EKSAMEN TYSK ÅRSSTUDIUM

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1 EKSAMEN TYSK ÅRSSTUDIUM Emnekode: TY-114 Emnenamn / Emnenavn: Tysk språk 1 Dato: 12. desember 2011 Varigheit / Varighet: 4 timar / 4 timer, kl Talet på sider inkl. framside / Antall sider inkl. forside: 7 Tillatne hjelpemiddel: Tillatte hjelpemidler: Ingen Merknader: Les oppgåveteksten nøye / Les oppgaveteksten nøye Alle oppgåver skal svarast på / Alle oppgaver skal besvares

2 1 In diesem Interview spricht Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner über 2 Begegnungen mit dem Tod und einen Heiratsantrag in 7100 Meter Höhe. 3 Frau Kaltenbrunner. Sie haben alle 14 Achttausender bestiegen. Wie 4 haben Sie sich auf Ihre Touren vorbereitet? 5 Ich habe früher bei eisiger Kålte mit geöffnetem Fenster geschlafen. Manchmal 6 hatte ich morgens einen Haufen Schnee auf der Bettdecke. Das fand ich ganz 7 normal, das war Teil der Vorbereitung, genauso wie tåglich urn sechs Uhr früh 8 fiber einen Pass zur Arbeit zu radeln und am Abend wieder zuriick. Wenn ich 9 etwas wirklich mit Begeisterung und Freude will, dann ist diese Energie da und 10 automatisch auch die Disziplin. Ich hatte ein grobesziel, und daftir gab ich 11 alles. 12 Bei diesem extremen Bergsteigen liegen Begeisterung und Tod ganz nah 13 zusammen. Wie leben Sie mit dieser Spannung? 14 Ich bin mir bewusst, dass selbst ein kleiner Fehler tödliche Folgen haben 15 könnte. Ich war als Krankenschwester schon oft mit dem Tod konfrontiert. Und 16 trotzdem hat mich der Absturz meiner Freundin Christina am Broad Peak stark 17 bewegt. Sie hat mir vor dem Aufstieg eine SMS geschrieben, sie sei dankbar fur 18 unsere Freundschaft und per sempre tua Christina, also ftir immer deine... Das 19 war wie eine Verabschiedung. Trotz meiner Einstellung zum Tod habe ich 20 einige Zeit gebraucht, bis ich das überwunden hatte. 21 Sind Sie auch in lebensgeffihrliche Situationen geraten? 22 Ja, 2007 war ich mit drei Spaniern am Dhaulagiri unterwegs, die mir anboten, 23 das Zelt mit ihnen zu teilen. Ich verlasse mich jedoch immer auf mein 24 Bauchgeffihl und nahm mein eigenes Zelt mit. Am nåchsten Morgen stfirmte es, 25 und wir mussten mit dem Aufstieg warten. Ich habe noch einen Becher heibes 26 Wasser getrunken und wollte mich zurücklehnen, als plötzlich mein Zelt 27 weggerissen wurde, sich überschlug und den Berg hinuntergeschwemmt wurde. 28 Ich war orientierungslos und wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. 29 Schlagartig war wieder Stillstand. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und war 30 wie einzementiert. 2

3 31 Wie haben Sie sich befreit? 32 Ein kleines, scharfes Messer, das mir mein Mann einmal geschenkt hatte, war 33 meine Rettung. Mit der rechten Hand bin ich rangekommen und habe mit dem 34 Messer das Zelt aufgeschnitten. Zentimeter får Zentimeter habe ich den Schnee 35 weggeschoben und mich langsam herausgearbeitet. Ich hatte keinerlei 36 Zeitgefåhl, aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Ich bin gleich zu der Stelle, 37 an der ich die Spanier vermutet habe, und habe mit meiner ganzen Kraft 38 geschaufelt. Aber es gab keine Rettung mehr får Santi und Ricardo. Javi hatte 39 in seinem eigenen Zelt von dem Lawinenabgang nichts mitbekommen. Wir 40 haben sofort zusammengepackt und sind abgestiegen. 41 Denken Sie noch oft an dieses Erlebnis? 42 Das vergisst man sein Leben lang nicht. In der ersten Zeit habe ich oft von 43 diesem Unglück getråumt und mich gefragt: Warum die und nicht ich? Aber 44 keine Sekunde habe ich daran gedacht, mit dem Bergsteigen aufzuhören, das ist 45 mein Leben. Ich sptire dann eine ganz starke Energie, eine Kraft, die ich nicht 46 beschreiben kann. 47 Sie sind manchmal alleine weiter aufgestiegen, und Ihr Mann blieb zuriick. 48 Waren das schwierige Entscheidungen? 49 Für uns war es wichtig, dass keiner versucht, dem anderen etwas einzureden, 50 und jeder selbst seine Entscheidung fållt. Den Freiraum lassen wir uns. Voriges 51 Jahr am Everest hatte Ralf Reizhusten und hat zu mir gesagt: Gerlinde, 52 probier's alleine. Er hat mir Mut gemacht und keinen Druck. Als ich vom 53 Gipfel zurtickkam, sah ich, dass er den ganzen Tag auf 8300 Metern auf mich 54 gewartet hatte. Seine Freude zu sptiren war får mich noch ein Gipfelerlebnis. 55 Mit Ralf habe ich das ganz grobelos gezogen. 56 Er doch auch mit Ihnen, oder? 57 Stimmt. Eigentlich hatte ich mir immer geschworen, nie zu heiraten, habe aber 58 im Laufe der Jahre gesptirt, dass Ralf der richtige Mann ist auf dem 59 Lhotse war es dann so weit. Wir mussten kurz vor dem Gipfel umdrehen. Auf 60 dem Weg nach unten haben wir auf 7100 Metern tibernachtet. Es war eine 3

4 61 richtig milde Nacht flir einen Achttausender bei minus 17 Grad. Wir lagen im 62 Freien in unseren Schlafsäcken. In der Ferne erhellten Blitze den Himmel, es 63 war eine mystische Stimmung, und dann hat Ralf mich gefragt, ob ich ihn 64 heiraten möchte. Einen besseren Platz ffir einen Heiratsantrag hätte es gar nicht 65 geben können. Den Gipfel haben wir nicht erreicht, aber ffir Ralf hat das keine 66 Rolle gespielt, das Schönste war, dass ich Ja gesagt habe. Aus dem ZEITmagazin, (Text leicht geändert) Bearbeiten Sie alle Aufgaben (die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die Zeilennummern im Text oben): Aufgabe1.: SyntaktischeFunktion Bestimmen Sie die syntaktische Funktion derfolgenden Wörter/Wortgruppen. Bei adverbialer Funktion bestimmen Sie auch die Semantik. Sie (Zeile 3) einen Haufen Schnee (Z. 6) ganz normal (Z. 6-7) am Abend (Z. 8) ein grobesziel (Z. 10) als Krankenschwester (Z. 15) mir (Z. 17) Trotz meiner Einstellung zum Tod (Z. 19) zum Tod (Z. 19) mit drei Spaniern (Z. 22) auf mein Bauchgerdhl (Z ) 1) meine Rettung (Z. 33) mit dem Messer (Z ) in seinem eigenen Zelt (Z. 39) 4

5 an dieses Erlebnis (Z. 41) von diesem Ungliick (Z ) mit dem Bergsteigen (Z. 44) manchmal (Z. 47) den ganzen Tag (Z. 53) auf mich (Z. 53) mich (Z. 63) Aufgabe2.: Substantive Bestimmen Sie das Genus derfolgenden Substantive und erklären Sie den eventuellen Zusammenhang zwischen dem Genus und der Form und/oder Bedeutung. Bettdecke (Z. 6) Vorbereitung (Z. 7) Bergsteigen (Z. 12) Aufstieg (Z. 17) Freundschaft (Z. 18) Situationen (Z. 21) Bauchgeftihl (Z. 24) Ewigkeit (36) Erlebnis (Z. 41) Leben (Z. 42) Mann (Z. 47) 1) Druck (Z. 52) m) Freude (Z. 54) 5

6 Aufgabe 3.: Adjektive Bestimmen Sie die syntaktische Funktion derfolgenden Adjektive. Begründen Sie auch die eventuellen Deklinationsendungen. eisiger (Z. 5) grol3es(z. 10) kleiner (Z. 14) tödliche (Z. 14) stark (Z. 16) orientierungslos (Z. 28) rechten (Z. 33) langsam (Z. 35) ganz (Z. 45) wichtig (Z. 49) richtige (Z. 58) 1) richtig (Z. 61) m) mystische (Z. 63) Aufgabe 4.: habenisein im Perfekt Begründen Sie kurz die Wahl des Hilfsverbs (haben oder sein) in denfolgenden Sätzen: Ich habe früher bei eisiger Kälte mit geöffnetem Fenster geschlafen. (Z. 5) Sie hat mir vor dem Aufstieg eine SMS geschrieben... (Z. 17) Ich habe noch einen Becher heibes Wasser getrunken... (Z ) Wir haben sofort zusammengepackt und sind abgestiegen. (Z ) Auf dem Weg nach unten haben wir auf 7100 Metern fibernachtet. (Z ) Unsere Klasse ist den ganzen Weg zu FuB gegangen. (Satz nicht im Text.) Die Kinder sind ins kalte Wasser gesprungen und auf die andere Seite geschwommen. (Satz nicht im Text.) 6

7 Aufgabe 5.: Nebensåtze Klassifizieren Sie diefolgenden Nebensätze nach Nebensatztyp (Relativsatz, Inhaltssatz, Verhältnissatz): Wenn ich etwas wirklich mit Begeisterung und Freude will (Z. 8-9) wo oben und unten ist (Z. 28) das mir mein Mann einmal geschenkt hatte (Z. 32) an der ich die Spanier vermutet habe (Z. 37) die ich nicht beschreiben kann (Z ) dass keiner versucht (Z. 49) Als ich vom Gipfel zurückkam (Z ) ob ich ihn heiraten mdchte (Z ) dass ich Ja gesagt habe (Z. 66) Aufgabe 6.: Tempus und Zeitbezug Bestimmen Sie das Tempus der Verbformen und den Zeitbezug derfolgenden Sätze. Kommentieren Sie auch kurz eventuelle Besonderheiten. Manchmal hatte ich morgens einen Haufen Schnee auf der Bettdecke. (Z. 5-6) Wenn ich etwas wirklich mit Begeisterung und Freude will, dann ist diese Energie da und automatisch auch die Disziplin. (Z. 8-10) Und trotzdem hat mich der Absturz meiner Freundin Christina am Broad Peak stark bewegt. (Z ) bis ich das überwunden hatte (Z. 20) Sind Sie auch in lebensgeffihrliche Situationen geraten? (Z. 21) Dr. med. Joost Butenop arbeitet seit flinf Jahren in der hurnanitåren Not- und Entwicklungshilfe. (Satz nicht im Text.) Morgenfährt Pia für ein paar Tage nach Köln. (Satz nicht im Text.) Morgen werden wir nach Rotterdamfahren. (Satz nicht im Text.) 7