Industrie Liebe Leserinnen und Leser,

Transkript

1 Ausgabe 03/ /2011 Liebe Leserinnen und Leser, der Sommer hat den Frühling endgültig vertrieben und der wohlverdiente Urlaub steht vor der Tür. Bis dorthin heißen wir Sie herzlich willkommen zur Sommerausgabe unseres Newsletters. Auch dieses Mal haben wir für Sie einige interessante Themen aus der Welt der Spedition ausgewählt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sommer. Ihr a. hartrodt Newsletter-Team Industrie 4.0 Industrie 4.0 hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Dafür schauen wir uns noch einmal die ersten drei industriellen Revolutionen an. Bei der ersten wurden die Mechanisierungen mittels Wasser- und Dampfkraft ermöglicht. Die zweite wurde mit der Massenfertigung eingeleitet, dies war durch die Entdeckung von elektrischer Energie und der Erfindung von Fließbändern möglich. Die digitale Revolution bezeichnet die Automatisierung von Produktionsabläufen durch Elektronik und IT. Bei diesen drei Revolutionen wurde die Bezeichnung erst im Nachhinein gebildet. Bei der aktuellen, in der wir uns seit einiger Zeit befinden, ist der Begriff eine Zukunftsversion gewesen, welche schließlich den Wandel eingeleitet hat. Der Begriff Industrie 4.0 stammt von der deutschen Bundesregierung und er bezeichnet zum einen ein Projekt der Hightech-Strategie und zum anderen eine Forschungsplattform. Ziel ist es, eine selbstorganisierende Produktion zu ermöglichen. Dafür sollen Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte direkt miteinander kommunizieren. Diese Bestandteile der Produktion sollen mit intelligenten und digitalen System vernetzt werden. Dadurch sollen nicht nur spezielle Produktionsschritte optimiert werden, sondern die gesamte Wertschöpfungskette. Ein Kernbegriff der Industrie 4.0 sind Cyberphysische Systeme (CPS). Sie bezeichnen die Vernetzung (z.b. über das Internet) von Software, mechanischen und elektronischen Teilen zu komplexen Systemen. In der Industrie werden mit CPS intelligente Fabriken geplant, indem einfache Maschinen gegen vernetzte ausgetauscht werden. Diese Maschinen können untereinander kommunizieren und legen beispielsweise den nächsten Arbeitsschritt fest. Zudem ermöglichen diese Maschinen einen sofortigen Abruf von Informationen zum Produktionsfortschritt. Fortsetzung auf der nächsten Seite

2 Fortsetzung: Industrie 4.0 Diese Technologie findet auch für Alltagsgegenstände Anwendung, denn z.b. die Standheizung des Autos oder die Jalousie im Eigenheim können über das Smartphone bedient werden. Die CPS lernen anhand der gewonnenen Nutzerdaten und können selbständig entscheiden, ob und wann die Standheizung eingeschaltet werden muss. Innerhalb der Verwendung, ob bei der Produktion oder im Alltag, reicht es, wenn der Mensch bestimmte Aufgaben und Ziele vorgibt. Die CPS können sich über die Vernetzung die benötigten Informationen besorgen und die Vorgaben lösen. Gleichzeitig optimieren sich die CPS, damit sie zuverlässiger auf die Wünsche des Nutzers eingehen können. Auch für den Güterverkehr gibt es verschiedene Projekte die von der Industrie 4.0 profitieren. Eines davon ist das Containermanagementsystem "Smart Container Chain Management" (SMART- CM). Bei diesem von der EU-Kommission geförderten Projekt sollen Container mit Container Service Devices ausgestattet und weltweit eingesetzt werden. Dieses Device ermöglicht es dem Empfänger/Versender mittels eines GPS Signals immer die Position des Containers zu sehen. Darüber hinaus soll es noch die Funktionen des Dynamic Intermodal Routing bieten. Diese sollen beim Ausfall eines Transportmittels automatisch reagieren und ein alternatives Transportmittel vorschlagen und ggf. einsetzen. Diese Funktion ist besonders interessant, wenn man einen Blick auf das autonome Fahren wirft. Quellen: a. hartrodt ist Testsieger im DEUTSCHLAND TEST Dieser hat das Ziel, die Angebote von Dienstleistern und Warenherstellern transparenter und vergleichbarer zu machen. Dazu werden die verschiedensten Angebote getestet. Die unabhängig ermittelten Testsieger werden mit Qualitätssiegeln prämiert, die den Verbrauchern eine wichtige Orientierung geben. In der aktuell im FOCUS 27/17 veröffentlichten Studie wurden Deutschlands beste Jobs mit Zukunft unter die Lupe genommen. Wichtigstes Kriterium war dabei die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Wir freuen uns, dass auch wir zu den Testsiegern gehören. Die ausführliche Studie finden Sie unter: Deutschlands beste Jobs mit Zukunft

3 RoRo-Schiffe Auf den Weltmeeren sind die verschiedensten Arten von Schiffen unterwegs. Als Spediteur haben wir besonders mit den klassischen Containerschiffen, auch LoLo-Schiff (Lift-on, Lift-off) genannt, zu tun. Diese Schiffe befördern Container oder in Ausnahmefällen auch Breakbulk und werden mittels Kränen (Hafenkräne oder Kräne an Board) be- und entladen. Jedoch gibt es auch Ware, die die Containermaße übersteigt. Rollende Ware, wie zum Beispiel PKW, LKW, landwirtschaftliche Maschinen oder auch Züge sind hierfür typische Beispiele. Wie also wird rollende Ware verladen? Für die Verschiffung von Fahrzeugen oder auch standardisierten Ladeeinheiten und Wechselbrücken gibt es sogenannte RoRo-Schiffe. RoRo steht für Roll-on, Roll-off. Auf diese Schiffe kann die Ladung aus eigener Kraft oder mit Hilfe von Zugmaschinen fahren. Hierfür gibt es befahrbare Decks, auf welchendie Ladung über Rampen an Bug, Heck oder den Seiten durch Luken auf das Schiff gelangt. Die Decks sind häufig in der Höhe variabel, um eine optimale Nutzung der gesamten Ladefläche zu ermöglichen. Im Empfangshafen verlässt die Ware das Schiff dann auf dem gleichen Weg. Es wird im Gegensatz zu den LoLo-Schiffen keine Krananlage benötigt. Ein Beispiel für solche RoRo-Schiffe sind Fähren oder Car Carrier. Eine Fähre stellt hierbei einen besonderen Typ dar, da sie neben der rollenden Ware auch Personen befördert. Car Carrier sind speziell optimiert für den Transport von PKW. Diese Schiffe haben eine niedrigere Deckenhöhe auf den Decks, damit mehr PKW im Schiff Platz finden und der Raum bestmöglich genutzt werden kann. Vorteile für die Nutzung von RoRo-Schiffen sind die kurzen Umschlagszeiten und das ladungsschonende Verladen. Allerdings kann man auch trotz variabler Deckenhöhe den Laderaum nicht voll nutzen, da bspw. die Fahrzeuge unterschiedliche Abmessungen haben und daher noch ungenutzter Platz zur Decke bleibt. Zudem bieten RoRo-Schiffe nicht die gleiche Abfahrtfrequenz wie ein Containerschiff. Insgesamt ist das RoRo-Schiff für rollende oder große Ware eine gute Alternative zu einem klassischen LoLo-Schiff. Quelle: hhla

4 Unsere neue Rubrik: 40 Jahre bei a. hartrodt Mit der Zeit haben unsere Jubilare viel Wissenwertes gesammelt, was an uns Auszubildende weitergeben wird und mit den Grundstein für unsere Ausbildung legt. Auch für diese Ausgabe haben wir ein Interview mit einem langjährigen hartrodt Kollegen geführt. Herr Rainer Gerberding hat bei a. hartrodt in Hamburg seine Lehre abgeschlossen und ist seit fast 45 Jahren im Unternehmen tätig. Abgesehen von seinem Wehrpflichtdienst bei der Marine, ist Herr Gerberding in unserer Asien- Export-Abteilung tätig und daher ein wahrer Experte auf diesem Gebiet. Im September geht Herr Gerberding in den wohlverdienten Ruhestand. Rainer Gerberding 45 Jahre sind ein langer Zeitraum. Wie kam es dazu, dass Sie a. hartrodt so lange treu geblieben sind? Eigentlich hatte ich geplant nur ein Jahr hier zu bleiben. Doch das Team, mit dem ich zusammenarbeiten durfte, hatte mich gut integriert und ich konnte damals unwahrscheinlich viel von meinem Vorgesetzten lernen. Natürlich gab es gute als auch schlechte Zeiten, aber im Endeffekt hat mir die Arbeit hier immer Spaß gemacht. So hat es sich ergeben, dass ich so lange bei a. hartrodt gearbeitet habe. Was war die kurioseste Situation in all den Jahren? Wir hatten damals eine Projektverladung nach Indien und die Reederei ist währenddessen Pleite gegangen. Dann wurde das Schiff vor Alexandria an die Kette gelegt und die Container in einem Hafen im Nahen Osten vom Schiff geholt. Wir mussten nun sehen, wie wir an die Container herankommen. Anwälte und Gerichte waren in den Fall involviert. Mein ehemaliger Chef musste mehrmals dort hinfliegen, um vor Ort zu verhandeln. Trotzdem hat es noch Wochen gedauert bis wir die Container freigestellt bekommen haben. Was werden Sie vom Speditionsalltag vermissen? Ich werde auf jeden Fall den Kontakt mit meinen Kollegen, Reedern und Maklern vermissen. Mittlerweile ist man sehr gut befreundet, da ist es schade, dass der tägliche Kontakt abbricht. Aber diese Entwicklung gibt es ja schon seit einiger Zeit. Man muss sich vorstellen, dass früher jeder Reeder seinen eigenen Makler hatte, da die Reeder nur die Schiffe zur Verfügung gestellt haben und mit jedem von diesen Maklern hatte ich persönlich Kontakt. So hatte man ein riesiges Netzwerk. Das war unbezahlbar. Diese ganzen Kontakte haben zu einem sehr gesunden Geben und Nehmen zwischen den Unternehmen geführt. Diesen Umgang werde ich vermissen. Wie sehen Ihre Pläne für die Rente aus? Ich freue mich, dass ich in Rente gehen kann. Ich werde mich um mein Haus und meinen Garten kümmern. Sonst kam ich dazu nur am Wochenende. Dann werde ich auch viel Fahrrad fahren. Außerdem werde ich bald Opa und ich freue mich natürlich auf mein Enkelkind. Alles in allem freue ich mich auf all die Dinge, die während der Arbeitszeit etwas zu kurz gekommen sind. Vielen Dank Herr Gerberding. Wir wünschen eine erholsame Rentenzeit und ganz viel Spaß als Opa. Sie haben Neuigkeiten für uns? Dann freuen wir uns über Ihre an

5 DST Dedicated Service Team Die Luftfracht boomt, das Umschlagsvolumen an europäischen Flughäfen steigt von Jahr zu Jahr. Somit steigt ebenfalls die Nachfrage nach neuen speziellen Services. Nun gibt es in der Luftfracht seit kurzem einen neuen Dienst, der Kunden angeboten wird. Die Rede ist von Dedicated Services Teams, abgekürzt auch unter DST bekannt. Was verbirgt sich hinter DST? Dieser Service ist konzipiert für special cargo, unter diesem Begriff versteht man sehr wertvolle Fracht. Klassische Beispiele für diese Art von Fracht sind unter anderem luxuriöse Autos, Gemälde und Kunstwerke. DST steht vor allem für eine schadenfreie Garantie des Transports bis zum Empfangsort. Als Spediteur muss sehr viel Zeit in die Beziehung mit dem Kunden investiert werden. Nur wenn der Kunde großes Vertrauen in den Spediteur besitzt, kann man diese Art von Exklusiv-Kunden für sich gewinnen. Der Unternehmer steht seinem Kunden jederzeit zu Verfügung, indem er ihm eine 24/7 365 Tage Kundenbetreuung anbietet. In enger Absprache mit dem Kunden wird die optimale Transportlösung gefunden und umgesetzt. Ein Beispiel für eine Transportlösung ist die Kombination von unterschiedlichen Verkehrsträgern auf dem Weg zur Enddestination, wie zum Beispiel die Kombination von Straße, Luft und See. Dem Kunden werden beim Transport alle Wünsche erfüllt: von Picking to Packing über Transport bis hin zur Versicherung. Alles was nicht unmöglich ist, wird umgesetzt. Wie zum Beispiel, dass die Kunstwerke unverpackt abgeholt werden und das Dedicated Services Team sich um die maßgefertigte Anfertigung der Holzkisten für den Transport kümmert. An dieser Stelle sollte auf eine weitere Besonderheit des DST aufmerksam machen. Die Rede ist von einem möglichen On-Board Service. Unter diesem Service versteht man tatsächlich eine Person, die die wertvolle Ware von der Abholadresse bis zur Empfängeradresse begleitet. Die Person ist bei allen Verladungen dabei und kümmert sich höchstpersönlich um einen reibungslosen Ablauf des Transports. Durch den Kurier hat man zudem die Möglichkeit, jederzeit die Ware zu verfolgen, sei es am Wochenende oder an Feiertagen. Die a. hartrodt Niederlassungen in Belgien bieten ebenfalls einen DST Service an. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Auktionshäuser, Kunstgalerien und verschiedene Autohersteller. Das Dedicated Services Team wird von den Kunden sehr gut angenommen und genießt jetzt schon in Belgien große Anerkennung. Dieser Service ist eine sehr interessante Variante für Kunden, die ihre exklusive Ware einem vertrauenswürdigen, zuverlässigen und gewissenhaften Spediteur anvertrauen möchten. Wenn Sie weitere Informationen über diesen Service erhalten möchten, wenden Sie sich gern an unsere Verkaufteams in Belgien. a. hartrodt (Belgium) airfreight N.V.