Hand angekauft oder zumindest langfristig gepachtet, um Raum für eine naturschutzverträgliche Nutzung zu schaffen. Insbesondere handelt es sich um die Talauen der Oberen Ahr mit ihren Nebenbächen und Talflanken und einige 44

45 großflächige Waldgebiete. In dem jeweiligen Gebiet sollen durch naturschützende Maßnahmen ein ursprünglicher Zustand wiederhergestellt und gesichert werden. Inzwischen wurden bereits nicht art- und standortgerechte Aufforstungen größtenteils beseitigt, Uferbefestigungen entlang der Bachläufe nicht mehr erneuert bzw. entfernt und Pflanzungen von Gehölzen nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Ein vom Träger erstellter und fortzuschreibender Pflege- und Entwicklungsplan regelt die weitere Nutzung, sinnvolle Entwicklung und dauerhafte Sicherung der ökologisch wertvollen Flächen. Für das Naturschutzprojekt Ahr 2000" ist ein Zeitrahmen von 10 Jahren vorgesehen. Auf der Grundlage des oben erwähnten Pflege- und Entwicklungsplanes wurden seit 1994 konkrete Maßnahmen begonnen und teilweise bereits abgeschlossen. So hat die Ahr in vielen Bereichen ihren weitgehend natürlichen Verlauf beibehalten. In einzelnen Gewässerabschnitten sind Uferanrisse erforderlich, um eine natürliche Mäanderbildung (geschlängelter Flußlauf) bzw. eine selbsttätige Renaturierung zu fördern. Somit lassen sich noch flußauentypische Lebensgemeinschaften erhalten. Durch umweltschonende Methoden soll eine Extensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung, stellenweise auch eine allmähliche Wiedervernässung des Grünlandes im Projektgebiet erreicht werden. Die Natur kann durch eine sich Selbstüberlassung wertvolle Feucht- und Nasswiesen mit einer dazugehörigen Vogelwelt entwickeln. Desweiteren ist auch der Biotopverbund in den landwirtschaftlichen Nutzflächen zu gewährleisten. Hierzu zählen Schutz und Pflege von Hecken, Gebüschen, Baumreihen, Streuobstbeständen, Uferrandstreifen, Wegrainen oder Feuchtgrünland. Der Pflege- und Entwicklungsplan regelt im Einzelnen konkrete Bewirtschaftungsziele und -auflagen. Hier ist genau festgeschrieben, nach welchen Kriterien eine angepasste Pflege und ursprüngliche Nutzung möglich ist. Danach ist das Aufbringen von Düngemitteln nur beschränkt zugelassen, der Einsatz von Pestiziden generell nicht erlaubt. Die Umwandlung von vorhandenen Äckern in Grünland soll durch Einsaat oder allmählich durch Selbstberasung erfolgen, eine Heckenpflanzung- und Pflege mit Gehölzen der heutigen natürlichen Vegetation ist ebenso vorgesehen, wie die Anlage und den Erhalt von Streuobstwiesen. Zur Bewahrung der Landschaft an der oberen Ahr ist somit die Erhaltung und Optimierung der Magerrasen, Saumgesellschaften und Gebüsche besonders wichtig. Foto: Obere Klausbach, im weiteren Verlauf Flasbach und ab Gemarkung Ahrdorf Dössbach genannt, ein Seitenbach des Ahbaches, ist durch Frischwiesen bzw. -weiden gekennzeichnet, kleinflächig treten auch Feuchtwiesen, Mädesüßfluren, Flutrasen und Großseggenriede mit herrlichen Altobstbäumen auf. An den Talflanken schließen sich Magerweiden an, die z.t. stark mit Schlehen verbuscht sind. 45 Klausbachtal, Zusammenfluß von obere und untere Klausbach

46 Weitere Dinge, wie zum Beispiel die fischereiliche Nutzung der Gewässer sowie naturschutzverträgliche Erholung sind im Pflegeplan festgeschrieben. Gleichzeitig sind jagdrechtliche Belange angesprochen, z. B. die Entwicklung des Wildbestandes, der sich an den natürlichen Gegebenheiten orientieren soll; insbesondere soll die Naturverjüngung in den Wäldern möglich werden. Tierarten wie Rebhuhn, Dachs, Iltis, Marder, Hermelin sollen gefördert werden. Bei fehlender Naturverjüngung ist eine truppweise Anpflanzung mit heimischem Pflanzgut oder Saatsorten möglich. In einem so dicht besiedelten Land wie Deutschland bleiben Erholungssuchende gerade in den schönsten und wertvollsten Landschaften nicht aus. Rastende und brütende Vögel oder der in der Nordeifel bereits wieder gesichtete, sehr scheue Fischotter können jedoch überaus empfindlich auf Eingriffe reagieren. Ein wichtiges Ziel des Projektes ist es, Störungen des Gebietes infolge einer vermehrten Freizeitnutzung durch gezielte Besucherführung möglichst gering zu halten. Um die Interessen von Erholungssuchenden und der Natur in Einklang zu bringen, werden projektbegleitend Informationstafeln, Naturlehrpfade oder Rad- und Wanderwege angelegt und unterhalten. Man hofft, dass sich Beeinträchtigungen der Natur durch die Abgrenzung von Tabuzonen, Sperrung einzelner Trampelpfade und -wege vermeiden lassen. Foto: Blick in die Talauen des Michelsbaches, ein Seitenbach der Ahr. Die Aufnahme zeigt anschaulich die Fichtenforste, Frischwiesen und einen durchgängigen Erlen-Galeriewald. Der gesamte Maßnahmenkatalog zielt darauf ab, eine Verbesserung der Lebensqualitäten für die Tier- und Pflanzenwelt zu erreichen. Der Bund unterstützt das Vorhaben und eine Reihe weiterer, derartiger Projekte, darunter zehn in den neuen Bundesländern, mit Anpflanzungen im Michelsbachtal vielen Millionen DM. Ein Teil der geförderten Flächen sollen als sogenannte Vorranggebiete für den europäischen Naturschutz ausgewiesen und gesichert werden. Bisher sind in der Bundesrepublik knapp 4% als Naturerbe gesichert. Zum Projektgebiet Ahr 2000 gehört der überwiegende Teil der Gemeinde Blankenheim. Im Bereich der Gemarkung Uedelhoven zählen folgende Teile zum Kerngebiet (siehe auch Skizze): 1. Die Talaue des Michelsbaches mit ihren Zuflüssen Von hoher Wertigkeit sind die dortigen Fichtenforste und Frischwiesen mit einem fast durchgängigen Erlen-Galeriewald. Bemerkenswert ist auch das floristische Vorkommen, besonders im Mittellauf des Michelsbaches. Dem Oberlauf kommt aus Sicht der Tagfalter eine hohe Bedeutung zu. Im Abschnitt zwischen Penneseifen und Käsbach kommen die nach europäischen Maßstäben als gefährdet geltenden Arten wie Großer Schillerfalter und Randring-Perlmutterfalter vor. 46

47 2. Das Ahbachsystem Große Unterschiede hinsichtlich der ökologischen Wertigkeit weist das Tal des Ahbaches auf, das durch Grünlandnutzung und Erlenufergehölze geprägt ist. Neben Frischwiesen- und weiden finden sich Feuchtwiesen, Mädesüßund Pestwurzflure. Am Ahbach finden noch Wasseramsel und Eisvogel geeignete Lebensbedingungen vor. Eine Besonderheit stellt der ehemalige Bahnhof Ahrdorf dar, der vor allem aus faunistischer Sicht sehr hochwertig eingestuft ist. Hier kann man noch fast 60 Arten Tagfalter (z.b. Große Schillerfalter oder der Gelbwürfelige Dickkopffalter) und ein Dutzend Sorten Heuschrecken beobachten. 3. Klausbach Besonders im Bereich des Unterlaufes des Klausbaches, hier Dössbach, finden sich hochwertige Roßminzen-Blaubinsen-Gesellschaften. Zudem ist im Mündungsbereich des Fensterbaches ein größerer Feuchtwiesenkomplex mit Mädesüßfluren und Großseggenrieden vorhanden. 4. Menzinger Bach Der Oberlauf mit seinen intensiv genutzten Grünflächen, die durch Gebüsche und Hecken stark gegliedert sind, weist eher eine geringe Wertigkeit auf. Der Mittelund Unterlauf mit dem Gebiet des Gemeindeberges und seinen Kalkmagerrasen und Gehölzen ist demgegenüber sehr hochwertig. Unterhalb folgt ein Bereich Menzingerbachtal mit Feuchtwiesen, Großseggenrieden mit Frischwiesen und Altobstbeständen. Es kommen hier charakteristische Arten der Kalkmagerrasen, der Magerwiesen und des Extensivgrünlandes vor. 5. Fensterbach Neben der hohen Wertigkeit aus Sicht der Biotoptypen ist diese Raumeinheit insbesondere faunistisch sehr bedeutend. Die relativ hohen Zahlen an nachgewiesenen Arten sowie Arten, die in der Roten Liste aufgeführt sind, zeigen den Wert der Flächen am Fensterbach. (siehe Farbfoto Rückseite) 6. Ahrtal Das Ahrtal ist beidseitig im Wesentlichen durch die mäandierende Ahr mit Ufergehölzen und Grünlandnutzung geprägt. Vereinzelt finden sich noch kleinere 47 Schmetterlingswiese an der unteren Dössbach. Hier stand ehemals der Lokschuppen der Ahrtalbahn mit Drehscheibe

48 Auwaldbereiche, entlang der Ufer zudem Pestwurzfluren und nitrophytische Saumgesellschaften. Auf den intensiv genutzten Flächen sind die Vegetationsbestände eher artenarm. Insgesamt kommt dem Ahrtal im überwiegenden Teil eine hohe ökologische Bedeutung zu. Im Abschnitt zwischen Auelbach (früher Richardsbach) und Haus Riental ist das im Plangebiet einzige Vorkommen der in ganz Nordrhein- Westfalen vom Aussterben bedrohten Quellgras- Gesellschaft. Von den Heuschreckenarten sind hier nachgewiesen die Große Goldschrecke, die Sumpfschrecke und die Langflügelige Schwertschrecke. Typische Arten von Spinnen und Arten für waldfreie Ahrrandstreifen Feucht- und Naßbiotope der Roten Liste, sowie Laufkäfer zeigen sich in hoher Artenzahl. Ein zusätzliches Element des Ahrtales stellt die ehemalige Ahrbahntrasse dar, die aus floristischer Sicht sehr interessant ist. Für die Geburtshelferkröte stellt der Bahndamm einen besonders geeigneten Sommerlebensraum dar. 7. Göttersbach (Jöddeschbach) Der sich hauptsächlich aus Dränagerohren im Grünlandbereich am südöstlichen Ortsrand von Uedelhoven bildende Göttersbach fließt entlang der Kreisstraße 43 und mündet gegenüber Haus Riental in die Ahr. Nach der Gewässerstrukturgüte und den Bewertungsparameter Wasser und Ufer ist dieser früher als sogenannter Vorfluter dienende Bach meist als deutlich beeinträchtigt ein- Göttersbach zustufen. Hierzu führt u.a. die mehr oder weniger naturgemäße Krümmung, die zum Teil erhebliche Eintiefung und verminderte Breitenentwicklung. Die Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung und der Ausprägung der Uferstreifen spiegeln sich in der Bewertung stark wider. 8. Wellemsbach Das Quellgebiet dieses Rinnsales liegt in der Flur Steinkaul, unterhalb des Michelsberges, nordwestlich von Uedelhoven. Im Kontakt zu den Kiefernforsten und verbuschten Schillergrashängen mit ihren Enzianen stehen die Kalkmagerrasen und Feuchtwiesen/weiden des Talgrundes. Dieses Nebental der Ahr beherbergt eine Vielzahl gefährdeter Pflanzenarten und ist auch aus zoologischer Sicht sehr bedeutsam. Die Fettwiesen der Talaue weisen insgesamt eine mittlere bis hohe ökologische Wertigkeit auf (siehe Foto Rückseite). Autor: Erwin Stein, Kreuzstr. 40, Uedelhoven. Ein besonderer Dank gilt dem Kreis Euskirchen, Amt für Umweltschutz, Frau Fleuter ( ), für die Informationen, Beratung und Korrekturen. 48

49 Hortus sanitatis der Garten der Gesundheit Von Hedwig Dumon und Erwin Stein Im 19. Jahrhundert, als die Welt sich noch auf das Dorf und seine engere Umgebung beschränkte, mussten die Menschen in allen Lebensbereichen mit dem zurecht kommen, was die Natur ihnen bot. Das wenige Bargeld, das sie erwirtschaften konnten, wurde für das gebraucht, was im Dorf nicht produziert werden konnte, Nägel und Draht, Öl und Petroleum zum Beispiel. So kam es, dass die Menschen gelernt haben, die Heilkräfte der Natur zu nutzen. Überlieferung und Erfahrung führten zu einem recht umfangreichen Wissen über die Wirkungsweise der Kräuter, die in fast jedem Bauerngarten angepflanzt und genutzt wurden. Da wuchs zum Beispiel das Bohnenkraut, das die meist sehr deftige Hausmannskost besser verdaulich macht und bei Blähungen und Durchfall hilft. Liebstöckel wurde schon zur Zeit Karls des Großen als Gewürz und Heilpflanze geschätzt. Macht einen guten Magen und vertreibt die Winde, schrieb einer seiner Köche. Kümmel wächst in unseren Gegenden wild, wenn er auch zu Würz- und Heilzwecken kultiviert wird. Er ist eins der ältesten Gewürze der Welt, fördert die Fettverdauung, ist gallefreundlich und passt als Gewürz zu fast jeder Speise. Sogar in die Tierheilkunde hat der Kümmel Eingang gefunden. Er wird bei Koliken von Pferden und Rindern angewendet. Pfefferminze fehlte in keinem Garten. Sie liefert nicht nur einen aromatischen Tee, sondern wirkt sich auch wohltuend auf Magen, Darm und Galle aus. Der Arznei-Salbei ist keine Pflanze, die bei uns von Natur aus vorkommt, aber die medizinisch wirksame Pflanze, die aus dem Mittelmeerraum kommt, wird auch bei uns kultiviert. Man verwendet nur die Blätter, die als Tee bei Entzündungen in Mund und Rachen helfen, den Schweiß reduzieren und bei Entzündungen allgemein desinfizierend und krampflösend wirken. Aber Salbei ist auch eine würzige, leicht bittere Speisezutat bei Leber, Schaffleisch, Käseauflauf, Tomaten. Rosmarin ist ebenfalls eine Mittelmeerpflanze, die aber bei uns schon seit der Römerzeit bekannt ist und angepflanzt wird. Leider ist Rosmarin nicht winterfest und muss jedes Jahr neu ausgesät werden. Als Gewürz wird er zu Gemüsesuppen, Gemüseund Fleischeintöpfen, Braten und Bratensoßen, Geflügel und Pilzen gegeben. Als Medizin hat er eine große Breitenwirkung, wird aber vor allem bei nervöser Erschöpfung, Herz- und Kreislaufbeschwerden und zur Stärkung Genesender angewendet. Keine Weihnachtszeit ohne Anisplätzchen! Auch Anisschnäpse erfreuen sich 49

50 nicht nur in Frankreich großer Beliebtheit als Verdauungshilfe nach einem reichlichen Essen. Aber nicht nur als Gewürz und Heilmittel gegen Blähungen wird Anis eingesetzt, er spielt auch eine nachhaltige Rolle bei der Behandlung des Hustens und ist vor allem bei Kindern beliebter als der wirkungsvollere Fenchel. Der Fenchel ist eine Doldenpflanze, die leicht mit anderen, giftigen Doldengewächsen verwechselt werden kann. Deshalb ist die Aufzucht im Garten sicherer als das Sammeln in der Natur. Außer als Gewürz für Brot und andere Backwaren wird er auch seiner verdauungsfördernden Wirkung wegen für Krautgerichte verwendet. Eine Variante des Fenchels ist sogar selbst ein leckeres Gemüse. Sebastian Kneipp empfahl Fenchel als effektives Hustenmittel, bei Lungenleiden sowie Keuchhusten und Asthma. Die Körner der Senfpflanze sind sehr beliebt in der Volksmedizin. Es gibt Senfpflaster gegen Rheuma, Ischias und Gicht, Senfspiritus für Einreibungen bei Muskelschmerzen, Verstauchungen, Verrenkungen und Rheuma, Senfwickel gegen fiebrige Bronchialkatarrhe. Senf hat auch in der Kochkunst eine sehr breite Verwendung. Wermut und Beifuss sind für einen guten Gänsebraten bzw. die Verdauung desselben ungemein hilfreich. Beifuss ist ein wenig milder, aber beide Würzpflanzen helfen bei der Verdauung fetter Speisen. Wermut vor allem hilft auch bei Gallenbeschwerden, egal ob es sich um Gallensteine, Störungen des Gallenabflusses, eine chronisch entzündete Gallenblase oder die Nachbehandlung einer Gallenkolik handelt. Das Wermutkraut heißt lateinisch Absinthii Herba. Mit dem Begriff Absinth wird auch ein Schnaps aus Wermut bezeichnet, der aber gesundheitlich höchst bedenklich ist, weil die im Wermut eingeschlossenen giftigen Öle frei gesetzt werden. Diese Öle verursachen Zittern, Kopfschmerzen, Schwindelanfälle, Muskelkrämpfe und sogar Bewusstlosigkeit. Es sind nicht allein die Kräuter, die Heilwirkung haben. Da ist der Knoblauch, der vielen Gerichten erst den richtigen Geschmack gibt, aber als Medizin schon seit mehr als 5000 Jahren wirksam eingesetzt wird, vor allem bei Erkrankungen der Atemwege wie Bronchitis und Keuchhusten, aber auch bei Magen- und Darmstörungen, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schwäche und Leistungsminderung. Die Zwiebel gehört zu den vielseitigsten Pflanzen im bäuerlichen Hausgarten. Sie fehlt in kaum einer Speise, ist aber auch ein medizinisches Breitbandprodukt. Sie wirkt sekretionsanregend, verdauungsfördernd, appetitsteigernd, wassertreibend, wundheilend, und ist zudem ein ausgezeichnetes Vorbeugungsmittel gegen Grippe, Schnupfen, Husten und Halsentzündungen. 50

51 Weißkohl, aus dem sich (fast) alle anderen Kohlsorten entwickelt haben, ist nicht nur ein leckeres Gemüse und in Form von Sauerkraut ein Vitamin C Lieferant im nährstoffarmen Winter, er hat auch einen sehr heilsamen Einfluss auf Magengeschwüre und Geschwüre überhaupt. Meerrettich wird heute industriell angebaut. Aber unsere Großmütter rieben ihren Meerrettich unter Tränen noch selbst, bevor sie ihn zu kaltem Braten, zu Rind- und Schweinefleisch und fetter Wurst anrichteten. Er wirkt leicht antibakteriell, sollte aber wegen seiner Hautund Schleimhaut reizenden Stoffe sparsam angewendet werden. Daher sind die als Hausmittel gegen Husten, Rheuma, Asthma und Kopfschmerzen empfohlenen Umschläge mit viel Vorsicht anzuwenden. Nicht nur Würzpflanzen wurden im Bauerngarten angebaut. Und der Blumenschmuck im Garten war kein Selbstzweck. Im Juni beginnt die Malve zu blühen. Ihre bläulichen bis rosaroten Blüten wuchsen am Zaun entlang und waren eine Freude für jedes Auge. Aber diese schönen Blüten waren und sind Bestandteil vieler Hustentees und helfen auch bei Entzündungen in Mund und Rachen. Ähnlich entzündungshemmend ist die Kamille. Sie war früher ein regelrechtes Unkraut, ist aber heute auf Grund der vielfachen Düngung so gut wie verschwunden. Kamillentee wird innerlich und äußerlich angewendet und findet auch im Dampfbad Verwendung. Er wirkt entzündungswidrig, krampflösend und beruhigend Ein wunderschöner Farbakzent im Garten ist auch die Ringelblume. Als Tee hat sie heute viel von ihrer Bedeutung verloren, aber äußerlich wird sie immer noch als ausgezeichnetes Mittel gegen Hautverletzungen aller Art angewendet. Rezepte zu den vorgestellten Kräutern siehe Seite 84. Alle hier vorgestellten Pflanzen wurden in dem Buch: Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Gräfe und Unzer, beschrieben und in den 1970ger Jahren vom damaligen Bundesgesundheitsministerium auf ihre Wirksamkeit getestet und positiv bewertet worden. 51

52 Alte Hausrezepte Gerade in Zeiten, in denen es in den abgelegenen Orten der Eifel keinen heilkundigen Arzt oder Tierarzt gab, in denen es so gut wie unmöglich war, sich in Apotheken teure Medizin zu besorgen, in denen es schier unmöglich war, einen Arzt aufzusuchen, war ein Landmann bei auftretenden Krankheiten bei Mensch und Tier auf Gedeih und Verderb von volkskundlichen Rezepten und überlieferten Hausmitteln abhängig. Dies umso mehr, wenn in vielen Fällen das "Verbeten" oder "Segnen" von Krankheiten durch "Leute, die mehr konnten als Brot essen", nicht mehr half. Hin und wieder finden sich alte Kladden, in denen mit Bleistift Hinweise auf Heilkräfte der Natur gegen Krankheiten notiert sind. Bemerkenswert ist dabei oft die Wertigkeit von Mensch und Tier. So finden sich in einem Heftchen 35 Rezepte, davon handeln 10 zur Linderung von Leiden bei Menschen und 25 gegen Krankheiten beim Vieh. Hier ein paar Auszüge: 1. So ein Stück Vieh sich verkält (erkältet) hat, so läst man den Ader und kocht ihm Tee von Kamillenblumen, dann wird das Vieh in die "wärmt" (ins Schwitzen) kommen und es wird besser. (läst Ader = bei einer Erkältung war die Gefahr groß, dass das Vieh an hohem Fieber einging. Um dem vorzubeugen, schnitt man Kühen und Schweinen meist ins Ohr und ließ sie bluten, in der Annahme, dass das fließende Blut auch das Fieber herausschwemmt. "Et Veh jitt jeblödecht!" 2. Wenn ein Stück Vieh nicht wiederkauen kann, so gibt man ihm faulen Käs ein; es hilft. 3. Wenn ein Kalb Pein im Leib hat, nimm ein halb Kaffeekäpchen von Leinsamen Öl, 3 mal Eifler Neun Heilplfanzen Kräuter Suppe Wählen Sie Ihre Eifler Heilpflanzen! mildes Aroma entfalten z.b.: Gänseblümchen, Giersch, Brennessel, weiße Taubnessel, würziges Aroma entfalten z.b.: Schafgarbe, Löwenzahn, Gundelrebe. säuerliches Aroma entfalten z.b.: Sauerampfer und Spitzwegerich knoblauch- Aroma entfalten z.b.: Bärlauch, Knoblauchsranke Rezept für eine Eifler 9 Heilpflanzen Kräuter Suppe: (4 Pers.) 8 Brennessel Blätter 8 Giersch Blätter 8 Vogelmiere Kraut 8 Löwenzahn Blätter 8 Spitzwegerich Blätter 8 weiße Taubnesselblätter und Blüten 20 Gänseblümchen Blüten 4 Gundelrebe Blätter und Blüten 4 Knoblauchsrauke Blätter. Zunächst 8 Kartoffeln in Gemüsebrühe garkochen. Die gereinigten Kräuter werden klein geschnitten, kurz vor Schluss werden 8 Kräuter der Kartoffelsuppe hinzugefügt. Wichtig: die Kräuter dürfen nur 10 Minuten ziehen; beim Kochen würden zuviel Bitterstoffe freigesetzt. Die Suppe in Suppentellern anrichten und mit je 1 Esslöffel Schafsjoghurt und ein paar Gänseblümchen verfeinern. so viel frische Milch und schütte ihm es ein. 4. Wenn ein Pferd Panzpeng hat, so nimm weißen Hundsdreck, Leinsamen Öl und frische Milch und schütte alles dem Tier ein. (Panzpeng = Leibschmerzen; Panz = Bauch, Wanst, Leib). Weißer Hundsdreck = eine seltene Ausscheidung beim Hund, wurde für Heilzwecke gesammelt). 5. Wenn ein Stück Vieh sich "verschnappt" hat, nimm ein halb Liter Wein und mache diesen warm, gebe was Pfeffer dazu und gebe es dem Tier. (verschnappt = zu schnell, hastig und vor allem zu kalt trinken; es wird viel Luft mitgeschluckt; Magenein- und ausgang können sich verschließen; starke Krämpfe). Oder beim Menschen: So ein Mensch das Wasser nicht lassen kann, koche eine Handvoll Hagebuttenfrüchte in Wasser und trinke davon; es ist gut für Bauchschmerzen zu lindern oder für Frauen um den Blutfluss (starke Regelblutung) zu stillen. Bei Zahnschmerzen nehme man 3 Teile Wacholder Öl und 1 Teil Tafelöl, damit reibt man die Wangen tüchtig ein. 52

53 Hausnamen Ursprünge und Bedeutung - Schon als Kind wunderte es mich, dass man in meinem Heimatort Uedelhoven zwei Namen hat, den Hausnamen (so heißt man, so wird man genannt) und den Familiennamen (so schreibt man sich). Wenn sich Üllewer (Uedelhovener) zu einem Glas Bier verabreden, geht es "aan Päfesch". "Gasthaus Pfeffermühle würde keiner sagen. Stattdessen werden die gewohnten, althergebrachten Hausnamen verwendet. Jeder im Dorf kennt "Schäfer Siggi", "Jänntches Pitter" oder "Kläckesch Pitter" der auf dem Andreashof wohnt; aber der eine oder andere wird schon überlegen müssen, wenn er nach den Familiennamen gefragt wird (Bonzelet, Kirwel bzw. Krämer). In dem rund nur noch leider 270 Einwohner zählenden Ort in der Mitte der Eifel - sind noch fast 80 althergebrachte Hausnamen in Gebrauch. Es stellt sich die Frage, wie lange es die Hausnamen gibt, wie sie entstanden sind und was sie bedeuten. I. Das Projekt Hausnamensschilder Nach jetzigem Kenntnisstand sind die weitaus meisten 200 bis 300 Jahre alt, mehr als zwei Dutzend kommen nachweislich bereits vor 400 Jahren im Dorf als Familiennamen vor, einige könnten sogar fast 600 Jahre zurück in die Vergangenheit weisen. Grundsätzlich ist bekannt, dass die Hausnamen lange vor Einführung der Grundbücher und der Einführung von Hausnummern und Straßennamen entstanden sind. Sie beziehen sich auf das gesamte Anwesen, also auf "Haus und Hof" einschließlich der Ländereien. Vielfach gehen sie auf den männlichen oder weiblichen Vornamen der Erbauerin oder des Erbauers zurück, in der mundartlich veränderten oder verkürzten Form oder natürlich auch auf den Familiennamen des Erbauers. Namen gebend waren oft auch prominente oder langjährige Bewohner ebenso wie Berufsbezeichnungen von Handwerkern, die sich das Haus erbauten und über Generationen darin wirkten. Damit hat der Hausname ungleich mehr Aussagekraft als der Straßenname und die Hausnummer: Der Hausname macht aus dem Haus etwas Besonderes, quasi ein Individuum, er erzählt eine Geschichte, die des Erbauers, oder einer Familie, die lange dort wohnte und den Namen prägte, oder des Handwerks, das darin ausgeübt wurde oder einer früheren Funktion zum Beispiel als Schule oder Lehrerwohnung. Allerdings ist festzustellen, dass der Gebrauch der alten, mündlich überlieferten Hausnamen im Schwinden begriffen ist. Viele Heranwachsende kennen die Hausnamen nicht mehr, manchem Neubürger ist die Tradition einfach fremd. Um die alten Hausnamen zu sichern und vor dem Vergessen zu bewahren, 53

54 sind einige Hausbewohner dazu übergegangen, an ihren Häusern eine Tafel mit dem Hausnamen anzubringen. Es fehlt eine Komplettierung und Dokumentation dieser Initiativen. Die Hausnamen sollten schriftlich erfasst und die Klärung von Bedeutung und Herkunft erforscht werden. Umfangreiche Recherchen in germanistischen und volkskundlichen Fachbüchern und Nachschlagewerken sind eigentlich nicht mehr erforderlich, die meisten Hausnamen sind nachgewiesen. Den Besitzern der Häuser sollte man anbieten, den Hausnamen, dessen Deutung und wenn möglich das Erbauungsjahr auf hochwertige, aber einheitliche Tafeln zu übertragen. Die Tafeln sollten an der Außenwand des jeweiligen Hauses angebracht werden. Damit wäre ein Großteil der alten Hausnamen vor dem Vergessen gesichert eine Art "geistiger Denkmalschutz mit dem gewünschten Nebeneffekt, dass damit das Bewusstsein für die alten Hausnamen belebt und letztlich die dörfliche Identität gestärkt wird. II. Die Frage nach den Ursprüngen. Für die Beantwortung der Frage nach der Herkunft der Hausnamen unseres Dorfes wurden Einwohnerlisten aus dem 17. und 18. Jahrhundert ausgewertet. Daraus konnten Schlussfolgerungen sowohl im Hinblick auf die Deutung und Entstehung wie auch der Kontinuität, also wie lange es die heutigen Hausnamen schon gibt und wann sie erstmalig in schriftlicher Form erschienen, gezogen werden. In noch älteren Dokumenten der Zeit um 1500 werden inzwischen vergangene, mittelalterliche Hofnamen benutzt, die wir kaum einmal in eindeutige Verbindung mit heutigen Höfen bringen können. Eine rühmliche Ausnahme bildet das Haus "Plönze". Der jetzige Hausname bezieht sich auf die Hausherrin vor 300 Jahren, eine Appolonia Godderts, Schwester des wohlhabenden Dollendorfer Pastors. Der hatte Plönze umbauen oder ganz neu errichten lassen. Davor hörte Plönze über 100 Jahre auf den Hausnamen Mungen, den Familiennamen der langjährigen Pächter (daher Flur Mungenpeisch ).Davor war Pächter die adelige Familie Krümmel von Nettersheim (daher Flur Kremmelspeisch ), die den Hof von von ihrer adeligen Verwandtschaft, der Familie von Mirbach, hatte: und das ist der mittelalterliche Name, Mirbacher Hof zu Uedelhoven. 54 Register von Pfarrer Thomae ( ). In der Liste sind größtenteils die Hausnamen aufgeführt.

55 Die älteste umfassende, schriftliche Quelle über die heute bekannten und benutzten Hausnamen finden wir im Lagerbuch unserer Pfarrei aus dem 17. Jahrhundert. Darin sind praktisch alle damaligen Bewohner mit ihren Hausnamen aufgeführt. Diese Haus- oder Familiennamen bestehen heute noch, so z.b.: Rieth (Reth), Hansen (Hanze), Cantzler (Kanzelesch), Fahs, Rinkes (Renkes), Klöckisch (Kläckesch), Baltes, Jänntges (Jänntches), Ewe, Frings (Frengs), Blomendahls, Webbers (Wöwwesch), Schulze (Scholze), Clahs (Klohs), Arent (Arenz), Plönze, Bäckesch, Köh, Fürfahs, Kratze,. Selbst die Straßen in Uedelhoven wurden nach Hausnamen benannt, z.b.: Ewejass, (Üxheimer Str.), Reethjass (Kreuzstraße), oder Eichengasse (vom Familiennamen Eich). Einige der alten Namen sind vergangen, weil die Häuser abgebrochen wurden,so z.b. Botten, Scheer, Keisch, Goerges, Cremesch, Backes, Nierse, Bowe, oder einen neuen Namen erhielten wie das Haus Mungen (seit über 300 Jahren als Haus Plönze bekannt). Der Zeitgeist spiegelt sich auch in der Zunahme der Bevölkerung und der Bautätigkeit wieder: Im 19. Jh. wurde das Dorf erweitert um den Bereich obere Kreuzstraße, Im Dahl oder auch Auf der Held. Zu den bereits genannten Namen kommen neue Namen: Mettele, Schmötz, Dahls, Müeresch, Kaus, Hellendahls, Waneresch, Lüesch, Frenges, Schrödesch, Steins, Krengs, Schomesch, Pittesch, Müllesch, Kostesch, u.a. Ein Blick auf die Namensliste der Einwohner Ende des 19. Jh. zeigt weitere neue Hausnamen: Wassongs, Bongerts, usw. Anfang des 20. Jh. kommen hinzu: owen zo Hellendahls, Nellesse, Haubrichs, Jade, Ruese, usw. Von den zuerst erwähnten Familien- oder/und Hausnamen bestehen einige seit über 350 Jahren, weitere seit Jahren. Die Familiennamen Weber und Johentges finden sich für Uedelhoven gar schon in Dokumenten der 1430er Jahre, könnten für Wöwwesch (Weber) und Jänntches (Johentges) also eine nahezu 600jährige Tradition anzeigen. Damit sind fast 90 Prozent der in alter schriftlicher Überlieferung genannten Familien noch heute als Haus- und/oder Familiennamen lebendig eine bemerkenswerte mehrhundertjährige Kontinuität der Namen. Die zeitliche Schichtung der Haus-/Familiennamen eröffnet einen Blick auf die Siedlungsentwicklung vom frühen 17. Jahrhundert an. Die stetig steigende Bevölkerungszahl seit Mitte des 17. Jahrhunderts, nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, geht einher mit dem Neubau von Bauernhöfen. Eine rapide Bevölkerungszunahme kennzeichnet das 19. Jahrhundert: Von 179 Einwohnern im Jahre 1701 stieg die Bevölkerung bis zum Jahre 1887 auf

56 Einwohner. Diese schlug sich in einer regen Bautätigkeit vor allem an den Ausfallstraßen (heutige Kreuzstraße, Üxheimer Straße), sowie einer Siedlungsverdichtung im Ortskern nieder. III. Die Erklärung der Haus-/Familiennamen Wie bereits einleitend bemerkt, muss zwischen Familiennamen einerseits und Hausnamen andererseits unterschieden werden. Familiennamen ändern sich oft (manchmal in jeder Generation), Hausnamen wechseln seltener, aber auch (siehe Beispiel "Plönze). Hausnamen wurden auch "mitgebracht" wie in den Fällen "Kratze" oder "Mettele". So wohnt "Lüesch Helmut" an Dahls und heißt Wagener und Ewe Maria ist eine geb. Pick und wohnt an Reth. Die Haus- und Familiennamen haben sich im Laufe der Jahrhunderte verändert; bei einigen ist die Herleitung leicht zu erkennen. Insbesondere trifft dies für die männlichen oder weiblichen Rufnamen oder Berufsbezeichnungen zu. Wie die Familiennamen können die Hausnamen auf sechs Gruppen entsprechend ihrer Herleitung verteilt werden. Hier ein Auszug: 1. männliche und weibliche Rufnamen: Patronyme ( Vaternamen ): Vater, Schwiegervater, Bruder, Onkel, Pate, Schutzpatron; Matronyme ( Mutternamen ): Mutter, Gattin, Schutzpatronin. Hier z.b.: Jänntches (von Johann), Ewe (von Eva oder Evert=Eberhard), Frengs (Severin), Fahs (Servatius), Arens (Arnold), Klohs (Nikolaus), Plönze (Apollonia), Jerretz (Gerhart), Pittesch (Peter), Nierse (von Dionysius). 2. Berufsnamen: Direkte B.: Gewerbe, Ämter, Aufgaben Indirekte B.: Werkzeug, Material, Tätigkeit, Arbeitskleidung,, Produkt Hier z.b.: Schmötz (Schmied), Wöwwesch (Weber), Schäfer, Schomesch, Schrengesch, Köh (Kuhhirte), Waneresch (Stellmacher, Wagenbauer), Kostesch (Küster), Kanzelesch (Canzler= wahrscheinlich ein Kanzlist, also Beamter der Arenberger Herzöge, denn der Familienname kommt von Aremberg). 3. Herkunftsnamen, Familiennamen: Völker, Länder, Stämme, Regionen, Ortschaften Hier z.b.: Müllesch (Familienname Müller), Schrüedesch (Name stammt aus Reetz), Hellendahls (von Hellenthal), Blomendahls (von Blumenthal), Lüesch (Löhr = Familienname aus Antweiler), Meiesch (von Meyer), Jungbluths, Nellesse, Haubrichs, Marxe, Fürfahs, (alles Familiennamen der Bauherren). 4. Wohnstättennamen: Hofname, Landschaft, Geländeform (Hügel, Berg, Ebene, Vertiefung), 56

57 Bodenbeschaffenheit, Bewuchs (Bäume, Wiesen, Äcker), Gewässer (Bach, See, Quelle), Grenze, Wege. Hier z.b. Helte, Dahle, Komme, Hoehmse, Müeresch, Dahls, Scheer (Wegeschere), Keisch (Keuchen), Bongertz (Bongert), Recher (Reeg, Abhang), 5. Übernamen: Körperliche Merkmale, Charakter, Verhaltensweisen, Gewohnheiten, Lebensgeschichte, Ereignisse/Zeiten, Besitzverhältnisse, Kirche/Glaube, Würdenträger Hier z.b. Heerches (Pfarrhaus), Scholze (Schultheiß), 6. Mitgebrachte Namen: Namen, die von eingeheirateten aus anderen Orten "mitgebracht" wurden. Hier z.b.: Kratze (1704 aus Schloßtal), Mettele (aus Leudersdorf), Hähne (aus Aremberg). Ungeklärt sind zur Zeit u.a. die Hausnamen: Engels, Rurse, Krengs, Fouse, Reth (Rieth). Die neueren Häuser der Baujahre ab ca. Mitte des 20 Jh. haben oft nur "Pseudonamen", sie wurden zwar nach altem Brauch auf Kirmesmontag, früher Martinskirmes im November, heute Patronatsfest Mariä Himmelfahrt im August, getauft, erhielten aber meist einen sogenannten "Kunstnamen" der sich nicht "einbürgerte", also im Sprachgebrauch nicht durchsetzte. Hier z.b.: Haus Sonnenschein, Haus Landleben, "Charlottchen", und andere. Die Bewohner dieser Neubauten werden heute noch oft mit ihrem Herkunftsnamen benannt. Hier auszugsweise z.b.: Steins Erwin im Hause Pöstjes, Lüesch Helmut aan Dahls, Ruese David aan Schmötz, Engels Bernhard aan Haus Klohs, Baujahr 1853, Damals wohnte hier die Familie Peter Eich. Der Hausname ist abgeleitet vom Namen des Bauherrn eines hier stehenden Vorgängerhauses: Nikolaus. Ist er auch der im Lagerbuch von Pfarrer Thomae 1698 erwähnte Claß Niclaß?(siehe Weckepeller 4,3 S. 7) Werners, Müeresch Anneliese im Haus Landleben, Wöwwesch Hein im Hause Fernblick, Frenges Thomas im Haus Klöckersfeld, Dahle Hannelore im Charlottchen, Meiesch Andreas in seinem neuen Hause "aan Scheer" (das Baugrundstück gehörte den ehemaligen Bewohnern des abgebrochenen Hauses "Scheer"). IV Stolz auf gute Traditionen! Zum Teil mag sich die in Uedelhoven so ungebrochen starke Kontinuität in der Benutzung der Hofnamen darauf gründen, dass unser Dorf rechtlich die meiste 57

58 Häusertaufe aan Waneresch Zeit ein gewisses Eigenleben führte. Seit dem hohen Mittelalter gehörte Uedelhoven als ganzes Dorf dem Marienstift in Prüm. Das Marienstift stellte den Pastor, und dieser war als Vertreter des Marienstifts gleichzeitig auch der weltliche Grundherr des Dorfes. Die Üllewer lebten so als selbstbewusste, direkte Lehnsnehmer der Kirche mit viel lokaler Eigenverwaltung, einschließlich eigenem Gericht, eigenen Sendschöffen (= Kirchenvorstand) recht gut und überdurchschnittlich frei deutlich freier als heute in mehr als einer Hinsicht (nicht weinen, liebe Bundesrepublik). Nachbardörfer, die unter direkter Herrschaft einer Adelsfamilie standen, hatten deren Jagdlust quer über alle Felder, viele Frondienste, oft unnötige Bauwut (Burgen!) und die endlose Regelungswut solcher Miniaturverwaltungen zu ertragen, zu erleiden. Wenn Uedelhoven diesen Status auch im 16. Jahrhundert verlor und statt des Marienstifts nun weltlicher Adel teils das Sagen bekam, so stellte das Marienstift doch weiter bis um 1800 den Pastor, und der hieß hier im Dorf nicht umsonst bis zuletzt de Hehr, also der Herr, der Chef. Der Adel wurde mit uns nie so richtig warm (und umgekehrt), die Uedelhovener Gemeinde zankte ihre weltlichen Herren mit erstaunlich zahlreichen Prozessen und Beschwerden. Aus den glorreichen Zeiten unter dem Krummstab der Prümer Stiftsherren hielt sich in Uedelhoven ein gewisser stolzer, freier Geist, der sich nicht gern staatlichen Anordnungen beugte, seinem Dorf und seinen Höfen die Treue hielt - und deren altererbten Namen erst recht. Nicht einmal vor den Nazi-Gewaltherren hatten die Üllewer Respekt. Als am Ende des schon klar verlorenen Krieges die letzten verbliebenen Männer des Dorfes an der Front verheizt werden sollten, fuhr der ganze Trupp auf Geheiß zweier älterer und besonnener Veteranen einfach nicht hin, trotz Todesdrohung. Dazu gehörte Rückgrat und eine wirklich erstaunliche Eigenständigkeit! Lasst uns diesen frischen Geist erhalten und entfalten und den Hausnamen die Ehre zukommen lassen, die sie ehrlich verdient haben. Zusammenstellung: Erwin Stein und Peter Kirwel 58 Seit je her veranstalten die Vereine des Dorfes die Kirmes und die dabei vollzogene Häusertaufe wird vom Junggesellenverein durchgeführt. Gemäß einer Liste aus dem Jahre 1701 (Archiv Arenberg in Edingen D 4304) gehörten dem JGV an: Ringes Pitter, Klöckers Diederichs seine zwei Söhne Johannes und Pitter, Kühe Johannes sein Sohn Matheis, Annemarie Thewelt ihre 2 Söhne Pitter und Johann, Fahs Anna ihr Sohn Mechel, Kesselers Süß (Susanna) ihr Sohn Caspar, Reeth sein Sohn Heinrich und Botten Sting (Christine) ihr Sohn Tönnes (Anton). Unterzeichnet ist die Liste von den Gerichtsscheffen Nicolaus Wagener und Heinrich Weber.

59 Hausnamen (von Hedwig Domun, geboren aan Jerretz) Ein Kannenbock an der ehemaligen Schmiede Meiesch um Das Foto wurde vom Hause Jerretz aus geschossen mit Blick Richtung Scholze. Als ich ein Kind war, war ich in den Sommerferien oft bei meinen Großeltern in Uedelhoven zu Besuch. Es gefiel mir recht gut, nicht zuletzt auch darum, weil niemand Zeit hatte, auf mich Acht zu geben. Und so streunte ich im Ort herum und hörte den Leuten zu. Bald fiel mir auf, dass meine Mutter immer nur Jerretze Traut genannt wurde, nie mit ihrem Geburtsnamen und schon gar nicht mit ihrem Ehenamen. Das wunderte mich doch sehr und eines Tages fragte ich meine Mutter danach. Sie antwortete eilig zwischen zwei Arbeitsgängen: Das kommt von Ohm Jerretz. Viele Jahre später fand ich Ohm Jerretz tatsächlich in unserer Stammtafel wieder. Er war aus Üxheim gekommen, hatte ein Mädchen aus Uedelhoven geheiratet und mitten im Dorf das erste Haus gebaut, das nach seinem Namen benannt worden war. Da wurde mir zum ersten Mal die Bedeutung von Hausnamen bewusst und dass sie offensichtlich wichtiger waren als Personennamen. Ohm Jerretz (Gerhards) war da nämlich schon 30 oder 40 Jahre tot, und seine Nachfahren hießen noch zu seinen Lebzeiten Gossen. Gegenüber von Jerretz liegt der Hofplatz Kläckesch. Dort war zu meiner Kinderzeit der Lebensmittelladen. Während meiner beruflichen Arbeit fiel mir eines Tages ein Buch in die Hände, das Protokolle aus dem Kloster Prüm enthielt. Die Inspektoren des Klosters waren um 1600 herum in alle Klostergüter gereist, um zu prüfen, ob auch die Abgaben und Zehnten korrekt abgeliefert worden waren. Da große Teile der Uedelhovener Flur im Besitz des Klosters Prüm waren, habe ich ein wenig neugierig herumgeblättert. Mit großem Erstaunen las ich, dass ein gewisser Klökisch eine Beschwerde gegen das Kloster vorgebracht hatte. Klökisch Kläckesch war also schon seit über 400 Jahren der Name der Hofstelle gegenüber von meinen Großeltern. Mehr als 400 Jahre sind für die Benennung eines Hofgutes eine sehr lange Zeit. Die Bewohner und ihre Namen haben in der Zeit häufig gewechselt, sei es durch Heirat, Vererbung, Verkauf, was auch immer. Der Hof war abgebrannt und wieder aufgebaut worden, aber in allen Zeiten hat er die Identität seiner Bewohner bestimmt und diese haben von ihm ihr Selbstverständnis bezogen. Nirgendwo ist deutlicher zu spüren, wie tief die Menschen durch Jahrhunderte hindurch im heimatlichen Boden verwurzelt waren und sind. Wen wundert es, dass ich schon recht groß war, bevor mir auffiel, dass meine Tante Mettele eigentlich Schröder hieß? 59

60 Durch Urtheil auf ewig der Herzoglichen Landen verwiesen Heimatlos verfolgt gebrandmarkt von Dr. Peter Neu, Bitburg Über Kaiser, Könige, Feldherren berichten die Geschichtsbücher, über das Leben und Leiden der armen Leute findet man nur wenig oder nichts in ihnen. Eine Quelle des Arenberger Landes aus dem Jahre 1780 führt uns vor Augen, welch hartes Los eine arme Familie treffen konnte. Am 23. September 1780 erschien an der Arenburger Burgpforte ein Kerpener Bote. Er brachte ein Inquisitions-Protokoll des Kerpener Landschulheißen Platzbecker. Darin war zu lesen, dass der Feldwebel Moers einen Mannskerll und zwey Frauwleuth sambt einem Kint als Gefangene zur Burg Kerpen gebracht habe. Er habe die Personen in Niederehe im Hause Schnorrenberg getroffen und verhaftet. Zwar habe der Mann einen Pass vorgezeigt, aber dennoch seien die Leute als Vagabunden und Landstreicher anzusehen. Sie seien nun im Kerpener Burgkerker. Die Inquisition (= Befragung,) habe einige sehr merkwürdige Einzelheiten ergeben, wie Platzbecker berichtete: Eine der inhaftierten Frauen sei das 16 Jahre alte Mädchen Susanna Zell. Sie berichte, dass sie in Uersfeld geboren und dass ihre Eltern Johann und Maria Catharina Zell seien. Ihr Vater Johann sei im Arenberger Land sicher noch gut bekannt, weil er im September 1778 inhaftiert gewesen und wegen eingestandenen doppelten Ehebruch nach ausgeschworner Urphede (= Verzicht auf Rache) des Landes ewig verwiesen und mit ruthen ausgehauwen worden sei. Susanna wurde gefragt, ob nicht auch sie vor zwei Jahren des Landes verwiesen, Urfehde geschworen und dies auch mit ihrem Handzeichen bekräftigt habe. Sie bekannte, dass es so sei. Platzbecker hielt ihr daraufhin vor, dass sie also einen Meineid geschworen, weil sie die heylige angelobte Urphede durch ihre Rückkehr gebrochen habe. Das Mädchen gab kleinlaut zu, dass sie daran nicht gedacht und gemeint, dass das nit viel auf sich hätte. Der Richter erklärte, weil sie einen Meineydt gegen Gott zu verantworten und gegen herzogliches Gebot verstoßen habe, müsse sie bestraft werden. Befragt nach ihren letzten Aufenthaltsorten, bekannte sie, dass sie sich zuletzt in Sayn jenseits des Rheins bei ihrem Vater aufgehalten habe. Der aber sei im März gestorben. Nach dessen Tod sei sie über den Rhein nach Andernach gekommen und dann quer durch die Eifel bis zu dem kleinen Ort Usch (an der Kyll) gegangen, wo sie beim Schultheißen Emmerich als Kuhmagd das Vieh versorgt habe. Sonst habe sie sich mit Riehmen- und Strumpfbandelen machen ernährt. Einen Pass habe sie nicht. Zuletzt habe sie bei ihren beiden Begleitern als Magd gelebt und deren Kleinkind tragen müssen. Als Lohn habe sie ihre Kleider bekommen, und sie sei damit zufrieden gewesen. Nach diesen Auskünften wurde Susanna zurück in den Kerker gebracht. Anschließend befragte Platzbecker getrennt die beiden erwachsenen Be- 60 Schloss Arenberg nach einer

61 schuldigten. Es war der etwa 50 Jahre alte Heinrich Dähler und seine Ehefrau Anna Maria. Der Mann berichtete, er stamme aus Mannebach, wo sein Vater Hans und auch er Nachrichter (= Henker, Scharfrichter) gewesen seien. Jetzt aber gehe er in der Welt herumb, weillen zu Mannebach nichts mehr hette. Die dasige Herrschaft (habe) ihme sein Hauß abreißen lassen. Er ernähre sich mit Riemen und Strumpfbendelen machen, hätte auch etwas Spengelen, Hembdenknöpf, Nähenadelen. Er besitze einen Pass der Trierischen Regierung für sich, seine Frau, für zwei Söhne, eine Tochter und ein Kleinkind. Er sei zuletzt im Trierischen und Kölnischen Land umhergezogen und habe keine bestimmte Wohnung. Seine Frau Anna Maria sei diejenige Person, mit der Johannes Zell in Ehebruch gelebt habe und die deshalb vor zwei Jahren in Aremberg im Kerker gelegen habe. Sie sei nach der Verurteilung zu ihm zurückgekehrt und er habe sie wieder als Ehefrau aufgenommen. Aber sie habe ihn dann trotzdem bald wieder verlassen und sei noch einmal zu Zell nach Sayn gegangen und demselben in beständigem Ehebruch bis zu seinem in letzten Fasten erfolgtem Tod angehangen. Danach habe er sie aber wieder auf vieles Zureden angenommen und bis heute behalten. Zells Tochter Susanna, ihre Begleiterin, sei ihre Magd. Er habe sie vor etwa drei Monaten bei St. Thomas (an der Kyll) wieder gefunden, und sie habe sich ihnen angeschlossen. Schließlich wurde er gefragt, wer das Kleinkind sei. Er erklärte, das sei das Kind seiner Tochter, die ihrem Mann, einem Soldaten, nachgangen. Deshalb kümmerten er und seine Frau sich jetzt um das Enkelkind. Nun brachte man Anna Maria Dähler aus dem Kerker. Auf Befragen bekannte sie, dass sie vor zwei Jahren mit Johannes Zell wegen Ehebruchs in Aremberg inhaftiert gewesen sei. Sie bekannte auch, dass man sie damals durch Urtheil auf ewig der Herzoglichen Landen verwiesen und zu einer Auspeitschung verurteilt hatte. Man habe ihr aber gnädig die Ruthenstreich nachgelassen, weil ihr Ehemann (Dähler) sie wieder zu sich nahm. Dähler habe ihr so die schimpfliche Bestrafung erspart. Jedoch habe sie mit ansehen müssen, wie ihr Geliebter Johannes Zell ausgepeitscht wurde. Sie habe damals die Urfehde geschworen und sich verpflichtet, nie mehr Arenberger Boden zu betreten. Trotz der Güte ihres Mannes habe sie diesen bald wieder verlassen und sei erneut zu ihrem Liebhaber nach Sayn gezogen. Nach dessen Tod habe der gutmütige Dähler sie nach vielem Bitten dann wieder zur Frau genommen. Nun wurde sie gefragt, warum sie dem feyerlichen Eydt entgegen auff so Gottesvergessene Arth in Herzogliche Landen zurückzukehren gewagt habe. Ihre Antwort war kurz und bündig: Sie hätte eß nicht so harth gemeint. Der Landschultheiß hielt ihr vor, wenn sie noch ein Funken Christenthumb in sich habe, müsse sie wissen, dass dies strafbar sei. Die Frau bat kleinlaut um gnädige straff! Als letzte Aufenthaltsorte nannte sie Laubach, Sayn und schließlich Niederehe. Das Mädchen, das mit ihnen durchs Land ziehe, sei eine Tochter des Johan- 61

62 nes Zell. Sie sei zusammen mit ihr vor zwei Jahren inhaftiert gewesen, obwohl sie noch ein halbes Kind war. Damit war die Befragung der armen Leute zunächst abgeschlossen. Schließlich erstellte der Landschultheiß ein Inventarium der Habseligkeiten, die man bei den Inhaftierten gefunden hatte: Eine kleine alte Ziegh (= Hülle, Decke) mit 3 paar alten Strumpffen sambt einem alten Hembd 15 paar wullene Strumpfbendelen 3 Dutzend Riemen 2 zinnen Löffelen ein lederner neuer Riemen 14 Klüppel mit etwas Garn 2 holtzene kleine Instrumente zum Strumpfbendelen machen 2 Klewen Garn ein Glaßfläschchelgen erbauter Turm auf dem Aremberg. Hier stand das Schloß der Herzöge von Arenberg. Der Turm wird heute betreut vom Förderverein Aremberg. Diese dürftigen Habseligkeiten zeigen, dass es sich bei den Inhaftierten um arme, bedauernswerte Leute handelte. Ohne ein Zuhause und ohne rechtes Einkommen fristeten sie offenbar mühsam vor allem als Hausierer ihr Leben, von Straftaten ist keine Rede. Es waren vermutlich rechtschaffene, sehr arme Leute, die sich zu allem Elend durch ihren Lebenswandel außerhalb der Gesellschaft gestellt und damit ihr Schicksal noch verschlimmert hatten. Der Vater Susannas, Johannes Zell, stammte ursprünglich aus dem Jülicher Land, die Mutter aus Mülheim am Rhein. Wo sie im Arenberger Land lebten, sagt die Quelle nicht. Durch die ehebrecherische Beziehung Zells zu der Ehefrau des Heinrich Dähler machten sowohl er als auch die Frau sich strafbar. Ohne Heimat führten sie nach ihrer Haft offenbar ein unstetes Leben. Es fällt auf, dass auch der rechtmäßige Ehemann Heinrich Dähler durch die Ereignisse seinen Beruf verlor und sein Dorf verließ und dass man aus welchem Grund auch immer sein Haus in Mannebach niederriss. Die Arenberger Regierung sah sich nach dem Bericht des Kerpener Landschultheißen genötigt, umgehend dem Herzog einen ausführlichen Bericht zu senden. Man erinnerte daran, dass Johannes und seine Tochter Susanna Zell, aber auch Anna Maria Dähler, durch Urteile vom 26. und 29. September 1778 der herzoglichen Landen auf ewig verwiesen worden. Jetzt seien die Frau und das Mädchen als meineidige Leuthe zurückgekehrt. Sie müssten mit empfindlichem Ruthenaushauen und Ruckenbrandmarcken bestraft werden. Die Arenberger Regierung stellte es dem Herzog gehorsamst anheim, wie er die Angelegenheit entscheiden möge. Leider ist das Urteil des blinden Herzogs nicht er- 62

63 halten. Man kann davon ausgehen, dass der als aufgeklärter Landesherr bekannte Herzog mit nicht allzu großer Strenge gegen das erst 16 Jahre alte Mädchen verfuhr, das als Kind mit 14 Jahren bereits die Verbannung aus dem Arenberger Land erlebt hatte. Die vorbestrafte Anna Maria Dähler dürfte wahrscheinlich nicht ungestraft davon gekommen sein und als Gebrandmarkte das Arenberger Land verlassen haben. Die Quelle macht vor allem deutlich, wie unbarmherzig und hart in früheren Jahrhunderten das Schicksal Menschen traf, wenn sie ihren Wohnsitz und die Geborgenheit eines Ortes oder einer Familie verlassen mussten. Wer die Heimat verließ, war meist nirgends willkommen und wurde überall argwöhnisch betrachtet. Wer wegzog ging ins Elend, ins fremde Land. Nur selten gelang dann noch eine Rückkehr in ein geordnetes Leben. Anita sagt Danke für die spontane Hilfe zu Gunsten der Kinder aus der Ukraine. Die Kinder und die Betreuerin Irina bedanken sich auf diesem Weg noch einmal bei allen, die diese Hilfeaktion unterstützt haben. Sie waren überwältigt von der Anteilnahme ihrer Schicksale und sehr überrascht, das ihnen aus Deutschland so viel Hilfe entgegenkommt. Ich durfte dabei sein wie die Kinder in Blankenheim aus dem riesigen Berg von Kleiderspenden für sich oder Familienangehörige etwas aussuchen konnten. Der Spaß und die Freude über diese Kleinigkeiten hat mir gezeigt, dass es richtig war etwas zu tun. Insgesamt sind bei mir 650,00 an Geldspenden angekommen. Von diesem Geld habe ich für die 36 Kinder jeweils eine Tüte vorbereitet, die eine Decke, Schreibmateriel (Mäppchen, Block, Stifte, Spitzer usw.), Süßigkeiten ( das Größte überhaupt für die Kinder), T-Shirt und etwas für die24 Stunden lange Reise zurück in die Ukraine beinhaltete. Es blieben 250,00 übrig, die ich der Betreuerin Irina, die mir von der Lage in diesem Lager berichtet hat, mitgegeben habe. Sie wollte davon Medikamente kaufen, die dort natürlich sehr dringend benötigt werden. Wenn man dem Bericht der Betreuerin zuhört, fehlen einem die Worte und man kann es gar nicht fassen, dass dies in Europa geschieht. Die Finanzierung der Bedürfnisse dieser Menschen dort wird von der Stadt/Staat mit ca. 10 Prozent unterstützt, alles andere wird durch Hilfsorganisationen oder private Spenden übernommen. Die Christliche Gemeinde in Blankenheim hatte durch einen befreundeten Pastor in der Ukraine von dem Leid der Menschen dort erfahren. Sofort haben sich Familien bereit erklärt Kinder für eine kurze Zeit aus diesem Lager bei sich aufzunehmen. Die Visa waren leider nicht länger gültig. Auch ich sage Danke für die Unterstützung, alleine hätte ich nicht soviel erreichen können. 63

64 Seelsorgliche Verhältnisse in Ahrdorf Das alte Lagerbuch Ahrdorfs beginnend 1779 enthält eine Abschrift wohl aus der Chronik Ahrdorfs aus dem Jahre So wird über die Kapelle berichtet: Diese Capel ist mit einem gemauerten Kirchhof umgeben, worauf das Dorf ihre Begräbnis hat. Hatt drey Altahr gleich einer Pfahrkirche. Der hohe Altar laudt alter Schriften, ist geweiht vom kölnischen Erztbischof vor mehr als 300 Jahren und die Capel zu Ehren des heiligen Valentini, der Altar an der rechten Seit wie auch an der linken Seit zu Ehren des hl. Hubertii, St. Margareta, Maria Magdalena und Genoveva. In solcher Kirchen werden die hl. Sakramente adminidtriert gleich einer Pfarrkirche welche Administration geschieht durch den Herrn Pastoren zu Uexheim und ist selbischen Herrn Pastoren alle auf den Samstag gültig in selber Kirch zu halten eine lesende Meehs, wie auch auf die Patronstag. Im selben Lagerbuch ist übrigens auch eine genaue Ahrdorfer Gebietsbeschreibung verzeichnet, die mit der heutigen Ortsgrenze fast übereinstimmt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (ab 1564) also zur Reformationszeit gehörte Ahrdorf zu der Grafschaft Gerolstein, während Üxheim (wie auch Uedelhoven) in der Grafschaft Kerpen lagen. In den beiden Territorien herrschten zwei Linien des Hauses der Grafen von Manderscheid und zwar in Kerpen die Linie Manderscheid Schleiden, die evangelisch war, dagegen war die Linie der Grafschaft Gerolstein (Ahrdorf) katholisch. Nach damaliger Sitte mussten die Untertanen dem Glauben des Landesherren folgen. So kam es, dass Üxheim (sowie auch Uedelhoven) eine zeitlang evangelisch waren, Ahrdorf dagegen katholisch blieb. So wurde Ahrdorf seelsorglich nunmehr durch den Pastor zu Dorsel betreut. Nach dem kinderlosen Tode der Grafen von Manderscheid Schleiden im Jahre 1594 fiel die Grafschaft Kerpen an den Grafen Philipp von der Mark und dieser stellte in seinem Kerpener Land mit Üxheim und Uedelhoven die katholische Religionsausübung wieder her. Das Pfarrarchiv Uedelhoven bewahrt eine Kopie eines Schriftstückes, gleichsam ein Erlaß, das Graf Gerhard zu Manderscheid Blankenheim und Gerolstein, Herr von Bettingen und Daun auf seinem Schloß Gerolstein am 30. Januar 1607 an seine Untertanen zu Ahrdorf schrieb. In diesem Erlaß ermahnte er die Ahrdorfer, nachdem der Abt zu St. Maximin (Trier) nunmehr wieder das Patronatsrecht der Kirche zu Üxheim (zu der Ahrdorf damals gehörte) erhalten habe, alle Gefäll und Einkünfte der Kapelle zu Ahrdorf, wie auch den Zehnt wieder nach Trier abzuführen. Für das betreffende Jahr soll jedoch noch der Pfarrer zu Dorsel die Einnahmen für seine bisherigen und augenblicklichen Dienste erhalten. Weiterhin befindet sich im Pfarrarchiv ein zeitgenössiger Bericht des Dorseler Pfarrers Balthasar Rosseler (seit 1591 dort Pastor) über die kirchlichen Verhältnisse und geistlichen Dienste an der Kapelle zu Ahrdorf gegen die Mönche von St. Maximin in Trier. 64

65 Dieser Bericht, am 04. Juli 1611 in aller Eil vom Pastor Balthasar Rosseler (Raßeler) in Dorsel geschrieben (Manu propria = eigenhändig geschrieben), hier im Originaltext: Bericht der Kirchen oder geistlichen Dienst der Capellen zu Ahrdorff contra Maximinos (gegen die Abtei St. Maximin zu Trier). Erstlich ist die Capell Ahrdorff durch jetzigen Pastor zu Dorsel 20 Jahr bedienst worden, also das keine Klagen deswegen kommen; zweites als Pastor zu Dorsel vor 4 Jahren durch Nicolaum Novalianum /: Monachum Maximinum./ des Ahrdorffer geistlichen Dienst entsetzt zu Joannis, ist aller Dienst eine zeitlang angestanden, und niemand den Gottesdienst verrichtet, welches ungewöhnlich gewesen auch nicht paßiren sollen. Trittens zu obgemelter Zeit und Jahr ist eine gemeine Pestilenz sterben dieser Orth lands eingefallen sonderlich im Kirßpel und Pfahr Üxheim, und Novilanius deswegen auf Üxheim sich begeben müßen, darnach die Ahrdorffer beym Maximinischen Capellen Herrn Matheisen Mesenich damalen zu Borler sich haltent, fragen laßen, wan der liebe Gott sie mit obgemelten Plagen und Kranckheiten, wie andern besuchen würde, wer ihnen pflegen und warten sollte? Herr Matheis geantwortet; die Wünschen meine Herrn laßen mich wahrlos, suchet bey nuven (Neuem) Herrn zu Gerolstein an, darüber die Plag zu Ahrdorff eingerißen, und die Ahrdorffer Niemand zum Behülf geistlicher Wartung und Dienst gehabt, Pastor zu Dorsel, der auch einmahlen bey gemelten Plagen gewesen; sich ihrer erbarmet, und ihrer Krancken und Gesunden abgewartet, darvor er ein Pfacht Frucht bekommen 18 Malder Spelzen und Haber. Der oben genannte Bericht besagt etwa: 1. Die Kapelle zu Ahrdorf ist durch den jetzigen Pastor zu Dorsel 20 Jahre lang betreut worden, ohne dass irgendwelche Klagen deswegen gekommen seien. 2. Dass der Dorseler Pastor vor 4 Jahren (1606) in Ahrdorf durch einen Pater von St. Maximin, Nikolaus Novilanus (1606 bis 1610 Pastor zu Üxheim) am Johannistag (24. Juni 1606) ersetzt wurde. Eine zeitlang sei der Dienst hier versehen worden, dann jedoch habe niemand den Dienst verrichtet, was ungewöhnlich sei und nicht passieren dürfte. 3. Zu obengenannter Zeit und Jahr seien eine gemeine Pestilenz (Pest) und ein Sterben in diesem Land eingefallen, vornehmlich in Üxheim; daraufhin fragten die Ahrdorfer bei den Mönchen von St. Maximin an, wann der liebe Gott sie mit obengenannten Plagen und Krankheiten wie andere heimsuchen würde, wer sie pflegen und warten sollte. Inzwischen sei die Plage zu Ahrdorf eingerissen und die Ahrdorfer haben niemand gehabt zur Hilfe geistlicher und körperlicher Dienste. Der Pastor zu Dorsel habe sich ihrer erbarmt und das Gesunden der Kranken abgewartet; dafür habe er bekommen 18 Malter Spelz und Hafer. Ebenso sind folgende Punkte aufgeführt: - Nach Novilanus habe der Mönch Gerlacus von St. Maximin, Trier, die 65

66 Stelle an der Kapelle eingenommen und sonn- und werktags Dienste verrichtet und das wohl einen Monat lang, bis dass er das Gefäll der Kirche eingenommen habe, danach sei er ganz ausgeblieben und habe keinen Dienst versehen. - Er sei nicht zufrieden gewesen und habe die Wochenmessen nicht verrichtet. - Will man Ahrdorf zu Üxheim zwingen, obwohl dort niemand ausgenommen der Capellan und sein Hausgesinde katholisch sind und somit alle Spott-Vögel sein müßten. - Der Pastor und Capellan zu Üxheim klagt, der Weg nach Ahrdorf sei zu weit und zu fern. - Ahrdorf klagt, sie hätten seit menschengedenk alle Wochen eine sonntägliche Messe gehabt und dies geschehe nun selten. Interessant ist ein Vermerk unter dem oben genannten Schriftstück, den Pfarrer Thies 1845 schrieb: Ahrdorf klagte schon vor 200 Jahren und bis auf den heutigen Tag und wird wahrscheinlich gegen ihre Geistlichen klagen so lange Ahrdorf auch stehen wird, oder es müsse eine neue Rasse Menschen dorthin kommen. Welche Gründe den Pfarrer zu diesen Worten bewogen, ist nicht bekannt; auch unter zwei anderen Schriftstücken schrieb Pfarrer Thies ähnliche Bemerkungen. Kapelle Ahrdorf vor 1970 Von 1710 bis 1743 war Franz Weyers Pfarrer von Üxheim. Zu seinen Lebzeiten begannen die Bemühungen der Abtei St. Maximin, die Pfarrei wieder mit Ordensleuten zu besetzen, wie dies in früherer Zeit stets geschehen war. Der letzte Pater war wie erwähnt Nikolaus Novilanus ( ). Hinweise: Balthasar Rosseler (Raßeler) aus Blankenheim war bereits in 1591 Pastor in Dorsel (Schug V. 189). Novilanus OSB (richtig: Nikolaus Hahn) war ein Priestermönch aus der Abtei St. Maximin in Trier und Pfarrer in Üxheim von 1606 bis (K.H. Theisen: JB Daun 2001, S. 227). Matthias Messenich war 1608/10 Offiziant in Nohn (Pfarrei Üxheim) (Schug V, 537). Im Land Kerpen mit Üxheim und Uedelhoven wurde zwischen 1564 und 1574 der evangelische Glauben durchgesetzt und blieb bis 1593 längstens bis Das Kirchspiel mit Uedelhoven war also 20 bis max. 30 Jahre lang evangelisch. Die Trierer Abtei St. Maximin war über 800 Jahre Patronats- und Zehntherr der Pfarrei Üxheim (mit Ahrdorf), (Schug V. 527). Die Pfarrei Uedelhoven gehörte seit ihrer ersten Erwähnung (1136) zum Marienstift Prüm. Das Marienstift wurde 1802 aufgelöst, die Gebäude später abgebrochen. 66

67 Infolge des Konkordats zwischen Napoleon und der Kirche wurden durch die Bulle des Papstes vom die Diözesen neu geordnet. Der Ort Ahrdorf mit Hubertuskapelle wurde der Pfarrei Uedelhoven zugeteilt. Diese Zuteilung, die sich zwischen dem und vollzogen hat, geschah gegen den ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung. Quelle: Pfarrarchiv Uedelhoven, übersetzt von B. Michels, 2013 Uedelhoven heute (eine fiktive Geschichte) Ja, was ist Uedelhoven heute -? Eine Schlafstätte, ein Wohndorf, ein Ferienort, eine Oase? Um das ein wenig näher zu beleuchten, lade ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu einer kleinen Zeitreise ein: Wir stellen uns vor, dass ein Uedelhovener Ehepaar - nennen wir sie Karl Keisch und Lisa geb. Backes - 60 Jahre nach ihrem Tod noch einmal nach Uedelhoven auf die Erde zurückkehren. Sie wohnten früher, sagen wir mal an Scheer, er war Nohlschmett (Nagelschmied), sie verdingte sich als Gesundbeterin (Heilerin) und betrieb nebenher eine kleine Landwirtschaft. Sie führte den Haushalt mit den fünf Kindern und versorgte zunächst die Eltern und eine unverheiratete (lossledije) Tante. Dankbar haben sie das Kriegsende begrüßt und sich auch gefreut, dass die Aufnahme der großen Schar von Vertriebenen, Heimkindern und "Berliner Ferienkindern" doch einigermaßen gut verlief. Jetzt, im Jahre 2014, sind sie neugierig auf ihr Uedelhoven und ganz besonders auf ihr ehemaliges Wohnumfeld am Dorfplatz. Als wir uns dem Dorfbrunnen nähern, wundern sie sich sogleich, dass dort nicht mehr die alte Viehtränke sondern ein wasserverschwendender "Zierbrunnen" steht. "Wo kann denn jetzt das Vieh seinen Durst stillen, wenn es von der Weide zum heimischen Stall getrieben wird? Als sie erfahren, dass kein Vieh mehr offen durchs Dorf getrieben wird und sich die Tiere im Stall mittels einer Selbsttränke selbst versorgen können, sind sie ganz baff. Total erstaunt sie die Feststellung, dass es heute in Uedelhoven nur noch zwei Vollerwerbslandwirte gibt, die von Milchvieh leben und fast die gesamte Gemarkung bewirtschaften. Sonst betreibt hier kaum noch jemand einen landwirtschaftlichen Betrieb außer ein paar wenige Landeigentümer, die im Nebenerwerb noch Ammenvieh halten oder Getreide anbauen. Das Staunen ist groß, als sie hören, dass es eine Hühnerfarm gibt und niemand mehr zu Hause Legehennen hält. Man hört keine Kuh muhen, keine Kälber und Schafe blöken. Es riecht nirgendwo nach Stall und Jauche. Bei nur wenigen Häusern versperrt ein Holzzaun oder Hoftor die 67 Viehtränke am Dorfplatz, re. Landwirt Johann Peetz (Schrengesch), am Zaun Scheer Hanna (Hanna Pick). 1964

68 Einsicht in den Hof. Dort, wo sie hineinblicken, verschlägt es ihnen total den Atem: Es gibt keinen Stall, keine Scheune, keinen Schuppen mehr, der Misthaufen ist verschwunden. Eggen, Walzen, Wagen und Karren fehlen; und was völlig komisch ist: Manchmal hängt an der Wand ein Wagenrad zur Zier und in Trögen und Kannen wurden Zierblumen gepflanzt. Dass die Scheunen und Ställe meist zu Wohnzwecken um- und ausgebaut wurden, quittieren sie mit ungläubigem Kopfschütteln. Und dann die Straße, sie ist geteert und hat einen schmalen Bürgersteig. Auch hier wächst ihr Erstaunen, als ich ihnen erzähle, dass es in den Neubaugebieten nur noch breite geteerte Straßen mit bequemen Bürgersteigen gibt, teilweise sogar mit abgesenkten Bordsteinen. Ja, und auf den Straßen kein Dreck, keine Kuhfladen, keine Stroh- und Grashalme und nur wenige Hunde, die frei umherlaufen. Es herrscht eine Sauberkeit, die sie erstaunt. Sie erinnern sich gut daran, als man die ungeteerten Straßen samstags noch "schiereln" musste. Da dämmert es unseren beiden Zeitreisenden: Uedelhoven ist auf jeden Fall kein reines Bauerndorf mehr, weder mit Voll- noch mit Nebenerwerbsbetrieben. An vielen Anwesen sind die Nutzgärten in Ziergärten oder gar gepflasterte Parkplätze verwandelt. Vor jedem Haus steht mindestens ein Auto, wenn nicht zwei oder drei. Lisa und Karl wundern sich über das große moderne Hotel und Restaurant "Pfeffermühle" und darüber, dass hier Fremde übernachten oder gar Urlaub machen. Woher der Reichtum? "Wovon leben denn die Uedelhovener?", fragen die beiden besorgt. Ich kläre sie darüber auf, dass viele täglich mit dem Pkw zur Arbeit fahren. Fast alle Erwachsenen im Haus gehen einem Beruf nach und sie verdienen dabei so viel, dass sie deshalb weder nebenher eine kleine Landwirtschaft betreiben müssen noch einen Nutzgarten bearbeiten. So gibt es auch keine Hausschlachtungen mehr. Sie arbeiten nur noch knapp acht Stunden am Tag, ca. 40 Stunden die Woche von Montag bis Freitag, und wenn sie von der Arbeit heimkommen, sind sie Privatpersonen, sie haben Freizeit. Da waren Lisa und Karl anderes gewöhnt: außer am Sonntag, der heilig war, haben sie an den Werktagen von morgens bis abends gearbeitet. Karl und Lisa gehen in einige alte, nun umgebaute Häuser oder auch in die neuen Häuser am Dorfrand hinein und sind erstaunt, dass dort nicht mehr drei oder vier Generationen zusammen wohnen: Großeltern, Eltern und Kinder, vielleicht sogar Enkelkinder, oft noch mit einem unverheirateten Onkel oder/und einer Tante. Die jungen Leute sind meist mit der Gründung des eigenen Hausstandes aus dem Ortskern ausgezogen und haben am Dorfrand neu gebaut. Obwohl die Einwohnerzahl von 1948 (über 350 Einwohner) bis heute auf 270 Einwohner gesunken ist, hat sich die Zahl der Häuser und die gesamte bebau- 68 Straßenbau Fa. Meerfeld, 1964 (2. v. li. Wilhelm Bonzelet (Jänntches) sowie Arbeiter aus Stroheich (Helmut und Schöder )

69 te Grundstücksfläche fast verdoppelt. Die Quadratmeterzahl der Wohnfläche pro Person ist sogar im Schnitt von knapp 15 auf über 50 qm gestiegen. Wenn die Kinder flügge geworden sind und das Haus verlassen haben, bleiben die Eltern zurück, und wenn einer stirbt, bewohnt meist nur noch eine Person ein ganzes Haus. Nach deren Tode steht der Altbau oft leer oder wird verkauft. Das ist so im Ortskern. Apropos Kinder: Als ich mit Karl und Lisa durchs Dorf gehe, wundern sie sich, dass die Kinder sie nicht grüßen. Allerdings ist klar, dass sie die Kinder auch nicht mehr kennen, obwohl hier und da meinen sie eine Ähnlichkeit zu erkennen. Im Dorf hat früher jeder jeden gekannt. Man kannte das jeweilige Schicksal, und die Verwandtschaftsverhältnisse waren oft Gegenstand lebhafter, manchmal kontroverser Unterhaltung. Heute lebt auch in Uedelhoven eine bunte multikulturelle Einwohnerschaft. Manche sind fremd und bleiben fremd, sie genießen die Ruhe und Natur, andere integrieren sich über die Vereine, die Kirche oder auch durch die Kinder. Merkwürdigerweise sagen die Erwachsenen zur Begrüßung meist "Hallo", früher sagte man die Tageszeit. Zwischendurch erzähle ich Lisa und Karl, dass heute die Kinder bereits ab einem oder zwei Jahren die Krabbelgruppe besuchen und in den Kindergarten gehen oder gefahren werden. Spontan fragt Lisa: "Was machen denn eigentlich die Mütter?" Nun, sie gehen arbeiten, und da ja kein Opa und keine Oma mehr im Haus leben, sorgen Kindergärtnerinnen sich um die Kinder. Später, während der Schulzeit, wird sogar eine Nachmittagsbetreuung angeboten. Damit sind wir bei der Schule. Karl und Lisa entdecken natürlich, dass der Lehrer nicht mehr in der Schule wohnt und dass die Schule in Privatbesitz ist. Ich kläre sie darüber auf, dass in Uedelhoven keine Schule mehr ist und die Kinder mit Schulbussen (!) in die Grundschule und später die weiterführenden Schulen gefahren werden. Die beiden freuen sich darüber, dass heute auch kluge Kinder vom Land höhere Schulen besuchen dürfen - früher war oft kein Geld dafür da. Aber sie wundern sich doch ein wenig: "Wo ist die gute alte Volksschule?" Das war in unserer Kindheit aber viel schöner, als wir noch hier im Dorf zur Schule gingen. Früher mussten die Kinder in der Landwirtschaft von klein auf mithelfen. Ferienspiele waren da nicht nötig. Aber wo sollen heute die Kinder hin, wenn die Schule geschlossen ist und die Eltern arbeiten? Überhaupt, so berichte ich Karl und Lisa, spielt die Schule im Leben der Kinder eine wichtigere Rolle als früher. Der schulische Erfolg entscheidet über Lehrstelle und Studium und damit über den zukünftigen Beruf, das dadurch bestimmte wirtschaftliche Auskommen und die soziale Rolle in der Spielplatz Feld, Kinder nutzen den Getreide-Kaasten als Versteck 69

70 Gesellschaft. Eltern tun daher vieles für die Schulkarriere ihrer Kinder. Und dabei sind Jungen und Mädchen gleichgestellt. Das beginnt schon damit, wie Lisa bei einem Blick in die Kinderwagen auffällt, dass Jungen-Babys nicht mehr nur blau und Mädchen-Babys nur rosa angezogen sind. Auch Mädchen machen eine Lehre oder studieren und üben dann ihren Beruf aus, auch wenn sie verheiratet sind und selbst Kinder haben. Durch die Pille (Lisa: "Was ist denn das?") ist Kinderwagen Ende der 1950er Jahre die Zahl der Kinder steuerbar und die Frauen bekommen die Kinder später und es sind weniger als früher. In diesem Zusammenhang fällt Karl und Lisa auf, dass die Kinder heute kaum noch Dialekt reden, aber selbst der Dialekt der einheimischen Erwachsenen klingt spürbar hochdeutscher. Wen wundert das, wenn in Kindergarten und Schule nur Hochdeutsch gesprochen wird und wenn sie zu Hause oft vor dem Fernseher sitzen? Apropos Fernsehen: Daran können sich Karl und Lisa kaum erinnern. Es gab einen Anfang der 1950er Jahre in der Gaststätte Windeisen, dort wurde 1954 die Fußballweltmeisterschaft geguckt. Aber dass heute jeder Haushalt zwei oder drei Geräte hat, ist für sie unvorstellbar. Und das Bild ist bunt und beinah so groß wie damals Kino. Gern erinnern sich Lisa und Karl daran, dass sie im hohen Alter noch den Film "Die Heide ist grün" gesehen haben, aber heute jeden Tag fernsehen!? Obendrein hat jedes Haus Telefon. Welch ein Luxus! Und sie sehen sogar Kinder im Dorf mit einem Minitelefonhörer am Ohr. Ich erspare ihnen das Wort "Handy" und überhaupt die ganze Elektronik vom Computer, E- Mail, Internet usw.; es würde zu lange dauern alles vorzuführen, was sich da allein in den letzten 20 Jahren geändert hat! Lisa, die dafür ein besonderes Auge hat, fällt auf, dass die Mädchen und Frauen wie die Männer die meiste Zeit Hosen tragen. Sie freut sich darüber, denn das ist ja viel bequemer, vor allem bei der täglichen Arbeit. Überhaupt haben die Frauen auch im Dorf eine andere Rolle: Frauen sind im Gemeinderat und im Kirchenvorstand, sie sind in verantwortlichen Positionen in Vereinen und der Dorfgemeinschaft tätig. 70 Als wir auf unserem Rundgang an der Bürgerhalle vorbeikommen, staunen Karl und Lisa über diesen schönen Prachtbau, der zu ihrer Zeit nur ein Lagerschuppen für landwirtschaftliche Geräte oder Dünger war und fragen: "Wer ist denn zurzeit der Bürgermeister?" Ich versuche wieder zu erklären: Uedelhoven ist keine selbstständige Gemeinde mehr, sondern gehört zur Großgemeinde Blankenheim, zusammen mit 17 weiteren Orten. Gebeim Kühemelken, Anneliese Koch (Hanze) und Thea Nelles (Nellesse) selbstverständlich mit Rock und Kittel.

71 Für damalige Zeiten (1953) eine Errungenschaft erster Sahne, das Haus der Landfrau (heute leider ein Kummerobjekt ). blieben ist nur ein sogenannter Ortsvorsteher, quasi als Verbindungsperson zwischen Bürger und Gemeindeverwaltung. Der Zusammenschluss hat auch sein Gutes: Gemeinsam ist man halt stärker. Die Großgemeinde wird zentral von Blankenheim aus verwaltet, dort gibt es ein großes Verwaltungsgebäude. Der gemeindliche Bauhof pflegt die öffentlichen Anlagen wie Friedhöfe, Spielplätze und Bürgerhäuser (beides gab es früher gar nicht!). Und was Karl und Lisa besonders erstaunt: Jede Woche, so berichte ich ihnen, kommt die Müllabfuhr: graue, gelbe und braune Tonne. Letzteres verwundert sie besonders. "Aber na klar, sie haben ja keinen Misthaufen mehr", sagt Lisa zu Karl, "es ist beinah wie in der Stadt". Ja, das trifft den Nagel auf den Kopf. Die Dörfer sind alles in allem städtischer geworden, es hat in den letzten 60 Jahren eine Urbanisierung (= Verstädterung) stattgefunden. 71 Blick in den Lagerhof um 1950, rechts das alte Lager wurden abgerochen und dort 1953 das Haus der Landfrau errichtet. Vor der Viehwaage wurde 1958 eine Selbstversorger-Tankanlage (Diesel) von der Esse AG errichtet und betrieben. Gibt es noch Fotos davon?? Ich könnte Lisa und Karl noch viele weitere Veränderungen zeigen, die diese "Verstädterung" belegen. Aber ihnen schwirrt allmählich der Kopf von all dem Neuen, das auf sie einstürmt. Daher zum Schluss nur noch eines. Karl und Lisa interessieren sich - wie könnte es anders sein - auch für die Kirche und das Leben der Gläubigen, sie waren ja schließlich zeitlebens gläubige Christen. Sie haben zwar nicht mehr bei jedem Gewitter gebetet, aber doch zu den Mahlzeiten und sie gingen regelmäßig zur Kirche und nahmen in ihrer Jugend an der Christenlehre teil. "Und wie ist es heute?", wollen sie wissen. Heute gehören vor allem von der jüngeren Generation viele nicht mehr der Kirche an, und von denen, die noch der Kirche angehören, gehen viele nur sporadisch, manche nur am Heiligen Abend in den Gottesdienst. Es findet entgegen früherer Zeiten nur noch eine Sonntagsmesse statt und alle paar Wochen ist eine Wortgottesfeier, die von Laien gestaltet wird. Die hl. Messen sind auch nur noch "dünn" besucht und Kinder sieht man kaum in den Saatreinigungsanlage im Lager. In der oberen Etage befand sich die Schrotanlage. Gottesdiensten. Christenlehre am Sonntagnachmittag zur Andacht gibt es schon lange nicht mehr. Die Orte in der Gemeinde

72 sind zu einem Pfarrverbund zusammengeschlossen, der von einem Priester geleitet wird. Das Pfarrhaus ist schon lange an Privat vermietet. Ein Förderverein unterstützt die Ortskirche, denn das Bistum bewilligt kaum noch finanzielle Mittel. Die Kirche ist für viele bereits zum "Dekorateur" des privaten Lebens geworden: Taufe, Kommunion, evtl. noch Firmung, (Goldene) Hochzeit, Beerdigung, das wars. Noch haben wir einen gut gepflegten Kirchhof, fragt sich nur wie lange noch, der Trend geht hin zu pflegeleichten Urnengräbern, oft im Friedwald, anonym und weit weg (wenn wir es denn geschehen lassen, siehe letzter Kirchenbote) Früher kam die Gemeindeschwester und hat der Hausfrau beigestanden bei der Pflege alter Angehörigen; und alte und ggf. kranke Menschen gehörten selbstverständlich mit zum Haushalt. Heute - das stellen Lisa und Karl schnell fest - leben die Menschen länger nach der Verrentung, auch dank der besseren Medizin, und viele zwischen 65 und ca. 80 Jahren leben noch in einem sehr guten und äußerst mobilen (Un)Ruhestand. Wenn es aber erforderlich wird, helfen mobile Pflegeeinrichtungen oder auch die Tagespflegestätte und schließlich gibt es Altenheime in naher Umgebung. Eine Alternative sind auch die sogenannten "Polenfrauen", die die Angehörigen zu Hause entlasten. Vieles davon hätte sich Lisa sehr gewünscht, als sie damals ihre kranke Mutter beinahe drei Jahre - neben der übrigen Arbeit - zu Hause pflegte. Was die Beerdigung angeht, so entdecken Karl und Lisa beim Besuch des Kirchhofs die Leichenhalle. Ich erkläre ihnen, dass die Toten nicht mehr zu Hause aufgebahrt und dass viele Verstorbene heute nicht mehr im Sarg, sondern in einer Urne beigesetzt werden. Bevor Karl und Lisa sich verabschieden, frage ich sie noch einmal nach ihrem Gesamteindruck. Und vor allem: Möchten sie heute in Uedelhoven leben? Vielleicht sogar lieber als damals? Vieles, was sich verändert hat, ist natürlich in Stadt und Land allgemein, so z.b. die Emanzipation der Frau, die größere Mobilität oder das weite Feld der sich rasant ändernden Elektronik. Aber manches ist auch dorfspeziell: Früher war Uedelhoven ein reines Bauerndorf. Alles Tun aller Familienangehörigen war durch den Jahresrhythmus von der Saat bis zur Ernte bestimmt. Die Familien waren weitgehend Selbstversorger. Heute gehen die Kinder in die Krabbelgruppen, den Kindergarten oder zur Schule, fast alle Erwachsenen bis zur Rente zur Arbeit. Darüber hinaus haben sie Freizeit, in der sie z.b. einkaufen fahren oder den Garten liebevoll pflegen. "Wo sind heute eigentlich die Kram- und Lebensmittelgeschäfte, kommen auch noch die Marketender-Autos und bieten ihre Waren feil, was ist mit dem Titz, an diesem fahrbaren "Kaufhaus" konnte Lisa noch die selbst erzeugten Naturalien (Eier, Butter) gegen Stoffe oder 72 Vieh- und Krammarkt in Ahrhütte, 50er Jahre

73 Durchziehgummi eintauschen. Kommt Botter Pitter aus Schuld noch ins Dorf oder die hinkenden Boten aus der Mäusfallergegend? Gibt es den Zahnarzt noch, der von Haus zu Haus zog und mit seiner fußbedienten Zahnbohrmaschine, die neben dem Misthaufen stand, Zähne plombierte? Schneiden Krengs Kätt, Ewe Clemens oder Fouse Fred noch Haare? Fragen über Fragen! Und dann erinnert sich Karl an Weißkopfs-Oma und Jüppchen (Kriegsvertriebene aus Keisch), wie sie jeden Morgen mit einem Kännchen Milch an Reth holten. Einmal in der Woche ging Karl mit dem Rucksack nach Ahrdorf zum Bäcker. Oft sahen sie Mettele Trenkche mit Schanzen auf dem Rücken aus dem Wald kommen. Es hat sich eben Vieles geändert. Die fehlende körperliche Anstrengung in der Landwirtschaft oder im Beruf gleichen die Üllewer heute durch Sport- und Fitnessprogramme aus. Viele fahren zwei- bis dreimal im Jahr in Urlaub in der ganzen Welt. Früher kamen gelegentlich die Verwandten aus der Stadt in die Sommerfrische (!), sie selbst sind nie in Urlaub gefahren. Karl und Lisa fällt auf, dass abends kaum Nachbarn draußen beieinander stehen oder - sitzen; dazu ist keine Zeit mehr. Jeder hat sein Programm. Die Menschen spüren die raschen Veränderungen, die immer schneller aufeinander folgen. Aus dem Unbehagen über das Heute erwächst eine Verklärung der "guten alten Zeit", wo die Welt zwar eng und gleichbleibend, aber überschaubar war. Die ersten Maschinen für die Landwirtschaft, Früher Arbeitsgerät, heute Zierrat mit denen Karl und Lisa noch gearbeitet haben, stehen heute im Museum oder Vorgarten und die "Viehwaage" am Bürgerhaus sowie die Einrichtungen im "Haus der Landfrau" mit Schlachtraum, Saatreinigung, Gefrieranlage, Wasch- und Trockenraum, sind schon lange verschrottet. Ebenso ist die Spar- und Darlehnskasse verschwunden, die Menschen erledigen ihre Bankgeschäfte per Computer oder Telefon. Genauso wenig wie Lisa und Karl eine Verklärung der alten Zeit akzeptieren können, genauso finden sie aber auch, dass heute nicht alles besser geworden ist. Ja, äußerlich ist alles herausgeputzt; Straßen, Häuser und Gärten sind kleine Schmuckstücke, die Menschen sind viel mobiler geworden; sie können - neudeutsch gesagt - sich selbst verwirklichen. Schwere körperliche Arbeit wird durch Maschinen erledigt. Elektrogeräte und Fertiggerichte erleichtern die Hausarbeit enorm. Und dennoch, so haben Lisa und Karl den Eindruck, sind sie nicht glücklicher; sie wirken immer ein wenig gehetzt, so, als hätten sie Angst, dass ihnen irgendetwas entgeht. Lisa und Karl verabschieden sich von mir aus dieser Zeitreise mit dem salomonischen Satz, dass ihre und unsere Zeit ihr Schlechtes und ihr Gutes haben; Uedelhoven früher - ein Bauerndorf und heute - eine Oase für die gestresste Kleinfamilie. 73

74 Ehrenamt Einige Arbeiten, die im letzten Jahr ehrenamtlich von Bürgern im Dorf durchgeführt wurden: Die losen Betonplatten an der Leichenhalle wurden von Dieter Mauren wieder befestigt. Vorher hatte Frank Fürsatz die Stufe wieder neu betoniert. Monika Schröder bepflanzte und pflegte die Blumenschalen an den beiden Sandsteinkreuzen am Kirchenaufgang. Seit Jahren organisiert Gisela Hellendahl monatlich im Pfarrheim das "Seniorencafe" (Informationsnachmittag). Sie backt Kuchen, schmiert die Brötchen und schüttet den Kaffee auf. Alwine Stein unterstützt sie dabei.in der Regel freuen sich um die 10 älteren Mitbürger, auch aus dem Feriendorf, auf diese gemütlichen Stunden im Pfarrheim. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen. Am Samstag, beteiligten sich erfreulich viele BürgerInnen an der "Frühjahrsputzaktion" rund um die Bürgerhalle, eine Aktion des Ortsvorstehers mit dem Bürgerverein Uedelhoven. Das Sandsteinkreuz "Auf Wurmerich" (an der Straße nach Üxheim) war umgefallen. Der Sandstein wurde wieder repariert, eine neue Befestigung erstellt und im Frühjahr 2014 wieder an der ursprünglichen Stelle aufgestellt und befestigt. Die Arbeiten wurden ohne die "Dorfobrigkeit" zu fragen erledigt von Klaus Schröder, Helmut Wagener und dem Fotografen. Der Dorfbrunnen wurde von "Köh" Jean und Baltes Hans gründlich gereinigt, eine Reinigungsöffnung installiert und die Anlage wieder "ansehnlich" hergerichtet. Die Blumenkübel, angebracht von Baltes Rita, verschönern das Ortsbild. Am "Plätzchen" an Reth haben die Anlieger die Bepflanzung erweitert, eine Bankengruppe aufgestellt und man trifft sich bei Sonnenschein zum Kaffee. Das Umfeld am Marienkapellchen wird seit Jahren von Bewohnern aus der Straße "Auf der Held" gestaltet und in "Ordnung gehalten". Verschiedene Sitzbänke um den Ort herum, die die ehemalige "VDUe" (Dorfgemeinschaft, heute Bürgerverein) aufgestellt hat, wurden "ehrenamtlich" restauriert und geflickt. Dagegen wurde eine von der VDUe in der Gemarkung "Rutacker" (unterhalb der Schießhecke) aufgestellte Holzbank offensichtlich durch ein landwirtschaftliches Gefährt zerstört. Der Verursacher hat sich leider "aus dem Staub" gemacht. (siehe Foto Seite 2) 74

75 Im Pfarrhof und am Pfarrhaus wurde in den dortigen Blumenbeeten "gekrockt", die Erde leicht abgetragen, Folie aufgebracht und Basaltkies eingearbeitet. Für die "Fürsorge" und den "unermüdlichen" Einsatz mit und um das Lager (Bürgerhalle) und den dazugehörigen Objekten und Wohnungen gilt unser Dank allen, die sich um die Belebung und Erhaltung dieser Einrichtungen einsetzen. An dieser Stelle sei besonders der Vorstand des Bürgervereins anerkennend erwähnt. Unentgeltlich waren auch alle die tätig, die zum Beispiel mit den Sternsingern unterwegs sind, Fronleichnamsaltäre herrichten, Feste organisieren, den Weihnachtsbaum am Dorfplatz schmücken und vieles mehr. Apropro Weihnachtsbaum, die Lichterkerze hat die Fa. Günther Mauer gestiftet und man sorgt auch für die Birnen. Viele Dorfbewohner beteiligen sich "unbemerkt" ehrenamtlich und leisten Tätigkeiten für die Allgemeinheit. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit. Allen ein herzliches "vergelts Gott". Ein Neuer stellt sich vor. Der Weckepeller begrüßt Pfarrer Sajan Vattakkat Yohannan und möchte ihn mit seinen Worten vorstellen: Am 11. August bin ich das erste Mal in meinem Leben von Indien nach Europa geflogen, um im Bistum Aachen, oder genauer: im Pfarrverbund Blankenheim meinen priesterlichen Dienst aufzunehmen. Heute möchte ich mich Ihnen vorstellen: Mein Name ist kurz Pfarrer Sajan. Ich bin 1975 in Kelakam in Indien, Bundesstaat Kerala, geboren. Ich habe noch drei Geschwister. Mein Vater ist bereits verstorben. Meine Mutter lebt bei meinem jüngsten Bruder. Schon als Jugendlicher hatte ich den Wunsch, Priester zu werden. So bin ich 1993 in das Seminar im Bistum Bathery in Indien eingetreten habe ich dann mit den Studien der Philosophie und Theologie begonnen und konnte diese im Jahre 2004 mit dem Diplom abschließen. Am 14. April 2004 wurde ich von unserem Bischof in Bathery zum Priester geweiht. In den letzten zehn Jahren arbeitete ich in verschiedenen Funktionen in der indischen Kirche - u.a. als Gründer einer Missionsschule, als Direktor einer technischen Schule, als Direktor in einem Haus für Behinderte und einem Haus für alte Priester. Weiter war ich jeweils für drei Jahre Pfarrer in drei Pfarrgemeinden tätig. Bei uns ist es normalerweise üblich, dass ein Pfarrer nie länger als drei Jahre in einer Pfarrei arbeitet. Durch meine Bekanntschaft mit Monsignore van den Hoven (Lommersdorf) habe ich den Kontakt in den Pfarrverbund Blankenheim bekommen und mein Heimatbischof hat mir - in Abstimmung mit dem Bischof von Aachen - erlaubt, in den nächsten Jahren meinen priesterlichen Dienst im Pfarrverbund Blankenheim auszuüben. Ich freue mich auf die Arbeit hier - und ganz besonders auf den Kontakt zu den Menschen im Pfarrverbund. Ihr Pfarrer Sajan. 75

76 Das Schicksal des Kraftfahrers Gerhard Jahns. (von Manfred Jehnen) Ab Seite 20 dieser Ausgabe berichtet der Weckepeller über die Ereignisse des 1. Weltkrieges. Der 2. Weltkrieg hat demgegenüber noch wesentlich mehr Leid über die Menschen gebracht. So wurde über den Schicksalstag berichtet und auch über den 1. Weihnachtstag 1944 in Ahrdorf. Damals am gab es bei einem Bombenangriff in dem kleinen Ort 5 Tote, ein Junge (Willi Keul), sechs Jahre alt, verlor einen Arm, 5 Häuser erhielten einen Volltreffer. Außer den 5 Zivilopfern fielen auch noch 3 Soldaten den Bomben zum Opfer. Deren Schicksal ist bisher unbekannt. Bis jetzt die Identität eines dieser Soldaten geklärt werden konnte, durch Zufall. Hier seine Geschichte: Gerhard Jahns wurde am 16. Juni 1927 in Berlin geboren. Als er knapp sechs Jahre alt war, am 30. Januar 1933, übernahm Adolf Hitler in Deutschland die Macht. Der Führer wusste ganz genau, dass er sich um die Jugend kümmern musste, um seine Macht auszubauen und dauerhaft zu sichern. Ab 1933 wurde die so genannte Hitler-Jugend (abgekürzt HJ), die Jugend- und Nachwuchsorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), zum staatlichen und einzigen Jugendverband mit bis zu 8,7 Millionen Mitgliedern (98 Prozent aller deutschen Jugendlichen) ausgebaut. In Massenveranstaltungen verkündete Hitler seine Erziehungsziele propagandistisch-bildhaft. So forderte er in seiner Rede vom 14. September 1935 vor rund HJ-Jungen im Nürnberger Stadion, sie sollten flink wie die Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl sein: Es wird nichts im Völkerleben geschenkt; alles muß erkämpft und erobert werden. [ ] Ihr müßt lernen, hart zu sein, Entbehrungen auf euch zu nehmen, ohne jemals zusammenzubrechen. Die Nationalsozialisten wussten, wie sie die Kinder und Jugendlichen begeistern konnten. Es gab Zeltlager, Schießausbildungen und Spezialeinheiten wie die Flieger-HJ, die Reiter-HJ oder die Motor-HJ. In diesen Einheiten konnten die Jungen sich austoben und ein ganzer Mann sein. Das alles diente der Vorbereitung auf den Krieg. Es sollten Männer herangezüchtet werden, die bereit waren, für das nationalsozialistische Deutschland ins Feld zu ziehen und notfalls zu sterben. In dieser Zeit wuchs Gerhard Jahns heran, und sicherlich war auch er begeistert von dem, was er in seiner Kindheit und Jugend erleben, welche vermeintlichen Abenteuer er in jungen Jahren bestehen durfte. Von den Schattenseiten des Regimes, dem er diente, wusste er nichts. Zu verblendet war die damalige Jugend von der Propaganda, die tagtäglich vom Rundfunk, von den Zeitungen und von den offiziellen stellen verbreitet wurde. Gerhard war eigentlich bis zum vom Wehrdienst zurückgestellt. Er wollte 76

77 aber auch, wie viele seiner Alterskameraden, ein Mann sein und "Soldat" werden. Von Kameraden erfuhr er, dass man beim Transportkomando Speer eine Ausbildung zum kostenlosen Erwerb des Führerscheins machen und dann auf diesem Umweg auch "Soldat" werden könne. Das Transportkorps bzw. Transportkommando Speer war eine dem damaligen Rüstungsminister Albert Speer unterstehende Unterorganisation des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK). Zu seinen Hochzeiten im November 1942 verfügte das Transportkorps Speer über fast Fahrzeuge und etwa Mann. Mit Erlaubnis seiner Mutter nahm er an dieser Ausbildung teil, erwarb den Führerschein und wurde so beim "Trako Speer" im rückwärtigen Dienst als Kraftfahrer eingesetzt. Zuerst war er Kradmelder, fuhr mit dem Motorrad zu den einzelnen Dienststellen im Berliner Raum und überbrachte Post und Befehle. Diese Tätigkeit gefiel ihm sehr und er war jeden Abend zu Hause. Als er aber näher an die Front versetzt wurde, um mit einem leichten Lkw Versorgungsaufgaben durchzuführen, begann der Ernst des Soldatseins und das angenehme Leben war vorbei. Dass diese Geschichte auch ein tragisches Ende nehmen könnte, wollte keiner der Beteiligten erkennen, denn Gerhard und seine Kameraden nahmen an keinen Kampfhandlungen teil. Das Bild oben zeigt Gerhard Jahns in der typischen Uniform dieser besonderen Einheit. Das Sp am rechten Kragen (vom Uniformträger aus gesehen) kennzeichnet ihn als einen Soldaten des Transportkorps Speer, das im Unterschied zur Organisation Todt nach militärischen Gesichtspunkten organisiert und in Regimenter, Abteilungen, Kompanien und Züge gegliedert war. Am linken Ärmel in der Mitte ist schemenhaft der Adler des NSKK zu sehen, am unteren Ärmel ein Abzeichen, das ein symbolisiertes Rad mit einem Adler und dem unvermeidlichen Hakenkreuz zeigt. Das Bild rechts zeigt Gerhard Jahns als Kradmelder. Bei seinem Einsatz in der Eifel diente Gerhard im 11. Regiment, 12. Kompanie des Trako Speer und hatte den Dienstgrad eines Kraftfahrers inne. Jahns Kompanie war in Antweiler stationiert, ihn selbst und einen Kameraden hatte man Weihnachten 1944 allerdings in Ahrdorf untergebracht. Welche Aufgabe sie dort hatten, ist nicht bekannt. Als die Bomben auf Ahrdorf fielen, wurde Gerhard Jahns gemeinsam mit drei anderen Personen verschüttet. Die Kameraden konnten ihn nur noch tot aus den Trümmern bergen. Wenige Tage später wurde er in Antweiler beigesetzt. Seine endgültige Ruhestätte fand er, wie auch Günther Rennwanz (der am bei Ahrdorf abgestürzte Flieger) auf dem Heldenfriedhof in Bad Bodendorf. Der Vorgesetzte Gerhard Jahns erfüllte seine traurige Pflicht und informierte mit Schreiben vom 23. Januar 1945 die Angehörigen. Gerhards Mutter ließ der Tod ihres einzigen Sohnes keine Ruhe. Sie wollte erfahren, wie dieses für sie so schreckliche Ereignis passiert war und hakte nach. 77

78 Sie wandte sich noch einmal an den Vorgesetzten und an den Kameraden, der mit Jahns zusammen in Ahrdorf stationiert gewesen war. Rund 70 Jahre später, im Herbst 2014, fand Bernd Liebrich bei der Wohnungsauflösung seiner verstorbenen Schwiegermutter die Briefe, die Gerhard Jahns Mutter als Antwort auf ihre Bemühungen bekommen hatte. Herr Liebrich recherchierte im Internet, stellte den Kontakt zu mir her und überließ mir freundlicherweise Kopien der Briefe und Fotos, sowie die Erlaubnis, diese hier im Weckepeller und bei Ahrdorf.de zu veröffentlichen. Dafür möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich danken. Einen Brief vom Kompaniechef an die Mutter, den ich hier eins zu eins wiedergebe, ist ein bewegendes Zeugniss dieses furchtbaren Schicksals: 7.April1945 Sehr geehrte Frau Jahns! Ihr Brief vom 6. März 1945 kam in meinen Besitz. Mitfühlend Ihren großen Schmerz um den Verlust Ihres einzigen Sohnes, las ich Ihre Zeilen, die mich tief beeindruckten. Ich will Ihrem Wunsche entsprechen und nachstehend Einzelheiten von dem Soldatenlos, das Ihren lieben Sohn am getroffen hat, mitteilen. Am Nachmittag des 1. Weihnachtstages ging Ihr Sohn Gerhard mit einem Kameraden spazieren. Anschließend besuchten sie in ihrer Ortsunterkunft Ahrdorf noch andere Kameraden, die in der Schule untergebracht waren. Gerhard und Kamerad begaben sich dann gegen Uhr wieder in das eigene Quartier, sie wohnten getrennt bei Privatleuten. Am Ofen in der Küche setzte sich Gerhard und las ein Buch. Überraschend tauchte ein Bomberverband von 24 Flugzeugen auf und warf etwa 100 Bomben auf den Ort, der hierbei 16 Tote zu beklagen hatte. Eine Bombe traf das Haus, es stürzte die Giebelwand ein und begrub die in der Küche versammelten 4 Personen unter großen Trümmermassen. Mit Sicherheit mußte anzunehmen sein, daß der Tod die Betroffenen sofort oder nach kurzer Zeit ereilt hatte. Schnellster Hilfeeinsatz konnte erst bis zum späten Abend einen Toten bergen und am nächsten Morgen dann die übrigen, bei denen sich auch Ihr Sohn Gerhard befand. Friedlich seine Gesichtszüge, war er dem ewigen Schlaf verfallen. Durch Kameraden wurde Gerhard am gleichen Tage nach Antweiler bei Adenau (Eifel) überführt, den Ort der Unterkunft seiner Einheit. Daselbst auf dem Friedhof bei der Kirche ist er dann zur letzten Ruhe in kühler Erde gebettet. Leider hat sich noch keine Möglichkeit bisher geboten, die Fotoaufnahme von der Grabstätte Gerhards entwickeln zu lassen. Ich werde die nächste Gelegenheit sogleich wahrnehmen, um Ihnen, wie versprochen, Bildnis wie auch den Film zu übersenden. Inzwischen hoffe ich Sie nun auch in dem Besitz der Brieftasche, die auf dem Kurierwege der Ers.-Abteilung Transportkorps Speer Berlin, Heerstraße, zum Zwecke der Zustellung an Sie überbracht worden ist. Für die Grüße und guten Wünsche, die Sie, sehr geehrte Frau Jahns, für mich zum Ausdruck brachten, danke ich Ihnen vielmals. Auch Ihnen meine besten Wünsche, besonders in gesundheitlicher Hinsicht. Möge das Schicksal sich im- 78

79 mer freundlich Ihnen zuneigen und Sie vor weiteren Bitternissen bewahren. Ich grüße Sie, Ihr ergebener Ofk. u. Komp. Führer Soweit die Briefe, die zum Glück für die Nachwelt erhalten werden konnten. Der Vorgesetzte Gerhard Jahns hat übrigens Wort gehalten und der Mutter das im Briefwechsel angesprochene Foto des Grabes auf dem Friedhof in Antweiler zugeschickt. Die Briefe und Fotos stellen ein weiteres Mosaiksteinchen bei der Aufarbeitung der Geschehnisse um den 1. Weihnachtstag 1944 in Ahrdorf dar. Sie lassen die Ereignisse lebendig werden und geben dem sinnlosen Sterben ein Gesicht. Gerhard Jahns aus Berlin wurde nur 17 Jahre alt. Er starb während des letzten Aufbäumens der Deutschen Wehrmacht im Rahmen der Ardennenoffensive, zu einem Zeitpunkt, als selbst dem optimistischsten Nationalsozialisten hätte klar sein müssen, dass der Widerstand keinen Sinn mehr hatte. Man kann nur erahnen, wie schwer Gerhards Mutter an dem Schicksal, das sie mit vielen anderen Müttern aller am 2. Weltkrieg beteiligten Nationen geteilt hat, zu tragen hatte. Die Vehemenz, mit der sie alles in Erfahrung bringen wollte, was in den letzten Stunden ihres Sohnes und in den Tagen danach geschehen war, ist jedenfalls beeindruckend stand in der Zeitung: Die Dorfstraße (heute Kreuzstraße) wurde vollständig neu überholt einschließlich der Rinnsteinpflasterung. Ebenso wurde eine mehrere Morgen große Ödfläche kultiviert und mit Hafer eingesät. Sobald die Gemeinde die eigenen Kosten herausgewirtschaftet hat, wird das Land in Parzellen aufgeteilt und billig verpachtet. (Anm.: es handelte sich um die Fläche Auf Bebber und zwar der untere Teil). Weiterhin wird aus 1953 berichtet, dass die Errichtung eines Gemeinschaftshauses vorbildlich sei. Dieses neue Gebäude wird Haus der Landfrau genannt. Bauherr ist die SparDaKa Uedelhoven. Das Haus enthält: Badeanlage, Wäscherei, Schlachthaus und Vorratsräume. Frage des Weckepellers: wer hat Fotos der Badeanlage mit ihren Duschkabinen und Einrichtungen, Fotos der Wäscherei mit den drei Waschmaschinen und Fotos der Schlachträume? Es wäre doch zu schade, wenn diese seinerzeit vorbildlichen Einrichtungen in Vergessenheit gerieten. Zeitblende 1954: In Ahrhütte fand in 1954 sechsmal ein Kram- und Viehmarkt statt. 79

80 Menzinger Peisch. So lautet ein uralter Gemarkungsname südlich der Kreisstraße 46 (Umgehungsstraße), etwa dort wo heute die neuen Stallungen der Siedlung "Marliesenhof" (Nisius) stehen. Bereits in alten Pergamentstreifen aus dem frühen 16. Jahrhundert ( , Urk Arenberger Archiv Edingen, AAE) finden wir Hinweise auf einen Hof "Mentihoeven". Darin belehnt Johann Erzbischof von Trier den Grafen Dietrich von Manderscheid und Herr zu Kerpen mit diesem erblichen Mannlehen. In einer Urkunde aus dem Jahre 1591 (AAE, D 1142) ist unter anderem aufgeführt ein großer sowie ein kleiner "Mentzinger Hof" in der Gemarkung Uedelhoven. Ebenso finden wir im Rentbuch der Herrschaft Kasselburg und Kerpen aus dem Jahre 1716 (AAE, D 3221 S. 131 ff.) Einträge über einen "Mentzinger Hof". Darin geht es um die zu leistenden Abgaben dieses Hofes an die Herrschaft Kerpen. Rentmeister Johann Pranghe (Üxheim) fertigte am eine Abschrift des Rentbuches aus dem Jahre Darin ist der Mentzinger Hof noch aufgeführt. Wie lange der Hof bestanden hat und wo der genaue Standort war, ist zur Zeit unbekannt. Ein deutlicher Hinweis auf den Standort ist jedoch die Flurbezeichnung "Menzinger Peisch". Mit "Peisch (Pesch) wird eine Stelle in unmittelbarer Nähe eines Hofes bezeichnet. Demnach liegt es innerhalb der Wahrscheinlichkeit, dass das ehemalige Gut "Mentihoeven" im Bereich der heutigen Siedlung Nisuis lag (Menzinger Peisch). Hier etwa kann er gestanden haben, der Menzinger Hof Im April 2014 haben Gisela und Herbert Brühl (Ewe Gisela), die beide sachkundige Mitarbeiter der Bodendenkmalpflege im Rheinland sind, im Abraum (Erdaushub) des neuen Stallgebäudes von Norbert Nisius mittelalterliche Keramikscherben gefunden. Im hellen lehmigen Boden eines relativ geringen Teil der Ablagerungen wurden 38 Scherben in kurzer Zeit aufgelesen. Die von unterschiedlichen Gefäßen stammenden Scherben datieren in der Übersicht vom 9. bis 14. Jahrhundert und wurden in verschiedenen Töpferzentren hergestellt. Neun Scherben, gelbliche Tonware, teils rotbraun bemalt, gehören zu kugeligen Töpfen, die verstärkt vom 9. bis 13. Jahrhundert in Pingsdorf bei Brühl als Gebrauchsgeschirr getöpfert wurden. Fünf Keramikreste gehören zur Gruppe der blaugrauen Kugeltopfware und wurden im Rheinland u.a. in den Brühler Töpferzentren, in Siegburg und in Bergisch Gladbach Paffrath und Katterbach hergestellt. Vom 13. bis 14. Jahrhundert liegen 12 Scherben von Frühsteinzeug vor, die auf der Töpferscheibe hergestellt wurden als Becher und Kannen. Von einer Randscherbe (Lippe) konnte eine Kanne von 24 cm Höhe und einer Gefäßöffnung von 8 cm ermittelt werden. In dieser Zeitspanne wurden auch Becher und Kannen in Mayen hergestellt. Sieben kleine Scherbchen konnten keiner besonderen Keramik zugeordnet werden, sind aber allgemein dem Frühmittelalter zuzurechnen. Zwei Scherbenreste sind römischer Herkunft. Ganz in der Nähe zum "Menzinger Pesch" lag ja in der Flur "Auf `m Stein" die römische Villa Rustika. 80

81 Rad-Aktionstag, am 15. Juni 2014 Die Bürgervereine Uedelhoven und Ahrdorf tragen am südlichsten Zipfel von NRW in der Gemeinde Blankenheim intensiv dazu bei, dass das fahrradfahrende und skatende Volk aus nah und fern etwas geboten bekommt und damit seit Jahren zum positiven, sanften Tourismus beiträgt. Nahe der Grenze zur ehemaligen französischen Zone (RLP) in Ahrdorf ist sozusagen Kirmes in vielen Varianten mit Musik der Uedelhovener Dorfmusikanten, Kinderbelustigung, Schlemmerbuden sowie Energieunternehmen und Verkehrsverbund, die Werbung machten und als 1. Preis ein Elektrofahrrad anboten. Mitten drin ist ein überdachter Anlaufpunkt für alle Teilnehmer, die dieses Fahrrad und andere Preise gewinnen wollen. Die Stempelstelle 4 b ist der Punkt Campingplatz Ahrdorf, eine von 15 weiteren Stellen die ganze Strecke entlang, der wieder mal von mir betreut wurde. An diesem Punkt wurde nicht nur gestempelt, sondern auch Flyer der Pfeffermühle, des Fördervereins der Pfarrkirche und der Peru-Hilfe verteilt und auch T-Shirts zum Verkauf angeboten nach dem Motto, den Preis bestimmt der Kunde, der sagt was es ihm wert ist. Über die 7 Stunden der Veranstaltung kommt man mit vielen Leuten aus der Umgebung ins Gespräch, aber auch mit vielen Menschen des Ruhrgebiets oder aus Rhein-Main Wiesbaden, die ihre helle Freue bekunden, wenn man sie anspricht und den Tag in vollen Zügen genießen. Dann die ganzen Fachsimpler zwischen 50 und 75 Jahren mit den Elektrorädern, die sehr stark zunehmen und nach Schätzung schon ca. 40 % des Gesamtaufkommens darstellen und wo der eine über die Akkus klagt und nach einer Elektrotankstelle sucht, der Andere erst gar nicht zu laden braucht, weil die Akkus so gut sind, eben bessere Qualität und teurer. Daneben stehen natürlich auch Profis mit Fahrrad-Sportmaschinen ohne Motor, die 7.500,00 Euro kosten. Und genauso sieht man den älteren Herren mit seinem verrosteten Drahtesel ankommen mit den altmodischen Fahrradklammern in der Hose, einem völlig anderen Outfit, fast nostalgisch, wie nach dem Krieg, statt mit einer sehr engen Fahrradsporthose mit Popopolster, dann noch eher mit Knickerbockerhose. Zurück zum Verkauf der T-Shirts der Peru-Hilfe. Bei den T-Shirts der Peru-Hilfe fiel mir die Preisfindung schwer, weil ich kein Textilfachverkäufer bin und nach Befragen verschiedener junger Hausfrauen die Antwort 3-5 Euro bekam. Ich kam dann auf die Idee kein Preisschild aufzustellen und auf Anfrage dem willigen Käufer zu sagen, er solle zahlen was es ihm wert ist. Dies funktionierte sehr gut, denn der erste Käufer gab gleich 15,00 Euro, der zweite, Bürgermeister Hartman, für seinen Sohn Maurice gab 10,00 und beide meinten, ob es angemessen wäre, was ich natürlich bejahte. Der letzte Käufer 81

82 an dem Abend war ein Junge mit Fahrrad, etwa Jahre alt, der verrückt auf so ein T-Shirt war und wartete bis bald Schluss war. Er fragte höflich, was so ein T- Shirt kosten würde und ich meinte. Was ist es Dir denn wert? Er meinte er habe noch 50 Cent und Mama hätte gesagt für heute wäre Schluss mit Taschengeld. Ich bat ihn noch mal bei Mama nachzufragen und er fuhr los, dachte aber er kommt nicht mehr zurück, aber er kam zurück mit der gleichen Aussage von Mama, "es gibt nichts mehr". Der Junge hatte Charme und war irgendwie herzerweichend. Heinz Schröder (Bäckesch) saß grade neben mir und ich meinte zu dem Jungen: Wenn Du nun den Onkel Heinz hier höflich fragst, kann es sein, dass er Dir das Shirt spendiert. Er fragte und Hein zückte die Geldbörse, gab die 5 Euro und nicht nur der Junge sondern wir alle drei waren happy, dass der Tag so ein schönes Ende gefunden hatte. Ich lobte Hein für seine gute Tat und der meinte lapidar, ich hänge doch nicht an 5 Euro, Manni. Manfred Görgens Stempler vom Dienst Erst Konzert, dann Weinmesse Am 04. und 05. Oktober trafen sich gleich zwei Veranstaltungen in unserem Dorf. Zunächst begeisterten um Uhr in der gut besuchten Kirche rockige Lieder die Gäste. Auf Einladung des "Verein zur Förderung der Pfarrgemeinde Uedelhoven e.v." präsentierte das Akkordeon-Orchester Köln-Deutz unter der Leitung von Olga Belyaeva "Fantastische Melodien" aus verschiedenen Zeitepochen. "Solche Töne hat die Jungfrau Maria selten gehört, aber ich glaube, sie hat geblinzelt und auch mit den Füßen gewippt", meinte Conferencier Andreas Fromm. Zuvor hatte der Vorsitzende Bernd Huber das Orchester und das Programm kurz vorgestellt. Zu der anschließenden Weinmesse in der Bürgerhalle hatte der Bürgerverein eingeladen. Dabei wurden Weine der Region Nahe, Mosel und Ahr sowie passende Gerichte und Leckereien angeboten. Diese zweite Weinmesse in Uedelhoven endete am Sonntag, Rita unn Hans ackern unermüdlich an der Gestaltung des Pfarrhofes. Pfarrhof am Heerches Im Oktober 2014 wurde das Blumenbeet entlang des Fußweges im Pfarrhof neu gestaltet. An der Initiative des Fördervereins beteiligten sich Rita Koch-Hens mit ihrem Ehemann Hans Hens sowie Erwin Stein. Ebenso legten Werner Blonien (Leudersdorf) und Hubert Wassong mit Hand an. Einige in dem Blumenbeet wuchernden Kräuter wurden entfernt und eine neue Bepflanzung gesetzt. Sämtliches Unkraut wurde entfernt und eine Folie aufgebracht. Damit hier in nächster Zukunft keine "unschönen Kräuter" aufkommen, verteilten die ehrenamtlichen ArbeiterInnen zwei Tonnen Basaltsplitt auf der gesamten Fläche von ca. 30 qm. Die Kos- 82

83 ten für Materialien (Splitt, Folie usw.) wurden vom Förderverein Kirche getragen. Eine Aktion, die den Beteiligten nicht nur Spass bereitet hat, sondern man erfreut sich auch an dem umgestalteten Pfarrhof. St. Martin Am Freitag, kurz nach Uhr "schritt" er wieder durchs Dorf zum Abbrennplatz des Feuers auf dem Sportplatz am Lager, der Heilige Martin. Die Gestalt des Bischofs von Tours wurde wieder verkörpert von Siggi Bonzelet (Schäfer). Zunächst hatte Peter Kirwel (Jänntches) mit den Kindern in der Kirche einen kleinen "Verzell" über die Taten des Hl. Martin gehalten und die Fackeln gesegnet. Über Marienweg, Eichengasse und Üxheimer Straße ging es in Begleitung der Uedelhovener Dorfmusikanten zum Martinsfeuer. Dieses brannte super ab und gleich darauf trafen sich alle im Lager zur Verlosung und Verteilung der Martinswecken. Den ersten Preis, eine Martinsgans, gewann Andy Fürsatz (Rurse). Um die Verlosung hatten sich Heinz Schmitz und Stefanie Hellendahl "gekümmert". Kanal ohne Ende In Heft 58 (Dorfjahrbuch 2012) berichtete der Weckepeller auf Seite 50 ff., dass endlich das "letzte Erdloch" geschlossen und damit die Kanalmaßnahme vorläufig beendet sei. Dieses "vorläufig" war damals noch zu "großmundig" ausgesprochen. Es ging erst richtig los. Zunächst wurde von der Landesregierung das "Abwassergesetz" ausgesetzt und mit neuer Fassung wieder verabschiedet. Diese neue Fassung bedeutete für Ahrdorf und Uedelhoven aber keineswegs eine "Erleichterung", das Ergebnis war eher total ernüchternd. Gegen jedwede Vernunft und den gesunden Menschenverstand hat der Gemeinderat das neue Gesetz umgesetzt. Kein Abwägen der Möglichkeiten, keine Toleranz, kein Fingerspitzengefühl, keine Alternativen, nein, mit aller Härte wurde von den Bürgern die totale Dichtheit ihrer Hausabwasserleitungen bis zum Hauptkanal gefordert und zwar sofort und kurzfristig. Kein Ortsvorsteher, kein Gemeinderat und schon gar kein Bürgermeister hat sich mit der gebührenden Pflicht um die Sorgen der Bürger gekümmert. Die Bürger sind der Meinung, dass die Vorgehensweise der Verwaltung eine reine Willkür ist, zumal in vielen Fällen funktionierende Abwasserleitungen erneuert werden mussten. Lieber Rat und Verwaltung, die "Kanalmaßnahmen" in Ahrdorf und Uedelhoven waren in weiten Teilen übers Ziel "hinausgeschossen". Nehmt euch ein Beispiel an anderen Kommunen, die den Bürger "an die Hand genommen haben" und nicht gedeckelt. 83 Arbeiter verlegen in der Straße im Auftrage der Gemeinde sog. KG-Rohr, was nicht zulässig ist.

84 Rezepte des Gesundheitsgartens Liebstöckeltee Zur Bereitung von einem Liebstöckeltee überbrüht man einen halben Teelöffel getrocknete Liebstöckel-Wurzel mit 200ml kochenden Wasser und läßt diesen Aufguß 15 Minuten ziehen. Der Tee ist hilfreich bei Magen- und Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Völlegefühl, er wirkt zudem schleimlösend, erwärmend und erregend und wird in der Naturheilkunde z.b. bei Wassersucht, chronischen Herzleiden, verschleimter Lunge. Malventee 1 Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 ml lauwarmen Wasser übergießen, 5-8 Stunden ziehen lassen, in der Zeit ab und zu umrühren, abseihen. Nicht aufkochen. Der Tee darf mit Honig gesüßt werden. Hilft gegen Husten und Magen-Darm- Reizungen. Den Tee kann man auch zum Gurgeln nutzen, hilft bei Entzündungen im Mund und Rachen. Salat Frische Triebe, junge Blätter und die Blüten konnen einen Salat ergänzen. Fördert schonend die Verdauung und regt den Stoffwechsel an. Gemüse Blätter können wie Spinat zubereitet oder fein geschnitten in Suppen gegeben werden. Fördert schonend die Verdauung und regt den Stoffwechsel an. Ringelblumensalbe 1. In einer Pfanne 250 g reines Schweinefett erhitzen. 2. Zwei gehäufte Handvoll Ringelblumen (Blätter, Blüten und Stengel) in das heiße Fett schütten. 3. Noch einmal aufschäumen lassen, kräftig umrühren und die Pfanne vom Herd nehmen. 4. Zugedeckt über Nacht auskühlen lassen. 5. Am nächsten Tag die Pfanne noch einmal leicht erwärmen, ihren Inhalt durch ein sauberes Leinentuch passieren, Blätter, Blüten und Stengel auspressen 6. Die so gewonnene Salbe in verschliessbare Gefäße abfüllen. Aufgrund ihrer antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften wird die Ringelblumensalbe traditionell zur Behandlung von Wunden angewendet. Aufgeschürfte und schlecht heilende Wunden werden durch die Salbe gereinigt. Auch Brandwunden und Schnittwunden können mit ihr behandelt werden. 84

85 Neubürger stellen sich vor! Unser Name ist: Klaus Meyering und Lebensgefährtin Sylvia Eigentlich gelangten wir durch das Internet (hat ja doch manchmal was Gutes) nach Uedelhoven!! Hier haben wir nämlich die Verkaufsanzeige der Vorbesitzer gefunden. Nach zunächst anonymer Besichtigung (Lage und Außenansicht)und dann offizieller Besichtigung von innen stand der Kaufentschluss schnell fest. Kurz noch das Umfeld sondiert und sofort eine heftige Zuneigung zum Dorf Uedelhoven und der zauberhaften Umgebung aufgebaut. Haus Kiefernhain im Jahre 1964 Wir kannten die Eifel ein wenig durch ein paar Wochenenden mit dem Motorrad bzw. Cabrio. Fanden wir zwar gut, aber immerhin 1 Std. Anfahrt von Düsseldorf in die Nordeifel und meist sogar längere Rückfahrt. Daher entstand schnell der Wunsch, hier evtl. eine dauerhafte Bleibe zu haben. Nach Besichtigung mehrerer Objekte in und um Bad Münstereifel fanden wir dann ein Haus in Rodert (Bad Münstereifel) und haben dies gemietet. Es wurde schnell zur zweiten Heimat. Hier konnten wir der Hektik des Alltags entfliehen und die Ruhe der Eifel genießen. Bald wurde die Rennsemmel verkauft und wich einem Tourenmotorrad. Mehr und mehr erkundeten wir die kleinen Nebenwege und unsere Liebe zur Eifel wuchs stetig. Irgendwann kam dann die erste Goldwing und nun war es passiert: Es gibt nichts schöneres, als auf verwunschenen Wegen in Schleichfahrt durch unsere schöne Eifel zu cruisen. Kaum hat man ein Waldstück durchquert, tut sich eine Tallandschaft auf und der Anblick streichelt die Seele. Wie oft halten wir an solchen Stellen an, genießen die Aussicht und bestätigen uns dann gegenseitig, wie schön doch dieses Fleckchen Erde ist. Oft haben wir Kaffee dabei und mit einer dampfenden Tasse in der Hand stellt sich schnell ein Gefühl völliger Entspanntheit und Zufriedenheit ein. In der Nordeifel ist es möglich, über Stunden durch die Landschaft zu fahren, ohne ein einziges Mal durch eine Ampel zum Anhalten gezwungen zu werden. Bei Ortsdurchfahrten grüßen wir die Anwohner und die grüßen fast immer mit einem Lächeln zurück. Die Dörfer strahlen aus, dass sie mit liebevollen Menschen bewohnt sind. Die Vorgärten und Häuser haben eine Seele, die atmet und das spürt man. Selbst unseren Urlaub verbringen wir inzwischen lieber hier, als in die Ferne zu schweifen. Warum auch? Liegt das Gute doch so nah!! Unser Hauptwohnsitz ist derzeit in Hilden (40721) bei Düsseldorf. Noch zwingt uns der Beruf, hier den Hauptwohnsitz zu erhalten. Aber es ist schon Licht am Ende des Tunnels. Noch 7 Jahre bis zur Rente!! Ok, ein Maßband lohnt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber man kann ja schon mal träumen vom Le- 85

86 ben danach. Alle Bewohner, die wir hier bisher kennen lernen durften, begegneten uns offen und freundlich. Mindestens für ein Hallo und wie geht's? ist immer Zeit. Unsere nächsten Nachbarn gaben uns schnell das Gefühl, hier willkommen zu sein und ebneten uns durch entsprechende Informationen manch einen Weg. Vielen Dank an dieser Stelle für dieses Entgegenkommen. Für die Zukunft ist geplant, Kiefernhain 2 so nach und nach zu einer wirklichen Heimstatt werden zu lassen. Wir freuen uns auf das, was kommt. Buchbesprechung: Weckepeller-Leser und Buchautor Herbert Weffer hat sein 39. Buch geschrieben und veröffentlicht. Darin sind auch "Mordgeschichten" aus der Eifel und insbesondere aus Ahrdorf oder Uedelhoven beschrieben. So soll sich, wie der Autor sagt, im Hause "Schlompe" in Ahrdorf doch Unheimliches ereignet haben? Dieses und weitere "Wahre Krimis und andere dunkle Geschichten aus Bonn und Drumherum", so der Titel des Buches mit über 100 Fotos auf 160 Seiten, ist jetzt im Handel erhältlich. Im Vorwort heißt es dazu: "Wir sind es heute schon gewohnt, dass wir in den Nachrichten fast täglich etwas über Verbrechen verschiedener Art aus der heutigen scheinbar schrecklichen Welt erfahren. Mancher möchte sich dann lieber "die gute alte Zeit" zurückwünschen, als vermeintlich nur ganz wenige kriminelle Handlungen vorkamen. Man könnte annehmen, in einem früheren Jahrhundert geschah nicht mehr, als heute in einem Zeitraum von ein bis zwei Monaten. Dazu schrieb ein Kreisphysikus im Jahre 1825: "In den letzten fünf Jahren fiel neunmal Selbstmord vor, eine Mordtat, 81 Diebstähle, ein Straßenraub und eine Brandstiftung wurde vollführt." Aber leider gab es schon immer Menschen, die in unserem Bonn und Drumherum gemordet haben. Manchmal waren es Räuberbanden, ein anderes Mal einzelne Täter. Der Autor beschreibt 69 Kriminalfälle und andere dunkle Geschichten aus Bonn und Drumherum". Produktinformation. Preis: 19,80 EUR Verlag: ratio books Verlag, ISBN:

87 fantastische Melodien am mit dem Akkordeon-Orchester Köln-Deutz mir sönge Wasserfall Dreimühlen 2014 Ktia Franke & Fedor Volkow Ilse und Inge, in Ahrdorf hilft Jung und Alt. Leberkäs und rote Strapse, Januar 2014 Osterkonzert Am Michelsbach

88 Blick von Wurmerich Hasenfest der Treckerfreunde Uedelhoven an der Uedelhovener Hütte. Herbstzeitlosen in der Fensterbach Bild rechts: Tolle Stimmung auf der Stifler`s Party im Lager am In der Wellemsbaach Freizeitmannschaft hilft beim Osterkonzert Fronleichnam, Schwarzmeerkosaken am in Uedelhoven St. Martin 2014 Der Weckepeller wünscht Allen eine besinnliche Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr 2015

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