Die Türkei Wirtschaft und Businesskultur. Suat Bakır 05. August 2014
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1 Die Türkei Wirtschaft und Businesskultur Suat Bakır 05. August
2 2 Bevölkerungsstruktur
3 Die türkische Bevölkerung 3 Bevölkerung einige Fakten, ,7 Mio. Männer- und Frauenanteil in etwa gleich Durchschnittsalter: 30,4 Jahre größte junge Bevölkerung im Vergleich zu den EU-Ländern 60 % der Bevölkerung jünger als 35 Jahre dynamische, gut ausgebildete Bevölkerung 69 Mio. Mobiltelefonnutzer, insg. 34 Mio. Haushalte nutzen das Internet (davon 22 Mio. Breitbandinternetnutzer) 150 Mio. Flugpassagiere Quelle: TÜIK
4 Die türkische Bevölkerung 4 Bevölkerungspyramide Türkei Tsd. Bevölkerungspyramide Deutschland Tsd. > bis bis bis bis 59 Männer Männer 40 bis 49 Frauen Frauen 30 bis bis bis <10 < Quelle: TÜIK Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung
5 Millionenstädte in der Türkei 5 Die 10 größten Städte İstanbul Ankara İzmir Bursa Antalya Adana Konya Gaziantep İstanbul 14,2 Bursa 2,7 Ankara 5,1 Şanlıurfa Mersin İzmir 4,1 Antalya 2,2 Konya 2,1 Adana 2,2 1,7 Mersin 1,8 Şanlıurfa 1,8 Gaziantep Quelle: TÜIK
6 6 Erfolgreiche Wirtschaft
7 Die türkische Wirtschaft 7 Stabiles Wirtschaftswachstum Seit 2003 Wachstum reales BIP: Ø 5 % 900 BIP (in Mrd. $) 800 BIP-Entwicklung (Veränderung in %) ,3 9,4 8,4 6,9 4,7 0,7 9,2 8,5 2, , , Quelle: TÜIK
8 Die türkische Wirtschaft 8 BIP pro Kopf in US$ Quelle: TÜIK
9 Vision Vision 2023 Die Ziele der türkischen Regierung Türkei unter den 10 größten Wirtschaften der Welt 2013: 16 Exportvolumen von 500 Mrd. US$ 2013: 152 Mrd. US$ stabile Senkung der Inflation, einstelliger Leitzins 2013: 7,4 % / 4,5 % jährliches Pro-Kopf-Einkommen von US$ 2013: US$ jährliches BIP von 2 Billionen US$ 2013: 820 Mrd. US$ Arbeitslosigkeit unter 5 % und Erwerbstätigenquote von 50 % 2013: 9,7 % / 49,9 % Quelle: AKP, ISPAT, TÜIK, Türkische Zentralbank
10 Branchen 10 Wichtige Branchen Quelle: ISPAT Maschinen- und Anlagenbau KFZ-Industrie Chemie Bauwirtschaft Elektrotechnik Informations- und Kommunikationstechnik Energie Umwelttechnik Medizintechnik Lebensmittel Textil und Bekleidung Tourismus
11 11 Die Türkei als Handelspartner und Investitionsstandort
12 Der Außenhandel Exporte 2013 (Mrd. ) 10 10,3 9 6,6 Gesamtwert aller Exporte, 2013: 115 Mrd. 5 5,3 5,1 4,8 4,3 3,8 3, ,2 Exporte 2012 (Mrd. ) 8,4 7,8 6,8 6,4 5,2 5,0 4,8 4,4 Gesamtwert aller Exporte, 2012: 119 Mrd. Quelle: TÜIK
13 Der Außenhandel Importe 2013 (in Mrd. ) 18,9 18,6 18,3 9,7 9,5 7,8 7,3 6,1 4,9 Gesamtwert aller Importe, 2013: 190 Mrd. 0 25,0 Importe 2012 (Mrd. ) 20,0 20,7 16,7 16,6 15,0 10,0 5,0 11,0 10,4 9,3 6,7 4,7 4,6 Gesamtwert aller Importe, 2012: 184 Mrd. 0,0 Quelle: TÜIK
14 Außenhandel und Handelsbilanzdefizit 14 Außenhandel (in Mrd. ) Export Import Handelsbilanzdefizit (in Mrd. ) Anteil am BIP: 6,1 % Anteil am BIP: 8 % Quelle: TÜIK, Türkische Zentralbank
15 Türkische Exporte 15 Die wichtigsten Exportgüter 2012 / 2013 (in Mrd. ) Kunststoffe & Waren daraus Kleidung & Bekleidungszubehör (ohne Gestricke) Waren aus Eisen & Stahl Mineralische Brennstoffe, Mineralöle & Erzeugnisse Edelsteine & Edelmetalle 4,2 4,3 4,6 5,1 5,3 Gesamtwert aller Exporte : 119 Mrd : 115 Mrd. Kleidung & Bekleidungszubehör aus Gestricken Elektrische Maschinen, Apparate & Geräte Eisen & Stahl 7 7,2 7, Maschinen & Anlagen 9,8 Kraftfahrzeuge, Kfz-Teile & -Zubehör 12,9 Quelle: TÜIK
16 Türkische Importe 16 Die wichtigsten Importgüter 2012 / 2013 (in Mrd. ) Pharmazeutische Erzeugnisse Optische Geräte; Mess-, Prüf- & Präzisionsgeräte Organische Chemikalien 3,1 3,4 4 Gesamtwert aller Importe : 184 Mrd : 190 Mrd. Kunststoffe & Waren daraus Edelsteine & Edelmetalle Kraftfahrzeuge, Kfz-Teile & -Zubehör Elektrische Maschinen, Apparate & Geräte Eisen & Stahl 10,5 12,3 12,7 13,4 14, Maschinen & Anlagen 22,7 Mineralische Brennstoffe, Mineralöle & Erzeugnisse 42,1 Quelle: TÜIK
17 Die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen , , ,0 Außenhandel Deutschland - Türkei (in Mio. ) , , , , , Ausfuhr 0,0 Einfuhr Umsatz (Ausfuhr und Einfuhr) Quelle: Statistisches Bundesamt
18 Ausländische Investoren in der Türkei 18 Zahl der Unternehmen mit ausländischem Kapital (in Tsd.) ,4 32,6 37 Juni 2014: 5805 deutsche Unternehmen in der Türkei 25 23,7 25, , , ,6 6,7 8, Quelle: Wirtschaftsministerium der Republik Türkei
19 Deutsche Investoren in der Türkei 19 Deutsche Direktinvestitionen in der Türkei (unmittelbare und mittelbare DI in Mio. - Bestand) Deutsche Direktinvestitionen in der Türkei (Mio. US$) Quelle: Deutsche Bundesbank, Wirtschaftsministerium der Republik Türkei
20 Aussichtsreiche Branchen: Infrastruktur 20 Infrastruktur Straße wichtigster Transport- und Verkehrsträger: > 90 % aller inländischen Waren- und Personentransporte Export: 52 % Seeweg, 40 % Straße, 7 % Luftverkehr, 1 % Schienennetz Schienennetz 2012: km; Ziel 2023: km, davon km Hochgeschwindigkeitsschienen bis 2023: 15 % des Warentransports über Schienenverkehr Autobahnnetz: km; Ziel 2023: km 52 Flughäfen mit 150 Mio. Flugpassagieren; Ziel 2023: Passagiervolumen von 350 Mio.
21 Aussichtsreiche Branchen: Infrastruktur 21 Infrastruktur Großprojekte Marmaray-Tunnel Eurasia-Tunnel Länge: 5,4 km, Investitionsvolumen: 1,3 Mrd. US, Fertigstellung: 2015 Nord-Marmara-Autobahn und dritte Bosporusbrücke Investitionsvolumen: 4,6 Mrd., Fertigstellung: 2015 dritter Flughafen in Istanbul Kapazität: 150 Mio. Passagiere, Investitionsvolumen: 11 Mrd., Inbetriebnahme 2018 Autobahn Istanbul-Izmir, inkl. 3 km lange Hängebrücke über Bucht von Izmit Investitionsvolumen: 5,9 Mrd., Fertigstellung: 2020 Wachstumsschub für Eisen- und Stahlindustrie, steigender Absatz von Baumaschinen Chancen für deutsche Unternehmen: Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen, Zulieferung von Technologieprodukten und Baumaterialien Kooperation von deutschen Technologieunternehmen mit lokalen Bauunternehmen lukrativ
22 Aussichtsreiche Branchen: Umwelt- und Energietechnik 22 Umwelt- und Energietechnik Energieerzeugung und Energieeffizienz: Strombedarf bis ,5 % p.a. Importabhängigkeit (Erdöl, Erdgas, Steinkohle), 71 % des Handelsbilanzdefizits (2012) bis 2023 Gesamtinvestitionen von 130 Mrd. US$ erforderlich, Regierung setzt auf private Investoren (Public-Private Partnership) Kohle- und Kernkraftwerke umweltschonende Kraftwerke: Wind- und Wasserkraftanlagen erneuerbare Energien: bis 2023 Anteil von 30 % Projekte Abwasser- und Abfallentsorgung, Recyclingindustrie Gebäudeisolierung, Gebäudetechnik
23 23 Die türkische Businesskultur
24 Das Nationalbewusstsein 24 Befreiungskrieg prägend Nationale Identität moderner Republik stolze Patrioten leicht verletzlich Bestandteil Europas kein Vergleich mit Nah-/Mittelost oder Asien, mit Arabern Ziel: Lebensstandard Europas Tendenz: EU braucht die Türkei, nicht umgekehrt
25 Die Rolle der Religion 25 Teil türkischer Identität Glaubensfragen prägen das Privatleben Mehrheit religiös, aber auch für Laizismus: Trennung von Staat und Religion Spannung zw. Laizisten und Frommen strikte Laizisten vor allem in Großstädten seit einigen Jahren: konservative Tendenz im Gesellschaftsleben
26 Wertvorstellungen 26 Zentrale Werte Respekt regelt Beziehung innerhalb der Familie und Gemeinschaft: Höhergestellte, Alter, nationale Werte, Staat, Religion Ansehen verbunden mit: Großzügigkeit, Wissen, Weisheit, Reichtum, Macht, Einfluss, Gesichtsverlust; Gesichtswahrung insbesondere gegenüber Fremden sehr wichtig Divergenz: Großstadt - Provinz Strenge und Grenzen der Verletzung variieren
27 Die türkische Geschäftswelt und Geschäftskultur 27 Eine islamische Geschäftswelt? kaum Unterschiede zu südeuropäischen Ländern islamische Bevölkerung, aber Unterschiede aus der Historie und Staatsstruktur, nicht zu pauschalisieren, nicht vergleichbar mit anderen islamischen Ländern starke Heterogenität westlich orientiert, modern, laizistisch Religion spielt im Geschäftsleben eine untergeordnete Rolle
28 Frauen in der türkischen Geschäftswelt 28 eine Selbstverständlichkeit 38% der Hochschuldozenten und Professoren Frauen jeder 3. Arzt ist weiblich, 40 % der Anwälte sind weiblich Anteil in sozial angesehenen Berufen hoch regional und schichtenspezifisch große Unterschiede im Staatswesen Nachholbedarf (9 %) Begümhan Doğan Faralyalı, Vorstandsvorsitzende Doğan Holding Cansen Başaran Symes, Vorstand TÜSİAD Serpil Timuray, CEO VODAFONE Güler Sabancı, Aufsichtsrat Siemens
29 Einstufung des türkischen Geschäftspartners 29 Heterogene Gesellschaft, deshalb herausfinden: Herkunft, Alter Ausbildung Weltanschauung, Neigungen Beim Umgang beachten: emotionale Menschen: an Gefühle appellieren, freundlich und herzlich bleiben beziehungsorientiert Loyalität und Vertrauen wichtig Persönliches u. Sachliches wird selten getrennt indirekte Kommunikation zwischen den Zeilen lesen, viel Zeit nehmen für Small-Talk nicht mit Fakten, Regeln, Vereinbarung drängen Gefühl von Sonderbehandlung geben Land mit Machtdistanz Hierarchie und Autorität wichtig
30 Das erste Treffen 30 niedrige Zeitsensibilität nicht gleich zum Geschäft Small-Talk Tabuthemen im Business: Menschenrechte, Kurdenfrage, Armenierfrage, Militär keine Pauschalisierung von Gastarbeitern /Migranten in Deutschland und den in der Türkei lebenden Türken EU-Beitritt wird kontrovers diskutiert wie der Deutsche auch kritisiert der Türke sich lieber selber, lässt sich nicht von Fremden kritisieren
31 Erwartungen der Geschäftspartner 31 im Umgang mit Ausländern: Bemühen um Anpassung an die Gäste Geschenke ja, aber nicht vor und während der Verhandlung werden später geöffnet
32 Vorbereiten von Verhandlungen 32 längere Verhandlungszeiten als in Deutschland hartnäckige Verhandlungspartner einige Ziele definieren, nicht aus dem Konzept bringen lassen
33 Kommunikation in Verhandlungen 33 persönliches Verhalten Klischees und Besserwisserei vermeiden Titel, Alter und geschäftliche Stellung achten offenes Nein und direkte Kritik vermeiden gut zuhören in Nuancen sind Ablehnung und Kritik versteckt Motivation und Begeisterung begeistern, gemeinsame Ziele erwähnen, seine Vorteile unterstreichen
34 Strategien in Verhandlungen 34 viele Verhandlungspositionen einbringen von Verhandlungsstil Win/Lose absehen, auch wenn in besserer Machtposition
35 Verhandlungsabschluss 35 Entscheidungsparameter: Preis/Produkt Finanzierung persönliche Beziehung persönliche Bindung und mündliche Abmachungen sind wichtig Flexibilität ist Tugend mit positivem Eindruck den Tisch verlassen
36 Türkisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer Leipziger Platz 14 D Berlin Tel: Fax:
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