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2 Inhaltsverzeichnis Einleitung... 4 Hauptteil... 5 Geschichtliches... 6 Beschreibung des Tschernobyl Atomkraftwerks Vorgang des Unglücks...9 Einheiten der Radioaktivität Situation heute Folgen für Menschen...12 Diese Grafik verdeutlicht die ansteigenden Zahlen der an Schilddrüsenkrebs erkrankten Kinder. Vor dem Unglück gab es kaum Kinder die an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind Schluss Die Tschernobyl Katastrophe hat viele Opfer hinter sich gelassen. Einige werden noch dazu kommen. Ich bin erschüttert über die vielfältigen Krankheiten und über das kurze Leben vieler krebskranker Kinder. Ich habe viele Bilder von kranken Kindern gesehen, während ich an meiner Dokumentation gearbeitet habe. Dies war teilweise sehr hart für mich. Diesen Kindern sieht man den nahenden Tod schon an. Besonders erschreckend finde ich, dass die Menschen nicht sofort erfahren haben,

3 was passiert ist. Wieso wird eine Stadt, die direkt neben dem Kraftwerk liegt, nicht sofort evakuiert? Weshalb hat man Kindern die zum Kraftwerk mit dem Fahrrad gefahren sind, um das Glühen zu bestaunen, nicht gesagt, dass sie das nicht dürfen? Sollten denn nicht Sicherheitsvorkehrungen und Evakuierungspläne bestehen, um Menschen so früh wie möglich zu evakuieren und nötige Medikamente verordnen zu können? Auch in Deutschland sind die Sicherheitsvorkehrungen für die Menschen in der Umgebung nicht besonders hoch. Medikamente wie Jodtabletten, sind nur für Menschen vorrätig vorhanden, die bis zu 30 km vom Reaktor entfernt wohnen Ich finde es sehr schlimm, dass die Menschen nicht richtig über das Unglück aufgeklärt wurden. Diese Menschen ziehen wieder in ihre alten Dörfer zurück, da sie der Meinung sind, dass es nun vorbei ist, so wie es auch die Regierung gesagt hat. Doch dies ist ein Trugschluss, denn wenn in Deutschland die Werte für Nahrungsmittel teilweise noch immer so hoch sind, wie können dann die Lebensmittel in den 3 am stärksten betroffenen Ländern wieder auf einem normalen Wert sein?...15 Leider kann man die radioaktiven Nuklide nicht sehen. Man sieht nur, wie schön die Natur ist. Dies ist besonders für ältere Menschen schwer zu verstehen. Denn die Gurken aus dem eigenen Garten schmecken doch ganz normal.

4 Als ich im Sommer zwei Wochen in Weißrussland verbrachte, war ich auch in einem See schwimmen, in dem eine höhere Radioaktivität vorhanden ist, als in der umliegenden Umgebung. Man sieht dem See nichts an. Das Wasser war klar, so dass man hindurch schauen konnte. Weißer Sand am Grund und grüne Wiesen rund um den See Was sollen die Menschen dort machen? Nicht mehr schwimmen gehen, kein Gemüse und Obst aus dem Garten mehr essen? Das geht nicht so einfach. Vor allem, vergisst man sehr schnell die erhöhte Radioaktivität, wenn man an einem heißen Sommertag einfach nur etwas Abkühlung braucht Literaturverzeichnis Selbstständigkeitserklärung... 16

5 Einleitung Ich bin 1986 geboren, in dem Jahr als die Tschernobyl Katastrophe stattfand. Interesse an der Thematik zeige ich schon seit einiger Zeit. Seit Sommer 2005 befasse ich mich mit dem Unglück, den Folgen und dem Leben der Menschen jetzt, 20 Jahre später, in den stark belasteten Gebieten. In den Sommerferien 2005 bin ich mit einer Jugendgruppe aus Rottweil nach Weißrussland gefahren. Belarus ist das am stärksten betroffene Gebiet, über 21% des Landes sind heute noch verseucht. 1,5 Millionen Menschen leben in dieser Region. Die Reise wurde von der Bürgerinitiative aus Rottweil Für eine Welt ohne atomare Bedrohung organisiert. Die Zeit in Weißrussland war sehr einprägend. Wir haben vieles erfahren, was uns sehr betroffen machte. Ich habe Menschen kennen gelernt, die aus den stark belasteten Gebieten ausgesiedelt wurden. Somit habe ich viel über die Folgen für die Menschen, aus der direkten Erfahrung und Erzählung gehört und gesehen. Ich weiß vieles über vermehrt auftretende Krankheiten und das Leben der Menschen heute, doch sehr wenig über das Unglück selbst. Deshalb möchte ich mich über den Hergang der Katastrophe informieren, um ein ganzheitlicheres Bild zu bekommen. Ich möchte mich in dieser Dokumentation mit dem allgemeinen Aufbau und der Funktionsweise des Kraftwerks auseinandersetzen. Um die entscheidende Minute, in der das Unglück geschah, begreifen zu können. Zum Schluss möchte ich mich mit folgenden Fragen beschäftigen: Wie viele Menschen starben tatsächlich direkt an den Folgen und Welche Krankheiten sind seit damals vermehrt aufgetreten.

6 Hauptteil Geschichtliches Die Gewinnung von elektrischer Energie mit Hilfe von Kernspaltung ist eine deutsche Erfindung. 1938/1939 entdeckte man die Spaltung eines Uran-Atoms durch Otto Hahn und Fritz Strassmann wie auch Hahns Mitarbeiterin, Lise Meitner. Der erste Atomreaktor, wurde 1945 in Haigerloch, in einem ehemaligen Bierkeller der Gaststätte Schwanen, gebaut (vgl. Hamann, 1997, S. 3-4). Beschreibung des Tschernobyl Atomkraftwerks (Lothringer, 2006, S.64)

7 Nahe der Stadt Tschernobyl kam es am 26 April 1986 zu einem Reaktorunglück bei dem Radionukliden austraten. Wolken, Wind und Luftströmung verteilten diese radioaktiv verstrahlten Radionukliden über weite Teile Europas und gelangten somit auch nach Deutschland. Bei dem Unglücksreaktor handelt es sich um einen vom Typ RMBK 1000 der im Dezember 1983 in Betrieb genommen wurde. RMBK bedeutet auf Russisch das es sich um einen heterogenen, graphitmoderierten, wassergekühlten Drückröhrenreaktor handelt. Die Zahl 1000 steht für die elektrische Leistung, d.h MW. Der Reaktorkern besteht bei diesem Reaktortyp aus 1700t Graphitziegel. Diese Ziegel sind zylindrisch angeordnet. Das Graphit ist verantwortlich dafür, dass die Neutronen während der Kernspaltung abgebremst werden, es fungiert als so genannter Moderator. Der Reaktorkern hat einen Durchmesser von 12 Metern und ist 7 Meter hoch. Damals wurden in der BRD andere Arten von Reaktoren betrieben. Der Reaktorkern war im Vergleich 10 Mal kleiner. (Volkmer, 1999, S.56) In diesem großen Block aus Graphitziegeln befinden sich Bohrungen. Diese senkrechten Bohrungen werden benötigt für 1661 Drückröhren, in diesen jeweils zwei Brennelemente übereinander hängen. Die Brennelemente sind 3,65 Meter lang und enthalten 115 kg Uran. Die Gesamtmenge Uran im Reaktor beläuft sich auf 190 Tonnen, 2 % davon ist U 235. Für Steuer- und Absorberstäbe werden weitere 211 Bohrungen benötigt. Diese Stäbe sind gefüllt mit Borkabid, sie können bei Bedarf manuell oder automatisch in den Reaktorkern eingeführt werden. Detektoren im Kern regeln das Aus- bzw. Einfahren der Stäbe. Bei Störungen kann sofort reagiert werden, indem die Kontrollstäbe in den Reaktorkern fallen gelassen werden. Die Kernspaltung wird dadurch sofort gestoppt. Dieser riesige Graphitblock ist mit einem Stahlbehälter ummantelt, der nicht als Druckbehälter ausgelegt ist. Der Raum zwischen Stahlbehälter und Reaktorkern ist mit einem bestimmten Schutzgas (Helium-, Stickstoffgemisch) gefüllt, um Graphitbrände zu verhindern und den Wärmeaustausch zu regulieren. Die in den Brennelementen erzeugte Wärme, die die Kernspaltungen hervorrufen, erhitzt Wasser, das zu großen Teilen verdampft. Das Kühlmittel (Wasser) zirkuliert unter Druck in einem Kreislauf. Dieses Wasser-Dampf-Gemisch wird mit Hilfe von Dampfabscheidern getrennt ((vgl. Volkmer, 1999, S.56)(Hamann, 1997, S.5/6)).

8 Das abgeschiedene Wasser geht zurück in den Kühlkreislauf. Der Dampf treibt Turbinen an, die elektrische Energie erzeugen. Danach wird dieser Dampf kondensiert und auch wieder dem Kühlkreislauf zurückgeführt. Folgender Querschnitt durch den RMBK 1000 Reaktor, zeigt noch einmal die Funktionsweise des Unglücksreaktors ((vgl. Volkmer, 1999, S.56)(Hamann, 1997, S.5/6)). (Volkmer, 1999, S.57)

9 Kernspaltung: (Hamann, 1997, S.2) Im obigen Schaubild wird verdeutlicht, wie eine Kernspaltung abläuft. Die Leistung des Reaktors hängt davon ab, wie schnell die Kettenreaktion abläuft. Durch die schnellen oder vielen Kettenreaktionen, steigt die Temperatur in den Druckröhren an. Das hat zur Folge, dass mehr Dampfblasen gebildet werden. Da der Dampf weniger Moleküle pro cm³ als das Wasser enthält, werden weniger Neutronen durch das Wasser absorbiert. Es entstehen schnell mehr Neutronen die abgebremst werden müssen, da sonst die Kettenreaktion außer Kontrolle laufen würde. Da der Dampfblasenkoeffizient positiv ist und der Reaktor zu einem instabilen Verhalten neigt, braucht man geeignete Sicherheitseinrichtungen die dafür verantwortlich sind, die Kettenreaktion zu kontrollieren und zu steuern. Schon damals haben führende Atomphysiker die Sicherheit dieses Reaktortyps in Frage gestellt. Wieso entschied man sich also für diesen Typ? Im Vergleich zu den Reaktoren in der BRD bestehen folgende Unterschiede: Druckröhren und Dampfabscheider sind in der Fertigung einfacher herzustellen als Druckbehälter und Dampferzeuger der BRD Reaktoren Von diesem Typ kann man leicht größere Kraftwerke bauen mit mehr Leistung, da nur die einzelnen Komponenten vermehrt in ihrer Anzahl eingesetzt werden müssen Stillstandzeiten konnten auch bei Brennelementenwechsel vermieden werden Man konnte waffenfähiges Plutonium gewinnen Diesen Vorteilen stehen aber auch gravierende Nachteile gegenüber: Reaktor ist instabil, da der Dampfblasenkoeffizient positiv ist Das Reaktorvolumen ist um ein 10 - faches größer als ein Reaktor in der BRD Komplizierte und aufwendige Steuerung der Kettenreaktion 2000 Druckröhren sind zu überwachen Reaktordruck- und Sicherheitsbehälter fehlen (vgl. Volkmer, 1999, S.56)

10 Vorgang des Unglücks Am 26 April 1986 wird im Atomkraftwerk ein Test durchgeführt, der bestimmen soll wie lange der Reaktor mit seiner Restwärme weiterläuft, nachdem er abgeschaltet wurde. Der erste Schritt war, dass man ihn bis zu seiner Leistungsspitze fuhr, danach schaltet man ihn ab. Die Sicherheitssysteme würden während diesem Experiment mit voller Absicht außer Kraft gesetzt. Das Edelgas Argon wurde im Reaktorkern gebildet, was die Leistung des Reaktors negativ beeinflusste. Da das Edelgas die zur Kernspaltung notwendigen Neutronen schluckte, sank die Leistung zunehmend. Diesem entgegen zu wirken, entschieden sich die Ingenieure, Steuerstäbe aus dem Reaktorkern zu fahren. Es waren nun nur noch 6 von 211 Steuerstäben im Reaktorkern, was einen sehr instabilen Zustand verursacht. Der nächste große Fehler war, die Kühlmittelpumpen auszuschalten, was zur Folge hatte, dass sich die Uranstäbe erhitzten und sich die Kettenreaktion verstärkte. Einige Steuerstäbe senkten sich zwar, aber die Leistung des Reaktors sank nicht. Daraufhin entschied der Schichtleiter dass der Notschalter gedrückt werden muss. Alle Steuerstäbe senkten sich in den Reaktorkern. Ein großer Konstruktionsfehler des RMBK 1000 Reaktors zeigte sich nun deutlich. Da die Steuerstäbe nur einen kleinen Teil in den Kern ragten, führten sie zu einem unkontrollierten Anstieg der Kettenreaktionen. In wenigen Millisekunden stieg die Leistung auf das Hundertfache. Die Steuerstäbe verformten sich durch die hohen Temperaturen. Der Schichtleiter entkoppelte die Stäbe, die nun eigentlich durch ihr Eigengewicht nach unten gezogen werden müssten, doch nichts geschah. Viele Kühlrohre platzten, dann kam das verheerende Unglück, der größte anzunehmende Unfall (Gau) passierte. Der Reaktor explodierte. Radioaktive Teilchen wurden bis in 1-2 km Höhe geschleudert. Experten schätzen, dass die Brennstofftemperatur auf ca C Anstieg, Uran hat einen Schmelzpunkt von C. Aufgrund dieser Annahmen lässt sich berechnen, dass die thermische Leistung während des Unfalls auf mehr als das 50 - fache Anstieg, für die der Reaktor ausgelegt war (vgl. (Goergen, 2006, S.68)(Hamann, 1997, S.8)(Volkmer, 1999, S.56)). Die Menschen in der nahe gelegenen Stadt Pripjat wurden erst 36 Stunden danach evakuiert. Von den Behörden erfuhren sie, dass sie für drei Tage in Zelten untergebracht werden würden. Sie durften jedoch nie wieder in ihre Stadt zurückkehren. Bevor die Menschen erfuhren, dass es sich um einen schlimmen Unfall handelte, versammelten sie sich am 26. und auf Balkonen, um das riesige glühende Etwas zu bestaunen. Auch die Kinder waren begeistert, von dem Spektakel und fuhren mit Fahrrädern näher an den Reaktor heran. Kinder, die keines besaßen, beneideten sie. Angler kamen nach ein paar Stunden vom Angeln zurück. Mit braunen Flecken am ganzen Körper. Nicht von der Sonne, sondern von der starken Strahlung. Das Feuer war erst am 6. Mai mit Hilfe von Blei und Sand unter Kontrolle. Die restlichen drei Reaktoren wurden nach und nach, bis zum Jahr 2000 abgeschaltet. Dies jedoch eher unfreiwillig. In Block 2 des Kernkraftwerkes ist 1991 ein Feuer ausgebrochen, so dass er abgeschaltet werden musste.

11 Einheiten der Radioaktivität Becquerel (Bq): Einheit der Aktivität, gibt die Anzahl der radioaktiven Zerfälle pro Sekunde an. Ein Gramm Radium hat eine Aktivität von 37 Milliarden Bq. Gray (Gy): Einheit der Energiedosis, gibt an, wie viel Energie ein Kilogramm eines Stoffes durch Strahlung aufnimmt; 1 Gy = 1 Joule pro Kilogramm. Beim Menschen führt eine Bestrahlung von 6 Gy zum Tode. Sievert (Sv): Einheit der Äquivalentdosis; kennzeichnet die von einem Körper aufgenommene Energiedosis unter Berücksichtigung biologischer Wirkungen. Die biologischen Wirkungen hängen im Wesentlichen von der Art der radioaktiven Strahlung ab. Zugleich ist wichtig, welche Körperteile bestrahlt werden und über welchen Zeitraum. 1 Sv = 1 Joule pro Kilogramm (...). Meist begegnen uns Zahlen mit der Abkürzung msv. Dies ist Abkürzung für Millisievert und bedeutet ein Tausendstel Sievert ( Situation heute Bis heute ist die Strahlenbelastung um 1/3 gesunken. Da Cäsium-134 eine Halbwertzeit von gerade einmal zwei Jahren besitzt, spielt es heute eigentlich keine Rolle mehr. Ebenso Jod-131, welches bereits nach 80 Tagen nach dem Unglück zu 99,9 Prozent zerfallen war. Die Folgen des Jod-131 sind jedoch gravierend, da die Schilddrüsen der Menschen, diesen radioaktiven Stoff, aufgrund von Mangel, gierig aufgenommen haben(vgl. Hamm, 2006, S.7). Strontium-90 ist sehr mobil und mittlerweile zu 80 Prozent im Naturkreislauf. Es hat sich über Grundwasser und Flüsse verteilt (vgl. Watermann, 2006, S.22). Da Cäsium-137 eine sehr lange Halbwertzeit von 30 Jahren besitzt, sind die Werte noch sehr hoch. Auch in Südbayern liegen die Werte im Jahr 2005 noch bei Bq/m². Deshalb wird davor gewarnt, zu viel Pilze und Wildfleisch aus belasteten Regionen zu verzehren. (Hamm, 2006, S.7) Die Cäsiumbelastung von Lebensmitteln muss in der EU unter 600 Bq/kg betragen. Milch und Säuglingsnahrung dagegen höchstens 370 Bq/kg.

12 Besonders Wildschweine aus dem Bayerischen Wald und Südbayern, sind auch heute noch im Durchschnitt mit Bq/kg belastet. Ebenfalls liegen die Werte von einigen Pilzsorten bei Bq/kg. Schirmlinge und Champignons nehmen geringere Mengen auf und sollten deshalb bevorzugt werden. Pilze und Wildfleisch sind deshalb so betroffen, da der Waldboden die radioaktiven Nuklide speichert. Waldboden besteht bekanntlich aus vielen verschiedenen Schichten, wie Wurzelgeflecht und Laub. Pilze haben ein weit verbreitetes Wurzelgeflecht, welches die Ionen transportiert und speichert. Somit nimmt die Belastung nur durch den Zerfall des Cäsiums ab und nicht durch das Auswaschen mithilfe des Regens (vgl. Hamm, 2006, S.7-8). Das Umweltinstitut München rechnet vor, dass eine einzige Pilzmahlzeit von 500 Gramm Maronen mit Bq/kg Cäsium-137 die gleiche Belastung wie eine Röntgenuntersuchung der Lunge ergibt (Hamm, 2006, S.8). In Deutschland haben die Landwirte die radioaktiven Nuklide in tiefer liegende Schichten gepflügt. Die Böden sind reich an Mineralstoffen und Ton. Das Cäsium bindet sich daran und somit können die Pflanzen es nicht mehr aufnehmen (vgl. Hamm, 2006, S. 8). Direkt neben der Todeszone, 30 km vom Reaktor entfernt, wird heute Landwirtschaft betrieben. Es werden Kartoffel-, Korn- und Maisfelder beackert. Die Landwirte haben die Anweisung, Mineralien auf den Feldern zu verteilen, damit die Radioaktiven Stoffe gebunden werden und die Pflanzen weniger Cäsium aufnehmen (vgl. Jensen, 2006, S.9-10). Ein großes Problem für die Menschheit stellt der Sarkophag dar. Regen- und Schmelzwasser dringen aufgrund von Rissen ein. Nun soll eine neue Schutzhülle gebaut werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 768 Millionen Euro und werden von der EU und weiteren Ländern beglichen. Da die Strahlung unmittelbar am Reaktor zu hoch ist, soll der neue Sarkophag in einiger Entfernung gebaut werden und dann mithilfe von Schienen über den Sarkophag geschoben werden. Die Dachkonstruktion, soll aus großen Metallteilen bestehen, die bogenförmig gespannt und miteinander verbunden werden. Dieser neue Sarkophag wird etwa Tonnen schwer und 108 Meter hoch werden (vgl. Thal, 2006, S.74). (Lothringer, 2006, S.74)

13 Folgen für Menschen Zuerst haben die Pflanzen die radioaktiven Nuklide aufgenommen. Durch die Pflanzen und die Tiere gelangten sie in die Nahrungskette. Dies ist eine chronische Verseuchung und schädigt die Körperzellen (vgl. Watermann, 2006, S.22). Unmittelbar nach dem Unglück starben 31 Menschen an akuter Strahlenkrankheit und Verbrennungen. Weitere 200 bis 300 schwere Krankheitsfälle wurden, laut offiziellen Angaben, gemeldet. Darunter waren Feuerwehrleute, Soldaten, die an Aufräumarbeiten beteiligt waren und Angehörige des Betriebspersonals. Nach dem Unglück halfen etwa Personen bei Dekontaminationsarbeiten und Räumungsarbeiten. Meist waren dies junge Wehrdienstleistende, die aus der gesamten Sowjetunion kamen. Von diesen Katastrophenhelfern, auch Liquidatoren genannt, sind bis zum Jahr 1997 mindestens Menschen verstorben. Die WHO gibt an, dass von den Liquidatoren, bis 1997, erkrankt seien. Bei den Katastrophenhelfern, sind hauptsächlich Erkrankungen der Verdauungsorgane, des Herz-Kreislaufsystems, des Zentralnervensystems sowie Störungen des Immunsystems, auch Tschernobyl Aids genannt, aufgetreten. Ebenfalls sind Tumore im Magen, in der Lunge und den Bronchien sowie Hauterkrankungen und Krankheiten der Augen vermehrt aufgetreten (vgl. Hamann, 1997, S.12). In Weißrussland, werden die Folgen erst jetzt richtig deutlich. Kinder sind die Leidtragenden, da deren Körper noch wachsen und somit mehr Stoffe, auch schädliche, aufnehmen (vgl. Halfwassen/Riemann, 2006, S.1). In Belarus sind nur noch 20 Prozent [der Kinder] gesund (Halfwassen/Riemann, 2006, S.1). Von den Menschen, die in der Ukraine leben und Radioaktivität aufgenommen haben, waren im Jahr 2002, 84% als krank registriert. In dieser Prozentzahl sind ein Drittel Kinder mit einberechnet. Diese Kinder leben auf verstrahltem Boden. Über die Nahrung nehmen die Menschen radioaktive Stoffe auf. Somit wird der Körper beispielsweise, allmählich mit Cäsium angereichert. In Belarus sind Kinder erkrankt. An Bluthochdruck, Entzündungen der Magenschleimhaut, Schäden der Nieren, Schädigungen des Nervensystems, Veränderungen der Organe, Grauer Star, Sklerose der Blutadern leiden schon Kinder. Kinder in den belasteten Regionen wachsen zum einen langsamer und zum andern altern sie schneller. Die Daten der an Krebs erkrankten Menschen sind nicht eindeutig. Bisher lassen sich genaue Zahlen nur erahnen. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet damit, dass von den Menschen die damals, als sich das Unglück ereignete, jünger als vier Jahre waren, 25 Prozent an Schilddrüsenkrebs erkranken werden. Viele Krebsarten kommen erst nach einigen Jahren zum Vorschein. So auch Brustund Lungenkrebs, welche sich erst nach etwa 20 Jahren zeigen. Magen-, Mastdarmund Hautkrebs zeigen sich aber sogar erst nach 30 Jahren (vgl. Halfwassen/Riemann, 2006, S.1). Daran wird deutlich, dass die auftretenden Krankheiten erst in den nächsten Jahren ihren Höhepunkt erreichen werden.

14 Behinderungen und Missbildungen, wie offenes Rückenmark und überzählige Finger oder Zehen, sind direkt nach dem Unglück aufgetreten. Außerdem Veränderungen des Erbgutes. Was das für Folgen hat, können wir uns momentan noch nicht vorstellen (vgl. Watermann, 2006, S.22) Die IAEA (Internationale Atom Energie Agentur) bestreitet, dass die gerade genannten Krankheiten seit dem Unglück vermehrt auftreten. Die einzige Erkrankung, die die IAEA mittlerweile einräumt ist die erhöhte Anzahl an Schilddrüsenkrebs bei Kindern. Das diese Krebsart bei Erwachsenen jedoch seit dem Unfall fünfmal so oft auftritt, wird ignoriert. Besonders in der Gomel Region ist die Krebsrate 50 Prozent höher als vor dem Fallout (vgl. Jensen, 2006, S.9-10). Schilddrüsenkrebs bei Kindern Ukraine (Hamann, 1997, S.12) Russland Weißrussland Diese Grafik verdeutlicht die ansteigenden Zahlen der an Schilddrüsenkrebs erkrankten Kinder. Vor dem Unglück gab es kaum Kinder die an Schilddrüsenkrebs erkrankt sind.

15 Schluss Die Tschernobyl Katastrophe hat viele Opfer hinter sich gelassen. Einige werden noch dazu kommen. Ich bin erschüttert über die vielfältigen Krankheiten und über das kurze Leben vieler krebskranker Kinder. Ich habe viele Bilder von kranken Kindern gesehen, während ich an meiner Dokumentation gearbeitet habe. Dies war teilweise sehr hart für mich. Diesen Kindern sieht man den nahenden Tod schon an. Besonders erschreckend finde ich, dass die Menschen nicht sofort erfahren haben, was passiert ist. Wieso wird eine Stadt, die direkt neben dem Kraftwerk liegt, nicht sofort evakuiert? Weshalb hat man Kindern die zum Kraftwerk mit dem Fahrrad gefahren sind, um das Glühen zu bestaunen, nicht gesagt, dass sie das nicht dürfen? Sollten denn nicht Sicherheitsvorkehrungen und Evakuierungspläne bestehen, um Menschen so früh wie möglich zu evakuieren und nötige Medikamente verordnen zu können? Auch in Deutschland sind die Sicherheitsvorkehrungen für die Menschen in der Umgebung nicht besonders hoch. Medikamente wie Jodtabletten, sind nur für Menschen vorrätig vorhanden, die bis zu 30 km vom Reaktor entfernt wohnen. Ich finde es sehr schlimm, dass die Menschen nicht richtig über das Unglück aufgeklärt wurden. Diese Menschen ziehen wieder in ihre alten Dörfer zurück, da sie der Meinung sind, dass es nun vorbei ist, so wie es auch die Regierung gesagt hat. Doch dies ist ein Trugschluss, denn wenn in Deutschland die Werte für Nahrungsmittel teilweise noch immer so hoch sind, wie können dann die Lebensmittel in den 3 am stärksten betroffenen Ländern wieder auf einem normalen Wert sein? Leider kann man die radioaktiven Nuklide nicht sehen. Man sieht nur, wie schön die Natur ist. Dies ist besonders für ältere Menschen schwer zu verstehen. Denn die Gurken aus dem eigenen Garten schmecken doch ganz normal. Als ich im Sommer zwei Wochen in Weißrussland verbrachte, war ich auch in einem See schwimmen, in dem eine höhere Radioaktivität vorhanden ist, als in der umliegenden Umgebung. Man sieht dem See nichts an. Das Wasser war klar, so dass man hindurch schauen konnte. Weißer Sand am Grund und grüne Wiesen rund um den See. Was sollen die Menschen dort machen? Nicht mehr schwimmen gehen, kein Gemüse und Obst aus dem Garten mehr essen? Das geht nicht so einfach. Vor allem, vergisst man sehr schnell die erhöhte Radioaktivität, wenn man an einem heißen Sommertag einfach nur etwas Abkühlung braucht. Ich finde es sehr wichtig, die Gesellschaft für die Thematik zu sensibilisieren. Denn viele Menschen sind der Meinung, das Thema sei abgeschlossen. Doch die Dokumentation hat mir dazu verholfen, zu verstehen, welche Folgen dieses Unglück hat und wie lange sie noch anhalten werden. Ebenso leistet sie mir Orientierung, mich kritisch mit der Stromgewinnung über die Kernenergie auseinanderzusetzen. Ich denke, wir alle sind verpflichtet, uns mit alternativen Energiegewinnungen zu befassen, um uns somit von der Abhängigkeit der Atomkraft zu lösen. Tschernobyl darf und soll es nicht ein zweites Mal geben!.

16 Literaturverzeichnis entnommen am: (Titelbild) Goergen, Mark; 2006; Stern Nr.17; Hamburg Halfwassen, Micha/ Riemann, Achim; 2006; Tschernobyl aktuell; Hannover Hamann, Michael; 1997; Atomenergie & Atomkraftwerke sowie die damit verbundenen Probleme; ohne Ort Hamm, Horst; 2006; Securvital Das Magazin 2; ohne Ort Jensen, Annette; 2006; Securvital - Das Magazin 2; ohne Ort Lothringer, Cyprian; 2006; Stern Nr.17; Hamburg Thal, Klaudia; 2006; Stern Nr.17; Hamburg entnommen am: Volkmer, Martin; 1999; Kernenergie Basiswissen; Bonn Watermann, Dr. Ute; 2006; Doppelpfeil; Stuttgart

17 Selbstständigkeitserklärung Ich versichere, dass ich die Arbeit mit dem Titel Die Tschernobyl Katastrophe selbständig und nur unter Verwendung der angegebenen Hilfsquellen und Hilfsmittel angefertigt habe. Die benutzten Quellen und die wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen habe ich als solche kenntlich gemacht , Klara Fricker

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