4.2 Wärmeschutz Vorschriften
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- Vincent Fürst
- vor 6 Jahren
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1 4.2 Wärmeschutz Vorschriften Die Anforderungen an den Wärmeschutz für die SysproTEC-Qualitätsdecke unterscheiden sich nicht von denen für eine Ortbetondecke. Es gelten dieselben Regelungen. Hier ist zunächst DIN Wärmeschutz im Hochbau - zu nennen, die in fünf Teilen vorliegt (Teile 1 bis 3 Ausgabe 1981, Teile 4 und 5 Ausgabe 1991). In dieser Norm werden Mindestanforderungen an den Wärmeschutz für die einzelnen Bauteile gestellt. Damit sollen ein hygienisches Raumklima sowie ein dauerhafter Schutz der Baukonstruktion vor klimabedingten Feuchteeinwirkungen sichergestellt werden. Eine weiterreichende Zielsetzung hat die Wärmeschutzverordnung vom 16. August 1994, die ab 1. Januar 1995 gültig ist. In ihr schreibt der Gesetzgeber im Rahmen des Energieeinsparungsgesetzes von 1976 vor, den Wärmeschutz energiesparender auszubilden als es die Norm verlangt. Gegenüber der bisherigen Wärmeschutzverordnung vom 28. Februar 1982 werden die Anforderungen an den Wärmeschutz noch einmal erhöht. Ziel der neuen Wärmeschutzverordnung ist es, den Heizwärmebedarf bei Wohngebäuden um ca. 30% zu senken. Zum ersten Mal wird dabei in einem Nachweisverfahren der jährliche Heizwärmebedarf ermittelt und zulässigen Werten gegenübergestellt. Daneben gibt es wie bisher das Bauteilverfahren. Es darf allerdings nur für Gebäude mit maximal zwei Vollgeschossen und maximal drei Wohneinheiten angewendet werden. Mit der Anwendung der Wärmeschutzverordnungen hat die DIN 4108 zwar an Wichtigkeit verloren, sie ist aber nicht hinfällig geworden. Ihre Bedeutung ist vor allem im Zusammenhang mit den Forderungen der jeweiligen Landesbauordnung und in Einzelheiten zu sehen, z. B. hinsichtlich von Wärmebrücken.
2 4.2.2 Ausbildung des Wärmeschutzes bei der SysproTEC-Qualitätsdecke Je nach ihrer Lage im Gebäude kann man SysproTEC-Qualitätsdecken, die Aufenthaltsräume nach außen oder gegen unbeheizte Räume abgrenzen, wie folgt einteilen: Kellerdecken Decken über Außenluft (z. B. Durchfahrten) Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen Auskragende Decken Auf die wärmeschutztechnische Berechnung wird hier nicht näher eingegangen, weil sie sich nicht von derjenigen für reine Ortbetondecken unterscheidet. Es sollen vielmehr die konstruktiven Maßnahmen für den Wärmeschutz dargestellt werden. - Kellerdecken Die Wärmedämmung kann entweder zwischen Decke und Estrich (Bild 4.3) oder an der Unterseite der Decke (Bild 4.4) angeordnet werden. Bild 4.3: Kellerdecke mit obenliegender Wärmedämmung
3 Bild 4.4: Kellerdecke mit unterseitiger Wärmedämmung - Decken über Außenluft Bei Decken über Tordurchfahrten oder auskragenden Geschossen wird die Wärmedämmung meistens außen an der Unterseite angebracht. Manchmal wird ein Teil der Dämmschicht auch auf der Decke unter der Trittschalldämmung angeordnet. Der Aufbau der gesamten Deckenausbildung entspricht Bild 4.4, allerdings sind die Anforderungen an den Wärmeschutz höher und dadurch die Dicke der Wärmedämmschichten größer als bei Kellerdecken. - Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen An Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen werden vom Wärmeschutz her die gleichen Anforderungen gestellt wie an Decken, die gegen Außenluft grenzen. Die Wärmedämmung wird auf der SysproTEC-Qualitätsdecke angeordnet. Die Ausbildung könnte Bild 4.5 entsprechen.
4 Bild 4.5: Wärmedämmung der obersten Geschoßdecke - Auskragende Decken Hier werden Balkone und Loggien angesprochen. Oft sind sie von den Geschoßdecken im Innern des Gebäudes nicht getrennt und stellen dann ein wärmeschutztechnisches Pro blem dar. Folgende Lösungsmöglichkeiten bieten sich an: - Die einfachste und wirksamste Maßnahme ist die Trennung von der Geschoßdecke im Innern. Das ist jedoch ohne zusätzliche Einbauteile nur bei Loggiaplatten möglich, die nach der Trennung an zwei oder drei Seiten aufliegen können. - Manchmal wird an der Unterseite der Geschoßdecke im Innern eine ca. 2-3 cm dicke Wärmedämmplatte angebracht oder im Betonfertigteilwerk in die Fertigplatte integriert, um den Wärmeabfluß zur Balkonplatte zu unterbinden. Abgesehen von den Schwierig keiten bei der Bewehrungsführung, beim Einhalten der Betondeckung und beim Verputzen wird diese Wärmedämmung meistens nicht ausreichend weit in den Raum hineingeführt, um die Anforderungen an den Wärmeschutz nach DIN 4108 an der ungünstigsten Stelle zu erfüllen. Darüber hinaus muß mit Feuchtigkeitsbildung an der Deckenunterseite und mit Farbunterschieden im Putz gerechnet werden. - Inzwischen werden von einigen Unternehmen bautechnische Lösungen angeboten, bei denen auch Kragplatten wärmedurchgangsmäßig von den Geschoßdecken im Innern getrennt werden können, ohne ihre Tragfähigkeit zu verlieren. Als Beispiel sei hier der Schöck-Isokorb genannt, den die Schöck-Bauteile GmbH, Baden-Baden her-stellt. Für den Einbau in Ortbetondecken gibt es hierfür eine allgemein bauauf-sichtliche Zulassung und eine Typenprüfung. Für die Anwendung in der SysproTEC-Qualitätsdecke liegt bisher nur ein Gutachten vor. Die Erweiterung der Zulassung und eine Typenprüfung sind vorgesehen. Die Ausbildung des Schöck-Isokorbes in der SysproTEC- Qualitätsdecke zeigt Bild 4.6.
5 Bild 4.6: Kragplatten-Anwendungen des Schöck-Isokorbs
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