Biodiversität am und im Fluss
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- Hilko Schuler
- vor 6 Jahren
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1 Naturschutztage am Rhein Biodiversität am und im Fluss 2014 Königswinter Biodiversität am und im Fluss Bundesarbeitskreis Wasser (global, national, regional) Status, Entwicklungen, Defizite und Wege zur Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität unserer Flüsse unter den Vorzeichen von Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und Natura 2000 Dr. Ralf Köhler: BUND Bundesarbeitskreis Wasser
2 Einleitung Bundesarbeitskreis Wasser Biodiversität am und im Fluss 1. Schutz der Biodiversität und des Menschen zentrales Ziel des Naturschutzes 2. Aber: die globale Biodiversität befindet sich in einem Fluss weiterhin dramatisch abnehmender Artenzahlen ( sie geht den Bach runter ) 3. Der BUND will mit dieser Tagung zumindest für den Rhein wichtige Anstöße geben, damit dessen Biodiversität am und im Fluss in einen guten ökologischen Zustand kommen kann 4. Trotz der Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie und von Natura 2000 sind wir leider noch sehr weit von diesem Ziel entfernt 5. Einige Folien zu Status, Entwicklungen, Defizite der Biodiversität 6. Wege zur Erhaltung und Verbesserung der Biodiversität unserer Flüsse aufzeigen und einfordern
3 Status, Entwicklungen, Defizite: Global Bundesarbeitskreis Wasser Weltkarte der Flussverschmutzung
4 Status, Entwicklungen, Defizite: Global Bundesarbeitskreis Wasser Weltkarte der Artenvielfalt der Flüsse
5 Bundesarbeitskreis Wasser
6 Bundesarbeitskreis Wasser
7 Bundesarbeitskreis Wasser
8 Status, Entwicklungen, Defizite: Global Bundesarbeitskreis Wasser Nature: : Johan Rockström Planetary boundaries 1. Helfen, die Menschheit davon abzuhalten, inakzeptable Umweltschäden zu verursachen 2. Das Überschreiten biophysikalischer Grenzwerte kann desaströse Konsequenzen für die Menschheit haben 3. 3 der 9 miteinander wechselwirkenden Planetary boundaries sind bereits überschritten
9
10 Ökologie, Naturschutz, Wasser
11 Wir erreichen den guten ökologischen Zustand der Gewässer bis 2015
12 Wichtige Wasserbewirtschaftungsfragen in den Flussgebietseinheiten Elbe und Oder Hydromorphologische Veränderungen der Oberflächengewässer signifikante stoffliche Belastungen (Nährstoffe, Schadstoffe) Wasserentnahmen und Überleitungen von Wasser Folgen des aktiven und ehemaligen Braunkohlenbergbaus von überregionaler Bedeutung von regionaler Bedeutung Klimawandel (Trends und Folgen)
13 Rechtliche Grundlagen: Der Zustand der Gewässer wird in fünf Klassen eingeteilt.
14 One-out-all-out Prinzip der Gewässerbewertung 1. Biologische Qualitätskomponenten Ökologie, Naturschutz, Wasser I. Phytoplankton ÖZK PP = 1 (sehr gut) II. III. Makrophyten & Phytobenthos Makrozoobenthos ÖZK M&P = 3 (mäßig) ÖZK MZB = 4 (unbefriedigend) IV. Fische ÖZK M&P = 3 (mäßig) worst case der 4 Biologischen QK BZK OWK = 4 (unbefriedigend)
15 Status, Entwicklungen, Defizite: national Bundesarbeitskreis Wasser Ökologischer Zustand/ ökologisches Potential der Oberflächenwasserkörp er UBA, LAWA (2010)
16 Status, Entwicklungen, Defizite: national Bundesarbeitskreis Wasser
17 Gewässerstrukturgüte 2001 in Deutschland
18 Strukturgüte unserer Fließgewässer im Übersichtsverfahren Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher-schutz Ö4 - WRRL, Hydrologie, Gewässergüte 18
19 Gewässerstrukturgüte Ö4 - WRRL, Hydrologie, Gewässergüte auf 97% der Fließstrecke Gewässerstrukturgüteklasse schlechter als 2 40 % 39 % 30 % Zielwer tgrenz e 20 % 20 % 10 % 13 % 12 % 13 % 0 % 1 % 2 % unverändert gering verändertmäßig verändert deutlich verändert stark verändert sehr stark verändert vollständig verändert
20 Bundesarbeitskreis Wasser Habitatpräferenzen bei Wasserläufern
21 Status, Entwicklungen, Defizite: national Bundesarbeitskreis Wasser Das Makrozoobenthos des Rheins Entwurf - Stand: Juli 2014 (IKSR: VORLAGE. Franz Schöll) 1. Die Zusammensetzung des Makrozoobenthos im Rhein ist eng mit der stofflichen Belastung des Flusswassers verknüpft 2. Analog zur steigenden Abwasserbelastung des Rheins sank die Zahl rheintypischer Arten bis Anfang der 70er Jahre drastisch. 3. Mit der Verbesserung der Sauerstoffverhältnisse durch den Bau von Kläranlagen kehrten viele charakteristische Flussarten ab Mitte der 1970er Jahre zurück. 4. Die mittlere Artenzahl pro Untersuchungsstelle ist schon seit 1995 stark rückläufig. Als Ursache hierfür wird die verstärkte Ausbreitung von Neozoen im Rhein diskutiert 5. Diese vor allem seit dem Jahr 1992 über den Main-Donau-Kanal aus fremden Regionen eingeschleppten Tierarten besiedeln den Rhein oft in erheblichen Biomassen und breiten sich oft auf Kosten der heimischen Fauna mit dem Schiffsverkehr aus 6. Die natürliche Längsgliederung des Rheins wird ab Basel durch anthropogene Eingriffe stark überlagert. In weiten Teilen des schiffbaren, ausgebauten Rheins (Ober-, Mittel-, Niederrhein) ist die benthische Fauna weitgehend vereinheitlicht und es dominieren neben Neozoen - gemeine und häufige Besiedler größerer Flüsse und Ströme mit geringen Ansprüchen an ihren Lebensraum. 7. Eine Ausnahme bildet der Rheinabschnitt zwischen der Main- und der Moselmündung, in denen der Neozoenanteil gesunken und der einiger indigener Arten angestiegen ist. Dabei kann die Zuwanderung einheimischer Arten aus Nebenflüssen eine Rolle spielen.
22 Status, Entwicklungen, Defizite: Regional Bundesarbeitskreis Wasser Rote Liste der Fische und Rundmäuler des Landes Brandenburg 1. Insbesondere autochthone Bestände der klassischen Langdistanzwanderfischarten wie z.b. Stör, Lachs, Maifisch oder Nordseeschnäpel sind derzeit in Brandenburg nicht mehr vorhanden. 2. Nahezu alle typischen, regional wandernden Flussfischarten wie Barbe, Nase, Zährte, Bach-, Fluss- und Meerneunauge, Bach- und Meerforelle, Fluss- oder Binnenstint, Ostseeschnäpel, Elritze, Groppe, Quappe, Hasel und Schneider gelten als vom Aussterben bedroht, im Bestand gefährdet oder befinden sich auf der Vorwarnliste. 3. Auch die Bestände des Aals weisen trotz der zahlreichen Besatzmaßnahmen stark rückläufige Bestandsentwicklungen auf, weshalb ja z.b. die Europäische Union bereits gesonderte Schutzmaßnahmen erlassen hat (EU-Aal-Verordnung) Rhein: nationaler Aktionsplan für den Europäischen Stör (Acipenser sturio) Für den Rhein stellt die intensive Schifffahrt das größte Hindernis neben der intensiven Fischerei im Mündungsgebiet dar.
23 Bundesarbeitskreis Wasser
24 Bundesarbeitskreis Wasser
25 Bundesarbeitskreis Wasser
26 Bundesarbeitskreis Wasser Forderungen des Gewässerschutzes Durchsetzung des Verschlechterungssverbots Polluter Pays Priciple : Wer bestellt, der zahlt Frei fließende Flüsse Lebendige, hochdynamische Auen Saubere Gewässer Neue Wege in der Gewässerunterhaltung Finanzierungsstrategien für die Umsetzung von WRRL und Natura 2000 Schluss mit dem Kahlschlag in den Verwaltungen Stromlandschaften fit machen für den Klimawandel Memorandum anlässlich der Naturschutztage am Rhein 2014
27 Bundesarbeitskreis Wasser Forderungen des Memorandums Ohne grundlegende Veränderung der aktuellen Politik kein guter ökologischer Zustand bis 2027 Wasserrahmenrichtlinie und Natura 2000 sowie ökologischer Hochwasserschutz endlich umsetzen Fördermittel bereitstellen: Bundesprogramm Blaues Band für die Renaturierung Förderprogramm für die Durchgängigmachung des Rheins und seiner Nebengewässer Vorrang des natürlichen/naturnahen Hochwasserschutzes Biotopverbund voranbringen Durchsetzen der ökologischen Durchgängigkeit Emission von Nitrat und Phosphat (Nährstoffe) aus Punktquellen (Kläranlagen) und aus diffusen Einträgen (Landwirtschaft) muss weiter reduziert werden Der Eintrag von anthropogenen naturfremden Stoffen (z.b. Pestizide, Pharmaka, Industriechemikalien) muss reduziert werden
28 Bundesarbeitskreis Wasser Nachdenkliches Weil der Fluß umso schneller wird und den Damm und den Grund umso mehr zernagt und zerstört, je gerader er ist, deshalb ist es nötig, solche Flüsse entweder stark zu verbreitern oder sie durch viele Windungen zu schicken oder sie in viele Zweige zu teilen. Leonardo da Vinci, Diese Tagung soll helfen, Leonardos Nachdenklichkeit in Erfolge am Rhein umzusetzen
29 Bundesarbeitskreis Wasser Mit Vollgas in Richtung Zielerreichung der WRRL Danke für die Aufmerksamkeit Dr. Ralf Köhler BUND Bundesarbeitskreis Wasser
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