Der Alte Bahnhof von Oberursel

Transkript

1 Bernd Ochs Der Alte Bahnhof von Oberursel Sonderdruck aus dem Heft der Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberursel e.v

2 Sonderdruck aus dem Heft der Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberursel e.v. Bernd Ochs Der Alte Bahnhof von Oberursel Dieser Sonderdruck kann als PDF-Datei kostenlos von geladen und ausgedruckt werden Alle Rechte beim Autor Die Hefte der Mitteilungen können im örtlichen Buchhandel oder unter bezogen werden Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberursel e.v Oberursel

3 Der»Alte Bahnhof«von Oberursel von Bernd Ochs, Oberursel Der erste Oberurseler Bahnhof wurde 1859/1860 erbaut an der am in Betrieb genommenen Stammstrecke der Linie Frankfurt - Homburg der Homburger Eisenbahn. Orientiert an den heutigen Gegebenheiten befand sich der»alte Bahnhof«aus Richtung Adenauerallee kommend, bis vor die Bahnschranken gehend und dann nach rechts hinter dem Taunusklub- Häuschen im Bereich des Parkplatzgeländes. Die alten und neuen Aufnahmen zeigen den Blick von»unten«, also von der Frankfurter Landstraße aus. Für den Bau der Eisenbahnlinie hatte die 1859 gegründete»homburger Eisenbahngesellschaft«den Oberingenieur Edmund Heusinger von Waldegg bestellt, der auch als landgräflicher Kommissar und oberster Beamter der Bauaufsicht fungierte. Er erstellte u. a. auch die Pläne zum Bau des alten Oberurseler Bahnhofs. Gemäß der Registrierung im Nassauischen Stock - buch, Band 10 (Nachtrag), Artikelnummer No vom 1. Februar 1861, wurde das für den Bau der Bahnhofsgebäude benötigte Gelände durch Enteignung bereitgestellt und es entstanden folgende Gebäude : Stationsgebäude (zweistöckig) mit zwei Anbauten, Abtritt (Toilette) erster und zweiter Teil, Lagerhaus, Wasserhaus, zwei Weichenwärterhäuschen, Bahnwärterhaus No. 5 und Bahnwärterhaus No. 6. Gemäß Vertrag und Gesetz übernahm der preußische Staat hier die»königlich Preußische Staats-Eisenbahn«die Bahn mit allen ihren Einrichtungen per 1. Januar 1880 von der»homburger Eisenbahngesellschaft«. Die historische Ansicht des alten Bahnhofs rechts oben ist hier auf einer mehrbildrigen Postkarte»Gruß aus Oberursel«mit dem Oberurseler Poststempel vom 24. Juli 1897 zu sehen. Rechts erkennt man noch ein kleines Wellblechhäuschen (Schrankenwärterposten? ) sowie im Vordergrund die Schrankenanlage. 24

4 »Noch vor wenigen Tagen war er in altvertrauter Form zu sehen, der alte Bahnhof an der Nassauer Straße in Oberursel, dann rückten die Bagger an und rissen das Gebäude ab. Es stand bereits seit einiger Zeit leer und ist längst als Bahnhofsgebäude überflüssig gewesen. Früher, als die Fahrgäste noch zu Fuß oder mit Kutschen zur Reise in der Eisenbahn am Bahnhof eintrafen, gingen sie durch das Gebäude, das nun der Spitzhacke zum Opfer fiel, lösten hier die Fahrkarten und warteten auf den Pfiff des Bahnhofsvorstehers mit seiner roten Mütze, bis sich der Zug in Bewegung setzte. Ein Stückchen AltOberursel ist damit für immer verschwunden.«originaltext zu Bildern in der FR v...

5 Als der Bahnhof Ende des. Jahrhunderts den gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügte, entstand in unmittelbarer Nähe der heutige Bahnhof, der ab die Adresse Kaiserstraße No. führte. Der»alte Bahnhof«bekam die Hausnummer der Kaiserstraße und wurde noch bis in die er Jahre von Eisenbahn-Bediensteten bewohnt. kam es zur Umbenennung der Kaiserstraße in den noch heute gültigen Namen Nassauer Straße ; die Hausnummern der Gebäude wurden beibehalten. Erst Anfang Oktober erfolgte der Abbruch des alten Stationsgebäudes. Das Taunusklub-Wanderheim auf dem aktuellen Foto vom. Mai war ursprünglich der Bahn-Stellwerk-Posten, der vermutlich / im Zusammenhang mit dem zweigleisigen Streckenausbau entstand und in Richtung zur Straße hin erweitert wurde. Die Funktion als Stellwerk endete mit der Inbetriebnahme des neuen Zentralstellwerks»Hf«am Bahnhof Bad Homburg ; anschließend bis bestand dann hier nur noch eine Schrankenwärterfunktion. Das ehemalige Stellwerk und der Parkplatz befinden sich aktuell noch im Besitz der Bahn ; Mieter ist die Stadt Oberursel. vergab die Stadt das historische und unter Denkmalschutz stehende Gebäude in Untermiete an den Taunusklub Oberursel, der es als Wanderheim einrichtete. Quellen : Stadtarchiv und Amt für Stadtentwicklung, Oberursel, Eckert, Kurt : Klein- und Nebenbahnen im Taunus,, Köhler, Günter H. und Christopher, Andreas : Eisenbahnen im Rhein-Main-Gebiet,. Helmut Lind, Oberursel Orientiert an diesem Foto vom. Mai befand sich der»alte Bahnhof«linksseitig vom Wanderheim des Taunusklubs Oberursel hinter den Büschen, wo sich heute der Parkplatz ausbreitet. Ansichtspostkarte und historisches Foto : Sammlung Bernd Ochs Aktuelles Foto vom Verfasser Zeitungsdokumentation : Frankfurter Rundschau vom..

6 Fortsetzung

7 Artikel des Autors Bernd Ochs in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberursel (Taunus) e.v. Heft Eine Oberurseler Familie und ein Brief vom 16. August 1870 Heft Ein vergessenes Lager Barackenlager der KHD (Klöckner-Humboldt-Deutz AG) in Oberursel 1942 bis 1946 Teil I: Lager für NS-Zwangsarbeiter Teil II: US-Arbeitslager für deutsche Kriegsgefangene Vom ehemaligen Skagerrak-Denkmal zum Gedenkstein Den Opfern der Marine Der Alte Bahnhof von Oberursel Auch die Hohemark hatte einen Bahnhof ( ) Der ehemalige Handwerkerbrunnen/Froschbrunnen Heft Ein Fahrweg durch den heimischen Wald mit einer Brücke über den Heidetränkbach für die Kaiserin Friedrich Ein Zwangsarbeiter-Lager in Oberursel : das Lager Kupferhammer Heft Die Firma Georg Schütz GmbH-Erste Süddeutsche Ceresinfabrik in Weißkirchen (Taunus) und ihr Zwangsarbeiterlager Heft Die Rosalino-Mühle Papiermühle und Tapetenfabrik in Oberursel, Herzogtum Nassau 1812 bis 1848 Heft Der Frankfurter Kunstmaler Otto Flecken und seine Zeit in Oberursel Die Firma Georg Schütz in Weißkirchen Ergänzung zum Artikel in den Mitteilungen Heft Offizielle Einladung zur Eröffnung des Gausiedlungshofes in Oberursel am 3. September 1938, mit Anlagen

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