Rede anlässlich der Verabschiedung des Direktors der LfM, Professor Dr. Norbert Schneider, am 23. September 2010

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1 Frauke Gerlach Vorsitzende der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM); Rede anlässlich der Verabschiedung des Direktors der LfM, Professor Dr. Norbert Schneider, am 23. September Es gilt das gesprochene Wort - Düsseldorf, 9. September 2010

2 Ich freue mich sehr, dass Sie der Einladung zur Verabschiedung von Prof. Dr. Norbert Schneider gefolgt sind und heiße Sie herzlich Willkommen. Obwohl es aus der Mode gekommen ist, will ich es heute trotzdem tun und nehme uns die Zeit, einige Gäste persönlich anzusprechen. Namentlich möchte ich: die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein- Westfalen, Sylvia Löhrmann, den Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Marc Jan Eumann, sowie Herrn Langheinrich, Herrn Stolte und Herrn Hanfeld, begrüßen, die gleich zu Ehren von Prof. Schneider zu uns reden werden. Begrüßen möchte ich außerdem den Vizepräsident des Landtages NRW, Oliver Keymis, den Intendanten des ZDF, Markus Schächter, die stellvertretende Intendantin des WDR, Eva- Maria Michel, und die Vorsitzende des WDR Rundfunkrates, Ruth Hieronymi. Stellvertretend für die Gremien der Landesmedienanstalten darf ich Renate Pepper begrüßen, die Vorsitzende der Medienversammlung der Landeszentrale für Medien Rheinland- Pfalz. Ich begrüße die Präsidentin des Landesrechnungshofes, Frau Scholle und den Präsidenten des VPRT, Jürgen Doetz. Wir freuen uns außerdem, dass die neue Geschäftsführerin der Filmstiftung, Frau Petra Müller, jetzt endlich bei uns in NRW und heute hier ist. Begrüßen dürfen wir auch Michael Schmidt-Ospach, langjähriger Geschäftsführer der Filmstiftung und Weggefährte von Prof. Schneider, genauso wie die Erfolgsproduzentin Regina Ziegler. Nicht zuletzt möchte ich ganz herzlich Frau Prof. Schneider willkommen heißen. Das Kölner Urgestein Trude Herr hat über die Auswirkungen von Abschieden gesungen, dass man niemals so ganz geht. Was für den einen ein Trost sein mag, ist für den anderen möglicherweise eine Drohung. 2

3 Wie dem auch sei, sicher ist, dass ein Abschied nach 17 Jahren Führungsverantwortung für die Landesanstalt für Medien und die Medienaufsicht des Landes Nordrhein-Westfalen eine Zäsur darstellt, einen markanter Einschnitt. Prof. Schneider hat der LfM durch sein Profil eine Kontur gegeben, die bundesweit wahrnehmbar ist. Er nimmt und nahm die Aufsicht der Medien ernst, hat sich aber von Beginn an jeder Medienwächterei entsagt. Auf juristische Auseinandersetzungen allein hat er sich nicht verlassen. Vielmehr hat er medienpolitische und technische Entwicklungen antizipiert, auf sie aufmerksam gemacht und sie in die öffentliche Debatte gebracht. Prof. Schneider hat die Möglichkeiten, die das öffentliche Amt des Direktors einer der größten Landesmedienanstalten mit sich bringt, nicht nur verantwortungsvoll, sondern vor allem auch innovativ genutzt: für Werte- und Qualitätsdebatten, für immer wieder aufwallende Diskussionen über Medienkonzentration, wenn es um Fragen ausländischer Investoren ging oder um notwendige Veränderungen der Medienaufsicht. Und ganz aktuell: für die anstehenden Herausforderungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung, der globalen Vernetzung durch das Internet. Als Kommissionsvorsitzende kann ich sagen, dass es ein konstruktives und gleichwohl distanziertes Verhältnis zum Gremium und seinen Mitgliedern gab. Es gab eine Balance zwischen dem ersten und dem zweiten Organ, die von Sachlichkeit und den Notwendigkeiten der Aufgaben und der Ämter getragen wurde, zugleich aber auch, von intellektueller und menschlicher Wertschätzung. 3

4 Sie haben in unserer letzten gemeinsamen Gremiensitzung gesagt, das in Ihrer langen beruflichen Laufbahn zwischen Ihnen und dem blauen Himmel fast immer wenigstens ein Gremium stand. Genießen Sie jetzt den freien Blick! Heute nun ist der Anlass und die Gelegenheit Ihnen Prof. Schneider den gebührenden Dank für Ihr Wirken auszusprechen. Wir möchten unseren Dank durch ein Geschenk Ausdruck verleihen. Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument ist das Wort. In unserer letzten Sitzung haben wir Ihnen, als kleinen Vorgeschmack auf heute, ein Essay von Felicitas Hoppe geschenkt. Es geht darin um, ich zitiere: [ ] Sätze die Schätze sind, und über die Geheimnisse des Erzählens, über die Unzuverlässigkeit der Erinnerung und die Kraft des Wortes, über die Sprache als Verständigung, [ und etwas pathetisch] als mögliche Berührung in der Dunkelheit. Wir wissen, dass nicht alle Sätze Schätze sind. Diejenigen, die schreiben, wissen auch, wie schwer es sein kann, diese zu heben. Wir danken Ihnen für die Schätze, die Sie für uns gehoben haben. Und was hat das mit unserem Geschenk zu tun? Worte sind flüchtig, deshalb haben wir Texte und Reden von Ihnen in einem Buch zusammengestellt. In diesem Buch sind einige Ihrer Schätze verborgen. Fernsehen macht glücklich!, so der optimistische Titel des Buches, das die Landesanstalt für Medien und die Medienkommission Ihnen und uns zum Abschied schenkt, und das ich Ihnen Prof. Schneider jetzt gerne überreichen möchte. 4

5 Auch Sie liebe Gäste, sollen nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Wir schenken Ihnen nach der Veranstaltung ein Exemplar. Jetzt freue ich mich, das Wort an Sylvia Löhrmann zu geben, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen und Ministerin für Schule und Weiterbildung. 5