Modul 15. Modul15. Arbeitsbogen 15.1 Selbsthilfegruppe und Abstinenz. Infoblatt 15.1 Ambulante Nachsorge
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- Nelly Schulz
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1 Modul15 Modul 15 Arbeitsbogen 15.1 Selbsthilfegruppe und Abstinenz Ambulante Nachsorge
2 1 Modul15 Selbsthilfegruppe und Abstinenz Arbeitsbogen Wie viel Prozent der Frauen/Männer, die in den ersten 4 Jahren nach der Therapie regelmäßig eine Selbsthilfegruppe besuchen, sind nach dieser Zeit noch abstinent, haben also in den ganzen 4 Jahren keinen Tropfen Alkohol getrunken? Bitte einigen Sie sich jeweils auf eine Prozentzahl zwischen 0 und 100%. Frauen: Männer: % % 2. Wie viel Prozent der Frauen/Männer, die in den ersten 4 Jahren nach Therapieende nur unregelmäßig oder gar nicht in die Selbsthilfegruppe gehen, sind nach diesen 4Jahrennochabstinent, haben also in der ganzen Zeit keinerlei Alkohol getrunken? Bitte einigen Sie sich auch hier jeweils auf eine Prozentzahl zwischen 0 und 100%. Frauen: Männer: % %
3 ? 1 Modul15 Ambulante Nachsorge Mit dem Abschluss einer ambulanten oder stationären Entgiftungs- bzw. Entwöhnungsbehandlung ist der Weg aus der Sucht meist nicht beendet. Im Gegenteil: Gerade in der ersten Zeit nach Behandlungsende stellen die alltäglichen Belastungen durch Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit, unangenehme Gefühlszustände und die Allgegenwärtigkeit des Alkohols höchste Rückfallrisiken dar. Eine gute und regelmäßige Nachsorge nach einer Behandlung gilt deshalb folgerichtig als eine der wirksamsten Formen der Rückfallvorbeugung. Nach der Therapie stehen Ihnen verschiedene Nachsorgeangebote zur Verfügung: Selbsthilfegruppen, (Sucht-)Beratungsstellen, innerbetriebliche Suchtberatung, Suchtambulanzen, Gesundheitsämter, Haus- und Nervenärzte, Psychologen und Psychotherapeuten. Was macht Selbsthilfegruppen so attraktiv? Der Anschluss an eine Selbsthilfegruppe (z. B. Anonyme Alkoholiker, Blaues Kreuz, Freundeskreis, Guttempler, Kreuzbund u. a.) ist die am häufigsten genutzte Möglichkeit ambulanter Nachsorge. Etwa zwei Drittel aller Betroffenen besuchen in den ersten vier Jahren nach der Therapie regelmäßig oder unregelmäßig eine Selbsthilfegruppe. Auch das Angebot der Beratungsstellen wird von vielen Alkoholabhängigen wahrgenommen. Etwa ein Viertel der Alkoholabhängigen hat in den ersten vier Jahren nacheinertherapie Kontakt zu einer Beratungsstelle. Vorteile von Selbsthilfegruppen: Durch Kontakt zu anderen Betroffenen kann ein neuer Freundeskreis aufgebaut werden. Die gemeinsame Problematik fördert das gegenseitige Verstehen. Bei Schwierigkeiten kann man Rat und Unterstützung bei anderen finden. Nach einem möglichen Ausrutscher kann man Hilfe durch andere erhalten.
4 ? 2 Modul 15: Nachsorge Der Gruppenbesuch ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Gruppen befinden sich meist in Wohnortnähe. Die Anonymität bleibt gewahrt. Der Zeitpunkt der Gruppentreffen ist v. a. für Berufstätige normalerweise günstig gelegen (meist am Abend). Dennoch muss der Besuch einer Selbsthilfegruppe nicht für alle Menschen mit einem Alkoholproblem das geeignetste Nachsorgeangebot darstellen. Manche fühlen sich in Gruppensituationen unwohl oder trauen sich nicht, in der Gruppe über ihre Probleme zu sprechen. Wer sich aus welchen Gründen auch immer dazu entschließt, nach der Therapie keine Selbsthilfegruppe zu besuchen, sollte jedoch eines der genannten Nachsorgeangebote in Anspruch nehmen. Denn: Durch die Wahrnehmung eines Nachsorgeangebots, das dazu dient, sich mit der eigenen Sucht bzw. den eigenen Lebensumständen zu beschäftigen, kann man seine Chancen, abstinent zu bleiben, deutlich verbessern. Modul 15 Abstinenzfördernder Effekt von Nachsorgeangeboten Die Ergebnisse einer deutschen Studie belegen die Wichtigkeit einer regelmäßigen Gruppenteilnahme. Hiernach bliebenindenerstenvierjahren nach Abschluss einer stationären Therapie 71% der Männer und 45% der Frauen, die regelmäßig eine Gruppe besuchten, abstinent. Demgegenüber lebten nur 46% der Männer und 35% der Frauen, die eine Gruppe nur unregelmäßig oder gar nichtbesuchten, abstinent. Folgende Faktoren verstärken den positiven Effekt der Selbsthilfegruppenteilnahme: regelmäßig an der Gruppe teilnehmen, sich aktiv in die Gruppe einbringen, die Gruppe direkt im Anschluss an die Therapie besuchen, die Gruppe auch im Falle eines Rückfalls aufsuchen. Rückfalleindämmender Effekt von Nachsorgeangeboten Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass der Gruppenbesuch gerade nach einem Ausrutscher bzw. Rückfall von entscheidender Bedeutung für die Rückkehr zur Abstinenz ist (s. Abb.)
5 ? 3 Modul15 Von den Personen, die im 1. Halbjahr rückfällig wurden und im 2. Halbjahr regelmäßig an einer Gruppe teilnahmen, waren im 3. Halbjahr 49,1% abstinent. Von den Personen, die ebenfalls im 1. Halbjahr rückfällig wurden, dann jedoch im 2. Halbjahr eine Gruppe nur unregelmäßig oder gar nicht besuchten, waren im 3. Halbjahr nur 20,7% abstinent. Abstinenzraten in Abhängigkeit von regelmäßiger bzw. keiner/unregelmäßiger Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe (SHG) nach einem Rückfall Woran erkennt man eine gute Gruppe? Aufgrund dieser abstinenzförderlichen Effekte ist der Gruppenbesuch gerade bei einem Ausrutscher bzw. Rückfall wichtig. Um bei erneutem Trinken aber auch wirklich vom Gruppenangebot Gebrauch zu machen, ist es wichtig, schon bei der Auswahl einer Gruppe darauf zu achten, wie die Gruppe mit Rückfälligen umgeht. Eine Gruppe ist u.a. dann gut, wenn man sich vorstellen kann, diese Gruppe auch nach einem Ausrutscher bzw. Rückfall zu besuchen. Darüber hinaus gibt es weitere Auswahlkriterien, die es Ihnen erleichtern können, Ihre Gruppe zu finden: Merkmale einer guten Gruppe Art der Gruppenleitung (z. B. partnerschaftlich, nicht autoritär) Verschwiegenheit nach außen Freundliche Aufnahme in der Gruppe (z. B. Begrüßung, Vorstellung usw.) Umgang der Teilnehmer miteinander (z. B. Freundlichkeit, Ehrlichkeit usw.) Art der Themen, die besprochen werden (z. B. nicht nur alkoholbezogene Themen)
6 4 Modul 15: Nachsorge Ablauf der Gruppe [z. B. keine starren (Gesprächs-)Regeln, Raucherpausen usw.] Zusammensetzung der Teilnehmer (z. B. Alter, Anteil Männer/ Frauen, Sympathie) Günstiger zeitlicher Rahmen (z. B. nach Arbeitsschluss) Teilnahmemöglichkeit für Partner Ort, an dem die Gruppe stattfindet (z.b. Wohnortnähe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar) Angebot gemeinsamer Freizeitaktivitäten Hilfreiche Art des Umgangs mit Rückfällen (nicht kritisierend, nicht verletzend, kein Links-liegen-Lassen ) usw. Und: Knüpfen Sie den ersten Kontakt zu Selbsthilfegruppe, Beratungsstelle oder anderen Stellen bereits während der Therapie. So ermöglichen Sie sich einen sanften Übergang von der Therapie den Alltag. Modul 15
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