Stickerbuch PRESTEL. München London New York

Transkript

1 Stickerbuch PRESTEL München London New York

2 Bauen ohne Architekten In was für einem Haus wohnst du? In einem Mietshaus in der Stadt oder in einem Reihenhaus in einer Wohnsiedlung oder? Du würdest wahrscheinlich sagen: In einem ganz normalen Haus! Weil es so ähnlich aussieht wie die meisten Häuser in der Umgebung. Entworfen hat dein Haus wahrscheinlich ein Architekt und gebaut hat es eine Baufirma. Aber es geht auch anders: Bis heute bauen Menschen auf der ganzen Welt ihre Wohnungen selbst! Hier sind ein paar Beispiele: Iglu bei Cape Dorset, Kanada Arktisbewohnern bauen Iglus als Schutzhütten. Im Inneren ist es zumindest für Arktisbewohner angenehm warm. Für eine Wohnhöhle braucht man die richtigen Werkzeuge und einen geeigneten Felsen oder Hang. Auch ein starker Sturm kann einer Höhle nichts anhaben! Ein Baum und ein paar leichte Baumaterialien wie Holz oder Palmblätter reichen aus für ein Baumhaus. Hoch oben in der Luft ist man gut geschützt vor den Gefahren am Boden, und die Aussicht kann fantastisch sein! Alte Wohnungen aus Lehm an den Steilhängen von Bandiagara in Mali. Baumhaus von Waldnomaden auf der Insel Neuguinea Der Höhlenort Zelve in der Türkei

3 Kap Verde Ungarn USA Österreich USA Mallorca USA

4 Hundertwasser als Architekt Hundertwasser wollte für die Menschen schöne, heitere und freundliche Häuser bauen, in denen sie sich wohl und geborgen fühlen und im Einklang mit der Natur leben können. Daher sind in Hundertwassers Gebäuden alle waagrechten Flächen wie Terrassen und Dächer bewaldet. Gerade Linien und rechte Winkel sind vermieden und es gibt wellige Wände, bunte Mosaike, unebene Böden und Baummieter. Er mochte geschwungene Linien und Formen, so wie sie in der Natur vorkommen. Balkone und Vordächer werden von Säulen getragen, damit sie wirken wie schützende Baumkronen. Die Wald-Spirale von Darmstadt Märchenhafte Zwiebeltürme stehen für Reichtum und Glück. Säulen am KunstHausWien Die planenden Architekten der Hundertwasser- Projekte findest du auf der letzten Seite. Ronald McDonald Haus in Essen

5 Hundertwasser forderte das Fensterrecht. Es besagt: Ein Bewohner muss das Recht haben, sich aus dem Fenster zu lehnen und außen an der Außenwand alles umzugestalten soweit sein Arm reicht, damit man von weitem sehen kann: Dort wohnt ein Mensch. Fenster am Fernwärmewerk Spittelau, Wien Hundertwasser gab jeder Wohnung an der Außenfassade eine andere Farbe, damit der Bewohner auch von außen erkennen kann, welcher Teil des Hauses sein eigener ist. Hundertwasser-Haus in Wien (Originalmiturheber Univ.Prof. Arch. J. Krawina, Planung Arch. P. Pelikan) Hundertwasser sagte: Freie Natur muss überall dort wachsen, wo Schnee und Regen hinfallen, wo im Winter alles weiß ist, muss im Sommer alles grün sein. Deshalb pflanzte er Bäume auf die Dächer seiner Häuser. Die Grüne Zitadelle von Magdeburg

6 In diesem Buch kannst du deine eigenen Ideen für Architekturentwürfe zeichnen, malen und kleben. Lass dich von von deinen Ideen und von deiner Kreativität zu ganz eigenen Schöpfungen inspirieren. Du kannst Häusermodelle aus Pappmaché bauen. Auch Pappschachteln, leere Getränkekartons oder Plastikflaschen sind geeignet. Was hältst du davon, das Modell eines großen Wohnhauses aus verschiedenen Hundertwassers Modell für ein Haus mit bewaldeten Terrassen und mit Arkaden für Menschen (rechts) und Autos (links) Kartons zu kleben? Oder möchtest du ein Zimmer in einem Schuhkarton einrichten? Du kannst es mit den Stickern schmücken, die in der Mitte des Buches eingeheftet sind genau wie dein eigenes Zimmer, falls deine Eltern nichts dagegen haben! Pappmaché ist ein toller Baustoff für Architekturmodelle, und du kannst ihn ganz einfach selbst herstellen! Du brauchst: Eierkartons oder Zeitungen Eimer Wasser Metylan normal Tapetenkleister etwas Mehl Unterlage Und so wird Pappmaché gemacht Reiße die Eierkartons oder Zeitungen in kleine Schnipsel und gib sie in den Eimer. Füge warmes Wasser dazu, rühre die Masse kräftig durch und lasse sie über Nacht ruhen. Am nächsten Tag gießt du das überschüssige Wasser ab. Dann kommt der Tapetenkleister zu den Schnipseln. Rühre ihn zunächst in einer extra Schüssel an: 4 leicht gehäufte Esslöffel Kleister auf jeden Liter Wasser. Wenn der Kleister gequollen ist, mischt du ihn unter die Schnipselmasse. Um sie geschmeidiger zu machen, kannst du noch etwas Mehl zufügen. Jetzt brauchst du nur noch die Unterlage ausbreiten und das Basteln kann beginnen! Aus Pappmaché lassen sich tolle Formen und fantasievolle Gebilde herstellen.

7 Manche Leute wohnen in prächtigen Villen, andere in kleinen gemütlichen Häusern im Grünen, wieder andere in einem Hochhaus oder auf einem Hausboot. Wie würdest du am liebsten wohnen? Hier kannst du dein Traumhaus entwerfen!

8 Male und gestalte ein großes Haus,

9 in dem du mit deiner Familie und euren Freundinnen und Freunden gerne wohnen würdest.

10 Kindertagesstätte, Heddernheim, Frankfurt a.m. Viele Bauten hat Hundertwasser extra für Kinder entworfen Die Regenbogenspirale von Valkenburg, Niederlande Luther-Melanchthon-Gymnasium Wittenberg Ronald McDonald Haus, Essen

11 Hier ist ein Grundstück mitten in der Natur! Zeichne deinen Spielplatz, deinen Kindergarten oder deine Schule, so wie sie dir gefallen würden.

12 Das Fernwärme werk Spittelau vor der Umgestaltung Fernwärmewerk Spittelau, Wien Fernwärmewerk Spittelau, Wien Mashima Müllverbrennungsanlage in Osaka, Japan Klärschlammanlage Maishima Sludge Center in Osaka, Japan Auch große Fabriken können wunderschön aussehen! Hundertwassers Umgestaltungsvorschlag für das nicht in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Zwentendorf in Niederösterreich

13 Hundertwasser erfand den Beruf des Architekturdoktors. Viele Häuser sind krank, denn sie bestehen aus glatten, schmucklosen, grauen Wänden, aus geraden Linien, Ecken und Kanten. Der Architekturdoktor wandelt die Geraden in bewegte Linien, rundet Ecken und Kanten, gibt den Wänden Farbe und macht aus den Böden unebene Flächen. Er lässt verschieden große Fenster tanzen, setzt Türme und Säulen und begrünt und bewaldet die Dächer. So kann das Haus gesund werden. Möchtest du diese traurig aussehende Fabrik heilen?

14 Ein Haus für die Kunst ein Museum ist etwas ganz Besonderes. KunstHausWien, Hundertwasser Museum in Wien Oder eine Kirche. Sie soll schön sein und wir müssen uns in ihr geborgen fühlen. St. Barbara Kirche in Bärnbach, Steiermark

15 Was ist für dich ein ganz besonderes Gebäude? Entwirf es hier.

16 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Prestel Verlag, München London New York, 2011 für die Werke von Friedensreich Hundertwasser bei NAMIDA AG, Glarus, Schweiz, 2011 für die Zitate Hundertwassers bei Hundertwasser Archiv, Wien, 2011 Coverabbildung nach einem Entwurf von Bernd Wörner Backcover: rechtes Bild: Die Grüne Zitadelle von Magdeburg (Foto: Peter Mosdzen) linkes Bild: Hundertwasser, Architektur-Heilvorschlag, 1972 Die für die Planung der Hundertwasser-Architekturen verantwortlichen Architekten sind: In den Wiesen Bad Soden, Deutschland: Architekt Peter Pelikan Fernwärmewerk Spittelau, Wien/Österreich: Waagner Biró Marchart, Moebius & Partner, Wien; Planung Fassade: Peter Pelikan Maishima Klärschlamm-Anlage, Osaka/Japan: Architekt Peter Pelikan, Bauausführung: Mitsubishi Real Estate Co. Ltd. Die Wald-Spirale von Darmstadt, Deutschland: Architekt Heinz M. Springmann Ronald McDonald Haus Essen, Deutschland: Architekt Heinz M. Springmann Die grüne Zitadelle von Magdeburg, Deutschland: Architekt Peter Pelikan, Bauausführung: Architekt Heinz M. Springmann Hundertwasser-Haus, Wohnhausanlage der Gemeinde Wien, Österreich: Originalmiturheber Univ.Prof. Arch. J. Krawina, Planung Arch. P. Pelikan Kindertagesstätte Heddernheim, Deutschland: Architekt Peter Pelikan und Hochbauamt Frankfurt Martin-Luther-Gymnasium in Wittenberg, Deutschland: Architekt Peter Pelikan, Bauausführung: Architekt Heinz M. Springmann MOP Maishima Müllverbrennungsanlage, Osaka/Japan: Architekt Peter Pelikan, Bauausführung: Showa Sekkei Inc., Osaka KunstHausWien, Österreich: Architekt Peter Pelikan St. Barbara Kirche, Bärnbach/Österreich: Architekt Manfred Fuchsbichler Fotonachweise: Die Bildvorlagen wurden uns freundlicherweise vom Hundertwasser Archiv, Wien, zur Verfügung gestellt oder stammen aus dem Archiv des Prestel Verlags. Bauverein Darmstadt, Foto: Peter Mosdzen: S. 4 rechts oben; Wonge Bergmann: S. 1 rechts; Emil Bilinski: S. 5 rechts; Corbis: S. 2 links unten; Fernwärme Wien: S. 12 links und rechts oben; Fernwärme Wien, Ernst Schauer: S. 1 links, S. 5 links oben; HU-NET Corporation: S. 12 links unten; Hubert Kluger: S. 4 links; Naoomi Kurozumi: S. 12 rechts Mitte; Peter Mosdzen: S. 5 links unten, S. 10 links oben, S. 10 rechts oben; Alexander Proefrock: S. 4 rechts unten, S. 10 rechts unten; Miguel Raurich: S. 10 links unten, S. 14 unten; Herbert Schwingenschlögl: S. 14 oben; Barry Shapiro (Quelle: Handmade Houses, Frankfurt/Main 1977): S. 3 rechts unten, S. 3 rechts Mitte unten, S. 3 rechts Mitte oben; Klaus-Peter Simon: S.2 rechts unten; Ansgar Walk: S.2 links oben; Martin Wegmann: S.2 Mitte Sticker: Fliesen: Hundertwasser Fliesen-Design; andere: Nele Krüger Prestel Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH Konzept: Rahel Goldner und Doris Kutschbach Covergestaltung: Agenten und Freunde, München Innengestaltung: Meike Sellier, Eching bei München Herstellung: Nele Krüger Art Direction: Cilly Klotz Lithografie: ReproLine mediateam, München Druck und Bindung: Tien Wha, Malaysia Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100 Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier Zanto liefert Gohrsmühle, Deutschland. ISBN