Synergieeffekte zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz bei Deichrückverlegungen am Beispiel der Mittleren Elbe
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- Theresa Hermann
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1 Synergieeffekte zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz bei Deichrückverlegungen am Beispiel der Mittleren Elbe Bundesamt für Naturschutz Kolloquium Weiterentwicklung von Instrumenten zum Auenschutz, BfN-Akademie, Insel Vilm, Karl-Heinz Jährling Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt Sachgebiet Ökologie Telefon.: / mlu.sachsen-anhalt.de
2 Alle Gewässer müssen bis zum Jahr 2015 einen guten ökologischen, chemischen, und mengenmäßigen Zustand aufweisen (Grundsatz seit dem Inkrafttreten der EG-WRRL am ) Vortragsgliederung 1. Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein Flussauen und Wasserrahmenrichtlinie Funktion und Rolle der Lateralvernetzung Auenzustand und historische Flächenverluste 2. Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell konzeptionelle Grundlagen möglicher Umsetzungen inhaltliche Grundsätze möglicher Umsetzungen Überblick über die Gesamtplanungen in Sachsen-Anhalt 3. Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau) Deichrückverlegung Oberluch Roßlau (umgesetzt) 4. Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Beispiel: Deichrückverlegung Lödderitzer Forst Beispiel: Deichrückverlegung Sandau 5. Deichrückverlegungen und Auenschutz - zusammengefasst
3 Flussauen und EU-WRRL Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein Gewässerauen werden in der EU-WRRL nicht explizit als ein eigenes Schutzgut genannt, es gibt jedoch den Begriff der wasserabhängigen Landökosysteme EG-WRRL ist synergetisch zu Nachbarrichtlinien der EU umzusetzen - zentrales Anliegen der FFH-RL sind u.a. wasserbezogene Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in NATURA Gebieten (Auen mit WRRL-konformen Maßnahme) WRRL-Maßnahmen müssen sich an gewässertypgerechten biologischen Qualitätskomponenten orientieren - für große Auen sind dies Referenzzönosen der sandbzw. kiesgeprägten Ströme (Flüsse) der LAWA-Gewässertypen 20 (10) und 17 (15) Phytoplankton Phytobenthos Makrozoobenthos Makrophyten Ichthyozönose potamobionte/ potamophile Fische, Makrophyten und Makroinvertebraten werden methodisch im Hauptstrom erfasst: Ergebnis ist damit unvollständig, Biozönose wird nicht vollständig gespiegelt (Lebenszyklus, Altersstadien, Artenvielfalt) der Gute ökologische Zustand - d.h. der Anspruch einer potentiell natürlichen Artenvielfalt für alle Biota - ist im Potamal ohne Einbindung der Auen illusorisch!
4 Flussauen und EU-WRRL Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein Gewässerauen werden in der EU-WRRL nicht explizit als ein eigenes Quelle: Schutzgut Bunzel-Drüke, Scharf, Zimball Biologische Station Soest genannt, es gibt jedoch den Begriff der wasserabhängigen Landökosysteme EG-WRRL ist synergetisch zu Nachbarrichtlinien der EU umzusetzen - zentrales Anliegen der FFH-RL sind u.a. wasserbezogene Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen in NATURA Gebieten (Auen mit WRRL-konformen Maßnahme) WRRL-Maßnahmen müssen sich an gewässertypgerechten biologischen Qualitätskomponenten orientieren - für große Auen sind dies Referenzzönosen der sandbzw. kiesgeprägten Ströme (Flüsse) der LAWA-Gewässertypen 20 (10) und 17 (15) Phytoplankton Phytobenthos Makrozoobenthos Makrophyten Ichthyozönose potamobionte/ potamophile Fische, Makrophyten und Makroinvertebraten werden methodisch im Hauptstrom erfasst: Ergebnis ist damit unvollständig, Biozönose wird nicht vollständig gespiegelt (Lebenszyklus, Altersstadien, Artenvielfalt) der Gute ökologische Zustand - d.h. der Anspruch einer potentiell natürlichen Artenvielfalt für alle Biota - ist im Potamal ohne Einbindung der Auen illusorisch!
5 Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein dynamisch-stabiler Bestand verschiedener Gewässertypen mit permanenter Anbindung an Hauptstrom - auch außerhalb statistisch seltener, großer HW-Ereignisse als Hauptschlagadern im Kreislaufsystem zwischen Fluss und Aue die Gesamtspanne zwischen dem NNW und dem HHW mit besonderer Bedeutung des bettbildenden Abflusses für eine nachhaltige morphologisch-sedimentologische Prozessdynamik und einen naturgemäßen Feststoffhaushalt incl. Totholz laterale Vernetzung bei Mittel- und Niedrigwasser laterale Vernetzung bei Hochwasser Quelle: Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft Quelle: IKSE getragen primär durch die stromnahen Gewässertypen der Furkations- und Übergangszonen (Nebengerinne und Furkationszo-nen bereits bei NW und MW sowie Hochflutrinnen für HW ab einem 2- bis 5-jährigem Wiederkehrsintervall) neben dem Gewässerbestand an sich, ist die Anbindungsqualität entscheidend (uferbegleitende Wege, Teilschutzdeiche, ausbau- und unterhaltungsbedingte Uferrehne) Basis für alle anderen Prozesse wie Sediment-, Nährstoff-, Grundwasserstands-, Standort- und Vegetationsdynamik sowie für den Organismenaustausch zwischen dem Fließgewässer, den Auengewässern und anderen Auenökosystemen alle Gewässertypen, aber primär bedeutend in den Mäanderzonen ( echte Altwasser) mit Beeinflussungen bei statistisch seltenen, d.h. großen HW-Ereignissen Funktion und Rolle der Lateralvernetzung... erhebliche Rolle von Rückführungen fossiler Auenflächen in die rezente Überflutungsaue (Deichrückverlegungen, Deichrückbau oder auch Aufgabe von Teilschutzdeichen)
6 Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein dynamisch-stabiler Bestand verschiedener Gewässertypen mit permanenter Anbindung an Hauptstrom - auch außerhalb statistisch seltener, großer HW-Ereignisse als Hauptschlagadern im Kreislaufsystem zwischen Fluss und Aue die Gesamtspanne zwischen dem NNW und dem HHW mit besonderer Bedeutung des bettbildenden Abflusses für eine nachhaltige morphologisch-sedimentologische Prozessdynamik und einen naturgemäßen Feststoffhaushalt incl. Totholz laterale Vernetzung bei Mittel- und Niedrigwasser laterale Vernetzung bei Hochwasser Quelle: Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft Quelle: IKSE getragen primär durch die stromnahen Gewässertypen der Furkations- und Übergangszonen (Nebengerinne und Furkationszo-nen bereits bei NW und MW sowie Hochflutrinnen für HW ab einem 2- bis 5-jährigem Wiederkehrsintervall) neben dem Gewässerbestand an sich, ist die Anbindungsqualität entscheidend (uferbegleitende Wege, Teilschutzdeiche, ausbau- und unterhaltungsbedingte Uferrehne) Basis für alle anderen Prozesse wie Sediment-, Nährstoff-, Grundwasserstands-, Standort- und Vegetationsdynamik sowie für den Organismenaustausch zwischen dem Fließgewässer, den Auengewässern und anderen Auenökosystemen alle Gewässertypen, aber primär bedeutend in den Mäanderzonen ( echte Altwasser) mit Beeinflussungen bei statistisch seltenen, d.h. großen HW-Ereignissen Funktion und Rolle der Lateralvernetzung... erhebliche Rolle von Rückführungen fossiler Auenflächen in die rezente Überflutungsaue (Deichrückverlegungen, Deichrückbau oder auch Aufgabe von Teilschutzdeichen)
7 Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein Auenzustand und historische Flächenverluste
8 entspricht den Ergebnissen des Auenzustandsberichtes des BfN mit einem ähnlich ernüchterndem Ergebnis: etwa 2/3 der Flussauen in Deutschland sind vernichtet von den verbliebenen Auen sind nur noch 10 % naturnah 90 % der Flussauen sind mehr oder weniger stark geschädigt Deichrückverlegungen und Auenschutz - allgemein? Auswirkungen des Deichbaus an der Mittelelbe ab etwa 1120 mit dem europaweit vergleichbaren Ergebnis der Einschränkung der Retentionsflächen um etwa 86 % Auenzustand und historische Flächenverluste
9 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell Bearbeitung grundlegender Vorschläge aus ökologischer Sicht in den ehemaligen Regierungsbezirken Magdeburg (Jährling, 1993) und Dessau (Puhlmann, 1994), flächenmäßiger Gewinn für die rezente Überflutungsaue der Elbe in Sachsen-Anhalt würde summarisch ha sowie zusätzlicher ha aktueller Polderflächen betragen Übernahme der Flächen in Landesentwicklungsplan bzw. Landesentwicklungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 1999 Überarbeitung des Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe der IKSE vom inklusive Berichte / konzeptionelle Grundlagen möglicher Umsetzungen
10 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell Bearbeitung grundlegender Vorschläge aus ökologischer Sicht in den ehemaligen Regierungsbezirken Magdeburg (Jährling, 1993) und Dessau (Puhlmann, 1994), flächenmäßiger Gewinn für die rezente Überflutungsaue der Elbe in Sachsen-Anhalt würde summarisch ha sowie zusätzlicher ha aktueller Polderflächen betragen Übernahme der Flächen in Landesentwicklungsplan bzw. Landesentwicklungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 1999 Überarbeitung des Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe der IKSE vom inklusive Berichte / Hochwasserschutzkonzeption des Landes Sachsen-Anhalt bis 2020 vom konzeptionelle Grundlagen möglicher Umsetzungen
11 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell Bearbeitung grundlegender Vorschläge aus ökologischer Sicht in den ehemaligen Regierungsbezirken Magdeburg (Jährling, 1993) und Dessau (Puhlmann, 1994), flächenmäßiger Gewinn für die rezente Überflutungsaue der Elbe in Sachsen-Anhalt würde summarisch ha sowie zusätzlicher ha aktueller Polderflächen betragen Übernahme der Flächen in Landesentwicklungsplan bzw. Landesentwicklungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt im Jahr 1999 Überarbeitung des Aktionsplan Hochwasserschutz Elbe der IKSE vom inklusive Berichte / Hochwasserschutzkonzeption des Landes Sachsen-Anhalt bis 2020 vom konzeptionelle Grundlagen möglicher Umsetzungen
12 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell die fachlich fundierte Analyse des Elbe- Sommerhochwassers vom August 2002 eine bundesland- und staatenübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Gremien der Flussgebietsgemeinschaft Elbe grundlegende Beachtung der Hochwasserentstehungsgebiete, d.h. Rückhaltung in der Fläche in den Oberläufen Schadensbeseitigung Deichsanierung Schaffung zusätzliche Retentionsräume detaillierte Hochwasserschutzpläne in geschlossenen Flussgebieten, Festsetzung von Überschwemmungsgebieten und die Verbesserung Hochwasservorhersage Hochwasserschutz ist Flächenaufgabe, d.h. vom klassischen HW-Schutz (Deichbau als technischer HW-Schutz, Schadensbeseitigung, Deichsanierung) zu integrierten HW- Schutzkonzepten (neue Retentionsräume) fachliche Grundsätze möglicher Umsetzungen
13 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell fachliche Grundsätze möglicher Umsetzungen
14 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell 1. Akzeptanz dieser hydraulisch-wasserwirtschaftlichen Tatsache unter Beachtung des lokalen und regionalen Wirkungsweisen von Poldern und Rückdeichungen 2. Entscheidende überregionale Scheitelsenkungen sind bei isolierten Beachtung neuer Retentionsflächen/ -volumina bei DRV nicht erreichbar (Gesamtverlust!) 3. Bei Berücksichtigung örtlicher Aspekte und anderer wesentlicher Einflussfaktoren sind hydrologische Veränderungen (lokale Scheitelsenkungen) feststellbar veränderte Flächenrauhigkeiten hydraulischen Einzelwirkung Absolutanteil Flächengewinn Polder sind immer noch besser als der dauerhafte Komplettverlust von Flächen an die fossile Aue, insofern diese ökologisch bewirtschaftet werden: soweit vorhanden die Art und Weise landwirtschaftlicher Flächennutzungen (extensiv, Wiese) ökologische Flutungen bei statistisch häufigen Überflutungsereignissen (kleine Hochwässer) zeitlicher Ablauf von Flutung und Entleerung des Polders sowie Dauer des Flächeneinstaus das Primat aus gesamtökologischer Sicht hat aber immer unstrittig die echte Deichrückverlegung! fachliche Grundsätze möglicher Umsetzungen
15 Überblick über die Gesamtplanungen in Sachsen-Anhalt Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell
16 Deichrückverlegungen und Auenschutz - konzeptionell Überblick über die Gesamtplanungen in Sachsen-Anhalt Deichrückverlegungen in Sachsen-Anhalt - Maßnahmeplan des LHW mit Stand November 2012 Gewässer Kosten in Millionen Rückdeichungsmaßnahme Erweiterungsfläche in ha aktuelle Deichlänge in km neue Deichlänge in km vorgesehene Umsetzung Sachau - Priesitz Elbe 6, ,6 3, Gatzer Bergdeich Elbe 4, ,3 1, Klieken Elbe 3, ,4 2, Lödderitzer Forst Elbe 18, ,7 7, Hohenwarthe Elbe 1, ,0 1, Klietznick Elbe 1, ,6 0, Sandau-Süd Elbe 6, ,3 3, Sandau-Nord Elbe 6, ,3 2, Altjeßnitz Mulde 3, ,1 2, Raguhn-Retzau Mulde 4, ,4 4, Priorau - Möst Mulde 6, ,8 3, Törten Mulde 2, ,5 1, Wöplitz/ Kümmernitz Havel 0, , Jederitz Havel 1, ,7 1, Hemsendorf Schwarze Elster 1, ,4 0, Löben - Meuselko Schwarze Elster 4, ,9 4, Summe 70, ,0 40,9 Maßnahmeumfang bundesweit allein auf weiter Flur eine Aufgabe von Generationen, für Generationen!
17 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Umsetzung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Mittlere Elbe mit einem Budget von 15,31 Mio. und einer Laufzeit von 2001 bis 2013 (Antrag aus 2001) aktualisierter Antrag des WWF aus 2009 mit Laufzeitverlängerung bis 2018 und notwendiger Mittelaufstockung um 8,9 Mill. zentrale Lage der Deichrückverlegung bei Lödderitz im Biosphärenreservat Mittelelbe in Sachsen-Anhalt als wichtiger Teil des länderübergreifenden UNESCO - Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
18 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Umsetzung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Mittlere Elbe mit einem Budget von 15,31 Mio. und einer Laufzeit von 2001 bis 2013 (Antrag aus 2001) aktualisierter Antrag des WWF aus 2009 mit Laufzeitverlängerung bis 2018 und notwendiger Mittelaufstockung um 8,9 Mill. jeweils anteilige Finanzierung durch: 75 % Bundesumweltministerium 15 % Land Sachsen-Anhalt (LHW als Träger des Vorhabens nach Wassergesetz ST) 10 % WWF (Projektträger) Planung und Bauüberwachung zentrale Lage der Deichrückverlegung bei Lödderitz im Biosphärenreservat Mittelelbe in Sachsen-Anhalt als wichtiger Teil des länderübergreifenden UNESCO - Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
19 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Umsetzung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Mittlere Elbe mit einem Budget von 15,31 Mio. und einer Laufzeit von 2001 bis 2013 (Antrag aus 2001) aktualisierter Antrag des WWF aus 2009 mit Laufzeitverlängerung bis 2018 und notwendiger Mittelaufstockung um 8,9 Mill. jeweils anteilige Finanzierung durch: 75 % Bundesumweltministerium 15 % Land Sachsen-Anhalt (LHW als Träger des Vorhabens nach Wassergesetz ST) 10 % WWF (Projektträger) Planung und Bauüberwachung zentrale Lage der Deichrückverlegung bei Lödderitz im Biosphärenreservat Mittelelbe in Sachsen-Anhalt als wichtiger Teil des länderübergreifenden UNESCO - Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
20 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Aken Dessau Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
21 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt ha Projektgebiet ha Projektkerngebiet Deichrückverlegung als zentrale Maßnahme im Projektkerngebiet mit einer Erweiterungsfläche von ca. 600 ha, davon sind etwa 80 % bereits bestehende Waldfläche Aken Dessau Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
22 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt fertig gebaut (1. Bauabschnitt) zukünftige Deichtrasse aktueller Deichverlauf Quelle: Oliver Uhlmann Quelle: Georg Rast WWF Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
23 Umsetzung LHW bis 2006 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Quelle: Mathias Scholz, UFZ Deichrückverlegung Oberluch Roßlau (umgesetzt)
24 Umsetzung LHW bis 2006 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Bau eines neuen Deiches, ca. 1,2 km lang, bei Nutzung 300 m Altdeich Quelle: Mathias Scholz, UFZ Erhöhung der Trinkwasserfassungen, Bau eines Schöpfwerkes und Siels Quelle: Mathias Scholz, UFZ Deichrückverlegung Oberluch Roßlau (umgesetzt)
25 Umsetzung LHW bis 2006 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Bau eines neuen Deiches, ca. 1,2 km lang, bei Nutzung 300 m Altdeich Quelle: Mathias Scholz, UFZ Erhöhung der Trinkwasserfassungen, Bau eines Schöpfwerkes und Siels Aufgabe des Altdeiches, ca. 3,8 km Öffnung des Altdeiches, drei hydraulisch günstige Standorte (2006) Quelle: Mathias Scholz, UFZ Deichrückverlegung Oberluch Roßlau (umgesetzt)
26 Umsetzung LHW bis 2006 Deichrückverlegungen und Auenschutz - umgesetzt Bau eines neuen Deiches, ca. 1,2 km lang, bei Nutzung 300 m Altdeich Erhöhung der Trinkwasserfassungen, Bau eines Schöpfwerkes und Siels Aufgabe des Altdeiches, ca. 3,8 km Öffnung des Altdeiches, drei hydraulisch günstige Standorte (2006) Schaffung von 140 ha neuer Überflutungsfläche Quelle: Mathias mit Scholz, einem UFZ zusätzlichem Retentionsvolumen von 3,6 Mill. m³ Wertumfang inklusive der Kosten für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im ehemaligen Polder 3,5 Mio. Monitoring UFZ und Partner angelegt als interdisziplinäres Feldexperiment; Lage im Polder, Vorland und Referenzgebieten mit Bezug zum status quo HW vor Schlitzung Abiotik: Boden, Hydrologie und Stoffflüsse Biotik: Vegetation, Laufkäfer, Mollusken, Heuschrecken, Mücken, Amphibien und Heldbock Quelle: Mathias Scholz, UFZ vor Deichöffnung: Umwandlung der Ackerflächen zugunsten Grünland, Auenwaldpflanzungen und Gewässerentwicklung Deichrückverlegung Oberluch Roßlau (umgesetzt)
27 Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Synergien zur Wasserwirtschaft 1. Aufbau eines Regeldeiches der Deichneubau entsprechend den gültigen DIN-Normen (DIN 19712/ Flussdeiche, 1997) die Herstellung bisher nicht vorhandener Zuwegungen und Deichverteidigungswege den Schöpfwerksneubau und Grabenausbau entsprechend den Modellierungsergebnissen hydraulisch und damit ökologisch günstige Altdeichschlitzungen mit Ziehen Spundwand Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
28 Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau) Deichneubau in aktueller Trasse - Verlust von FFH-Lebensräumen in einem UNESCO-Totalreservat (summarisch ca. 35,0 ha bei 7,3 km Deichlänge und 35 m Breite bei DIN-Normen) Wildschweinschäden bei aktueller Trassierung im Wald mit allen Folgeproblemen für den HW- Schutz und Naturschutz (Jagd im Totalreservat) Quelle: Christian Bank 2. Deichtrassierung Synergien zur Wasserwirtschaft
29 Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Schardeiche der Stadtlage Aken Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau) Synergien zur Wasserwirtschaft 3. regionale Scheitelsenkung
30 Synergien zum Naturschutz Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Sicherung eines durchgehenden Verbundes echter, überflutbarer Auenwälder von der Mulde- bis zur Saalemündung als letzter Bestand größerer und zusammenhängender Hartholzauenwälder an der Elbe (unabhängig z.b. vom Elbholz etc.) Förderung bundesweit vom Aussterben bedrohter Tierarten inklusive der Arten der FFH-Richtlinie - Bilderbuchbeispiel : die letzte authochthone Biberpopulation in Mitteleuropa als Stammzelle aller weiteren Vorkommen in anderen Gebieten Förderung bundesweit gefährdeter Pflanzenarten inklusive der bedrohten Biotoptypen der FFH-Richtlinie - Beispiele: Makrophyten der Flussaltwasser/ Schlammbänke (3270), Hochstaudenfluren (6430), Brenndolden-Auenwiesen (6440) Eigendynamische Renaturierung von Auengewässern, Entwicklung von Weichholzauenwäldern sowie Sicherung einer flusstypischen Dynamik im Hauptstrom und in Nebenrinnen einschließlich der Sicherung eines nachhaltigen Eigenerhalts Bildquellen: Peter Ibe und Mirko Pannach Biosphärenreservat Mittelelbe Deichrückverlegung Lödderitzer Forst (im Bau)
31 Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Beispiel: Deichrückverlegung Sandau-Nord (geplant)
32 Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Synergien zum Naturschutz gefährdete FFH-Lebensräume und -Lebensgemeinschaften Flächenerweiterung morphologisch-sedimentologische Aue Erhaltung echter, überflutbarer Auenwälder/ Feuchtstandorte Reaktivierung von Altwassern Neuschaffung nährstoffarmer mineral. Rohbodenstandorte Flächenerweiterung wasserabhänger FFH-Lebensraumtypen Schutz und Stabilisierung von FFH-Lebensgemeinschaften Beispiel: Deichrückverlegung Sandau-Nord (geplant)
33 Deichrückverlegungen und Auenschutz - synergetisch Synergien zum Naturschutz Synergien zur Wasserwirtschaft gefährdete FFH-Lebensräume und -Lebensgemeinschaften Flächenerweiterung morphologisch-sedimentologische Aue Erhaltung echter, überflutbarer Auenwälder/ Feuchtstandorte Reaktivierung von Altwassern Neuschaffung nährstoffarmer mineral. Rohbodenstandorte Flächenerweiterung wasserabhänger FFH-Lebensraumtypen Schutz und Stabilisierung von FFH-Lebensgemeinschaften Standsicherheitsgefährdung der bestehenden Deichanlage inhomogener Deichkörperaufbau erhebliche Standsicherheitsprobleme im Untergrund (Flussaltverläufe) deutlich zu steile Deichböschungen keine oder völlig unzureichende Zuwegungen (HW-Fall, Unterhaltung) geschwungene Deichtrassierung direkt angrenzende Altgewässer und Flutrinnen im Deichvorland alte Deichruchstellen und tiefe Kolke bestehende Scharlagen des Deiches Beispiel: Deichrückverlegung Sandau-Nord (geplant)
34 Deichrückverlegungen und Auenschutz - zusammengefasst
35 Deichrückverlegungen und Auenschutz - zusammengefasst Deichrückverlegungen sind heute - gekoppelt mit herkömmlichen, technischen HW-Schutzmaßnahmen - interdisziplinäre Bestandteile eines nachhaltigen und einzugsgebietsbezogenen Hochwasserschutzes Deichrückverlegungen sind für Wiederherstellung/ nachhaltigen Schutz funktionsfähiger Überflutungsauen unverzichtbar und erfüllen alle synergetische Ansprüche zwischen Wasserwirtschaft und Naturschutz Deichrückverlegungen sind Bestandteil des Maßnahmeprogramms des Landes Sachsen-Anhalt als Basis der Bewirtschaftungspläne zur Umsetzung der EG-WRRL und berücksichtigen Zielstellungen der FFH-RL das Ergebnis einer Deichrückverlegung wird unter Nutzung aller vorhandenen Synergien immer eine interdisziplinäre Entscheidung zwischen Hochwasserschutz, Naturschutz und Gewässerökologie vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Akzeptanz und Kostenklärung bleiben! Deichrückverlegungen sind gemeinsames Handlungsfeld der Landesressorts - explizit Wasserwirtschaft (Hochwasserschutz/ Gewässerökologie) und Naturschutz - bei Beachtung der Ressortrichtlinien (HWMR-RL, EU-WRRL, FFH-RL)! Deichrückverlegungen sind auch bei Nutzung von Synergieeffekten für Wasserwirtschaft und Naturschutz eine Aufgabe von Generationen für Generationen grundsätzlich zu haben, aber alles andere als einfach, schnell und kostengünstig! Weil der Fluss um so schneller wird und den Damm und den Grund um so mehr zernagt und zerstört, je gerader er ist, deshalb ist es nötig, solche Flüsse entweder stark zu verbreitern oder sie durch viele Windungen zu schicken oder sie in viele Zweige zu teilen. Leonardo da Vinci Maler und Ingenieur Vielen Dank für Ihr Interesse!
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