WEITERBILDUNG BEI DER GGG
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- Eugen Diefenbach
- vor 6 Jahren
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1 WEITERBILDUNG BEI DER GGG Tillmann Schrörs Die Zukunft der Elternmitwirkung Zukunftswerkstatt An vielen Schulen gibt es bereits eine rege Elternarbeit: Klassenräume werden gestrichen, Kuchen gebacken, Feste für die Klasse oder die ganze Schule in vielfältiger Weise unterstützt. Diese Elternarbeit ist wichtig für ein gutes Schulklima. Doch auf welcher Grundlage werden Entscheidungen in der Schulpflegschaftssitzung und in der Schulkonferenz getroffen? Oft bleiben über Jahre diejenigen Personen Klassenpflegschaftsvorsitzende, die einmal in der 5. Klasse gewählt wurden. Am tritt in Nordrhein-Westfalen das neue Schulgesetz in Kraft. Darin wird der Mitwirkung an der Schule eine sehr viel größere Bedeutung zugestanden, als es bislang der Fall war. Das neue Stichwort heißt Drittelparität in der Schulkonferenz! Eltern, Schülerinnen/Schüler und Lehrerinnen/Lehrer werden die gleiche Stimmenzahl in der Schulkonferenz erhalten. Daraus folgt, dass Eltern, Schüler und Schülerinnen in weit höherem Maße als bislang Verantwortung für die Entwicklung ihrer Schule tragen. Die neue Schulkonferenz stellt für die Elternschaft eine große Herausforderung dar. Welche Fragestellungen ergeben sich für eine aktive Elternmitwirkung? Wie kann die Elternbasis einbezogen werden? Wie kann ein Informationsaustausch zwischen Eltern und Elternvertretern stattfinden? Welche Plattform haben Elterndiskussionen in den Jahrgangsstufen? Welche Themen gehören in die Klassenpflegschaft und welche Rolle spielen die Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen? Wie qualifiziert müssen Elternvertreter sein, um eigene Anträge in die Schulkonferenz einzubringen? Agieren statt reagieren muss das Ziel einer verantwortungsvollen Elternmitwirkung sein. Doch wie kann diese Herausforderung von der Elternschaft angenommen werden, wenn bereits heute Klagen zu hören sind über das geringe Engagement der Eltern, die Verteilung der Last auf zu wenige Schultern und und
2 Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen II/2005 Weiterbildung bei der GGG Die Zukunftswerkstatt Eine Zukunftswerkstatt hat den Zweck, die Ist-Situation zu erfassen, einen Wunsch-Situation zu formulieren und eine Soll-Situation zu erreichen. Die Methode Zukunftswerkstatt ist dabei besonders geeignet, die Beteiligung der interessierten Eltern zu sichern. Sie ermöglicht, dass jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer Erfahrungen, Wissen und vor allem Kreativität in den gemeinsamen Arbeitsprozess einbringen kann. Das motiviert und setzt enorme Energien frei, wie viele Beispiele von Zukunftswerkstätten zeigen. Ein Beispiel: Elternmitarbeit an der Maria Montessori Gesamtschule in Meerbusch In der Maria-Montessori-Gesamtschule in Meerbusch waren alle Gruppen innerhalb der Schule an der Entwicklung des Schulprogramms beteiligt: Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler und Eltern. Die Elternschaft wählte die Methode der Zukunftswerkstatt zur Standortbestimmung. Dabei wurden auch Mängel der Schulpflegschaftsarbeit offensichtlich. Insbesondere fehlende Kommunikationsstrukturen machten eine effektive Elternarbeit schwierig. Die Last der Verantwortung lag alleine auf den Schultern der Schulpflegschaftsvorsitzenden. Wir die Eltern stellten fest: Qualifizierte Mitwirkung muss auf möglichst vielen Schultern getragen werden. Die Kommunikation mit der Schulleitung, mit den Fachlehrerinnen und den Fachlehrern und mit der Schülervertretung darf nicht auf vereinzelte Konferenztermine beschränkt bleiben. Deshalb beschlossen wir eine Organisationsstruktur, die die Teamarbeit an die erste Stelle setzt. Vorlagen zu Konferenzen wurden im Team erarbeitet, Standpunkte diskutiert und Entscheidungen getroffen - jeder für sich, aber nicht jeder alleine. Die Klassenpflegschaft wird dabei durch ein Klassenpflegschaftsteam unterstützt, die Schulpflegschaft durch ein Schulpflegschaftsteam. Die Schulkonferenz richtet SK-Arbeitskreise ein, bestehend aus Mitgliedern aller drei Mitwirkungsgruppen, die zum Beispiel Vorlagen zum Schulprogramm, zur Projektwoche und zu den Klassen- und Wanderfahrten erarbeiten. Als zusätzliche Informationsplattform gibt es seitdem das Pflegschaftsfrühstück. Diese regelmäßige Einrichtung bietet Raum für einen angemessenen Austausch, ausführliche Informationen, Diskussionen, Fortbildungen und Qualifizierungen
3 Elternmitwirkung an der Maria-Montessori-Gesamtschule Klassenpflegschaft Vorsitz und Stellvertretung Klassenteam zur Unterstützung Schulpflegschaft Schulpflegschaftsteam - Vorbereitung und Qualifizierung - Interne Kommunikation und Presse - Elternweiterbildung (Referenten, thematische Arbeitskreise) Schulpflegschaftsfrühstück Eltern informieren Eltern (eine AG der Schulpflegschaft) - Veranstaltungen - Schulkalender - Schulfest - Adventsbasar Schulkonferenz Arbeitskreise zu schulpolitischen Entwicklungen Ein Klassenpflegschaftsteam hat die Möglichkeit Aufgaben zu verteilen und mehr Eltern in die Arbeit einzubinden. Dabei ist es entscheidend, die Termine gering zu halten und die Dauer der Treffen von vornherein klar zu begrenzen. Das Schulpflegschaftsteam besteht mindestens aus dem Schulpflegschaftsvorstand und den Eltern, die in die Schulkonferenz gewählt wurden. Es tritt einmal im Monat zusammen und bereitet gemeinsam die kommenden Sitzungen der Schulpflegschaft und/oder der Schulkonferenz vor. Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen AGs der Schulpflegschaft ergänzen das Schulpflegschaftsteam. Ziel dieser Arbeit ist qualifiziert und verantwortlich mitbestimmen, bzw. abstimmen zu können und die Entscheidungen in die Klassenpflegschaften hineinzutragen. Der Versand von Protokollen und Informationen per als schnellste Variante wird angestrebt
4 Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen II/2005 Weiterbildung bei der GGG Schulpflegschaftsfrühstück Ein Beispiel: An unsere Schule treffen sich die Eltern der Schulpflegschaft zweimal im Halbjahr zu einem Schulpflegschaftsfrühstück am Samstagvormittag von 9:30 bis 13:00 Uhr. Auf Wunsch gibt es Informationen von der Schulleitung und/oder von Fachlehrern. Und so läuft ein Frühstück ab: Aktuelle Themen, die in der Schulpflegschaft und der Schulkonferenz zur Entscheidung anstehen, werden an dieser Stelle vorgestellt Hintergrundinformationen gesammelt Alle Pflegschaften in die Diskussion einbezogen Interessenkonflikte dargestellt, ausgehend von verschiedenen Klassen (5 bis 13) verschiedenen Altersgruppen unterschiedlichen Schulperspektiven unterschiedlichen Weltanschauungen etc. Vorschläge werden erarbeitet Anträge werden formuliert Elternweiterbildung wird organisiert wie Vorträge und Seminare Angeleitete Themen Notwendige Arbeitskreise werden gegründet und dabei lecker gefrühstückt! AG Eltern Informieren Eltern Für diese AG und ihre Untergruppen ist ein Mandat in der Schulpflegschaft nicht notwendig, sondern hier finden alle interessierten Eltern die Möglichkeit sich einzubringen. An unserer Schule gibt es z.b. folgende Möglichkeiten: Schulkalender Organisation und Koordination Redaktion Schulfest und Kulturveranstaltungen Konzeption und Vorbereitung Organisation und Koordination Dokumentation Adventsbasar / Tag der offenen Tür Vorbereitung (Adventskränze basteln) Organisation der Klassenpflegschaften
5 Schulkonferenz Zur Vorbereitung wichtiger Entscheidungen - z.b. über Schulprogramm, Projektwochen, Klassenfahrten usw. - werden Arbeitskreise gebildet. Diese Arbeitskreise sind mit jeweils zwei Lehrerinnen/Lehrer, zwei Schülerinnen/Schüler und zwei Eltern besetzt und tragen die Arbeitsergebnisse in die jeweiligen Gremien. Fazit Das Beispiel zeigt, dass positive Veränderungen möglich sind, wenn sie systematisch und längerfristig angegangen werden und wenn die Beteiligung der Eltern durch das Vorgehen gestärkt wird. Angebot des Forums Eltern und Schule gemeinsam mit dem Autor Wir bieten an, für Eltern an interessierten Schulen Zukunftswerkstätten durchzuführen, um die Elternarbeit und mitwirkung längerfristig zu stärken und weiterzuentwickeln. Da die Situation an jeder Schule eine besondere ist, gehört dazu auch eine ausführliche Beratung zum Vorgehen vor und vor allem nach der Zukunftswerkstatt (wenn die Arbeit der Umsetzung beginnt). Dieses Angebot schließt auch wenn gewünscht eine nachfolgende punktuelle Begleitung zur Weiterentwicklung nach der Zukunftswerkstatt ein. Falls Sie unser Angebot interessiert, wenden Sie sich bitte an das FORUM ELTERN UND SCHULE Huckarder Str Dortmund Tel rainer.kopp.fesch@t-online.de
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