Unterrichtsmaterial. 3,00 EURO Schutzgebühr. Eine Geschichte über Fr e mdung, Fre undschaft und das Re cht auf ein gutes Le ben. von Günter Jankowiak
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- Bettina Hartmann
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1 3,00 EURO Schutzgebühr Unterrichtsmaterial Eine Geschichte über Fr e mdung, Fre undschaft und das Re cht auf ein gutes Le ben von Günter Jankowiak t m m ä r f
2 Inhalt' Seite' ' ' ' ' ' VORWORT'' 3 ' ' ' ' INFORMATIONEN'ZUM'STÜCK' ' ' - Inszenierung 4 - Inhalt 4 - Figurensteckbriefe 4 - Szenenspiegel 5 - InterviewmitdemAutorundRegisseurGünterJankowiak 8 DIDAKTISCHER'TEIL' DasNachgespräch 10 Themenfelder DasFremdeunddasVertraute 11 Fremdenfeindlichkeit/Rassismus 13 Identität 16 THEATERPRAKTISCHER'TEIL' Warmup 17 Themenfelder DasFremdeunddasVertraute 17 Fremdenfeindlichkeit/Rassismus 18 Identität 19 INFORMATIVER'TEIL'' InformationenzuSintiundRoma 21 MitteStudie :RassismusgegenFlüchtlinge,SiniRomaundMuslime 23 ReportageübereinenRomaausdemKosovoinDeutschland JedenTagverlierenwirjemanden. 25 KOPIERVORLAGEN' 28' Informationen' 'Materialien' 'Literatur' 'Impressum' 'Danksagung33' Theaterpädagogische'Angebote'bei'THEATER'STRAHL'' ' THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak
3 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Vorwort LiebeLehrerinnen,liebeLehrer, mitderinszenierungfrämmtwirdbeitheaterstrahlerneutdasthemafremdenfeindlichkeitund Rassismusaufgegriffen.DieThematikistangesichtsvielerReaktionenaufdieFlüchtlingsströmein denletztenmonatenaktuellerdennje. GünterJankowiak,seitvielenJahrenRegisseurundAutorbeiTheaterSTRAHL,hateinStück geschrieben,beidemdiefragenachdemrechtaufeinguteslebengestelltwird. ImVordergrundseinerGeschichtestehteinedeutscheFamiliemitdreiGeschwistern. Esistein StücküberdieDeutschen betontjankowiakimmerwiederimprobenprozess.fremdenfeindlichkeit, DiskriminierungundderWunschnacheinemrespektTundwürdevollenMiteinanderbildendas Kernstückvonfrämmt. AnhandderFigurenkonstellationdesRomaTJungenRukrie,seinerCousineMallaundderdeutschen BrüderHotteundPetrik,wirddeutlich,wieVorurteileundfremdenfeindlicheDenkweisenzu AusgrenzungundRassismusführenkönnen;aberauch,dasseinUmdenkenmöglichundnötigist. DasUnterrichtsmaterialzufrämmtdientalsAnregungzurAuseinandersetzungmitdemStückund denthemenfelderndasfremdeunddasvertraute,fremdenfeindlichkeit/rassismusundidentität. DabeiwirddasThemaAntiziganismusnurangeschnitten,daesinfrämmtwenigerumdie BeschäftigungmitderLebensweltundMarginalisierungvonSintiundRomageht,alsvielmehr darum,allgemeinemechanismenvonfremdenfeindlichkeitaufzudecken. DasUnterrichtsmaterialgliedertsichineinenInformationsteilüberdieInszenierungmit HintergründenzurEntstehungsowieeinendidaktischenundtheaterpraktischenTeil,indemin zahlreichenübungendiethemendesstückspraktischvorbereitetodervertieftwerdenkönnen.es werdenfragenzureigenenreflexionundinterpretationüberdasfremdeunddasvertrautegestellt; esgibtübungenzumnachdenkenüberdiemotivationundhandlungenderfigurenimstückundes werdenbezügezuaktuellengeschehnissenimbereichrassismusundantiziganismushergestellt. BeiFragen,WünschenoderAnregungenstehenwirIhnenjederZeitzurVerfügung. TheaterStrahlwünschtIhnenundIhrenSchüler_inneneinenspannendenAufführungsbesuchund eineanregendeauseinandersetzungimunterricht. CharlotteBaumgartundAnnTMarleenStöckert THEATERSTRAHL 3 Vorwort
4 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformationenzumStück Inszenierung främmt generation13 80Min.,keinePause UraufführungbeiTHEATERSTRAHLBERLINam18.November2014 Spielort:STRAHL.DieWeißeRose TextundRegie: GünterJankowiak Bühne/Kostüm: DanieleDrobny Musik: BenediktEichhorn Lichtdesign: ArthurRomanowski Technik: MatthiasJahnke_Schöpke,VolkerVoigt,MartinBramm Ensemble: RandolphHerbst,BanafsheHourmazdi,FranzLenski, OliverMoritz,ChristineSmuda Inhalt MallaundQueeniesindbesteFreundinnenundteilenalleGeheimnissemiteinander. QueenieskleinerBruderPetrikistinMallaverliebt.Dakönntesichwasanbahnen.DasLeben läuftgeraderichtiggut,alsplötzlichrukrie,einroma_junge,auftaucht. RukrieflüchtetaufderSuchenachseinerMutterzuseinenVerwandten derfamilievon Malla_nachBerlin.KurznachseinerAnkunftwirderaufderStraßezufälligineinenStreitmit PetrikverwickeltundgerätunfreiwilligandasbrandneueHandy,dasPetrikvonseinem BruderHotteausgeliehenhat. LangsamentspinntsicheinBeziehungsgeflechtzwischendenfünfProtagonist_innenMalla, Queenie,Petrik,HotteundRukrie.EingestohlenesHandydientalskriminalistischerroter FadenfüreineGeschichteüberVorurteile,Fremdenfeindlichkeit,IdentitätunddasRechtauf eingutesleben. Figurensteckbriefe RukrieisteinRomaJunge,deraufderSuchenachseinerMutterzuseinenVerwandtennach Berlinflüchtet.ErwirdvonseinerTanteundseinemOnkelwohlwollendaufgenommen,aber vonseinercousinemallaverachtetundabgelehnt.zufälligwirderaufderstraßeineinen StreitverwickeltundgerätunfreiwilligandasteureHandyvonHotte. MallaistdieCousinevonRukrieundistmitQueenieundderenBruderPetrikbefreundet. MallaverheimlichtvoranderenihreWurzelnalsRomni.ErstalsHotteihreHerkunftaufdeckt undsieals Zigeunerin beschimpft,stehtsiezuihrerromafamilieundverteidigtsie. Hotte,PetrikundQueeniesindGeschwister.HottearbeitetineinemElektronikmarktund verehrtseinenchefachmed,dermitausländerfeindlichenparolenumsichwirft.alshotte InformativerTeil:Inszenierung Inhalt Figurensteckbriefe Szenenspiegel Interview 4
5 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil:Inszenierung Inhalt Figurensteckbriefe Szenenspiegel Interview 5 erfährt,dassseinhandyvermutlichvoneinemromajungengestohlenwurde,wirdseine WutgegenüberAusländernentfacht. PetrikistverliebtinMallaundverantwortlichfürdenVerlustdesHandysseinesgroßen Bruders.EristzwischenseinerLiebefürMallaundseinemRespektvorHottehin_und hergerissen. QueenieistmitMallabefreundetundstehtzuihr,alsihrefamiliäreHerkunftalsRomni aufgedecktwird. Szenenspiegel Szene1:RukriesAnkunftinBerlin RukriekommtnacheinerlangenturbulentenReisetodmüdeinBerlinanundtrifftaufPetrik. IneinerArtTraumvorstellungwirdersehrwarmherzlichals Neuer indeutschlandvon PetrikbegrüßtundmitBlumenundKonfektbeschenkt. InderRealitätjedochbehandeltihnPetrikabweisendundunfreundlich.Eskommtzum Streit,beidemRukrieseineJackeausziehtundeinSchulterpistolenholstersichtbarwird.Aus AngstdrücktihmPetrikseinHandysamtdemrosarotemSchminktäschchenseiner SchwesterQueenieindieHandundhautmitdemWorten ScheißRoma ab. Szene2:DerWolfimSchafspelz MallaundQueeniesindzuhauseundbereiteneinReferatzumThema WolfimSchafsspelz fürdieschulevor.plötzlichkommtpetrikzurtürherein.erberichtet,dassdashandy,das seinbruderhottevonseinemchefimelektrohandelzumausprobierenbekommenhat, gestohlenwurde.ererzählt,dassermiteinerpistolebedrohtwurde.mallaundpetrik ziehenlos,umden Typen zusuchen. Szene3:MallaundRukriesindverwandt MallaundPetrikfindendenangeblichenHandydiebnicht,stattdessenkommteszumKuss zwischendenbeiden. ZuhausekündigtMallasMutterdenBesuchihresCousinsausdemKosovoan,dessenVater imgefängnissitztunddiemutterirgendwoinberlinuntergetauchtist.mallawehrtsich gegendenbesuchundwillnichtsvonihrenwurzelnalsromniwissen.eskommtzumstreit zwischenvaterundtochter. Szene4:Hotterastetaus PetrikmachtsichSorgenumdasgestohleneHandyseinesgroßenBrudersHotte.Gleichzeitig schwärmtervondemkussmitmalla. HotteundQueeniekommendazu.HotteistwütendaufPetrik,weildiesernichtrichtigauf dashandyaufgepassthat.hotteberichtetvonseinemchefachmed,derihmdashandy anvertrauthatunddenernuntiefenttäuschenmuss.erzitiertachmedundwettertgegen diedeutschen,diesichnichtgegendieausländerindeutschlandzurwehrzusetzenwissen.
6 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil:Inszenierung Inhalt Figurensteckbriefe Szenenspiegel Interview 6 Szene5:KonfrontationzwischenMallaundRukrie RukriebefindetsichinseinemZimmerbeiMallasFamilie.ErfindetzufälligeinFotovon Malla.AlsMallainderTürerscheint,steckterdasFotoraschindie Handytasche desbeim StreitmitPetrikzugespieltenHandys. RukrieerzähltMallavomStreitmitPetrikundsieentdecktunderkenntdasHandy. RukriezeigtMallaseinenPistolenholster,derstatteinerPistolemitLollisgefülltist.Malla willpetrikdashandyzurückbringen.siewillnichtsmitihremcousinzutunhabenundwirft ihnausderwohnung. Szene6:MallagibtPetrikdasHandyzurück RukriewillaufMallasAnweisunghindasHausverlassen,merktaber,dassMalla versehentlichdietürabgeschlossenhat. PetrikerwischtMalla,wiediesegeradeversucht,dasHandyinseinenBriefkastenschlitzzu werfen.mallaerzählt,ihrwurdeperzufalldashandyschminktäschchenfür50 aufder Straßeangebotenundsiehätteeswegreißenundwegrennenkönnen.Diebeidenküssen sich.petrikistimsiebtenhimmel. HotteundQueeniekommennachHause.Hotteistfroh,seinHandywiederzuhabenund willsichandemdiebrächen. Szene7:DasFoto HotteentdecktdasFotovonMallainderHandytascheundwirdmisstrauisch. Szene8:Mallasollkommen PetrikruftMallazuHauseanundbittetsie(aufAnweisungvonHotte)zukommen.Malla machtsichaufdenweg. Szene9/1:PetrikstelltMallazurRede PetrikwillvonMallawissen,woherdasFotokommtundbeschimpftsie.Mallawillgehen undläufthotteindiearme. Szene9/2:Queeniewundertsich Queeniewundertsich,warumPetrikihreinenKinogutscheingeschenkthat.Misstrauisch gewordenentschließtsiesich,nachhauseumzukehren. Szene9/3:EnthüllungvonMalla HotteundPetrikbedrängenMallaweiter,bisMalladieWahrheitüberdasHandyundihre VerwandtschaftzuRukrieerzählt. Szene10/1: Zigeunerin HottebeschimpftMallaals Zigeunerin.MallawirdplötzlichmutigundverbietetHotte,sie sozunennen. Szene10/2:QueenienimmtMallainSchutz QueeniekommtdazuundstelltsichgegenHotte.SiefordertihreBrüderauf,mitRukriezu sprechenunddenvorfallmitdemhandyzuklären.
7 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil:Inszenierung Inhalt Figurensteckbriefe Szenenspiegel Interview 7 Szene10/3:QueeniebringteineWendung RukrieerscheintmiteinemStoffbeutelinderHand. Szene11:Äpfelessen RukrieundQueenieschwärmenvondenTugendenderDeutschenundbeschenkenHotte undpetrikmitblumen,konfekt,einemlolli(ausdemholster)undäpfeln.eswerdenäpfel inspublikumgeworfenundeswirdgetanzt.
8 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil:Inszenierung Inhalt Figurensteckbriefe Szenenspiegel Interview 8 CharlotteBaumgart,Theaterpädagogin,imGesprächmitGünter Jankowiak,RegisseurundAutorvon"främmt" C.B.:WiebistduzudemStück främmt gekommen? G.J.:ImRadiohatteichvonderGeschichteeinessogenannten Zigeunerboxers,eines deutschensinto,imnazi_deutschlandgehört.johanntrollmann,genanntrukelie,war einbesondersbeidenweiblichenfansbeliebterboxer,derelegantwiemuhammadali geboxthabensoll,schlägevermeidend,dengegneraustanzend,seinetreffersetzend, undschnellwiederausdergefahrenzoneverschwindend.dieserstilentsprachganz undgarnichtdemdeutschenidealundwurdevondenverantwortlichendes Boxsportverbandesweniggeschätzt.AndersbeimPublikum,dasihndafürliebte.1933 erkanntederboxsportverbandallenjudendieeinentitelbesaßendiesenab.rukelie durfteumeinendervakantentitelkämpfen.allerdingswurdeer,nachdemerden Kampffürsichentschiedenhatte,wegen undeutscherkampfführung disqualifiziert. MangabihmgnädigerweisedieChance,seineFähigkeitzu deutschem Kampfverhalten ineinemerneutenkampfnachzuweisen.rukelietratindenring: denkörperunddasfastschwarzehaarweißbemehlt.erstelltesichindiemitte,wich keinemschlagausundließsichunübersehbarabsichtlichverdreschen.somachteer seinehaltungzumdeutschenkampfstildeutlichunddrückteseineverachtungdafür undseineverweigerungmitzumachenaus.dassihmdasnichtsnützenwürdewarklar. SeinLebenendeteelendimKZ,als Sparringspartner fürsadistischess_kaderund schließlich,alserdafürnichtmehrtaugte,schlugmanihntot,mitholzlatten,wie einenhund.ichwolltefürdaslebenvonjohanntrollmanneinandenkenbauen. Jetzt,10JahrennachderRadiosendunggibtes främmt.eineganzandere Geschichte;aberohneRukeliewürdeessienichtgeben.Trotzdem,auchinunserer Geschichtegehtesdarum,wiejemandsichversuchtseineWürdezuerhalten.Undwie schweresmanchengemachtwird,ihreidentitätoffen,frohundbereicherndzuleben. C.B.:UndwiehastdudenStoffdannfürTheaterStrahlaufgegriffen? Wiegesagt.IchwollteRukeliesGeschichteerzählen!Aberirgendwiekamesnicht dazu.unddannhattedashannoveranertheatereinstückdarübergemacht,danngab eseinebiographieüberihn,danngabessogareinenfilm.trotzdemhatesmichnicht losgelassen.wiewärees,diegeschichteinsheutezuziehen?alsichdannanfing konkretandiesermöglichkeitzuarbeiten,stellteichfest,dassnatürlichsoeine SituationineinertotalitärenDiktatureinevölligandereist,alsdieineinerwieauch immergeartetendemokratie.diedrucksituationensindandere.diedrohenden Konsequenzenmilder.Fürmancheauchnicht.ImmernochwerdenRomaermordet auskeinemanderengrundalsdem,dasssieromasind.auchindeutschland.es entstandeinevonrukelielosgelöstegeschichte.dievonrukrieundmalla,cousinund Cousine,KindervonAngehörigenderRoma.BeidegehenaufverschiedeneWeisemit denvorurteilenundbedrohungendurchdiedeutschemehrheitsgesellschaftum. Roma,Sinti, Zigeuner,_Vorurteile,Gewalt,Übergriffe,Demütigungen.Wasistmit unsdeutschenlos?dasistdiehauptfrage.
9 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak C.B.:IchspüreindemStückeineganzgroßeWutgegenüberdenDeutschenoder gegenüberdiesenfremdenfeindlich,rassistischendenkweisenindeutschland.istdas so? G.J.:JadasistauchsoeinGrundmotiv.DerUrsprung,warumichimmerüberhaupt Theatermache.Michmachtwütend,wennMenschenvonanderenMenschendaran gehindertwerdenihremöglichkeitenzuentdecken,sieauszuprobieren,zuwachsen, klugzuwerden,lebendigihregefühlezuleben,zulachen.indererziehungvon Kindern.ImalltäglichenUmgangmiteinander.AufderEisbahnundamArbeitsplatz. Weilduandersbistalsandere.Judeoderschwuloderbesondersintelligentoder schwachoderbesonderslebensfrohoderdepressiv...immerfindetjemandgenau einengrunddarineinenanderenamreichhaltigenlebenzuhindern.dassetztmichin Bewegung.InsbesonderedasVerhindernvonLebensenergiebeiKindernund Jugendlichenmachtmichwütend.IchkannschreienundhabeeineBühnezur Verfügung.InsbesondereSTRAHLgibtmirimmerwiederdieMöglichkeitmichzu äußern.dafürbinichdankbar.ichkannmichalsogrößermachenalsichbinundden ThemendieinmirrumtobeneineentsprechendeBedeutunggeben.ImFallvon främmt willichdiesenabsurdenhassaufallesfremdederlächerlichkeitpreisgeben. Malsehen,obesfunktioniert. C.B.:WasfürThemenschwerpunkteliegenindemStück? G.J.:DasisteinStückdarüber,wiereagierenDeutsche,deutscheJugendlichevorallen Dingen,wiereagierendieaufAnderes,aufFremdes.Drunterliegtdie AuseinandersetzungmitdemwasIdentitätist.Werbinich?Wodurchbinichwas?Wer bestimmtwerichbin?womitbestimmtderdas?werdarfmichbestimmen?wie kommeichdazuselbstrauszufindenwericheigentlichbin?wannkannichzumir stehen?washindertmich?spielentraditioneneineentscheidenderolle?kannich michselbstneuerfinden?dasistalsoeigentlichdasgrundthema.unddannder Umgangdamit Hotte,derallesbenutzt,umjemandderandersistalser,kleinzu redenundschlechtzumachen.unddanngibtesdiemalla,diesicherstverweigert, dannaberspürt:ichwillmein Schicksal indieeigenenhändenehmen,ichwillmeine Haltungfinden,ichwillbestimmen. InformativerTeil:Inszenierung Inhalt Figurensteckbriefe Szenenspiegel Interview 9
10 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Didaktischer,Teil, Das,Nachgespräch, DasZieleinesNachgesprächsist,gemeinsamdasGesehenezurekonstruieren,Unklarheiten zubesprechenundzusammenhängeherauszufinden,umeineneindruckvondergroßen VielfaltmöglicherInterpretationenzugewinnen. Idealerweiseführensogenannte offene,allgemeinformuliertefragenzueinerlebendigen Diskussionhin,dieihreeigenenProblemstellungenentwickelt.Eher geschlossene Fragen, dieeinenfokusaufbestimmteaspektesetzen,könnenhilfreichsein,umerinnerungenwach zurufen,dasgesprächingangzubringenundesschrittweiseaufeineoffeneform hinzuführen. FragenzurGesprächseröffnung EreignisseundInszenierung WasistindemTheaterstückpassiert? WieendetdasTheaterstück? Waswarungewohnt?Washateuchüberrascht? Verständnis HabtihrFragenzuderGeschichte? Washabtihrnichtverstanden? Wasfandetihrseltsam? Erleben WelcheswarderspannendsteMoment? Washateuchbesondersgutgefallen? WelcheSzeneisteuchbesondersinErinnerunggeblieben? Washateuchnichtgefallen? Waswarlustig/spannend/langweilig? FragenzubestimmtenElementeneinerInszenierung Beobachtungen WelcheFigurensindeuchinErinnerunggeblieben? Warensieeuchsympathischodereherunsympathisch? WelcheGefühlehastduimStückgesehen? WelcheFunktionenhattenKostümeundBühnenbild? WiewurdenLichtundTonverwendet? FragenzumWeiterdenken WelcheCharaktereigenschaftenhattendieeinzelnenFigurenimStück? InwelchenSituationenwurdendiesebesondersdeutlich? WiebeurteiltihrdasHandelnderFiguren? WelcheMöglichkeitenhattendieFigurenanderszuhandeln? DidaktischerTeil 10
11 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak KenntihrSituationen,indenenihrAusgrenzungameigenenLeiberlebthabt? KenntihrdasGefühl,nichtwillkommenzusein? InwelchenSituationenhabtihreuchschoneinmalfremdgefühlt? WobeginntRassismusundwelcheArtenderDiskriminierungerlebenwir? Warum,glaubstdu,verhaltensichmancheMenschenrassistisch? WelcheStrategiengibtes,umsinnvolldaraufzureagieren? WasisteinVorurteil? WelcheVorurteilegibtesüberDeutsche? WurdetihrschoneinmalmitVorurteilenkonfrontiert?WelcheGefühlehatdasin euchausgelöst? RukrieisteinRomaJunge.HättederAutordesStückesseineFigurdurchjemanden eineranderenkulturellenherkunftersetzenkönnen? WaswisstihrüberdieSituationundGeschichtevonSintiRomainDeutschland? WoherkommtHottesWutgegenüberAusländern? WaswirftHotteRukrievor? WelcheVorurteileundVorwürfemachtAchmeddenDeutschen? WarumwillMallanichtsmitihremCousinzutunhaben?Undwiekommtes,dasssie amendedesstücksplötzlichzuihrerromaherkunftsteht? FalleneuchParallelenzuDebatten/Personenauf,dieindenMedienbesprochen werden? HättetihreucheinenanderenSchlussgewünscht?WiehättedasStücknochenden können? Das,Fremde,und,das,Vertraute, Modul,1, Das,Fremde,und,das,uns,Vertraute, Dauer Ziel Stückbezug Ablauf 20Minuten InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: AuseinandersetzungmitdemFremdenimVertrauten/dem VertrautenimFremden übergreifend FolgendesZitatdientalsGrundlage:! Das!Fremde!und!das!uns!Vertraute! Macht!uns!entweder!Angst!oder!gibt!uns!ein!gutes!Gefühl.! Damit!ist!aber!nicht!notwendigerweise!gesagt,!! dass!der!ausländer!in!jedem!fall!der!fremde! und!der!deutsche!der!vertraute!ist.!! Ein!Hooligan!ist!fast!allen!Deutschen!etwas!vollkommen!Fremdes,! das!ihnen!zuwider!ist,! aber!ein!ausländischer!kollege!am!arbeitsplatz! oder!auch!der!italienische!und!jugoslawische!gastwirt! sind!uns!doch!vollkommen!vertraut.! (ZitatvonRichardvonWeizsäcker,deutscherBundespräsident1984g1994) DidaktischerTeil 11
12 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak DidaktischerTeil 12 DieTeilnehmer_innendiskutiereninKleingruppendiesesZitatunter folgendenfragestellungen: 1. WasistfürvonWeizsäcker dasfremde und dasuns Vertraute? 2. Überlegt,welcheMenscheneucheher fremd erscheinenund welchenicht.findetargumentedafür! Material Kopiervorlage1 Modul,2, Das,Gefühl,,fremd,zu,sein, Dauer 15Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: PersönlicheAnnäherungandasGefühldesFremdseins Stückbezug übergreifend Ablauf DieTeilnehmer_innengeheninPaarenzusammenundtauschensich aus.fragestellungensind:wannhabeichmichinmeinemleben fremdgefühlt?inwelchersituationhabeichmichbefunden?gibtes Dinge,diemiranmirselbstfremdsind?WiefühltsichdasGefühlan? WashilftgegendasGefühldesFremdseins? Modul,3, (theaterpraktischer Anschluss:Modul 18) Der,Wolf,im,Schafspelz,, Dauer 20Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend:Nachdenkenüberäußerliche Zuschreibungen Stückbezug Szene2:QueenieundMallabeimReferat Ablauf FolgenderDialogzwischenMallaundQueenieistGrundlageder Diskussion: Malla:!Wir!haben!hier!vielleicht!ein!Thema!vorzubereiten?!(...)! Queenie:!Also!gut.!Sag!noch!mal.!Wie!heißt!das!Thema?!(...)!Der!Wolf!im! Schafspelz.!Finden!Sie!Beispiele,!die!diesem!Wortbild!Aktualität!verleihen?! Malla:!Und!begründen!Sie...! Queenie:!Ihre!Auswahl.! Malla:!Und?! Queenie:!Also,!wenn!ein!Wolf!ein!Schafspelz!anzieht...ist!er!dann!ein!Schaf! oder!ein!wolf?! Malla:!Hä?!Wolf!!(...)! Queenie:!So.!Jetzt.!Wenn!er!sich!aber!genauso!verhält!wie!die!anderen! Schafe,!ja?!Du!siehst!die!ganze!Herde!und!du!kannst!von!außen!nicht!mehr! sagen,!wer!ist!der!wolf.!der!wolf,!der!aussieht!wie!ein!schaf,!ja,!der!läuft! dem!leithammel!hinterher!wie!alle!und!macht,!was!der!sagt...! Malla:!Er!bleibt!trotzdem!Wolf.!Aber!was!hat!das!jetzt!mit!unserem!Thema...! Queenie:!Also,!ein!Wolf!kann!nie!ein!Schaf!werden.!
13 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak DidaktischerTeil 13 Malla:!Ja.! Queenie:!Aber!ein!Chinese!Deutscher.! Malla:!Hä?!(...)! Queenie:!Aber!man!sieht!halt!immer,!dass!er!Chinese!war.! Malla:!Ja,!und?! Queenie:!Das!ist!ja!irgendwie!blöd.!Der!Wolf!sieht!original!aus!wie!ein!Schaf,! bleibt!aber!ein!wolf.!und!der!chinese!wird!ein!deutscher,!sieht!aber!aus!wie! ein!chinese.! FragestellungenfürdieDiskussion: - WelcheBedeutungfürdasThemadesStückskönntehinterder kleinenparabelmitdemwolfunddemschafstecken? - WashatdieParabelkonkretmitMallaundQueeniezutun? - WieließesichdieParabelaufdichpersönlichübertragen? Material Kopiervorlage2 Fremdenfeindlichkeit/,Rassismus, Modul,4, Definition,Vorurteile, Dauer 10Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: Begriffsklärung Stückbezug übergreifend Ablauf DieTeilnehmer_innenversucheneinzelnoderzuzweiteineDefinition desbegriffes Vorurteil zuentwerfen. DieeinzelnenDefinitionenwerdenvorderGruppevorgelesenundim AnschlussmitderDefinitionausdemText Wasist Fremdenfeindlichkeit,wasistRassismus? abgeglichen. Material Kopiervorlage3,Abschnitt1 Modul,5, Diskriminierung,,Fremdenfeindlichkeit,,Rassismus, Dauer 45Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: Begriffserklärung Stückbezug übergreifend Ablauf GemeinsamwirdderText WasistFremdenfeindlichkeit,wasist Rassismus? gelesen. ImAnschlusswirdfolgendeÜbunggemacht: 1.WelcheMigrant_innensinddeinerMeinungnacheher,welche wenigervonfremdenfeindlichkeitbetroffen?warum? 2.WelchederfolgendenÄußerungensindimSinnederangegebenen Definitionenfremdenfeindlich,welcherassistisch?
14 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Material Modul,6, Dauer Ziel Stückbezug Ablauf WerkeinanständigesDeutschkann,hathierinDeutschland nichtsverloren! "DieSchlitzaugensindkleine,schwacheHänflinge,dieschon beidergeburtlächeln." "DerÖsterreicher,dersichschnellbewegt,dengibtesnicht." "RussischeAussiedlersindkriminell." "DiemeistenTürkenwollensichohnehinnichtanpassen." "DieSchwarzengehörengegenüberdenEuropäernzuden primitivenvölkerndiesererde." "DieGastarbeiternehmenunsdochnurdieArbeitsplätze weg!" "VorZigeunernmussmansichinAchtnehmen!Denenliegt dasstehlenimblut!" "DerJudeistvonGeburtanhinterlistigundminderwertig. SeineäußerenKennzeichensinddiegedrungenedickliche Statur,dieschwulstigenLippen,diefliehendeStirnunddie Hakennase." "IchwillkeineMoscheeinmeinerStadt.Wirlebenhierdoch nichtimorient!" "DerSchwarzeansichtanztgerne." "DieganzenAsylantenliegenunsnuraufderTasche!" Aus:ArbeitsmaterialToleranzundIntegrationgBegriffeVorurteil,Diskriminierung, FremdenfeindlichkeitundRassismus, (c)wolfgangpolack Kopiervorlage34 Kanake,,Neger,,Zigeuner, 45Minuten InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: AuseinandersetzungmitDiskriminierunginderSprache übergreifend GemeinsamwerdenBegriffefürMenschenoderMenschengruppen gesucht,diediskriminierendsind.dieteilnehmer_innenmachensich Gedanken,welchenegativeBedeutungindemWortsteckt,welche AssoziationendasWortauslöstundrecherchierenimInternetden UrsprungdesWortes. Beispiel: Kanake Abwertend:Gemeintsind Fremde,insbesonderemigrantische Arbeitnehmer_innen Assoziationen:primitiv,unselbstständig,Hilfsarbeiter_in Ursprung:PolynesischerBegrifffürMensch.Kolonialherren verwendetendenbegriffzubeginnderkolonialisierungdersüdseefür Hawaiianer_innen. DidaktischerTeil 14
15 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak DidaktischerTeil 15 AndereWortekönntensein:Neger,Zigeuner,Eskimo,Kaff,biszur Vergasung,getürkt,Bananenrepublik Aus:Arbeitsmaterialien Antirassismuskoffer desverbandesösterreichischer GewerkschaftlicherBildung, Modul,7.1, Deutsche,sind,edel,, Dauer 15Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend:VorurteilegegenüberDeutschenim Stückaufdecken Stückbezug Szenen910:KonfliktHotteundMalla Ablauf InKleingruppenarbeitendieTeilnehmer_innenheraus,mitwelchen WortenundCharaktereigenschaftenindemStückDeutsche beschriebenwerdenundwelchebegriffeund(vorg)urteiledenroma zugewiesenwerden. AnschließendwerdendieseZuschreibungeninderGruppediskutiert undkritischhinterfragt. Modul,7.2, Zigeuner,sind,wie,Ratten,Q,Antiziganismus, Dauer 15Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend:VorurteilegegenüberRomaimStück aufdecken Stückbezug Szene3:MallazähltVorurteilegegenüberRomaauf Ablauf DieTeilnehmer_innensammelndieVorurteilegegenüberRoma,diein derinszenierungvorkommenoderdieihnengeläufigsindund überlegen,wodurchdiesegeschürtwerdenundwozuvorurteile führenkönnen.dannwirdeinfaziteinesgutachtensvonmarkusend hinzugezogenunddiskutiert. DasEnde2012veröffentlichte"GutachtenAntiziganismus"des PolitikwissenschaftlersMarkusEndvomZentrumfür AntisemitismusforschunganderTUBerlin: "Es!ist!also!wichtig,!die!schlechten!Zustände!in!der!Versorgung!mit! angemessenem!wohnraum,!die!häufig!schlechte!gesundheitsversorgung,!die! häufig!schlechte!bildungsy!und!arbeitsplatzsituation!nicht!zu!behandeln,!als! wären!sie!ergebnis!von!naturkatastrophen!oder!gar!von!,kulturellen! Neigungen.!Sie!sind!Ergebnis!von!Diskriminierungsprozessen!und!Y mechanismen,!von!ausgrenzung!und!verfolgung."! Aus:"Antiziganismus.ZumStandderForschungundderGegenstrategien"von MarkusEnd,hrsg.vonRomnoKher HausfürKultur,Bildungund Antiziganismusforschung,,
16 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak DidaktischerTeil 16 Identität, Modul,8, Figurensteckbriefe, Dauer 45Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend; AuseinandersetzungmitdenFigurendesStücks Stückbezug FigurenHotte,Petrik,Queenie,Malla,Rukrie,Achmed Ablauf DieTeilnehmer_innenwähleneinederFigurenausundschreiben einenfigurensteckbriefüberdiewichtigsteneigenschaften, Merkmale,WünscheundÄngstedergewähltenFigur. Modul,9, Warum,Rukrie,nach,Deutschland,kommt, Dauer 45Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend; HintergründevonRukriefürdieFluchtnachDeutschland Stückbezug FigurRukrie Ablauf DieTeilnehmer_innenbesprecheninKleingruppen,warumRukrie nachdeutschlandgekommenseinkönnteundwelcheinformationen ausdemtheaterstücküberseinenfamiliärenhintergrundgewonnen werden.imanschlusslesendieteilnehmer_innendentext Sintiund RomainDeutschland undkonstruiereneinegeschichte,wie,woher undwarumrukrienachdeutschlandgeflohenist. DieGeschichtenwerdenvorderGruppepräsentiert. Material Artikel SintiundRomainDeutschland (sieheinformativerteil) Modul,10, Rukrie,in,Deutschland,,Lebensrealitäten,von,Sinti,und,Roma, Dauer 30Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: BeschäftigungmitderRealitätvonjugendlichenRomainDeutschland Stückbezug FigurRukrie Ablauf DieTeilnehmer_innenlesengemeinsamdenText JedenTagverlieren wirjemanden. unddiskutierenihnvordemhintergrundder EreignisseimStück. Material Artikel JedenTagverlierenwirjemanden. (sieheinformativerteil)
17 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak TheaterpraktischerTeil 17 Theaterpraktischer,Teil,, Warm,up, Peer,Groups, DieTeilnehmer_innenbewegensichdurchdenRaum.AufAnsagederSpielleitungsortieren siesichinreihenoderverschiedenengruppen.möglichekategorienkönnensein:größe, Augenfarbe,LängederHaare,AnzahlderzuhausegesprochenenSprachen,HeimatTKiez,etc. Das,Fremde, DieTeilnehmer_innenstehenimKreis.NacheinandergehendreiTeilnehmer_inneninden KreishineinundbaueneinStandbildzumThema Der/Die/DasFremde.DiesesBildergibt sichimprozessundwirdnichtvorherabgesprochen!dieteilnehmer_innenverharrenim Freeze.DieGruppeäußertdaraufhinAssoziationenundsammeltIdeenzudemmöglichen ThemadesBildes. Gewalt,erleben,,sich,anbrüllen, DieHälftederTeilnehmer_innenerinnernsichanSituationen,beidenensiestarkeWutund Hassaufjemandenentwickelthaben.EsstehensichzweiReiheningroßemAbstand gegenüber.blickkontakt.einehälfte/reiheempfindet/erinnertdiewut,dieanderereihe beobachtet.die'wutreihe'gehtlangsamaufdiebeobachterreihezuundprojiziertihre erinnertewutstellvertretendaufdengegenüberundverbalisiertsieleisenochunterdrückt bissiedichtvoreinanderstehen. Anschließendgehtdie'Wut'TReiherückwärtswiederaufihrenPlatzundwirddabeiimmer lauter,bissieamplatzangekommen,demgegenüberihrewutentgegenschreien. Erfahrungsaustausch., Das,Fremde,und,das,Vertraute, Modul,11, Vorurteils?Box, Dauer 30Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend: BewusstwerdenüberdieVielzahlvonVorurteileninderGesellschaft Stückbezug übergreifend Ablauf InKleingruppensammelndieTeilnehmer_innenalleFormenvon VorurteilengegenüberHerkunft,Geschlecht,Hautfarbe,Sprache, Religion,Aussehen,Ernährungsform,Kleidungsstil,etc. JedeGruppeüberlegtsicheinebesondereForm,indersieihre Sammlungpräsentiertundinderihre(kritische)HaltungVorurteilen gegenübersichtbarwird.
18 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak TheaterpraktischerTeil 18 Modul,12, Ohne,Worte, fremd,darstellen, Dauer 10Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend; körperlich/szenischerzugangzumthema fremd Stückbezug übergreifend Ablauf DieTeilnehmer_innenbildeneinPublikum,3TNstellenaufder Bühne ohneworteeinstandbildzumthema fremd dar.durch AbklatschenderTNkönnendieTNausdemZuschauerraumdas StandbildzumThema vertraut verändernundumgekehrt. Modul,13, Posieren, Dauer 20Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend; persönlicheannäherungandasthema Stückbezug übergreifend Ablauf DieTeilnehmer_innenüberlegensichdreiPosen,dieihneneigensind unddiesiealsvertrautempfinden.dazudrei,dieihnengarnicht entsprechen.darausbauensieeinenbewegungsablaufmit Endlosschleife.DieTeilnehmer_innenpositionierensichimRaumund diespielleitungbenenntimmereinpaarteilnehmer_innen,diesich dieperformancesanschauendürfen.imanschlussdaranwirdüberdie Assoziationengesprochen,diehervorgerufenwurden. Fremdenfeindlichkeit,/,Rassismus,, Modul,14, Gangs,of,Status, Dauer 20Minuten Ziel InszenierungsVORbereitend;InszenierungsNACHbereitend; AuseinandersetzungmitMachtTundOhnmachtsgefühlen Stückbezug AllgemeinerStückbezug Ablauf DieTeilnehmer_innenbildenzweiGruppen.EineGruppebewegtsich imhochstatus,dieandereimniedrigstatus.diegruppenbzw. einzelnenteilnehmer_innenbegegnensichohneworte.requisiten wiestühlekönnenhinzugezogenwerden.imanschlusswirdüberdie GefühlederTeilnehmer_innengesprochen,dieausgelöstwurdenund indenkontext Rassismus gebracht. Modul,15, Deutsche,Tugenden,,Positiver,Rassismus, Dauer 30Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend; kritischeauseinandersetzungmitklischees Stückbezug Szene4:AchmedisteinVerfechterdeutscherTugenden
19 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak TheaterpraktischerTeil 19 Ablauf DieTeilnehmer_innensammelninKleingruppensogenannte DeutscheTugenden underarbeitendazueineüberspitzteszene,in denenaberdaswort deutsch und Tugend nichtvorkommendarf. ImAnschlusswerdendieSzenenpräsentiertunddieWirkungsweise diskutiert. Identität, Modul,16, Wendepunkte, Malla, Dauer 30Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend; AuseinandersetzungmitderFigurMalla Material PapierundStifte Stückbezug Szene3:VaterBrankosReaktionaufMallasAbwehrhaltunggegenüber ihresromnihintergrundes Ablauf MallaundihrVaterBrankohabeneineAuseinandersetzung,inderes umihrenromnihintergrundgeht.vaterbrankoisttiefgetroffenund kritisiertmallawegenihrerabwehrhaltung,wirftsieaber schlussendlichnichtausderwohnung: Vater:'Eigentlich'müsste'man'sie'rausschmeissen.'Eigentlich.' Mutter:'Eigentlich?'(Pause)'Aber?' Vater:'(umarmt'die'Mutter)'Aber'...'ich'liebe'sie.'' DieTeilnehmer_innenüberlegeninKleingruppen,wiedasStückeinen anderenlaufhättenehmenkönnen,wenndervaterz.b.malla rausgeschmissenhätte,undentwickelneinentsprechendesendefür dieszene.denweiterenverlaufdesstückeshaltensieinstichpunkten aufeinempapierfest,derdannimraumaufgehangenwird.im AnschlusslesendieTeilnehmer_innenalleaufgehangenenZettelund präsentierensichgegenseitigihreendenderszene.der entsprechendestichpunktzettelmitdemweiterenstückverlaufwird dannderjeweiligengruppezugeordnet. Modul,17, Wendepunkte, Hotte, Dauer 30Minuten Ziel InszenierungsNACHbereitend; AuseinandersetzungmitderFigur Hotte Stückbezug Szene10: Zigeunerin Ablauf InderGruppewirddieSzene,inderHottedieeigentlicheIdentität vonmallaentlarvtundsieals Zigeunerin beschimpft,besprochen. AufderBühnewirddieSzenemitdenFigurenPetrik,Hotte,Mallaund Queenienachgestellt.MitderMethodedesForumtheaterswirdin einemzweitendurchlaufnachmöglichkeitengesucht,wiedieszene
20 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Modul,18 (Anschlussmöglich keitanmodul3) Dauer Ziel Stückbezug Ablauf einenanderenverlaufhättenehmenkönnen sowohlimpositiven, alsauchimnegativensinn.imanschlusswerdendie VerhaltensweisenderjeweiligenFigurendiskutiert. Der,Wolf,im,Schafspelz,II, 25Minuten InszenierungsNACHbereitend; künstlerischeumsetzungdermetapher WolfimSchafspelz Szene2:QueenieundMallabereiteneinReferatzumThema Wolfim Schafspelz vor InKleingruppensammeln/erarbeitendieTeilnehmer_inneneineSzene zumthema DerWolfimSchafspelz.ImAnschlusswerdendieSzenen präsentiert. TheaterpraktischerTeil 20
21 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil 21 InformationenzuSintiundRoma VerbandDeutscherSintiundRoma SintiundRomainEuropaSintiundRomalebenseitrund600 JahreninEuropa.UrsprünglichstammensieausIndien,dassie vorrund1.000jahrenverließen.siekameningruppenüber unterschiedlichemigrationsrouten,einteilvonihnenbliebim östlichenundsüdöstlicheneuropa,ihrenachfahrenbezeichnen sichalsroma.eineanderegruppereisteweiternach Westeuropa,unteranderemindeutscheGebiete,ihre NachfahrennennensichimdeutschenSprachraumSinti.In DeutschlandhatsichdieBezeichnung"SintiundRoma"fürdie Bevölkerungsgruppedurchgesetzt,außerhalbdesdeutschen SprachraumssubsumiertmanoftdiegesamteEthnieunter "Roma". GrößteMinderheitEuropasSintiundRomahabeninkeinem LandderWeltdieBevölkerungsmehrheit,siesindjedoch zahlenmäßigdiegrößteminderheiteuropas.weltweitgibtes schätzungsweise12millionensintiundroma.inden27euz Staatenlebenheuteetwa8bis10Millionen,dreiViertelvon ihneninostzbzw.südostzeuropa.präzisedemografischedaten sindjedochschwerzuerfassen.entgegeneinemweit verbreitetenvorurteilsindnurunterzehnprozentvonihnen nichtsesshaft.indeutschlandlebenzwischen70.000(laut ZentralratDeutscherSintiundRoma)und (lautOSCE) SintiundRoma.IndeneinigenöstlichenundsüdöstlichenEUZ Mitgliedsstaatenstellensiemit5bis10Prozentder Gesamtbevölkerungdiejeweilsgrößteoderzweitgrößte Minderheit.InderSlowakeiwerdenrund10%derBevölkerung denromazugerechnet,inbulgarien8%,inrumänien6%und inungarn5%. SintiundRoma9DieUnterschiedeDerpolitischverwendete Begriff"deutscheSintiundRoma"führthäufigindieIrre.Sinti undromastellenkeinegemeinsamebevölkerungsgruppedar, sondernunterscheidensichvonihrerethnischenherkunft.bei dendeutschensintiunddendeutschenrom(oderroma) handeltessichumgruppenunterschiedlicher VolkszugehörigkeitmiteigenerSprache,Kulturundsozialer Gemeinschaftsordnung.Dieseitca.1.000Jahrenin Westeuropa,überwiegendimdeutschenSprachraum
22 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil 22 heimischensintiunterliegenkulturellbegründetengeboten undverboten,diedenrom,dieim19.jahrhundertindas DeutscheReicheinwanderten,fremdsind.Fürsiegelten anderekulturellevorschriftenundgesetze.auchistdas VerhältniszurSprachpflegeausdenhistorischenWurzeln herausgegensätzlich.währendeinigeromastaatlichen UnterrichtinihrerZigeunerspracheakzeptieren,würdediesfür SintieinenvölligenBruchmitdenkulturellbedingtenGesetzen dersintigemeinschaftbedeuten. Begriffserklärung:Zigeuner,SintiundRoma"Zigeuner"istder traditionelle,häufignegativbelegte,deutschebegrifffür AngehörigederGruppederSintiundRoma.Erwurde vermutlichvomgriechischenwort Athinganoi (Unberührbare)abgeleitetundverweistaufdieindische Herkunft.IneinigenaltenQuellenwirdauchvonEgypternoder KleinZEgypterngesprochen,davermutetwurde,siekönnten auchausägyptenstammen.imenglischenhatsichdiese HerkunftsbezeichnungimWort"Gypsies"erhalten.FürSinti undromawarundistderbegriffdes"zigeuners"eine Fremdbezeichnung.DieBürgerrechtsbewegungderSintiund Romakonnteschließlichdurchsetzen,dassdie Eigenbezeichnung"SintiundRoma"verwendetwird.Sinti bildenindeutschland,aberauchinfrankreich,den NiederlandenundderSchweizeineBevölkerungsgruppe,die Romanesspricht.DieBezeichnungSinti(derSinto,dieSintezza) verweistvermutlichaufdienordindischeregionsindh.die deutschensintisindinderbundesrepublikdeutschlandals nationaleminderheitanerkannt.dasheißt,siesinddeutsche miteinereigenenkulturundsprache,wiesorben,dänenund Friesen."Rom"bedeutetinRomanesMensch.DieBezeichnung Roma(Einzahl:derRom,weiblich:dieRomni)istein allgemeinersammelnameaußerhalbdesdeutschen Sprachraums,derinDeutschlandüberwiegendfürGruppen südostzeuropäischerherkunftgebrauchtwird.
23 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak MitteStudie :RassismusgegenFlüchtlinge,SintiRomaundMuslime steigt9zitiertaus:netzgegenrassismus, Seit2002untersuchenElmarBrähler,OliverDeckerundJohannesKiessvonder UniversitätLeipzigimZweiZJahresZRhythmusdieVerbreitungrechtsextremer Einstellungenindersogenannten MittederGesellschaft.2014gibtesgute Nachrichten etwaistderanteilvonmenschenmitgeschlossenemrechtsextremem Weltbildgesunken(von9,7Prozent2002auf5,6Prozent2014).DafürwirdRassismus ausdifferenzierter:währenddiezustimmungzuallgemeinenausländerfeindlichen Aussagensinkt,steigtdieAbwertunggegenspezielleGruppenunterden Migrant*innen.MitStudiezumDownload. WierechtsextremdenkenMenscheninDeutschland?DieserFragegehenElmar Brähler,OliverDeckerundJohannesKiessvonderUniversitätLeipzigseit2002nach. DennnichtnurbekennendeNeonazisstimmenrechtsextremenDenkmusternzu gefährlichistgerade,dassmancheanteiledesrechtsextremenweltbildesauchinder gesamtenbevölkerungverbreitetsind.allezweijahreistseit2002einestudiezum Rechtsextremismusinder"Mitte"erschienen. DieErgebnissefür2014 GeschlossenesrechtsextremesWeltbild 5,6%(2002:9,7%) Ausländerfeindlichkeit 18,1%(2002:26,9%) Chauvinismus 13,6%(2002:18,3%) Antisemitismus 5,1%(2002:9,3%) BefürwortungeinerDiktatur 3,6%(2002:7,7%) Sozialdarwinismus 2,9%(2002:5,3%) VerharmlosungdesNS 2,2%(2002:4,1%) Neuin2014: AbwertungvonFlüchtlingen 55Z76% AbwertungvonRoma47Z55% AbwertungvonMuslimen36Z42% SoanalysierendieWissenschaftler WeiterhinwerdeninallenBevölkerungsgruppenrechtsextremeEinstellungen nachgewiesen(alsoz.b.auchbeimenschen,diesichpolitischeherlinksoder unpolitischverortenwürden. DieZustimmungzurechtsextremenAussagensankallerdings2014imVergleichzu denbisherigen Mitte ZStudiendeutlich. EinemöglicheErklärungwäreDeutschlandspositivewirtschaftliche Gesamtentwicklung derengezusammenhangzwischenwirtschaftundpolitischer Einstellungisterwiesen. 23 InformativerTeil
24 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak InformativerTeil 24 BildungistderwichtigsteSchutzvorrechtsextremenEinstellungen:etwasind nur 6,8ProzentmitAbiturausländerfeindlich,aber20,8ProzentohneAbitur ZustimmungzurechtsextremenAussagengibtesbeiAnhänger*innenaller politischenparteien ammeistenaberbeidenanhänger*innenderafd MännersindetwasmehrrechtsextremeingestelltalsFrauen,Ostdeutscheetwas mehralswestdeutsche. WährenddieZustimmungzuallgemeinrassistischenAussagensinkt,fokussiertsich RassismusaufbestimmteGruppevonMigrant*innen:Diejenigen,diedenBefragten als grundlegendanders erschienenoderso,als hättensieeinguteslebenohne Arbeit.DieForschersehenhierauchdieFolgedavon,rassistischeDiskurseaktuell kulturalistischzuverschieben(alsonichtmehrvon anderenrassen zusprechen, abervon anderenkulturen,wieesetwagernbeiislamfeind*innengeschieht). Interessant:WährendprimäreautoritäreStruktureninderGesellschaft zunehmendwegfallen(führer,schlagendeelternetc.),scheinenimmermehr MenschenstattdessendasgesellschaftlicheDiktatderÖkonomiealsautoritäre,ihr LebenbeschränkendeGrößezuerleben.DieForschersprechenvon sekundärem Autoritarismus. Der neue Rassismus DiesenAussagenhabeninProzentzugestimmt: ZMuslimensolltedieZuwanderungnachDeutschlanduntersagtwerden 36,6% ZDurchdievielenMuslimehierfühleichmichmanchmalwieeinFremderimeigenen Land. 43% ZIchhätteProblemedamit,wennsichSintiundRomainmeinerGegendaufhalten 55,4% ZSintiundRomasolltenausdenInnenstädtenverbanntwerden. 47,1% ZSintiundRomaneigenzurKriminalität 55,9% ZBeiderPrüfungvonAsylanträgensolltederStaatgroßzügigsein. (hier:prozentsatzderablehnung) 76% ZDiemeistenAsylbewerberbefürchtennichtwirklich,inihremHeimatlandverfolgt zuwerden 55,9% SokommentiertdieZivilgesellschaft TimoReinfrank,GeschäftsführerderAmadeuAntonioStiftung,kommentiertdie Zahlenso:"DieErgebnissederLeipzigerUntersuchung"DiestabilisierteMitte. RechtsextremeEinstellungeninDeutschland2014"vonBrähler/Deckersind erfreulich,weilsichdiezahldermanifestrechtsextremeingestellteninganz Deutschlandmit5,6%fasthalbierthat.Diesmachtdeutlich,wieerfolgreichein politischerkonsensgegenrechtsextremismusunddiedauerhaftepräventionsarbeit dagegenist.allerdingsmachendieergebnissedereinstellungsuntersuchungauch
25 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak deutlich,wiestarksichrechtsextremesgedankengutdurchpolitische StimmungsmacheimVorfelddesEuropawahlkampfesentwickeltundausdifferenziert hat."weiterstelltreinfrankfestbezüglichmöglichergegenstrategienfest: Im besorgniserregendenmaßegestiegensinddievorteilegegenübersintiroma, MuslimenundFlüchtlingen.DiePräventionsarbeitgegenRechtsextremismusmuss diesestärkerbearbeiten.diesgiltvorallemhinsichtlichderweiterentwicklungder BundesprogrammegegenRechtsextremismusunterBundesfamilienministerin ManuelaSchwesig." 25 InformativerTeil
26 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak 26 InformativerTeil
27 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak 27 InformativerTeil
28 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak! Kopiervorlage!1!! Zitat! Das!Fremde!und!das!uns!Vertraute! Das$Fremde$und$das$uns$Vertraute$ Macht$uns$entweder$Angst$oder$gibt$uns$ein$gutes$Gefühl.$ Damit$ist$aber$nicht$notwendigerweise$gesagt,$$ dass$der$ausländer$in$jedem$fall$der$fremde$ und$der$deutsche$der$vertraute$ist.$ $ Ein$Hooligan$ist$fast$allen$Deutschen$etwas$vollkommen$Fremdes,$ das$ihnen$zuwider$ist,$ aber$ein$ausländischer$kollege$am$arbeitsplatz$ oder$auch$der$italienische$und$jugoslawische$gastwirt$ sind$uns$doch$vollkommen$vertraut.$ (ZitatvonRichardvonWeizsäcker,deutscherBundespräsident1984S1994) $! 28 Kopiervorlagen
29 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Kopiervorlagen 29 Kopiervorlage!2! Szene!2! Der!Wolf!im!Schafspelz Malla: WirhabenhiervielleichteinThemavorzubereiten?(...) Queenie: Alsogut.Sagnochmal.WieheißtdasThema?(...)DerWolfimSchafspelz. FindenSieBeispiele,diediesemWortbildAktualitätverleihen? Malla: UndbegründenSie... Queenie: IhreAuswahl. Malla: Und? Queenie: Also,wenneinWolfeinSchafspelzanzieht...isterdanneinSchafoderein Wolf? Malla: Hä?Wolf!(...) Queenie: So.Jetzt.WennersichabergenausoverhältwiedieanderenSchafe,ja?Du siehstdieganzeherdeunddukannstvonaußennichtmehrsagen,weristder Wolf.DerWolf,deraussiehtwieeinSchaf,ja,derläuftdemLeithammel hinterherwiealleundmacht,wasdersagt... Malla: ErbleibttrotzdemWolf.AberwashatdasjetztmitunseremThema... Queenie: Also,einWolfkannnieeinSchafwerden. Malla: Ja. Queenie: AbereinChineseDeutscher. Malla: Hä?(...) Queenie: Abermansiehthaltimmer,dasserChinesewar. Malla: Ja,und? Queenie: Dasistjairgendwieblöd.DerWolfsiehtoriginalauswieeinSchaf,bleibtaber einwolf.undderchinesewirdeindeutscher,siehtaberauswieeinchinese.
30 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Kopiervorlagen 30! Kopiervorlage!3:!!! Begriffsklärung:!Was!ist!Fremdenfeindlichkeit,!was!ist!Rassismus?!!! Vorurteile!sindvorgefertigte,nichtüberprüfteundsubjektiveUrteileüber anderemenschen.existierendiesevorurteilegegenüberanderen Menschengruppen,sosindsiezudempauschalisierend,z.B.dasVorurteil: "Frauenkönnennichteinparken".DieFolgesolcherVorurteileist: DiskriminierungnenntmandieHerabwürdigung,Verdächtigungoder unterschiedlichebehandlungeigentlichgleichberechtigter.jede DiskriminierungverstößtdamitgegendenMenschenrechtsgrundsatzder GleichheitundGleichberechtigungallerMenschen,unabhängigvonihrer Rasse,ihrerHerkunft,ihresGeschlechts,ihrerHautfarbe,ihrerSprache oderihrerreligion.diskriminierungisthäufigeinefolgepauschalisierender Vorurteile.PauschalisierendeVorurteileunddiedarausresultierende DiskriminierungbasierenhäufigaufeinerUnkenntnisderabgeurteilten unddiskriminiertengruppe.sierichtensichdahervorzugsweisegegendas Fremde.BezüglichderVorurteileunddiskriminierenderEinstellungen müssendiebeidenfolgendenbegriffeunterschiedenwerden: Fremdenfeindlichkeit!liegtimmerdannvor,wennMenschenwegen andererherkunft,sprache,religionoderkulturdiskriminiertund abgelehntwerden.inihrspiegeltsicheinverfestigtes,gefühlsmäßig verankertesnegativesverhältniszubestimmtengruppenvonausländern wieder.fremdenfeindlichkeitistdamiteineeinstellungund Verhaltensweise,beiwelcherderFremdealleineaufgrundseiner AndersartigkeitausdemGefühlherausabgelehntwird.Wennvon "Ausländerfeindlichkeit"gesprochenwird,istinderRegel Fremdenfeindlichkeitgemeint,weilbeidieserEinstellungnichtgenerellalle Ausländerabgelehntwerden,sondernnurdiejenigen,diesichinwichtigen MerkmalenundEigenschaftenvondemeigenenKulturkreisunterscheiden. Rassismusliegtimmerdannvor,wenndieUnterdrückungund UngleichbehandlungeinerethnischenGruppemitbiologischenGründen gerechtfertigtwird.diesebiologischengründeergebensich,indem entwederbestimmtekörperlichemerkmaleundeigenschaftenqualitativ
31 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Kopiervorlagen 31 bewertetwerdenoderbzw.undindemerlerntesverhaltenalsangeboren unterstelltwird.rassismusunterscheidetsichvonfremdenfeindlichkeit insofern,sdassbeimrassismusnichtdieablehnungderandersartigkeitim Vordergrundsteht,sondernderenFeststellung.SdassbeimRassismusdie AndersartigkeiteinerethnischenGruppemitbiologischen,angeblichvon NaturausgegebenenMerkmalenundEigenschaftenbegründetwirdund somitnichtnureineemotionaleablehnunggegeneinegruppevon Fremdenexistiert.SdasssichdieDiskriminierungnichtnuraufdiejenigen Fremdenbezieht,diesichimeigenenLandbefindenunddeshalbals störendempfundenwerden,sonderndassallemitgliederder diskriminiertenethnischenvolksgruppeaufderganzenweltrassistisch beurteiltwerden.indenrassistischenvorstellungenderrechtsextremisten werdenbestimmtegenetischbedingteoderauchhistorischskulturell überlieferteeigenschaftenundlebensgewohnheitenvonanderenvölkern alsminderwertiggegenüberdemeigenenvolkdargestelltunddarauseine ÜberlegenheitderDeutschenabgeleitet. Aus:ArbeitsmaterialToleranzundIntegrationSBegriffeVorurteil,Diskriminierung, FremdenfeindlichkeitundRassismus, WolfgangPolack
32 THEATERSTRAHLBERLIN främmt vongünterjankowiak Kopiervorlage!4:!! Diskriminierung!!Fremdenfeindlichkeit!!!Rassismus!! 1.WelcheMigrantensinddeinerMeinungnacheher,welchewenigervon Fremdenfeindlichkeitbetroffen?Warum? 2.WelchederfolgendenÄußerungensindimSinnederangegebenen Definitionenfremdenfeindlich,welcherassistisch? "WerkeinanständigesDeutschkann,hathierinDeutschlandnichtsverloren!" "DieSchlitzaugensindkleine,schwacheHänflinge,dieschonbeiderGeburtlächeln." "DerÖsterreicher,dersichschnellbewegt,dengibtesnicht." "RussischeAussiedlersindkriminell." "DiemeistenTürkenwollensichohnehinnichtanpassen." "DieSchwarzengehörengegenüberdenEuropäernzudenprimitivenVölkerndieser Erde." "DieGastarbeiternehmenunsdochnurdieArbeitsplätzeweg!" "VorZigeunernmussmansichinAchtnehmen!DenenliegtdasStehlenimBlut!" "DerJudeistvonGeburtanhinterlistigundminderwertig.Seineäußeren KennzeichensinddiegedrungenedicklicheStatur,dieschwulstigenLippen,die fliehendestirnunddiehakennase." "IchwillkeineMoscheeinmeinerStadt.WirlebenhierdochnichtimOrient!" "DerNegeransichtanztgerne." "DieganzenAsylantenliegenunsnuraufderTasche!" Aus:ArbeitsmaterialToleranzundIntegrationSBegriffeVorurteil,Diskriminierung, FremdenfeindlichkeitundRassismus. Polack 32 Kopiervorlagen
33 THEATERSTRAHL främmt vongünterjankowiak! Informationen! AmaroDrome.V. InterkulturelleJugendselbstorganisationvonRomaundNichtroma, BundeszentralefürpolitischeBildung, DerBeauftragtefürIntegrationundMigrationdesBerlinerSenats, FlüchtlingsratBerlin, SchuleohneRassismus SchulemitCourage, ZentralratdeutscherSintiRoma, Materialien! APuZ(22S23/2011),AusPolitikundZeitgeschichte:SintiundRoma: MethodenhandbuchzumThemaAntiziganismusfürdieschulischeundaußerschulische Bildungsarbeit, SchuleohneRassismus:HandbücherfürdieGrundstufeunddieSekundarstufe,zu beziehenüberwww.schulesohnesrassismus.org ThemenblätterderBundeszentralefürpolitischeBildungzumThemaVorurteile: UnterrichtsmaterialiendesAntirassismuskoffersdesVOGB: Literatur! Bauerdick,Rolf:Zigeuner:)Begegnungen)mit)einem)ungeliebten)Volk.)Deutsche VerlagsanstaltMünchen Benz,Wolfgang:Sinti)und)Roma:)Die)unerwünschte)Minderheit,)MetropolVerlag Terkessidis,Mark:Interkultur.)SuhrkampTaschenbuch Tuckermann,Anja:Denk)nicht,)wir)bleiben)hier.CarlHanserVerlag Impressum! Redaktion:CharlotteBaumgart,AnnSMarleenStöckert 030S THEATERSTRAHLBERLIN MartinSLutherSStr Berlin Danksagung! THEATERSTRAHLbedanktsichbeiderPremierenklassederRobertJungkOberschulein WilmersdorffürdieguteZusammenarbeit! 33 Informationen Materialien Literatur Impressum Danksagung
34 Mehr als nur zuschauen! Theaterpädagogische Angebote Unterrichtsmaterial Die didaktischen Materialien beinhalten Übungen und Anregungen zur kreativen Vor- und Nachbereitung der Aufführungsbesuche. Die Materialien können unter kostenlos heruntergeladen werden. Gedruckte Exemplare sind an der Kasse (3,-EUR) oder per Post (6,- EUR) erhältlich. Workshops Die theaterpraktischen Workshops werden von Schauspieler_innen und/oder unserer Theaterpädagogen_innen geleitet und finden direkt vor oder nach der Aufführung im Theater statt. Die Teilnahme ist kostenlos, ausgenommen sind Beatbox-Workshops (KLASSE KLASSE, KLASSE TOUR). Auf Anfrage, begrenzte Teilnehmerzahl. Theatertag Der Wandertag wird zum Theatertag! Die Schüler_innen entwickeln vor der Aufführung unter professioneller Anleitung einen eigenen Zugang zu den Inhalten und Besonderheiten einer Inszenierung. Der Vorstellungsbesuch, das Nachgespräch mit den Schauspieler_innen und der anschließende Workshop runden den Theatertag ab. Auf Anfrage. Nachgespräche Im Anschluss an die Vorstellung diskutieren die Schüler_innen mit den Schauspieler_innen ihre Beobachtungen, stellen Fragen und erhalten Einblicke in die Hintergründe der Inszenierung. Nachgespräche mit Expert_innen Expert_innen renommierter sozialer Einrichtungen geben vertiefende Informationen zu den Stückthemen. (Kosten: 20,- / 30,- EURO). Öffentliche Proben Die Schüler_innen erhalten Einblicke in eine Theaterprobe und sehen erste Arbeitsergebnisse. Anschließend tauschen sie sich mit den Theaterprofis über das Gesehene aus. Premierenklassen Die Premierenklasse begleitet den Probenprozess einer Inszenierung von Anfang an. Die Schüler_innen erhalten Einblicke in alle Bereiche einer Theaterproduktion und entwickeln unter Anleitung unserer Theaterpädagogen_innen einen eigenen künstlerischen Beitrag. Bei der Premiere sind die Jugendlichen als Ehrengäste mit dabei! OPEN SPACE Open Space ist ein Format von Theater Strahl, bei der professionelle Theatermacher_innen zusammen mit den Jugendlichen an einer Stückentwicklung arbeiten. Die Ergebnisse dienen den Künstler_innen als Material und Recherchebasis für den weiteren Inszenierungsprozess. Darüber hinaus münden sie in ein eigenständiges Projekt, das inszenierungsbegleitend im Theaterfoyer präsentiert wird. Fortbildungen Die Fortbildungen für Lehrkräfte geben Einblicke in die Vielfalt theaterpädagogischer Methoden. In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Impulsworkshop Theaterpädagogik Der Workshop gibt einen Einblick in die theaterpädagogische Arbeit mit Jugendlichen und orientiert sich an einem Stück unseres Repertoires. Er besteht aus einem Vorstellungsbesuch und einer 1 1/2stündigen Einheit, bei der spielpraktische Übungen durch- und auf ihre Metaebene rückgeführt werden. Im Zusammenhang mit dem Vorstellungsbesuch ist dieser Workshop und ein Handout kostenlos. Dauer inkl. Vorstellung: 4 ½ Std. Vorstellung für LehrerInnen Zu allen unseren Stücken laden wir Lehrer_innen zu einer kostenlosen Vorstellung und anschließendem Gespräch mit den Theaterpädagogen_innen ein. STRAHL-KontaktLehrer_in: Vorteile für Lehrerinnen und Lehrer rund um ihren Theaterbesuch. Rufen Sie uns an: Anmeldung und Beratung: Caroline Schließmann, c.schliessmann@theater-strahl.de / Bjørn de Wildt, b.dewildt@theater-strahl.de T. [030] /
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