Charlotte Krebs / Uwe Krebs Trolle auf Reisen. Namibia

Transkript

1 Charlotte Krebs / Uwe Krebs Trolle auf Reisen Namibia

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3 Charlotte Krebs / Uwe Krebs Trolle auf Reisen in Namibia

4 Trolle in Namibia Wir Trolle, das sind die rote Wilma, der gelbgrüne Hugo und der orangeviolette Olaf, sind nach Namibia gereist um Land und Leute kennen zu lernen. Namibia liegt im Süden von Afrika und ist rund zweieinhalb mal so groß wie Deutschland. Aber das Land ist so dünn besiedelt, dass dort nur etwas mehr als 2 Millionen Menschen leben. Nur zum Vergleich, Deutschland hat 82 Millionen Einwohner. Früher war es eine deutsche Kolonie und wurde Deutsch-Südwestafrika genannt. Nach dem Ersten Weltkrieg stand das Land dann unter der Verwaltung Südafrikas und hieß Südwestafrika wurde mit der Gründung der Republik Namibia endlich die Unabhängigkeit gefeiert. Der Name Namibias leitet sich von der Namib-Wüste ab, die sich an der Westküste entlangzieht. In Namibia leben viele Volksgruppen: Ovambos, Hereros, San oder auch Buschleute genannt, Damara, Nama, Himbas und mehr. Und alle haben ihre eigene Sprache. Um nun kein Volk zu bevorteilen, wurde bei der Unabhängigkeit Englisch als neue Amtssprache eingeführt.

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6 Unterwegs in Namibia Wenn wir auf den Sandpisten unterwegs waren, hat das immer ganz schön gestaubt... Für afrikanische Verhältnisse hat Namibia ein sehr gutes Straßennetz. Die ganz großen Hauptstraßen sind auch asphaltiert, wie bei uns. Nur sind kaum Autos unterwegs, da kann Olaf schon mal eine Stunde auf der Straße stehen, ohne das er Angst haben muss platt gefahren zu werden. Aber es sind eben nur ganz wenige Straßen geteert, der Rest sind Schotterpisten, die man in Namibia Pad nennt. Wenn wir auf diesen Pisten unterwegs waren, mussten wir immer auf Schlaglöcher und große Steine aufpassen. Regelmäßig werden diese Pisten wieder gerade geschoben. Dafür benutzt man eine Straßenbaumaschine, die uns an einen Schneepflug erinnert hat. Dann gibt es noch die ganz kleinen Straßen, die nicht größer sind als bei uns die Feldwege. Diese Pads sind oft so schmal und rumpelig, dass man froh sein kann, wenn man in einem Geländewagen mit Allradantrieb unterwegs ist. In Namibia herrscht übrigens Linksverkehr genauso wie in England. Da steigt man schon mal auf der falschen Seite in das Auto.

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8 Windhoek, Namibias Hauptstadt Windhoek ist mit Abstand die größte und wichtigste Stadt in Namibia. Sie ist zugleich auch die Hauptstadt von Namibia und natürlich auch der Regierungssitz. Mit seinen rund Einwohnern hat Windhoek knapp soviel Einwohner wie Hannover. Aus der Zeit als Namibia noch eine deutsche Kolonie war, stammen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. So die Alte Feste von 1890, ein Fort der Schutztruppe. Es gilt als erstes Bauwerk des neuen Windhoeks und beherbergt heute das Naturkunde-Museum. Oder daneben die bekannte Christuskirche, die das Wahrzeichen der Stadt ist. Und dann gibt es da noch das Reiterdenkmal, den Südwester-Reiter. Das Standbild wurde einst von den Deutschen errichtet und erinnert heute noch als umstrittendes Mahnmal an die unrühmliche Kolonialzeit. Windhoek ist aber auch eine moderne und lebendige Stadt und gilt als sauberste Großstadt in Afrika. Neben viel Kultur gibt es hier Geschäfte, Fußgängerzonen, gemütliche Cafés und Parks zum Ausruhen, halt alles was ein Troll beim Sightseeing so braucht.

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10 Nashörner am Waterberg-Plateau Auf den Fotos ist ein Breitmaulnashorn, was man an dem breiten Maul erkennt... Heute sind wir am Waterberg-Plateau um Nashörner zu suchen. In Afrika gibt es Breit- und Spitzmaulnashörner. Warum nennt man die wohl so? Wegen den Ohren? Nein, natürlich wegen der Form des Maules! Das Breitmaulnashorn nennt man auch Weißes Nashorn, weil das holländische Wort wijde für breit falsch übersetzt wurde. Daraus wurde white, also weiß. Kurzerhand wurde das Spitzmaulnashorn Schwarzes Nashorn genannt, so einfach ist das. Im Landrover fahren wir durch den Busch und plötzlich stehen zwei Breitmaulnashörner vor uns. Alter Troll, sind die riesig. Bis zu 2 m können Nashörner groß werden und dabei bis zu 4 Tonnen wiegen. Trotzdem können die Rhinos 50 km/h schnell laufen. Nur sehen können diese Blindfische sehr schlecht. Die Pflanzenfresser sind ja eigentlich ganz gemütlich, können aber auch mal schlecht gelaunt sein. Unser Guide sagt, wenn die angreifen sollten, müssen wir im Zick-Zack weglaufen. Keine Ahnung, ob das mit dem schlechten Sehen zu tun hat...

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12 Der Hoba-Meteroit Bei den Otavi-Bergen liegt der größte bisher auf der Erde gefundene Meteorit. 50 Tonnen wiegt dieser Brocken, das ist so schwer, als wenn man 10 große Elefanten stapeln würde. Meteore sind Gesteine, die im Weltall herumschwirren und sich manchmal auf die Erde stürzen. Die Kleinen verglühen in der Erdatmosphäre und wir sehen sie als Sternschnuppen am Nachthimmel. Der Hoba-Meteorit besteht aber fast nur aus Eisen und deshalb ist er nicht verglüht, sondern plumpste vor Jahren auf die Erde. Das muss damals ganz schön gerumst haben, trotzdem hat er komischerweise keinen riesigen Krater hinterlassen hat ihn dann ein Farmer beim Pflügen entdeckt. Nun ist er ein nationales Denkmal in Namibia und für die Touristen hat man um ihn herum eine Art Amphietheater angelegt. Warum er Hoba-Meteorit heißt? Na, weil er auf der Hoba-Farm gefunden wurde.

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14 Im Etohsa-Nationalpark Sind wir hier im Zoo?, fragt Olaf. So viele Tiere auf einem Fleck hat er noch nie gesehen. Riesige Herden mit Gnus, Springböcken und Zebras, dazwischen tummeln sich immer mal wieder Giraffen. Nicht umsonst ist der km² große Etosha-Nationalpark eines der bedeutendsten Naturschutzgebiete in Afrika. In der Trockenzeit versammeln sich unzählige Tierherden an den wenigen Wasserlöchern und können prima beobachtet werden. Ein Teil des Nationalparks bildet die riesige Etosha-Pfanne. Das ist der Boden eines ehemaligen, jetzt ausgetrockneten Sees und besteht aus weißen Lehm. In der Ovambo-Sprache heißt Etosha großer weißer Platz. In Jahren, wo es sehr viel Regen gibt, läuft die Etosha- Pfanne zeitweise voll Wasser. Dann tummeln sich dort tausende rosafarbene Flamingos und auch Pelikane. An die 114 Säugetierarten gibt es im Nationalpark: Elefanten, Nashörner, Löwen, Leoparden, Geparden, Hyänen, Giraffen, Antilopen, Zebras, Erdmännchen und so weiter. Dazu tummeln sich noch rund 340 Vogelarten in den Bäumen und Büschen. Mit dem Auto kommt man ziemlich nah ran an die Tiere und kann super Fotos machen. Und damit man nicht von einem Löwen in den Hintern gebissen wird, ist es im gesamten Nationalpark streng verboten aus dem Auto zu steigen.

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17 Die Basaltsäulen und der Verbrannte Berg Bei Twyfelfontein finden wir Spuren vom Vulkanismus. Die Organ Pipes sind Basaltsäulen, die an Orgelpfeifen erinnern. Sie sind vor 150 Millionen Jahren aus Lava entstanden und wurden im Laufe der Zeit durch Wind und Wetter freigelegt. Den Verbrannten Berg nennt man wegen seiner schwarzen Farbe so. Vor 80 Millionen Jahren erkaltete dort ein Lavastrom und hat diesen etwa 200 m hohen Berg hinterlassen. Durch seine rotbraun-violette Färbung hebt er sich sehr von dem beigen Felsen rundherum ab. Der Verbrannte Berg und auch die Orgelpfeifen gehören zu den Nationalen Denkmälern Namibias. In Namibia sind die Insekten riesengroß. Hier fotografiert Olaf gerade eine Monster -Grille. Kurz nach dem Foto hat sich die Grille bewegt und Olaf ist in Panik weggelaufen. So ein Schisser...

18 Die Namib-Wüste Sie gilt als der unwirtlichste Ort auf der Erde: die Trockenwüste Namib an der afrikanischen Westküste. Extreme Trockenheit und Temperaturen von über 50 Grad Hitze und nachts unter 0 Grad Kälte sind hier an der Tagesordnung. Schon vor 80 Millionen Jahren soll sie entstanden sein und ist somit die älteste Wüste der Welt. Und weil sich seitdem kaum was verändert hat, gibt es Pflanzen und Tiere, die sich im Laufe der Zeit perfekt darauf eingestellt haben. Dem Spießbock, auch Oryx genannt, machen zum Beispiel Körpertemperaturen von über 40 Grad nichts aus. Und saufen muss der Oryx auch nicht unbedingt, es reicht wenn er ab und zu mal etwas Grünes knabbert. Es gibt sogar Wüstenelefanten in der Namib. Lange glaubte man den Einheimischen nicht, dass es die Wüstenelefanten wirklich gibt, so unwahrscheinlich war der Gedanke, dass Elefanten in dieser Wüste überleben können. Genau wie der Oryx, sind Wüstenelefanten speziell an das Leben in der trockenen Wüste angepasst. Während normale Elefanten täglich 100 bis 200 Liter Wasser brauchen, müssen die Wüstenelefanten nur alle 3 bis 4 Tage saufen.

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20 Der Sossusvlei Du lieber Troll, gibt es hier viel Sand. Rund um den Sossusvlei türmen sich riesige Wüstensanddünen. Hier endet der Tsauchab, ein Fluss, der früher in den Atlantik mündete. Dann haben ihm die Sanddünen aber den Weg abgeschnitten und so bildete sich ein See, wo das Wasser schließlich versickert. Der Fluss ist ein Trockenfluss, er führt also nur Wasser, wenn es sehr viel geregnet hat. In der übrigen Zeit bildet sich dann eine trockene hellbraune Salz-Ton-Pfanne, die man Vlei nennt. Als der Sossusvlei Trollbesuch bekommen hat, war das ein Jahr, in dem es sehr viel geregnet hat. Somit hatten wir Trolle die seltene Gelegenheit den Sossusvlei mit Wasser gefüllt zu sehen. Die orangefarbenen Dünen rundherum gehören mit ihren 380 m zu den größten Sanddünen der Welt und zu den höchsten, die je ein Troll bestiegen hat. Die orange Farbe des Sandes kommt durch das Eisenoxid im Sand. Ganz früh am Tag sehen die Dünen atemberaubend aus, wenn sie in der Morgensonne knallorange leuchten. Da hieß es für uns, früh aufstehen! Der Sand enthält Eisen, das einfach vor sich hin rostet, daher kommt die orange Farbe der Dünen...

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22 Impressum Idee und Konzept: Charlotte Krebs Texte: Charlotte Krebs / Uwe Krebs Fotos und Gestaltung: Uwe Krebs Gesamtherstellung: oeding print GmbH, Braunschweig Verlag Uwe Krebs, Wendeburg, 2012 ISBN

23 Trolle auf Reisen in Namibia Das ganze Buch ist erhältlich im Buchhandel Jetzt Gefällt mir klicken!

24 verlag uwe krebs ISBN Drei Trolle erklären die Welt. Die kleinen Trolle Wilma, Olaf und Hugo waren in Afrika und haben Namibia bereist. Ihre Reiseeindrücke haben sie in diesem außergewöhnlichen Bildband festgehalten. Es ist ein etwas anderer Reiseführer, mit ansprechenden Fotos und frechen Texten über Namibias Sehenswürdigkeiten, über die Wüsten und über die aufregende Tierwelt. Eine Namibia-Rundreise aus der Sicht von Trollen. Dieses Buch macht Lust auf Namibia.