E X P E R T E N V O R L A G E

Transkript

1 01 Qualifikationsverfahren Detailhandelsassistentinnen/ Detailhandelsassistenten Wirtschaft schriftlich Serie 3/3 Pos..1 E P E R T E N V O R L A G E Zeit 5 Minuten für 15 Aufgaben Bewertung Die maximal erreichbare Punktezahl ist bei jeder Aufgabe aufgeführt. Sinngemässe Antworten sind als richtig zu werten. Bei mehreren Antworten auf eine Frage ist die Reihenfolge der Antworten für die Bewertung ohne Bedeutung. Die Lösungsvorschläge bei offenen Fragen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es sind weitere Lösungen denkbar. Es sind nur ganze und halbe Noten zulässig. Hilfsmittel Taschenrechner (netzunabhängig) Notenskala Punkte = Note Punkte = Note 5, Punkte = Note Punkte = Note, Punkte = Note 5-5 Punkte = Note 3, Punkte = Note Punkte = Note, Punkte = Note 5-1 Punkte = Note 1,5 0 - Punkte = Note 1 Total 100 Punkte Sperrfrist: Diese Prüfungsaufgaben dürfen vor dem 1. September 013 nicht zu Übungszwecken verwendet werden. Erarbeitet durch: Autorinnen-/Autorenteam der Sprachregionalen Prüfungskommission im Detailhandel, Subkommission Deutschschweiz Herausgeber: SDBB, Abteilung Qualifikationsverfahren, Bern

2 Pos..1 Wirtschaft Anzahl Punkte Wirtschaftssektoren Es werden drei Wirtschaftssektoren unterschieden. Aufgabe 1 Kreuzen Sie an, zu welchem Wirtschaftssektor die folgenden Unternehmen gehören. Unternehmen Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor Reisebüro Schreinerei Getränkehandel Weinbauer Aufgabe Geben Sie bei den untenstehenden Tätigkeiten den passenden Wirtschaftssektor an. Tätigkeiten Wirtschaftssektor Haare schneiden Tertiärer Sektor o. ä. Eröffnung eines Postcheckkontos Tertiärer Sektor o. ä. Bier brauen Sekundärer Sektor o. ä. Anbau von Kartoffeln Primärer Sektor o. ä. Handelskette/Absatzwege Die Handelskette zeigt den Weg eines Produkts, über welche Stationen es zum Konsumenten gelangt. Aufgabe 3 a) Ergänzen Sie die fehlenden Stationen in der Handelskette in der richtigen Reihenfolge. 1. Rohstoffgewinnung / Urproduktion. Produzent o. ä. 3. Grossist o. ä.. Detaillist o. ä. 5. Konsument o. ä. Übertrag 1 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite

3 Übertrag 1 b) Notieren Sie die Stationen der Handelskette, die wegfallen beim direkten Absatzweg. 3 z. B. Produzent o. ä. Grossist o. ä. Detaillist o. ä. c) Beschreiben Sie stichwortartig eine konkrete Situation, in der ein Produkt über den direkten Absatzweg verkauft wird. z. B. Ein Bauer verkauft Gemüse auf seinem Hof an die Konsumenten. Eine Gärtnerei verkauft Blumen auf dem Markt an Konsumenten. etc. Produktionsfaktoren Damit ein Produkt hergestellt werden kann, braucht es Hilfsmittel. Sie werden auch Produktionsfaktoren genannt. Aufgabe Eine Käserei braucht zur Herstellung von Käse alle Produktionsfaktoren. Geben Sie bei den nachstehenden Ausführungen an, um welchen Produktionsfaktor es sich handelt. Beschreibungen Produktionsfaktor Der Käser mischt alle Zutaten. Arbeit Zur Gründung der Käserei braucht es finanzielle Mittel. Kapital Die Käserei wählt die geografische Lage in der Nähe der Milchproduzenten. Boden Der Käser weiss, wie er die Qualität seiner Käselaibe überprüft. Wissen / Kapital Übertrag 1 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 3

4 Übertrag 1 Kaufvertrag Ein Angebot kann verbindlich oder unverbindlich sein. Aufgabe 5 Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen ein verbindliches oder unverbindliches Angebot darstellen. Aussagen Verbindlich Unverbindlich Emil Gruber erhält ein schriftliches Angebot von seiner Bijouterie für eine Uhr im Wert von CHF 50.. Michael Dürr legt eine Uhr mit der Preisanschrift CHF 390. ins Schaufenster. Anna Grob bestellt Putzmittel für ihr Auto per Telefon. Die verschiedenen Produkte werden CHF 90. kosten. Alexandra Lieb sieht ein Inserat in einer Zeitung für einen kleinen handlichen Drucker für CHF 99.. Aufgabe 6 Handelt es sich bei den folgenden Gütern um Spezies- oder um Gattungsware? Setzen Sie den korrekten Begriff ein. Ein Occasionsauto Pfeffer Tomaten Eine bereits getragene Jacke Speziesware Gattungsware Gattungsware Speziesware Die Aufgaben des Detailhandels Ursprünglich war der Mensch Selbstversorger. Heute versorgt uns u. a. der Detailhandel mit Waren. Aufgabe 7 Zählen Sie die drei klassischen Aufgaben des Detailhandels auf. 3 z. B. Warenbeschaffung/Einkauf o. ä. Warenlagerung/Lagerung o. ä. Warenverteilung/Verkauf o. ä. Übertrag 3 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite

5 Übertrag 3 Budget Das Budget soll einen vor Überschuldung schützen. Aufgabe 8 Kreuzen Sie an, ob die Aussagen zum Budget richtig oder falsch sind. Aussagen Richtig Falsch Ein Budget ist eine Auflistung aller Ausgaben und Einnahmen im Voraus. Beim Budgetieren ist es wichtig, einen angemessenen Beitrag als Taschengeld zur freien Verfügung zu planen. Feste Verpflichtungen sind zum Beispiel Kleider kaufen. Rückstellungen sind eine Art Reserve. Aufgabe 9 Ein Detailhändler mietet zusammen mit zwei anderen Händlern ein Lager. Die Miete von CHF 5'00. teilen sie sich nach der Grösse der Lagerfläche auf. Der Detailhändler braucht 5 m, die beiden anderen Händler 30 m und 35 m. Berechnen Sie, wie hoch die Miete des Detailhändlers ist. Der Rechnungsweg muss ersichtlich sein. Detailhändler 5 m CHF? + Händler 1 30 m + Händler 35 m Total (= Summe) 90 m CHF 5'00. CHF 5'00. x 5 m = CHF 1' m Summe 1 Punkt, Dreisatz 3 Punkte Aufgabe 10 Vom Bruttoankaufspreis einer Lieferung im Wert von CHF 7'50. dürfen 5 % Rabatt und % Skonto abgezogen werden. Berechnen Sie den Nettoankaufspreis. Der Rechnungsweg muss ersichtlich sein. BAP CHF 7' % Rab 5 % RB 95 % RB = CHF 7'50. x 95 % = CHF 7' % RB 100 % Sk % NAP CHF? 98 % NAP = CHF 7' x 98 % = CHF 6' % Dreisatz je Punkte Übertrag Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 5

6 Preisangabe/Preisbekanntgabeverordnung Die Preisangabe am Produkt selber wurde auch beim letzten Grossverteiler durch die Regalanschrift ersetzt. Aufgabe 11 Im Regal des Lebensmittelhändlers entdecken Sie eine Packung Kalbsschnitzel. Diese kosten CHF Auf der Packung befinden sich zwei verschiedene Preisangaben. Preisangaben: 0 g CHF (100 g = CHF 7.50) Anzahl Punkte Übertrag Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen zur Preisanschrift richtig oder falsch sind. richtig falsch a) Die Preisanschrift CHF ist der Detailpreis. b) Die Preisanschrift CHF 7.50 ist der Grundpreis. c) Eine Hose wird mit dem Grundpreis angeschrieben. d) Die beiden Preisanschriften sind dazu da, die Kundschaft zu verwirren. Markt Ein Produkt wird grundsätzlich nur im Sortiment behalten, wenn es im Markt bestehen kann. Aufgabe 1 a) Erklären Sie stichwortartig den Begriff «Markt». Der Markt ist ein Ort, an dem sich Anbieter/Verkäufer und Nachfrager/Käufer treffen o. ä. b) Beurteilen Sie in den folgenden Fällen, ob der Preis des beschriebenen Gutes tendenziell steigt oder sinkt. Fälle Preis steigt Preis sinkt Während des ganzen Frühlings herrschte warmes Klima. Es gibt eine äusserst gute Erdbeerenernte. Der Preis für ein Körbchen Erdbeeren Aufgrund des Reaktorunfalls in Japan wird weniger Thunfisch importiert. Der Preis für 100 g Thunfisch Übertrag 5 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 6

7 Übertrag 5 Betriebsformen Mithilfe verschiedener Merkmale können die Detailhandelsbetriebe in die unterschiedlichen Betriebsformen unterteilt werden. Aufgabe 13 a) Sie haben beim Thema Betriebsformen die Unterscheidungsmerkmale bzw. Kriterien kennengelernt. Wie sehen diese Merkmale bei einem «Discounter» (z. B. Denner, Aldi oder Lidl) aus? Füllen Sie die Tabelle entsprechend aus. Unterscheidungsmerkmale Standort grüne Wiese / (Aussen-)Quartier o. ä. Preisniveau Verkaufsform/Bedienungsform Betriebsgrösse (Filiale!) tief Selbstbedienung Kleinbetrieb-Mittelbetrieb b) Die Merkmale Sortiment, Standort, Preisniveau, Verkaufsform und Betriebsgrösse sind einige der acht Unterscheidungsmerkmale. Zählen Sie zwei weitere Unterscheidungsmerkmale auf. z. B. (Ausbildung des) Personal(s) o. ä. Dienstleistung(en) o. ä. (Laden-)Einrichtung o. ä. c) Die zwei untenstehenden Tabellen veranschaulichen die Sortimentstiefe und -breite eines Geschäftes. Die Spalten zeigen die Anzahl der Branchen (Warengruppen) und die Zeilen die Auswahlgrösse (Anzahl Artikel je Warengruppe). Die ausgefüllten Felder weisen auf Waren hin, die das betreffende Geschäft führt. Kreuzen Sie an, welche Tabelle nicht das Sortiment eines Fachgeschäfts darstellt. Tabelle A Tabelle B Übertrag 6 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 7

8 Übertrag 6 d) Kreuzen Sie an, was auf das Sortiment zutrifft. Aussagen Richtig Falsch Ein Weinladen bietet Wein und Champagner an. Das ist ein schmales Sortiment. Wenn ein Unternehmen ein tiefes Sortiment anbietet, kann es viele individuelle Kundenwünsche erfüllen. Eine Bäckerei bietet mehrere Sorten Brot an. Neben Roggenbrot, Weizenbrot, Baguette, Ciabatta, Vollkornbrot und Dinkelbrot werden auch 10 verschiedene Spezialbrote verkauft. Die Bäckerei hat folglich ein flaches Sortiment. Je grösser die Auswahl ist, desto mehr Varianten einer Produkteart werden angeboten. Aufgabe 1 a) Eine Übernachtung in Grossbritannien im Betrag von GBP 170. wird nach der Rückkehr in die Schweiz von der Kreditkartengesellschaft mit CHF 58.0 belastet. Berechnen Sie den Wechselkurs (auf Dezimale genau). Der Rechnungsweg muss ersichtlich sein. CHF 58.0 x GBP 1. = CHF 1.5 GBP 170. Dreisatz Punkte b) Beim Importieren eines Artikels aus den USA in die Schweiz werden USD 9. in Rechnung gestellt. Berechnen Sie den Wert des Importartikels in CHF bei einem Wechselkurs von.90 (Ankauf) bzw..95 (Verkauf). Der Rechnungsweg muss ersichtlich sein. USD 9. x CHF.95 = CHF USD 1. Dreisatz Punkte Übertrag 70 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 8

9 Übertrag 70 Aufgabe 15: Fallbeispiel (Total 30 Punkte) Die Teilfragen a) - g) beziehen sich auf die folgende Ausgangslage: Die Netflash GmbH mit Firmensitz in der Nähe eines Bahnhofes betreibt einen intensiven Internethandel mit grosser Auswahl an Musik, Filmen, Hörbüchern, Büchern, Software und Games. Da die Netflash GmbH von Anfang an auf ein Ladengeschäft verzichtet hat, befinden sich am Firmensitz nur Büros, Lager- und Speditionsräumlichkeiten. Die Konsumenten können viele Artikel direkt aus dem Internet herunterladen oder sich die gewünschten Produkte nach Hause schicken lassen. Die Netflash GmbH besitzt keine Lieferfahrzeuge und vertreibt die Artikel über die Post. a) Kleine Ladengeschäfte, die Bücher oder Musik verkaufen, haben gegenüber den Firmen wie die Netflash GmbH immer mehr Mühe zu überleben und müssen zum Teil ihre Geschäftstätigkeit einstellen. Nennen Sie stichwortartig zwei Möglichkeiten für Ladengeschäfte, um sich gegen Firmen wie die Netflash GmbH auf dem Markt zu behaupten. z. B. freundliche und zuvorkommende Beratung Anpassung der Öffnungszeiten Grosses Angebot Aktuelles Angebot etc. b) Bestellen Kunden bei der Netflash GmbH Artikel, begeben sie sich in gewisse Gefahren. Um die Kunden ein wenig besser zu schützen, möchte die Netflash GmbH in ihrem nächsten Newsletter auf die Gefahren im Internet aufmerksam machen. Schreiben Sie stichwortartig zwei mögliche Gefahren im Internet für die Kundschaft auf. z. B. Die persönlichen Kundendaten / Kreditkartenangaben könnten von unbefugten Personen missbraucht werden. Kunden könnten Fälschungen kaufen. Kunden könnten über ihr Budget bestellen. etc. Übertrag 78 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 9

10 Übertrag 78 c) Um die Kosten für das Porto in Grenzen zu halten, hat die Geschäftsleitung der Netflash GmbH die Weisung erlassen, dass die Tara nicht mehr als 5 % des Bruttogewichtes ausmachen darf. Berechnen Sie, wie schwer ein Paket mit 6 CDs für einen Kunden wird, wenn eine CD netto 60 g wiegt und die Tara 5 % des Bruttogewichts ausmacht (auf 1 g genau). Der Rechnungsweg muss ersichtlich sein. BG? g 100 % Tara 5 % NG 6 x 60 g = 360 g 95 % 360 g x 100 % = 378,9 g = 379 g 95 % Nettogewicht 1 Punkt Dreisatz Punkte Runden 1 Punkt d) Die Netflash GmbH kauft direkt in Amerika eine CD für umgerechnet CHF 1.50 ein. Berechnen Sie den Verkaufspreis dieser CD, wenn die Netflash GmbH einen Bruttogewinnzuschlag von 65 % erhebt (auf 5 Rp. genau). Der Rechnungsweg muss ersichtlich sein. EP CHF % + BGZ 65 % VP CHF? 165 % CHF 1.50 x 165 % = CHF 3.95 = CHF % Dreisatz 3 Punkte, Runden 1 Punkt e) Ergänzen Sie die untenstehenden Sätze mit den folgenden Begriffen. Begriffe: Grundbedürfnisse, Individualbedürfnisse, Kollektivbedürfnisse, Wahlbedürfnisse Die Netflash GmbH befriedigt mit dem Verkauf ihrer Artikel die Wünsche von Konsumenten. Da es sich dabei um nicht lebensnotwendige Güter handelt, werden auch keine Grundbedürfnisse befriedigt. Viel mehr sind es Wahlbedürfnisse, die sehr persönlich sind und deshalb als Individualbedürfnisse bezeichnet werden. Notieren Sie den Begriff, den Sie nicht verwendet haben: Kollektivbedürfnisse Übertrag 90 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 10

11 Übertrag 90 f) Die Netflash GmbH versucht mit dem Verkauf von CDs, Büchern usw. die Bedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen. Entscheiden Sie, welche der folgenden Aussagen zutreffen, welche nicht. richtig falsch 1) Die CDs, die die Netflash GmbH verkauft, gehören zu den freien Gütern. ) Der Bücherverkauf der Netflash GmbH ist eine Dienstleistung. 3) Das Buch ist ein Konsumgut. ) Die Songs, die die Kunden von Netflash GmbH herunterladen, sind materielle Güter. g) Obschon der Internethandel boomt, muss auch die Netflash GmbH auf sich aufmerksam machen. Mitentscheidend für den Wettbewerbserfolg ist die Beachtung der vier Marketinginstrumente (= P). 1) Ergänzen Sie die begonnene Aufzählung der vier Marketinginstrumente. 3 Promotion z. B. Preis / Price Produkt / Product Platz / Place ) Ein besonderes Augenmerk gilt es der Public Relations (Öffentlichkeitsarbeit) zu schenken. Die Netflash GmbH will auf dem Markt in der Schweiz als Unternehmung bekannter werden. Nennen Sie drei dafür geeignete Massnahmen. 3 z. B. Sponsoring Tag der offenen Türe Medien zu Veranstaltungen einladen etc. Total 100 Position.1, Wirtschaft, Serie 3/3, Expertenexemplar 01 Seite 11