Bericht zur demografischen Entwicklung der Stadt Lüdenscheid. Die Trends zur Bevölkerungsentwicklung zwischen 2008 und 2015
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- Cornelia Bayer
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1 Bericht zur demografischen Entwicklung der Stadt Lüdenscheid Die Trends zur Bevölkerungsentwicklung zwischen 2008 und 2015
2 Ein Kurzbericht im Rahmen der Berichterstattung zur demografischen Entwicklung der Stadt Lüdenscheid Herausgeber: Stadt Lüdenscheid Stabsstelle Demografie und Sozialplanung Redaktion: Martin Aßmann Bezugsadresse: Stadt Lüdenscheid Stabsstelle Demografie und Sozialplanung Postfach D Lüdenscheid Telefon demografie@luedenscheid.de Dokument als PDF: 2
3 1. Anlass zum Kurzbericht Die Bevölkerungszahl Lüdenscheids ist zwischen 1996 bis 2013 kontinuierlich zurückgegangen. Bei diesem Rückgang waren Phasen unterschiedlicher Intensität zu verzeichnen. Im Jahr 2008 waren die höchsten jährlichem Verluste mit über 750 Personen zu beobachten. Im Rahmen dieses Kurzberichtes soll aufgezeigt werden welche Trends die Entwicklung ab 2008 geprägt haben und welche Trendverschiebungen zu der aktuell eher stagnierenden Entwicklung der Bevölkerungszahl beitragen. 2. Trendbetrachtung Aus der nachfolgenden Grafik ist der Bevölkerungsrückgang Lüdenscheids seit dem Jahr 1996 deutlich ersichtlich. Zwischen den Jahren von 1996 bis 2013 ging die Bevölkerung mit Hauptwohnsitz in Lüdenscheid laut Meldewesenbestand um über Personen zurück. Abbildung 1 Bevölkerungsentwicklung seit 1980 Die Entwicklung verlief dabei in Phasen unterschiedler Trendausprägungen und Intensität der Faktoren Geburten, Sterbefälle, Zuzüge und Fortzüge. Insbesondere seit dem Jahr 2002 führten gleichzeitige hohe negative Salden der natürlichen Entwicklung mit hohen Sterbefallüberschüssen und deutlich negativ geprägte Wanderungssalden zu empfindlichen Bevölkerungsverlusten. Durch das Absinken der Geburtenzahlen konnte 3
4 das weiterhin hohe Niveau der Sterbefälle nicht ausreichend kompensiert werden. Gleichzeitig sanken die Zuzugszahlen deutlich ab. Der einsetzende Rückgang der Fortzüge war wesentlich schwächer ausgeprägt und führte nur zu einer Abmilderung der erheblich negativ geprägten jährlichen Wanderungssalden. Diese Trendausprägung fand im Jahr 2008 ihren Höhepunkt mit einem Gesamtverlust von über 750 Personen alleine in diesem Jahr. Erst seit dem Jahr 2010 waren die Wanderungssalden deutlich ausgeglichener, da sich ein merklicher Anstieg der Zuzüge nach Lüdenscheid einstellte. Entsprechend minderten sich die jährlichen Verluste spürbar. Differenziert man die Wanderung nach Nationalität sind hierbei durchaus gegenläufige Trends festzustellen. Während kontinuierliche Wanderungsverluste bei der deutschen Bevölkerung zu verzeichnen waren konnten die starken Wanderungsgewinne aus dem europäischen Ausland diese mehr als nur kompensieren. Da jedoch die natürliche Entwicklung wegen hoher Sterbefallzahlen weiterhin deutlich negativ ausgeprägt blieb, konnten die Wanderungsgewinne die jährlichen Gesamtverluste zunächst nur abmildern. Seit 2013 führte der weitere Anstieg der Zuzugszahlen, insbesondere aus dem europäischen Ausland, zu einer insgesamt eher stagnierenden Entwicklung der Bevölkerungszahl. Bezogen auf das Jahr 2014 ergaben sich - wie aus Abbildung 2 ersichtlich wird - bei Wanderungsverlusten zum übrigen NRW und den anderen Bundesländern zwar Verluste mit Schwerpunkt bei der deutschen Nationalität, doch wurden diese Verluste durch Zugewinne aus dem näheren Umfeld Lüdenscheids und dem Ausland überkompensiert. Die Zuweisungen von Flüchtlingen im Jahr 2015 überformten diesen vom Prinzip anhaltenden Trend und ergaben somit natürlich einen kurzfristig merklichen Bevölkerungsanstieg. Bemerkenswert ist abschließen die Betrachtung der Altersstruktur der Wanderungssalden für 2015 differenziert nach deutscher und ausländischer Staatsangehörigkeit. Hierbei wird durch Abbildung 3 deutlich, dass die zuziehende ausländische Bevölkerung eine ausgeprägt junges und auch familiär geprägtes Profil aufweist. Insbesondere die Zugewinne an Personen im Erwerbsalter zwischen 25 und unter 55 sind hoch. Auch bei der abwandernden deutschen Bevölkerung spielt leider die Familienwanderung eine negative Rolle. Hinzu kommt traditionell eine negativ geprägte Bildungswanderung zugunsten von Hochschulstandorten. 4
5 Abbildung 2 Globale Wanderungsstruktur 2014 Wanderungsstruktur nach Quellen / Zielen und Nationalität Bezugsjahr 2014 MK + 45 Deutsche AusländerInnen - 13 Deutsche AusländerInnen +169 EUROPA ohne Bund plus Rest Ausland +352 hiervon Ausland ohne Europa: +43 Lüdenscheid Wanderungssaldo NRW ohne MK Deutsche + 66 AusländerInnen Deutsche - 22 AusländerInnen BUND ohne NRW Deutsche + 539AusländerInnen Stadt Lüdenscheid Stabsstelle Demografie/Sozialplanung Quelle: IT NRW Abbildung 3 Altersstruktur Wanderung deutsch / ausländisch 5
6 3. Ausblick Auch in den nächsten Jahren wird die Entwicklung der Wanderungsstruktur die Bevölkerungszahl wesentlich prägen. Wobei auch weiterhin stagnierende Bevölkerungszahlen mit jungen Zuzugsstrukturen nichts an dem wachsenden Anstieg der Bedeutung der älteren Bevölkerungsgruppen zu ändern vermögen. Auf diese Entwicklung der Altersstruktur wird daher in einem weiteren Kurzbericht gesondert eingegangen. Generell ist es schwierig eine Aussage zum zukünftigen Wanderungsverhalten zu treffen da starke Zusammenhänge zwischen der wirtschaftlichen und politischen Stabilität der ausländischen Zuzugsländer bestehen und diese Faktoren sich derzeit nicht ausreichend einschätzen lassen oder auch noch nicht bekannt sind. Der als stabil zu bewertende Trend der Abwanderung der Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit und hier insbesondere die Familienwanderung sollte nach Möglichkeit minimiert werden. In diesem Kontext sind die aktuell angestiegenen Geburtenraten sehr erfreulich. Wegen der Bedeutung dieses Trends wird hierauf in einem weiteren Kurzbericht insbesondere auf die Altersstrukturen der Mütter eingegangen. 6
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