Vorlesung 4. Semester
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- Annegret Keller
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1 Vorlesung 4. Semester Modul Wirtschaftsprüfung WP/CIA/CCSA Jan Schmeisky März/April/Mai
2 Gliederung 4. Semester Rahmenbedingungen der Abschlussprüfung 1. Warm up 2. Verbindlichkeiten 3. Rückstellungen (auch Pensionen) 4. Eigenkapital 5. Latente Steuern 6. Prüfung Gewinn- und Verlustrechnung 7. Urteilsbildung und Dokumentation 2
3 Gliederung 1. Gliederungsschema 2. Darstellungsstetigkeit 3. Außerordentliche Posten 4. GKV versus UKV 5. Gesetzliche Reglungen 6. Prüferische Vorgehensweise 7. Übungsaufgabe 3
4 1. Gliederungsschema Die Gliederungsvorschrift des 275 HGB ist maßgeblich außer z.b. Krankenhäuser, Banken Erleichterungsvorschriften für kleine und mittelgroße Kapitalgesellschaften (3 276 HGB) Beachtung von Davon-Vermerken Einfügung von neuen Posten Zwingend vorgeschrieben ist die Staffelform Saldierungsverbot Keine Leerposten Bezeichnungen der Posten werden vom Gesetz vorgegeben 4
5 2. Darstellungsstetigkeit Grundsatz: Gliederung des Vorjahres ist beizubehalten Ausnahmen bestätigen die Regel! U.a. kann ein Wechsel zwischen GKV und UKV möglich sein. Stetigkeitsgebot gilt auch in Bezug auf den Inhalt der Posten 5
6 3. Außerordentliche Posten A.o. Erträge und a.o. Aufwendungen fallen außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit an Beispiele: Buchgewinne und verluste von wichtigen Beteiligungen, Betrieben oder Teilbetrieben; Sozialplankosten oder a.o. Abschreibungen bei Stillegung von Betrieben A.o. Posten können müssen aber nicht zugleich periodenfremd sein Im Anhang separat zu erläutern 6
7 Gesamtkostenverfahren 4. GKV versus UKV - GKV ist nach Arten gegliedert Primärprinzip - Ausweis der Posten ist periodenbestimmt und unabhängig davon, in welcher Beziehung sie zu den UE des Geschäftsjahres stehen (Folge: Bestandsveränderung, aktivierte Eigenleistungen separat auszuweisen) - Sog. Produktionskostenverfahren Umsatzkostenverfahren - UKV ist nach Funktionen gegliedert Sekundärprinzip - Ausweis der Posten ist unabhängig davon, in welcher Periode die Leistungen erbracht wurden => Ausweis ist somit umsatzbestimmt (Folge: Herstellungskosten der zur Erzielung der UE erbrachten Leistungen) 7
8 4. GKV versus UKV Gemeinsamkeiten der beiden Verfahren - Unterschiede nur bei Positionen die in direkter Relation zum Umsatz stehen - Andere Aufwendungen: Verwaltungskosten, Vertriebskosten werden als solche ausgewiesen - Weiter Posten z.b. Beteiligungserträge, Zinsen entsprechen sich bei beiden Verfahren Überlegungen welches Verfahren zu verwenden ist - Voraussetzung für das UKV ist eine Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung - Im Konzern kann die Gliederung des Mutterunternehmens ausschlaggebend sein 8
9 5. Gesetzliche Regelungen 1) Gesamtkostenverfahren Abs. 2 HGB 2) Umsatzkostenverfahren Abs. 3 HGB 3) Größenabhängige Erleichterungen HGB 4) Vorschriften zu einzelnen Posten HGB 5) Anhangangaben insbesondere 285 Nr. 4, Nr. 6, Nr. 8, Nr. 9 HGB. 9
10 6. Prüferische Vorgehensweise Allgemeine Grundsätze IDW PS 200 Ziele und allgemeine Grundsätze der Durchführung von Abschlussprüfungen IDW PS 201 Rechnungslegungs- und Prüfungsgrundsätze für die Abschlussprüfung IDW PS 450 Berichterstattung IDW PS 400 Bestätigungsvermerk 10
11 6. Prüferische Vorgehensweise Vollständigkeit Sind alle Aufwendungen und Erträge erfasst Vorhandensein Existieren die ausgewiesenen Umsatzerlöse tatsächlich? Genauigkeit?? Bewertung Prüfung erfolgt in der Regel im Rahmen von Bilanzposten Eigentum?? Ausweis Saldiert Unsaldiert Sachverhalt unter dem korrekten Posten erfasst 11
12 6. Prüferische Vorgehensweise Die (potentiellen) signifikanten Risiken und ihre Prüfung: Geringes Fehlerrisiko Prüfungsdurchführung Hohes Fehlerrisiko Hohe Prüfungssicherheit Aufgrund der Einschätzung Inhärenten Risikos und Prüfung des IKS Geringe Prüfungssicherheit (inhärentes Risiko und IKS) Analytische Prüfungshandlungen Analytische Prüfungshandlungen Einzelfallprüfung Einzelfallprüfung 12
13 6. Prüferische Vorgehensweise Analytische Prüfungshandlungen Verprobung und Plausibilität von einzelnen Posten Veränderung der Posten z.b. sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge Bildung von Erwartungswerten u.a. für den Personalaufwand, Materialaufwand Bildung von verschiedenen Kennzahlen: Personalaufwandsquote, Materialaufwandsquote, Abschreibungsgrad etc. 13
14 6. Prüferische Vorgehensweise Einzelfallprüfungen Prüfung erfolgt bei vielen Posten im Zusammenhang mit der Bilanz Überprüfung der Regelmäßigkeit der Buchungen (z.b. Miete 12x) Stichproben im Bereich sonstige betriebliche Aufwendungen, sonstige betriebliche Erträgen Kritische Durchsicht der Buchungen auf den Konten, ob ggf. ein falscher Ausweis vorliegt Sind sämtliche geforderten Anhangangaben korrekt erfolgt ggf. unter Beachtung von größenabhängigen Erleichterungen 14
15 7. Übungsaufgabe Wo sind die folgenden Sachverhalte auszuweisen? a) Kantinenerlöse b) Erlöse aus dem Verkauf von Schrott c) Prüfungsgebühren d) Erträge aus Zuschreibungen e) Aufsichtsratvergütung f) Erträge aus dem Gewinnabführungsvertrag g) Personalkosten nach UKV h) Abzinsung von Rückstellungen i) Wie kann man die Posten 1-8 sowie 9-13 im GKV zusammenfassen? 15
16 7. Lösung Wo sind die folgenden Sachverhalte auszuweisen? a) Kantinenerlöse Nr. 4 sbe b) Erlöse aus dem Verkauf von Schrott sofern Schrott im UV erfasst: Nr. 1 UE, bei Verkauf Anlagevermögen Nr. 4 c) Prüfungsgebühren Nr. 8 sba d) Erträge aus Zuschreibungen Nr. 4 sbe e) Aufsichtsratvergütung Nr. 8 sba f) Erträge aus einem Gewinnabführungsvertrag eigener separater Posten g) Personalkosten nach UKV Gliederung nach Funktionen Herstellung, Vertrieb und Verwaltung h) Abzinsung von Rückstellungen Nr. 11 und Nr. 13 im Zinsergebnis i) 1-8 = Betriebsergebnis, 9-13 = Finanzergebnis; zusammen Gesamtergebnis 16
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