AKTIONSBERICHT (3)
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- Manfred Kaufer
- vor 6 Jahren
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1 AKTIONSBERICHT (3) Montag, 11.5.: Eure Spendenbereitschaft haelt weiterhin an: auf dem nepalischen Konto sind mittlerweile Euro eingegangen, auf dem deutschen Konto Euro, also Euro insgesamt, das ist ja ueberwaeltigend! Bisher hatten wir Euro fuer 3 Hilfslieferungen und diverse Barspenden ausgegeben. Mit der heutigen, der 4. Hilfslieferung, kommen nochmals fuer 700 Wellbleche, 400 kg Reis, die Kosten fuer Lastwagentransport, Ladehelfer & Essen unterwegs, sowie fuer die Desinfektionsmittel und eine Spendenaktion Lakshmi im Jorpati-Hospital an schwer betroffene Verletzte weitere NRs hinzu; das sind ca Euro (der Wechselkurs schwankt staendig ). Insgesamt haben wir also bisher Euro (ca NRs) ausgegeben. Es verbleiben noch Euro. Seit heute frueh ist die heutige Lieferung mit dem unermuedlichen Gyalpo und unserem Neffen Mani unterwegs. Zuerst werden 200 Wellbleche in Dseten abgeladen; danach geht es weiter nach Baruwa, das 500 Stueck Wellblech und die Desinfektionsmittel bekommt. Die 20 Reissaecke werden von den Leuten aus dem 2 Stunden entfernten Dorf Gudare aus Baruwa abgeholt. Abends erfahren wir, dass alles gut angekommen und bereits ausgeliefert worden ist Dienstag, 12.5.: Heute morgen will Lakshmi wieder Reis und Lebensmittel fuer unsere naechste Hilfslieferung einkaufen, die wir fuer das hoch in den Bergen gelegene Dorf Yangri planen. Ich sitze zuhause am Schreibtisch, um den vorigen Aktionsbericht fertigzuschreiben, als mittags um 12:51Uhr auf einmal die Erde wieder stark zu schwanken beginnt: schon wieder hat ein neues schweres Erdbeben, das zweite in nur 18 Tagen, Nepal heimgesucht! Es gelingt mir gerade noch, aus dem Zimmer hinauszuspringen, bevor die schwere Buecherwand herunterkracht. Ich springe die Treppe hinunter und renne ins Freie, auf unsere Wiese hinter dem Haus. Es dauert eine gute Weile, bis ich mich dort halbwegs vom Schock erholt habe. Ringsumher hoere ich die Leute schreien, Boesal pheri ayu!!! das Erdbeben ist wiedergekommen!!, alles springt aus den Haeusern
2 heraus und rennt auf einen freien Platz. Wir haben ein grosses Grundstueck, mit viel Platz vor und hinter unserem Haus, und so fluechten in wenigen Minuten an die 100 Leute hierher. Hier ist eine Raritaet im dicht zugebauten Kathmandu - genuegend Abstand zu den Nachbarhaeusern, sodass man hier selbst dann sicher ist, falls eines davon herunterkracht. Meine erste Sorge ist natuerlich, wie es Lakshmi geht, und ich versuche, sie anzurufen wie alle hier, die jetzt hektisch nach ihren Angehoerigen herumtelefonieren. Aber fuer gut eine Viertelstunde gibt es keine Telefonverbindung; ich erreiche sie nicht und bin heilfroh, als sie sich endlich meldet sie ist gesund und unverletzt. Wir sind also wieder einmal davongekommen - aber der grosse Schreck steht ihr noch im Gesicht geschrieben, als sie schliesslich wieder zuhause ankommt. Abends wieder Campen und Uebernachtung im Freien; auf unserm Grundstuck entsteht wieder, wie schon nach dem ersten grossen Beben, eine regelrechte Zeltstadt. Denn alles in Kathmandu schlaeft jetzt draussen, keiner traut sich mehr ins Haus zurueck. Alles ist jetzt total veraengstigt und verunsichert. Denn als die Nachbeben allmaehlich schwaecher wurden, haben wir alle geglaubt, das Erdbeben sei nun vorbei - bis es voellig ueberraschend wieder mit voller Wucht zuschlug (7,4 auf der Richterskala) Mittwoch, 13.5.: Das Ausmass des neuen Schreckens ist heute den Zeitungen und Nachrichten zu entnehmen: Allein in Kathmandu sind Haeuser, vom ersten Beben angeknackst, nun voellig zusammengebrochen, und wieder fuellen sich die Krankenhaueser mit Hunderten von Verletzten. Tote hat es diesmal weniger gegeben, weil die Leute auf der Hut waren, und wir wieder einmal Glueck gehabt haben, dass das Beben mittags war, und die Menschen nicht nachts im Schlaf ueberrascht hat. Aber das zweite Beben hat das Ausmass der Zerstoerungen enorm vergroessert. Es hat in unserem Hilfsgebiet (und an vielen Plaetzen andernorts) schwere Bergrutsche ausgeloest: nachdem das erste Beben die Bergflanken destabilisiert hatte, hat es nun ueberall gewaltige Bergrutsche gegeben, die im ganzen Land Strassen weggerissen oder unter Felsbloecken und Schuttmassen begraben haben. Hilfstransporte in die Berge hinauf sind zur Zeit nicht mehr
3 moeglich, weil alle Zufahrtswege blockiert sind. Wir ueberlegen jetzt, wie wir in dieser Situation am besten weitermachen koennen Donnerstag, 14.5.: Gestern abend ist Gyalpo aus Baruwa zurueckgekommen, um ein Haar fast selbst unter einem Bergrutsch begraben, als er mit einer Wellblechlieferung zum Ortsteil Simpani unterwegs war (sein eigenes Haus in Baruwa ist schon vom ersten Beben weggerissen worden). Er sagt uns, dass die ganze Siedlung Simpani (eine der odas, der Ortsteile von Baruwa) jetzt unter den Schuttmassen des Bergrutschs begraben ist. Wir besprechen heute mit Gyalpo auch, ob und inwieweit es moeglich ist, die geplante Hilfslieferung nach Yangri noch durchzufuehren. Er wird in Erfahrung bringen, ob ein Teil der Strecke dorthin evtl. noch per Lkw erreichbar ist und uns dann Nachricht geben. Fuer alle Faelle haben wir heute wieder eine weitere Lieferung Lebensmittel bestellt; ausserdem auch 1000 Stueck Sastha; die koennen wir aber erst in 1 Woche geliefert bekommen, weil Wellblech jetzt in ganz Kathmandu ausverkauft ist (wie ich schon befuerchtet hatte), und erst aus Indien neu geliefert werden muss Freitag, 15.5.: Heute gab es am fruehen Morgen kurz hintereinander wieder zwei kleinere Nachbeben, die zwar keinen Schaden angerichtet, aber die Angst lebendig erhalten haben: die Erde will und will sich einfach nicht beruhigen! Von Gyalpo erfahren wir, dass ein Transport nach Yangri derzeit nicht moeglich ist, weil bei Tibinni ein grosser Erdrutsch die Piste zu allen hoehergelegenen Doerfern blockiert hat. So haben wir zwar die naechsten Lieferungen schon bestellt aber koennen nicht weiter, weil der Transport hinauf in die Doerfer derzeit nicht moeglich ist. Wenn das anhaelt, muessen wir unsere gesamte Hilfsstrategie aendern aber wie? Hubschrauberfluege, wie sie die grossen Hilfsorganisationen benutzen - Kosten: US$ die Stunde schliessen Lakshmi und ich aus. Wir finden, das ist weggeschmissenes Geld, von dem die Leute nichts, aber auch gar nichts haben. CARE z.b., die nach unserem Draengen auch Baruwa in ihr Hilfsprogramm aufgenommen haben, sind bisher einmal per Hubschrauber gekommen, haben fuer je 3 Familien 1 Sack Reis und 1 Karton mit 20 Packungen
4 Instantnudeln abgeladen und das wars. Teure Nudeln, kann ich da nur sagen... Aber die grossen Organisationen wollen ja flaechendeckend Hilfe leisten, in 4 oder 5 Distrikten, also in mindestens Doerfern, und deswegen streuen sie breit - aber eben duenn. Fuer die Betroffenen ist das allenfalls eine symbolische, aber keine besonders wirksame Hilfe. Zwischen ihrer und unsrer Art, zu helfen, ist ein grosser Unterschied, das sehe ich jetzt. Wir ueberlegen, wie und wo wir jetzt am besten das viele Geld einsetzen, das wir von Euch haben und nur zu gern ausgeben wollen?? Es zeichnet sich ab, dass wir wahrscheinlich einen Grossteil der Gelder erst dann sinnvoll werden einsetzen koennen, wenn die bevorstehende Regenzeit vorbei ist und die Wiederaufbauphase beginnt also erst ab Oktober, denn vorher ist an einen Wiederaufbau der zerstoerten Haueser nicht zu denken Samstag, 16.5.: Wir bekommen am Morgen Nachricht, dass ein Bulldozer die verschuettete Piste nach Chorgaon wieder freigemacht hat. Das muessen wir ausnutzen, wir wollen eine Lebensmittelsendung hinaufschicken. Die Sendung, von Lakshmi nach Rueckfrage bei Seka und Gopal, beide aus Chorgaon, zusammengestellt, besteht aus 50 kg Zucker, 25 kg Dal (Linsen) 25kg Quatti (gemischte Bohnen in 7 Sorten, sehr nahrhaft), 5 kg Chilli (gehoert immer zum nepalischen Essen!) und 150 kg Reis. Ausserdem 1 dicke Rolle Schaumstoffunterlage, 100m lang, damit die Leute nicht auf dem nackten Boden schlafen muessen und schliesslich auch noch 110 Stueck Wellblechplatten in guter Qualitaet, die Gopal noch irgendwo aufgetrieben hat. Morgen geht alles per Lkw nach Chorgaon hinauf. Am Nachmittag wird s dann wieder dramatisch: Es hoert und hoert nicht auf!! Waehrend ich gerade dabei bin, einige Fotos und Berichte aus den nepalischen Zeitungen der letzten 3 Wochen zu Eurer Information zusammenzustellen, und Lakshmi die Gruppen der Erdbebenfluechtlinge, ca. 80 Leute, die mittlerweile auf unserem Grundstueck Zuflucht gesucht haben, mit Trinkwasser versorgt, geht es schon wieder los! Ein Nachbeben, diesmal wieder deutlich wirksamer (5.5 auf der Richterskala) bringt uns um 5:19 nachmittags wieder einmal raus aus den Haeusern und erneut ans Zittern!!! Und das geht nun schon so seit dem grossen
5 Beben vom 25.4., also genau seit 3 Wochen! Kein Wunder also, dass die Nerven der Leute total ueberstrapaziert sind... So, jetzt muss dieser Bericht aber raus an Euch, liebe Nepalfreunde! Zum Schluss noch kurz die juengste Finanzstatistik: Eure Spendenfreude laesst nicht nach: Spendeneingang per mittlerweile insgesamt Euro ( Euro, Commerzbank und Euro, Standard Chartered Bank Nepal). Ein tolles Ergebnis! Soviel nur fuer heute! Mit Dank und herzlichen Gruessen sind wir, bis auf bald: Eure Lakshmi und Juergen Schick in Kathmandu
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der Abend auf stehen aber der August acht aus ähnlich das Ausland allein aus sehen alle das Auto als das Bad alt backen an der Bahnhof andere bald ändern der Baum der Anfang beginnen an fangen bei an kommen
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