Predigt vom 16. Oktober Thema: Kraftübertragungen. Text: Markus 5,25-30

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1 Predigt vom 16. Oktober 2016 Thema: Kraftübertragungen Text: Markus 5,25-30 Es war eine Frau, die zwölf Jahre mit einem Blutfluss behaftet war und vieles erlitten hatte von vielen Ärzten und alle ihre Habe aufgewendet und keinen Nutzen davon gehabt hatte; es war vielmehr schlimmer mit ihr geworden. Als sie von Jesus gehört hatte, kam sie in der Volksmenge von hinten und rührte sein Gewand an. Und sogleich vertrocknete die Quelle ihres Blutes, und sie merkte am Leib, dass sie von der Plage geheilt war. Und sogleich erkannte Jesus in sich selbst die Kraft, die von ihm ausgegangen war, wandte sich um in der Volksmenge und sprach: Wer hat mein Gewand angerührt? Was war geschehen? Die kranke Frau rührte das Gewand von Jesus an und eine Kraft ging von ihm aus und heilte die Frau. Hier wird etwas deutlich, was an vielen Stellen der Bibel immer wieder betont wird: Es ist Kraft im Wort. Es ist Kraft im Evangelium. Das Reich Gottes kommt in Kraft. Und wir sollen erfüllt werden mit Kraft durch den Heiligen Geist. Das Wort hat Kraft dich zu ermutigen und dich geistlich wachsen zu lassen. Das Wort hat Kraft dich zu heilen, sowohl körperlich, als auch geistig. Wir lesen in der Bibel mehrfach, dass Kranke durch Berührung geheilt wurden. Berührungen spielen bei uns Menschen eine sehr große Rolle. Und es hat oft den Anschein, dass dann auch eine Kraft ausgeht. Wenn die Mutter ein weinendes Kind in den Arm nimmt und tröstet, dann hat das eine große Wirkung auf das Kind. Man könnte auch sagen, es geht eine Kraft des Trostes von der Mutter aus. Fest steht jedenfalls, dass Jesus in einer engen Beziehung mit seinem himmlischen Vater lebte und er so auch erfüllt war mit der Kraft Gottes. Und die Bibel spricht nicht nur bei der Krankenheilung von Kraftübertragungen. Beim Studium dieser Thematik bin ich übrigens auf etwas sehr Interessantes gestoßen. Obwohl dieses Thema so gut wie gar nicht gelehrt wird, sagt die Bibel, dass sie auch eine Lehre über das Auflegen von Händen hat und dass dies

2 eigentlich zu den Grundlagen und Anfängen der biblischen Lehre gehört. Lesen wir Hebräer 6,1-2: Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, der Lehre von Waschungen (Taufe) und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht. Wenn Paulus das Thema Handauflegung als Lehre bezeichnet und es den Grundlagen des Glaubens zurechnet, dann müssen wir in der Bibel auch mehr Informationen dazu finden. Zuerst wollen wir einen Blick in das Alte Testament werfen. a) Handauflegung im Alten Testament: 3. Mose 1,4: Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird als wohlgefällig angenommen werden für ihn, um Sühnung für ihn zu erwirken. Das 3. Buch Moses ist ein Gesetzesbuch. Hier finden wir eine Zusammenfassung der Gesetze, die Gott dem Mose gegeben hat. Hier wird kein grundsätzliches Gesetz über das Händeauflegen beschrieben, sondern es geht eigentlich um die Opfergabe. Trotzdem wollen wir auch an dieser Bibelstelle unsere zwei Fragen stellen: 1. Wer hat die Hände aufgelegt? Die Antwort finden wir in den Versen 2 und 5: Vers 2: Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem Herrn eine Opfergabe darbringen will, sollt ihr vom Vieh, von den Rindern und Schafen, eure Opfergabe darbringen.

3 Vers 5: Und er soll das junge Rind schlachten vor dem Herrn. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen und das Blut ringsherum an den Altar sprengen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung steht. Also hier darf jeder die Hände auflegen. Wir müssen dabei aber folgendes berücksichtigen. Es geht nicht um das Händeauflegen auf Personen und es geht um die eigene Sünde. Es geht nicht um eine Amtshandlung. Und es geht um eine alttestamentliche Handlung, die es neutestamentlich nicht mehr gibt, da Christus ja für uns gestorben ist. Deshalb können wir aus dieser Aussage keinen Schluss ziehen, wer Hände auflegen darf. Dagegen macht in Bezug auf unserer Frage, wer die Hände auflegen darf, eine weitere Bibelstelle in diesem Zusammenhang eine eindeutige Aussage. Lesen wir 3. Mose 4,15-17: Und die Ältesten der Gemeinde sollen vor dem Herrn ihre Hände auf den Kopf des Stieres legen und man soll den Stier vor dem Herrn schlachten. Und der gesalbte Priester bringe etwas von dem Blut des Stieres in das Zelt der Begegnung, und der Priester tauche seinen Finger in das Blut und sprenge vor dem Herrn siebenmal vor den Vorhang hin. Hier geht es jetzt nicht um die eigenen Sünden, sondern um die verborgenen Sünden des Volkes. Und nun ist es eine Amtshandlung und sie wird von den Ältesten ausgeführt. Die Ältesten der Gemeinde sollen vor dem Herrn ihre Hände auf den Kopf des Stieres legen. Interessant ist aber die Antwort auf unsere zweite Frage, nämlich, was passiert dabei? Wozu wurden die Hände aufgelegt? Der Sünder opfert ein Tier zur Bedeckung seiner Sünde. Ebenso die Ältesten für das Volk. Und durch die Handauflegung wird die Sünde des Menschen auf das Tier übertragen. Das dies tatsächlich so ist, können wir in

4 3. Mose 16,20-22: Und hat er die Sühnung des Heiligtums und des Zeltes der Begegnung und des Altars vollendet, dann soll er den lebenden Ziegenbock herbeibringen. Und Aaron lege seine beiden Hände auf den Kopf des lebenden Ziegenbocks und bekenne auf ihn alle Schuld der Söhne Israel und alle ihre Vergehen nach allen ihren Sünden. Und er lege sie (die Sünden) auf den Kopf des Ziegenbocks und schicke ihn durch einen bereitstehenden Mann fort in die Wüste, damit der Ziegenbock all ihre Schuld auf sich trägt in ein ödes Land und er schicke den Ziegenbock in die Wüste. Hier wird es deutlich. Durch das Auflegen der Hände wurde etwas übertragen. Sogar etwas negatives, nämlich die Sünde. Damit macht uns diese Bibelstelle klar, dass durch das Auflegen der Hände sehr wohl etwas geschieht und dass nicht nur Segnungen übertragen werden können, sondern auch negative Dinge. In unserem Beispiel Sünde. Insgesamt sind die Aussagen im Alten Testament über das Auflegen der Hände sehr rar. Vermutlich hat Issak als er Jakob segnete, ihm die Hände aufgelegt. Es steht aber nicht ausdrücklich geschrieben. Wir kennen auch alle den Bericht, wo Mose in einer Schlacht die Arme und damit die Hände hochhielt und solange Mose die Hände erhoben hielt, hatte Israel im Kampf die Oberhand und wenn Mose die Hände sinken ließ, dann war Israel im Nachteil. b) Handauflegung im Neuen Testament: Im Neuen Testament finden wir zahlreiche Beispiele für das Auflegen der Hände. Aus der Betrachtung des Alten Testaments können wir festhalten, dass es eher eine Angelegenheit der Ältestenschaft war und dass durch die Hände etwas übertragen wurde. Nicht nur Segen, sondern auch Sünde. Apostelgeschichte 19,1-7: Und es geschah aber, während Apollos in Korinth war, dass Paulus, nachdem er die höher gelegenen Gegenden durchzogen hatte, nach Ephesus kam. Und er fand einige Jünger und sprach zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist überhaupt da ist. Und er sprach: Worauf seid

5 ihr denn getauft worden? Sie aber sagten: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach: Johannes hat mit der Taufe der Buße getauft, indem er dem Volk sagte, dass sie an den glauben sollten, der nach ihm komme, dass ist an Jesus. Als sie es aber gehört hatten, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen, und als Paulus ihnen die Hände aufgelegt hatte, kam der Heilige Geist auf sie, und sie redete in Sprachen und weissagten. Es waren aber insgesamt zwölf Männer. Wer legte die Hände auf? Der Apostel Paulus, der auch ein Ältester war. Was geschah mit der Handauflegung? Sie wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt. Die Bibel berichtet uns davon, dass Menschen manchmal auch ohne Handauflegung mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Z. B. beim Pfingstwunder in Apostelgeschichte 2,1-4. Oder in Apostelgeschichte 10,44-46 während des Hörens einer Predigt. Doch oft unter Gebet und Handauflegung. Apostelgeschichte 8,14-17: Als die Apostel in Jerusalem gehört hatten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen. Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten, denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus. Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist. Auch hier unsere Frage: Wer legte die Hände auf? Der Apostel Paulus. Was geschah mit der Handauflegung? Sie wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt. Ein weiteres Beispiel. Markus 16,15-18:

6 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung. Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden. Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, werden Schlangen aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nicht schaden; Schwachen werden sie die Hände auflegen und sie werden sich wohl befinden. Wem gilt dieser Vers? Nur denen, die in Verantwortung in der Gemeinde stehen? Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben. Das tun nicht nur die ältesten und die Diakone, sondern alle, die sich zu Christus bekehrt haben. Also dürfen alle, die glauben, auch Kranken die Hände auflegen. Und wenn sie Kranken die Hände auflegen dürfen, dann dürfen sie auch segnen. Ist jemand krank unter euch? Er rufe die Ältesten der Gemeinde zu sich, und sie mögen über ihn beten und ihn mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Hier steht zwar nicht wörtlich, dass die Ältesten dem Kranken die Hände auflegen, aber aus Markus 16 wissen wir, dass es so üblich ist. Andere Stellen berichten auch davon, dass Jesus die Hand an den Krankheitsort legte. Bei Jakobus 5 ist das Gebet für Kranke Aufgabe der Ältesten. Für Kranke zu beten und ihnen die Hände aufzulegen ist einerseits eine Amtshandlung der Ältestenschaft, darf aber von jedem Gläubigen wahrgenommen werden, vorausgesetzt er ist erfüllt vom Heiligen Geist. Gaben werden übrigens auch unter Handauflegung weitergegeben: Jakobus 5,14.15: 1. Timotheus 4,14:

7 Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Handauflegung der Ältestenschaft. Hiermit haben wir genügend Beispiele aus der Bibel, um eine allgemeine Aussage zu machen, wer Hände auflegen darf. Eigentlich jeder, der gläubig ist, wenn er auch vom Heiligen Geist erfüllt ist. Innerhalb der Gemeinde ist es vorrangig Aufgabe der Ältestenschaft. Gemeindemitglieder, die weder Diakone noch Älteste sind, aber über eine entsprechende Gabe verfügen, sollte man mit einbeziehen. Doch das Umfeld des Händeauflegens ist wesentlich größer, als die hier aufgezeigten Beispiele. Ich habe es schon gesehen, dass unter Handauflegung Dämonen ausgetrieben wurden. Und das war auch wirksam und erfolgreich, da sie manifestierten und manche schrien auch. In der Bibel finden wir leider kein praktisches Beispiel, so dass wir auch kein Lehrgebäude darüber errichten können. Neutestamentlich wird nur im positiven Sinn von Handauflegen gesprochen. Mit einer Ausnahme: 1. Timotheus 5,22: Die Hände lege niemand schnell auf, und habe nicht Teil an fremden Sünden. Paulus rät dem Timotheus nicht zu schnell jemand die Hände aufzulegen. Aber worum geht es? Um die Einsetzung in einem Dienst oder Segnung oder Krankenheilung? In den Versen vor dieser Aussage geht es um Ältestenschaft. Daher können wir davon ausgehen, dass hier die Einsetzung von Ältesten gemeint ist. Trotzdem bleibt eine Frage? Auch wenn allen Gläubigen das Auflegen von Händen erlaubt ist, sollten wir diese Angelegenheit doch ein wenig kritisch beurteilen. Im Alten Testament hatten wir gelesen, dass durch das Auflegen von Händen auch Sünde übertragen wurde. Das zeigt uns, dass durch die Hände nicht nur Segnungen übertragen werden können. Im Neuen Testament finden wir darüber keine direkte Aussage. Doch wenn wir den Bericht über Simon, den Zauberer, in Apostelgeschichte 8

8 betrachten, dann sollte sehr wohl eine gewisse Zurückhaltung angebracht sein. Apostelgeschichte 8,18-23: Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld und sagte: Gebt auch mir diese Macht, dass der, dem ich die Hände auflege, den heiligen Geist empfängt! Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du gemeint hast, dass die Gabe Gottes durch Geld zu erlangen sei! Du hast weder Teil noch Recht an dieser Sache, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Tu nun Buße über diese deine Bosheit und bitte den Herrn, ob dir etwa der Anschlag deines Herzens vergeben werde! Denn ich sehe, dass du voll bitterer Galle und in Banden der Ungerechtigkeit bist. Von einem Menschen wie Simon sollte man sich lieber nicht die Hände auflegen lassen. Es wird immer gerne gesagt, dass Simon Dämonen hatte. Das sagt unsere Bibelstelle aber nicht aus. Petrus fordert Simon auch nicht auf, sich Dämonen austreiben zu lassen, was er eigentlich hätte tun müssen, wenn die Ursache dieser Sünde Dämonen gewesen wären. Petrus fordert Simeon nur zur Busse auf. Da Simon aber ein Zauberer war und aufgrund seines Verhaltens auch Zweifel an der Echtheit seiner Bekehrung besteht, kann man diese Sache auch nicht ausschließen. Das griechische Wort, das für Ungerechtigkeit in unserem Text steht, meint: Alles, was nicht der Gerechtigkeit Gottes entspricht. Darunter kann sich alles verbergen. Durchaus auch eine dämonische Belastung durch seine Zauberei. Und von dieser Ungerechtigkeit ist er gebunden. Ohne jetzt genau zu analysieren ob eine Gebundenheit immer etwas mit Dämonen zu tun hat oder nicht, dass ist hier nicht das Thema, zeigt uns dieses Beispiel jedoch, dass man in seiner Sünde gefangen und gebunden ist. Und wenn wir im Alten Testament gesehen haben, dass Sünde durch Handauflegung übertragen werden kann, dann sollte das uns sehr wohl wachsam machen. Christen können sehr wohl in ihrer Sünde gebunden sein. Ich erinnere an 2. Timotheus 2,26, wo ausgesagt wird, dass

9 z.b. Irrlehrer vom Teufel für den Willen des Teufels gefangen genommen worden sind. Wer sich von solchen Menschen die Hände auflegen lässt, der muss eventuell schon mit bösen Überraschungen rechnen. Und das gilt auch für dessen Anhänger. Christen, die keiner Gemeinde angehören leben in Sünde. Egal wie tief sie verletzt worden sind. Gemeinde ist Wille Gottes. Und wer nicht dazugehören will, der ist gebunden in Sünde. Und wenn wir im Alten Testament davon lesen, dass Sünde durch Handauflegung übertragen werden kann, dann sollten wir schon wachsam sein. Und wenn jemand dir die Hände auflegt, der eine dämonische Belastung hat, dann kann man nicht ausschließen, dass das Folgen hat. Die Bibel fordert auf, in bestimmten Fällen die Hände aufzulegen. Es wäre unangebracht, aus Angst darauf zu verzichten, denn das würde Verlust bei den Segnungen Gottes bedeuten. Trotzdem sollten wir aber auch auf diesem Gebiet wachsam sein und uns nicht von jedem die Hände auflegen lassen. Der beste Schutz ist selbst rein zu sein und keine Sünde im eigenen Leben zuzulassen. Wer aber nicht erfüllt ist mit dem Heiligen Geist, der legt bei uns aber auch niemand die Hände auf. Und in vielen Fällen handelt es sich um eine Amtshandlung, die dann Sache der Gemeindeleitung ist. Hände auflegen sollen daher nur geistlich reife Personen. Niemand sollte von uns sollte sich daher von jemanden Fremden die Hände auflegen lassen. Außer gesegneten Gastsprechern, die in die Gemeinde eingeladen worden sind. Fazit: