Hannover. Stadt & Land. Studenten wollen mehr Platz. TäglIch (fast) alles. SEITE 13 dienstag, 6. märz 2012 nr. 56
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1 Stadt & Land Hannover SEITE 13 dienstag, 6. märz 2012 nr. 56 TäglIch (fast) alles Termine und Veranstaltungen P Seite 20 Plakativer Protest: Rund 400 Studenten machen ihrem Unmut über die Enge im Design-Center und fehlendes Lehrpersonal Luft. Poblete Studenten wollen mehr Platz Mehr Dozenten, verdammt! und Käfighaltung nein danke rund 400 Studenten der Fakultät für Medien, Information und Design der Hochschule Hannover haben ihrem Unmut über schlechte Studienbedingungen gestern Luft gemacht. Sie nutzten die Gunst der Stunde: Wissenschaftsministerin Johanna Wanka wollte sich über die Studiengänge auf der Expo- Plaza informieren. Nun bekam sie den Frust zu spüren. Durch die zusätzlichen Anfänger aus dem doppelten Abi-Jahrgang gebe es Engpässe in Seminarräumen, Werkstätten und Fotolaboren, kritisierte Marta Krajinovic von der Fachschaft. Zudem fehle Personal: Dozenten geben Kurse vierfach. Zum Wintersemester nahmen die Designer wegen des Doppel-Abis 121 Anfänger mehr auf als bisher. Nun wolle das Ministerium, dass diese Zahl fortgeschrieben wird, sagte Dekan Rolf Hüper: Das ist nicht mehr zu verantworten. Ein erneuter Studentenansturm gefährde die Lehrqualität, ergänzte Fotoprofessor Rolf Nobel. Das Ministerium stimme die Anfängerzahlen mit dem Hochschulpräsidium ab, hielt Wanka dagegen. Präsidentin Rosemarie Kerkow-Weil sagte, man sei mitten im Diskussionsprozess. jk
2 SEITE 14 NEUE PRESSE Region Hannover Protest an der Expo-Plaza RUHIGER PROTEST:Ohne laute Zwischenrufe,aber mit klaren Forderungen kämpfen die Studenten gegen Bildungsmissstände. Fotos: Joos Studenten fordern von Ministerin mehr Geld, weniger versprechen von MArLeen GAIDA hannover. eigentlich sollte es ein fröhlicher rundgang auf dem Gelände der hochschule hannover an der expo-plaza werden. Die Wissenschaftsministerin Johanna Wanka will sich von den einzigartigen Studienbedingungen an der Fakultät III für Medien, Information und Design ein Bild machen. Dass die aus Sicht der Studenten Zitat jedoch einzigartig schlecht sind, das ahnte Wanka nicht. Statteinesfreundlichen Gesprächs bekommt die Ministerin den Gegenwind von frustrierten Studenten zu spüren. Auf ihren Plakaten sind For- Es gibt zu wenig Dozenten und Räume für zu viele Studenten. derungen wie Mehr Geld, weniger versprechen oder Qualität statt Quantität zu lesen. es soll ein ruhiger Protest sein, um die niedergeschlagene Stimmung an der expo-plaza zu verdeutlichen, so Marta Krajinoviz. Die 37-Jährige studiert im vierten Semester Fotojournalismus und ist Fachschaftsvertreterin der Fakultät. Sie hat den Protest mitorganisiert und will die Belange der Studenten verteidigen. Über Mängel weiß Krajinoviz viel zu berichten. So seien zum Beispiel die Mensen unterversorgt. Zum letzten Semester hatten 320 junge Menschen ihr Studium an der Fakultät aufgenommen doppelt so viele wie bisher. Wegen der Abschaffung der Wehrpflicht und der doppelten Abiturjahrgänge haben sich die hochschulen laut hochschulpakt 2020 dazu verpflichtet, ihre Aufnahmekapazitäten zu erweitern. Um die Studenten weiterhin gut zu versorgen, wurden für die Studiengänge an der expo-plaza Gelder für mehr Lehrkräfte und räume vom Ministerium versprochen. Doch bisher sei das Geld nicht angekommen, so Patricia Kühfuss. Die 23-Jährige möchte auf die Missstände aufmerksam machen. Sie fragt: Wo landen die Studiengebühren eigentlich? Wo man sich an diesem vormittag umhört, werden unzufriedene Stimmen laut. Gemeinsam mit dem Dekan rolf hüper und der Präsidentin der hochschule rosemarie Kerkow-Weil steht Wanka den klagenden Studenten rede und Antwort. Die Akademiker erhoffen sich Lösungen. Doch am ende des Gesprächs bleibt Unzufriedenheit. Krajinoviz resümiert: Wir haben leider nur politische Phrasen gehört. es wurden keine Lösungen vorgeschlagen. Patricia Kühfuss (23) WISSEN, WAS SIE WOLLEN: Studenten fordern auf Plakaten Mehr Geld, weniger Versprechen. REDE UND ANTWORT:Ministerin Johanna Wanka stellt sich im Hörsaal den Fragen der Protestanten. Die Fakultät Die Fakultät III Medien, Information und Design der hochschule hannover bietet derzeit zehn Bachelor-Studiengänge und vier Master- Studiengänge an. Gelehrt wird auf dem ehemaligen expogelände. Derzeit studieren im ersten Semester rund 320 Studenten Szenografie, Fotojournalismus und Dokumentarfotografie oder Innenarchitektur. Die Fakultät wirbt mit exzellenter Ausstattung, hervorragenden Lehrbedingungen und internationalen Kooperationen. Pro Semester zahlen die Studenten 500 euro Studiengebühren.
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4 Fachschaft erkämpft mehr Freiraum Teilerfolg für Hausbesetzer an der Hochschule Hannover VON ERIC ZIMMER HANNOVER. Sie fordern einen eigenen Raum als feste Anlaufstelle und eine Verbesserung des Campuslebens. Um für ihre Ziele zu kämpfen, besetzen Studenten der Fachschaft Elektro- und Informationstechnik seit fünf Wochen ein Fachwerkhaus auf dem FH- BIS AUF WEITERES BESETZT:Studenten der Hochschule Hannover kämpfen für mehr Platz und ein besseres Campusleben. Foto: Joos Campus am Ricklinger Stadtweg. Für sie ist klar: Die Hochschule Hannover hat ein Platzproblem. Wir wollen einen Raum, in dem uns Studenten finden können, um uns ihre Ideen und Sorgen mitzuteilen, sagt Fachschafts-Mitglied Henning Hülswitt. Seit zwei Jahren würde die Gruppe schon für einen vernünftigen und zentralen Raum kämpfen, auch in den derzeit laufenden Umbaumaßnahmen auf dem Campus sei ihr Bedürfnis nicht bedacht worden. Und nun verschärft auch noch der doppelte Abi-Jahrgang die Lage (siehe auch Kasten rechts). Deshalb hat sich die Fachschaft am 27. Februar im kleinen Fachwerkhaus in der Mitte des Campus eingenistet, um von dort aus zu arbeiten. Es funktioniert. Früher hatten wir zwei Anfragen im Semester. Jetzt kommen zwei Mitstudenten am Tag zu uns, um Ideen zur Verbesserung des Campuslebens loszuwerden, sagt Ulf Ahrens, der bei der Lösung des Zustandes vor allem ein Problem sieht: Die Kommunikation mit ganz oben ist schwer. Unsere Anträge wurden nicht bearbeitet, wenn wir ein Treffen wünschen, hat niemand Zeit. Auch der NP gelang es nicht, Präsidentin Rosemarie Kerkow- Weil zur Schilderung ihrer Sichtweise zu sprechen. Aber immerhin: Am Freitag teilte FH-Sprecherin Ester Bekiermann telefonisch mit: Die Fachschaft darf im Haus bleiben, bis der Umbau abgeschlossen und ein neuer Raum für sie gefunden ist. Für Fabian Neumann, dem Sprecher der Fachschaft, wäre das ein großer Erfolg. Allerdings bleibt das Kommunikationsproblem: Uns hat das bislang niemand mitgeteilt. Darum können wir es noch nicht glauben, so Neumann. Verärgerte StuDenten Der Protest wird lauter: Diesen Monat demonstrierten rund 400 Studenten auf der Expo-Plaza junge Menschen, die wissen wollen, was mit den Studiengebühren, die sie jedes Semester zahlen, passiert. Sie beklagen Engpässe, die durchdendoppeltenabi-jahrgang noch verschärft würden: Zu wenig Dozenten und zu wenig Seminarräume, so der Grundtenor der Studentenkritik. Mehr Geld, weniger Versprechen und Qualität statt Quantität war auf den Plakaten zu lesen. Wissenschaftsministerin Johanna Wanka besuchte die jungen Demonstranten auf der Expo- Plaza konnte diese aber kaum beruhigen: Wir haben nur politische Phrasen gehört, keine Lösungen, meinte eine Fachschaftsvertreterin. PROTESTIEREN: Studenten auf der Expo- Plaza. Foto: Joos
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