Dichtung und Wahrheit: 10-Gigabit-Ethernet
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- Maike Kurzmann
- vor 8 Jahren
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1 E-Guide Dichtung und Wahrheit: 10-Gigabit-Ethernet Obwohl 10-Gigabit-Ethernet (10 GbE) bereits seit Jahren allgemein verfügbar ist, sind meisten Netzwerkadministratoren mit der Technik noch immer nicht vollständig vertraut. Dieser E-Guide entlarvt daher die verbreitetsten Mythen, die sich um 10 GbE ranken. Erfahren Sie mehr über Kosten, Anforderungen und Möglichkeiten. Herausgegeben von: SearchNetworking.de Seite 1
2 Michael Brandenburg Wenngleich 40- und 100-Gigabit-Ethernet derzeit den aktuellen Stand der Technik markieren, sind die meisten Unternehmen noch immer damit beschäftigt, ihre Netze von Gigabit-Ethernet auf 10 GbE aufzurüsten. Obwohl 10 GbE bereits seit Jahren allgemein verfügbar ist, sind die meisten Netzwerkadministratoren noch immer nicht vollständig mit der Technik vertraut. Vor diesem Hintergrund wollen wir hier nun einige der verbreitetsten Mythen hinterfragen, die sich um 10 GbE ranken. Der Einsatz von 10 GbE ist zu teuer. Pro Port kostet 10 GbE tatsächlich noch mehr als Gigabit-Ethernet; allerdings nähern sich die Preise zusehends einander an. In Netzwerken mit hohem Datenaufkommen kann es zudem kostengünstiger sein, zehn Gigabit-Verbindungen mit einem 10-GbE-Port zu ersetzen, um die gleiche Bandbreite und Leistung zu erzielen. Mike Spanbauer, Principal Analyst Enterprise Networking und Data Center Technology bei Current Analysis, schlägt folgendes vor: Prüfen Sie die Gesamtaufwendungen pro Port, inklusive Stromverbrauch und Portdichte. Für Rechenzentren mit hohen Anforderungen an Energieversorgung, Stellfläche und Kühlung könnte sich 10 GbE als kostengünstigere Alternative zum Gigabit-Ethernet herausstellen. 10 GbE funktioniert ausschließlich mit teuren optischen Kabeln und entsprechenden Transceivern. Techniker können bereits heute aus verschiedenen Verkabelungsmöglichkeiten wählen; weitere sind bereits geplant. Während optische Kabel die erste Wahl für Seite 2
3 Langstreckenverbindungen zwischen Switches im Rechenzentrum bleiben, können Unternehmen preiswertere optische Kabel oder Twinaxialkabel aus Kupfer wählen um kürzere Strecken zu überbrücken oder Server im Rack miteinander zu verbinden. Außerdem planen verschiedene Server- und Switch-Anbieter Produkte mit Schnittstellen für 10GBase-T; Strecken bis 100 Meter können dann bequem mit den gebräuchlicheren Twisted-Pair-Leitungen und deren RJ45-Steckverbindern überbrückt werden. Die Verkabelung von Rechenzentrumsnetzwerken kann sich als teures und zeitraubendes Unterfangen herausstellen. IT-Verantwortliche sollten daher alle verfügbaren Verkabelungsoptionen prüfen, um die Lebenszeit der physischen Infrastruktur so weit es geht zu verlängern. Laut Mike Spanbauer bevorzugen viele Rechenzentrumsverantwortliche zudem eine einzige SFP+-Schnittstelle (Small Form-factor Pluggable) für Transceiver und Verkabelung. Während die Kombination verschiedener Kabelarten kurzfristige Kosteneinsparungen verspricht, könnte eine komplette Migration auf Glasfaser einen größeren Investitionsschutz für 10 GbE und dessen Nachfolger bieten. Um 10 GbE einzuführen, müssen Unternehmen ihre Switches vollständig austauschen oder aufwändig aufrüsten. Die bereits jetzt schon in etlichen Unternehmen vorhandenen, modularen Switches für Gigabit-Ethernet unterstützen häufig auch 10-GbE-Line-Cards. Neue 10-GbE-Fixed- Configuration-Switches belegen die gleiche Stellfläche wie Gigabit-Switches und passen in die gleichen Racks. Die von 10 GbE gelieferte, zusätzliche Bandbreite wird rasch auch außerhalb von Rechenzentren benötigt. Bereits einige gemäß IEEE n funkende Access Points können einen Gigabit-Ethernet-Uplink auslasten. Hier sieht Mike Spanbauer Bedarf für 10-GbE-Links, die den Verkehr drahtloser Netze aggregieren. Netzwerk-Verantwortliche sollten daher also 10 GbE als Option für ihre gesamte Infrastruktur erwägen. Seite 3
4 10 GbE ist eine Voraussetzung für den Aufbau einer Data Center Fabric. Etliche Netzwerkausstatter offerieren Switches für die Data Center Fabric sowohl mit Gigabit- als auch mit 10-GbE-Ports. Mit den als kostengünstigen Einstiegsgeräten vermarkteten Systemen können Rechenzentrumsbetreiber auch dann von niedrigen Latenzen und einer Any-to-any-Konnektivität profitieren, wenn bestehende Server noch nicht für 10 GbE ausgerüstet sind. Auch wenn Data Center Fabrics für Gigabit-Ethernet angeboten werden, benötigen die meisten Netzwerkadministratoren 10 GbE, um virtualisierte Systeme zu handhaben sagt Mike Spanbauer. Wenn mehrere virtuelle Maschinen auf einem einzelnen physischen Server laufen, belaste das jeden einzelnen Netzwerkport zusätzlich. Ohne ausreichend Bandbreite könnte das Netzwerk damit zum Flaschenhals hoch optimierter Rechenzentren werden. Der einzige Grund für den Einsatz von 10 GbE ist das Zusammenwachsen von Server- und Storage-Netzwerk zu einer konvergenten Infrastruktur. Vor dem Aufkommen von Server-Virtualisierung und Data Center Fabrics warben Netzwerkausrüster mit dem Schlagwort "Netzwerkkonvergenz". Da hier physische Links geteilt genutzt werden und gleichzeitig IP- sowie Storage-Daten bewältigen müssen, benötigen Netzwerke tatsächlich eine hohe Kapazität. Techniken wie Fibre Channel over Ethernet (FCoE) oder iscsi erfordern dem entsprechend 10 GbE. Netzwerkkonvergenz ist lediglich einer von vielen Treibern für 10 GbE in Unternehmen, meint Mike Spanbauer. Auch Virtualisierung oder hochkapazitive Weitverkehrsnetze (Wide Area Networks, WAN) fordern mehr Bandbreite, als Gigabit-Ethernet liefern kann. Seite 4
5 Warum sollte man sich noch mit 10 GbE aufhalten, wo doch bereits Systeme für Netzwerkstandards mit Dursatzraten von 40 oder 100 Gigabit pro Sekunde angekündigt sind? Switches für 40 GbE und 100 GbE kommen gerade erst auf den Markt. Während Switchanbieter generell Upgradepfade für kommende Netzwerkstandards in Aussicht stellen, beschränken sich Anbieter von 40-GbE-Systemen derzeit auf Verbindungen (Interlinks) zwischen eigenen Geräten. Gegen 40 GbE und 100 GbE sprechen derzeit zudem extrem hohe Preise; die werden erst dann sinken, wenn die Technologie in größerem Umfang Anwendung findet. Netzwerkadministratoren müssen ständig Kosten und Nutzen neuester Technologien gegeneinander abwägen. Lediglich einige High-End-Rechenzentren benötigen bereits heute die Bandbreite von 40 GbE oder 100 GbE. Wie bei 10 GbE vor einigen Jahren werden die meisten Unternehmen jedoch mit der Implementierung solange warten, bis die Preise hierfür deutlich gesunken und verlässliche Standards verfügbar sind. Seite 5
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