Der Weg zu einer Metropole des Wissens

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1 Der Weg zu einer Metropole des Wissens Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg MNU Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.v. Erschienen zum 104. MNU Bundeskongress 2013 in der Freien und Hansestadt Hamburg

2 Impressum Herausgeber: MNU Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.v. Walter-Frahm-Stieg 30, Hamburg V.i.S.d.P.: Michael Edler MNU Kongress Organisation: MNU Ortsausschuss Hamburg im Auftrag des MNU Bundesvorstandes und in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg Gestaltung: Weitere Informationen finden Sie im Internet:

3 Der Weg zu einer Metropole des Wissens Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg MNU Deutscher Verein zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts e.v. Erschienen zum 104. MNU Bundeskongress 2013 in der Freien und Hansestadt Hamburg

4 Vorwort Mit den Beiträgen dieser kleinen Broschüre wird das facettenreiche Bild unserer Stadt, wenn auch nur bruchstückhaft, so doch in einer spezifischen Weise gezeichnet. Wir wollen und können keine umfassende Beschreibung der wissenschaftlichen Einrichtungen Hamburgs geben. Stattdessen möchten wir den Fokus legen auf die fruchtbaren, vor allem der aufgeklärten Bürgergesellschaft zu verdankenden historischen Wurzeln einer an Jahren, nicht jedoch an Ideen jungen Universität mit einigen ihrer heutigen augenfälligen Ausprägungen: der einzigartigen Großforschungsanlage DESY (Prof. Dr. Lohrmann), der Hamburger Sternwarte (Prof. Dr. Wolfschmidt) und der wohl ältesten Mathematischen Gesellschaft der Welt (Prof. Dr. Kreuzer). Diese Institutionen wären undenkbar ohne das Wirken von Aufklärungssocietäten auf dem langen Weg von der Hammaburg bis zur Metropolregion, befördert übrigens durch das produktive Spannungsfeld zwischen Hamburg und den früher dänischen Städten Altona und Wandsbek (Prof. Dr. Kopitsch). Gerade durch den historischen Rückblick sehen wir die Stadt und die beschriebenen Einrichtungen mit anderen Augen. Wir wünschen dem Leser auf seinem Spaziergang entlang des Wallrings (Jörg Beleites), dass er den Wegen Hamburgs zu einer Metropole des Wissens längs interessanter historischer Wurzeln mit Freude nachspürt. Den Autoren gilt unser Dank für Ihre Beiträge; dem Fachbereich Physik der Universität Hamburg danken wir, dass er den Druck dieser Broschüre großzügig unterstützt hat. Joachim Reinhardt Michael Edler

5 Der Weg zu einer Metropole des Wissens Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg Inhalt 6 Die Wallanlagen Hamburgs Stationen aus Hamburgs Befestigungsund Kulturgeschichte sowie aus seiner Geschichte der Naturwissenschaften JöRG BELEItES 26 Von der Hammaburg zur Metropolregion Ein Gang durch die Geschichte Hamburgs FRANKLIN KOPItZScH 33 Mathematische Gesellschaft in Hamburg ALExANDER KREUZER 40 Geschichte und Zukunft der Hamburger Sternwarte GUDRUN WOLFScHMIDt 50 Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY Erich Lohrmann

6 Die Wallanlagen Hamburgs Stationen aus Hamburgs Befestigungs- und Kulturgeschichte sowie aus seiner Geschichte der Naturwissenschaften JöRG BELEItES 6 Abb. 0, Historische Karte Hamburgum von Jan Jansson, Amsterdam 1657 Die Karte befindet sich im Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Signatur Kt H 27

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8 Die Wallanlagen prägen seit 1616 das Hamburger Stadtbild, insbesondere die auf Karten wiedergegebene topographie der Hamburger Stadtlandschaft. Der ehemalige Festungsring bildete und bildet eine deutlich wahrnehmbare, zu einem leichten Oval veränderte Kreislinie mit einem Radius von etwa 1 km um die Adolphsbrücke als Mittelpunkt und mit der heutigen Innenstadt als Inhalt. Schon im Mittelalter gab es natürlich Stadtbefestigungen, zunächst als Stadtmauern und später als diese den neuen Möglichkeiten der Militärtechnik nicht mehr standhalten konnten Stadtwälle, die eine abgeschossene Kanonenkugel besser absorbieren konnten als eine Ziegelmauer. Die Straßen mit den Namen Alter Wall und Neuer Wall deuten noch heute den Ort dieser Stadtbegrenzungen und die mit der Vergrößerung Hamburgs einhergehende Veränderung ihrer Lage an. Hamburg dehnte sich allmählich, ausgehend vom Geestrücken im Ostteil der Stadt, nach Westen aus. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde klar, dass auch die dort vor den Mauern entstandene Bebauung und weitere Flächen für die notwendige Ansiedlung neuer Bewohner Hamburgs gesichert werden müssten bestellte das Bündnis der sechs Hansestädte Lübeck, Hamburg, Bremen, Lüneburg, Magdeburg und Braunschweig den Grafen Friedrich zu Solms-Rödelheim ( ) zu seinem militärischen Befehlshaber (Generalobrist). Er hatte auch für die notwendigen Festungsarbeiten dieser Städte zu sorgen und verpflichtete dafür einen bedeutenden niederländischen Festungsbaumeister, den Ingenieur-Hauptmann Johan van Valckenburgh ( ). Valckenburgh besuchte mehrfach Hamburg und legte seine Planungen vor. Im Februar 1615 fiel dann auf Antrag des Rats in der Bürgerschaft die Entscheidung, den Festungsbau durchzuführen, jedoch verstrich noch ein Jahr, bis man tatsächlich mit den ersten Erdarbeiten begann. 11 Jahre dauerte die Bauzeit, die Baukosten waren immens hoch. Die Bürger mussten nicht nur eine Sondersteuer, das Grabengeld, zahlen, sie wurden auch zu Handdiensten, d.h. Arbeitsdiensten, beim Bau der gewaltigen Anlage herangezogen. Valckenburgh umgab Hamburg mit einem Ring von 22 Bastionen (deutlich mehr als in Wien, worauf Hamburg immer recht stolz war), dem breiten Stadtgraben sowie 11 vorgelagerten Ravelins (Vorwerken). Eine ungefähre Vorstellung von den Ausmaßen kann man heute noch am Gorch-Fock- Wall an der Wasserfläche beim alten Botanischen Garten oder in den Wallanlagen in Bremen (auch von Valckenburgh gebaut) erhalten. Die Bastionen erhielten als Bezeichnungen die lateini- sierten Vornamen der damaligen Ratsherren, von Albertus über casparus oder Henricus bis hin zu Bartholdus und Ericus. Durch fünf tore konnte man die Stadt verlassen, im Westen Richtung Altona durch das Millerntor, im Norden durch das Dammtor, im Osten Richtung Lübeck durch das Steintor, im Süden zur Elbe hin gelangte man durch das Brooktor und das Sandtor. Durch die neue Begrenzung um die Altstadt und das Stadterweiterungsgebiet der Neustadt vergrößerte sich die Stadtfläche von 137 ha um gut das Eineinhalbfache auf knapp 4 qkm, wobei die umfangreichen Wallanlagen selber etwa ein Viertel der festen Stadtfläche einnahmen. Eine von der Patriotischen Gesellschaft aufgestellte Gedenktafel an der Valckenburgh-Brücke, einer Fußgängerbrücke über den am besten erhaltenen teil des ehemaligen Stadtgrabens im alten Botanischen Garten, erinnert an das größte Werk dieses niederländischen Festungsbaumeisters, der vor vierhundert Jahren diese umfangreiche Anlage konzipiert hat. Neben den deutlich sichtbaren direkten Resten leben die Wallanlagen auch heute noch in den Straßennamen Holstenwall, Gorch-Fock-Wall, Glockengießerwall, Steintorwall und Klosterwall weiter. Die Stadt hatte durch den Bau des Festungsringes eine moderne Verteidigungsanlage erhalten, die es zu einer der mächtigsten Festungen der damaligen Zeit im Norden Deutschlands machte. Hamburg zu erobern galt als unmöglich, es ist deshalb im dreißigjährigen Krieg gar nicht erst belagert worden, die Stadt nützte ihre gesicherte Lage und ihre Neutralität sogar während der Kriegswirren zu ihrem wirtschaftlichen Vorteil. Auch später zeigte sich Hamburg als gut geschützte Stadt, so z. B. beim Angriff des Dänenkönigs christian V. im Jahr 1686, als es nur zu heftigen Kämpfen an der weit im Nordwesten vorgelagerten Sternschanze kam. Die immer wieder vorgebrachten dänischen Ansprüche auf Hamburg, die seit einer Entscheidung des Reichskammergerichts im Jahr 1618 mit der Bestätigung Hamburgs als Freier Reichsstadt aus städtischer Sicht als hinfällig galten, waren damit wieder einmal abgewehrt. Nach dem Bau der Festungsanlagen blieb Hamburg gut 180 Jahre bis zur Franzosenzeit uneinnehmbar. Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Wallanlagen kaum noch militärische Relevanz, 1804 beschloss die Stadtregierung die Entfestigung und Umwandlung in eine Parkanlage. Dieser Demolierungsprozess wurde während der Franzosenzeit abrupt unterbrochen, Marschall Davoût baute 1813 Hamburg zur Festung aus (vergl. Abschnitt c), das Glacis wurde wieder gebraucht. 8 Der Weg zu einer Metropole des Wissens

9 Danach, von 1820 bis 1837, wurde durch den Bremer Landschaftsgärtner Isaak Hermann Altmann ( ) die Veränderung in eine Grünanlage fortgesetzt, so wie es Altmann in seiner Heimatstadt mit den dortigen Wallanlagen ebenfalls durchgeführt hatte. Die alten Stadttore verschwanden zugunsten neuerer Bauten mit größeren Durchlässen (vergl. Abschnitt D). Im Laufe der Zeit entstand auf dem Gelände der ehemaligen Verteidigungsanlagen eine ausgedehnte Erholungs- und abwechslungsreiche Bildungslandschaft (vergl. Abschnitte E, F, G, H, K und N). Im östlichen teil bekam das Gelände allerdings 1906 durch den Bau des Hamburger Hauptbahnhofs einen völlig anderen charakter, der wesentlich durch den Eisenbahn- und später auch durch den Autoverkehr bestimmt wurde. Der zweite Weltkrieg führte mit seinen umfangreichen Schuttmassen, mit denen viele teile des ehemaligen Stadtgrabens aufgefüllt wurden, zu weiteren Veränderungen. Der ganze westliche teil der Wallanlagen trägt heute den Namen Planten un Blomen (plattdeutsch für Pflanzen und Blumen ), ein Name, der zunächst nur für den ehemaligen Friedhofsbereich beim Dammtor (vergl. Abschnitt A) eingeführt wurde, als hier 1934/35 die von den Nationalsozialisten initiierte und von dem Gartenarchitekten Karl Plomin ( ) gestal- tete Niederdeutsche Gartenschau stattfand. Bei den Internationalen Gartenschauen, der IGA 1953, der IGA 1963 und der IGA 1973, wurde das Gelände von Planten un Blomen und das der Wallanlagen in das Ausstellungsgelände integriert und gemäß der jeweiligen zeittypischen Gartenbauvorstellung teilweise neu gestaltet, Spuren davon lassen sich auf dem ganzen Gebiet finden. Nach der letzten IGA wurden die Bereiche Planten un Blomen, Alter Botanischer Garten, Kleine Wallanlagen und Große Wallanlagen zum Wallringpark zusammengefasst. Ab 1986 heißt die ganze Anlage zwischen Millerntor und Dammtor nun Planten un Blomen und dient ohne Eintrittsgeld der Erholung, der Erbauung und der Bildung der Hamburger Bürger. Im Folgenden werden in chronologischer Reihenfolge einzelne Orte der Wallanlagen exemplarisch herausgenommen und in ihrem historischen Bezug dargestellt. Die Zeichen-Kombination, die sich in Klammern hinter den Überschriften befindet, gibt mit den Buchstaben die zeitliche und mit den Zahlen die örtliche Reihenfolge (im Uhrzeigersinn beginnend an den Landungsbrücken) der Objekte an und erleichtert damit das Auffinden in der beigefügten Karte (vergl. Abb. Z) 1795 Ehemalige Friedhöfe und Begräbniskapelle (A-10a, 10b) Es entsprach den christlichen traditionen, die toten entweder direkt in der Kirche oder auf dem umliegenden Kirchhof zu bestatten was u. a. zu einer nicht unbeträchtlichen Geruchsbelästigung während der Gottesdienste führte. Nicht zuletzt auf Betreiben der im Zuge der Aufklärung 1765 gegründeten Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe, kurz Patriotische Gesellschaft (vergl. Abschnitt B) genannt, legte man ab 1795 vor den toren der Stadt, d.h. nördlich direkt vor den Wallanlagen, für jedes der 5 Hamburger Kirchspiele neue Begräbnisplätze an, zu denen jeweils auch eine eigene Kapelle gehörte. Als einzige von ihnen steht heute noch im Schatten der Ausstellungshallen die St. Petri Begräbniskapelle, ein klassizistischer Bau, der von Johann August Arens ( ) als kuppelüberwölbte Rotunde im Stile der französische Revolutionsarchitektur errichtet wurde. Der Straßenname Bei den Kirchhöfen weist immer noch auf die 1930 wieder aufgegebenen Friedhöfe hin. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 9

10 Abb. B Büsch-Denkmal, Detail aus dem allegorischen Opfer-Relief von Wolff, 1815 Bürgerliebe mit Mauerkrone, Handel mit Caduceus-Stab, am Rand Stechzirkel und Kugel 1802 Denkmal für Johann Georg Büsch (B-13a, 13b) Im Jahre 1802 wurde in den Wallanlagen auf der Bastion Vincent (heute steht dort der Altbau der Kunsthalle) das älteste öffentliche Personendenkmal Hamburgs eingeweiht. Auf Betreiben der Patriotischen Gesellschaft wurde es zu Ehren des Hamburger Bürgers und Aufklärers Johann Georg Büsch 1 ( ) für dessen Verdienste um die Verbesserung des Hamburger Handels und Verkehrs sowie um die Förderung der Bildung von Johann August Arens ersonnen. Büsch war Professor für Mathematik am Akademischen Gymnasium in Hamburg und Nationalökonom gehörte er zu den Mitbegründern der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und der nützlichen Gewerbe. Für diese Patriotische Gesellschaft war im Sinne 1 zu Büsch vergleiche auch den Artikel von F. Kopitzsch: Von der Hammaburg zur Metropolregion in diesem Band. Dort befindet sich auch eine Abbildung seines Porträts und des für ihn errichteten Denkmals Der Weg zu einer Metropole des Wissens

11 der Aufklärung die uneigennützige Beförderung des Gemeinwesens ein wichtiges Anliegen. Beispielsweise geht die Gründung der öffentlichen Bücherhalle Hamburgs, die Errichtung des ersten Blitzableiters in Kontinentaleuropa, die Gründung des Museums für Kunst und Gewerbe und des Museums für Hamburgische Geschichte oder die Einrichtung der ersten öffentlichen Badeanstalt in der Alster auf die Initiative dieser Vereinigung zurück rief Büsch die Hamburger Handelsakademie ins Leben, in der die Ausbildung des kaufmännischen Nachwuchses stattfand. Ab dem Jahr 1771 übernahm er deren Leitung. Er hielt hier für die angehenden Kaufleute der Stadt neben volkswirtschaftlichen Lehrveranstaltungen auch solche über angewandte Mathematik, wie sein 1793 veröffentlichtes Lehrwerk Versuch einer Mathematik zum Nutzen und Vergnügen des bürgerlichen Lebens zeigt. Im Laufe von zwei Jahrhunderten wurde der Standort des für ihn errichteten Denkmals viermal entlang der alten Wallanlagen in westlicher Richtung verlagert. Zunächst transponierte man es im Jahre 1828 auf die Bastion David. Als die Verbindungsbahn nach Altona gebaut wurde, musste das Denkmal im Jahr 1867 erneut umgestellt werden. Erst auf eine benachbarte Anhöhe zwischen Esplanade und Lombardsbrücke, danach in den Grünzug zwischen Lombards- und Kennedy-Brücke, bevor es 1984 auf Betreiben der Patriotischen Gesellschaft auf der Rasenfläche an der Ecke Edmund-Siemers-Allee in unmittelbarer Nähe des Hauptgebäudes der Universität Hamburg seinen (hoffentlich) endgültigen Platz fand. Dort bildet es, inmitten eines Kreises von sieben Pappeln (die an die Grabstätte von Jean-Jaques Rousseau in Ermenonville erinnern sollen), den Auftakt zum campus der Universität. Das Denkmal mit einer Höhe von ungefähr sechs Metern besteht aus einem Sockel mit zwei übereinander geschichteten Blöcken und einem darauf gesetzten Obelisken. Auf dem oberen Sockel ist auf der Vorderseite eine quadratische bronzene Platte mit einem Porträt-Relief Büschs befestigt. Darunter, auf dem unteren Sockel aus Granit, zeigt eine hochkant rechteckige Platte die Inschrift Dem Freunde des Vaterlandes Johann Georg Büsch. Auf der Rückseite des oberen Sockels ist eine weitere Bronzeplatte eingelassen, auf der ein allegorisches Relief mit einer antiken Opferhandlung dargestellt ist. Die Bürgerliebe, kenntlich durch die Mauerkrone in der Form des Hamburg-Wappens, opfert mit jungen Schülern zu Ehren von Büsch, dessen Leistungen durch Verkörperungen von Staatswirtschaft und Handel sowie Gewerbe dargestellt werden. Ein Stechzirkel und eine Kugel verweisen auf den Mathematiker Büsch Franzosenzeit und Denkmal für die vertriebenen Hamburger (c-9) V on 1811 bis 1814 war Hamburg innerhalb des Départements des Bouches de l Elbe (Departement Elbmündung) ein teil des französischen Kaiserreichs unter Napoleon. Generalgouverneur des Gebiets wurde der französische Marschall Louis-Nicolas Davoût ( ). In Hamburg wurde die alte Verfassung durch die französische ersetzt, für den Bürgermeister ein Maire eingesetzt. Nach Napoleons verlorenem Russlandfeldzug mussten im März 1813 die Franzosen die Stadt für zwei Monate verlassen, vorübergehend bestimmten die Russen unter Oberst von Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 11

12 tettenborn das Geschehen in Hamburg, jedoch Ende Mai 1813 kehrten die Franzosen zurück. Davoût stoppte die seit 1800 eingeleitete Entfestigung der Wälle, er ließ Hamburg zur Festung ausbauen, vor den toren wurden zur Erreichung eines freien Schussfeldes, eines Glacis, dort neu gebaute Häuser wieder abgerissen. Im Oktober forderte Davoût alle Hamburger auf, sich mit Verpflegungsvorräten für sechs Monate zu versorgen oder die Stadt zu verlassen. Der Hintergrund dieser Anordnung war die Annahme, dass sich dadurch da viele arme Hamburger dieser Anordnung nicht nachkommen konnten die Hamburger Bevölkerung von Einwohnern auf nur reduzieren würde und damit im Belagerungsfall die Versorgung der dann eingeschlossenen restlichen Bewohner wesentlich leichter möglich wäre. trotz zweimaliger Erinnerung an diesen Befehl nahm die Bevölkerung ihn zunächst nicht sehr ernst, als jedoch Mitte Dezember eine 2-tages-Frist zur Überprüfung angesetzt wurde, verließen Hamburger ihre Stadt. Am machte Davoût Ernst: Alle diejenigen, die nicht genügend Vorräte vorweisen konnten, wurden aus ihren Unterkünften vertrieben und zunächst in den sowieso schon zu Pferdeställen umfunktionierten Hauptkirchen zusammengepfercht. Ein Gemälde (1817 von Siegfried Bendixen) in der Petrikirche (Mönckebergstraße) erinnert noch heute an diesen Sammelplatz. Am Morgen des ersten Weihnachtstages 1813 wurden mehr als Personen bei klirrender Kälte und Schneefall aus der Stadt durch die tore getrieben viele starben auf diesem Weg an Hunger, Kälte und Krankheit, mehr als tausend Opfer wurden auf einer Wiese bei Ottensen (bei Altona) in 50 Massengräbern begraben. Auch nach der Abdankung Napoleons im April 1814 wurde die Festung Hamburg noch gehalten, erst Ende Mai zogen die Franzosen endgültig ab. Schon bald danach sammelten Lorenz Meyer ( , letzter Domherr Hamburgs) als jahrzehntelanger Sekretär (d.h. Vorsitzender) der Patriotischen Gesellschaft und der Maler Siegfried Bendixen ( ) genügend Geld zusammen, um durch carl Ludwig Wimmel ( , Hamburger Stadtbaumeister) das erste Hamburger Armen-Denkmal entwerfen zu lassen. Dieses Denkmal für die vertriebenen Hamburger, ein auf einem hohen Sockel ruhender, einfacher antiker Sarkophag, wurde hinter einem von zwei Obelisken gerahmten tor am 28. Mai 1815 (also genau zwei Jahre nach Abzug der Franzosen) über den Massengräbern in Ottensen im Beisein von mehreren tausend Hamburger Einwohnern feierlich eingeweiht. Auf einer Seite des Mahnmals sind folgende Gedenkworte eingemeißelt: An dieser Staette ruhen die Gebeine von elfhundert acht und dreizig Hamburgern, die mit vielen Tausenden ihrer Mitbürger von dem französischen Marschall Davoust im haertesten Winter 1813 und 1814 aus dem belagerten Hamburg vertrieben, mit menschenfreundlicher Milde in Altona aufgenommen, von dessen edlen Einwohnern sowie von ihren früher ausgewanderten Landesleuten in ihrem Elende unterstützt und verpflegt, dem ungeachtet aber Opfer ihres Kummers und ansteckender Seuchen wurden. Nachdem 25 Jahre später der Pachtvertrag für die Gräber wegen exorbitant hoher Forderungen des Grundeigentümers vom Hamburger Senat nicht erneuert wurde, ist 1841 dieses Monument mit den Gebeinen von Ottensen hierher versetzt worden. So verdeutlicht es eine zusätzlich angebrachte Inschrift an dem Sarkophag, der damals (ohne den hohen Sockel und die beiden Obelisken) seinen zweiten Platz auf den 1795 vor den Wallanlagen eingerichteten neuen Begräbnisplätzen bekam und dort immer noch am Rande des Parks Planten un Blomen steht. An seinem neuen Platz verfiel es allmählich, wurde 1913 noch einmal restauriert, wuchs immer mehr zu und ist erst im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts etwas ausgebessert und vom die Sicht verstellenden Bewuchs frei geschnitten worden Der Weg zu einer Metropole des Wissens

13 Abb. C Denkmal für die vertriebenen Hamburger, / 1860 Millerntorwache (D-2) Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurden die tore der Stadt wie schon im Mittelalter üblich mit dem Untergang der Sonne verschlossen. Erst mit Beginn der Demolierung der Festungsanlagen um 1800 herum wurde allmählich eingeführt, den torschluss durch die torsperre zu ersetzen, bei der die Zugänge zur Stadt auch in der Dunkelheit noch einige Stunden später sogar die ganze Nacht gegen Entrichtung einer Gebühr (torsperrgeld) aufgesperrt blieben. Die Wallanlagen dienten nach der Entfestigung nicht mehr Verteidigungszwecken, der Wall mit dem davor liegenden Stadtgraben bildete jedoch weiterhin eine Zollgrenze (Akzisegrenze), an der Stadtzölle auf eine Reihe von Waren erhoben wurde. Die alten Stadttore wurden nach und nach abgerissen und durch neue einfachere toranlagen ersetzt, die im Eisentorgitter breite Durchlassöffnungen aufwiesen und sowohl von Wachhäusern als auch den Akzisebauten flankiert wurden. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 13

14 Abb. D Teil der Millerntorwache, Wimmel, 1819 Am Rande des Millerntorplatzes, neben dem Ausgang der Parkanlagen, ist eine solche 1819 von dem Hamburger Stadtbaudirektor carl Ludwig Wimmel entworfene Wache noch heute zu sehen. Hinter einer von vier dorischen Säulen getragenen offenen, tempelartigen Vorhalle (colonnade) befinden sich in dem klassizistischen Bau noch zwei kleine Räume, das Vedettenzimmer (für die Wache) und das Zimmer für den Amtsmeister. Das nicht mehr vorhandene fast baugleiche Pendant auf der anderen Seite enthielt neben dem Polizeizimmer noch den Raum für den Einnehmer der torsperre. Nach einer Restaurierung im Jahr 2004 wurde das Gebäude mit einem Kran angehoben und wegen des starken Verkehrs auf dem Millerntordamm um einige Meter versetzt. Die geplante Nutzung durch das Museum für Hamburgische Geschichte ist bis jetzt noch nicht realisiert worden. Die torsperre behinderte zunehmend den ungestörten Verkehr von und zu den Vorstädten und beeinträchtigte die dringend notwendige Stadterweiterung außerhalb des Wallringes. Nach wachsender Ablehnung dieser einschränkenden Maßnahmen wurde, trotz des Wegfalls der nicht unbeträchtlichen Einnahmen, mit Ende des Jahres 1860 die torsperre vollständig aufgehoben. Dies führte u. a. zu einer regen Bautätigkeit im nun ausgeweiteten Stadtgebiet Der Weg zu einer Metropole des Wissens

15 1821 Botanischer Garten / Botanisches Staatsinstitut (E-8a, 8b) 1818 besetzte der Senat den Lehrstuhl für Botanik am Akademischen Gymnasium mit dem Professor für Naturlehre Johann Georg Lehmann ( ). Drei Jahre später gründete dieser den Botanischen Garten, dessen Finanzierung zunächst durch Spenden und den Verkauf von Pflanzen erfolgte. Zur Eröffnung am pflanzte Lehmann die Platane, die noch heute als lebendes Denkmal am Park-Eingang beim Dammtorbahnhof gedeiht. Diese neue Nutzung des Geländes war teil der endgültigen Umwandlung der alten Festungswälle in eine durch Parkanlagen gegliederte Bildungslandschaft erhob Hamburg den Botanischen Garten zu einem Staatsinstitut. Schon 1856 wünschte Lehmann die Errichtung eines botanischen Museums, doch erst 1883 genehmigte es die Oberschulbehörde. Zusammen mit dem Laboratorium für Warenkunde befand es sich zuerst in einigen Erdgeschossräumen des von Baudirektor Zimmermann gebauten Schul- und Museumsgebäudes vor dem Steintor heute dient es nur noch dem Museum für Kunst und Gewerbe und dann in einem alten Fachwerkgebäude am Lübecker tor. Schließlich erbaute der Hamburger Staatsarchitekt Albert Erbe in der Nordwestecke des Botanischen Garten (also gegenüber dem zehn Jahre früher errichteten Bauwerk für die Physik und chemie, vergl. Abschnitt K) ein eindrucksvolles Gebäude für die Botanischen Staatsinstitute, die 1914 aufgeteilt wurden in das Institut für allgemeine Botanik (mit Botanischem Institut und Botanischem Garten) sowie in das Institut für angewandte Botanik (mit Botanischem Museum und Laboratorium für Warenkunde). Der Garten diente neben der Forschung und Lehre auch der Bildung, denn hier lernten z. B. Hamburger Kaufleute die exotischen Pflanzen kennen, mit denen sie u. a. ihren Überseehandel betrieben. Die beiden Botanischen Institute zusammen mit dem nun ca. 10 ha großen Botanischen Garten wurden nach 1919 Bestandteile der neu gegründeten Hamburger Universität. Zu Beginn der 1980er Jahre wurden die universitären Einrichtungen der Botanik in den Stadtteil Klein Flottbek verlagert, wo auch der neue Botanische Garten entstand. Nur die öffentlich zugänglichen tropengewächshäuser, die weiter von der Universität betrieben werden, blieben hier an ihrer alten Stelle. Der 1963 zur IGA von Bernhard Hermkes ( ) geplante und heute (zusammen mit den angrenzenden Mittelmeerterrassen) unter Denkmalschutz stehende Komplex umfasst insgesamt fünf untereinander verbundene Häuser, die aus einer Glaskonstruktion bestehen, die an außen liegenden Hohlkastenprofilen aufgehängt ist, so dass die Innenräume frei von tragenden Elementen sind. Die Universität, die vorübergehend erwogen hatte, das Kunstgeschichtliche Seminar im ehemaligen Botanischen Staatsinstitut unterzubringen, trennte sich leider von dem prachtvollen Gebäude und verkaufte es 2000 an die ZEIt-Stiftung Gerd und Ebelin Bucerius, die darin eine private Hochschule unterbrachte. So nutzt nun die Bucerius Law School einen bemerkenswerten Bau, der in seinem außen an der Rotunde befindlichen Reliefschmuck immer noch einen vielfältigen Bezug zu Protagonisten der Geschichte der Naturwissenschaften in Hamburg aufweist. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 15

16 1833 Denkmal für Johann Georg Repsold, Hamburger Sternwarte (F-3a, 3b) An der Südseite des Museums für Hamburgische Geschichte (F-3a) steht auf einem von Alexis de chateauneuf ( ) entworfenem, mit einem Greifenrelief verzierten Granitsockel die Bronzebüste von Johann Georg Repsold ( ). Die Inschriften Erfindungsreich. waffnete. er. die. Wissenschaft und Bekämpfend. die. Feuersbrunst. von. Trümmern. erschlagen. weisen auf die beiden sehr divergierenden tätigkeiten Repsolds hin. Einerseits war er als Oberspritzenmeister Leiter der Hamburger Feuerwehr und starb in Ausübung dieses Berufs, andererseits war er ein begnadeter Feinmechaniker, der in seiner Werkstatt viele Instrumente zur Sternbeobachtung herstellte. Auf der Bastion Albertus, dort, wo heute die Jugendherberge Stintfang steht (F-3b), richtete Repsold seine erste Sternwarte ein. Sie wurde in der Franzosenzeit (Besetzung durch die truppen Napoleons) abgerissen. Erst 1825 gestattete der Senat einen Neubau für die Sternwarte (und eine Navigationsschule) auf der Bastion Henricus an der Stelle (N-4), wo jetzt das Museum steht. Dort wurden von Repsold sowie seinen Nachfolgern Karl Ludwig christian Rümker ( ) und dessen Sohn George Rümker ( ) in größerem Umfang Astronomie betrieben. Als man in der Hamburger Sternwarte Ende des 19. Jahrhunderts an diesem alten Standort auf dem Wall aber keine sinnvollen Messungen mehr durchführen konnte, weil das zunehmende Streulicht, Rauch, und andere industrielle Einflüsse aus dem Hafen und der Stadt zu groß geworden waren, stimmten Senat und Bürgerschaft im Jahre 1901 einer Verlegung nach Bergedorf zu, wo in den folgenden Jahren eine der zu jener Zeit größten und modernsten Sternwarten Europas entstand Zoologischer Garten (G-11) A uf das Betreiben einiger Hamburger Bürger hin, die 1860 eine Aktiengesellschaft Zoologische Gesellschaft gegründet hatten, wurde 1863 nördlich vom Botanischen Garten ein Zoologischer Garten eröffnet, der bis 1930 Bestand hatte. Die Straße An den tiergärten erinnert noch heute daran. Der erste Direktor dieses fünften deutschen Zoos war Alfred Brehm ( ), der bekannte Verfasser von Brehms tierleben. Dieser Zoo, dem heute im thüringischen Saale-Holzland-Kreis in der Brehm-Gedenkstätte ein ganzes Zimmer gewidmet ist, hatte nichts mit dem später entstandenen Hagenbecks tierpark in Stellingen zu tun, mit dem er zeitweilig in Konkurrenz stand Der Weg zu einer Metropole des Wissens

17 Abb. F, Denkmal für Repsold vor seiner Sternwarte, Lithographie von F. Meyer, Druck von Charles Fuchs, undatiert (ca. 1833), ohne Inv.Nr. Die Lithographie befindet sich im Besitz des Museums für Hamburgische Geschichte, Bildarchiv Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 17

18 Abb. H, Altbau der Hamburger Kunsthalle, Hamburger Kunsthalle (H-14) Die zur Bildungslandschaft umgewandelten Wallanlagen verdanken ihr erstes dort angesiedeltes Museum der Initiative des schon 1817 gegründeten Kunstvereins. Mit überwiegend privaten Mitteln wurde 1869 östlich der Lombardsbrücke auf der vormaligen Bastion Vincent das erste Gebäude (heute der Altbau) der Hamburger Kunsthalle von den Berliner Architekten Georg th. Schirrmacher ( ) und Hermann von der Hude ( ) errichtet. Das Äußere des Neorenaissancebaus ermöglicht schon für sich anhand der vielen an den Fassaden plastisch dargestellten Maler, Bildhauer und Architekten einen Gang durch die Kunstgeschichte, ganz zu schweigen von den Schätzen, die im Innern zusammengetragen worden sind. Maßgebliche Persönlichkeiten für die weitere Entwicklung der umfangreichen Sammlungen waren die Direktoren Alfred Lichtwark ( ) und sein Nachfolger Gustav Pauli ( ). Neben dem gezielten 18 Der Weg zu einer Metropole des Wissens

19 Ausbau der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts galt Lichtwarks größte Vorliebe der Kunst aus Hamburg. Dafür setzte er die drei Sammlungsschwerpunkte: Geschichte der Malerei in Hamburg, Hamburger Künstler des 19. Jahrhunderts und Sammlung von Bildern aus Hamburg, für die Lichtwark Künstler wie Max Liebermann und Lovis corinth nach Hamburg einlud, um hier Ansichten der Stadt zu malen wurde von Baudirektor Fritz Schumacher (nach den Vorplanungen von Lichtwark und Albert Erbe) der mit einer Fassade aus Muschelkalk versehene Neubau hinzugefügt. Seine große Rotunde mit der grün schimmernden Kuppel ist, vom Hauptbahnhof aus gesehen, der erste Blickfang der Hamburger Kunsthalle. Eine zweite Erweiterung entstand 1997 mit der von Oswald M. Ungers ( ) entworfenen Galerie der Gegenwart, dessen weißer Kubus schon vom Jungfernstieg über die Binnenalster hinweg ins Auge fällt und in starkem Kontrast zum Altbau steht, der durch eine manchmal auch für die temporäre Aufstellung von Kunstwerken genutzte Freifläche von ihm getrennt ist. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 19

20 1871 Reichsfolgebauten an der Ringstraße (J-6a, 6b, 6c, 6d) 1871 ist Hamburg Mitglied des zweiten Deutschen Reichs geworden was nach sich zog, dass nach der Gründung des Kaiserreichs eine Reihe von Reichsfolgebauten in Hamburg errichtet wurde. Zum großen teil sind sie an der Ringstraße (heute Gorch-Fock-Wall) angesiedelt, die an der Innenseite der Wallanlagen nach dem berühmten Wiener Vorbild geplant und allmählich bebaut wurde. Zu diesen Reichsfolgebauten gehören: die alte Oberpostdirektion (J-6a) der Kaiserlichen Deutschen Post mit ihren Erweiterungsbauten am Stephansplatz und Gorch-Fock-Wall (1887, sie war nicht nur für den Bereich Hamburg sondern z. B. auch für Lübeck zuständig), die Generalzolldirektion (J-6b) am Gorch-Fock-Wall (1891, Sitz der Zollverwaltung für den damals neu geschaffenen Freihafen und Sitz des Reichsbevollmächtigten für Zölle und Steuern in Hamburg), die Behörde für das Versicherungswesen (J-6c) am Gorch-Fock-Wall (1895, aufgrund der Sozialgesetzgebung Bismarcks mit Einführung der Kranken- und Rentenversicherung musste eine zugehörige Behörde geschaffen werden, in deren besonders feuersicher gebauten Kellern die Akten der Versicherten gelagert wurden), die drei Gerichte des Justizforums (J-6d) am Sievekingplatz, das Strafjustizgebäude (1882), das Ziviljustizgebäude (1903) und das gemeinsame Hanseatische Oberlandesgericht (1912) (nach der Reichsgründung 1871 wurde sowohl im Straf- als auch im Zivilrecht eine Vereinheitlichung und Neuordnung durchgeführt, die sich auch durch den Bau der neuen Gerichtsgebäude verdeutlichte). Der in die Wallanlagen hereinragende Erweiterungsbau des Ziviljustizgebäudes mit der eindrucksvollen hohen Grundbuchhalle wurde von Fritz Schumacher (vergl. unten N - Museum für Hamburgische Geschichte) entworfen Naturwissenschaftliche Staatsinstitute (Physik, chemie) (K-7) Z u den Bildungseinrichtungen, die am Wallring allmählich entstanden, gehören auch die dort angesiedelten naturwissenschaftlichen Institute (chemie, Physik, Botanik). Westlich der Jungiusstraße befinden sich heute auf einem großen Grundstück gegenüber dem Haupteingang der Hamburg-Messe die Institute für theoretische und Angewandte Physik. Den Kern der Gruppe aus Institutsbauten unterschiedlicher Epochen bildet das kurz vor 1900 errichtete Institutsgebäude Jungiusstraße 9, das um mehrere Neubauten ergänzt wurde. Im Alt Der Weg zu einer Metropole des Wissens

21 bau der physikalischen Institute waren ursprünglich die beiden großen ehemaligen Staatsinstitute für chemie und Physik unter einem Dach vereint. In den Fächern Mathematik und Physik blickte das Akademische Gymnasium seit 1613 auf eine lange tradition zurück, aber der Bereich chemie wurde bis 1837 kaum berücksichtigt. Erst Karl Bernhard Wiebel ( ), der erste Professor für dieses Fach, schuf in Hamburg ab 1839 nach dem universitären Vorbild Justus von Liebigs das älteste chemische Unterrichtslaboratorium Deutschlands wird es aus dem Verband des Akademischen Gymnasiums auch wegen seiner wirtschaftlichen Bedeutung für den Handelsort Hamburg herausgelöst und mit weitreichenden staatlichen Kontrollfunktionen als chemisches Staatslaboratorium zu Hamburg neu gestaltet. Inhaber des Lehrstuhls für Physik und Mathematik am Akademischen Gymnasium war von 1629 bis 1657 der auch als Philosoph hervorgetretene Joachim Jungius ( ), nach dem die Straße, an der die Institute errichtet wurden, 1898 benannt wurde. Nachdem die Physik zunächst nur theoretisch unterrichtet wurde, entstand durch Schenkungen und Ankäufe allmählich eine physikalische Sammlung, die auch praktische Unterweisung erlaubte. Der tatkraft des Juristen und Senators Gustav Heinrich Kirchenpauer ( ) ist es zu verdanken, dass 1885 der Senat und die Bürgerschaft beschlossen, das bisherige Physikalische Kabinett des Akademischen Gymnasiums zu einem eigenständigen, modernen Anforderungen genügenden Physikalischen Staats-Laboratorium umzuwandeln. Abb. K, Gedenktafel für Otto Stern, Initiative: Patriotische Gesellschaft von 1765 Den Direktoren beider Staatslaboratorien gelang es nach langen Mühen Ende des 19. Jahrhunderts, einen gemeinsamen Bau für beide Institute errichten zu lassen. Ab 1893 erarbeiteten der Baudirektor carl Joh. chr. Zimmermann ( ) sowie der Oberingenieur Franz Andreas Meyer ( ) Pläne für den Neubau. Im Mittelteil lag der gemeinsame große Hörsaal, der westliche Flügel war für die Physik vorgesehen, der östliche für die chemie. Daneben wurde gleichzeitig ein Haus für das Hygienische Institut erstellt, dessen Arbeiten eng mit denen im chemischen Laboratorium verwandt waren und daher eine Nachbarschaft wünschenswert machten. Auf dem Gelände befand sich auch ein weiteres Institut, die 1903 dem Staat von dem Hamburger Kaufmann Richard Schütt geschenkte Hauptstation für die Erdbebenforschung, die dort bis zu ihrer kriegsbedingten Zerstörung im Jahr 1942 mit einem erschütterungsfrei installierten Wiechertschen Horizontal- und Vertikalseismographen penibel die Registration von Erdbebenwellen durchführte. Nach dem zweiten Weltkrieg zog die Universität Hamburg mit diesen geophysikalischen Forschungseinrichtungen in ehemalige Flakbunker, die in einen Wald bei Heimfeld am südlichen Rand von Hamburg standen. Nach Fertigstellung der Autobahn A 7 in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft wurde wegen der verkehrsbedingten Erschütterungen ein weiterer Betrieb der Erdbebenstation auch dort sinnlos. Die Messungen werden seither in den Kalkhöhlen von Bad Segeberg durchgeführt. Der Name des nach 1945 gebauten, neuen großen Hörsaals und eine Gedenkplatte erinnern an den ersten Direktor des Instituts für physikalische chemie, Prof. Otto Stern ( ), der dort bis 1933 tätig war und danach von den Nationalsozialisten vertrieben wurde erhielt er den Physik-Nobelpreis für in Hamburg begonnene Entwicklung der Molekularstrahl-Methode und die Entdeckung des magnetischen Moments des Protons. Ein weiterer Physik-Nobelpreisträger (1945), der von in Hamburg lehrte, war Wolfgang Pauli ( ). Er war nicht nur fachlich mit Stern befreundet, wie sein Ausspruch belegt: Als ich nach Hamburg kam, wechselte ich unter dem Einfluss von Stern direkt vom Mineralwasser zum champagner. Nach Pauli benannt ist jetzt der alte Zentral-Hörsaal des von den Wallanlagen aus weithin sichtbaren, mit einem Schmuckband aus rötlichen und gelben Ziegeln verzierten, nun mehr als hundert Jahre alten Backstein-Gebäudes, das bis heute weitgehend seine ursprüngliche Ansicht beibehalten hat. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 21

22 1903 Kaiser-Wilhelm-Denkmal (L-5) Nach dem tod Kaiser Wilhelm I. im Jahr 1888 setzte im ganzen Deutschen Reich eine wahre Flut von Denkmalbauten, die ihn würdigen sollten, ein. Auch Hamburg wollte ein solches Denkmal haben, nach Ablehnung eines Entwurf von Fritz Schaper und nach anderen Verzögerungen kam es aber erst 1903 zur Aufstellung eines von Johannes Schilling ( ) entworfenen Reiterstandbildes des alten Kaisers auf dem Rathausmarkt. Nach den Vorschlägen von Ernst Barlach und carl Garbers gestaltete Schilling auch das Umfeld des Denkmals, er entwarf dazu vier Assistenzfiguren, die die friedlichen Errungenschaften der Reichsgründung für die Hamburger Betrachter nach einer Schrift Schillings so verdeutlichten: Das einheitliche Reichsgesetz wird durch eine weib liche Gestalt verkörpert. Sie hält das Reichszepter in der Linken, das Gesetzbuch, aus dem eine jugendliche Richterin Recht spricht, in der rechten Hand. Die außer Kraft gesetzten Gesetzbücher der einzelnen Staaten werden durch einen Knaben neben ihr aufeinandergeschichtet. Abb. L, Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Assistenzfigurengruppe Weltverkehr, Schilling 1903 Das einheitliche Maß- und Münzwesen wird durch den Münzmeister dargestellt, der, auf die Münzpresse gelehnt, einem jungen Mädchen die neuen Reichsmünzen erklärt; ein Knabe neben ihm misst seinen Fuß an dem neu eingeführten Meter. Das Invaliditäts- und Altersversorgungsgesetz wird durch eine Frau aus dem Volke versinnbildlicht, die von dem jugendlichen Arbeiter dessen Beitrag fordert, während sie einem alten Manne Nahrung und eine wärmende Hülle darbietet. Die letzte Gruppe ist dem Weltverkehr gewidmet: Ein Jüngling, zur Reise um die Welt bereit, deren Symbol den Globus er noch in der Hand hält, lässt sich von einem kleinen Mädchen zeigen, wohin der Brief, den sie ihm anvertrauen will, geschickt werden soll. Ein kleiner Knabe ruft durch das telephon seinen größeren Gespielen auf der anderen Seite etwas Heiteres zu. Das Denkmal blieb nur bis 1930 auf dem Rathausmarkt stehen, der Oberbaudirektor Fritz Schumacher sorgte dafür, dass es dort verschwand und der Platz wieder seine ursprüngliche Gestalt bekam. Das Reiterstandbild zierte nach seinem Abschied vom Rathausmarkt auf einem vereinfachten Sockel nacheinander an verschieden Stellen das Justizforum am Sievekingplatz. Heute steht es in den Wallanlagen unterhalb des Ziviljustizgebäudes. Auch die zwischenzeitlich eingemotteten vier Assistenzfiguren haben dort, etwas zufällig verteilt, wieder ihren öffentlichen Platz gefunden Der Weg zu einer Metropole des Wissens

23 1906 Bismarck-Denkmal auf Bastion casparus (M-1) Auf der ehemaligen Bastion casparus der Wallanlagen steht an der Helgoländer Allee seit über hundert Jahren nahe am Hafen und über ihn hinwegblickend das größte Denkmal Hamburgs, das Bismarck-Denkmal. Eine Kombination aus einem riesigen Rundsockel als Unterbau (Architekt: Emil Schaudt [ ]) und der darauf platzierten fast 15 m hohen eigentlichen Figur (Bildhauer: Hugo Lederer [ ]) bekam bei einem Wettbewerb den ersten Preis und wurde 1906 realisiert. Seitdem ist das aus Schwarzwälder Granitblöcken angefertigte, mit seinem 10 m langen Reichs-Schwert an eine Rolandsfigur erinnernde Ergebnis des damaligen Bismarck-Kults eines der Wahrzeichen der Stadt geworden. Weniger bekannt ist, das sich im Innern des von acht Jünglingen (die acht deutsche Volksstämme repräsentieren sollen) umgebenen Sockels große Hohlräume befinden, die im 2. Weltkrieg zu Luftschutzbunkern ausgebaut wurden Museum für Hamburgische Geschichte auf der Bastion Henricus (N-4) und Fritz Schumacher Die Ecke der Bastion Henricus in seinem Grundriss dominant aufnehmend, steht dort auf dem ehemaligen Gelände der Sternwarte am Holstenwall seit 1923 der von dem berühmten Hamburger Stadtbaumeister Fritz Schumacher entworfene eindrucksvolle rote Backsteinbau des Museums für Hamburgische Geschichte. Das Museum sammelt und zeigt Exponate, die den Zeitraum von den Anfängen Hamburgs bis zur Gegenwart abdecken. Viele Hamburger Spolien (Bauteile und Überreste aus früheren, abgerissenen Bauten) sind von Schumacher innen und außen eingegliedert worden, so z. B. das Südportal (1604) der beim großen Hamburger Brand im Jahr 1842 zerstörten alten Petrikirche oder die steinernen Kaiserstatuen (1649), die die Fassade des alten Hamburger Rathauses an der trostbrücke schmückten. In die Wallanlagen integriert ist der Garten des Museums, in dem sich ebenfalls Ausstellungsstücke befinden, so z. B. Reste des Kugeldenkmals (1878), das mit seinen Kanonenkugeln an die Drangsale der Franzosenzeit und den nachfolgenden Befreiungskrieg zu Beginn des 19. Jahrhunderts erinnern sollte. Der Architekt und Stadtplaner Fritz Schumacher (1869 geboren in Bremen, 1947 gestorben in Hamburg), der dieses Museumsgebäude geplant hat, war nach seinem Studium der Architektur über Zwischenstationen in München und Leipzig ab 1899 zehn Jahre lang als Professor an der th Dresden tätig. Seit 1909 leitete er in Hamburg als Baudirektor das Hamburger Hochbauwesen und nahm damit prägenden Einfluss auf die Gesamtgestalt dieser Stadt. Zahlreiche Hamburger Staatsgebäude meist als Backsteinbauten ausgeführt - sind von ihm entworfen worden, so z. B. die Oberschulbehörde in der Dammtorstraße und die Finanzbehörde am Gänsemarkt (beide nicht weit von den Wallanlagen entfernt), das tropeninstitut, die Davidwache auf der Reeperbahn, das Johanneum und die Badeanstalt Eppendorf (mit integriertem Standesamt). Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 23

24 Nach einem Zwischenspiel in Köln (der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer hatte sich 1920 bis 1923 Schumacher von Hamburg ausgeliehen, damit er dort die Umgestaltung des inneren Rayons der alten Kölner Festungsanlagen planen und durchführen sowie einen Generalsiedlungsplan für die Stadt am Rhein entwerfen konnte) kehrte Schumacher 1923 nach Hamburg zurück. Er wurde nun als Oberbaudirektor für die gesamte Hamburger Stadtplanung und Stadtentwicklung verantwortlich und füllte dieses Amt unangefochten, ideenreich und mit großem Einfluss aus. Die Großstadt mit all ihren Facetten war sein Generalthema, was sich nicht nur in zahlreichen Schulbauten, den Bebauungsplänen für die Jarrestadt und Dulsberg oder der Entwicklung neuer Wohnungsgrundrisse für Arbeiterwohnungen zeigte, sondern auch die Planung Hamburger Grünanlagen wie des Stadtparks oder die Gestaltung des Alsterlaufs einschloss wurde Fritz Schumacher zwangsweise pensioniert, er widmete sich aber danach bis zu seinem tod mit Vorträgen und vielen Büchern weiterhin der Architektur und Stadtplanung. Von seinen fast 150 Staatsbauten für Hamburg stehen heute noch gut einhundert an vielen markanten Stellen der Stadt, ziehen das Augenmerk der Besucher auf sich und dienen weiter öffentlichen Aufgaben Bunker und trümmerschutt (M-12) Ein knappes Jahr vor Ende des zweiten Weltkrieges wurde 1944 unter dem heute zur Bucerius Law School gehörenden Gelände des Botanischen Gartens mit der Anlage eines Luftschutzbunkers begonnen, der in einem weit verzweigten Stollensystem Platz für etwa viertausend Personen bieten sollte. Aus der nach dem Krieg dort beabsichtigten championzucht durch das Botanische Institut wurde wegen der zunehmenden Korrosion der Bunkerräume jedoch nichts. Nachdem immer mehr Wände eingestürzt waren, wurde die Einrichtung zugemauert zwei der ehemaligen Eingänge sind noch zu sehen. Nach den Bombardierungen im zweiten Weltkrieg fiel in der Innenstadt viel trümmerschutt an, der zum teil in den Wallanlagen abgelagert wurde und an vielen Stellen zu einer starken Nivellierung des Geländes führte. Die ursprünglichen Höhenunterschiede zwischen Wall und Stadtgraben lassen sich noch am besten am Wasserknie beim Stephansplatz erahnen. Zum Autor: Jörg Beleites war Koordinator am charlotte- Paulsen-Gymnasium in Hamburg und unterrichtete die Fächer Mathematik, Physik und Informatik. Seit seiner Pensionierung bietet er offene Stadtrundgänge in Hamburg mit unterschiedlichen themenschwerpunkten an Der Weg zu einer Metropole des Wissens

25 Abb. Z Lageplan der im Text besprochenen Objekte Literaturauswahl: Hermann Hipp: Freie und Hansestadt Hamburg (DuMont Kunst-Reiseführer), Köln 1989 Franklin Kopitzsch / Daniel Tilgner (Hrsgb.): Hamburg-Lexikon, Hamburg 1998 Volker Plagemann: Vaterstadt, Vaterland..., Denkmäler in Hamburg, Hamburg 1986 Karl-Klaus Weber: Johan van Valckenburgh, Köln 1995 Bildnachweis: Abb. 0, Historische Karte Hamburgum von Jan Jansson, Amsterdam 1657 Die Karte befindet sich im Besitz der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Signatur Kt H 27 Abb. F, Denkmal für Repsold vor seiner Sternwarte, Lithographie von F. Meyer, Druck von charles Fuchs, undatiert (ca. 1833), ohne Inv.Nr,. Die Lithographie befindet sich im Besitz des Museums für Hamburgische Geschichte, Bildarchiv MNU dankt beiden Institutionen für die Abdruckerlaubnis. alle übrigen Fotos: Bildarchiv Jörg Beleites. Hinweis: Im Rahmen des Exkursionsprogramms des MNU-Kongresses Hamburg 2013 bietet der Autor mehrfach einen Spaziergang durch die Wallanlagen an und erläutert die hier aufgeführten Objekte an Ort und Stelle. Anmeldung zu den Führungen bitte online oder kurzfristig über das tagungsbüro. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 25

26 Von der Hammaburg zur Metropolregion Ein Gang durch die Geschichte Hamburgs FRANKLIN KOPItZScH 26 Der Weg zu einer Metropole des Wissens

27 Die Freie und Hansestadt Hamburg ist neben Berlin und Bremen einer der Stadtstaaten in der Bundesrepublik Deutschland. Mit 1,8 Millionen Einwohnern (2011) ist Hamburg nach Berlin die zweitgrößte deutsche Stadt. Hamburg, 17 Kreise in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg sowie die kreisfreien Städte Hansestadt Lübeck und Neumünster bilden die Metropolregion Hamburg, in der rund 5 Millionen Menschen leben. Die Umlandverflechtungen schließen die mit Hamburg seit Jahrhunderten eng verbundene Hansestadt Lübeck und das westliche Mecklenburg ein. Die deutsche Wiedervereinigung und das Zusammenwachsen Europas haben Hamburg sein traditionelles Hinterland zurückgegeben, die Elbregionen bis nach tschechien und den gesamten Ostseeraum. Mit 98 konsularischen Vertretungen ist Hamburg größter Konsularstandort Europas und nach Hongkong und New York der drittgrößte der Welt. Unter den größten containerhäfen der Welt steht Hamburg an fünfzehnter Stelle. 8,4 % aller Einfuhren und 3,7 % der Ausfuhren der Bundesrepublik werden über Hamburg abgewickelt. Hamburg gehört zu den großen Zentren der Medienwirtschaft, der Informationstechnologie und des Luft- und Raumfahrzeugbaus in Deutschland. Mit über Studierenden (Wintersemester 2010/2011) in 20 Hochschulen ist die Freie und Hansestadt Hamburg auch ein bedeutender Standort der Wissenschaft und Forschung. Archäologische Funde belegen, dass der Hamburger Raum seit der Älteren Steinzeit ( v. chr.) besiedelt ist. Grabungen auf dem Domplatz von 1980 bis 1987 haben ergeben, dass die Sachsen im 7., spätestens im 8. Jahrhundert eine Befestigungsanlage auf der von Osten in die Alsterniederung hineinragenden, bis zu fünfzehn Meter hohen Geestzunge errichteten. Hier bot die günstige Lage den ersten Anwohnern Schutz vor dem Wasser von Alster, Bille und Elbe, erlaubte Landwirtschaft, Fischfang und Handel. Im frühen 9. Jahrhundert eroberten die Abotriten (auch: Obodriten), ein slawischer Stamm, diesen Platz. Bald darauf nahmen ihn die unter Karl dem Großen nach Norden vordringenden Franken ein und erbauten die Hammaburg. Das altsächsische Wort Ham für Ufer, Gelände am Fluss, Sumpf gab der Burg den Namen. Mit und neben der Abb. links: Johann Georg Büsch, Porträt und Abbildung seines Denkmals von 1801, das 1984 in der Grünanlage zwischen der Edmund-Siemers-Allee und der Rothenbaumchaussee am Eingang zum Universitätsviertel seinen heutigen Platz gefunden hat. Kupferstich nach einer Vorlage von Johann Renatus Lüderitz, gestochen von Johann Joachim Faber. Abgedruckt in: 165 Jahre Patriotische Gesellschaft. Ein Hamburgisches Jahrbuch Hamburg 1930, Tafel I. Burg entwickelte sich eine Handwerker- und Kaufmannssiedlung, ein erster Hafen wurde angelegt. Im Jahr 831 errichtete dann Kaiser Ludwig der Fromme das Bistum Hamburg; Ansgar, ein mit der Mission im Norden beauftragter Benediktinermönch aus dem Kloster corvey im Weserbergland, wurde erster Bischof der neuen Diözese und ließ einen Dom erbauen. Papst Gregor IV. erhob Hamburg zum Erzbistum. 845 überfielen die Wikinger den Ort und zerstörten Burg und Kirche. Daraufhin wurde das Erzbistum Hamburg mit dem Bistum Bremen vereinigt. Auch Ansgar zog an die Weser. Die Bremer Erzbischöfe blieben Herren über Hamburg, das sich als Markt und Hafen weiterentwickelte, mehrfach von den Abotriten zerstört und immer wieder aufgebaut und befestigt wurde. Auf der anderen Seite der Alster erbauten die sächsischen Billungerherzöge zur Grenzsicherung des deutschen Reiches gegen die Slawen im 11. Jahrhundert die Alsterburg und die Neue Burg. Nachfolger der Billunger wurden die an der mittleren Weser beheimateten Grafen von Schauenburg, die der Sachsenherzog Lothar von Supplinburg 1111 mit Holstein und Stormarn belehnt hatte. Im 12. Jahrhundert begann Hamburg städtischen charakter anzunehmen, erhielt ein eigenes Domkapitel neben dem zu Bremen, die Bevölkerung wuchs, der Handel nahm zu. Gegenüber der erzbischöflichen Altstadt entstand unter dem Grafen Adolf III. von Schauenburg 1188 die Neustadt. Ein Jahr später erwirkte ihr Landesherr von Kaiser Friedrich I. Barbarossa einen Freibrief, von dem nur eine um 1265 von Hamburgern selbst gefälschte Urkunde überliefert ist. Darin wurde den Bürgern der Neustadt freie Schifffahrt auf der Elbe von der Mündung bis nach Hamburg gewährt. Hamburg geriet zeitweise unter den Einfluss des Sachsenherzogs Heinrichs des Löwen und des dänischen Königs. In diesen bewegten Jahren vor und nach 1200 wuchsen Alt- und Neustadt zu einer Gesamtgemeinde zusammen, 1228 trat der Bremer Erzbischof seine Rechte als Stadtherr der Altstadt an die Schauenburger ab schlossen Hamburg und Lübeck ein Bündnis zur Sicherung der Verkehrswege zwischen Elbe und trave. Hamburg wurde zu einem wichtigen Mitglied der Hanse, zum Umschlagplatz zwischen Nord- und Ostsee. Ende des 14. Jahrhunderts kam als weitere Verbindung zwischen den Städten der von Lauenburg nach Lübeck führende Stecknitzkanal hinzu; ein Kanalprojekt zwischen Oberalster, Beste und trave scheiterte im 16. Jahrhundert. Ein eigenes Landgebiet, dessen Bewohner Untertanen der Stadt waren, entstand. Der Erwerb der Insel Neuwerk um 1300 und des Amtes Ritzebüttel, des heutigen cuxhaven, 1394 sicherte die Kontrolle über die Elbmündung, 1420 eroberten Ham- Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 27

28 burg und Lübeck Bergedorf und die Vierlande, regierten und verwalteten das beiderstädtische Gebiet bis 1867 gemeinsam, ein ungewöhnlich langes und erfolgreiches Kondominium. Lebten um 1200 etwa 1000 bis 1300 Menschen in der Alt- und Neustadt, so waren es um 1300 in der Gesamtstadt bereits rund 4000 bis starben die Schauenburger aus, Holstein das anders als Schleswig zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte kam in Personalunion an das Königreich Dänemark. Die dänischen Könige betrachteten Hamburg als holsteinische Stadt. Seit dem 15. Jahrhundert erhoben auch Kaiser und Reich Ansprüche auf Hamburg als eine der Reichstädte. Erst 1768, mit dem Gottorper Vergleich, endeten diese Auseinandersetzungen. Dänemark erkannte Hamburg als Reichsstadt an und Hamburgs Vertreter konnte seinen Platz im Reichstagssaal des Rathauses zu Regensburg einnehmen. Unter den 51 verbliebenen Reichsstädten im Alten Reich war Hamburg mit Abstand die größte. Anfang des 16. Jahrhunderts hatte Hamburg rund Einwohner. Die Reformation führte bis 1529 zu einer kirchlichen und politischen Neugestaltung. Hamburg wurde zu einer gut lutherischen Stadt und die Mitsprache der Bürger, die sich schon im 15. Jahrhundert vom sich selbst ergänzenden Rat wichtige Rechte erkämpft hatten, wurde verankert. Die Grundeigentümer, die Erbgesessenen Bürger, bildeten die Bürgerschaft. Ausgehend von den mittlerweile vier Kirchspielen St. Petri, St. Nikolai, St. Katharinen, St. Jacobi entstanden die bürgerlichen Kollegien der Oberalten, der Achtundvierziger und der Hundertvierundvierziger; 1563 gelang den Bürgern ein weiterer Schritt zur wirksamen Mitbestimmung: sie übernahmen die Kämmerei und damit die Verantwortung für die Finanzen der Stadt Hamburg. Nicht minder wichtig als die Neuordnung von Verfassung und Verwaltung wurde für die Stadtentwicklung die Aufnahme von Zuwanderern lutherischer und anderer Konfession: von calvinisten und täufern aus den Niederlanden, von Anglikanern und Puritanern aus England, von portugiesischen und deutschen Juden. Diese vom Rat und der Kaufmannschaft gegen mancherlei Bedenken seitens der lutherischen Orthodoxie und teilen der Bürgerschaft durchgesetzte Offenheit gegenüber Fremden wurde neben der Neutralität, die in Kriegs- und Krisenzeiten den ungestörten Fortgang des Handels garantieren sollte, zu einem Grundzug hamburgischer Politik in der frühen Neuzeit. Die Aufnahme der Merchant Adventurers, englischer Kaufleute, im Jahre 1567 (endgültig 1611) gehört zu den markanten Daten dieser Epoche wie die Gründung der Börse 1558 und der Bank Neben Hamburg entwickelte sich Altona zunächst unter schauenburgischer, seit 1640 unter dänischer Herrschaft zu einer Freistätte des Glaubens und der Gewerbe erhielt der Ort Stadtrechte, im 18. Jahrhundert wurde er zur zweitgrößten Stadt im dänischen Gesamtstaat nach Kopenhagen. Im Zeitalter der Aufklärung kam es in Altona zu christlich-jüdischen Begegnungen im Geiste Gotthold Ephraim Lessings und Moses Mendelssohns, wirkten Juden in den Aufklärungssozietäten mit, öffnete sich das 1738 gegründete Altonaer Gymnasium, das christianeum, auch jüdischen Schülern. Die Altonaer Gelehrtenschule, die anfangs auch ein Akademisches Gymnasium war, besuchten der Philosoph Salomon Maimon, der Schriftsteller Ludolf Wienbarg, der Historiker theodor Mommsen, der Architekt und Designer Peter Behrens und der Mathematiker Hermann Weyl. Um 1600 hatte Hamburg mit rund Einwohnern Lübeck deutlich überholt, im Laufe des 17. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung auf rund Einwohner an. Für einige Zeit war Hamburg die größte Stadt im Alten Reich, bis es von Wien und Berlin übertroffen wurde. Die von dem Niederländer Johan van Valckenburgh entworfene neue Befestigung der Stadt, die im frühen 17. Jahrhundert errichtet, im Osten um das Neue Werk und 1682 im Nordwesten um die Sternschanze erweitert wurde, war im Zeitalter des Dreißigjährigen Krieges die Garantie hamburgischer Eigenständigkeit und wachsender wirtschaftlicher Bedeutung. Die neue Festungsanlage bot im Westen Raum für ein fünftes Kirchspiel, St. Michaelis, 1685 traten zu den zwölf Oberalten drei Vertreter des neuen Kirchspiels hinzu, die Achtundvierziger erweiterten sich zu den Sechzigern, die Hundertvierundvierziger zu den Hundertachtzigern. Im ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhundert bestimmten heftige Kämpfe zwischen Rat und Bürgerschaft das politische Leben der Stadt. Erst als Kaiser und Reich eingriffen, wurde mit dem Hauptrezeß von 1712 eine neue, weitgehend auf dem Langen Rezeß von 1529 beruhende Grundlage geschaffen, allerdings erhielten nur die wohlhabenderen der Erbgesessenen Bürger Zugang zur Bürgerschaft, wohl nicht mehr als 1000 bis 2000 Bewohner der Stadt. Seit dem 17., vor allem im 18. Jahrhundert wurde Hamburg auch zu einem weithin ausstrahlenden kulturellen Zentrum wurde das Akademische Gymnasium gegründet, das aufbauend auf der 1529 geschaffenen Gelehrtenschule des Johanneums auf den Universitäts Der Weg zu einer Metropole des Wissens

29 besuch vorbereitete. Bis 1883 besuchten über 3000 Studenten diese Lehranstalt, zu deren wirkungsreichsten Professoren Joachim Jungius und Hermann Samuel Reimarus gehörten. Bereits 1618 erschien hier eine Zeitung, der in Hamburg, Altona, Schiffbek (heute ein teil von Billstedt) und Wandsbek weitere Gazetten folgen sollten. Der Patriot, die von 1724 bis 1726 veröffentlichte bedeutendste deutsche Moralische Wochenschrift, verkündete Die Botschaft der tugend (Wolfgang Martens), plädierte für die teilhabe der Frauen am Prozess der Aufklärung und für die aktive Mitgestaltung des Gemeinwesens durch die dazu berechtigten Bürger. Zur Zeit der Französischen Revolution erreichte der Hamburgische unpartheyische correspondent, Deutschlands führende Zeitung, Auflagen von bis Exemplaren. Neben Halle/ Leipzig und Zürich wurde Hamburg zu einem Zentrum der Aufklärung, die sich hier in seltener Konsequenz von einer wissenschaftlich-literarischen Richtung über eine breite literarisch-publizistische Strömung zu einer nahezu alle Lebensbereiche erfassenden gemeinnützig-praktischen Reformbewegung entwickelte, getragen von neuen Organisationen wie wissenschaftlichen und literarischen Sozietäten, Freimaurerlogen (seit 1737), Lesegesellschaften, Klubs und Fachvereinen gründeten Hamburger Rechenmeister die Kunst-Rechnungs-Liebende Societät, aus der die noch heute bestehende Mathematische Gesellschaft hervorgegangen ist. Die 1765 gegründete, ebenfalls noch immer aktive Patriotische Gesellschaft (Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe) wurde zum Mittelpunkt und Motor vieler Reformbestrebungen. Mit der ersten Sparkasse der Welt 1778 und der Armenanstalt von 1788, die auf den Prinzipien Hilfe zur Selbsthilfe und Arbeit statt Almosen beruhte, gelangen weithin beachtete Sozialreformen. Ein Repräsentant dieser gemeinnützig-patriotischen Reformbewegung war der Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Johann Georg Büsch, der sich als Professor am Akademischen Gymnasium, als Leiter der Handelsakademie, als Initiator des öffentlichen Vorlesungswesens, als Mitgründer der Patriotischen Gesellschaft, als vielseitiger Schriftsteller und Publizist sowie mit Friedrich Gottlieb Klopstock als Gründer einer von Hamburger Frauen getragenen und geprägten Lesegesellschaft für das Gemeinwesen einsetzte entstand als Selbsthilfeverein von Lehrern die Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens, der heutige Landesverband Hamburg der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Im 19. Jahrhundert kamen mit Johann Hinrich Wicherns Rauhem Haus und seinem Wirken für die Innere Mission, mit Amalie Sievekings Weiblichem Verein für Armen- und Krankenpflege und mit Heinrich Matthias Sengelmanns Alsterdorfer Anstalten für geistig behinderte Menschen wichtige Impulse der Diakonie aus Hamburg. Im weltbewegenden und weltverändernden Jahr 1789 schrieb der dänische Schriftsteller Jens Baggesen: Hamburg ist nicht der tempel der Musen, es ist ihre Herberge, und die Grazien wohnen dort nicht, sie logieren. Die Zahl der Logisgäste, von denen manche zu Bürgern wurden, ist groß von Barthold Heinrich Brockes und Friedrich von Hagedorn, von Joachim Jungius und Hermann Samuel Reimarus, von Gotthold Ephraim Lessing und Friedrich Gottlieb Klopstock, von Friedrich Ludwig Schröder, Heinrich Heine und Friedrich Hebbel bis zu Gustaf Gründgens, Ida Ehre und Jürgen Flimm, Hans Erich Nossack, Hubert Fichte und Siegfried Lenz. Die hamburgischen Handelsbeziehungen wurden seit dem 16. Jahrhundert stetig erweitert. Im folgenden Säkulum eröffneten sich Fluss- und Kanalverbindungen zur Oberlausitz und nach Schlesien, im 18. Jahrhundert war lange Frankreich, gegen Ende dann England der wichtigste Handelspartner. Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Karibischen Inseln, dann Lateinamerika, Afrika, Asien und Australien kamen im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert hinzu. Über Hamburg gelangten Kolonialwaren wie Kaffee, Kakao, tee und Zucker nach Deutschland. Kaffeehäuser (seit 1677), die Oper (seit 1678), ein Schauspielhaus mit eigenem Ensemble (seit 1765), Konzerte, Salons und teetische, Landhäuser mit Gärten und Parks wurden zu Orten des geselligen Umgangs, des öffentlichen Diskurses und der Freizeitgestaltung. In den politischen Kämpfen der Revolutionszeit und der Ära Napoleons wurde es für Hamburg immer schwieriger, die Neutralität zu bewahren. Zwar brachte der Reichsdeputationshauptschluss 1803 mit dem Dom, der einst dem Erzbistum und Herzogtum Bremen, dann Schweden und dem mit Großbritannien in Personalunion verbundenen Kurhannover unterstand, einen Zugewinn, doch ließen die Hamburger den ehrwürdigen Bau wegen vermeintlicher Baufälligkeit im Zeitraum von 1804 bis 1807 abreißen besetzten die Franzosen die Stadt und gliederten sie 1811 ihrem Empire ein, das nun bis travemünde reichte. Die trennung von Justiz und Verwaltung, die Gleichstellung aller Bürger, unabhängig von ihrem Glauben, auch der Juden, Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 29

30 wurden verwirklicht. Im März 1813 befreiten russische truppen die Stadt, doch im Mai kehrten die Franzosen zurück. Das folgende Jahr hat das Bild der Franzosenzeit für lange Zeit bestimmt, den Modernisierungsschub in den Hintergrund treten lassen. Hamburg wurde wieder zur Festung ausgebaut; wer sich nicht für ein halbes Jahr verproviantieren konnte, musste um die Jahreswende die Stadt verlassen. Rund Menschen zogen fort, 1100 kamen um. Die alte Ordnung wurde 1814/15 weitgehend wiederhergestellt. Reformierte, Katholiken und Mennoniten erhielten weitere Rechte, doch die Juden verloren die Gleichberechtigung wieder und erhielten sie erst 1849 von neuem. Der Große Brand zerstörte im Mai 1842 ein Drittel der inneren Stadt und legte Mängel der hergebrachten Verfassung und Verwaltung bloß. Eine breite Reformdebatte setzte ein, doch die Revolution scheiterte 1848/49 mit dem Versuch einer Neuordnung, die erst 1859/60 gelang. Bis 1918 gab es nun in der Bürgerschaft Abgeordnete, die aus allgemeinen Wahlen hervorgegangen waren, und besondere Vertreter der Notabeln (der Honoratioren) und der Grundeigentümer. Frauen konnten erst 1919 wählen. Seit dem Vormärz, seit dem Wirken der freisinnigen Frauen charlotte Paulsen, Johanna Goldschmidt und Emilie Wüstenfeld hatten sich Hamburger Vertreterinnen der bürgerlichen, später auch der proletarischen Frauenbewegung zunächst für den Zugang zur Bildung und zu qualifizierter Berufstätigkeit, dann auch für das Frauenwahlrecht eingesetzt. Im halben Jahrhundert zwischen 1860 und 1914 wurde Hamburg zur Weltstadt. Lebten 1860 rund Menschen in der Stadt, so waren es vor dem Ersten Weltkrieg mehr als eine Million. Zum Jahreswechsel 1860/61 entfiel die torsperre; die Gewerbefreiheit, die trennung von Justiz und Verwaltung, von Staat und Kirche sowie von Kirche und Schule waren in der Folge wichtige Modernisierungsschritte. Die Integration in das Kaiserreich von 1871, abgeschlossen mit dem Zollanschluss 1888, beförderte Handel und Industrie. Für die Anlage des Freihafens und den Bau der Speicherstadt mussten Hamburger weichen. Wenige Jahre später folgte ein weiterer tiefgreifender Einschnitt: 1892 forderte die choleraepidemie über 8600 tote. Es bedurfte dieses traurigen Fanals, um die Führungsschichten der Stadt zur längst überfälligen Sanierung der Gängeviertel und zur woanders schon selbstverständlichen Versorgung der Einwohner mit den elementaren Grundbedürfnissen der Hygiene zu bewegen. In kurzer Zeit entstand eine moderne Leistungsverwaltung. Zukunftsin- vestitionen wurden in großem Stil getätigt: der Bau des Hauptbahnhofs 1906, der Alte Elbtunnel von 1911, die Ringlinie der U- und Hochbahn 1912, der Durchbruch der 1909 eingeweihten Mönckebergstraße, die Anfänge des Geschäftsund Kontorhausviertels, die Förderung des Schulwesens und der Wissenschaftlichen Anstalten, zu denen auch die Hamburger Sternwarte gehörte, die seit 1912 auf dem Gojenberg in Bergedorf ihren Standort hat. Die lange tradition der Astronomie im Hamburger Raum begann 1597/98 mit dem Aufenthalt von tycho Brahe auf dem Gut Wandsbek. Seit dem Bau der Eisenbahn nach Bergedorf 1842 hatte sich die Stadt zu einem Verkehrsknotenpunkt im Schienennetz entwickelt, seit 1846 war Berlin erreichbar, seit 1865 Lübeck. Von Altona fuhr 1844 der erste Zug nach Kiel, von Harburg 1847 nach celle und Hannover, 1874 nach Bremen, 1881 nach cuxhaven. Die Verbindungsbahn zwischen Altona und Hamburg (1866) und der Brückenschlag über die Norder- und Süderelbe (1872) verknüpften die Bahnstrecken nahm der Flughafen seinen Betrieb auf. Hamburg wurde zum drittgrößten Hafen der Welt nach New York und London, zur zweitgrößten deutschen Industriestadt nach Berlin, die HAPAG (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft) erreichte unter Albert Ballin den ersten Rang unter den Reedereien der Welt. Mit der Industrialisierung, die in Harburg und Ottensen einsetzte, dann Hamburg, Altona, Wandsbek und Wilhelmsburg erreichte, wurde der Großraum Hamburg zu einer der frühen Hochburgen der Arbeiterbewegung, der Sozialdemokratie, der Gewerkschaften und der Genossenschaften. Jahrzehntelang vertrat August Bebel Hamburg im Reichstag. Mit dem Hafenarbeiterstreik erlebte die Stadt 1896/97 den bis dahin heftigsten Arbeitskampf in Deutschland. In den Jahren 1901 und 1904 wurden die ersten Sozialdemokraten in die Bürgerschaft gewählt. Weite teile des Bürgertums suchten 1906 vor der roten Flut Rettung in einem Klassenwahlrecht für die allgemeinen Wahlen zur Bürgerschaft, nur die Sozialliberalen widersetzten sich. Mit ihnen verband sich 1918/19 die Sozialdemokratie. Ihr Bündnis prägte zunächst die Jahre der Weimarer Republik wurde die Universität gegründet, für die sich Senator und Bürgermeister Werner von Melle lange vergebens eingesetzt hatte. Mit ihr entstand die Volkshochschule. Beachtliche Schulreformen wurden begonnen; bereits im Kaiserreich war Hamburg zu einem der Zentren der Reformpädagogik geworden. Hamburgs Bau- und Oberbaudirektor Fritz Schu Der Weg zu einer Metropole des Wissens

31 macher setzte Maßstäbe für den Schul- und Wohnungsbau, schuf Grundlagen für die Raumordnung und Landesplanung im Unterelbegebiet. Im benachbarten Altona begannen Oberbürgermeister Max Brauer und Bausenator Gustav Oelsner mit einer nicht minder ehrgeizigen neuen Kommunalpolitik. Die Weltwirtschaftskrise und die ihr folgende zunehmende politische Radikalisierung beendeten diese vielversprechenden und zukunftsweisenden Ansätze. Die Nationalsozialisten übernahmen 1933 die Macht. Die junge Hamburger Universität verlor so bedeutende Köpfe wie die in die Emigration gezwungenen Wissenschaftler Emil Artin aus der Mathematik, Walter A. Berendsohn aus der Germanistik, Ernst cassirer aus der Philosophie, Eduard Heimann aus den Wirtschaftswissenschaften, Siegfried Landshut aus der Politologie, Albrecht Mendelssohn Bartholdy aus der Rechtswissenschaft, Erwin Panofsky aus der Kunstgeschichte, Otto Stern aus der Physik, William Stern aus der Psychologie. Die Germanistin Agathe Lasch, die erste Professorin der Hamburger Universität und die erste ihres Faches in Deutschland, mit bleibenden Verdiensten in der niederdeutschen Philologie, wurde im August 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet. In den Konzentrationslagern Fuhlsbüttel und Neuengamme wurden politische Gegner unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert, gefoltert und ermordet. Allein in Neuengamme und seinen Außenlagern wurden Menschen getötet. An die 8000 Hamburger Juden wurden ermordet. Geistig Behinderte aus den staatlichen Einrichtungen und den Alsterdorfer Anstalten fielen dem Mordprogramm der Euthanasie zum Opfer. Nach dem Willen Hitlers sollte Hamburg ein Mustergau und eine der Führerstädte werden. Die gigantomanischen Pläne einer Elbbrücke, eines Gauforums und einer neuen Elbufergestaltung blieben Projekte, stattdessen wurde Hamburg im Sommer 1943 durch Luftangriffe stark zerstört, über 60 % des Wohnraums gingen verloren, mindestens Menschen starben in zehn tagen und Nächten. Am 3. Mai 1945 kapitulierte Hamburg, britische truppen besetzten die Stadt, die durch das Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 cuxhaven, Geesthacht und Großhansdorf verloren, dafür Altona, Harburg-Wilhelmsburg, Wandsbek und etliche holsteinische Landgemeinden erhalten hatte. Die Sozialdemokraten unter Max Brauer, Paul Nevermann und Herbert Weichmann wurden zur lange bestimmenden politischen Kraft, nur von 1953 bis 1957 regierte der Hamburg-Block aus cdu, FDP und Deutscher Partei. Von 2001 bis 2011 stellte die cdu erneut den Ersten Bürgermeister. Seither führt Olaf Scholz, gestützt auf die absolute Mehrheit der Bürgerschaftsmandate, einen SPD-Senat. Die Phase des Wiederaufbaus wurde im Februar 1962 durch die Flutkatastrophe unterbrochen, die über 300 Opfer forderte. Der im Dezember 1961 in den Senat gewählte Innensenator Helmut Schmidt bewährte sich als Leiter der Rettungs- und Hilfsmaßnahmen. Mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY, 1959), dem Bau der city Nord (seit 1964), dem Hamburger Verkehrverbund (1965), der Köhlbrandbrücke (1974), dem Neuen Elbtunnel (1975), dem Elbe-Seitenkanal (1976) und der technischen Universität Hamburg-Harburg (1978) wurden wichtige Weichen gestellt. Die containerisierung hat Hafenumschlag und Hafenarbeit grundlegend verändert, auch das produzierende Gewerbe hat tiefgreifende Strukturwandlungen erfahren. Hamburg ist heute eine Metropole im Wandel und im globalen Wettbewerb. Die Parteien ringen um Konzepte der Stadtgestaltung und Stadtentwicklung. Sie sollten den Sachverstand der Bürger und Bürgerinnen, der Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen stärker nutzen und einbeziehen. Im Herbst 1961 rief der Schriftsteller Siegfried Lenz in der Zeitschrift MERIAN Hammonia, die Schutzgöttin der Stadt, an: Laß uns nicht immer schicklich ins Leere dösen, Bravheit mit Gleichgültigkeit verwechseln; gib uns die Leidenschaft des Versuchens, des Antwortens und des Daseins. Diese Bitte ist ebenso aktuell wie ein am 28. Juli 1962 in der Hamburger Ausgabe der tageszeitung DIE WELt anonym erschienener Artikel, der mit drei Sternen gekennzeichnet war und zum tagesgespräch an Alster und Elbe wurde. Der Verfasser war der damalige Innensenator Helmut Schmidt. Er rühmte Hamburg, diese großartige Synthese einer Stadt aus Atlantik und Alster, aus Buddenbrooks und Bebel, aus Leben und Lebenlassen. Ich liebe diese Stadt mit ihren kaum verhüllten Anglizismen in Form und Gebärden, mit ihrem zeremoniellen traditionsstolz, ihrem kaufmännischem Pragmatismus und zugleich ihrer liebenswerten Provinzialität. Aber ich liebe sie mit Wehmut, denn sie schläft, meine Schöne, sie träumt; sie ist eitel mit ihren tugenden, ohne sie recht zu nutzen; sie genießt den heutigen tag und scheint den morgigen für selbstverständlich zu halten sie sonnt sich ein wenig zu selbstgefällig und läßt den lieben Gott einen guten Mann sein. Lenz und Schmidts Hoffnungen auf produktive Unruhe und Bewegung, auf eine stärkere Rolle Hamburgs in der deutschen Politik, Wirtschaft und Kultur erfüllten sich zwar seither zuweilen. Hamburg ist Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 31

32 bunter, lebendiger, kreativer und auch konfliktreicher geworden. Doch bleiben die kritischen Bestandsaufnahmen der beiden Ehrenbürger Schmidt seit 1983, Lenz seit 2001 weiter aktuell. Selbstgenügsamkeit und Provinzialität sind stete Gefahren, wie auch die schon von Aufklärern beklagten Übel des Schlendrians und des Departementgeistes, des Ressort- und Gruppenegoismus. Demgegenüber sind die traditionen der Selbstverwaltung, des Bürgergeistes und des Gemeinsinns, wie sie in den über 1100 Stiftungen, in Vereinen und Bürgerinitiativen lebendig sind, Aktivposten des Stadtstaates. Ob sich die Stadtstaaten als eine der Varianten des deutschen Föderalismus, als eines der Modelle deutscher Möglichkeiten (theodor Heuss) zu behaupten vermögen, ob Hamburg weiterhin eine ausgezeichnete, eigenartige Stadt so Johann Wolfgang Goethe am 29. Januar 1826 zu Johann Peter Eckermann bleibt, hängt sowohl von der Kreativität der Bürgerinnen und Bürger wie von dem Gestaltungswillen der politischen Kräfte ab. Zum Autor: Prof. Dr. Franklin Kopitzsch lehrt am Historischen Seminar der Universität Hamburg mit den Schwerpunkten Geschichte der Frühen Neuzeit, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie Regionalgeschichte. Er leitet die Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte. Literatur: Werner Jochmann, Hans-Dieter Loose (Hg.): Hamburg. Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. 2 Bände. Hamburg Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke (Hg.): Hamburgische Biografie. Personenlexikon. 6 Bände. Bd. 1 und 2: Hamburg , Bd. 3-6: Göttingen Franklin Kopitzsch, Daniel Tilgner (Hg.): Hamburg-Lexikon. Hamburg Der Weg zu einer Metropole des Wissens

33 Mathematische Gesellschaft in Hamburg Gegründet 1690 ALExANDER KREUZER Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 33

34 Die Mathematische Gesellschaft in Hamburg ist eine 1690 in Hamburg gegründete Gesellschaft mit derzeit etwa 300 Mitgliedern aus Deutschland und dem Europäischen Ausland. Sie ist die wohl älteste durchgehend bis heute aktive mathematische Gesellschaft der Welt. Mit den Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg gibt sie eine jährlich erscheinende Zeitschrift heraus. Ihre tätigkeiten umfassen u.a. regelmäßige Veranstaltungen von Vorträgen, die jährliche Abhaltung der sogenannten Herbsttagung und die Organisation und Unterstützung von Förder kursen für mathematisch begabte Schülerinnen und Schüler. Was gefunden, ich verwahr Und noch finde immerdar ist eine der beiden konkurrierenden Vereinslosungen der Mathema tischen Gesellschaft in Hamburg, die sie, wie den Januskopf im Vereins siegel seit der Gründung 1690 beibehalten hat. Als zweite Vereinslosung ist aber seit 1699 auch die lateinische Version Antiqua emendo, substituoque nova (das Alte verbessere ich und ersetze es durch das Neue) gebräuchlich, die im Gegensatz zum deutschen Motto den Nachdruck auf Verbesserung und Änderung legt. Möglicherweise sind diese bei den Versionen auch ein Ausdruck der Janusköpfigkeit des Vereins, die sich im alten Siegel widerspiegelt, einer mit Fackel, Schlüssel und mathematisch-astronomischen Instru men ten und von der Vereinslosung umrahmten doppelköpfigen Janus Figur (die oben stehende Form des Siegels ist erst seit letztem Jahrhundert gebräuchlich). Seit dem späten 18ten Jahrhundert hat sich die lateinische Losung durchgesetzt, wohl durch den Zeitgeist beeinflusst, der eher durch Wandel als durch Beharrlichkeit geprägt war. Während der nun 323 Jahre langen Geschichte der Mathematischen Gesellschaft sind das grundlegende Ziel, die Förderung und die Belebung der mathematischen Wissenschaft unverändert geblieben, ansonsten zeigte sie auf dem Weg von der Kunstrechnungs-Liebenden Societät der alten Rechenmeister bis zur akademisch geprägten wissenschaftlichen Fachgesellschaft stets die Fähigkeit, sich mit veränderten Anforderungen auseinander zusetzen und sich neuen Aufgaben zu widmen, ohne sich einfach anzupassen. Der folgende kurze geschichtliche Abriss ist im Wesentlichen dem Beitrag [Scriba 1996] von Christoph Scriba entnommen. Die Gründungsphase Seit dem Ende des 30-jährigen Krieges kam es in Hamburg zu Gründungen von Gesellschaften und Societäten der verschiedensten Art. Als freie Zusammenschlüsse von gleichgesinnten Bürgern mit selbstgesteckten Zielen darunter auch die Förderung von Wissenschaft und Kunst kennzeichnen sie die Entstehung einer bürgerlichen öffentlichkeit und den Beginn der Aufklärung in Hamburg. Damals entstanden unter anderem ein collegium medicum (1644), ein collegium musicum (1660) und 1690 die Mathematische Gesellschaft in Hamburg. Gegründet von Schreib- und Rechen meistern (d.h. Lehrern und Buchhaltern) aus Hamburg und Umgebung unter dem Namen Kunstrechnungs-Liebende Societät, ist sie eine der ältesten noch bestehenden wissenschaftlichen Ver einigungen überhaupt. Ursprünglich war die Societät eine Mischung aus wissenschaftlichem Verein und Interessengemeinschaft. Nicht gelehrte Bildung, sondern praktisch anwendbares Wissen zu vermitteln, war ja die Aufgabe der Schreib- und Rechenmeister. Da eine einheitliche Lehrer ausbildung nicht existierte, besaßen sie einen sehr unterschiedlichen mathematischen Wissensstand. Man hörte allenthalben Klagen über die sogenannten Winkelschulmeister. Schenkt man diesen Glauben, so waren es nicht selten in anderen 34 Der Weg zu einer Metropole des Wissens

35 Berufen gescheiterte Existenzen, die als allerletzte Zuflucht eine Schreib- und Rechenschule eröffneten und damit den Lehrerstand in Verruf brachten. Zur Ziel setzung der von den Rechenmeistern Heinrich Meissner ( ) und Valentin Heins ( ) ins Leben gerufenen Societät gehörte, dass jedes Mitglied die [mathematische] Kunst möglichst fort zu pflantzen sich äusserst wolle angelegen seyn lassen. Die Statuten verlangten von jedem, der aufgenommen werden wollte, die Einsendung einer Probearbeit und eine Aufnahme prüfung. Kenntnisse in der Lösung quadratischer und kubischer Aufgaben, Vertrautheit mit den Grundlagen der euklidischen Geometrie und von Euklids theorie der irrationalen Zahlen und irratio nalen Binomialausdrücke wurden vorausgesetzt. Die Mehrzahl der Schulmeister an den Privat schulen konnte diese Erwartungen nicht erfüllen kein Wunder also, dass unter den 15 Gründungsmitgliedern nur sechs Hamburger waren! Man wollte sich gegenseitig bei der Herausgabe mathematischer Schriften unterstützen. Durch ein kaiserliches Druckprivileg etwas gegen die damals üblichen Raubkopien geschützt, erschienen erfolgreiche Rechenbücher, wie z. B. die Schatz-Kammer der Kauffmännischen Rechnung von Valentin Heins und der Stern und Kern der Algebra von Heinrich Meissner. Die Reaktionen auf die Societätsgründung waren recht unterschiedlich. Standesdünkel und der scheinbare Zunftcharakter der Societät sorgten für Skepsis bei den Mathematikprofessoren des angesehenen Hamburger Gymnasiums Johanneum und des Aka demischen Gymnasiums. Dagegen äußerten sich auswärtige Gelehrte durchaus positiv über die neue Vereinigung. So konnte man 1703 aus D. clüvers curiösem Philosophischen Zeit-Vertreiber erfahren, daß Hamburg in dem Fall (was die Rechen-Kunst betrifft) billig den Vorzug nicht allein für allen Städten in teutschland sondern in gantz Europa bereits erworben hat. (vgl. [Bubendy 1890], [Wettengel 1990]) Die Mathematische Gesellschaft in der Aufklärung Als 1716 mit Heinrich Meissner das letzte der hamburgischen Gründungsmitglieder starb, hatte die Gesellschaft noch drei Mitglieder in Hamburg, von denen ein weiteres im folgenden Jahr verschied. In den beiden nächsten Generationen waren es vorwiegend die auswärtigen Mitglieder, die die Gesellschaft - in erster Linie durch ihre Publikationen - am Leben erhielten. Zunächst bildeten der norddeutsche Raum und Dänemark mit dem Herzogtum Schleswig, gegen Ende des 18. Jahrhunderts auch die nördlichen Niederlande um Amsterdam das Haupteinzugsgebiet der Mitgliedschaft. Allmählich wurden im 18. Jahrhundert neben höher qualifizierten Lehrern und Kaufleuten auch Akademiker - vor allem auswärtige - in die Gesellschaft aufgenommen. Sie trugen zur Überwindung der Standesunterschiede bei. Nahm die Publikationstätigkeit der Mitglieder auch ab, so versandte andererseits der Vorstand seit 1718 zu Johannis regelmäßig einen Jahrbrief. Doch der ursprüngliche Schwung war dahin. Daran war nicht nur die geringe Mitgliederzahl schuld; die inzwischen überholte, barock verspielte Einstellung zur Mathematik hatte die Gesellschaft ins Abseits geführt. Dem charakter der vom Bürgertum getragenen Handelsstadt entsprach es, dass es hier 1765 zur Gründung einer Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe kam, der späteren (und heute noch existierenden) Patriotischen Gesellschaft. Gelehrte, Juristen und Kaufleute vereinigten sich in ihr mit dem Ziel, das Gemeinwohl zu fördern, Handel und Gewerbe zu verbessern, soziale Einrichtungen aufzubauen und zu unterstützen. Mitglieder der Kaufmannschaft und wohlhabende Honoratioren bestimmten die Richtung der tätigkeit dieser einflussreichen Hamburger Gesellschaft; Förderung der Wissenschaft war, trotz der Mitgliedschaft angesehener Gelehrter, nicht ihr Ziel. Dennoch wirkte ihr Vorbild indirekt zurück auf die Kunst- und Rechnungs-Societät, wie sie sich inzwischen kurzzeitig nannte. Denn diese revidierte die Statuten 1774 und 1789/1790, um sie gemeinnütziger und vollkommener zu machen. Zum hundertjährigen Jubiläum gab sie sich auch einen neuen, nüchternen Namen: Gesellschaft zur Verbreitung der mathematischen Wissenschaften in Hamburg. So lobten die Hamburgischen Addreß-comptoir-Nachrichten vor 200 Jahren, nach bedauernden Bemerkungen über die teilweise abwegigen Leistungen der Gründerväter, die tätigkeit der jetzigen Mitglieder der Gesellschaft mit folgenden Worten: Besonders wichtig schien den ersten Mitgliedern derselben sich mit der Auflösung solcher Aufgaben zu beschäftigen, die das Gepräge der Dunkelheit an sich trugen, und aus einem entsezlichen Gewühle von Zahlen zusammengesezt waren, die aber im ganzen genommen von keinem reellen Nutzen für bürgerliche Geschäfte waren.... und jezt werden die Mitglieder derselben sich bemühen, mathematische Wahrheiten nicht nur den Liebhabern dieser Wissenschaft, sondern Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 35

36 selbige auch zum Besten des Publikums mit gemeinschaftlichem Fleiße auf alle Weise bekant zu machen suchen. Mit dieser neuen, anwendungsbezogenen und dem allgemeinen Nutzen ver pflichteten Einstellung ging die Gesellschaft dann in das herannahende 19. Jahrhundert. (zitiert nach [Wettengel 1990], Seite 88-89) Die technische Periode (das 2. Jahrhundert) Nach den Reformen zum 100. Jubiläum blieb der Gesellschaft zur Verbreitung der mathematischen Wissenschaften in Hamburg, wie sie sich nun nannte, nur ein Jahrzehnt, bevor das Schicksal der Stadt fast 15 Jahre lang durch wechseln des Kriegsgeschehen während der napoleonischen Kriege bestimmt wurde. Erst mit der bald ein setzenden wirtschaftlichen Erholung nach 1814 wurde auch wieder ein geordnetes Vereinsleben möglich. Der von Frankreich ausgehende, vom technisch orientierten Lehrplan der Ecole Poly technique geprägte Zeitgeist in der damaligen Mathematik erfasste auch die Gesellschaft. Erstmals traten ab 1815 Offiziere als Mitglieder bei und es wurden militärtechnische Bücher in die Biblio thek eingestellt. Vermehrt werden Ingenieure, Architekten und Mechaniker als Mitglieder aufgenommen. charakteristische Beispiele dafür sind der Wasserbauingenieur Reinhard Woltman ( ) und der Mechaniker und Spritzenmeister Johann Georg Repsold ( ), der 1802 auf der Bastion Albertus eine Sternwarte errichtete. Zwar musste sie 1813 auf französische Anordnung hin abgebrochen werden, doch konnte sie zwölf Jahre später in einem Neubau ihre Arbeit fortsetzen. Fast alle Direktoren der Sternwarte und viele ihrer Mitarbeiter gehörten fortan der Gesellschaft an, ebenso Direktoren und Lehrer der Navigationsschule und nach ihrer Gründung 1875 auch der Seewarte. Im Jahre 1819 veröffentlichte die Mathematische Gesellschaft das von Woltman herausgegebene Handbuch der Schifffahrtskunde zum Gebrauch für Navigationsschulen, auch zum Selbstunterricht angehender Steuerleute. Es erlebte schon 1832 die 3. Auflage; drei weitere besorgte der Direktor der Sternwarte und Navigationsschule Ch. Carl L. Rümker, seit 1819 Mitglied der Gesellschaft (vgl. [Bubendey 1890], S. 62). Pläne der Gesellschaft, auch ein magnetisches Observatorium in Hamburg zu errichten, ließen sich nach dem großen Brand von 1842, dem zentrale teile Hamburgs zum Opfer fielen, nicht verwirk lichen. Mancherlei Bau- und Vermessungsprobleme wurden in Kreisen der Gesellschaft diskutiert, sei es in Verbindung mit der Einebnung der Befestigungswälle nach 1815, sei es beim Wieder auf bau der schwer zerstörten Stadt nach der Brandkatastrophe von Dennoch hatte man über all diesen praktisch-technischen Aufgaben das ursprüngliche Ziel nicht ganz aus den Augen ver loren. Noch immer waren die Lehrer eine einflussreiche Gruppe unter den Mitgliedern. Und die Schul ver hältnisse in Hamburg hatten im 19. Jahrhundert einen sehr schlechten Ruf. Bereits gegen 1800 setzten sich der Schulmeister an der St. Jakobi-Kirchenschule, Johann Hinrich Röding ( ), und derjenige an St. Michaelis, Christoph Dietrich Westphalen, intensiv für eine Reform des mathema tischen Elementarunterrichtes ein. Als bedeutender Schulreformer wirkte auch das auswärtige Mitglied Daniel Schürmann ( ) aus Remscheid; sein Practisches Schul buch der gemeinen Rechenkunst und Geometrie von 1801 war im Bergischen Land bis 1870 in Gebrauch (vgl. [Brenner 1989]). Auf Schürmann s Initiative hin erließ die Regierung in Düsseldorf schon 1800 eine Lehrerprüfungsordnung. Hamburg dagegen errichtete ein Volksschullehrerseminar erst 1872, nachdem es im Jahr zuvor als letzter deutscher Staat (!) die allgemeine Schulpflicht ein geführt hatte. Die Mathematische Gesellschaft im Kaiserreich Zunehmende Anerkennung und Professionalisierung des Ingenieurberufs hatten im 19. Jahrhundert zur Bildung spezieller techniker-, Architekten- und Ingenieurvereine geführt. Sie entzogen der Mathe matischen Gesellschaft traditionelle Mitgliedergruppen, so dass sie zeitweise nur wenig mehr als 20 einheimische Mitglieder zählte. Die Neuaufnahmen rekrutierten sich nun stärker aus dem Kreis der Mitarbeiter der Sternwarte, der Deutschen Seewarte, aus anderen wissenschaftlichen An stalten und dem Lehrkörper der höheren Schulen. Das Interesse der Gesellschaft verschob sich von der praxisorientierten angewandten Mathematik zur reinen Mathematik. Ab 1872 gab die Gesellschaft eine eigene Zeitschrift, die Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg, heraus. Eine führende Rolle spielte der als Geometer weit über Hamburg hinaus bekannte Gymnasial professor Hermann Schubert ( ). Große Verdienste erwarb sich die Gesellschaft mit der Herausgabe (1890) eines Katalogs al Der Weg zu einer Metropole des Wissens

37 ler in hamburgischen Bibliotheken vorhandenen mathematischen und physikalischen Publikationen aus Anlass ihres 200jährigen Bestehens (Nach träge erschienen 1894, 1906/07 und 1913). Die Herausgabe der Mitteilungen ermöglichte es der Mathe matischen Gesellschaft, einen umfangreichen Schriftentausch mit auswärtigen Gesellschaften, Bibliotheken und Institutionen aufzubauen, darunter fünf italienischen, drei niederländischen und zwei japanischen. Die Mathematische Gesellschaft seit der Gründung der Universität Mit der Gründung der Hamburger Universität unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg erhielt auch die Mathematische Gesellschaft einen neuen Impuls. Die beiden Lehrstühle des Mathematischen Seminars wurden noch 1919 mit Wilhelm Blaschke ( ) und Erich Hecke ( ), das Extraordinariat mit Johann Radon ( ) besetzt. Um diese hervorragenden Mathematiker scharte sich rasch eine jüngere Gruppe von ebenfalls hochbegabten Dozenten, Assistenten und Doktoranden, so dass die Mathematik in Hamburg bald weltweites Ansehen genoss. Fast alle Mitglieder des Mathematischen Seminars traten auch der Gesellschaft bei; manche blieben ihr auch nach Wegberufung an eine andere Universität treu. Stand im Seminar die Forschung auf den Gebieten der reinen Mathematik im Vordergrund (insbesondere in der Geometrie, der Funktionentheorie, der Zahlentheorie und der Algebra), so wandte die Mathematische Gesellschaft ihre Aufmerksamkeit, wie schon vor dem Kriege, weiterhin besonders den Anwendungen zu. Besichtigungen geeigneter Laboratorien, Versuchsanstalten und Firmen bildeten damals einen festen Bestandteil ihres Programms. Die Gesellschaft unterstützte das Seminar beim Aufbau einer Bibliothek - unter anderem durch Überlassung der im tausch eingehenden Zeitschriften. Bis 1923 hatte die Mathematische Gesellschaft im Gebäude der Patriotischen Gesellschaft ihr Domizil; dann erzwang die Inflation Veränderungen. Da auch das Archiv betroffen war, kam es zur festen, auch heute noch bestehenden Anbindung an das (damals in der Rothenbaumchaussee 21 untergebrachte) Mathematische Seminar. Das verstärkte naturgemäß die schon bestehende tendenz zur Verwissenschaftlichung der Gesellschaft. Verursacht durch die schwierige Wirtschaftslage, gingen gegen Ende der 20er Jahre die Mitgliederzahlen stark zurück - fast parallel zum Schwinden der Studentenzahlen in Mathematik von 213 im Sommersemester 1930 auf 28 im Wintersemester 1938/39! Der nationalsozialistische Einfluss machte sich im Interessengebiet der Gesellschaft besonders bei der Gestaltung der Schulbücher bemerkbar, kaum aber in ihrem Vortragsprogramm. Doch verlor sie mehrere prominente Mitglieder, die vom NS-Regime entlassen oder in die Emigration getrieben wurden. Lediglich Emil Artin ( ), Mathematiker von Weltrang, kehrte 1958 an die Universität zurück und wirkte bis zu seinem tod 1962 aktiv in der Mathematischen Gesellschaft mit. Selbst zu Beginn des Krieges konnte der internationale Schriftentausch noch ausgedehnt werden. Er umfasste 1940 schon 85 ausländische tauschpartner. Mit der Zerstörung Hamburgs im Juli 1943 wurde nicht nur ein großer teil des Archivs und der Bibliothek (ca überwiegend ältere Werke, die sich weiterhin im Gebäude der Patriotischen Gesellschaft befunden hatten) vernichtet, sondern auch jede weitere Aktivität für die nächsten vier Jahre unmöglich gemacht. In den Jahren des Wiederaufbaus hat sich vor allem Werner Burau ( ) größte Verdienste um die Gesellschaft erworben zehn Jahre lang, von 1950 bis 1960, stand dieser Professor für Geometrie ihr als Jahrverwalter vor. Nun fanden auch die meisten Vorträge in Räumen des mathematischen Seminars statt. Mit drei Ehrenmitgliedern, 101 ein heimischen und 30 auswärtigen Mitgliedern war 1963 ungefähr der Höchststand in der Mitgliederzahl, den die Gesellschaft gegen Ende der zwanziger Jahre besessen hatte, wieder erreicht. Stark zugenommen hatte der Anteil der Gymnasial- und Realschullehrer, abgenommen der Mitgliederanteil aus Wirtschaft und technik. Die Gründung eines Arbeitskreises zur Verbesserung des mathematischen Schulunterrichts, die Einrichtung regelmäßiger, im Programm besonders auf die Bedürfnisse der Lehrer abgestimmter tagungen, die Mitarbeit beim Entwurf neuer Lehrpläne, die Veranstaltung von Schülerwettbewerben und die Einführung von Schülerzirkeln trugen der neuen Struktur Rechnung und ließen die Mitgliederzahl inzwischen auf über 320 ansteigen. Die seit 1959 wieder erscheinenden Mitteilungen entwickelten sich zu einer angesehenen Fachzeitschrift; sie wird heute mit annähernd hundert Austauschpartnern in 23 Ländern getauscht. Neu hinzu kamen in den letzten Jahren größere wissenschaftliche Symposien, die sich mit themen aus dem Bereich der aktuellen mathematischen Forschung beschäftigten. Den letzten Höhepunkt stellte die 300-Jahr-Feier dar, auf der 1990 über 300 Mathematikerinnen und Mathematiker aus rund 25 Ländern eine ganze Woche lang über Ergeb- Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 37

38 nisse und Probleme der heutigen Mathematik sowie über Resultate der mathematikhistorischen Forschung berichteten und diskutierten. Aktuelle Aktivitäten Die Mathematische Gesellschaft ist heute ein eingeschriebener gemeinnütziger Verein, dessen fünf köpfiger Vorstand soweit vorhanden die alten Bezeichnungen Jahrverwalter, Mitjahrverwalter, Adjunkt, Archivar und Kassenwart beibehalten hat. Der Vorstand wird auf der Jahreshaupt versammlung jährlich gewählt, wo auch das thema der Herbsttagung des Jahres festgelegt wird. Jedes Mitglied kann dem Vorstand ein neues ordentliches Mitglied zur Aufnahme vorschlagen. Über die Aufnahme entscheiden bei der nächsten Veranstaltung die anwesenden Mitglieder. An Mathematik interessierte Personen sind in der Mathematischen Gesellschaft herzlich willkommen. In jüngerer Zeit sprechen die Vorträge ein breites Publikum an, wie etwa Schüler, Studenten, Lehrer und an Mathematik interessierte Personen. Die Vorträge sind allgemeinverständlich gehalten, setzen nur mathematische Grund kenntnisse voraus und greifen aktuell interessante themen, Verbindungen zu anderen Wissenschaften, oder auch geschichtliche Entwicklungen der Mathematik auf. Sie dienen auch der Lehrerfortbildung und versuchen Kenntnisse rund um aktuelle Anwendungen der Mathematik zu vermitteln. Die themen der Herbsttagungen (eine Veranstaltung im November von Freitagnachmittag bis Samstagmittag) der letzten Jahre waren etwa 2006, Mathematisches Streben nach Gewissheit und Vorhersage, 2007 Leonhard Euler, Mathematiker und Ingenieur, 2008 Jahr der Mathematik 2008,2009 Ist Mathematik die Sprache der Natur?,2010 Endliche Strukturen und Algorithmen, 2011 Mathematik und Kunst und 2012 Mathematik jenseits des Abendlandes. (vgl. Am Freitag um 17 Uhr finden etwa alle 2 Monate Einzel-Vorträgen statt. In den letzten Jahren wurden dabei auch die Meilensteine der Mathematik etabliert, eine Vortragsreihe über be rühmte Persönlichkeiten und wichtige Entwicklungen in der Mathematik. Die Vorträge behandeln jeweils ein Forschungsgebiet, eine Epoche oder namentlich genannte Persönlichkeiten. Johannes Kepler: Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Was ist eine Funktion?- Eine historische Betrachtung zur Entstehung des Funktionsbegriffes, oder etwa Mathematik im Mittelalter sind aktuelle Vortragsthemen aus der Reihe. Vorträge außerhalb der Reihe gab es etwa zu Klima modellen oder über Paralleles Rechnen vom Jahr 1757 bis zur Gegenwart mit anschließender Führung durch den Hochleistungsrechner des DKRZ (deutsches Klima rechen zentrum). Die Mathematische Gesellschaft beteiligt sich an der Organisation der Schülerzirkel, das sind Förderkurse, in denen mathematisch interessierte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, haben sich zu treffen und an ausgewählten mathematischen Problemstellungen zu arbeiten. Auch die teilnahme von Hamburger Schülerinnen und Schülern an Wettbewerben wie etwa der Mathematikolympiade oder dem internationalen Städtewettbewerb wird von der Gesellschaft unterstützt. Bei der Förderung von Schülerin nen und Schülern arbeitet die Mathematische Gesellschaft eng mit der William Stern Gesellschaft zusammen, deren Ziele die Begabtenforschung und Begabtenförderung im Bereich Mathematik sind. Dafür wurde in den letzten 30 Jahren auf Initiative von Karl Kießwetter das sogenannte Hamburger Modell entwickelt. Die Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg, erscheinen seit 1990 nahezu jährlich. Im Jahre 1881 wurde die heutige Zählung begonnen, im Jahre 2012 wird im Herbst der Band 32 erscheinen. Veröffentlicht werden sowohl Forschungs arbeiten, Ausarbeitungen von Vor trägen, sowie Übersichts artikel oder geschichtliche Beiträge. Im ersten allgemeinen teile findet man auch Nachrufe zu einflussreichen Persönlichkeiten der Mathematik. Einzelne Hefte sind spe ziellen themen gewidmet oder enthalten Monographien, wie etwa Streifzüge durch die Geschichte des Rechnens von Heinz Lüneburg in Band 31. Die Mathematische Gesellschaft vertreibt auch weitere Bücher und die Sammlungen der Probleme des Monats der Hamburger Schülerzirkel mit Lösungen. (vgl Der Weg zu einer Metropole des Wissens

39 Literatur: [Brenner 1989] Brenner, E.: Nach Schürmanns Rechenbuch. Zum 150. Todesjahr des bergischen Rechenmeisters. Daniel Schürmann (1752 bis 1838), Mitglied der Mathematischen Gesellschaft Hamburg. Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 11, Heft 6 (1989), [Bubendey 1890] Bubendey, J. F.: Geschichte der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 2, 1. Teil (1890), [Lony 1941] Lony, G.: Die Mathematische Gesellschaft in Hamburg in den Jahren Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 8, Teil 3 (1941), [Riebesell 1928] Riebesell, P.: Geschichte der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 6, Heft 8 (1928), [Schimank 1928] Schimank, Hans: Zur Geschichte der exakten Naturwissenschaften in Hamburg von der Gründung des Akademischen Gymnasiums bis zur ersten Hamburger Naturforschertagung. Hamburg S. [Schimank 1941] Schimank, Hans: Die Kunst-Rechnungs-liebende Societät als Gründung deutscher Schreib- und Rechenmeister. Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 8, Teil 3 (1941), [Scriba 1996] Scriba, Christoph, J.: Mathematische Gesellschaft Hamburg * [Wettengel 1990] Wettengel, Michael: Die Geschichte der wissenschaftlichen Gesellschaften in Hamburg unter besonderer Berücksichtigung der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg von Mitteilungen der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg 12, Heft 1 (1990), Zum Autor: Dr. Alexander Kreuzer studierte in München Mathematik und Physik und ist seit 1997 Professor am Fachbereich Mathematik der Universität Hamburg. Von 2002 bis 2006 war er Dekan des Fachbereichs. Er ist Mitherausgeber der mathematischen Zeitschriften Journal of Geometry, Results in Mathematics, Advances in Geometry, und u.a. Beiratsmitglied der KMathF (Konferenz der mathematischen Fakultäten). Seit 2000 ist er Jahrverwalter der Mathematischen Gesellschaft in Hamburg. Universität Hamburg Bundesstr. 55, Hamburg kreuzer@math.uni-hamburg.de Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 39

40 Geschichte und Zukunft der Hamburger Sternwarte GUDRUN WOLFScHMIDt 40 Abb. 1: Büschs Sternwarte auf dem Dach des Baumhauses (1790) am Binnenhafen (Modell im Museum für Hamburgische Geschichte) (Foto: Gudrun Wolfschmidt)

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42 1 Astronomische Spuren in Hamburg Hamburg hat eine lange tradition in Astronomie, sogar im Stadtwappen sind Sterne. Bei Spaziergängen durch Hamburg entdeckt man immer wieder astronomische Spuren. Bei der St. Petri Kirche gibt es goldene Sterne am gotischen Gewölbe. 1 Sonnenuhren in Hamburg finden sich beispielsweise am Gebäude der Patriotischen Gesellschaft, am Bergedorfer Sachsentor, in verschiedenen Parkanlagen wie im Hamburger Stadtpark, in Planten un Blomen, im Stadtpark Harburg, in Stellingen und im Rosengarten in Pinneberg. Eine Armillarsphäre krönt das Hauptgebäude der Hamburger Universität (Edmund-Siemers-Allee) und eine Armille steht als Brunnen in der Ost-West-Straße. Ferner sollen zwei Eingangsportale mit tierkreiszeichen vorgestellt werden, an der Ida-Ehre-Schule (Bogenstraße 34/36 in Harvestehude), Fritz Schumacher, 1929/31, und an einem Gebäude, Alter Wall 2. In der Rathaushalle finden sich Glasfenster mit den tierkreiszeichen, den Planeten, Sonne und Mond, ferner im Rathauskeller ein tierkreis mit Sonne im Zentrum. Schließlich soll das Planetarium im ehemaligen Wasserturm (1915) erwähnt werden, eröffnet 1930, eines der ersten zehn Planetarien der Welt. Den ersten Planetariumsprojektor erwarb Hamburg bereits 1925 (Zeiss Modell II); heute ist das Planetarium mit dem Sternenprojektor Universum Modell Ix (2006) ausgestattet. Die berühmte Sammlung Warburg zur Kulturgeschichte der Astronomie wurde 1993 bis 2002 im Raum direkt unterhalb des Wasserbehälters gezeigt. 2 Astronomische Aktivitäten in Hamburg im 17. und 18. Jahrhundert tycho Brahe ( ) gastierte von 1597 bis 1599 im Schloß des Grafen Heinrich von Rantzau ( ) in Wandsbe(c)k bei Hamburg. 2 Eine genaue Vorstellung von seinen Sternwarten Uraniborg (Himmelsburg, 1576) und Stjerneborg (Sternenburg, 1584) sowie ihrer neuzeitlichen instrumentellen Ausstattung haben wir dank seines mit zahlreichen Holzschnitten illustrierten Werkes Astronomiae instauratae mechanica (Wandsbek 1598), gedruckt vom Hamburger Drucker Philipp von Ohr. In Hamburg gab es drei Interessengruppen in der Barockzeit und der Aufklärung: Einerseits sind die Kalenderschreiber und Astrologen zu nennen; diese gaben auch Flugblätter über astronomische Erscheinungen wie Kometen heraus. Zweitens gab es die Rechenmeister, aus denen sich die Kunst-Rechnungs-Übende Societät bildete, die auch Interesse an astronomischen Aufgaben und Fragestellungen hatte. Der dritte Grundpfeiler wurde durch die exakte Wissenschaft am Akademischen Gymnasium (1613 bis 1883) gesetzt. 3 Joachim Jungius ( ) als Rektor, von 1629 bis 1657, förderte allgemein die Naturwissenschaften, also auch die Astronomie. Am 27. Dezember 1647 lud er seine Freunde ein, den veränderlichen Stern Mira ceti vom barocken turm der Nikolaikirche aus zu beobachten. Johann Beyer ( ), ein mechanischer und optischer Instrumentenmacher, errichtete 1721 die erste Privat-Sternwarte in Hamburg, genannt Steernenkikerhuus, am Baumwall. Johann Georg Büsch ( ) baute 1790 ein Observatorium auf dem Dachgeschoß des Baumhauses (gebaut als Zollstation, 1662). Das Baumhaus stand am Zusammenfluß von Alsterfleet und Zollkanal und markierte die Einfahrt zum Binnenhafen. Unter der Betreuung von Büsch wurde ein regelmäßiger Navigationsunterricht für Seeleute eingerichtet. Seine Instrumente bezog er aus England; 4 die Dachterrasse eignete sich gut zur Beobachtung. 3 Astronomische Aktivitäten im 19. Jahrhundert die Sternwarten am Millerntor und in Altona Johann Friedrich Benzenberg ( ) führte im turm der Michaeliskirche 1802 Fall- Versuche durch, womit ihm der erste Nachweis der Erdrotation gelang rund 50 Jahre vor dem Foucault-Pendel. Das titelblatt seines Werkes 1 Nach der Zerstörung durch den Großen Brand von 1842 rekonstruierten die Architekten Alexis chateauneuf ( ) und Hermann Peter Fersenfeldt ( ) den Kirchenbau in neugotischen Formen. 2 Eine tafel in der Schloßstraße in Wandsbek erinnert daran. 3 Das Johanneum (Lateinschule) und das Akademische Gymnasium befanden sich im Johanniskloster nahe dem heutigen Rathausmarkt entstand ein Neubau am Speersort, am Ort der ehemaligen Hammaburg und des Doms. Im Neubau, Maria-Louisen-Str. 114 in Winterhude, eine eindrucksvolle Dreiflügelanlage, errichtet 1914 von Oberbaudirektor Fritz Schumacher ( ), gibt es in der Humanistengalerie ( Viri illustres ) u.a. ein Portrait von copernicus. 4 Eine Liste gibt es im Hamburger Staatsarchiv: Inventar HH 371-2, A 9, Band 12, Liste vom 1. Juli Der Weg zu einer Metropole des Wissens

43 Versuche über die Gesetze des Falls, über den Widerstand der Luft und über die Umdrehung der Erde, nebst der Geschichte aller früheren Versuche von Galiläi bis auf Guglielmini (Dortmund 1804) zeigt die Kirche St. Michaelis in Hamburg, errichtet 1786 durch Sonnin; dieser turm wurde 1906 durch Feuer zerstört. carl Friedrich Gauß ( ), mit dem Benzenberg im Briefwechsel stand, lieferte ihm die theorie, die seine Ergebnisse seiner Fall-Experimente bestätigte. Abb. 2: Neue Sternwarte mit Navigationsschule auf der Bastion Henricus am Millerntor, Hinrich Anton christian Koch ( ), 1825 (Hamburger Sternwarte) Die Hamburger Sternwarte geht auf eine Initiative von Oberspritzenmeister Johann Georg Repsold ( ) zurück. 5 Er betrieb neben seiner Arbeit bei der städtischen Feuerwehr eine feinmechanische Werkstätte, deren Präzisionsinstrumente zu den besten der damaligen Zeit zählten. Eine erste kleine Sternwarte, ein Fachwerkbau auf der Bastion Albertus (Stintfang), 6 hoch über der Elbe und dem Hafen, entstand 1802, ausgestattet mit einem Meridiankreis (heute in Göttingen). Wegen der napoleonischen Besatzung 1811 bis 1814 mußte die Sternwarte abgerissen werden. Erst 1825, nachdem Geld aus einer privaten Stiftung, dem Nachlaß des Amateur astronomen Johann christopher Grell (fl. 1824) vorhanden war, genehmigte der Senat auf dem Wall auf der Bastion Henricus beim Millerntor einen Neubau mit zwei Kuppeln, je eine für Sternwarte und Navigationsschule. Dieser Bau war Ende 1825 fertiggestellt. 7 Ein Denkmal erinnert noch heute an Johann Georg Repsold; es steht hinter dem Museum für Hamburgische Geschichte, das an Stelle der Sternwarte 1914 bis 1922 nach Plänen von Fritz Schumacher errichtet wurde. Aus der 1799 gegründeten Werkstatt für astronomische und geodätische Instrumente ging die berühmte Firma A. & G. Repsold (ab 1830) hervor, umbenannt in A. Repsold & Söhne, 1867 bis Sie befand sich zunächst in der Sternwarte, dann ab 1855 in der Böhmkenstraße bei der Michaeliskirche, später im Borgfelder Mittelweg. Die Firma lieferte astronomische Instrumente (Meridiankreise, Äquatoriale, Heliometer, teleskope und geodätische Instrumente) an Sternwarten in aller Welt; die Optik entstand in Kooperation mit den bekannten Münchner Firmen, Merz oder Steinheil. Auch in der Hafencity begegnet man dem Namen Oberspritzenmeister Repsold, ein Feuerlöschboot, und Johann Georg Repsold, ein tonnenleger des Wasser- und Schifffahrtsamts tönning. Edmund Gabory ( 1814) aus Straßburg, der seine Ausbildung bei Ramsden in London bekommen hatte, eröffnete 1796 ebenfalls in Hamburg eine optische und mechanische Werkstätte und eine Sternwarte (Neue Burg 14 bei der Nikolai Kirche). Es wurden auch frühe elektrische Instrumente hergestellt. Die Firma wurde von seinen Kindern Edmund Nicolas und Mary Ann ( ) weitergeführt (sie bestand bis 1886). Letztere heiratete Andres Krüss ( ) aus Helgoland 1823, woraus sich die bekannte Hamburger Firma A. Krüss entwickelte, die bis heute besteht. 8 Das Sortiment umfaßte neben astronomischen auch nautische Instrumente, Photoobjektive und Mikroskope, die nach Skandinavien und nach Übersee verkauft wurden. Nach Zerstörung des Firmensitzes an der Neuen Burg beim Großen Hamburger Brand 1842 zog die Firma Gabory/Kruess zunächst in die Kleine Reichenstraße; unter den Söhnen Edmund Johann ( ) und William Andres ( ) wurde die Firma 1844 aufgeteilt, als Optisches Institut A. Krüss am Alten Wall und Adolphsbrücke 7/ Am Adolphsplatz Nr. 3 (Edmund). Dr. Hugo Krüss ( ), Sohn von Edmund, war der wichtigste Vertreter und Leiter der Firma seit Koch Hier stand 1879 bis 1945 das Gebäude der Deutschen Seewarte; heute befindet sich die Jugendherberge dort. 7 Eine Darstellung der Sternwarte mit Navigationsschule und der Instrumente findet sich am Börsengebäude. 8 Firmengeschichte siehe unternehmen/die-geschichte-der-firma-a-kruess-optronic/. Krüss Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 43

44 Unabhängig von den Hamburger Sternwarten gab es vor den toren der Stadt Hamburg in Altona eine weitere Initiative: wurde eine Sternwarte von Heinrich christian Schumacher ( ) gegründet, und zwar in Altona in Holstein, das damals (bis 1864) unter dänischer Verwaltung stand. Diese Sternwarte an der Palmaille 9 bestand von 1823 bis Am S-Bahnhof Königstraße, auf dem ehemaligen Heilig-Geist-Kirchhof, ist noch der Grabstein für Schumacher und das Denkmal für die Meridianlinie für die Vermessung Dänemarks zu sehen (hergestellt von thomas Darboven). Damals hatte noch jede Sternwarte einen eigenen Meridian, erst 1884 wurde die Sternwarte Greenwich als internationaler Nullmeridian festgelegt. 10 Den Basisapparat (die Braaker Basis) zur genauesten Vermessung der Basislänge bei Braak anlässlich der trigonometrischen Vermessung Dänemarks, stellte Repsold 1820 her begann die erste triangulation Hamburgs. Durch die Kontakte von Schumacher (Dänische Gradmessung, ) zu Gauß (Gaußsche Gradmessung, , Königreich Hannover, ) wurde die Vermessung von Norddeutschland zusammengeführt, die Hannoversche Kette bis an die niederländische Grenze, die Schleswig- Holsteinsche Kette und die Elbkette. Die Michaeliskirche war trigonometrischer Punkt und Koordinatennullpunkt. 11 Schumacher begründete zudem die Astronomischen Nachrichten 1821, eine der ältesten Fachzeitschriften, die bis heute existieren. Es folgten die Direktoren Adolph cornelius Petersen ( ) und christian August Friedrich Peters ( ), 1854 bis Altona (und Schleswig-Holstein) wurden 1867 preußisch; wegen Schließung der Sternwarte kamen die meisten Instrumente 1872 an die Kieler Sternwarte, einige bereits 1854 nach Kopenhagen. Das Gebäude wurde 1941 zerstört; heute befindet sich dort die Bundesforschungsanstalt für Fischerei (1952), seit 2008 Johann Heinrich von thünen-institut. Die Sternwarte am Millerntor mit Navigationsschule wurde nach Repsolds tod ein Staatsinstitut (1833), geleitet von Karl Ludwig christian [charles] Rümker ( ) von 1830 bis 1857, 12 dann von seinem Sohn George Rümker ( ) von 1857/67 bis Die instrumentelle Ausstattung wurde laufend verbessert, besonders durch das 26 cm Äquatorial (G. & S. Merz, A & G. Repsold). Es entstanden nicht nur bedeutende Sternkataloge, sondern es wurde auch ein umfangreicher Service für Navigation und Hafen geboten. Er unterrichtete an der Navigationsschule und war Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Steuerleute und Kapitäne. In seiner Wirkungszeit entstanden weitere wichtige Hamburger Institutionen wie das chronometer-prüfungsinstitut, gegründet 1876, und besonders die Deutsche Seewarte (1875). 13 Die Zeitmessung für die Seefahrt spielte eine besondere Rolle. Genaue Uhren zum Zeitabgleich im Hafen waren die Voraussetzung für die Navigation, für exakte Bestimmungen der geographischen Länge wurde auf dem Kaispeicher A im Hamburger Hafen eine Zeitball-Anlage errichtet, die bis 1934 in Betrieb war. 14 An dieser prominenten Stelle entsteht heute die Elb-Philharmonie. Beim Zeitball fiel ein 1 m großer, schwarzer Ball pünktlich um Uhr Hamburger Zeit drei Meter tief, gesteuert durch astronomische Präzisions-Pendeluhren in der Sternwarte. 4 Die Hamburger Sternwarte in Bergedorf Ein großer Wandel trat an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ein. Richard Schorr ( ), Direktor von 1902 bis 1941, stellte mit erstaunlichem Weitblick die Weichen für eine ganz neue Ära, für die erfolgreiche Verlegung der Sternwarte nach Bergedorf, 15 weil am alten Standort auf dem Wall die Messungen durch Streulicht, Rauch und Erschütterungen von Hafen, Industrie, Verkehr und Stadt zu stark gestört wurden. 9 Lühning Lange Zeit war der westlichste Punkt, nach Ptolemaios Ferro (El Hierro) um 150 n. chr. als Nullmeridian eingeführt und 1634 nochmals bestätigt, 1718 folgten die Meridiane von Paris und 1738 Greenwich. Hoffmann und Nerkamp Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zeit der Duchsetzung des Meter-Systems ( der zehnmillionste teil des Erdquadranten im Meridian von Paris, 1795): Dänischer oder später Preußischer Fuß = 139,13 Pariser Linien, Englischer Fuß (Hannover, Hamburg)= 135,11 Pariser Linien, Pariser Fuß = 144,00 Pariser Linien, toise = 864,00 Pariser Linien, Meter = 443,296 Pariser Linien. 12 Schorr charles Rümker hatte viel Erfahrung erworben als Astronom von 1820 bis1830 in Paramatta bei Sydney in Australien. Ein Relief von Rümker neben Jungius und Johann Franz Encke ( ) gibt es an einer Säule in der Rathaushalle. Lange 2009, S Die Gründung erfolgte bereits 1868 als Norddeutsche Seewarte. Es gab zunächst die Abteilungen 1. See- Meteorologie, 2. Prüfungsinstitut für Kompasse und Sextanten (Behnke 2011), 3. Wettertelegraphie, Küstenmeteorologie und Sturmwarnwesen. Nach dem Krieg wurde die Institution in Deutsches Hydrographisches Institut (DHI) umbenannt und ein Neubau in der Bernhard-Nocht Straße errichtet heute Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). 14 Machoczek Schramm Der Weg zu einer Metropole des Wissens

45 Abb. 3: Astronomiepark Hamburger Sternwarte, erbaut 1906 bis 1912, eine moderne Gruppenanlage (Hamburger Sternwarte) Die architektonische, wissenschafts- und technikhistorische Bedeutung der Hamburger Sternwarte, erbaut 1906 bis 1912, ist enorm groß. Das Ensemble der eindrucksvollen Gebäude, der hervorragenden instrumentellen Ausstattung und der technischen Details ist glücklicherweise praktisch vollständig und weitgehend im Originalzustand erhalten. 4.1 Der Bau und die instrumentelle Ausstattung der Hamburger Sternwarte in Bergedorf, 1906 bis 1912 Die auf dem Gelände der Sternwarte installierten teleskope (vgl. Hünsch 2009) repräsentieren einerseits die klassische Astronomie, andererseits die um 1900 neuentstehende Astrophysik. Zur ersten Gruppe mit dem Hauptziel der Positionsbestimmung, der visuellen Beobachtung und der Zeitbestimmung für Navigationszwecke gehören das Äquatoreal, der Meridiankreis und der Große Refraktor. Zur modernen astrophysikalischen Forschung gehören der 1 m-spiegel, ferner die Astrographen und der große Schmidt-Spiegel, schließlich das Oskar-Lühning-teleskop. Das Äquatoreal (26 cm öffnung und 3 m Brennweite), G. und S. Merz, München / Repsold, Hamburg, 1867, von der alten Sternwarte am Millerntor, wurde in Verbindung mit einem interessanten hölzernen Beobachtungsstuhl verwendet, der von der Firma Repsold erfunden wurde. Es diente u. a. zu visuellen Beobachtungen von Planeten, Kometen, Veränderlichen 1909/18 durch Kasimir Graff ( ) und 1946 bis 1977 zu Beobachtungen von Kometen und Veränderlichen Sternen durch Max Beyer ( ). Der Meridiankreis (19 cm öffnung, 2,3 m Brennweite), A. Repsold & Söhne, Hamburg, 1909, ein ausgereiftes Präzisionsinstrument, in seinem tonnenförmigen Gebäude wurde justiert mit Hilfe von Miren, kleine Gebäude auf dem gleichen Meridian, in denen Peilspiegel standen. Von den 20er Jahren bis in die 50er Jahre wurden die Fundamentalsterne für die AG-Kataloge (siehe weiter unten) präzise vermessen. In den 60er Jahren wurde an der Hamburger Sternwarte das erste photoelektrische Meridiankreisteleskop entwickelt wurde dieser modernisierte Meridiankreis zur Vermessung der Südhalbkugel nach Perth in Australien verschifft, um auch am südlichen Sternhimmel wertvolle astrometrische Arbeiten zu leisten. Dort wurde der FK4 (Fundamentalkatalog) um südliche Sterne erweitert und die Ergebnisse (1969 bis 1987) als Perth-Kataloge veröffentlicht. Nachdem in Hamburg kein Geld für die Rückführung aus Australien zur Verfügung stand, wurde er 1989 vom Deutschen Museum in München gerettet. Der Große Refraktor (zwei 60 cm Objektive, visuell und fotografisch, 9 m Brennweite), Steinheil, München, 1914 und 1925 / A. Repsold & Söhne, Hamburg, 1911, in der 13 m-kuppel ist wohl das eindrucksvollste Instrument der Hamburger Sternwarte und zählt zu den großen Refraktoren der Welt. Er verschlang allein die Hälfte der gesamten instrumentellen Investitionskosten. Das photographische Objektiv wurde 1931 von Bernhard Schmidt durch einen neuen Schliff verbessert. Die Bedienung des Großen Refraktors wurde mit einer technisch bemerkenswerten Hebebühne zur bequemen Beobachtung (Firma carl Zeiss in Jena) erleichtert. Der Refraktor wurde zu visuellen Beobachtungen von Planeten sowie für die visuelle Photometrie von Veränderlichen Sternen eingesetzt, ferner besonders zur photographischen Photometrie von offenen Sternhaufen und Veränderlichen Sternen, ab den 1950er Jahren zur lichtelektrischen Photometrie und Polarimetrie. Schließlich war der von carl Zeiss Jena angefertigte Drei- Prismenspektrograph für spektroskopische Forschungen wichtig. Besonders zu erwähnen ist der Nachweis schwacher globaler Magnetfelder der Sonne 1951 durch Georg thiessen ( ). Der 1 m-spiegel von 3 m Brennweite, carl Zeiss, Jena, 1911, war zunächst ein extrem lichtstarkes Newton-System, später 1947 vom Newton-Fokus auf den Nasmyth- Fokus umgebaut (15 m Brennweite), um es für spektroskopische Untersuchungen zu optimieren. Mit dem 1m-Spiegel für Hamburg gelang carl Zeiss Jena der Durchbruch für den europäischen Instrumentenbau, es war Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 45

46 damals das größte Europas und drittgrößtes Spiegelteleskop der Welt nach Harvard und Mt. Wilson. Bemerkenswert ist die interessante und innovative Zeiss Entlastungsmontierung nach Franz A. Meyer ( ). Astrophysikalische Zusatzinstrumente waren der Dreiprismenspektrograph von Zeiss (1928/46), ein Sternphotometer (1968) und ein Gitterspektrograph (1972). Walter Baade ( ) machte in den 1920er Jahren zahllose Aufnahmen von Sternhaufen, Gasnebeln und Galaxien. Geradezu bahnbrechend waren seine Arbeiten über Veränderliche Sterne in Kugelsternhaufen, die in den 1950er Jahren zum Konzept der Sternpopulationen weiter entwickelt wurde, worauf bis heute unsere Vorstellungen über die Struktur der Galaxien beruhen. Astrographen sind lichtstarke, kurzbrennweitige Refraktoren (Linsenteleskope) für photographische Beobachtungen. Das Lippert-teleskop, gestiftet vom Hamburger Kaufmann und Amateurastronomen Eduard Lippert ( ), 16 bestand ursprünglich aus einer Kombination von drei Astrographen und zwei Leitrefraktoren auf einer gemeinsamen Montierung mit geknickter Säule, so daß lange Belichtungen über den Meridian hinweg ohne Umschwenken möglich sind. Wichtig waren die Objektivprismen, die von jedem Objekt ein kleines Spektrum niedriger Dispersion auf der Platte erzeugten. Mit dem Lippert wurde die Bergedorfer Spektraldurchmusterung (1935 bis 1953), teil eines umfangreichen, internationalen Programms zur Stellarstatistik, durchgeführt. An diesem gewaltigen Unterfangen beteiligten sich mehrere deutsche und ausländische Observatorien: Potsdam, Hamburg-Bergedorf, Berlin-Babelsberg, Bonn und im Ausland Groningen, Niederlande und fünf amerikanische Observatorien Harvard, Lick, Mt. Wilson, Yale und Yerkes in den USA. Heute befindet sich im Lippert-Gebäude das Spiegelteleskop, das 1974 eine neue cassegrain-optik mit 9 m Brennweite von Lichtenknecker in Belgien (1:15) erhielt wurde als weiteres photographisches Fernrohr der AG-Zonen-Astrograph von Zeiss in Jena angeschafft (weitere Exemplare in Bonn und St. Petersburg). Zwischen 1929 und 1932 wurde der gesamte Nordhimmel photographiert. Die genauen Positionen der über Sterne wurden mit einem speziellen Plattenmeßgerät ausgemessen. Die Astronomische Gesellschaft (AG) organisierte damals die internationale Zusammenarbeit in der astronomischen Beobachtung Ergebnis war der sog. AGK 2-Katalog (1952). Der AGK3-Sternkatalog (1956 bis 1964) wurde in Bergedorf angeregt und in Kooperation mit den Sternwarten Berlin- Babelsberg, Bordeaux, Greenwich, Heidelberg, Nikolajev (Ukraine), Ottawa, Paris, Pulkova, Straßburg und Washington durchgeführt. Schließlich wurde der aus DFG-Mitteln 1973 beschaffte 23 cm-zonenastrograph (fünflinsiges Objektiv, Brennweite 2 m), Zeiss, Oberkochen, ab 1975 in der Astrometrie zur Berechnung genauer Sternpositionen und Eigenbewegungen eingesetzt, u. a. für den Hipparcos-Satelliten, 1989/93. Die exakten Positionsbestimmungen von Sternen haben entscheidend zum internationalen Ruf der Hamburger Sternwarte in Bergedorf beigetragen und stellen noch heute die Basis für die Satelliten-Astrometrie dar. Abb. 4: Instrumente der Hamburger Sternwarte (Hamburger Sternwarte und Foto: Gudrun Wolfschmidt) Ein besonders Highlight ist das vom estnischen Optiker Bernhard Schmidt ( ) um 1930 in Hamburg erfundene, photographische teleskop, 17 das sich durch eine verzerrungsfreie optische Abbildung auszeichnet ohne die Bildfehler von sphärischer Aberration, Koma und Astigmatismus. Schmidts erste Korrektionsplatte hatte 36 cm Durchmesser. Mit einem sphärischen Spiegel von 44 cm Durchmesser erhielt er einen Schmidt-Spiegel mit 62,5 cm Brennweite bei einem öffnungsverhältnis von 1:1,75 und einem Gesichtsfeld von 15. Das große Gesichtsfeld bei verzerrungsfreier Abbildung war beeindruckend. 18 Dieser erste Schmidt-Spiegel 16 Wolfschmidt Dufner Wolfschmidt: Bernhard Schmidt Der Weg zu einer Metropole des Wissens

47 wurde ab 1962 am Boyden Observatorium in Bloemfontein, Südafrika, verwendet. Mit einem zweiten, größeren Spiegel von 60 cm erreichte Schmidt sogar ein öffnungsverhältnis von 1:1,5. In Hamburg war seit 1936 ein 80 cm- Schmidt-Spiegel in Planung. Der große 80 cm- Schmidt-Spiegel wurde 1954 von carl Zeiss Jena fertiggestellt; die Montierung stammte von der Werkzeugmaschinenfabrik Heidenreich & Harbeck, Hamburg. Im Kuppelgebäude wurde zusätzlich eine Alu-Spiegelbedampfungsanlage untergebracht, die auch heute noch in Betrieb ist wurde der Plan realisiert, den Großen Hamburger Schmidtspiegel zum calar Alto Observatorium zu verlegen, da das lichtstarke Instrument unter dem aufgehellten Hamburger Himmel nicht mehr effektiv eingesetzt werden konnte. Hier diente er der Durchmusterung des Nordhimmels nach Quasaren (Hamburg-Quasar- Survey, 1983 bis 2000). Auf die alte Montierung kam das Oskar-Lühning-teleskop (öffnung 1,20 m), Grubb-Parsons, Newcastle upon tyne, 1975, das auch heute noch wissenschaftlich genutzt wird (mit Steuerung übers Internet). Als Nachfolger Schorrs wurde schließlich Otto Heckmanns ( ) ernannt, Direktor von 1942 bis Er beschäftigte sich mit der aufstrebenden Astrophysik, unter anderem mit Sonnenphysik, photographischer Photometrie, Kosmologie und Allgemeiner Relativitätstheorie gehörte Heckmann zu den ersten Astronomen, die eine europäische Südsternwarte gründen wollten wurde in Bergedorf, mit starker Beteiligung der Hamburger Sternwarte, die Europäische Südsternwarte (ESO) gegründet und Heckmann wurde ihr erster Generalsekretär (1962 bis 1969) wurde das Staatsinstitut Hamburger Sternwarte als Institut in den Fachbereich 12 (Physik) der Universität Hamburg aufgenommen und ist seitdem einer der Forschungsschwerpunkte der Physik. 4.2 Die Hamburger Sternwarte in Bergedorf, ein Kulturdenkmal von internationaler Bedeutung Mit dem Datum vom wurde das gesamte Sternwartengelände unter der Nummer 1089 in die Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg eingetragen. Im Jahr 2007 äußerte Prof. Dr. G. Kiesow, der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, in einer öffentlichen Podiumsdiskussion in Bergedorf den Vorschlag, die Hamburger Sternwarte als einen Kandidaten für die UNEScO-Liste des Weltkulturerbes vorzuschlagen. Konsultationen mit dem deutschen Nationalkomitee von IcOMOS (International council on Monuments and Sites) unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Petzet machten klar, dass serielle Bewerbungen im Kontext mit anderen geeigneten internationalen Sternwarten sehr viel aussichtsreicher sind. Daraufhin wurde vom 14. bis 17. Oktober 2008 ein internationales Symposium Cultural Heritage Astronomical Observatories (around 1900) From Classical Astronomy to Modern Astrophysics in Hamburg-Bergedorf unter Leitung von Frau Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt, Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und technik der Universität Hamburg, abgehalten, das sich zum Ziel gesetzt hatte, die kulturhistorische Bedeutung der astronomischen Beobachtungsstätten um 1900 herauszuarbeiten, die den Übergang von der klassischen Posi tions astronomie zur modernen physikalisch orientierten Astrophysik kennzeichnen, um Kooperationspartner für eine serielle, transnationale Bewerbung um das UNEScO Weltkulturerbe zu finden. 19 Kriterien bei der Unesco-Bewerbung sind die Vergleichbarkeit nach Anlageform und Architektur, der Ausstattung an Instrumenten, der Authentizität und Integrität des überlieferten Zustandes und der wissenschaftlichen Aktivität und Bedeutung in der internationalen Scientific community. Das wesentliche Ergebnis des Symposiums ist, dass für die Hamburger Sternwarte ein realistischer Weg besteht, Weltkulturerbe zu werden. Die europäischen Staaten sind auf der Weltkulturerbe-Liste überrepräsentiert. Daher wurde eine globale Strategie für eine ausgeglichene, repräsentative und glaubwürdige Welterbeliste seit 1994 von der UNEScO entwickelt und seit 2004 von IcOMOS mit dem Motto Filling the Gaps verfolgt, um die vorhandenen geografischen, zeitlichen und thematischen Leerstellen zu schließen. Daher soll als Antragsteller La Plata in Argentinien fungieren; diese Sternwarte wurde von Pedro Benoit errichtet, ebenfalls am Rande der Stadt als moderne Gruppenanlage mit eindrucksvoller Architektur und instrumenteller Ausstattung. Die argentinische Regierung hat bereits ihren Willen zu einer gemeinsamen Bewerbung mit Hamburg erklärt. Wie kaum ein anderes Observatorium bietet die Hamburger Sternwarte einen Querschnitt durch die Entwicklung der astronomischen teleskoptechnik seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Neben diesen instrumentellen Besonderheiten ist die Hamburger Sternwarte auch architektonisch herausragend. Das Hauptgebäude ist im für die damalige Zeit typischen neobarocken Stil 19 Wolfschmidt: cultural Heritage Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 47

48 daraufhin der Sternwarte vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Herrn Neumann, der Status eines Kulturdenkmals von nationaler Bedeutung zuerkannt, eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg zum Weltkultuerbe. Mit diesen umfangreichen Sanierungsmaßnahmen sollte die Sternwarte gut vorbereitet sein für die Bewerbung um das UNEScO-Weltkulturerbe. Abb. 5: Gebäude der Hamburger Sternwarte (Hamburger Sternwarte und Foto: Gudrun Wolfschmidt) Abb. 6: 12 Sternwarten um 1900, Zusammenstellung: Gudrun Wolfschmidt errichtet; der verantwortliche Architekt Albert Erbe ( ) erbaute z. B. auch die neue Hamburger Kunsthalle. Von Kriegsschäden blieb die Hamburger Sternwarte vollständig verschont, die baulichen Veränderungen in der Nachkriegszeit halten sich in relativ engen Grenzen. Die Sternwarte ist als eine der ersten in Europa (nach der Sternwarte in Nizza) als moderne Gruppenanlage ausgeführt. Mit dem Astronomiepark entstand in Hamburg eine strikte trennung der Beobachtungsgebäude von den Verwaltungs-, Wohn- und Bürogebäuden. Dadurch ist die Beobachtung in den Kuppeln nicht durch die Heizung der Gebäude beeinträchtigt. Allerdings treten an den Gebäuden Bauschäden in unterschiedlichem Maße zutage; diesem Problem widmet sich u. a. der 1998 gegründete Förderverein Hamburger Sternwarte e. V. (FHS); für sein langjähriges Engagement für die Sanierung der Gebäude durch Einwerbung von Geldern bei zahlreichen Stiftungen und Institutionen, u. a. bei der Stiftung Denkmalpflege Hamburg, Deutschen Stiftung Denkmalschutz und besonders bei der Reemtsma-Stiftung, aber auch bzgl. der vielseitigen öffentlichen Veranstaltungen, wurde der Förderverein Hamburger Sternwarte 2006 mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Im Frühjahr 2008 wurde Das wichtigste UNEScO-Kriterium ist outstanding universal value. Aus den Ausführungen geht ganz klar das Potential des Astronomieparks Hamburger Sternwarte als wissenschaftsund technikhistorisches sowie architektonisches Kulturdenkmal von herausragender internationaler Bedeutung hervor. Die Bandbreite der instrumentellen Ausstattung spiegelt den Übergang von der klassischen Astronomie der Positionsbestimmung zur modernen Astrophysik wider. Es sei hier nochmals besonders betont, dass sich dieses Kulturdenkmal in einem nahezu originalen Zustand befindet ( Integrität ), wobei es durch die Präsenz des Forschungsinstituts Hamburger Sternwarte der Universität Hamburg einen überaus hohen Grad an Authentizität besitzt. Die Kombination all dieser Kriterien ist nur mit der Sternwarte in La Plata vergleichbar. Beide Sternwarten stellen wissenschaftsund architekturgeschichtliche Kulturdenkmale aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und astronomische Stätten von außergewöhnlichem universellem Wert dar Der Weg zu einer Metropole des Wissens

49 5 Literatur Behnke, Gert: Feinmechanik und Optik in Hamburg: Die Firma C. Plath, Fabrik nautischer Instrumente. Münster: LIt Verlag Dufner, BarBara: Den Himmel fest im Blick. Eine wissenschaftliche Biografie über den Astro-Optiker Bernhard Schmidt. Stuttgart: Franz Steiner (Studien zur modernen Geschichte; Band 56) hoffmann, GerD und karl-heinz nerkamp: Heinrich Christian Schumacher Der Altonaer Astronom und die Vermessung. Hamburg: Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung koch, JürGen W.: Der Hamburger Spritzenmeister und Mechaniker Johann Georg Repsold ( ), ein Beispiel für die Feinmechanik im norddeutschen Raum zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Norderstedt: BoD krüss, andres: Geschichte eines Hamburger Familien-Unternehmens. Optisch-Mechanische Werkstätten, Hamburg: Wohlfeld lange, WolfGanG: Johann Elert Bode und Johann Franz Encke zwei Hamburger Astronomen in Berlin. In: WolfschmiDt, GuDrun (Hg.): Hamburgs Geschichte einmal anders Entwicklung der Naturwissenschaften, Medizin und Technik, Teil 2. Norderstedt: Books on Demand (Nuncius Hamburgensis Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften; Band 7) 2009, S lühning, felix: Eine ausnehmende Zierde und Vortheil Geschichte der Kieler Universitäts-Sternwarte und ihrer Vorgängerinnen, 1770 bis Zwei Jahrhunderte Arbeit und Forschung zwischen Grenzen und Möglichkeiten. Neumünster: Wachholtz (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; Band 56) machoczek, Detlev: Der Hamburger Zeitball Ein Zeitsignal für die Schifffahrt. In: WolfschmiDt, GuDrun (Hg.): Hamburgs Geschichte einmal anders Entwicklung der Naturwissenschaften, Medizin und Technik, Teil 3. Hamburg: tredition (Nuncius Hamburgensis Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften; Band 20) 2011, S schorr, richard: Die Hamburger Sternwarte. Hamburg in naturwissenschaftlicher und medizinischer Beziehung. 73. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. Hamburg: Leopold Voss schramm, Jochen: Sterne über Hamburg. Hamburg: Kultur- und Geschichtskontor 1996, neu bearbeitet und erweitert WolfschmiDt, GuDrun: Astronomisches Mäzenatentum. Proceedings der tagung an der Kuffner-Sternwarte in Wien, Astronomisches Mäzenatentum in Europa, Oktober Norderstedt: Books on Demand (Nuncius Hamburgensis, Beiträge zur Geschichte der Naturwissenschaften; Band 11) 2008 (296 Seiten). WolfschmiDt, GuDrun: Bernhard Schmidt and the Development of the Schmidt telescope. In: Astronomische Nachrichten Astronomical Notes 330 (2009), No. 6, p WolfschmiDt, GuDrun (ed.): Cultural Heritage of Astronomical Observatories From Classical Astronomy to Modern Astrophysics. ( htm). Proceedings of the International IcOMOS Symposium in Hamburg, October 14 17, Berlin: Bäßler-Verlag (IcOMOS International council on Monuments and Sites, Monuments and Sites xviii) hünsch, matthias: The Telescopes of Hamburg Observatory History and Present Situation. In: WolfschmiDt: Astronomical Observatories 2009, p Siehe auch die Web-Seite: Hamburger Sternwarte Überblick (Jan-Uwe Ness): Gebäude & teleskope: (11. Aug. 2012). Zum Autor: Prof. Dr. Gudrun Wolfschmidt Koordinatorin Bereich Geschichte der Naturwissenschaften (Fachbereich Mathematik bis ) Hamburger Sternwarte, Fachbereich Physik Fakultät fuer Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften (MIN) Universität Hamburg Bundesstrasse 55 Geomatikum D Hamburg tel Fax: Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 49

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51 Das Deutsche Elektronen- Synchrotron DESY ERIcH LOHRMANN Blick in die Experimentierhalle des Freie-Elektronen-Lasers FLASH 51

52 Das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY ist eines der weltweit führenden Beschleunigerzentren zur Erforschung der Materie. DESY entwickelt, baut und nutzt Beschleuniger und Detektoren für die Forschung auf dem Gebiet der teilchenphysik und für die Forschung mit Photonen. DESY ist ein mit öffentlichen Mitteln finanziertes nationales Forschungszentrum und Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren. An seinen Standorten Hamburg und Zeuthen beschäftigt es 2000 Mitarbeiter. Es bietet Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten für über 3000 Wissenschaftler aus über 40 Nationen auf dem Gebiet der Hochenergiephysik, der kosmischen Strahlung und der Forschung mit Photonen. Das letztere Gebiet hat breite Anwendungen in der Festkörperphysik, der Atom- und Molekularphysik, chemie, Medizin, Pharmazie, Nanotechnologie und Elektronik. DESY bildet etwa 100 junge Menschen in gewerblich-technischen Berufen aus. über 700 Diplomanden, Doktoranden und Postdocs arbeiten in der Forschung. Überblick über die Forschungsgebiete. 1. teilchenphysik: Der erste Beschleuniger zur Erforschung der teilchenphysik war ein Elektronen-Synchrotron, das Elektronen auf eine Energie von 6 GeV (6 Milliarden Elektronen-Volt) beschleunigen konnte, und 1964 in Betrieb ging. Der letzte und grösste Beschleuniger war HERA, ein Elektron-Proton-Speicherring von über 6 km Umfang ( ), der einzigen Maschine dieser Art in der Welt. Sie gestattete u.a. den bisher besten Blick in das unerwartet komplizierte Innere des Protons. Abb. 1 zeigt einen Blick in den HERA-Ring und Abb.2 eine Reaktion zwischen einem Proton von 920 GeV mit einem Elektron von 27 GeV. Abb.2 : Eine Reaktion im HERA Speicherring, aufgezeichnet mit dem H1-Detektor: Ein Elektron von 27.5 GeV (27.5 Milliarden Elektronen-Volt) kommt (nicht sichbar) von links. Es streut elastisch an einem Quark eines Protons von 820 GeV Energie, das von rechts kommt. Dabei wird das Elektron um mehr als 90o nach links oben zurückgestreut und erhält eine Energie von 240 GeV (!). Das getroffene Quark wird aus dem Proton herausgestossen und verwandelt sich in einen Schauer von Teilchen, der nach links unten läuft. Abb.1 : Blick in den HERA-Ring: Oben die supraleitenden Magnete für den Protonen-Ring, unten der Elektronen-Ring. Abb.3 : Eine Kollision zwischen zwei Protonen von je 3500 GeV, bei der über 100 neue Teilchen entstehen, aufgezeichnet von der CMS Kollaboration am LHC am CERN Der Weg zu einer Metropole des Wissens

53 Abb.4 : Arbeiten am Detektor für kosmische Neutrinos am Südpol MNU BK Hamburg 2013 Imagemagazin V5 X3.indd :04

54 Aktuell beteiligt sich DESY an den zwei grossen Experimenten AtLAS und cms am LHc, dem 8 tev (8000 Milliarden Elektronenvolt) Proton-Proton Speicherring am cern in Genf. Abb. 3 zeigt das Bild einer Kollision zwischen zwei Protonen von je 3.5 tev Energie, wobei über 100 neue teilchen entstehen. 2. Kosmische Strahlung: Hier liegt der Schwerpunkt beim Standort DESY-Zeuthen. Die Arbeiten umfassen u.a. die Erforschung kosmischer Neutrinos mit dem Detektor Icecube, dem mit 1 Kubikkilometer grössten Detektor der Welt, der am Südpol steht (Abb.4). Ein weiteres grosses thema ist die Erforschung kosmischer gamma-strahlung hoher Energie mit dem gamma-teleskop MAGIc und das Projekt cta, ein Detektor der nächsten Generation, der mehr als 70 Einzelteleskope für gamma-strahlung besitzen wird. 3. Forschung mit Photonen: Dies ist der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit am DESY. Dafür stehen drei einzigartige Lichtquellen zur Verfügung, deren Spektrum vom Sichtbaren bis ins Röntgengebiet reicht: Der Elektronen-Speicherring DORIS III, der Freie-Elektronen-Laser FLASH (Abb.5) und der Speicherring PEtRA III. Die beiden letzteren Maschinen sind die besten Lichtquellen ihrer Art in der Welt. Sie haben ein grosses Anwendungsspektrum, wichtige Beispiele sind Erforschung von Grundlagen für Medikamente, von Katalysatoren und von ultradünnen magnetichen Schichten als Datenspeicher. Ein besonderer Erfolg war der Nobelpreis für Prof. Ada Jonath aus Israel für die Erforschung des Bauplans der Ribosomen, der Eiweissfabriken der Zelle (Abb. 6 und 7). Abb.6 : Struktur eines Ribosoms Das neue grosse Projekt, gegenwärtig im Bau, ist der Europäische Freie-Elektronen-Röntgenlaser xfel. Als einzige Lichtquelle dieser Art in Europa wird er hochintensive ultrakurze Lichtblitze im Röntgenbereich liefern und damit völlig neue Möglichkeiten für die Grundlagenforschung und für Anwendungen eröffnen. Die Abb. 8 zeigt das DESY-Gelände mit den Photonen-Quellen DO- RIS III, FLASH und PEtRA III. Abb.7 : Prof. Ada Yonath, Weizmann Institut, Israel, Nobelpreis 2009 Zum Autor: Erich Lohrmann wurde 1956 an der technischen Hochschule Stuttgart mit einer Arbeit über kosmische Strahlung promoviert. Danach war er an den Universitäten Bern, Frankfurt und chicago tätig. Ab 1961 arbeitete er als Wissenschaftler am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg auf dem Gebiet der experimentellen Hochenergiephysik. Von und von war er Leiter des Forschungsbereichs und Mitglied des Direktoriums von DESY. Von war er Mitglied des cern Direktoriums verantwortlich für Forschung und Datenverarbeitung. Seit 1976 ist er Professor an der Universitaet Hamburg, emeritiert Der Weg zu einer Metropole des Wissens

55 Abb.8 : Das DESY-Gelände mit den Lichtquellen DORIS III, FLASH und PETRA III. Rechts im Bild ist die Baustelle des XFEL. Die FLASH-Experimentierhalle ist unten etwas ausserhalb der PETRA-Rings zu sehen. Angebote für Schulen DESY bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, mehrwöchige Praktika in den Forschungsgruppen zu absolvieren. Außerdem gibt es ein Besichtigungsprogramm für Schulklassen. Physik begreifen: Schülerlaboratorien in Hamburg und Zeuthen bieten Experimentiertage für Schülerinnen und Schüler. Science cafe DESY: Bietet spannende Vorträge mit anschließendem Gespräch, Mittwochs h im DESY Bistro. DESY Besichtigungen: Allgemeine Besichtigungen: Jeden 1. Samstag im Monat um 10 h. Für Gruppen von mindestens 10 Personen nach Anmeldung, Mo bis Fr h und h. Weitere Einzelheiten bei unter Schulen. Bildnachweis: Abb.3 cern, alle übrigen DESY. Beiträge zur Geschichte mathematisch-naturwissenschaftlicher Institutionen in Hamburg 55

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