Gotthard-Basistunnel (GBT): Rynächt Tunnelportal Nord Giustizia
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- Frank Waldfogel
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1 Anhang 12 zum Network Statement SBB CFF FFS Herausgeber (Federführung): I-FN Stand: Inkrafttreten: Zuordnung/Klassifikation: EVU Erarbeitet durch: AlpTransit Gotthard AG I-AT-FW-TNZ I-AT-SAZ I-FN-VT-GRE Sprachfassung: d Version 2.0 vom (Ersetzt die Version 1.2 vom ) Erstpublikation. Änderungen der Anforderungen bleiben vorbehalten (z.b. im Zusammenhang mit Betriebserfahrungen). Gotthard-Basistunnel (GBT): Rynächt Tunnelportal Nord Giustizia Wichtig: Für Fahrten Arth-Goldau Erstfeld und Bodio Bellinzona gelten die Netzzugangsbedingungen für den Gotthard-Scheiteltunnel (Bergstrecke) Technische Bedingungen der Strecke und Anforderungen an das Rollmaterial Im Rahmen der Bahnreform 2.2 werden die Interoperabilitäts- und Sicherheitsrichtlinie (inklusive TSI) der Europäischen Union EU übernommen. Änderungen von Gesetzen bzw. Verordnungen für bestehende Fahrzeuge werden durch das BAV mittels Übergangsregelungen bekanntgegeben. Zugfahrten, welche vom Regelverkehr und den geltenden Vorschriften abweichen, sind durch SBB Infrastruktur genehmigungspflichtig und mit einer Vorlaufzeit von mindestens 30 Tagen bei I-FN (info.nzvp@sbb.ch) anzumelden. Bei älteren Fahrzeugen, welche die Netzzugangsbedingungen nicht vollständig erfüllen (können), hat das zuständige Eisenbahn-Verkehrsunternehmen (EVU) mit Risikoanalysen das Genügen seiner Fahrzeuge nachzuweisen, um die Sicherheitsbescheinigung gemäss NZV zu erlangen (Voraussetzung für die Erfüllung der Gesamtsicherheit des Systems). Alle Rechte an diesem Dokument stehen der SBB zu
2 Nachweise für Fahrzeuge (bereits auf anderen Strecken zugelassene Fahrzeuge / Fahrzeuge mit sicherheitsrelevanten Modifikationen / neue Fahrzeuge) anhand von Simulationen (mit Hilfe validierter Programme) und/oder Messungen im GBT (Prüffahrten, praktische Versuche) sind durch die Antragsteller, resp. das EVU, zu erbringen. 0. Allgemeines 0.1. Streckenöffnungszeiten Uhr (durchgehend) Streckensperrungen: In den Nächten Sa/So und So/Mo wird je eine Tunnelröhre während 8 Stunden für Erhaltungsarbeiten gesperrt. In der Nacht Mo/Di wird jeweils eine Tunnelröhre während 6 Stunden für Erhaltungsarbeiten gesperrt. Fixe Baufenster für Erhaltungsarbeiten Rotkreuz Chiasso in der Nacht Sonntag auf Montag von 5 Stunden. Details siehe Network Statement. - Seite 2 von 21 - SBB
3 1. Streckenmerkmale 1.1. Spurweite und Gleisanlagen Spurweite Normalspur 1435 mm Minimaler Radius Strecke GBT (bis Km ): 5000 m Offene Strecke Nord (Rynächt): Gleis 5xxx: 3500 m Gleis 6xxx: 4900 m Gleis 7xxx: 5000 m Gleis 8xxx: 2500 m Offene Strecke Süd: 3200 m Minimaler Radius Weichen auf Ablenkung GBT: 1600 m Offene Strecke: 1600 / 2600 m Maximale Überhöhung Strecke GBT: 40 mm Offene Strecke Nord (Rynächt): Gleis 5xxx: 30 mm Gleis 6xxx: 41 mm Gleis 7xxx: 40 mm Gleis 8xxx: 42 mm Offene Strecke Süd: 62 mm Maximaler Überhöhungsfehlbetrag Strecke GBT: 108 mm Offene Strecke Nord (Rynächt): Gleis 5xxx: 23 mm Gleis 6xxx: 110 mm Gleis 7xxx: 107 mm Gleis 8xxx: 79 mm Offene Strecke Süd: 133 mm - Seite 3 von 21 - SBB
4 Maximaler Überhöhungsfehlbetrag Weichen und Kreuzungen Streckenverlauf Nordzufahrt GBT: Offene Strecke: 115 mm (V = 115 km/h) 108 mm (V = 125 km/h) - Seite 4 von 21 - SBB
5 Streckenverlauf Südzufahrt 1.2. Lichtraumprofil / Stromabnehmerraum Lichtraumprofil / Feste Anlagen EBV Stromabnehmerraum / Raum für Fahrleitung EBV S3 (Europawippe) Maximale Fahrdrahthöhe 5400 mm Fahrdrahtneigung gemäss EN Minimale Fahrdrahthöhe 5200 mm Fahrdrahtneigung gemäss EN Zugelassene Wippenbreite der Stromabnehmer Wippenbreite: mm (isolierte Endhörner nicht zwingend) mm (isolierte Endhörner nicht zwingend) Nachweis nach UIC-505-1, Ziffer 7.2.3, erbracht. - Seite 5 von 21 - SBB
6 1.3. Energieversorgung Stromsystem Das Stromsystem ist AC 15 kv / 16.7 Hz, mit Spannungs- und Frequenztoleranzen gemäss der Norm EN 50163: Höchste Stromaufnahme ab Fahrleitung pro Zug Höchster Kurzschlussstrom und maximale Abschaltzeit Erforderliche Leistungs- und/oder Strombegrenzungen Max. Betriebsstrom: 2000 A, 15 Minuten Dauer-Betriebsstrom ausserhalb von Tunneln: 760 A Anfangs-Kurzschlusswechselstrom: Ik 40 ka Maximale Abschaltzeit: 100 ms Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz Zulässigkeit elektrische Netzbremse Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz 1.4. Umwelt Zu beachtende Windgeschwindigkeiten Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz Maximaler Seitenwind Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit Maximale Lufttemperatur: 40 C Lufttemperatur im Jahresmittel: 35 C Maximale relative Luftfeuchtigkeit: 100% Relative Luftfeuchtigkeit im Jahresmittel: 70% Richtwerte Hinweis: Diese Angaben gelten für «Normalbetriebsbedingungen», d.h. im Umfeld des fahrenden Fahrzeuges. Beim Anhalten im Tunnel sind die lokalen Auswirkungen der Abwärme entlang der Fahrzeuge zu berücksichtigen. - Seite 6 von 21 - SBB
7 1.5. Linienführung Längsprofil Nordportal Rynächt: m ü. M. Scheitelpunkt GBT: m ü. M. Südportal Pollegio: m ü. M. Verzweigung Giustizia: m ü. M Massgebende Neigungen Offene Strecke Nord (Rynächt): +5 Rynächt Sedrun: +4 Sedrun Pollegio: - 7 Offene Strecke Süd (Pollegio Giustizia): Maximale Steigung Offene Strecke Nord (Rynächt): Rynächt Sedrun: Pollegio Sedrun: Offene Strecke Süd (Giustizia Pollegio): Maximales Gefälle (zur Information) Offene Strecke Nord (Rynächt): Sedrun Rynächt: Sedrun Pollegio: Offene Strecke Süd (Pollegio Giustizia ): Strecken und Nothaltestellen Streckenklasse D4 (Max. Radsatzlast P = 22.5 t / Max. Meterlast p = 8.0 t/m) - Seite 7 von 21 - SBB
8 Zulässige betriebliche Geschwindigkeiten in Abhängigkeit der Radsatzlast Minimalgeschwindigkeit für alle Züge: Regelgeschwindigkeit für Güterzüge: Regelgeschwindigkeit für Züge mit Personenbeförderung: Güterzüge mit Radsatzlast 22.5 t: Güterzüge mit Radsatzlast 20.0 t: Züge mit Personenbeförderung mit Radsatzlast 20.0 t: Perronlängen und höhen in Nothaltestellen Perronhöhe: Generell 55 cm V min = 80 km/h V Regel = 100 km/h V Regel = 200 km/h V max = 100 km/h V max = 120 km/h V max = 200 km/h Siehe auch FDV Zugvorbereitung R Ziffer [Höchstgeschwindigkeiten und höchstzulässige Achszahlen auf Strecken mit ETCS] und Ergänzung FDV R I / Kapitel 5.4 / Ziffer 2.2. Im Rahmen von Probefahrten (z.b. Fahrzeugprüfung für Zulassung) kann eine um 10 % höhere Prüfgeschwindigkeit gefahren werden: V prüf = V max + 10 % Perronlängen: Nothaltestelle Sedrun: Nothaltestelle Faido: Interventionsstelle Pollegio: 450 m 450 m Fahrrichtung Nord-Süd, Ostseite: Hilfstritt vorhanden. Länge ca. 370 m. Perronhöhe < 55 cm 1.7. Minimal erforderliche Bremsverhältnisse Mindestbremsverhältnis: 50% Züge mit geringeren Bremsverhältnissen können nur nach vorhergehender Absprache mit SBB Infrastruktur geführt werden: Langfristig: Die Trasse wird im Fahrplan entsprechend berücksichtigt. Kurzfristig: Für Züge mit einem Bremsverhältnis < 50% kann die geplante Trasse im GBT nicht mehr garantiert werden. Es muss auf die nächste geeignete und verfügbare Trasse durch den GBT gewartet werden. - Seite 8 von 21 - SBB
9 Für den Brand- und Katastrophenschutz gelten folgende Ziele: 1. Priorität «Schutz des Menschen». Faire Chance für Passagiere und Personal, bei Bränden oder Unfällen einen geschützten Bereich zu erreichen. 2. Priorität «Schutz des Bauwerks». Züge ohne Passagiere sollen im Brandfall wenn möglich aus dem Tunnel fahren. Schlägt ein EVU im Rahmen des Netzzugangsverfahrens für bestimmte Sicherheitsanforderungen andere Lösungen vor, kann dieser Abweichung vom BAV zugestimmt werden, sofern eine gleichwertige Wirkung nachgewiesen werden kann. 2. Triebfahrzeuge, Triebzüge und Steuerwagen 2.1. Signalisierung/Zugbeeinflussung Die Voraussetzungen für den Einsatz von Fahrzeugen auf ETCS-Strecken in der Schweiz sind im Dokument «Voraussetzungen für den Einsatz von Fahrzeugen auf ETCS-Strecken» der Systemführerschaft ETCS CH dokumentiert (Siehe Notifizierte Nationale Technische Vorschrift NNTV CH-TSI CCS-001). Die aktuell gültige Version des Dokuments ist auf der Homepage des BAV publiziert. Fahrzeuge, die nicht alle Anforderungen, National Requirements oder Voraussetzungen für den Einsatz mit ETCS oder nur mit Vorbehalt erfüllen, müssen risikomässig beurteilt werden. Dabei gelten folgende Grenzwerte für die vier Ausmasskategorien: Für Ausmassklasse 1 liegt die Grenze bei 1E-9 pro Stunde Für Ausmassklasse 2 liegt die Grenze bei 1E-10 pro Stunde Für Ausmassklasse 3 liegt die Grenze bei 1E-12 pro Stunde Für Ausmassklasse 4 liegt die Grenze bei 4E-14 pro Stunde Diese Werte wurden in den entsprechenden Risikoanalysen des Gesamtsystems GBT berücksichtigt Übermittlungs-System / Zugfunk Zugangskriterium ist die Einhaltung des Network Statements. Die Fahrzeuge müssen mit einem Sprachfunkgerät GSM-R ausgerüstet sein, welches über eine gültige Betriebsbewilligung des BAV verfügt. Generisch im Network Statement geregelt. - Seite 9 von 21 - SBB
10 2.3. Anzahl gehobene Stromabnehmer und deren Abstände (L SA = Abstand zwischen benachbarten Stromabnehmern) Abnahme der Fahrleitung gemäss Pflichtenheft. Angestrebt ist eine Vereinheitlichung der Stromabnehmerabstände im Betrieb (SBB-Regelung in Ausarbeitung): a) 1 Stromabnehmer: V max = 200 km/h b) 2 Stromabnehmer / L SA 13 m: V max = 125 km/h 2 Stromabnehmer / 13 m < L SA 40 m: V max = 200 km/h 2 Stromabnehmer / 40 m < L SA 180 m: V max = 200 km/h 2 Stromabnehmer / L SA > 180 m: V max = 200 km/h c) 3 Stromabnehmer / L SA 13 m: V max = 125 km/h 3 Stromabnehmer / 13 m < L SA 40 m: V max = 160 km/h 3 Stromabnehmer / L SA > 40 m: V max = 160 km/h d) 4 Stromabnehmer / L SA 13 m: V max = 100 km/h 4 Stromabnehmer / 13 m < L SA 40 m: V max = 160 km/h 4 Stromabnehmer / L SA > 40 m: V max = 160 km/h Die Interaktion Stromabnehmer/Fahrleitung muss vor Inbetriebnahme mittels Messungen geprüft werden. Dabei ist der Nachweis zu erbringen, dass die zulässigen Interaktionskräfte eingehalten werden. Ansonsten muss die Geschwindigkeit reduziert oder der Stromabnehmer angepasst werden Kontaktkräfte Stromabnehmer Fahrdraht EN 50367:2012: Mittlere Kontaktkräfte gemäss Bild 1 oder Bild B.1b. Kennlinie bezüglich Krafteinwirkung auf die Fahrleitung gilt bezüglich der Fahrzeuggeschwindigkeit (grössere Luftgeschwindigkeiten am Stromabnehmer sind durch die EVU bzw. Fahrzeughalter zu berücksichtigen) Maximale und minimale Kontaktkräfte nach Tabelle B.5. Siehe auch AB-FDV Infrastruktur R I / Kapitel 5.1 / Ziffer Zulässiges Schleifleistenmaterial der Stromabnehmer Hartkohle gemäss EN 50367:2012: Tabelle C.1 Metallisierte Kohle für Betriebserprobung Schutzstrecken: Länge der neutralen Abschnitte Schutzstrecke nach EN 50367:2012: Anhang 1.5 mit geteilter neutraler Sektion. Gesamtlänge D = 141 m - Seite 10 von 21 - SBB
11 2.7. Einsatzbedingungen für haftreibungsunabhängige Bremsen Der Einsatz von Wirbelstrom- oder anderer haftreibungsfrei wirkender Bremssystemen ist für Betriebs- und Notbremsungen nicht zulässig. Ausnahmen: Die Magnetschienenbremse darf für Notbremsungen eingesetzt werden. Dazu gehören auch Schnellbremsungen, welche vom Triebfahrzeugführer ausgelöst werden. Der Einsatz von Wirbelstrombremsen, welche auf die Infrastruktur wirken, ist nur nach weiteren lokalen Untersuchungen, resp. einer Streckenertüchtigung, zulässig. Es muss ein streckenspezifischer Nachweis der Kompatibilität mit den Gleisfreimelde-Einrichtungen erbracht (nicht dafür vorgesehene Achszähler können dauernd beschädigt und zerstört werden) und die Fahrbahn dafür zugelassen werden Thermische Triebfahrzeuge Keine kommerziellen Fahrten mit thermischen Triebfahrzeugen 2.9. Störströme Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz Generisch im Network Statement geregelt Störfelder Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz Generisch im Network Statement geregelt Admittanz Netzfrequenzabhängige Traktionsleistungsbegrenzung Keine spezifischen Anforderungen gegenüber dem übrigen Streckennetz Generisch im Network Statement geregelt. - Seite 11 von 21 - SBB
12 2.12. Brandschutzanforderungen an Werkstoffe und Bauteile Brandschutzkategorie B Stufe 2 gemäss EN (DIN 5510) Brand-/ Rauchmelder Züge mit Personenbeförderung müssen in folgenden Bereichen mit Brand-/Rauchmeldern ausgerüstet sein, welche eine lokale akustische Alarmierung auslösen: WC/Toiletten Für das Schlafen vorgesehene Bereiche (Schlaf-/Liegewagen, Schlafabteile von Begleitwagen der Rollenden Autobahn) Für Reisende zugängliche Gepäckabteile Küchen- und Serviceabteil (Speise-/Barwagen, Begleitwagen der Rollenden Autobahn RoLa) Ziffer TSI CR LOC+PAS 2011/229/EU Ziffer TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer Hinweis zu Güterwagen: TSI CR WAG 2006/861/EG Ziffer Ziffer TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer WC-Toilette, Gepäck, Küche und Serviceabteile schärfer als TSI. - Seite 12 von 21 - SBB
13 2.14. ep-bremse für Züge Bis auf Weiteres müssen Züge mit einer Maximalgeschwindigkeit > 120 km/h über eine durchgehende Leitung für die Ansteuerung der ep-bremse verfügen. Zudem muss im hintersten Drittel des Zuges mindestens ein Fahrzeug mit wirksamer ep-bremse vorhanden sein. Begründete Ausnahmen für bestehendes Rollmaterial sind bei SBB Infrastruktur zu beantragen Zugschluss bei Ende Schutzstrecke (UNISIG-CR63) Wird für das Ende der Schutzstrecken (Powerless section switch off the main power switch) gemäss UNISIG-CR63 der Zugschluss berücksichtigt, darf auf dem Zug keine Funktionalität aktiv sein, die die Zuglänge für das Einschalten des Hauptschalters berücksichtigt, da sonst die Funktionalität 'Zuglaufverfolgung' zur Unzeit ansprechen kann. Die Risikoanalysen des Gesamtsystems GBT haben ergeben, dass bei V > 120 km/h die Risiken ohne ep-bremse nicht beherrscht werden können (z.b. in Rynächt mit Zugskreuzungen). - Seite 13 von 21 - SBB
14 3. Triebfahrzeugführer 3.1. Fluchthauben auf Tfz Jeder Führerstand muss mit einer Schutzmaske ausgerüstet sein, welche es dem Triebfahrzeugführer ermöglicht, auch bei Rauch in der Führerkabine ohne Anhalten den Zug möglichst bis zum Erreichen eines Tunnelportals oder der Nothaltestelle zu führen. Diese Anforderung gilt für alle Führerstände von Reise- und Güterzügen. Die Aufbewahrungsorte der Rettungshilfen müssen auf den Fahrzeugen deutlich gekennzeichnet werden. - Seite 14 von 21 - SBB
15 4. Züge mit Personenbeförderung (inkl. RoLa-Züge mit Begleitwagen) 4.1. Maximale Länge Züge mit Personenbeförderung 420 m (maximale für Züge mit Personenbeförderung nutzbare Perronlänge). Für RoLa-Züge gilt die Längenbeschränkung der Güterzüge. Angepasst auf Nothaltestelle 4.2. Druckertüchtigung Grundsätzlich sind Personenaufenthaltsbereiche in Zügen bei Fahrgeschwindigkeiten V > 160 km/h mit Druckertüchtigung auszustatten. Erfüllen die Fahrzeuge diese Anforderung nicht, ist dies vom EVU zu begründen und für die zu fahrende Geschwindigkeit ein entsprechender Nachweis zu erbringen. In Bezug auf das Komfortkriterium ist es dem EVU freigestellt, das Mass der Druckertüchtigung festzulegen Toiletten Geschlossenes Toilettensystem 4.4. Notlauffähigkeit im Brandfall Zug bleibt mind. 15 Minuten ab Vollbrand lauffähig und steuerbar mit Ausnahme von Bränden im Antriebsteil oder Steuerteil des Zuges. Hinweis: Ziffer / Notbremsüberbrückung/Notbremsanforderung (Fahrgastalarm gemäss TSI LOC&PAS) Vermeidung des Anhaltens an ungeeigneten Stellen. Hinweis: Ziffer / Lüftungs- und Klimaanlage im Ereignisfall Die Lüftungs- und Klimaanlage muss unverzüglich ausgeschaltet werden können. Damit kann ein forciertes Eindringen von Aussenluft in den Zug so schnell wie möglich unterbrochen werden. Ziffer Seite 15 von 21 - SBB
16 4.7. Stromversorgung via Batterie Notbeleuchtung 4.8. Brandschutzanforderungen an Werkstoffe und Bauteile Sicherstellung der Notbeleuchtung und Kommunikation beim Ausfall der Speisung über die Zugsammelschiene oder das Bordnetz während mindestens 90 Minuten. Ziffer Hinweis: Zur Ermöglichung einer Evakuierung von Passagieren innerhalb des Zuges Notbeleuchtung müssen alle Passagierbereiche über eine Beleuchtung verfügen, welche TSI HS RST 2008/232/EG bei Ausfall der Speisung über die Zugsammelschiene oder das Bordnetz in Ziffer reduziertem Umfang ab Batterie betrieben werden kann. Brandschutzkategorie B Stufe 2 gemäss EN (DIN 5510). siehe auch Ziffer Brand-/ Rauchmelder Züge mit Personenbeförderung müssen in folgenden Bereichen mit Brand- /Rauchmeldern ausgerüstet sein, welche eine lokale akustische Alarmierung auslösen: WC/Toiletten Für das Schlafen vorgesehene Bereiche (Schlaf-/Liegewagen, Schlafabteile von Begleitwagen der Rollenden Autobahn) Für Reisende zugängliche Gepäckabteile Küchen- und Serviceabteil (Speise-/Barwagen, Begleitwagen der Rollenden Autobahn) Handfeuerlöscher Züge mit Personenbeförderung müssen zur Brandbekämpfung an folgenden Orten über für Passagiere und/oder Personal zugängliche Handfeuerlöscher verfügen: Im Bereich von jedem Führerraum Bei jedem Einstiegsbereich Brandabschottung Wagenenden sind so zu gestalten, dass bei geschlossenen Stirnwandtüren eine Feuerausbreitung genügend lange verhindert wird, um alle betroffenen Personen in einen sicheren Bereich evakuieren zu können. siehe auch Ziffer 2.13 Hinweis: Ziffer Hinweis: TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer Ziffer Hinweis: TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer Seite 16 von 21 - SBB
17 4.12. Segmentierung Lüftungssystem Zur Reduktion der Rauchausbreitung muss das Lüftungssystem sicherstellen, dass sich Rauch nicht über mehrere Wagen ausbreiten kann. TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer / Leitungen und Kabel Zur möglichst weitgehenden Erhaltung der Lauffähigkeit und Steuerbarkeit bei einem Brand müssen die relevanten Leitungen und Kabel durch ihre Lage und/oder das Isolationsmaterial vor Brandschaden geschützt sein. TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer / Lautsprechersystem Kommunikation Alle Züge mit Personenbeförderung müssen über ein Lautsprechersystem verfügen, über welches vom Triebfahrzeugführer, vom Zugbegleiter und von der Leitstelle (allenfalls mittels Umsprechen durch das Zugpersonal) im Ereignisfall Informationen und Anweisungen an alle Passagiere übermittelt werden können. In allen Züge mit Personenbeförderung muss die gegenseitige Kommunikation zwischen Leitstelle, Triebfahrzeugführer und Zugbegleiter sichergestellt sein. Es kann auf die tunnelseitige Infrastruktur GSM-R abgestützt werden. Ziffer Hinweis: TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer Die gegenseitige Kommunikation zwischen Triebfahrzeugführer und den einzelnen Begleitwagen der rollenden Autobahn muss ebenfalls sichergestellt werden Türen zwischen Passagierbereichen Zur Ermöglichung einer Evakuierung von Passagieren innerhalb des Zuges müssen sich alle Türen zwischen Passagierbereichen im Notfall ohne Unterstützung durch Hilfssysteme (elektrisch, pneumatisch etc.) von Hand öffnen und schliessen lassen. Ziffer Hinweis: TSI HS RST 2008/232/EG Ziffer / Seite 17 von 21 - SBB
18 4.16. Notausgänge Notausstiegsmöglichkeiten Einstiegstüren von für Passagiere zugänglichen Wagen oder Zugteilen müssen als Notausgänge nutzbar sein und müssen sich von innen bei stehendem Zug von Hand öffnen lassen. Folgende Fenster müssen als Notausstiege nutzbar, gekennzeichnet und ausgerüstet sein: Bei Reisezugwagen mit Mittelgang: Mindestens vier je Grossraum (zwei auf jeder Wagenseite) Bei Reisezugwagen mit Seitengang: eines je Abteil und mindestens drei im Seitengang Zugbegleitung Jeder Zug mit Personenbeförderung muss bezüglich Alarm und Rettung von ausgebildetem Personal (gemäss Punkt 6) begleitet werden. Bei nicht durchgängig begehbaren Zügen muss sich in jedem für Passagiere zugänglichen Zugteil qualifiziertes Personal aufhalten. Regelung für Rollende Autobahn: Keine Begleitung vorgesehen. Ziffer Information über das optimale Verhalten im Ereignisfall Züge oder Zugsteile ohne Personenbeförderung (Leermaterialzüge, abgeschlossene Zugteile, in Güterzügen eingereihte und abgeschlossene Reisezugwagen oder Triebzüge) Die Passagiere müssen sich im Ereignisfall optimal informieren können. Die Informationen erfolgen mit statischen Anschriften (Flyer, Bildschirm) in Deutsch, Italienisch, Französisch und Englisch. Für Züge oder Zugsteile ohne Personenbeförderung (auch an mit Reisenden besetzten Zügen) gelten vereinfachte Anforderungen: - Keine Druckertüchtigung erforderlich - Keine Brand-/ Rauchmelder, Brandabschottung und Handfeuerlöscher erforderlich - Keine Segmentierung (Ausschaltung) Lüftungssystem erforderlich - Keine Notbeleuchtung erforderlich - Kein geschlossenes Toilettensystem erforderlich - Keine Zugbegleitung erforderlich Ziffer Seite 18 von 21 - SBB
19 5. Güterzüge, Güterwagen 5.1. Maximale Zuglänge Güterzüge Länge bis 620 m: Keine Massnahmen notwendig. Länge 621 m bis 750 m: Gesonderte Anmeldung bei Trassenbestellung. Länge 751 m bis 1500 m: Die EVU sind verpflichtet, sich diesbezüglich mit SBB Infrastruktur in Verbindung zu setzen, um die für die Zulassung und Bewilligung notwendigen ergänzenden Informationen einzuholen Maximale Anhängelasten 3200 t (+2 % Toleranz) Die Anhängelast der Züge ist entsprechend der Traktion anzupassen, damit die Mindestgeschwindigkeit der bestellten Trassen nicht unterschritten wird Lademasse Lichtraumprofil 5.4. Information der Zusammenstellung der Güterzüge 5.5. Maximale Geschwindigkeit für Güterzüge mit Gefahrengut Lademass (AGTC): UIC C1 Lademass Rollende Landstrasse: LKW mit bis zu 4.2 m Eckhöhe und 2.60 m Breite Lichtraumprofil: EBV 4 resp. UIC GC Die EVU haben die Informationen über Menge und Art der Gefahrengüter (inkl. UN-Nummer und Gefahrennummer) und deren Lage in den Zügen in geeigneter Form rechtzeitig SBB Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Siehe auch Network Statement Ziffer 6.3 ff. Güterzüge mit Gefahrengut dürfen maximal 120 km/h (Zugreihe A) oder 100 km/h (Zugreihe D) fahren. Bei höheren Geschwindigkeiten sind die Risikoanalysen bezüglich der Wahrscheinlichkeit des Freisetzens von Gefahrgütern bei einem Unfall zu überprüfen. - Seite 19 von 21 - SBB
20 6. Schulung Personal Schulung Personal Das Personal (EVU) muss gemäss Vorgaben der Infrastrukturunternehmers SBB Infrastruktur die besonderen Aufgaben bei einem Zwischenfall im Tunnel geschult und weitergebildet werden. Der SBB Infrastruktur (Betreiberpersonal inkl. Rettungsdienste) müssen die Fahrzeuginformationen (inkl. Zugang zum Innenraum) bereitgestellt werden. Minimalanforderungen Ausbildung GBT: Siehe Link. Hinweis: Ziffer Ziffer Seite 20 von 21 - SBB
21 Änderungsjournal Version Änderung Nr. Datum Ziffer Inhalt Bemerkungen Netzzugangsbedingungen Gotthard-Basistunnel. Definitive Basisversion Änderungsjournal ergänzt. Siehe letzte Seite Begriff «Reisezüge» ersetzt mit «Züge mit Personenbeförderung». Ganzes Dokument Anpassungen Streckenöffnungszeiten, Stand Präzisierung entsprechend der geltenden GBT Standards in Abstimmung mit dem Bundesamt für Verkehr BAV. Bemerkung: Die zulässige betriebliche Maximalgeschwindigkeit beträgt aktuell V max = 200 km/h. Gemäss aktueller Planung (Rollmaterialeinsatz) ist eine Erhöhung der betrieblichen Geschwindigkeit auf V max 250 km/h (für besondere Züge mit speziellen Eigenschaften und einer Radsatzlast 18,0 t) frühestens auf Ende 2019 vorgesehen Angepasst an Ziffer Stand EN 50367: Ergänzung: «Für Güterzüge mit Personenbeförderung gilt Ziffer 5.1» Neue Ziffer für Züge oder Zugsteile ohne Personenbeförderung Generelle Informationen auf der ersten Seite ergänzt Ziffer geändert Ziffer 2.1 ergänzt Ziffern 2.14 und 2.15 neu eingefügt Ziffer 4.1 ergänzt Ziffer 5.1 geändert Ziffer 5.5 neu eingefügt Ziffer 6 ergänzt Ganzes Dokument - Seite 21 von 21 - SBB
Verbindungslinie Rothrist (excl.) Zofingen (excl.) (VL) Technische Bedingungen der Strecke und Anforderungen an das Rollmaterial
Anhang 11 zum Network Statement SBB CFF FFS Herausgeber (Federführung): I-FN-VT-GRE Tel 051 220 29 49 info.nzvp@sbb.ch Erarbeitet durch: I-FN-VT, I-AT-GBI, I-AT-ZBF; I-ET-TC Stand: 17.04.2014 Zuordnung/Klassifikation:
Bahn-2000-Strecke Wanzwil Solothurn Streckenmerkmale und Anforderungen an das Rollmaterial
Anhang 10 zum Network Statement Herausgeber (Federführung): I-FN-VT-GRE info.nzvp@sbb.ch Erarbeitet durch: I-FN-VT, I-AT-GBI, I-AT-ZBF; I-ET-TC Stand: 07.08.2017 Version 4.0 Zuordnung/Klassifikation: EVU
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BLS Netz AG D IA 01/16 Herausgeber (Federführung) IA Gültig ab Version 13.06.2016 1.0 Zuordnung --- Erarbeitet durch (Autor) IAS Peter Germann Genehmigung IA, IB Gültig bis auf weiteres Ersatz für D IA
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