Eidgenössische Volksinitiative «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel (Fair-Food-Initiative)»
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- Swen Bruhn
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1 Eidgenössische Volksinitiative «Für gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel (Fair-Food-Initiative)» Die Haltung des Detailhandels Anhörung der WAK-NR, 24. Januar 2017 Jürg Maurer Stv. Leiter Direktion Wirtschaftspolitik Migros-Genossenschafts-Bund AG Binnenmarkt IG DHS 1
2 Anhörung Fair-Food-Initiative Übersicht Die IG DHS in Kürze Situation im Detailhandel Freiwilliges Engagement des Detailhandels Position der IG DHS Gründe für die Ablehnung der Initiative 2
3 Die IG DHS in Kürze Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz Mitglieder: Coop, Denner, Manor, Migros Volkswirtschaftliche Bedeutung des Detailhandels aufzeigen Anliegen des Detailhandels und der KonsumentInnen gemeinsam zum Durchbruch verhelfen à Die IG DHS lehnt die Fair-Food-Initiative ab 3
4 Situation im Detailhandel Die Anbieter haben zahlreiche Label-Produkte im Sortiment Nachhaltig produzierte Lebensmittel sind zunehmend gefragt Bei Coop, Manor und Migros beträgt der Umsatzanteil nachhaltiger Label zwischen 15 und knapp 20 Prozent Auch alle andern Detailhändler bieten Label-Produkte an, deutsche Harddiscounter ziehen nach 4
5 Engagement des Detailhandels Die beiden grössten Schweizer Detailhändler verpflichten sich freiwillig, auch bei ihren Importen auf nachhaltige, faire Produktionsbedingungen zu achten Sie verlangen beispielsweise, dass sich auch ihre ausländischen Lieferanten an die Schweizer Tierschutzgesetzgebung halten Andere Anbieter folgen, zumindest in Teilsortimenten 5
6 Position der IG DHS zur Initiative Die Mitglieder der IG DHS teilen die Haltung der Initianten bezüglich Tierschutz. Das Tierwohl ist für den Detailhandel und die KonsumentInnen ein wichtiges Thema. Angesichts der bestehenden Gesetze und des freiwilligen Engagements gibt es allerdings keinen politischen Handlungsbedarf. 6
7 Gründe für die Ablehnung (2) Staatlicher Eingriff: Das privatwirtschaftliche, freiwillige Engagement der Branche funktioniert, ist dynamisch und kann flexibel auf neue Bedürfnisse reagieren. Mit einem staatlichen Zwang hingegen fehlt dieser Ansporn, da es nicht mehr möglich ist, sich mit den eigenen Anstrengungen gegenüber anderen Marktteilnehmern zu differenzieren Bürokratischer Aufwand: Im Gegensatz zu den Detailhändlern kennt der Bund die Lieferanten im Ausland nicht. Der Aufbau einer neuen, umfassenden Kontrollinstanz wäre äusserst aufwändig 7
8 Gründe für die Ablehnung (1) Preisanstieg: Die Kontrollen und die höheren Anforderungen würden die Produkte verteuern. Viele Konsumentinnen und Konsumenten sind schon jetzt nicht bereit, die höheren Schweizer Preise hinzunehmen. Sie kauften 2016 gemäss CS- Retail-Outlook für rund 10 Mrd. CHF im Ausland ein nicht zuletzt auch Lebensmittel Marktabschottung: Das Quasi-Importverbot vieler Produkte führt zu neuen, preistreibenden Handelsschranken Keine Verbesserungen im Ausland: Damit ein ausländischer Lieferant seine Produktion auf Schweizer Standards umstellen kann, braucht es oft eine intensive, langfristige Begleitung. Diese dürfte der Bund oder das neue Kontrollorgan nicht bieten können oder wollen. Gerade kleinere Lieferanten verzichten deshalb höchstwahrscheinlich auf Exporte in die Schweiz 8
9 Gründe für die Ablehnung (3) Bevormundung der Konsumenten: Die Auslobung von fair produzierten, nachhaltigen Produkten ist schon jetzt Usus. Jene Konsumenten, denen diese Aspekte wichtig sind, kennen die Labels Einkaufstouristen: Konsumenten aus der Schweiz kaufen pro Jahr für etwa 2,4 Mrd. Franken Lebensmittel im Ausland ein. Diese privaten Importe werden von der Initiative nicht erfasst, was wettbewerbsverzerrend ist 9
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