Kontoerstgutschrift und Abschläge. Einige Kommentare zu einer Präsentation des BMASK
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- Susanne Kohler
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1 Kontoerstgutschrift und Abschläge. Einige Kommentare zu einer Präsentation des BMASK Markus Knell Oesterreichische Nationalbank Eco Austria, Wien, 18 März 2013 *Der Inhalt dieser Folien spiegelt die Meinungen des Autors und nicht notwendigerweise diejenigen der OeNB wieder.
2 Beifall,... Die (komplizierte) Kontoerstgutschrift ersetzt die komplizierte und intransparente Parallelrechnung. Der Übergang vom ASVG zum APG (einem leistungsorientierten Kontosystem ) ist damit abgeschlossen. Die Kontomitteilung des APG gewinnt an Aussagekraft. Die Vorteile des APG (lebenslange Durchrechung, lohnorientierte Aufwertung, deutliche Zu- und Abschläge, adäquate Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten) kommen dadurch besser zu Geltung.
3 ..., Fragen,... Ist der Ausgangsbetrag wirklich notwendig? Warum verwendet man für die Abschläge das arithmetische Mittel und nicht das geometrische? (z.b. 5% über 5 Jahre: 27.6% vs. 25%). Kann die Erstgutschrift noch ergänzt/verändert/beeinsprucht werden? Wie lange? Wie soll die Kontomitteilung gestaltet werden? Sweden
4 ..., Bedenken Ein sich selbst stabilisierendes Umlagesystem sollte über drei wesentliche Bestandteile verfügen: 1. Reaktion auf Veränderungen in der Anzahl an Beitragszahlern (z.b. Aufwertung mit der Lohnsumme). 2. Reaktion auf die steigende Lebenserwartung (z.b. Verrentung bei Pensionsantritt). 3. Ein automatischer Ausgleichsmechanismus bei unvorhergesehenen Ungleichgewichten. In Schweden gibt es 2 und 3, in Österreich keinen einzigen.
5 Bedenken (Fortsetzung) Falls es keine Automatisierung des APG gibt, werden sich über die Zeit strukturelle Defizite ergeben. Die Transparenz des Pensionskonto wird einen Eingriff in bereits erworbene Gutschriften erschweren/verunmöglichen. grandfathering als Grundprinzip aller künftigen Reformen? Das APG könnte automatisiert werden (etwa durch Anpassung der Formel 45/65/80 in jährlichen Schritten auf 45.2/65.2/80, 45.4/65.4/80 etc.). Dies wäre allerdings politisch heikel und kompliziert (insbesonders wenn einmal gewährte Gutschriften nicht mehr verändert werden können).
6 Zu- und Abschläge in der Korridor 1 Es gibt unterschiedliche Ansätze zur Berechnung korrekter Abschläge. Nach Gasche (2012): Einkommensorientierte Ansätze Anreizneutraler Ansatz Budgetneutraler Ansatz Renditeneutraler Ansatz Nutzenorientierte Ansätze Alle drei einkommensorientierten Ansätze unterscheiden sich nicht in der Art der Berechnung, sondern nur hinsichtlich des verwendeten Abzinsungssatzes. (S. 4)
7 Zu- und Abschläge in der Korridor 2 Gasche (2012) kommt auf Werten (für Deutschland) zwischen 5% und 6% (höher als der gesetzliche [3.6%]). Abbildung Brunner und Hoffmann (2010) kommen auf Werte (für Österreich) zwischen 5% und 7% (Diskontierungssatz von 3%). Abbildung Der neue Abschlag der Korridor liegt im Bereich der als einkommensneutral errechneten. Streng genommen müsste er noch differenziert werden (nach Geburtenjahrgang und nach relativem Pensionsantrittsalter). Ebenso müsste er auch laufend an die steigende Lebenserwartung angepasst werden. Beides ist in NDC Systemen nicht notwendig. Der Handlungsbedarf ist hier allerdings geringer, insbesondere, da die korrekten Abschläge niedriger ausfallen, wenn die Lebenserwartung steigt und wenn das Pensionsantrittsalter vom Referenzantrittsalter weiter entfernt ist.
8 Appendix
9 Back Orange Envelope Swedish Pensions Agency Demo Person 2012 Your National Public Pension part of your total This annual statement is about your national public. In adddition to the national public most wage earners receive an occupational through their employer. This means that your total will be higher than is shown here. At you can make forecasts which also include the occupational and a possible private. The forecasts are made in co-operation between the state and the companies. Income Pension Possible Private Pension Occupational National Public Pension Premium Pension A short Summary of the Content Income Premium SEK You have earned this much towards your national public during the income year 2010, see page 2. Income Premium SEK You have so far saved this much towards your national public, see page 3. Income Premium SEK According to our forecast, this is how much you will receive as national public per month (before tax), from the age of 65, see page 5. 1
10 Einkommensneutrale Abschläge für Deutschland Back
11 Back Einkommensneutrale Abschläge für Österreich
12 The Austrian sustainability factor 1 Um die Finanzierung langfristig zu sichern, wird ein Nachhaltigkeitsfaktor eingefuehrt. Dieser basiert bis zum Jahr 2050 auf einem Sollpfad des Anstiegs der periodenbezogenen Lebenserwartung zum Alter 65 des mittleren Szenarios der Statistik Austria. Abweichungen von der mittleren Prognose wirken sich automatisch zur Sicherung der Finanzierbarkeit mit gleicher finanzieller Auswirkung auf Beitragssatz, Steigerungsbeitrag, Antrittsalter, Pensionsanpassung und Bundesbeitrag aus. (ASVG, 108e, Abs. 9)
13 The Austrian sustainability factor 2 Differences of the Austrian sustainability factor (ASF) to the German case: The ASF responds to deviations from forecasts and refers primarily to life expectancy developments. It is a process rather than a factor. The ASF does not include a mechanism for automatic adjustments The ASF provides only broad guidelines on how adjustments are to be made. It is doubtful whether an evenly distributed adjustment is meaningful and intergenerationally fair. E.g. Steigerungsbeitrag and Pensionsanpassung both target the size of benefits Furthermore, who should bear the burden of fluctuations in cohort size?
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