KREIS LPE. Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen. Copyright Sauerlander Heimatbund. Gefordert durch. Sauerländer Heimatbund

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1 Gefordert durch Der Ministerprasident des Landes Nordrhein-Westfalen 'k KREIS LPE

2 Nr. 1 Marz 1984 Sauerländer Heimatbund H BK># ^^- <-mm h'- "I'^'n "PJ"* T^^-- ijjh m ^8 1V ;P

3 Esist beruhigend, uns ^ als Partner zu haben. Wir haben das dichteste Bankennetz in Deutschland, 20 Millionen Kunden und eine Bilanzsumme von uber SOOMilliarden Mark.Wofinden Sie einen ahnlich starken Partner, der IhnenTuranTur personliche Beratung, kompletten Service und die Kraft einerder grofsten Bankengruppen Deutschlands bietet? Kommen Sie zu uns. Es ist beruhigend, uns als Partner zu haben. Wir bieten nnehr als Geld und Zinsen. (g) Volksbanken Spar- und Darlehnskassen Mit dem dichtesten Bankstellennetz im Hochsauerlandkreis und Kreis OIpe Im Verbund

4 KulturNRW'84 - ohne Saueriand? Als die Landesregierung Anfang 1983 bekannt gab, in diesem Jahr in enger Zusammenarbeit mit den beiden Kultursekretariaten in Wuppertai und GiJtersloh, mit Gemeinden und anderen, aucli privaten Einrichtungen, eine Reihe dezentraler kultureller Veranstaltungen unter der Uberschrift Kultur NRW '84" durchzufuhren, konnte man noch hoffen, dab wenigstens eines der angegebenen Ziele erreicht werden sollte:... an Beispielen aufzeigen, wie vielfaltig und lebendig die Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen ist". An eine Belebung der nordrhein-westfslischen Kulturszene" war gedacht, die sich keineswegs auf die kulturellen Schwerpunkte des Landes beschranken sollte. Kommunale Aktivitaten, Initiativen der Kijnstlerverbande und der zahlreichen kulturellen Vereine sollten auch dort angeregt und gefordert werden, wo es die Kulturarbeit nicht einfach hat, etwa in landlichen Gebieten". Was ist fijr das Saueriand daraus geworden? Die Projektiiste zshlt nach dem Stand vom 1. Dezember1983 nunmehr 30 Veranstaltungen, die sich den Bereichen Film, Theater, Ballet, Musik, bildenden Kunsten, Literatur, Kulturarbeit mit auslandischen Mitburgern, ja sogar der alternativen Kultur" widmen. Sie sind unterschiedlich lang und uber das ganze Jahr im ganzen Lande verteilt. Im Saueriand wurden LiJdenscheid mit einem Autorentreffen im September und Arnsberg mit dem Landesmusikschultag am 15. und 16. Juni bedacht. Hier werden bis zu MusikschiJier erwartet, die die gesamte Arbeit der nordrhein-westfalischen Musikschulen vorstellen sollen. Das ist alias. Liegt es am Kultusministehum, am zustandigen Kultursekretariat GiJtersloh oderan unseren StSdten und Gemeinden selbst, dab sie mit ihrer Kulturarbeit im Programm nicht vorkommen und deshalb auch keine gesonderte finanzielle Forderung erfahren? Nur 3 StSdte im Lande, die weniger als Einwohner haben, sind dabei, obwohl in den Gemeinden dieser GroBenordnung 65% der Bev6lkerung Nordrhein-Westfalens leben. Vielleicht liegt es am unterschiedlichen Verstandnis dessen, was Kultur auf dem Lande leisten kann (und mub). Im Amtskulturdeutsch Nest es sich so: Kultur NRW '84 akzentuiert die Leistungskraft nordrhein-westfaiischer Einhchtungen und eroftnet zugleich Einblick in die Kulturgeschichte des Landes". PI- Zeitschrift des Sauerlander Heimatbundes SAUERIAND FruherTrutznachtigall, Heimwachtund Sauerlandruf Titelfoto: Friedhelm Ackermann Aus dem Inhalt: Seite: Die Zukunft unserer sauerlandischen D6rfer 4 Fastnacht im Saueriand 8 Nochmals zu den Nibelungen 13 Nachtrag zur Ausstellung; Schutzenwesen 15 Eine Stadt wandelt sich 16 Wegkreuz an der Robbecke 18 Nun ade, du mein lieb Heimatland 19 Saurierfundstelle bei Brilon 22 Aus dem Briloner Stadtarchiv 23 OKD Dr. Grunewald Geburtstag 25 Werbung fur das Saueriand 26 Bucher Schrifttum 27 Personalien 32 Mitarbeiter: Dr. Adalbert Mullmann, Brilon; Hedwig Jungbluth-Bergenthal, Schmallenberg; Klemens Prflpper, Arnsberg; Fritz Droste, Arnsberg; Friedhelm Ackermann, Arnsberg; Otto Epe, Schmallenberg; Ludwig Steiger, Brilon; Walter Hense, OIpe; Theo Hundt, OIpe; Eugen Hellweg (Remes) K6ln; Christa-Maria Bielefeld, OIpe; Wolfgang Heppekausen, Warstein; Franz Josef Hackmann, Kirchhundem

5 Die Zukunft unserer sauerlandischen Dorfer Ein Jubilaum wie das von Niedersfeld* lenkt den Blick zunachst auf die Vergangenheit, und viele DSrfer haben eine respektable Vergangenheit, die bis ins holie Mittelalter reicht. Den letzten Sinn erfahrt eine solclie Ruckbesinnung jedoch erst, wenn damit der Blick fijr zukijnftige Entwicklungen gescharft wird. Wie aber sieht diese Zukunft im Sauerland aus, wie sielit sie insbesondere aus fur die sauerlandiscfien DSrfer? Wersich zum Problem unserer kleinen Orte aubert, sollte zunachst ein Bekenntnis ablegen zum Begriff und zur Bezeichnung Dorf". Mich stort es immer wieder, wenn in den neuen GroBgemeinden - verwaltungsmabig geht es wohl nicht immer anders -, von Stadtte/ten Oder OrXsteilen gesprochen wird. Damit vernebelt man die selbstverstandliche Feststellung, dab das Dorf nicht,nur Tell eines grsberen Gemeinwesens, eben der GroBgemeinde, sondern zugleich - und sicher in erster Linie - eine eigenstandige, veil in sich ruhende dorfliche Gemein- *Dem Beitrag liegt die Festansprache zur 650- Jahr-Feier des Dorfes Niedersfeld am 24. Juni 1983 zugrunde. Die Fotos wurden vom Medienzentrum des HSK zur Verfugung gestellt. von Dr. Adalbert Mullmann schaft ist, eine Lebensgemeinschaft von Burgern in guten und schlechten Tagen. Geben wir also dem Begriff Dorf" durch bewubten Gebrauch starkere Geltung und wirkllche Substanz, so wie die Niedersfelder ihren festlichen gemeinschaftlichen Abend ausdrucklich als Dorfabend bezeichnet haben und sich die einladende Stelle bewubt als Dorfgemeinschaft Niedersfeld" vorgestellt hat. Bestandsaufnahme Macht man sich urn unsere DbrferGedanken.danninteressiert zunachst die ZahldieserDflrferundihreEinwohnerzahl. Im Hochsauerlandkreis nennt die Statistik rund 500 Wohnplatze, zu denen auch kleine und kleinste Hausergruppen gerechnet warden. Sieht man diejenigen Wohnplatze, die von ihrer GrflBe her ein 6rtliches Gemeinschaftsleben ermoglichen, als Dorfer an, kommt man im Hochsauerlandkreis auf eine Zahl von etwa 200 DOrfern;genauerkanneseigentlichkeiner sagen. Diesen DSrfern und den ijbrigen Wohnplatzen stehen in unserem Kreis 14 Zentralorte gegenijber, so etwa die Kernstadte Winterberg, Medebach, Hallenberg, Brilon usw. Ich bin der gelegentlich geauberten Behauptung nachgegangen, dab nach dem letzten Krieg und vor allem nach der kommunalen Neuordnung die Bevolkerung in den kleinen Ortschaften zugunsten der Zentralorte zuruckgegangen sei. Wie sehen die Zahlen fijr unser Krelsgebiet aus? Zunachst uberrascht sicher die Feststellung, dab in unseren Dorfern mehr Menschen leben als in den stadtischen Zentralorten. ImJahrelQSOwohntenindenZentralorten Menschen, in den kleinen Ortschaften; fur 1981 lauten die Zahlen bzw Insgesamt haben die Zentren zwar etwas starker zugenommen, aber z.b. im Altkreis Brilon hat sich die Einwohnerzahl in den groberen stadtisch gepragten Orten von 1950 bis1981 nur urn 19% erhoht, in den D6rfern dagegen um 21%. Von einem Ausbluten" der Dfirfer hinsichtlich der Einwohnerzahl zugunsten der Zentralorte kann also uberhaupt keine Rede sein, sicher eine fur unsere Dorfer erfreuliche Feststellung. Bevolkerungsentwicklung Vom Ruckgang dergeburten ist ijberall die Rede. Die Zahlen sind auch fur das Sauerland mehr als erschreckend. Die Geburten haben sich von 1960 bis 1981 nahezu halbiert. Wir liegen jetzt

6 nur noch knapp ijber dem Landesdurchschnitt. Die Geburtenhaufigkeit je 1000 Einwohner lag im Sauerland im Jahre 1960 noch bei 21,0, sie fiel 1970 auf 15,7 und 1981 welter auf 11, lagen wir noch um 3,4 Geburten je 1000 Einwohner uber dem Landesdurchschnltt, 1981 waren es nur noch 1,2. Wer ein positlveres Belsplel wunscht, der sei auf das westllche MiJnsterland venwiesen, wo die Zahl der Geburten Im Jahre 1981 noch um 3,0 uber dem Landesdurchschnitt lag. Die BevOlkerungsprognose 1st deshalb mit Blick auf das Jahr 1990 auch fur uns negatlv. Wir gehen fur das Geblet des Hochsauerlandkrelses von einem Ruckgang der Bevolkerung (Ende 1982 = ) um etwa 5000 bis Personen aus. Das bedeutet, dab weder in den zentralen Orten noch in den Dorfern in Zukunft mit einem nennenswerten Anwachsen der Elnwohnerzahlen gerechnet werden kann. Veranderung der Planungsgijte Das GroBerwerden" der Ddrf er ist also kelne Planungsvorgabe mehr, wenn das auch von manchem eingefleischten Anhanger standlgen Wachstums bedauert werden mag.ziel Istvlelmehr die Innere und aubere Konsolidierung des bisher Erreichten, wobei die jetzlge Bevolkerungssubstanz zu sichern ist, um unsere kommunale Infrastruktur als Voraussetzung fijr wirtschaftllche Produktivitat intakt zu halten. Dazu gehort, dab wir auch In Zukunft In unseren klelnen Orten bauen konnen und mussen. Der Gebletsentwlcklungsplan fur den Hochsauerlandkreis sieht ausdrucklich vor, dab die Siedlungsentwicklung In den kleinen Orten sich am Bedarf derortsansasslgen Bevolkerung zu orientieren und darijber hinaus In Fremdenverkehrsgebleten den Bedarf an UnterkiJnftenfurFreizeit und Erholung zu berucksichtlgen hat. Wir konnen also sicherstellen, dab man im Dorf wohnen kann, wenn man will. Dagegen wird auch in Zukunft nicht jeder in selnem Heimatdorf immerauch den gewunschten Arbeitsplatz vorfinden. Bel der Auswelsung von Gewerbeflachen und damit bel der Bereitstellung von Arbeltsplatzen sind auch in Zukunft gewlsse Schwerpunkte innerhalb der GroBgemelnde zu setzen, denn nur so konnen wirdiefurden wirtschaftlichen Wettbewerb erforderllchen Betriebsfiachen und Betrlebs- groben sicherstellen. Wir mussen deshalb eine starke Pendlerbewegung vom Wohnort zum Arbeitsplatz in Kauf nehmen, eine Bewegung, die sich aus den vorllegenden Zahlen mit geradezu dramatischer Eindringllchkeit ablesen labt. Waren es 1950 erst Personen, die von auswarts, also im wesentlichen von den umliegenden Dorfern in die Zentralorte elnpendelten", um zu ihrerarbeltsstellezukommen.sostleg diese Zahl 1961 auf und 1970 auf Diese Binnen-Wanderung" der Pendler Innerhalb der neuen GroBgemelnden wird manchem nicht gefallen; sle ist aber das gerlngere Ubel gegenuber der einzigen Alternative, die zur Abwanderung, zum Pendein von Arbeltskraften Ins Ruhrgeblet fuhrt. Diese Alternative wurde In der Tat ein Ausbluten des landllchen Raumes zur Folge haben. Gleichartige Lebensverhaltnisse in alien Landesteilen Wie sieht unsere WIrtschaftskraft im landllchen Raum gegenuber dem Landesdurchschnitt aus, und wie Ist die kunftige Entwicklung? Die WIrtschaftskraft unseres Krelses ist nicht gut, sie ist aber relativ besser als vor einigen Jahren lag unser Bruttosozlalprodukt Im Hochsauerlandkreis bei 76,5% des Landesdurchschnltts; bis 1980 ist dieser Wert Immerhin auf 81,8% gestiegen. Das andert aber nichts daran, dab wir nach wlevorinderwirtschaftskraftempfindlich hinter dem Landesdurchschnitt :^f>-^ ; vr; «?^ liegen. Unsere Arbeltslosenzahlen sind zwar im Vergleich zum Ruhrgeblet (12,9%) mit 10,1% Ende Mai relativ gunstlg, absolut gesehen aber so schlecht wie noch nie In den letzten 20 Jahren. Sie haben sich In den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt (Mai 1981: 4,5%, Mai 1983: 10,1%). Was mub geschehen, um die Interessen unserer BevOlkerung im wirtschaftlichen Bereich zu sichern? Das Landesentwicklungsgesetz hat dafijr die entscheldenden Welchen gestellt. In selnem 4 fordert es die Schaffung gleichartlger Lebensverhaltnisse in alien Tellen des Landes. Das Ist sicher eine Bestlmmung, die uns im landllchen Raum auberordentlich sympathisch ist, auch wenn wir wissen, dab damit fur uns kelne GroBstadtverhaltnlsse angestrebt werden sollen. Der 22 LEG legt demgegen- Liber test, dab Innerhalb des Landes Im Rahmen einer raumllch funktionalen Arbeitsteilung Geblete mit besonderen Frelraumfunktionen fur Wasserwlrtschaft und Erholung geschaffen werden sollen. DamIt wird juristisch umschrleben, was wir Im Sauerland self Jahrzehnten schon sind und auch sein wollen, Wasserturm und Grune Lunge des Ruhrgebletes. Wir mussen aber im Interesse unserer Zukunft an unsere Stadte und Dorfer die Forderung stellen, dab das Sauerland nicht nurdlesezwelfelloswichtlge Funktion wahrnimmt, dab es nicht nur der okologlsche Frischraum" unseres Landes Ist. Sicher, der Fremdenverkehr etwa hat bei uns grobe, sogar stelgende Bedeutung. Allein von 1976 bis

7 1981 istderumsatzim Fremdenverkehr innerhalb des Hochsauerlandkreises von 171 Mio. auf 331 Mio. DM und damit auf fast das Doppelte gestiegen. Aber es sind doch nur etwa 10% des Bruttosozialproduktes, die hier erwirtschaftet werden. Die Haupterwerbsmftgiichkeiten unserer BevOlkerung - auch in den D6rfern - liegen heute Im gewerblich-industriellen Bereicii, zumal auch die Landwirtschaft als Enwerbsquelie in der Naclikriegszeit erheblich an Bedeutung verloren hat. Nach der Konzeption des im Jahre 1979 in Kraft getretenen Gebietsentwicklungsplans fur den Hochsauerlandkreis sind bis 1985 in unserem Kreis fur die steigende Zahl von Erwerbstatigen - es treten jetzt ja die geburtenstarken JahrgSnge in das Era/erbsleben Arbeitsplatze im nicht landwirtschaftlichen Bereich zu schaffen, wenn man zu einer VollbeschSftigung kommen will. Von diesem Ziel sind wir welt entfernt, und deshalb dijrfen wir in unserer Forderung gegenuber Land und Bund nicht nachlassen, auch weiterhin die Voraussetzungen dafijr zu schaffen, dab unsere saueriandische WIrtschaft intakt bleibt. Dazu gehort es, da(3 wir uns wirtschaftlich nicht einigein, sondern die Verbindungen insbesondere zum Ruhrgebiet welter pflegen. Die NShe des Ruhrgebietes sollten wir nicht furchten, sondern als einen Aktivposten betrachten. An der Ruhr istfast ein Drittel der gesamten BevOlkerung unseres Landes zusammengeballt, fast 51/2 Mio. Menschen. Wir profitieren vom Ruhrgebiet nicht nur durch den Fremdenverkehr, sondern vorallem ist dieses Gebiet fur unsere saueriandische WIrtschaft ein riesiger Markt zur Abnahme unserer heimlschen Pro- dukte,gewlssermabendirektvor unserer Haustur. Der GiJteraustausch mit dem Ruhrgebiet ist fur das Sauerland - so darf man ohne Gbertreibung sagen - auch fur die Zukunft lebenswichtig, und deshalb mussen wirdaran Interessiert sein, dab das Ruhrgebiet gesund bleibt. So sehr wir den Rauch aus den Schornsteinen des Ruhrgebietes bekampfen, wenn wir auf unsere sterbenden Waider sehen, so sehr begruben wir alle wirtschaftllchen Impulse zwischen Ruhr und Lippe: Jeder arbeltslose Bergmann oder Stahlarbelter ist - mittelbar oder unmittelbar - auch ein Schaden fiir das Sauerland. Erhaltung ortlicher Strukturen Wer die Zukunft fur unsere DOrfer sichern will, mub darauf achten, dab die noch vorhandenen Ortlichen Strukturen bleiben. Nach der kommunalen Neuordnung haben wir in den Dflrfern keine Gemeindeparlamente mehr. Um so wichtiger ist es, dab zumindest Ortsvorsteher bestellt werden und dab dereniatigkeit in geeigneterweise durch die burgerschaftlichen Krafte im Ort - etwa durch die Vereinsvorstande - nach dem Scharfenberger Modell" sowie durch Einbeziehung der Ortsheimatpfleger - immerhin 83 im Hochsauerlandkreis - unterstijtzt wird. Zu meiner Freude haben unsere Stadte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis immerhin 138 Ortsvorsteher bestellt. Gerade auch fur die GroBgemeinde Winterberg zum Beispiel wird man bestatigen konnen, dab die Ortsvorsteher sehr erfolgreich den Kontakt zur GroBgemeinde pflegen und die Interessen ihres Heimatdorfes in die Entscheidungen auf der Ebene der GroBgemeinde einbringen. Entscheidend fiir die Zukunftsaussichten des Dorfes sind nach einer Aussage des Instituts fiir Landes- und Stadtentwicklungsforschung des Landes Nordrhein-Westfalen aber auch die kirchlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Gemeinschaftseinrichtungen. Die kirchlichen Einrichtungen, Feste und Gebrauche gehoren seit der Besiedlung des Sauerlandes zu unseren Dflrfern. Ohne diese Zeichen christlicher Grundhaltung ist das Sauerland nicht denkbar. Das sollte so bleiben. Zu den kulturellen Einrichtungen sind in erster Linie unsere Schulen zu zahlen. Wir alle haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Zentralisierungstendenzen in unserem Schulwesen verfolgt, die zur Auflflsung von Grund- und Hauptschulen und zurzusammenlegung mit anderen Schulen fuhrten umfabte das Gebiet des jetzigen Hochsauerlandkreises 188 Schulen, jetzt bestehen noch 128 Grund-, Haupt- und Sonderschulen. Immerhin sind also 60 Schulen aufge- Iflst worden. Seit 1975 ist aber- erfreulichenweise - nahezu vflllige Ruhe in der schulischen Gllederung eingetreten, und zwar trotz zuruckgehender Schulerzahlen. Das labt sich an den fur unsere DOrfer besonders wichtigen Grundschulen demonstrieren wurden in 86 Grundschulen Schuler betreut, 1981 in 84 Grundschulen Schuler. Die Schulerzahl hat sich also in funf Jahren um fast

8 30% vermindert; es sind aber nur zwei Grundschulen durch Zusatnmenlegung von Nachbarschulen in Fortfall gekommen. Das scheint mir ein Beweis dafur zu sein, dab wir hier im Sauerland die ubermalblgen Zentralisierungstendenzen anderer Regionen unseres Landes niclit mitgemacht haben, und wir sollten die jetzt noch vorhandenen Grundschulen mit Zaiinen und Klauen" verteidigen, wenn es von den Schtilerzahlen her nur irgendvi/ie vertretbar ist. Es 1st ubrigens interessant, dab heutzutage kein Mensch mehr von Zvi/ergschulen" spricht, sondern dab die kleinen Schulen nicht nur padagogisch, sondern auch hlnsichtlich ihrer Bedeutung fur die Existenz unserer D6rfer wieder voll anerkannt w/erden. Das Gemeinschaftsleben und damit der Lebenswert in unseren D6rfern wird schlieblich und nicht zuletzt durch unsere Vereine geprsgt. Man ist erstaunt, wie viele unserer Burger sich im Vereinsleben aktiv an der Pfiege der ftrtlichen Gemeinschaft beteiligen, die ja wieder ein Gradmesser fur den Wohnwert und Freizeitwert unserer Stadte und DOrfer ist. Wenn man nur die wichtigsten Bereiche im Vereinsleben nennt, so zahit man im Hochsauerlandkreis etwa 100 Musikvereine, 150 Gesangvereine, 180 Schutzenvereine und 400 Sportvereine mit insgesamt Mitgliedern. Das ist bei einer Einwohnerzahl von eine enorme Zahl, selbst wenn man berucksichtigt, dab dabei gerade in den kleinen Orten viele Burger in mehreren Verelnen tatig sind. Forderungen an den Staat - und an uns selbst Wenn wir uns um die Zukunft unseres landlichen Raumes Gedanken machen, ist zweierlei zu bedenken. Vom Staat en/varten wir, dab er unseren Dflrfern im Rahmen der neuen GroBgemeinden auch in Zukunft die Mflglichkeit einer organischen Entwicklung gibt. Der Deutsche Stadtetag hat kijrzlich in Frankfurt die Forderung erhoben: Unser Land braucht starke Stadte". Genau so vernehmlich mub unsere Forderung sein: Unser Land braucht gesunde DOrferl"; denn nur so kann der landliche Raum seine Funktion fur die Gesamtwirtschaft und die GesamtbevOlkerung erftillen. An unsere DOrfer richtet sich die Forderung, die vorhandenen Strukturen im Ort zu pflegen und zu festigen. Damit meine ich all das, was uns das Dorf zur Heimat macht: die RIege der Bausubstanz, den Schutz der Landschaft, die weitere Entwicklung des dorflichen Gemeinschaftslebens. Dabei sollte auch der Dreiklang EIternhaus - Kirche - Schule", der in fruheren Jahrzehnten selbstverstandlich war, wieder vernehmbar gemacht werden; denn die Lebenskraft des landlichen Raumes hat auch in frijherer Zeit ihre Grundlage in gemeinsamen Wertvorstellungen entsprechend der christlichen Tradition des Sauerlandes Begraffnisse Et giet ne Spruek, ne altbekannten - Ey kennet ne doch ak gewib -: Meist driapet sik de Aanverwandten, wann wier mol enner stoanwen is. Me latt sik de Adrassen giewen - van vielen wait me se nit mehr - und dann wert Daoenbroiwe schriewen, wo un wanneer Begraffnis w6r, an wielkem Dag, tau wielker Stunde? En Kaartken liet 'm Broiwe bey met Inladung taur Kaffeerunde. Dat is nou mol sa Sitte hey. Me staiht am Grav, dat duister, oapen, schmitt Eere Odder Blaumen rin un denket vlichte, echt bedroapen: Wann ik wall an der Reyge bin?" gehabt, Wertvorstellungen, die unseren Vorfahren halfen, mit den Schwierigkeiten des Lebens unter denkbar ungilnstigen auberen Verhaitnissen fertigzuwerden. Ich habe zu zeigen versucht, dab sich unsere DOrfer im Sauertand in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg eigentlich ganz gut behauptet haben, nicht nur von ihrem AuBeren her - denken wir an die vielen Gold- und SilberdSrfer im Wettbewerb Unser Dorf soli schoner werden" - sondern auch in ihrer inneren Verfassung. Das berechtigt uns zu SelbstbewuBtsein und Selbstvertrauen. Wir sollten unserer Jugend, die die Umweltqualitat des landlichen Raumes neu zu entdecken beginnt, Mut zur Zukunft machen. Wir sollten vor allem denen nicht folgen, die in den letzten Jahren in den Massenmedien nur noch Pessimismus verbreiten und diesen gewissermaben zum Volkssport machen wollen. Jede Generation hat in der Iangen Vergangenheit unseres deutschen Volkes Probleme gehabt: wie konnte das bei uns in den nachsten Jahrzehnten anders sein. Wir sollten das feste Vertrauen haben, dab der Jugend im landlichen Raum und damit der Jugend in unseren saueriandischen DOrfern trotz aller Wolken, die gegenwartig den Himmel verdunkein msgen, eine gute Zukunft geschenkt wird. Dann sittet me beym Kaffeedrinken. Oh, de Venwandtskopp is nit kloini Et giet Kauken, Wurst un Schinken. - Wann hat me sik wall't leste soihn? Dai jungen BurBen und dai Wichte? - Me sp6rt doch, dat me ailer wert un ahnt, dat dut un dat Gesichte ak wall tau der Verwandtskopp hort. Me giet sik ungernain Verspriaken, sik balle doch mol wiertesoihn, vlichte all in en paar Wiaken... En Sippendriapen w6r mol schoini Dann is de Alldag wier tegange. Me well sik driapen, ganz gewib, doch meistendeils durt dat sa lange, bit wier mol enner stoarwen is. H. Jungblut-Bergenthal

9 Fastnacht im Sauerland Geschichte und Brauchtum von Klemens Propper Fastnachtsgeck mit SpieB (Zeichnung Bruno Romer f) Fastnacht! Dabeisein ist alles! (ZeichnungBruno Romer t) ^r ^^ Fastnachtssitten und Gebrauche gehen auf altgermanische heidnische Zeit zurijck, wo man das Fest der wieder erwachten Natur feierte. Aus der Faselnacht (von fasein, Fasnacht) wurde in christlicher Zeit die Fastnacht (von fasten), jene Zeit, in der man sich fur die bevorstehenden Entbehrungen der Fastenzeit schadlos iilelt und mit Gelagen, Fastnachtschmausen, TSnzen, IVIaskeraden, mit Pritschenschlagen, Klappern, Schellen und larmenden Geraten ijbermutlge SpaBe trieb. Die Fastnachtszeit selbst kann 28 Tage, aber auch 62 Tage dauern. Sie richtet sich nach dem Osterfest. So kann Aschermittwoch - Ende der Fastnachtszeit - schon am 4. Februar eines Jahres sein, wie zuletzt 1913 und dann erst wieder Es kann aber auch erst am 10. Marz, wie 1943 bzw. im Jahre 2038, sein. In diesemjahre 1984 reicht die Zeit der Fastnachtsbrauche immerhin bis zum 6. IVIarz. Alte Zeit Die altesten Berichte uber Fastnacht im Sauerland stammen ausfernen kurfurstlichen Zeiten. An der Spitze des Herzogtums Westfalen stand um die Wende des 16. Jahrhunderts der Landdroste Caspar von Fijrstenberg. Ihm verdanken wir in seinem Tagebuch, das noch heute sorgsam im SchloBarchiv zu Herdringen bewahrt wird, InteressanteNotizen.wiezumBeispiel: 1572: 25. Januar: abergegen abendt ist der Narr losgebroctien bei exzeilenterl\/lusil< und sciionen Leuten. Joiiannes Furstenberg war tiaiber toli und mir ist uberaus viel etir erzeiget; tantzen und singen war l<eine schandt..." 26. Januar: tiababermalsnictitwegi<ommen l<6nnen, und ist unser gantzer tiauffen narrisctier gewesen, denn des vorigen tags. In Summa: die groben Herren Fastnacht ist antizipiert." Ernst von Bayern, Beherrscher des Kurfurstentums Koln (1612 in Arnsberg gestorben) hatte uberhaupt keinen SpaB an der Brauchtumsfreudigkeit seiner Fastnachtsgecken. In der kurkolnischen Polizeiordnung von 1596 Iiel3 er anordnen, dab... die FaBnaclits- oderfastelabents-gesellsctiatt gentzlict) abgesctiafft, und in den Stetten und Doerfferen nuram Montag nach dem Sonntag Esto mihi, ein ehrliche Gesellscliaft derburgeren und Hausleuten gestattet, doch dergestalt, dab fur 6 Uhren ein jeder wiederumb in seinem l-iaub sei... Kurfurst Ernst war also dagegen. - Nicht viel spater, im Jahre 1608, wurden in Arnsberg die Statuten nebst Morgensprache (Stadtische Verfassung Arnsberg) bekanntgegeben. Unter 29" wurde wortlich gesagt... well vor undenidicher Zeit am ersten Mittwoch in der Fasten die samtlichen Burger aufs Weinhaus (Rathaus) gei<.ommen sind... und ein ehrliches Weingelage gehalten haben, welche Unt<osten... die Stadt tragen mossen, - solches aber nach dem Arnsbergischen Brande nicht mehr gehalten, - ist fur gut angesehen, dab diese Beisammenkunft... aufbessere Zeiten ausgesetzt... werden so//. Man hat aber sowohl hier als auch anderswo im Sauerland erst gar nicht auf bessere Zeiten" gewartet. Immer,... springt der westfalische Schimmel!" wenn die funfte Jahreszeit" kam, loderte die Lust zum Feiern. Das war sogar im 30jahrigen Kriege so. Trotz der schlimmen Zeiten mubten underthanen undt Knechte in Churfurstlichen Landen" an Fastnachtstagen zu Ruhe, Ordnung und Besonnenheit aufgerufen werden. So gab es am 12. Febr erneut eine geharnischte Zurechtweisung weil gestriges Taghes die Knecht der Statt Arnsberg gantz argerllch tierumbgangen, ein Sauffconvention angestellt und zu dieser erbarmllcherzeitt deb gantzen Landts Hochverderbllchen Zustant... nicht achten, Sondern ihrer Leichtfertigkeit nachzugehen sich vermercken laben...". Enthalten So wurde im Nahmen unsers gnedigsten Herrn" strikt befohlen, sich des Spielens und Herumziehens auf den StraBen, insbesondere aller Saufgelage (sauffconventionen) zu enthalten. Weil man andererseits nicht allzusehr den Unmut MiBmutiger heraufbeschworen wollte, gab es eine Sondergenehmigung fur die Fastnacht:... IVIonntag und dingstag nachmittags soil ef nem jeden eriaubt sein, drey mab Bier ohne gesplell, geschrey und uniust, fein sittsamb zu dhnken und sich zu ergetzen...". Zehn Jahre spater ( ) mahnte ein neuer Aufruf des Landdrosten, allerburgerllchen Leichtfertigkeit in den FaBnachtstagen sich zu enthalten. In specie aber das Nachtssauffen, Ahnstellungh der BurBenn (Zusammenkunfte), l\/lummereyen und Schwertdantze einzustellen... auch deb Hasteholens (Fastnachts-Slngen mit dem SpieB) sich zu enthalten... undt biergelagen keineswegs sich zu gebrauchen". Schwert-Tanze gehorten in frijheren Zeiten auch im Sauerland (zuletzt im Burener Raum) zu den beliebten und oft verbotenen Fastnachtsbrauchen. Unter Benutzung von Kurzschwertern setzten sie eine gewisse Fechtgewandtheit voraus und waren nicht immer ungefahrlich. Immer wieder mubten die Verbote erneuert werden. So wurde u.a. auch 1654 "vermsge Churfurstl. Collnischer Polizey Ordtnungh anbefohlen... kein Anspiel Oder Sackpfeiffen (mit der Knuppelmusik herumziehen) zu gebrauchen und

10 soil den Knechten, auch anderen dab Hasteholen (mit d. Spiel3 sammein) nit gestattet seln...". Landdrost und Rate flatten alle Hande voll zu tun, doch das Volk wollte nicht auf seine Lustbarkeiten verzichten, so dab 1657 auch von alien Kanzein im Herzogtum neue Ermahnungen folgten:... damitkeinerbeiannahenderfastnachtszeit sich nit verlaufen und in Obertrettung der verbotenen Uppigkeiten sich straffbar mactien moge, ist eine Notliturf (Notwendigkeit) befunden, diese offentliche Ermalinung alien Burgern... vorab den Wirten, Knechten, Gesinde... zur Kenntnis zu geben. Auch Kurfurst Klemens August, der Prachtliebende, mubte 1723 einschreiten:... und so verordnen Wir, dab hinfuro die Fastnachtsgesellschaften abgeschaffet und in den Stadten, Dorffern und Hofen nur an Montagen vor Aschermittwochen eine ehrliche Gesellschaft seyn und Nachtsgelachter, das nachtssauffen, Hast-sammeln und - reiten, Fressen, sauffen, tantzen, sonderlich an aschermittwochen und in der viertzigtagigen Fasten gantz und gar abgestellt..." Es wurde immer wieder abgestellt", aberdasvolkstelltewiederan.verordnungen und Eriasse nutzten nichts, die Sauerlander feierten ihre Fastnacht. Auch die Kolner feierten. So berichtet der Volkskundler Dr. Klersch in seinem K6lner Fastnachtsspiegel, dab die Franzosen nach ihrem Einmarsch im Jahre 1794 gegen den Karneval waren, und zwar aus politischen Grunden. Sie waren gegen alle Maskeraden auf den StraBen und in den Lokalen. Aber wie singt der KOIner noch: Mer losse nit, mer losse nit vom Fasteleer! Bericht nach Bonn Als die Franzosen 1793 ijber den Rhein marschierten und das hohe Domkapitel und das Oberappellationsgericht mit all den Herren vom Rhein nach Arnsberg fluchteten, hatte der kurkolnische Geheimrat Joh. Tillmann von Pelzer aus seinem Arnsberger Exil einen regen Briefwechsel mit seiner daheimgebliebenen Frau. Ihm verdanken wir zuverlassig Historisches uber die Sauerlandische Fastnacht, z.b.: 31. Januar 1796:... Unsere Karnevalslustbarkeiten sindjetzt (man beachte dasjetzt.'.'.' recht artig." 9. Februar 1796:... Heissa, JuchheilHiergehetes lustig, recht lustig her: den ganzen Tag horet man Violinen und Waldhorner und Juchzen der Leute. An 8 Orten wird getanzt. Unser Ball am Sonntag war recht schon, gestopft voll Masken und schon illuminiert..." 1. Marz 1797: Nun ist der Karneval vorbei und die Fasten haben angefangen. Ersterer war hier recht bhilant und lustig. Diese drei Tage sah man Tag und Abend wohl bei zweihundert Masken... Am Sonntag war der Ball sehr schon und die Musik gut. Anfang und Ende wurden durch die preubischen Trompeterdem staunenden Voike verkundet, und zwar bei offenen Fenstern... Nun mub ich Dirnoch etwas von den Gebrauchen des hiesigen gemeinen Volkes beim Karneval melden. Den Donnerstag voraus gehen viele Buben mit BratspieBen durch die Stadt und singen, wie bei uns auf Martinsabend. Anjedem Haus bekommen sie etwas an den SpieB, an einem ein Stuck Wurst, an dem andern ein Stuck Speck Oder etwas Fleisch, und davon maohen sie sich lustig. Sonntags vor Anbruch des Tages gehen die Knechte in den Wald und laden viele Wagen mit Holz, diese bringen sie in einer Reihe mit vorhergehender Musik in die Stadt und bekommen fur einen jeden Wagen von ihrer Herrschaft einen Reichsthaler. Montags versammeln sich die Madchen, und wenn sie einen Junggesellen zwischenkriegen, ziehen sie ihm einen Schuh aus und belben ihn in die grobe Zehe. Am Dienstag kommt die Reihe an die Junggesellen. Die Sitte des ZehenbeiBens ist langst ausgestorben. Es war ja auch gar nicht so schwierig, an die Zehen heranzukommen, well Burschen und Madchen doch zumeist noch Holzschuhe trugen. Und wenn es gar Verliebte waren, die bissen odergebissen wurden, hatte man sich sowieso zum Fressen gern", so dab ein kraftiges ZubeiBen - bei dem es auch mal blutete - gar ein Gluckszeichen war. Prude war man auberdem nicht. Bernhard Gobel berichtet im Brauchtum imsauerland,um 1953": Diese Sitte (ZehenbeiBen) hsngt mit dem uralten Glauben zusammen, dab das Blut TrSger des Lebens sei. Wer mit einem andern sein Blut mischt, war mit ihm im Blutbund vereinigt." In Sundern soil das ZehenbeiBen noch 1925 gepflegt" worden sein. Immerhin: ZehenbeiBen, Fastnachtsfeiern und Balle, von denen der rheinische Geheimrat berichtet, gab es weiterhin. Und schon entnehmen wir den ersten Zeitungen urn 1800, wie die Sauerlander dem Ulk huldigten. Die Hessen waren dagegen Nachdem die Hessen das Herzogtum Westfalen fur ewige Zeiten ubernommen hatten, schrieb der Darmstadtische Hofbeamte F. Schazmann in Beytragef.d. Geschichted.Herzogtums": Das Fastnachtsfest ist fur die Westfalinger ein wahres Nationalfest, welches drei Tage mit ausgelassener Freude gefeiert wird. Man ibt Fastnachts Kuchen, trinkt Wein, tanzt und spielt... bis Aschermittwochen, wo man nach... Aschenempfang nach Hause geht und das Fest mit GenuB eines mit Butter eingeschmierten Weizenbrotes beschliebt...". Freitag, den 30ten Janner 1807" helbt es im Arnsbergischen Intelligenz-Blatt Nr. 9: Wir, LUDWIG, von Gottes Gnaden GroBherzog von Hessen, Herzog in Westfalen... Aus den eingegangen Berichten ist mit Wohlgefallen zu ersehen gewesen, dad... des Landes lobenswerte MaBigkeit... beobachtet wird. Dagegen ist aber... zu Unserer Kenntnis gekommen, dab die... Fastnachtslustbarkeiten in schadliche Zechereien sehr zahlreicher Gesellschaften... ausgeartet sind." EsfolgenVerbote. UnterZiff.4erfahren wir uber die an einigen Orten noch ubiiche barbarische Belustigung des sogenannten Gansereitens da namlich einer an den Beinen aufgehangten lebendigen Gans von Personen, die untenher reiten, der Kopf abzurelben versucht wird...". Es haben aber noch viel GSnsekopfe dran glauben mijssen". Der damals beliebte Brauch, besonders gern bei Vereinsausflugen aller Art ausgeubt, hielt sich allgemein noch biszum zweiten Weltkrieg. Die PreuBen Als es fijr die Darmstadter bei uns Nacht wurde und die PreuBen kamen, war es Oberprasident von Vincke, der sich warmherzig fur Beibehaltung bzw. Wiedereinfijhrung von Volksbrauchen (Fastnacht, Osterfeuer, Schutzenfest) einsetzte, so dab es wieder loderte. HelBa, ging es rund! Tolle Umzuge mit Bruder Fastnacht oder Hanstwurst" gab es in kleinen und groben Ortschaften. Fastnachtmontag verbreiteten die Madchen Schrecken, indem sie, sobald sie ein Mannsbild erwischten, es urn den Misthaufen herumfijhrten (Zuschen). Umgekehrt geschah am andern Tag das Gleiche. Wenn Schnee lag, klutete" (mit Schnee einreiben) man sich frohlich aber heftig (Winterberg). Anderswo begossen am Montag die Madchen die Burschen mit Wasser - anderntags gings wieder umgekehrt. Sie wubten nicht, dab sie damit einen uralten heidnischen Brauch weiterleben lieben. Mullersknechte ritten dienstags auf bekrsnzten Esein und sangen Reime dazu. in Meschede gab es Fastnacht gegen Eriegung eines Kronen-Talers fiir drei Tage frei Essen undtrinken", naturlich inwirtschaften. Aber das war damals! Wie eh und je ging es Luttke Fastinacht" an Orten, wo noch geschlachtet wurde mit SpieBen oder Schurregaffeln" (auch Harkepinne") herum.

11 ^^ CJ)^uU-IV, liut-k'fir-f-n^tl ^nfckmce fyirt, ' p I ^' ^' i J J' I d' ^' -I' ^ # eif ffar'eenjctylac^t.ey ^Arn ail* CecJtK-re* # Jl-I' J X^oe-fic truu^e. Gi/\n tune, Qifml m At- rut. t t t oto-toer rut eaime ganrse ^^Pztne. i^'t J J j,, I r j. ji f J j pij j< ^ot ct * PiAg»-6an. 3u\~ietnt>U un-nux in.tu,fi^tnkenl ^^ ^^m ^d-der ao^.lin-nu-tr\/ii4kn<)miit\e,do [^.^et n oocct^i^^jux-ne.datsajtiu^ Goat Ge-Gui-nen' (aus Chronik d. Freiheit Sundern, 1954, Flebig) Schon 1810 (Firmenich: Germaniens Volkerstimmen) wird das Luttke-Fastnachts-Lied als altes Volksgut bezeichnet. Die letzte Zeile Unnerm Aikenbaume, do legget ne gollene Kriaune..." weist noch auf die aite Scliweinemast in den Eiclienwaldem hin. Je melirbcliein zum Masten, umso lolinender das Schiachten. zartrunde MSdchenpopochen herhalten mubten. Doch es tat gar nicht weh, aber die Madchen kreischten vor Freude. - Ehemals hatten die Pritsclien die Formeinerl<leinenPfanne,etwawieein Tischtennisschlager mit Stiel. So entstand dazu auch das Fastnachtslied, das mancher noch kennt: Dann krlsgeste wat met de Panne vor de Futt, dat isdiartag des Hiarrn!" DerTag des Herrn wiederum war die grolbe Herrenfastnactit (Fastnachtsonntag) im Gegensatz zu Luttkefastnacht (Kleine Fastnacht/Fastnaclitdonnerstag). Carnevals-Maskeraden Langsam hatte sicli auch der Begrlff Carneval" - aus KOIn kommend - eingeburgert. Der SauerlSnder aber kummerte sich nicht urn die Deutung nach carne vale" (Flelsch lebe wohl!) Oder Carrus navalis" (Narrenschiff), sondern verkleidete sich und zog umher. Alte Akten und Zeitungen haben uns manches uberliefert. Die Umzuge gin- gen zunachst mit primitivsten Mittein vor sich, wobei der Ulk seine Triumphe feierte. Allerlei Volk land sich ein und folgte mit LSrm und Ausgelassenheit bei Janitscharen-Musik" (GerSusch- Musik) dem Hanswurst und seinen SpieBgesellen. Es gab theatralische Vorstellungen", Ritterspiele, Zigeunerlager und Zirkus aller Art. Das kostete nichts, Oder nur sehr wenig. Aber es ging eben hoch her, wie Friedrich Wilhelm Grimme erzahit;!\/lasken, Nasen und Sclieilenkappen, Fratzen und Bocksprunge, auf dem Kopf getana, und die Beine zur Wand gestreckt, Strumpfe ijberstiefel, Jacken uberrokke und das Maul ijber die Oliren...". Und seinen Pottkramer" labt ersagen: Denn in den duiien Fastnactitsdagen Wor aiies in diusend Broacken sclilagen, Fhggenauler Fassowend, dat iss en Juciiliei, dogiegen is Koln man Nummero twei!" In Mellen (Balve) verkleidete sich die Schuljugend und zog zum Luttkesingen" aus. Mit Lehrersfrauen - die spster Kaffee kochten - mit Lehrern, Schulern und Onkel Pastor wurde das Gesammelte beim gemutlichen Schmaus froh verzehrt. Mancherorts gab es auch Verbote, wie z.b. um 1900 in Bruchhausen, dem Entendorf bei Husten, wo die Kinder streng ins Gebet genommen wurden: Wer hat gestern Luttke gesungen? Vortreten!" Die kleinen Ubeltater bekamen dann was auf die Finger". In Hirschberg im Arnsberger Wald sang die Jugend beim Umzug Wann Fastelowend is, wann Fastelowend is, dann schlachtet use Vatter en Hittenbock Dann danzet use Momme, dann danzet use Momme, dann fluiget fllnk dai raoe Rock! Und wie im Sauerland uberall, machte man sich hier als besonders beliebtes Larminstrument selber Pritschen zurecht, aus geschickt gekerbten dijnnen LSttchen, die dann beim Aufklatschen schon knallten, wozu natijrlich Relic.9(( t(ot til nui titiiteafnl elamil im 3*H* autg&ticn, kamit fit tat Jot ni4t ))i(ntt.* bti TltU'tau an ben 3. ^afimdjtita^tn: IS., 16. und 17. ^ebruar eptiittaa, ben^lb^ Sebruor. SBffanntll* ^ot bet fcittn-.iau feit Sa^xm SBiele* geleiiiet, $aupt= e6nufr08«n, ttie eifeitba^it'llnrogen gelbfrt, bie e*le«ldifl'fioi l«ih'f4e fflngelegen^elt reaulitt 2c. ic. Seftt liegt tine f«t fitatttntbttq (fi^il wi^tise S^age btm IBtemtau iut Sntfil^eibung Bot. ro e epfculonten rinnen borauf, 5lotten«berfl ju einem btltbteit Sitabe:;Otte ju er^eben, unb jwat huxi) ben Dr. DuoD. S)o nun untet ben anen--tou^sdlitflitebnn betsotraflenbe flenner»on ffloffetn pnb, unb oenau bie CePanbt^etle, ob ^eilbtingenb obet ni(s)t, <S)tmi\(i) onoil>» firen ISnnen, fo ^aben ft* jene Unterne^mer SettrouenoII on ben SKen^Jau fleroanbt, um feflreaen ju lofjen, ob tblttii(^ bie Quinteffenj in bem euiminat{on«=!punlt liegt. icemna* begibt p* tet ganje!dlen» tau in feiner belannten nanif(ben utrntit^igleit puntt 5 U^t no(^ bem Dr. OuaB, um biefe ib4ii id^ttietige Sufgabe ju einem gunfligen fhf fultate }u fiijten. SBie Met bet ajien=tau in feinen au«fpiu(i^en ijl, bat bie 3BeIt 3eugni&, unb ttiib ton bem Suifpiu^e bes SReiutou't 92arrenibeta8 Slufblfl^en ab^angen. Vtvntaa ten 16. gebruat <at c n> t an ' ^ all in ben fejlli* becotitten Dldumen bc«srat^^aufes. ammtli^e SKett«taiiet babeii p* prficije 7 Ubt einjufinben. icienflna itu 17. ^ebtuat. Hbenb* 7 Ubt Ungcjeure ^eitetfeit, 6affen--9Je* bifion unb feietli<6e emlaffung bet SDlen-taU'SDlifglieber, fottie SBetHem' mung ffimmtlicbet SDlen>tau Uebetfd^flHe. IV anii^en, iebei(efte, Secorationen bei aden 3ufammen(tlnften. ifiattenibetg, 11. im Slattenmonat Src lsr«i{p)>ft$e. Festprogramm des Mentau 1863 Das Symbol des alien Arnsberger Mentau-Vereins", heute KLAKAG war der Trote blasende, Narrenstab schwingende Peias" (Bajazz/Bajazzo), der breitbeinig uber Narrensberg stand, mit dem linken FuB auf dem alien SctiloB, dem andern auf Wedinghausen, unter sicti den Glockenturm, im Vordergrund die Vogelstange. 10

12 Masken-Billetter" Das mit den diusend Brocken", Bocksprunge" und Maul uber die Ohren" ziehen, war nicht nach dem Geschmack der kflniglich preubischen Beamten. Manche hielten nicht viel von den sauerlsndischen FastnachtsbrSuchen. Sie furchteten auch wohl - als Fremde - Belastlgungen durch maskierte Possentreiber. So kam es, dab seit 1818 zwar das Maskiren bei der bevorstehenden Fastnacht, wie in den verflossenen Jahren verstattet sei. Jede Maske mub aber mit einem Billet, gegen Eriegungg von 6 Stuberfurdle Armen von der KOniglichen Polizei Commission, versehen seyn...". Fur den abwesenden Landrath" schrieb 1820 der Kreis-SekretSr an SchultheiB H u se r zu Arnsberg auf die gewfthnliche Weise bekannt zu machen... daschon mehrere Unordnungen des Abends auf der StraBe vorgefallen sind, v\/ovon ich vor einigen Abenden selbst Augenzeuge war." Und so jagt in den folgenden Jahren eine Bekanntmachung, Zum Ausschellen und zum AushSngen an alle Kirchenturen", die andere. Per Circulare" kommt 1835 eine Cabinetsordre" wonach Maskenzuge auf StraBe und Offentlichen Piatzen nur am Donnerstag vor Fasten und den Faschingstagen, nach dem Vormittags-Gottesdienst", zulassig waren. Ein Programm mubte vorher vorgelegt werden. Amtstrachten, Zivil- und MilitSr-Uniformen durften nicht verunglimpft werden. Die peinlich gefuhrte acta generalia" im Stadtarchiv Arnsberg fijhrt alljahrlich (1818 bis Jahrhundertwende) alle Namen derer auf, die Masken-Billetter" zur vorgeschriebenen Legitimation kauften. Schmunzeind stelit man fest, dab im LaufederZeit nicht nur bekannte Arnsberger Persfinlichkeiten Tilmann, Emmerich, Duser, NOggerath, H6ing, von Schenck, von Schilgen, Teipel, sondern auch zugezogene Beamte sich vom lustigen Treiben angezogen fuhlten. Fastnacht-Clubs und Vereine Im frohsinnigen Fastnachtstreiben bildeten sich allmshlich Clubs und Vereine, so z.b. in Munster im Jahre 1833 die aiteste Fastnachtsgesellschaft Westfalens mit dem Namen Freudenthal" ( Ganz Munster ist ein Freudenthal!"). Im Sauerland wshrte es mit solchen Grundungen noch ein Weilchen, obwohl sich langst Freundeskreise in Gruppen trafen, wie zu Arnsberg um 1845 der Verein Narrensberg". Er entwickelte sich dann um 1860 zurfestengesellschaftmitsatzungundvorstand, ordentlich bei der Polizei angemeldet. Er nannte sich nach dem Schlachtruf (der auch in Bochum und Steinheim gilt) Men taul". Das Symbol war ein Trflte blasender, Narrenstab im!n-k«n Speik und Schwei-ne-f&isch, so sdnn kann'i kei-ner ma-cen, giwes,clas mirk Xr man Kind, Si'nd, da wo die])imop-pe '?um-per-nik-kel, S/dtt-hi-ger^ du Up-millausUed--fk-&n: Haa,iJ) jiehmm- an dm Tlhein, uid Miet^-01 s»in!-., Ue6er aus dem Sauerland (Graphik Paul GeiBler) schwingender Peias uber Narrensberg, unter sich den Glockenturm, mit dem linken FuB auf dem alten SchloB, dem andern auf Wedinghausen stehend. Mutzen und Liederhefte", befahl der Dreikflpfige" (Vorstand: Gekken-Oberst, Schriftfuhrer und Kassierer), mussen immer mitgebracht werden". Der eifrige Verein - aus dem sich in Arnsberg das Fastnachttreiben bis heute forthakelte - erbat sich eine dauernde Polizeistunden-Veriangerung", die ihm gnadig vom Burgermeister gewshrt wurde, in der Voraussetzung, dab nicht Larm oder Unfug eine Rucknahme der Eriaubnis angezeigt erscheinen lieben. Vom Fastnachts- Umzug berichteten die Zeitungen 1860: in der Idee, wie in der Ausfiihrung gianzend gelungener Maskenzug... mehr als hundert Mann stark..." Da montags 40stundiges Gebet" war und auberdem keine Befreiung von der Arbeit erfolgte, fanden alle Umziige seit eh und je nur Fastnachtssonntag statt. In Menden gab es einen Carnevals- Verein, der nur aus Junggesellen bestand. So war es auch in Belecke, wo alljahrlich die JungschOtzen der SchQtzenbruderschaft einen Umzug - mit Pferd, Ochsengespann und Wagon, wie allgemein moglich und ubiich - auf die Beine stellte. Auch in Attendorn - immer schon als Klein-K6ln bekannt - und in Meschede war was los. Dort feierten die Junggesellen - von Fastnacht-Samstag bis Montag - nach feierlicher ErSffnung durch Trommelschlag und Musik", genau wie in Freienohl. Das Carnevals-Comit6 Warstein" gab 1858 bekannt, dab man dem alten C6ln und anderen wetteifernden Orten nichts nachgeben wolle. Anstatt verbotener UmzOge hatte man Jahre zuvor auf der Felsenburg mehrere narrische theatralische Vorstellungen". Die Arnsberger zogen zu dieser Anno- Toback-Zeit Ober ein Dutzend Jahre ( ) in der Kappenfahrt per Pferd, Wagen und Fastnachts-Brimborium zum Langen Christian" (Schumacher, jetzt Hotel zur Post) im Entendorf Bruchhausen (Ruhr). Der Carnevals-Verein Allendorf (b. Sundern) machte 1858 einen eleganten Maskenzug", abends theatralische Unterhaltung mit anschllebendem Maskenball, sicherlich bei feenhafter Beleuchtung mit Petroleum-Funzeln. Die Zeiten des Kulturkampfes machten sich auch im Fastnachtsgeschehen bemerkbar. Aus den Gegebenheiten heraus grundete sich z.b in Arnsberg der Carnevaisciub Die SchafskOpfe", der eine Anzeige aufgab: VermiBt wird Die Herberge fur die Wahrheit, Die Waage der Gerechtigkeit. Das Banner der Freiheit im Reich der Luge, der Heuchelei und der Knechtschaft..." Die Teiinahme an den Maskenumzugen wurde jetzt immer grober. Turnverein und Gesangvereine schlossen sich an. Fur 1887 aberwurden alle Maskenaufzuge von der KOniglichen Regierung strikt verboten. Man holte in folgenden Jahren wieder alles frohlich nach. Es drubbelt sich Im Laufe der Jahre kamen zu den genannten Vereinen immer mehr neue hinzu, denn einer begeisterte sich beim andern. Attendorn hat seinen 11

13 Karnevalsverein schon seit dem Drei- Kaiser-Jahr 1888 zur Hege und Pflege der seit altersher in Attendorn bestehenden Fastnacht und zur Bekampfung von Auswuclisen". Kaspar von Fijrstenberg berichtete ja schon 1572 von der Fastnacht dort. in Beiecke gab es 1887 und weiterhin den Uik-Club", zeitweisemiteigenerzeitung. Errekrutierte sich jedes Jahr neu aus Junggesellenschutzen. Ab 1961 wurde daraus die Gro3e Beiecker KG", der bald auch eine erfolgreiche Tanzgarde angehsrte. Ruthen, das schon seit 1878 alljahrlich seine drei tollen Tage begeht, etablierte sich ais Verein erst seit1958. DieTanzgarde Sch6ne Maid", seit 1971 hochst erfolgreich, ist sein Stolz. In IVIulheim- Sichtigvor-Waldhausen besteht seit 1960 eine sehr rege Fastnachtsvereinigung. Aus der Ulk-Vereinigung" der Warsteiner Narren von 1887 entwickelte sich nach dem zweiten Weltkrieg die agile GroBe Warsteiner Karnevalsgesellschaft", geschickt gefuhrt und erfolgreich, wie alle Vereine, die uber einegrobefesthalleverfugenkonnten. Das Treiben wurde immer turbulenter. Uberall gab es irgendwelche Besonderheiten, wie zum Beispiel in Neheim und besonders in Arnsberg das Wammenessen, ein Teil des FruhschoppenszurFastnachtszeit.UnterWamme verstand man den Vormagen von Wiederkauern, auch Kaldaunen und Kutteln, Kuttelfleck genannt, die, mit Sorgfalt gereinigt, gebruht, wie Ragout zer- Theaterwettbewerb fijr die Jugend Die Stadtischen Buhnen Munster laden zum 7. landesweiten Jugendtheaterwettbewerb ein. Dazu sind Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 25 Jahren aus Nordrhein-Westfalen aufgerufen, ein eigenes, bisher nicht aufgefuhrtes Stuck von hochstens 15 Minuten Spieldauer selbst zu schreiben und aufzufuhren. Im Fruhsommer sollen die Preise vergeben werden. AnmeldeschluB ist derls. April. NShere Informationen erhalt man bei der Dramaturgie der Stadtischen Buhnen Munster, Neubruckenstr. 63, 4400 Munster/W. Wer aus dem Sauerland macht mit? kleinert, mit Gewurzen pikant abgeschmeckt und dargereicht werden. Es bildete sich sogar aus den Wammen- Essern ein Fastnachts-Caldaunen- Club. Man sang und hatte Freude an SpaBen, indes von Koln Fastnachtlieder eintrudelten: 0b krtizz Oder quer" Oder die im Sauerland so beliebt gewordene Congo-Polka" (Heut sehn wir uns...) Doch mit Aschermittwoch war uberall alles vorbei. Wie immer! Aschermittwoch Das Begraben der Fastnacht mit viel Tamtam und Geheule zum Aschermittwoch wurde schon 1804 per lntelligenz-blatt, Kanzel und Kirchentijr" von den Hessen hochst mlbbilligt. Es hat sich aber gehalten und man kann alljahrlich ijber die Arten in den Zeitungen lesen. In Balve ward die Strohfigur unter Weinen und Klagen und frohlicher Trauerpredigt von der Honnebrucke ins Wasser gesturzt. Altenhundem verbrannte den Bruder Fastnacht", die Strohpuppe, nach wehklagender Leitenwagenfahrt und unter Absingen der Litanei von alien Teilen", um schlieblich die Asche in alle Winde zu streuen. In OIpe wurde der liebe Baches" in die OIpe geworfen. Im Arnsberger Raum wird der Fastnachtsgeck der Peias" (von Bajazz, Bajazzo) verbrannt, ins Wasser geworfen Oder auch einfach im Bierkellereingesperrt. GroBe Fermaten Der grobe Weltkrieg setzte allem frohen Treiben jah eine lange Fermate. - Ais diese Zwangspause voruberging, hatte noch niemand so schnell wieder Lust an derfastnachtsfeierei. Ein paar JShrchen spster aber, wahrend der Inflation und auch wegen ihr, begann es schon wieder zu kribbein und zu krabbeln. Es waren noch Fastnachtsgecken, unentwegte, ubrig geblieben. Doch aller Optimismus dieser in Stadt und Land vermochte nicht zu verhindern, dab die lustigen Tage recht gedampft verliefen, zumal die grobe Arbeitslosigkeit mehr und mehr um sich griff. - Die regen VereinstStigkeiten hatten um 1930 nur noch ruhmvolle Vergangenheiten. Ais spater, um 1936 in Munchen ein grober Bund Deutscher Karneval" gegrijndet wurde und sich uberdies eine wirtschaftliche Aufwartsentwicklung anzubahnen schien, kam es - insge- heim unter Kraft-durch-Freude-EinfluB - zu neuem Aufleben und ijberhaupt zur NeugriJndung von Karnevalsvereinen. Man dichtete im Sauerland eigene Lieder und an manchen Orten gab es auch erstmals einen Karnevalsprinzen, mit Oder ohne Prinzessin. Der Rundfunk hatte inzwischen so manches vom Karneval am Rhein erzahit, was man in sauerlandischen Dorfern und Stadten gerne ubernahm. Sehr beliebt wurden und blieben Kinderprinzenpaare, Hohe Elferrate mit Jakobiner-Mutzen und (Elfer-)Ratsmanteln Oder mit vornehmen blauen, roten und weiben Jacken Oder gar im Frack. Die aufflammende Frohlichkeit wurde aber schon bald wieder im Keim erstickt, ais der 2. Weltkrieg ausbrach. - Nicht klein zu kriegen Zehn lange Jahre war elende Zwangspause, doch dann waren die Unentwegten wieder unterwegs. Mit beruhmt-berijchtigtem Balkenbrand" (auch Rachent6ter" und ahnlich genannten selbstgebranntem Schnaps) fing es schon vorder WShrungsreform wieder an. Menden, mit alten Fastnachtsbrauchen und dem inzwischen zu neuen Ehren herausgeputzten (Fastnachts) Teufelsturm - ais Helm und Museum westfalischer Fastnacht - grundete 1948 die Gesellschaft Kornblumenblau". Es folgten weitere Orte mit Tradition, wie Hirschberg (1950), Sundern (1953), Ruthen (1958), Mulheim-Sichtigvor (1960) und andere rege Gesellschaften, die sich insgesamt unter ihren quirligen Prasidenten frshlich aufwarts entwickelten mit flinken Tanzgarden, flotten Fanfarencorps, mit Liedern und mittanzen. Eine zunftige Fastnachtsmusik gehorte dazu. Vorbei ist langst der Tanz auf der Deele im alten Bauernhaus, das Blasen auf dem Kamm, das Schlagen mit Pottdeckeln". Aber alles knijpft an die Tradition an, frshlich zu sein, ohne anderen wichtigen Dingen Abbruch tun zu wollen, aber einander immer wieder die Hand zu reichen. Es sagte der einmalige" KarnevalsprSsident Padbergs MOIer" aus Arnsberg bei einer freundschaftlichen Begegnung mit Dusseldorfer Narrenfreunden: Wir wollen keine Kriege, sondern Kruge! Fur den Durst sorgen unseregutenschinken, aber auf euern Sent wollen wir dabei nicht verzichtenl" 12

14 Nochmals zu den Nibelungen In Sauerland Nr. 1/1982 wurde unter dem Titel Der Nibelungen Not in Westfalen" berichtet. DerGermanist Dr. phil. Heinz Ritter-Schaumburg, der mit seinem 1981 erschienenen Buch Die Nibelungen zogen nordwarts" Aufsehen erregt hat, verstfentlichte 1982 einen zweiten Band mit dem Titel..Dietrich von Bern - Konig zu Bonn" (Herbig- Verlag. 432 S.. Leinen. 43- DM). Thidrek nicht Theodor der GroBe Wie schon in seinem ersten Buch hebt der Autor hervor, dab dieser Dietrich/ Dirik/Thidrek nicht - wie im Nibelungenlied berichtet - der OstgotenkOnig Theodor der GroBe (* um 454. t ) sein kann. Vielmehr ist nach der Thidreksage, deren altschwedische Fassung Svava erstmalig ins Deutsche ubersetzt wird, Dietrich von Bern ein Frankenkflnig der V6lken«anderungszeit aus Bonn, damals Bern = Verona genannt. Sein Schicksal ist das Hauptthema dieses Sagenstoffes. Die deutsche Ubersetzung stellt sich nicht in Form einer Dichtung v\;ie das Nibelungenlied dar. sondern bringt detaillierte Beschreibungen der Personen, Ortlichkeiten und Handlungen. Tagung in Soest Auf Anregung des Vorsitzenden des Sauerlander Heimatbundes. OberkreisdirektorDr. MiJIImann.hatsichdie Fachstelle Geschichte des Westtaiischen Heimatbundes mit dem Nibelungenthema befabt. Dr. Heinz Ritter selbst trug am 11. November 1983 im Burghofmuseum in Soest die Ergebnisse der Lokalforschungen vor. Auch in Olsberg und Brilon wurde er bereits zu VortrSgen eingeladen. Es ist schon beeindruckend. in welch geistiger Frische der Autor (er ist 1902 geboren) die Einzelheiten seiner Thesen zu einem logischen Zusammenhang fijgt. Es blelben noch Fragen often, das bekennt Ritter selbst freimutig. Sagen und deren Uberlieferungen fehlen nun einmal die dokumentarischen Beweise. Niemand wird damit rechnen konnen. noch schriftliche Belege zu diesem umfangreichen Geschehen in der Thidreksage aufzufinden. Auch archaologischen Funden - selbst denjenigen. die Ritter als Indizien anfijhrt (Hohler Stein bei Kallenhardt. FiJrstengraber Soest und bei Zulplch/Eifel) - mangelt es vonwiegend an durchschlagender Beweiskraft. wenn es um die Identifizierung historischer Personen Oder um die Festsetzung genauer Jahreszahlen geht. So gesehen, wird vieles hypothetisch blelben. Die Kernfrage fur uns Westfalen mub aber bleiben: Ist das Geschehen um diesen Dietrich von Bern und die Nibelungen in Suddeutschland oder im rheinisch-westfalisch-niedersachsischen Raum glaubwurdiger? Die sudlichen Vorstellungen wanken Im Vergleich zurthidreksage, die uber so zahlreiche Einzelvorgange detailliertgenau berichtet (von erkennbarem..jagerlatein" abgesehen), sind die aus dem Nibelungenlied geschopften leinz Ritter-Schaumbius Vfu von Bern Konig zu Bonn Ortsangaben im Suden kaum noch haltbar. Man erkennt Oder wird es in Deutschlands Suden noch erkennen mussen, dab die in alien Touristikinformationen bezeichnete NibelungenstraBe" (parallel gleich beginnend mit einer SiegfriedstraBe") von Worms ijber Lorsch/Mlltenberg/WiJrzburg/ Passau/entlang der Donau bis Gran in Ungarn eine Phantasie vielleicht der Nibelungensanger, aber nicht der historische Weg der Nibelungen/Niflungen sein kann. Gberall auf dieser Strecke in Siiddeutschland und Osterreich weisen in wahrer Nibelungentreue" Ortschroniken, Ortsprospekte, Gebietskarten und selbstverstandlich Werbematerial jeglicher Art auf Landes- und Bundesebene auf die Nibelungen hin. Im Odenwald gibt es ohne Bedenken gleich drei Siegfriedsquellen, an denen der Held durch Hagen heimtijckisch ermordet sein soil. Fragt man beilaufig, wo letzterer herkam, helbt es beinahe selbstverstandlich: Da irgendwo aus dem Nordenl" In Pochlarn in Osterreich bezeichnet man den ganzen Nahbereich nfirdlich der Donau als Nibelungengau". Bayerns Kflnige, grobe Verehrer Richard Wagners, lieben im vorigen Jahrhundert die Heldentaten in GroBgemalden in ihren Schlossern pomphaft darstellen. Niemand wird Interesse daran haben, z.b. diese eindrucksvollen Kunstwerke zu beseitigen. Wenn aber - und darum mub es uns gehen - die Thesen Dr. Ritters erhartet werden konnen, ware schon zur Richtigstellung dort ein bescheidener Hinweis anzubringen, etwa so geschehen zu Soest, Balve oderanderswo,im kuhlen Norden'". Denn: Es spriciit meiir fur Westfalen! Schon in Soest wubte man langst von alters her, dab der wahre Schauplatz des Nibelungenuntergangs hier stattfand: Ludwig SchrOder erzshlt in der plattdeutsch gehaltenen Chronika van Saust" (Bibliothek niederdeutscher Werke Bd. 17, S. 27/28 - Leipzig 1896), die im Soester Borde Courier" 1982 wieder veroftentlicht wurde, folgendes (hier in hochdeutscher Fassung): Die Nibelungen in Soest Es steht test, dab westfalische Manner den Staff zu der,, Wilkina- undniflungensage" im 9. Jafirfiundert nacti Island gebracfit tiaben; der Verfasser beruft sicfi auf Manner aus Munster und Soest und auch aufsolche aus Bremen. Wenn nun aber die alten Soester nacfiher erzahlten, in Soest fiabe der Kampf zwiscfien den Konigen von Burgund und den Mannen Attilas stattgefunden, dann sind sle viel zu welt gegangen in itirem Stolz auf das Hebe Soest Daran ist gar nicht zu denken, well die Burgunden von Worms aus durch Ostfranken nach Passau und von dort nach Gran in Ungarn, wo Konig Attila oder Etzel seine Residenz hatte, gezogen sind. Das kann man aus dem Lied klarund deutlich her- 13

15 Wenden, die Jnsel", einstige Burganlage des Ritters Bernhard uf dem Dieke im Pfarrgelande (Foto aus..dietrich von Bern") auslesen. Es sciiadet aber niciits; ich wili doch naclierzahien, was icli davon geliort und gelesen liabe. Die Sage erzahit, da/3 die Nibeiungen durcli das Nottentor in die Stadt eingezogen und dann durcli die HoggenstraBe zu der Burg des Konigs Etzel geritten seien. Die Burg lag dort. wo nacliher das Holie Hospitai stand. In dem Holmgarten (?) fanden dann die blutigen Kampfe zwischen den Hunnen und Nibeiungen statt. Im Schlangenturm, dem spateren..guldenen Knopfturm" nahe bei dem Osthofentor, soil Konig Gunther dann als Gefangener sein Leben beschlossen haben. In der Borde gibt es ein Nibelungenfeld (bei Stocklarn). Wenn die alten Soester Burger gefragt wurden, wie sie dazu kamen, die Sage in Soest spielen zu lassen, dann nahmen sie zuerst einen tuchtigen Schluck und sagten dann ganz gewichtig:..es ist so. wie wir sagen! In der Wilklnasage hei3t die Hauptstadt des Konigs Etzel Susat Das ist unser Soest. Unser Nottentor nannte man fruher Nibelungentor, und die HoggenstraBe hat ihren Namen von Hogni (Hagen), dem treuen Mann. Dann haben wir in Soest noch einen Schlangenturm. und vor dem Jakobitor liegt der Rosengarten. der Campus Rosarum aus der Nibelungensage. Und wernicht glaubt, dab die Burg Etzels in Soest gestandenhat,derkanneinmalmitunsgehen; wirwollen ihm die alten dicken Mauern schon wohl zeigen. die stehen noch immer und sind mindestens acht FuB dick! Und wenn sie die lange Rede gehalten hatten. dann nahmen sie wieder einen tuchtigen Schluck und stallten die Kanne test auf den Tisch; das sollte helben:..ich habe gesprochen; jetzt rede du. wenn du noch Lust dazu hast!" Wieland und das Sauerland 1st also in Soest eine vielleicht hier und da nicht ernstgenommene Nibelungentradition ijberliefert, so ergeben sich daruber hinaus auch im Sauerland und in Siegen Anhaltspunkte, die auf wesentliche Geschehnisse der Thidreksage Bezug nehmen. So wird Wieland der Schmied von Balve schon lange in Anspruch genommen (vgl. Fritz Kuhn: Sagen des Sauerlandes 1936, S Buch Balve" S. 426). Durchaus zu Recht, denn es gibt durch die in der Sage genau bezeichnete HOhle und den zweifellos richtigen Namen Ballova" Oberlnaupt keinen Ort weit und breit, der hier in Betracht gezogen werden konnte. DaB Wieland mindestens zwei Stellen hier im Raum innehatte, ist ebenfalls eindeutig. Heinrich Meyer verfabte Im Heimatland" Nr. 5 von Siegen 1930 einen Artikel Wieland der Schmied und das Siegerland" (Staatsarchiv Marburg). Warum sollte sich dieser Geselle, der ein Nebensohn des riesenstarken Edelings Wade an der Nordkuste war und den Auftrag hatte, die Herstellung guter Waffen zu eriernen, sich nicht an mehreren Stellen im Hiinenland umsehen? Nach unserer VerOffentlichung in " 1/1982 wurden wir u.a. auf die Sagensammlung aus Menden und Umgebung von Franz Rose ( Dem Nachbarn erzahit", Symbol-Verlag Menden, 1981) aufmerksam gemacht, welche die Wielandsage aus dem HOnnetale" enthslt. Sie geht auf eine ErzShlung im 16. Jahrhundert zuruck. Im Vergleich zu anderen SagenerzShlungen uber Wieland, die sich dem Inhalt nach mit der Thidreksage weitgehend decken, sind hier noch interessante zusatzliche Angaben festge- halten: Der tuchtige Schmiedemeister Mime(r), der den Knaben Siegfried aufzog, hatte seine Schmiede im Felsenmeer bei Sundwig. Wielands Sohn Wittig (Thidreksage = Wideke) kam (nach etwa 15 bis 20 Jahren) mit seinem aiteren Freund Hildebrand (nach Dr. Ritter aus Venedi = Wenden, Kreis OIpe) auf der Reise nach Bern/Bonn Ober Balve. Es ging dem jungen krsftigen Ritter Wittig darum, die Statte zu sehen, von der sein Vater Wieland viel erzahit hatte und an der sein GroBvater, der Edeling Wade, umgekommen war. Die Thidreksage erzahit hier nur, dab Wideke immer gedrangt hat, nicht den bequemeren, sondern den beschwerlicheren Weg nach Bern/Bonn zu nehmen. Dr. Ritter vermutetdiesenwegdeshalb ijber Rdthen-Meschede. Die H6nnetalsage liefert aber ein plausibles Motiv fur die Wahl der Route uber Balve! So fugen sich also zwei fur uns Sauerlander wichtlge Aussagen durchaus passend in die Thidreksage ein: Die Bestimmung des Ortes Sundwig/Felsenmeer mit den Begebenheiten um Meister Mime - Siegfried - Wieland und eine zweite Era/ahnung der Balver HOhle. Nun bringt die HOnnetalsage aber noch eine dritte Neuigkeit. Sie schliebt mit den Satzen: Der Ritter Wittig soil der Urahne vom Sachsenherzog Widukind gewesen sein. Seine Verwandten haben bei Garbeck gewohnt." Unter den vielen Sagen, die sich um Widukind ranken, wird bekanntlich auch ein SchloB bei Iserlohn an der K6- nigstrabe zwischen Soest und Hohensyburg enwahnt. Einzelheiten sind sonst aber nicht uberliefert. Die Wittekindsage Zu erortern ist jedoch in diesem Zusammenhang Die Wittekindsage", zusammengestellt und neu erzahit von Dr. Karl Paetow (Adolf Sponholtz Verlag, Hannover 1960). Dieser bezieht sich einleitend auf sagenhafte Nachrichten des alten Schriftstellers Merian von dem Herzog Wittekind und seinem Herkommen" (Merian: Topographia Westfaliae - Frankfurt 1650). Hier wird folgende Ahnenreihe genannt: Warnekin (753 enwahnt); Dietrich/Theodor (743,744,747 vgl. HistoriaeWestf.); Sigismund oder Sieghard, der um 630 regierte" (die Jahreszahi kann keineswegs stimmen, jedoch 730?); Hulderich Oder Childerich im Jahre des Hells 584" (hier gilt gleiches); Hadu- 14

16 gast in Enger; Hengist 449 im Zusammenhang mit Horsa, der Angelsachse. Diese angeblichen Eroberer Englands sind historisch sehr umstritten und vielleicht Fabelwesen Hengst und Stute". Dann folgen noch ohne Nennung von Jahreszahlen Wichtiges, Wichten und Budo. Man sieht: Je weiter es zuruck geht, um so mehr sind Jahreszahlen und auch wohl Namen unsicher. Das ist bei jeder Ahnenforschung so. Lassen wir einmal die Jahreszahlen, soweit sie historisch nicht erwiesen sind, weg. Es ergeben sich zurock bis in den Zeitraum der Thidreksage (hypothetisch durch Dr. Ritter auf datiert) von Wittekind bis Wittig rechnerisch etw/a sieben bis acht Generationen. Wir stoben dann auf die Ahnen Wichtiges und Wichten. Ersterer ISBt sich durchaus mit Wittiges/Wideke gleichsetzen. Das alte schriftliche CH ist bekanntlich in der Aussprache problematisch (vgl. auch vorstehend Hulderich oder Childerich). Wittiges Vater aber hieb Wieland, der wohl kaum der Wichten" sein kann. Wieland, so sagt die Thidreksage, v\/ar ein nicht ebenburtiger Nebensohn Wades. Wielands Sohn Wittich/ Wideke sollte auf Wunsch seines Vaters ebenfalls Schmied werden. Die Thidreksage schildert ausfuhrlich, dab der Junge dies keinesfalls wollte. Sein Motiv gegenuber seinem Vater: Er sei der Ehre seiner Mutter als Tochter des K6nigs Nidung verpflichtet, Ritter zu werden und fur die Gerechtigkeit zu ksmpfen. Er wurde es und bei der streng vorherrschenden StSndehirarchie der Sachsen gelang ihm aufgrund nachgewiesener Heldentaten die voile Anerkennung als Edeling. Sein Vater aber blieb unebenburtig. Das macht die Thidreksage nach Dr. Ritter ebenfalls deutlich. Nun war es schon immer so, in Geschlechterfolgen peinliche Fehltritte zu verschweigen. Was liegt also nsher, als Wieland in der Ahnenreiheauszulassen. Nimmt man dieses an, so wsre der Ahne Wichten mit Wade gleichzusetzen. Sprachlich von Wade (englisch/angelsachsisch Wede gesprochen) zu Wi(c)hte ware durchaus nicht zu welt hergeholt. Ein unbedingter Beweis ist das naturlich nicht. Doch kann es ein erkiarbarer Zusammenhang, ein Verdacht und so gesehen ein vielleicht brauchbares Indiz sein. Wie will man anders Sagenhaftes" deuten? Fritz Droste Nachtrag zur Ausstellung: Schutzenwesen im kurkolnischen Sauerland" in Arnsberg 1983 FOr Glaube, Slue, Helmat Bund der Historischen Deutschen Schutzenbruderschaften ev Der Hochmeister - Dr. Maximilian Graf von Spee im Dezember1983 Brauchtum ist ein niclit unwesentliclier Teil unserer Kultur. Dieses hier von den Scliutzen gezeigte Brauclitum gibt Auskunft ijber die verschiedensten Bereiclie mensctiiiclien Zusammenlebens. Von farbenfrohen Tracl^ten, uber liolzgeschnitzte Holzvogel, wertvolle Edeipokaie. antike Siiberketten- und Plaketten bis liin zu liistorisclien Waffen wird vie! kunstlerisch hochst Bemerkenswertes gezeigt. Aber das Herzstuck dieseraussteilung zeigt auch an: im Zeiclien des Kreuzes liegt Versotinung und Eriosung. So bieibt mir nacli dieser tiervorragend zusammengestellten Auswatil unvergebiicli haften: ein Goidkreuz von der St. Sebastianus Scliutzenbrudersctiaft Brilon aus dem Jatirhundert. Darin selie icli einen Auftrag fur uns aile, namiicli dem Symboi der Eriosung treu zu bleiben. Dienstbereitscliaft fur die Gemeinsciiaft von tieute giit es ebenso ernst zu netimen. wie die Frohliciikeit des Herzens beim Scliutzenfest der IHeimat nicht zu kurz kommen zu lassen. Ist diese Haltung etwa kleinkarriert, entspricht sie einer nicht weltoffenen Denkweise? PaBt sie noch in die Computerzeit unserer Tage?Siegfried Lenzgibt uns die uberzeugende Antwort Weitkunde beginnt bei Helmatkunde". Alien Beteiligten, an der Spitze dem Sauerlandmuseum unter der Leitung von Dr Rehermann in Arnsberg, eriaube ich mir, aufrichtige Anerkennung auszusprechen fur diesen bewegenden Gang durch die Jahrhunderte. Es strahit hier viel Hoffnung und Zuversicht fur eine iebenswerte Zukunft auch im Raketenzeitalter aus. Hier sehe ich auch einen lebendigen Beitrag zur Partnerschaft der Generationen. SchlieBlich ist hier Grund geiegt: fviensch sein helbt Teilhaben an der Schopfung. Graf Spee Hochmeister des Bundes derhistorischen Deutschen Schutzenbruderschaften Das Interesse an dieser Veranstaltung in unseren westlichen Nachbariandern war besonders grob. Eine bemerkenswerte Katalogbestellung auf einem schonen farbigen Briefbogen mochten wir unseren Lesern nicht vorenthalten. crgsaus^ks- I. LE BOURGMESTRE DE BRUXELLES * LES PRINCES DE LIGNE LES PRINCES DE CROY LES PRINCES DE CMIWAV (mi't m 1213 GRAND MAITRE : S. M. BAUDOUIN I" ROI DES BELGES PResiDENT OHONNEUR! S. M. LEOPOLD III CMANCEUERDHONNEURiS.A.R. LE PRINCE ALBERT DE LI^QE LOCAL Sehr Geehrter Herren, 1LP6 Oe HUVSeRQECK. 85 (SABLOM loooawuxelles,le 13 oktober 1983 Gerne soil ich der katalog der ausstellung uber das schutzenweses in Sauerland bekommen. Hierbei finden Sie eine Eurocheck von 15

17 Eine Stadt wandelt sich Die beiden Fotos zeigen Meschede in den Jahren 1924 und Das Bild von heute ist von dem gleichen, nur geringfugig holier gelegenen Standort aufgenommen worden. Das Foto von 1924 zeigt eine fast dorfliche Idylle. Durch erhebliche bauliche VerSnderungen im Zusammenhang mit der Verlegung der BundesstraBe 7 und 55 aus dem Ortskern hat sich diese Stadt wie kaum eine andere im Hochsauerlandkreis verandert. An der Stelle der ehemaligen Waschebleiche fuhrt nun eine FuBgangerbrucke uber die Ruhr. Die damals noch unbefestigten Ruhrufer sind heute begradigt. Eine dichte Bebauung bis hinauf auf die sudostlichen Hohenzuge haben Meschede ein stadtisches Gesicht ge- geben. 60 Jahre, zwei verschiedene Welten. Wir, die w\r Zeuge dieses Wandels waren, trauern vielleicht der Vergangenheitnach.ohnejedochdieNotwendigkeit der Veranderungen in Frage zu stellen. Text und Fotos: Friedhelm Ackermann Familienforschung in der DDR Aus den Mitteilungsbiattern der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher e.v. labt sich entnehmen, dab es fur westdeutsche Familienforscherzwarschw/ierig.abernicht unmoglich ist, auch auberhalb der Kirchenbuchforschung, nsmlich in den staatlichen Archiven der DDR, zu arbeiten. Gegen Gebuhren erteilt die Zentralstelle fur Genealogie in der Deutschen Demokrafischen Republik", DDR-7010 Leipzig 1, Georgi-Dimitroff-Platzl, Auskunfte aus ihrem umfangreichen IVIate- rial. Wer in einem Staatsarchiv der DDR forschen will, mub zunachst eine Benutzungserlaubnis fur das in Aussicht genommene Staatsarchiv beim Ministerium des Innern, Staatliche Archiwer- waltung, DDR-1500 Potsdam, Berliner StraBe , einholen. Das Ministerium des Innern weist das betreffende Staatsarchiv an. Dieses benachrichtigt sodann den Antragsteller, wobei haufig genauere Angaben erbeten werden, welche Personen, Jahrgange usw. erforscht werden sollen. Das Antragsverfahren dauert etwa 8 Wo- chen. In der DDR bestehen Staatsarchive in Dresden fur die Bezirke Dresden und Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), in Greifswald fur den Bezirk Rostock, in Leipzig fur den Bezirk Leipzig, in Magdeburg fur die Bezirke Halle und Magdeburg, in Meiningen fur den Bezirk Suhl, in Potsdam fur die Bezirke Cottbus, Frankfurt/Oder und Potsdam, in Rudolfstadt fur den Bezirk Gera, in Schwerin fur die Bezirke Neubrandenburg und Schwerin, in Weimar fur den Bezirk Erfurt, sowie das Stadtarchiv Berlin in (Ost-) Berlin. Red. Sippentreffen Grusemann Am 24. und 25. September 1983 trafen sich erstmals 75 Angehorige der Sippe Grusemann im Hotel Nordhang am Kahlen Asten. Das Treffen diente dem gegenseitigen Kennenlernen in geselligem Beisammensein. - Altester Ahnherr der Sippe ist ein Grusemann, der zu den Grundervatern der Stadt Hallenberg gehort. Der ursprungliche Wohnsitz seiner Familie war Fredering- hausen, eine kleine ehemalige Siedlung in einem Nebental der Nuhne zwischen Hallenberg und ZCischen. Im Staatsarchiv zu Marburg wird eine Hallenberger Urkunde aus dem Jahre 1336 aufbewahrt, in der als Zeuge ein 16

18 Schftffe Johannes Grusemann genannt wird. Die Grusemanns waren 650 Jahre lang Burger der Stadt Hallenberg, in der sie verschiedentlich den Burgertneister stellten. - Der Name Grusemann wird als Mann aus Grusen" erklart; es ist der heutige Ort Grusen bei Gemunden, 26 km sudostlich von Hallenberg. (Vgl. Sauerland" H. 2/1980, S. 44 ff.) Dr. Hans Grusemann Gymnasium Warendorf sammelt Westphalica" Im Herbst1981 hat die Stadt Warendorf Ihrer 1922 gegrundeten Aufbauschule" den Namen Augustin-Wibbelt- Gymnasium" gegeben. Damit haben Lehrer und Schuler die Aufgabe ubernommen, das Erbe Augustin Wibbelts, des weithin bekannten munsterlandischen Lyrikers und Erzahlers, zu wahren und zu pflegen; siefuhlen sich aber auch verpflichtet, die kulturellen Werte Westfalens aus Vergangenheit und Gegenwart in die unterrichtliche Arbeit miteinzubeziehen. Dm diesem Ziel dienen zu konnen, sammelt die Schule Westphalica", Werke und Schriften also, die alle Bereiche der Wissenschaft und Heimatforschung betreffen. Wer das Augustin-Wibbelt-Gymnasium" in Warendorf bei diesem Bemuhen unterstutzen will, ist gebeten, der Schule Publikationen, die vor allem das Sauerland betreffen, zu uberlassen. Die Anschrift lautet: Augustin- Wibbelt-Gymnasium, z.hd. OStD Dr. Paul Becker, Von-Ketteler-StraBe 44, 4410 Warendorf 1. (Anmerkung der Redaktion: Dr. Paul Becker stammt aus Wennemen) De olle Flickschauster De Waterkuegel vcior de Lampe un Hamer, Suggel, Piakdroht bi de Hand, sat unner'm Dak de olle Schaustermester un flickte Schauh fu6r Stadt un Land. Frauh muorgens, wenn de Hahnen kreihden, was he am Wiark un kloppde flink, un wann de StSrn am Hiemel stonnen, klank ummer noch sin: pink, pink, pink. He kuokte sewwer sik sin laten un flodde op de ganze Welt. Sin Hamer was sin Handwiarks-Zepter, sin Stuowken klein sin Kueninks-Telt. Noch iiawte he ganz weltverloten, do kam de dustre Mester sacht: Rerowend,Schauster!"klanketdaipe; de Hamer foil. Still! - Guede Nachtl V. Karl Priimer 17

19 HSK-Dorfnamen im Computer Schon lange wunschten BQrger und Politiker des Hochsauerlandkreises, dab die Verwaltung die alten Ortsnamen bei den Anschriften welter verwenden mfige. Bel den manuell geschriebenen Adressen war dies problemlos mflglich, wshrend bei der automatisierten Datenverarbeitung zunschst gewisse Schwierigkeiten beiseite geraumt werden mubten. Nunmehr ist die Kommunale Datenverarbeitungszentrale Hellweg-Sauerland in Iserlohn in der Lage, auch die Ortsteilbezeichnungen zu speichern. Die Stadte und Gemeinden des Hochsauerlandkreises konnen jetzt bei jeder Adresse die Ortsteilbezeichnung ijber dem StraBennamen in die Anschriftenprogramme eingeben. Hirschberg neuer Erholungsort Mit einem RunderlaB vom 13. Mai 1982, der erst kurzlich im Ministerialblatt fur das Land Nordrhein-Westfalen verflf- Wegkreuz an der Robbecke Eine Bereicherung hat unsere durch Wegkreuze, Heiligenhauschen und Kreuzwegstationen christlich geprsgte sauerlandische Landschaft mit der Aufstellung eines Wegkreuzes erfahren, dem wir auf dem Wanderweg von Schmallenberg nach Fredeburg an der alten Linde - dort, wo fruher ein altes Wegkreuz auf dem Grundstuck des Bauern Franz Grobbel stand - begegnen. Das Kreuz, das durch seine kunstlerische Gestaltung auffsllt, ist eine Stlftung des ehemaligen Pastors von Schmallenberg, Stephan Ernst. Dessen Gedanken und Vorstellungen hat der Arch itekt Alfred Werth aus FQrstenau in eine Form, die alte mit modernen Stilelementen verbindet, ubertragen. Das Material ist heimische Eiche vom Grobbelschen Hof und Schiefer aus den FredeburgerSchiefergruben. Aus Mosaiksteinen, abwechseind in hellen und dunklen Farben, wurde der Spruch des Sockels von der Kunstlerin Schwester Michael Kroemer CPS (Misslonsschwestern vom Heiligen Blut), Leiterin der Abteilung Mosaik, fentlicht wurde, hat der Minister fur Arbeit, Gesundheit und Soziales der StadtWarsteinfiJrden Stadtteil Hirschberg die Artbezeichnung Erholungsort verliehen. Das Erholungsgebiet umfabt den Ort Hirschberg und grobe Teile des westlich und sudlich davon gelegenen Hirschberger Stadtwaldes. Grab- und Gedenkstatten im l\/larkisclien Kreis Der Lehrer Helmut Pahl aus Ludenscheid widmete sich einem bisher weithin wenig beachteten Gegenstand der Bildhauerei in seiner Heimat: Seine Berichte ijber Skulpturen mflrkischer Grab- und Gedenkstatten wurden jetzt vom Kulturamt des MSrklschen Kreises als Broschure herausgegeben (100 Seiten, Schutzgebuhr 3,00 DM). Neben Plastiken von zahlreichen Kunstlern, die das kulturelle Bild der Jahrhundertwende In Berlin mitbestimmten, finden sich auch solche, die hauptsachlich im Sauerland arbeiten Oder dort noch arbeiten. Nicht zuletzt Glas und Wandmalerei im Missionshaus Neuenbeken, gestaltet. Der Text des Spruches: Das Kreuz, das hier am Wege steht, Will dem Wanderer, der vorubergeht, Das grobe Wort des Trostes sagen: Der Herr hat delne Schuld getragen. drijckt inhaltlich die erste von vier Strophen eines Liedes aus, das auf einem Kreuz an der Lindenkapelle in Bad Lippspringe angebracht ist und dem Pfarrer Anton Klein, Lippspringe (1852) als Dichter zugesprochen wird. Hier will die KiJnstlerin in Anordnung und Farbgebung der Buchstaben die Bedeutung des Kreuzes als Zeichen der unbegreiflichen Liebe Gottes zu den Menschen" ausdrqcken. Die Ausweglosigkeit der Schuld wird gewandelt in die helle MOglichkeit der Hinwendung und Bindung an Christus, den Herrn". So lebt altes Brauchtum in neuen Formen welter und bringt uns Schmallenbergern zu BewuBtsein, dab es sich hier um einen geweihten Bezirk innerhalb der naturlichen Landschaft handelt. Otto Epe Foto: R. Schmidt wegen seiner auberordentlich sorgfaitigen Ermittlungen, die Helmut Pahl uber die Bildhauer wie ihre Werke angestellt hat, ist das Buchlein eine nachahmenswerte Leistung. PI. Kreis OIpe in Zahlen und Fakten Uberarbeitet und aktualisiert wurde jetzt das von der Kreisvenwaltung herausgegebene Informationsblatt mit Zahlen, Daten und Fakten aus dem Kreis OIpe. Der handliche Zahlenspiegel 1983/84, der in jede Brief- Oder Handtasche pabt, enthalt auf insgesamt 10 Seiten Informationen uber Kreis, Stadte und Gemeinden. Zusammengestellt wurden auch Angaben aus den Bereichen Industrie, Wirtschaft und Handel, Verkehr, Gesundheits- und Sozialwesen, Schulen, EinrichtungenderJugendhilfe,Natur-und Landschaftsschutz sowie Erholung und Freizeit. Interessierte Burger kflnnen den Zahlenspiegel anfordern beim Kreis OIpe, Pressestelle, Postfach 1560, 5960 OIpe, Telefon

20 Nun ade, du mein lieb Heimatland Ein Lied, sein Schopfer und dessen Geschichte von Klemens Propper Die Abiturientia 1983 des Gymnasiums Laurentianum Arnsberg hatte als Latein-Leistung zum Geburtstag der heibgeliebten Penne" ( ) eine Ubersetzung des Liedes Nun ade, du mein lieb Heimatland, gedichtet von Compennaler August Disselhoff 1851", prssentiert. Daruber berichteten auch die Zeitungen und bemerkten, dab das mit Text und Noten abgebildete Vale patria" bei der Verabschiedung der Abiturientia von drei Bankelsangern unter starkem Applaus aus der Taufe gehoben und vom Publikum krsftig mitgesungen worden sei. Dieser Bericht verursachte eines Lesers Einspruch:..l/l/enn ein Attendorner es gedichtet liatte, ware es ausgezeictinet; docti in Arnsberg solite man es wissen: August Dissellioff hiat in Arnsberg gedichtet: Nun ade, dumein Westfalenland, iieb IHeimatland ade/" Also Valeas, mea Westfalia, vale cara patria..." Da einerseits das Entstehungsjahr nicht 1851 war, andererseits auch dem Leserbrief nicht zugestimmt werden kann, sei ein w/enig von der Geschichte unseres lieben v\/estfalischen Nunade-Liedes", aber auch von seinem Schopfer und dessen Geschick erzahlt. Ihm, der vor 80 Jahren (1903) verstarb, lieb der Heimatbund schon im Jahre 1925 unter einer breiten Linde auf dem romantischen Arnsberger SchloBberg eine Gedenktafel anbringen: Aufden TriJmmern dieser Burg dichtete und sang zum erstenmale der spatere Pfarrer August Disselhoff im Jahre 1848 das innige Wander- und Heimatlied Nun ade, du mein lieb Heimatland, Westfalenland ade!" Jugendjahre August Friedrich Georg Disselhoff, geb zu Soest, war Sohn des zur Arnsberger Regierung versetzten koniglichen Zollinspektors Johann Died rich Disselhoff (vom Disselhof in Flierich/Unna) und seiner Frau Dorothea Florentine Maria Margaretha Ktihnemann aus Soest. Er besuchte - wie seine BriJder Julius August Gottfried und Ludwig Disselhoff das Gymna- Latein-Leistung prasentiert zum Geburtstag der heibgeliebten Penne Gymnasium Laurentianum 1643 bis Jahre NUN ADE DU MEIN LIEB HEIMATLAND gedichtet von Compenaler August Disselhoff 1851 MarsckmiiBig Valeas, o cara patria. Valedico. patria! Me exspectat ora ultima. Valedico, patria! Etenim est laeto animo Mea viatoris cantio: Valedico, patria," A H Cis D E Fis G B slum Laurentianum zu Arnsberg. Der Bericht vom Schuljahr 1847/48 zur Abiturienten-Prufung (Herbst 1848) vermerkt in einer Aufstellung unter Ziffer 3 August Disselhoff, Geburtsort: Soest, 18% Jahre alt, evang., Standeswahl: Theologie, studiert wo: Halle." Es folgt der Zusatz: Das gunstige Urteil derlehrer und der Ausfall derschriftlichen Arbeiten gestatteten es, den Abiturienten Disselhoff und Droege... die mundliche Prufung ganz zu erlassen!" Im Lebensbild meines Vaters August Disselhoff" (von ihr verfabt und 1950 verflffentlicht) berichtet Tochter Pauline Schrader, geb. Disselhoff, Allstedt, von den Jugendjahren der musisch hochbegabten Disselhoff-Kinder in Arnsberg u.a.:,.7 L,1 mmm^^^^ Vale, Patria! Refulgente caelo caesio Valedico, patria. Tuo arvo fertilissimo Valedico, patria. Per Deum! Sanctam colam te. Dum ero procui peregre. Valedico. patria! ' D Comitaris me. amnicule.- Valedico. patria! Viatorem maeres Integre. Valedico. patria! Est de extreme scopulo Haec mea salutatio:..valedico. patria!" D/e Gymnasial-Lehrer lebten in gutem Gedachtnis der Schuler Auch sind sie teilweise Originale gewesen, sprachen auch vielfach platt", aber wubten ihre Schuler zu interessieren undzu fordern. An diese herrlichen Knabenjahre im schonen Arnsberg haben die Brijderbis in ihr Alter dankbarzuruckgedacht Eine gemutstiefe und frohliche Frau mub die Mutter gewesen sein; sie hat es verstanden, vielsonne in das Leben der Kinder zu bringen." So wie der aitere Bruder Julius, der sich beimabitur 1846 zunschst fur das Studium der Philosophie und Literatur entschieden hatte und nach Halle zog, wollte sich August (1848) nach Halle 19

21 begeben, urn dorttheologiezu studieren. Das Lied Tochter Pauline berichtet von jenen Siunden: Es gait Abschied zu nehmen, der mag Ihm schwer geworden sein. Noch einmal stieg er hinauf auf den SchloBberg, an dessen Hangen das alte SchloB sich aufbaut. Oben stehen die Trummer des alten Schlosses; von hier hat man sine herrliche Aussicht auf die Ruhr, welche die Stadt, Berge und Welder wie eine Halbinsel umfliebt So kamen (1848) dem Achtzehnjahrigen hier auf seinem Lieblingsplatz die Verse in den Sinn: Nun ade, du mein lieb Heimatland, Westfalen mein, ade!"- Die Melodie dieses so weltbekanntzum Volkslied gewordenen Ade-Textes" war einem Musterungslied der damaligen Zeit entlehnt In Halle/Saale trat der junge August, wie sein Bruder Julius, schon bald der Studentenverbindung Salingia" bei. In diesem sangesfreudigen Kreis eriebte das Lied seine erste begeisterte Auffuhrung und die Studenten trugen es bald an andere Universitaten welter. Aus dem Westfalen mein, ade" hatten sie schnell passend fur alle Lieb' Heimatland, ade!" gemacht. Schon wenige Jahre spster (1855) stand es Im Stelnschen Liederbuch. Wer heute nachsucht, findet es vierstimmig schon als Volkslied" in Beck-Sturmers Llederheft" (1869), ferner mit dem Verfassernamen Desselhoff" im Rutll" (St. Gallen), nicht zuletzt im Deutschen Commersbuch/ Herder" und uberhaupt In vielen elnschlagigen Liederbuchern alter und neuer Zelt. Manche Texte tragen sogar den Zusatz Ursprungllch Westfalenland", wie u.a. der Dusseldorfer Liederschatz" (Mostert urn 1907) und die kleine liebenswerte Studle Disselhoff, der Sanger des altesten Westfalenliedes" (Westfalisches Liederbuch, Spadaka-Verlag Mtinster 1962). Auch der Schriftsteller und Journalist Willl Lindner darf mit seiner schwsrmerisch vertraumten Erzahlung Lleb Heimatland, ade!" hier nicht fehlen (Arnsberg In Dichtung und Volksmund, Verlag Busch-Arnsberg, 1938). Er verlegt den Augenblick, da das Lied erdacht wurde, lneinehellemondnacht: Ofcienauf dem SchloBberg sitzt er auf einer Steinbank und blickt ins mondbeschienene Tal der Ruhr... - In sein Sinnen und Trachten hinein fallt ihm die Weise eines August Disselhoff, Starrer in Schwelm, urn 1860 (Foto: Archiv Saueriand-f^useum) Abschiedsliedes ein: Nun ade, du mein lieb Heimatland, Westfalen mein, ade!... Uberall: Nun ade Das Lied machte seinen Siegeszug, unaufhaltsam und uberall erklangen und erklingen die Strophen vom lieben Nun ade", allerdings nun immer mit dem sich wiederholenden Zusatz Lleb Heimatland, ade!" Manch bekannter Komponlst bearbeltete das Lied in Chor- und Instrumentalsatzen, wie z.b. der Arnsberg-Rumbecker Komponlst Georg Nellius ( ), der als vierfacher Staatspreistrager Im Jahre 1932 besondere Beruhmtheit eriangte. Mit kurzem freundlichen Hinwels auf den SchloBberg veroffentlichteer seine Chorbearbeitung des Helmatlledes (neben anderen sauerlandischen bzw, westfallschen Dichtungen, wie von Koch u.a.) in seinem Westfallschen Liederbuch" (Hochstein-Verlag Heidelberg 1931). Ein von den Arnsberger Biirgerschutzen zum 375. Jubilaum herausgegebenes Notenheftchen (mit Akkord-Bezifferung) Alte und neue Schutzen- und Jagerlleder" weist selbstverstandlich auch das Nun ade" auf. Es tragt als FuBnote den bescheidenen Vermerk ursprungllch Westfalenland". Auf der aus gleichem AnIaB herausgegebenen Langspielplatte Schutzenklange aus dem Sauerland" erklingt aber spritzig und lebendig gesungen und wie zum Trotz W e s t f a I e n I a n d ade", gesun- gen vom Kinder- und Jugendchor der Musikschule des Hochsauerlandkreises (Leitung Chordlrektor Gerd Schuttler, der ijbrigens jungst beim Landeswettbewerb Jugend singt" (Juli 1983) mit den KIndern den 1. Preis errang). Auch auf der Langspielplatte Arnsberg, ein muslkalisches Portrait" (Acls- Record, 1980) singt der gleiche Chor das Lied bewubt mit dem Text Westfalenland ade" (a capella). Der Pfarrer August Disselhoff August Disselhoff, der wegen seiner Kurzslchtigkeit nicht zum Militarelngezogen wurde, beendete 1854 seine Studien. Er war dann kurze Zelt Kurpredlger In Bad Oeynhausen und kam anschllebend als Hilfsprediger nach Ramsbeck (Andreasberg/Heinrichsdorf), wo er armen Grubenarbeiterfamilien, die man damals von weither mit glanzenden Versprechungen angelockt hatte" ein unermudlicher segensreicher Heifer und Betreuer war. Das zelgte sich ganz besonders, als die nur notdurftig In elenden feuchten HiJtten untergebrachten Arbelter auf einmal skrupellosvon ihren Anwerbern allein gelassen und brotlos wurden. Da ist es den BemiJhungen des jungen Geistlichen zu verdanken, dab anderweitig Wohnung, Arbeit und Brot verschafft wurde. Zum Ende des Jahres 1855 wurde August Disselhoff als Pfarrer nach Schwelm berufen. Aus dieser Zelt stammt eine Lithographie, die den jungen Geistlichen als Pfarrer darstellt. Das Blld tragt seine Worte: Duc ducem, pasce pastorem, aperi aperture, da daturo!" (frei ijbersetzt: Leite den, der berufen Ist, Fuhrer zu sein, weide den Hirten, erieuchte den, der die Herzen offnen mochte, gib dem, der geben soil!" Von Schwelm berichtet Tochter Pauline, dab der junge Pastor dort seine Lebensgefahrtln Pauline Springorum kennenlernte und sie im Oktober 1861 helratete. Vier Jahre spster (Herbst 1865) folgte August Disselhoff einem Ruf zur St. Jakobi-Gemelnde nach Berlin. Kurz darauf verstarb seine Frau nach der Geburt des 3. KIndes, Pauline, Im Januar August Disselhoff aber widmete sich in aufrelbender Arbeit seiner groben Aufgabe, grundete einen Verein fur Private Krankenpflege, zu wel- 20

22 chem bald ein Schwesternverband hinzukam und aus dem spater (1876) das Paul-Gerhard-Stift in Berlin iiervorging, das August Dissellnoff bis zum Herbst 1879 ehrenamtlich leitete. Um der damaligen allgemeinen schlechten Entlohnung von weiblichen Arbeitskraften - Naherinnen, Stickerinnen, Sclineiderinnen u.a.m. - entgegenzutreten und um Ausnutzung zu unterbinden, grundete Dissellioff einen Beschaftigungsverein", der sich ijber Arbeitsauftrage - bel gerecliter Entlohnung, nicht zu beklagen brauchte. In den Kirchenkampfen der 70er Jahre wurde August Disselhoff wegen seiner unerschutterlictien Festlgkeit und seines Einsatzes gegen den Freigeist vielfach affentlicli angegriffen. Nach einem Vortrag Uber die Existenz des Teufels" erschien im Kladderadatsch ein dreigeteiltes Bild, das einen gehornten Teufelskopf, grauscliwarz, in der Mitte den damals vielgenannten Kaplan Majunke schwarz und das wohlgelungene Bildnis des August Disselhoff kohlpechrabenschwarz zeigte. Die Unterschrift lautete: Wer von diesen Dreien ist der schwarzeste? Sein schweres Augenleiden, das mehr und mehrzurerblindungfijhrte.zwang Disselhoff gegen Ende der achtziger Jahre, sein geliebtes Amt, zum grobten Kummer seiner Gemeinde, aufzugeben. Aber auch als Erblindeter erteilte er - nach kurzer Ruhepause - an dertochtererziehungsanstalt des Mutterhauses Kaiserswerth in Hilden bei DiJsseldorf Konfirmandenstunden und Religionsunterricht. Vom Bruder Julius Disselhoff An diesem ersten evangelischen Diakonissen-Mutterhaus in Kaisersw/erth war der - oft mit August vera/echselte - aitere Bruder Julius, literarisch begabt und Herausgeber einiger Gedichtbande, schon seit langen Jahren segensreich wirkender IVlitarbeiter des berijhmten Mutterhaus-Begrunders Pastor Theodor Fliedner. Julius heiratete 1855 dessen Tochter Luise. Als Pastor Fliedner 1864 starb, wurde Julius sein Nachfolger. Wie sich dieses anfangs fugte, erzahit Werner Philipps, Arnsberger Superintendent i.r. in einem Artikel (WP ) Entscheidung fur's Leben". Erinnerungstafel auf dem SchloBberg zu Arnsberg" (Foto: Ackermann 1978) Fliedner war von seinem Freunde Pastor Gustav Bertelsmann, der 50 Jahre lang Pastor in Arnsberg war, aufdenjungen Kandidaten (Julius) als Heifer fur seine Anstalten aufmerksam gemactit warden." Bei einem kurzen Aufenttialt an der Arnsberger Posttialterei (Fliedner hatte 1849 einen Besucti in der von Diakonissen gefuhrlen lrrenanstalt zu Marsberg" gemacht) fiel die Entscfieidung", derzufolge Bruder Julius dann uber 30 Jahre lang segensreich am WerkFliedners in Kaiserswerth teilnahm und es schlieblich fortfuhrte. Letzte Lebensjahre Bruder August aber, der bescheidene Schopfer eines grorartigen Liedes, blieb noch 14 Jahre lang in ftirsorglicher Obhut des alteren Julius in Kaiserswerth, sehr bemuht der von ihm bereitwillig ubernommenen Aufgabe auch als Blinder gerecht zu werden. Als er aber schlieblich diese Arbeit nicht mehr leisten konnte, ist er (1901) nach Allstedt, wo seine jungste Toch- ter (Pauline) verheiratet war, ubergesiedelt und erfreute sich dort seiner Enkel. Er war aber nicht vergessen und erfuhr noch manche Freundschaftsbeweise seiner Berliner Gemeinde und der Schijlerinnen von Kaiserswerth. So sei auch Maria Grieg, die Nichte des Norwegischen Komponisten Edvard Grieg, genannt, die hier trotz weiter Reise ihren alten Lehrer wiedersehen wollte. August Disselhoff starb am An seinem hundertsten Geburtstag, am , stand an seinem Grabe auf dem schonen Allstedter Friedhof auch eine Abordnung jener Salingia aus Halle, die zuerst sein Jugendlied sang. Nun ist es schon im Munde seiner Urenkel... und August Disselhoffs Name wird fortleben... Aus Westfalen klang und klingt es in alle Welt hinaus: Nun ade, du mein lieb Heimatland...". Nur Wissende" k6nnen es wissen, weshalb Nun ade" eigentlich dasalteste Westfalenlied ist. 21

23 /Auf dem Borberg in Brilon informierten sich die Mitglieder des Fachausscliusses fijr landscfiaftliclie Kulturpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe uber Wallburgen im Sauerland". Dr. Homberg gab die Eriauterungen. Saurier-Fundstelle bei Brilon Die Hoffnung, dab die Grabungen nach weiteren Stucl<en von Riesensauriern, die vor mehr ais 100 Miilionen Jahren lebten, weitergehen konnen, scheint berechtigt. An Ort und Stelle, einem Steinbruch bei Brilon-Nehden, zeigten sich die Mitglieder des Fachausschusses fijr landschaftliche Kulturpflege des Landschaftsverbandes Westfalen- Lippe beeindruckt von den urgeschichtlichen Vorkommen. In einer kleinen Ausstellung in dem im Aufbau befindlichen Briloner Museum hatten die Politiker zuvor eine Reihe von Funden bestaunen konnen. Die Grabungen mubten wegen fehlender Finanzmittel zunschst unterbrochen warden. Die Wissenschaftler der Universitat Munster hoffen aber nun, dab es weitergehen kann. AusschuBvorsitzender Landrat Hermann Struckmeier (Krels Minden-Lubbecke) unterstutzte den Vorschlag von Oberkrelsdirektor Dr. Mullmann, fur die nachste Sitzung des Ausschusses eine Vorlage mit detaillierten Angaben anzufertigen. Struckmeier: Die Grabungen werden uns dann welter beschsftigen". Zur Sitzung des Ausschusses im Briloner Rathaus begrubten Brilons Burgermeister Klaholz und Oberkreisdirektor Dr. Mullmann - er ist Mitglied des Fachausschusses - die GSste. Der Oberkreisdirektor erinnerte an die umfassende Tfitigkeit des Landschaftsverbandes Westfalen-Llipe im Bereich der landschaftlichen Kulturpflege und lobte die gute Zusammenarbeit mit den Fachstellen in Munster auch in derbodendenkmalpflege. Bei strahlendem Sonnenschein gab dann Professor Hfllderam ehemaligen Nehdener Steinbruch Eriauterungen zu den Funden, die auf deutschem Boden einmallg" sind. Man habe u.a. eine ganze Anzahl von Saurier-Unterkiefern gefunden, die von Tieren unterschiedlichen Alters stammten. Die Wissenschaftler hoffen, spater auch einmal ganze Skelette zu finden. Die jetzlgen Stucke sind sicher nur ein kleiner Tell dessen, was hier moglicherweise liegt". DieEinzellagederKnochenerschwere die Zuweisung zu einzelnen Tierarten, meinte der Wissenschaftler. Zu rechnen sei auch noch mit Funden von Krokodilen und moglichenweise von Fischen. AuBerdem stieben die Forscher auf ebenfalls als einmallg geitende pflanzliche Fossilien aus der Zeit vor mehr als 120 Miilionen Jahren. Der Leiter des Westfaiischen Museums fijr ArchSologie (Munster), Dr. Trier, wies der Nehdener Fundstelle ebenfalls eine weit fiber Westfalen hinausreichende Bedeutung" zu. Die bisherigen Grabungs- und Konservierungsarbeiten des Instituts der Universitat Munster wurden begleitet von einer paiaobotanischen Untersuchung der RIanzenreste sowie durch eine geophyslkalische Untersuchung der horizontalen Ausdehnung destonvorkommens im Massenkalk durch das Niedersachsische Landesamt fur Bodenforschung in Hannover. Da der Steinbruch aufgegeben worden ist, so Dr. Trier weiter, besteht aus denkmalpflegerischer Sicht kein zwingender Grund, die Grabungen fortzusetzen. Die wichtigste Aufgabe der Denkmalpflege sei erfullt, namlich die Unterschutzstellung des tiberaus bedeutsamen Bodendenkmals. Der Wissenschaftler sprach sich fur eine wirksamere Einzaunung und regelmabige Uberwachung der Fundstelle aus. So sollen Raubgrabungen verhindert werden. Wegen des zu enwartenden besonders hohengewinnsfurdieforschungkonne sich die Westfaiische Bodendenkmalpflege ailerdings einer Fortsetzung der Grabung grundsatzlich nicht verschlieben. Sollte ein Untersuchungsprogramm in absehbarer Zeit nicht durchzufuhren sein, so gibt Dr. Trier zu uberlegen, ob und wie die Untersuchungen im kleineren Rahmen fortgefuhrt werden kfinnen. Das Finanzvolumen mussejedoch ausreichen, um das in einer Kampagne geborgene Material volistandig zu konservieren bzw. abzuformen. Nachstes Ziel der Parlamentarier war der Borberg in Brilon. Zur Geschichte dieser ehemaligen Burg gab der Leiter der AuBenstelle OIpe des Westfaiischen Amtes fur Bodendenkmalpflege. Dr. HOmberg, Eriauterungen. Hier begrubte auch Landrat Rolf Fullgrabe den AusschuB. Die Fahrt ging dann zu den Bruchhauser Steinen, wo Freiherr von Furstenberg die Politiker willkommen hieb. Die Bruchhauser Aniage ist die aiteste Wallburg des Sauerlandes und stellt fur Westfalen ein kulturgeschichtliches Denkmal ersten Ranges dar. Text und Foto: Pressestelle des HSK Bergbaumuseum Ramsbeck Durch einen Ausbau der Prasentation des sozialgeschichtlichen Raumes und die Neueinrichtung eines ca. 800 m2 groben Schausammlungsareals, in welchem ehemals im Ramsbecker Bergbau ven«endete, zur Zeit magazinlerte Bergbaumaschinen gezeigt werden sollen, soil das museale Angebot des Ramsbecker Bergbaumuseums erweitert werden. Die Gemeinde Bestwig beantragte einen ZuschuB in H6he von 50% der auf 50000, DM veranschlagten Kosten beim FachausschuB fur landschaftliche Kulturpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. 22

24 Aus dem Briloner Stadtarchiv Weil eine Generation vergeht und eine neue enwachst, der Mensch mit der Zeit verfliebt und inzwischen verrichtete Dinge leicht im Schleierdes Vergessens verhullt werden, werden aber die Taten durcli Schriften, Siegel und Zeugennamen der Erinnerung der Nacfifahren eingeprsgt, damit niemand unter dem Vorwand der Unwissenlieit die Beschlusse der Alinen briclit." (Alteste Arenga der Stadt Brilon vom 7. November 1250). Kostbarster Besitz der Stadt Brilon war bis zu den neuen Rechtsordnungen wshrend der grobherzogiich-hessischen Zeit und dann in der preussischen Provinz Westfalen das Stadtarchiv. Allein die in ihm aufbewalirten Dol<umente siclierten uber nalnezu 600 Jalire bis um 1800 Besitz und Recht, gaben Rucl<lialt in der Bewalirung der stadtischen Privilegien, Gemarl<ung und althergebracliten Gereclitsame." Dieser Feststellung des Landesarchivdirektors am Westtaiischen Archiivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Alfred Bruns, kann man voll beitreten. Zu danken ist ihm auch insbesondere fur die aus AnIaB der 750^ahrfeier der Stadt Brilon im Jahre 1970 erfolgte Ordnung des Archivs und die Herausgabe des Bandes lnventardes Stadtarchivs Brilon, Bestand A", auf den sich dieser Beitrag wesentlich stutzt. Die erste urkundliche ErwShnung Brilons datiert vom 4. Juni 973, in der Otto II. als Nachfolger seines Vaters Otto I. ( ) den verliehenen westfaiischen Besitz bestatigt. Otto der GroBe hatte diesen westfaiischen Besitz mit anderen Gutern dem von ihm gegrundeten Erzstift Magdeburg geschenkt. Aus dieser Schenkung entwickelte sich spater der Streit des Stadtegrunders Engelbert ( ) mit der Paderborner Kirche, die Besitzrechte geltend machte. Die Urkunde Ottos II. befindet sich im Staatsarchiv der DDR in Magdeburg, das eine Micro-Fotokopie filr Brilon zur VerfQgung gestellt hat. - Leider ist auch eine Stadterhebungsurkunde nicht erhalten geblieben. Trotzdem kann mit Bestimmtheit das Jahr 1220 fiir die StadtgrQndung Brilons angenommen werden, da die Bewidmung von Medebach vom 9. Juli 1220 direkt auf Brilon Bezug nimmt und Engelbert unter anderem auf Brilon als Vorbild fur stadtische Rechte verweist. Die aitesten Dokumente Der eigeneim stadtarchiv auf bewahrte Urkundenbesitzbeginnt mit der Urkunde vom 4. Januar 1252, worin Erzbischof Konrad von K6ln bestimmt, dab das Gericht der Feme oder Freiding in der stadt Brilon nicht ausgeobt werden durfe. Briloner Privilegien werden spater mehrfach bestatigt, so durch Erzblschof Engelbert II. von KOIn am 26. Juni 1272 und Erzbischof Siegfried von KSIn am 19. Juli 1290 in Bonn. Ab 1290 bis um 1350 setzen Rat und Burger zu Brilon ihre eigenen Statuten fest. Diese eigene Rechtsetzung stiitzte sich auf den Sachsenspiegel, das Soester Stadtrecht und eigene Rechtsetzungen. Im 15. Jahrhundert lieb der Stadtrat vor eine Sachsenspiegel- Handschrift die stadtischen Statuten in mittelhochdeutscher Ubersetzung aufzeichnen. Das Original befindet sich im Eigentum der Staatsbibliothek PreuBischer Kulturbesitz in Berlin. Urkunden Qber Kaufe und Verkaufe von Grundbesitz belegen ein weitsichtiges Bemuhen zur Ausweitung des eigenen Besitzes. Schon am 16. September 1354 bestatigte Erzbischof Wilhelm von K6ln seinen Burgern von Brilon, dab kein Kflinischer Marschall oder SchiJIer machen Lieder 1984 Als Probelauf fur einen bundesweiten Wettbewerb im Europaischen Jahr der Musik" 1985 findet schon in diesem Jahr ein Bundeswettbewerb statt. Schuler und Schijlergruppen aller Schulstufen und Schularten sowie Lehrlings-, Jugendgruppen und Freie Gruppen im Schijleralterausden Landern Berlin, Rheinland-Pfalz und Nordrheln-Westfalen konnen sich mit einer eigenen musikalischen Produktion beteiligen. Die jugendlichen Produzenten der besten 20 Produktionen werden zum Treffen junger Liedermacheram 1. Juni 1984 nach Berlin eingeladen, wo sie dann gleich Gaste der ErOffnungsveranstaltung des 5. bundesweiten Schulertheater-Treffens am 2. Juni sein konnen. Der Wettbewerb hat das Ziel, die Ausdrucksmfiglichkeiten von Jugendlichen zu fordern und deroffentlichkeit vorzustellen. Schwerpunkt ist die Ver- Beamter oder irgendjemand anders Bau- Oder sonstiges Holz in ihren stadtischen waidern, die im Briloner Distrikt liegen, einschlagen darf, ausgenommen mit seiner Eriaubnis. Die Briloner selbst taten jedoch auch das Ihre zur Sicherung (und Ausweitung) ihres Besitzes. In einer Urkunde vom 6. Februar 1362 setzten Burgermeister und Ratsherren eine Kriegsordnung fur ihre Burger fest. Die erste Aufzeichnung der Schutzenstatuten vom 2. Februar die aitesten Westfalens - gehort sicher auch zu den Nachwelsen wehrhaften Burgersinns, wenn auch in weiteren Urkunden ijber das Schutzenwesen von 1527 und 1569 sowie 1577 die gesellschaftlichen Privilegien starker hervortreten. Schnaderezesse Eine grobe Anzahl von Urkunden belegt die immer wieder vorkommenden Streitigkeiten mit Nachbarn uber Grenzverletzungen, Holz- und Viehdiebstahle. Der aiteste nachweisbare Schnaderezess ist ein Vertrag zwischen der Stadt Brilon und der GrafschaftWaldecktiberdieGrenzziehung zwischen Keffliker und Willinger Mark vom 24. Juni Burgermeister, Ratsmitglieder und viele fromme Leute begingen mit Beauflragten des Grafen von Waldeck die Grenze, um dort tonung eigener Texte. Dabei sind alle Formen des Liedes (Chanson, Folklore, Parodie, Rock, Kunstlied und ahnliches) zugelassen. Es kommt vor allem darauf an, dab Musik und Text selbst gemacht sind. EinsendeschluB ist der 15. Marz Wer ist aus dem Sauerland dabei? Oberhundem im Film Ein Jahr lang drehte der Hobbyfilmer Aloys Starke aus GieBen in und um Oberhundem. Das Ergebnis ist ein zwei Stunden dauernder Film Das Golddorf Oberhundem", der vor kurzem im Haus des Gastes Premiere feierte. Ortsvorsteher Karl NOcker lobte: Fur uns und unsere ganze Gemeinde ein herausragendes Geschenkl" Kurz zuvor hatte Aloys Starke mit einem Film ijber Bracht bei Schmallenberg in funf ausverkauften Vorstellungen grobe Erfolge erzielt. 23

25 Grenzsteine zu errichten und Schnadebaume zu zeichnen. Wegen der groben Zahl der Nachbarn Brilons - zwsif - sind die Schnaderezesse (Grenzvereinbarungen) im Archiv entsprechend zahlreich. Im Ratsbuch von 1595 hat der Stadtsekretar Henrich Crop die erste vollstandige Briloner Grenz- und Schnadebeschreibung der Nachwelt erhalten. Wenn auch die damaligen Grenzen Korrel<turen erfahren haben: Dieses besondere Briloner Brauchtum des alle zwei Jahre stattfindenden Grenzbeganges - in fijnf Teilstucken der Gesamtgemarkung - ist das Briloner Hochfest schlechthin. Dann vereinigen sich nostalgische Gefuhle mit dem Stolz auf eine grobe Vergangenheit und der Verpflichtung zur Bewahrung des Besitzes zu einem besonderen Ereignis, eingelagert in das Schtitzenfest. Das soeben erschienene Werk Das Briloner Schnadebuch" von Dr. Alfred Bruns, schildert die Zusammenhange. Auch im InnenverhSltnis gegenuber den Burgern w/urden klare und strange RegelungenderBesitzverhaltnissegetroffen. Bereits am 15. August 1435 befiehlt Erzbischof Dietrich von Kflln, Hausstatten binnen zwei Jahren wiederzubebauen. Erzbischof Philipp von KOIn bestatigt der Stadt das Privileg Liber den Einzug von verfallenen Hausern und wusten Hofstatten, erteilt am 10. Mai Ein Beispiel fur die Nutzung der Briloner Besitztumer zeigt eine Urkunde vom 8. November 1525, wo Burgermeister und Rat zu Brilon Veranstaltungen in Brilon Das Briloner Kulturprogramm im Fruhjahr beginnt mit der Ausstellung MonastischesWestfalen"desWestfalischen Landes-Museums fur Kunst und Kulturgeschichte in Munster, vom 13. bis 30. April in der Rathaushalle und der Kassenhalle der Sparkasse. Ebenfalls in der Rathaushalle wird vom 7. bis 13. Mai eine Ausstellung zur Umwelt- und Naturschutzwoche zu sehen sein. Eine Bundesauswahl junger Kijnstler gestaltet am 13. Mai in der Aula der kaufmannischen Schulen einen Kammermusikabend. Prof. Dr. Markey, New quittieren, von Henrich Gemenckhusen und Thonies Loehoff zu Eickelborn 80 und 13 Schweine auf ihr Gehftiz an dem Treyse in Mast genommen zu haben; sie sollen fur jedes Schwein pro Woche 41/2 Pfg. erhalten. Stadtische Ordnung und Verwaltung Uber die Jahrhunderte hinweg finden sich Urkunden ijber Holzverkaufe, wobei ein Vertrag vom 10. Juli 1652 uber den Verkauf eines ganzen Distrikts Schellhorn an Hollander zur Abkohlung fur 4000 Reichstaler herausragt. Die Stadt verpflichtet sich, ihre Burger vom Schellhorn fernzuhalten. - Ein Beispiel fur Hafturlaub liefert eine Urkunde vom 12. August Nach Holzdiebstahl inhaftiert, wurde Jurgen Dijppe auf Ehrenwort vom 12. bis 15. August freigelassen, und er mubte sich verpflichten, am 15. August wieder auf dem Eisenberg zu sein. Wir wissen allerdings nicht, ob die Verpflichtung eingehalten wurde. Auch uber das Erbrecht wachte die Stadt. Laut Urkunde vom 18. Juli 1639 wurde ein Mitburger beschieden, dal3 nach altem Briloner Brauch beim Todesfall eines Ehegatten, wenn der Uberlebende eine neue Ehe eingehen will, zuvor die Halfte seiner beweglichen und unbeweglichen GiJter den Kindern bzw. deren Vormundern abzutreten ist und darijber Inventare und Rechnungen dem Magistrat vorzulegen sind. - Eine Vielzahl von Urkunden berichtet uber Strafen, insbesondere bei Holzdiebstahlen, verbotenem Fi- York, gibt am 29. Mai ein Orgelkonzert in der Propsteikirche. Vom 30. Mai bis 18. Juni wird die Stadtebund-Ausstellung Der Mensch und die Arbeit" in der Rathaushalle gezeigt. Wanderkarte Finnentrop In Zusammenarbeit mit dem Sauerlandischen Gebirgsverein legt die Gemeinde Finnentrop, in den Naturparken Homert und Ebbegebirgegelegen, eine neue Wanderkarte 1 : vor. Auf der Grundlage der amtlichen topographischen Karte enthait sie alle fur den Wanderer wichtigen Wege und Ziele. Die Karte kostet 6,80 DM im Sauerlandverlag, Iserlohn. schen und Huten, bei Diebstahl von Feldfruchten und Bienenkorben und bei Beschimpfungen. Der Originalitat halber seien zwei Urteile besonders enwahnt: Am 20. Mai 1577 wird J. H. nach Ehebruch mit Grete, Ackertrinen Tochter, dazu begnadigt, eine brennende Kerze urn den Friedhof zu tragen. Am 19. Februar 1580 mub Gobel Bremeken eine Wachskerze von 2-3 Rund an die Kirche geben wegen Ehebruch mit Trine Schlenger. Umfangreiches Urkundenmaterial ijber Rechnungs-, Steuer- und Schuldenwesen, Rechtssachen, Militaria, Burgersachen u.a. runden, wenn auch luckenhaft, den Bestand. Aufbewahrt wurden die Urkunden in fruhererzeit in einer schweren eichenen, eisenbeschlagenen Kiste, die um 1820 vernichtet wurde. Die Bedeutung des Archivs war in hessischer Zeit ( ) geschwunden. Gerichts- und Stadthoheit gingen verioren. Die Schaffung der Kreise 1815, spater der Kataster-, Standes- und Grundbuchamter brachte moderne, gesonderte Rechtsnachweise. Seibertz und das Briloner Archiv Am 27. November 1788 wurde Johann Suitbert Seibertz, der Nestor der westfalischen Historiographie, in Brilon geboren. Die Stellung eines Justizamtmanns in Brilon wurde ihm im Jahre 1829 ubertragen. In seinen VerOffentlichungenragterweit uber eine lokalgeschichtliche Bedeutung hinaus. Fur seine Arbeiten stand ihm naturlich das Briloner Archiv zur Verfugung. Wir verdanken ihm wichtige Beitrage zur Stadtgeschichte, wenn auch Urkunden Oder Akten durch Ausleihe an ihn nach Arnsberg bzw. Wildenberg, wahrscheinlich unfreiwillig, nicht den Weg nach Brilon zurijckgefunden haben. Wie sonst hatte es sein konnen, dab aus seinem NachlaB (t 1871) Ende des Jahrhunderts Urkunden und Akten verkauft wurden. Wichtige Urkunden und Akten sind daher in das Eigentum des Staatsarchivs Munster und des BurgarchivsAltenaubergegangen. Sie sind sicher in guten Handen, leider jedoch nicht in stadtischem Besitz. Das Archiv ist heute seiner historischen Bedeutung entsprechend geordnet, untergebracht und wird gepflegt und wo moglich erganzt. Ludwig Steiger 24

26 Oberkreisdirektor Dr. Griinewald feierte 50. Geburtstag Der gelockerte Dammerschoppen geriet fijr jeden zum Angebot, die Worte am Rednerpult als Rlichtubung hinzunehmen, dann aber nach Kohl und Kasseler in der ganz auf Wald und Jagd eingestimmten Stadthalle das Gespracli zu suchen im Gedrange vor der Joachims-Klause" und am Tresen anderer Gerstensaft-Zapfstellen. Der Bierl<ran lief- im Sauerland Indizdafur, dab auch das Fest lief. Gastgeber war an diesem (21.) Novemberabend in der Olper Stadthalle Oberkreisdirektor Dr. Joachim Grunewald. Er wurde 50. Den Wechsel ins nachste Lebensjahrzehnt als ZSsur zu verstehen, die offentlicheanteilnahmerechtfertigt.ist dem Geburtstagskind eher schwer gefallen. Kein Empfang des Kreises, keine griffigen Auszeichnungen, Kosten nur fur die eigene Brieftasche, ein unumgangliches Minimum an Reden - stattdessen privatertreff mit der Famine, mit Freunden und Weggefahrten aus Beruf und Politik. So seine eigene Vorgabe fur diesen runden Geburtstag. Das schwergewichtige BiJndel von Amtern und Funktionen sowie die lange Reihe der 500 Gratulanten lieben den privaten AnIaB dennoch zum offentlichen Ereignis werden. Dabei wurde deutlich: Nach mehr als anderthalb Jahrzehnten an der Spitze der Verwaltung reicht seine Basis im Kreise OIpe weit uber das Kreishausareal hinaus. Solche Einbindung in Land und Leute ist fur Venwaltungsbeamte keineswegs Selbstverstandlichkeit. In der eigenen Heimat zu stehen und fur sie zu arbeiten, hat dem Olper Oberkreisdirektor dabei den Zugang zu den Menschen vor Ort gewib erieichtert. Sietreffen ihn haufig inmitten des lokalen Geschehens und tragen ihm immer wieder die Schirmherren-Rolle an bei ihren Sanger- und Schijtzenjubiiaen. Dr. Grunewald bleibt ansprechbar fur jedermann, ist immer der Kirchhundemer Junge", auch wenn der promovierte Jurist sich mit Begabung, Bildung und Beruf ferner gelegene Bereiche als Betatigungsfelder seit langem erschlossen hat. Beteiligung an den Entscheidungen in fremden Salen hataberindirekteroder auch mittelbarer Rijckkoppelung Bedeutung fur Strukturen und Entwicklungen auch der Heimatregion. Wenn diereilerderselbstandigkeitvorzehn Jahren im Marathon-Ringen der Neugliederung nicht weggesprengt wurden und das Autoschild OE gegen den erklarten Willen des mschtigen Gebietsgestalters Willi Weyer erhalten blieb, dann ist das ganz wesentlich auch Dr. Grunewalds Verdienst. DaB ihm ein paar JahrespaterdasAmtdes RegierungsprSsidenten in Munster verweigert wurde, ist wohl nicht zu Unrecht als die Revanche der Machtigen in DiJsseldorf bewertet worden. Dennoch haben solche Erfahrungen den CDU-Mann nie dazu verleiten k6nnen, bei der Auswahl seiner Freunde an Parteigrenzen haltzumachen. Der kundige Besucher der Geburtstagsparty fand das bestatigt. Staatsminister a.d. Werner Figgen (Landschaftsverband Westfalen-Lippe), Adalbert Leidinger (Direktor des NRW- Landkreistages), Dr. Walter Hostert (Vorsitzender der GDU-Fraktion des Landschaftsverbandes)Vorstandsvorsitzender Friedel Neuber (Westdeutsche Landesbank) wurdigten das vor Ort weniger bekannte Engagement des Venwaltungschefs in Land und Bund. Landrat Horst Limper (fur die Burger des Kreises), Kreisdirektor Knut Friedrich Platz (fur die Mitarbeiter der Kreisvenwaltung) sowie Alfons LiJtticke (fur den Freundeskreis) bekundeten Respekt und Dankbarkeit einem Manne, der das gleich zu relativieren suchte mit dem Hinweis auf ihm nicht erspart gebliebene FehlschlSge. Doch solche Details werden nur die wenigsten der feierfrohen GSste in ihrem Gedachtnis verankert haben. Was ihnen alien bleibt, ist die Erinnerung an ein barockes und stimmungsvolles Fest. Walter Hense Fotos; Jochen Krause, Kirchhundem 25

27 Werbung fijr das Saueriand Uber 7000 Rundfunkh6rer schickten Losungen und GruBe nach Warstein Einen Rekord besonderer Art kann die Stadt Warstein vorweisen: Genau Antwortkarten gingen auf einen Rundfunkquiz im Rathaus der nordsaueriandlschen Stadt ein. Das GroBe Platzkonzert" am 23. Oktober aus der.saueriandhaile' in Warstein fand im gesamten Sendebereich von WDR und NDR1 grobesgeh6r. Das Preisaussclnreiben reizte die HOrerder sonntaglichen Frulimusik, die grune Stadt mit Zukunft" im Atlas zu suclien. IJber Einsender wubten, dab die MOhne das n6rdliclie Stadtgebiet durchfliebt, die Stadt in den Naturpark.Arnsberger Wald' eingebettet ist und die TropfsteinhShle jslirlich Besuchern einen Blick in die Unterwelt ermogllcht. Die Antwortsclnreiben kamen aus ei- Arbeitsstipendium fiir Dr. Manfred Sonnecken Fast 2000 Statten der EisenverhQttung von der Lat6nezeit bis ins frijhe Mittelalter wurden durch das personliche Engagement - und unzslilige Gelandeuntersuchungen - von Dr. Manfred SSnnecken (Ludenscheid) bekannt. Er konnte nachweisen, dab es in Westfalen im Vergleich zu Europa eine uberaus dichte EisenverhQttung gab. Der KulturausschuB des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe wurdigte die Arbeit von Manfred SOnnecken durch das Arbeitsstipendium fur westfslische Landesforschung (6000 Mark), das jetzt zum erstenmal vergeben wurde. Das Arbeitsstipendium soil Wissenschaftlern dienen, die nicht an Universltaten tatig sind und in ihrer Freizeit Landesforschung betreiben. Es wird vom LWL neben dem Karl-Zuhorn-Stipendium vergeben, das fast ausschlieblich Wissenschaftlern an Universitaten zugute kommt. Dr. Manfred SOnnecken ist Studiendirektoram Bergstadt-Gymnasium in Ludenscheid promovierte er mit der Arbeit Die mittelalterliche Rennfeuerverhuttung im Markischen Saueriand. Das EhepaarFaIke aus Hagen-Gahrenfeld freutsich uber den soeben uberreichten Rucksack aus Warstein; rechts Verkehrsverbandsvorsitzender Albert Fromme und links Verkehrsamtsleiter Wolfgang Heppekausen. Foto: Stadt Warstein nem Einzugsbereicii, der von Frankreich, Belgien, Holland, Flensburg, Berlin und Frankfurt umgrenzt wird. Den Hauptpreis, ein Wochenende In Warstein, gewann WDR-HOrer Willy Pahmeyer aus Krefeld-Uerdingen. Fa- Ergebnisse von Geiandeuntersuchungen und Grabungen" bei Prof. Dr. Muller-Wille an der Universitat Munster; 1971 wurde die Arbeit veroffentlicht. SOnnecken berichtete kontinuiertich uber seine weiteren Entdeckungen und Arbeiten. Seine unermudlichewissenschaftliche Tatigkeit zum Nutzen der westfalischen Landesforschung schiagt sich auch in der Zahl seiner Ober 80 Publikationen nieder. In der Schriftenreihe des Kreises OIpe ist als Nummer 6 von ihm erschienen Forschungen zur mittelaltertichen Rennfeuerverhuttung im Kreis OIpe. Ergebnisse von Geiandebegehungen und Grabungen " Beim Bundeswettbewerb ein Sieger aus OIpe Der Schuler Joachim Neu aus OIpe setzte sich von 65 Bewerbern zusammen mit 7 anderen Kandidaten in einem dreitagigen Kolloquium beim Bundesv\/ettbewerb Mathematik des Stifterverbandes fur die Deutsche Wissenschaft durch. An dem Wettbewerb hatten sich 1322 Schuierinnen und Schuler beteiligt. Die Bundessieger werden in die BegabtenfOrderung der Studienstiftung aufgenommen und k6nnen ihr Studienfach frei wahlen. milie Theo Lehmkuhl aus Bocholt, Linda Nolle aus Schleswig und Karl-Gerhard Faike aus Hagen erhielten inzwischen gefullte Rucksacke aus Warstein. Uber die vielen Komplimente zur Sendung, die in den Antwortkarten zum Ausdruck gebracht worden waren, freuten sich alle Beteiligten. Die Moderatoren der Sendung, Claus- Werner Koch und Margarethe Schreinemakers, zeigten ebenso zufriedene Gesichter wie Dieter Mitteldorf, der die Leitung der Sendung hatte. Warsteins Stadtdirektor Clemens Werner reagierte darauf prompt. Er lud die WDR-Verantwortlichen zum Schnadezug 1984 nach Warstein ein. Winterberg - Fernsehen total Der heilklimatische Kurort Winterberg im Hochsaueriand kann einen neuen Supertativ vorzeigen. Einheimischen und Gasten steht das grflbte deutschsprachige Fernsehprogrammangebot zur Verfugung. Nachdem die Bundespost grobe Teile des Stadtgebietes mit Breitbandkabein versorgt hat, konnen dort 11 Fernsehprogramme und 21 Rundfunkprogramme gesehen bzw. gehflrt werden. Die folgenden Sender bieten das Neueste aus aller Welt und aus der Region: WDR I, ZDF, WDR III, HR III, BR III, HR I, BR I, NDR I, NDR III, DDR I und DDR II. OrtsvorsteherGerhard Peis aus Altastenberg sieht in diesem breiten Programmangebot auch optimale InformationsmOglichkeiten fur die Gaste im Hochsaueriand. 26

28 BUCHER SOflUFITUM Fijr Sammler und Liebhaber: Fruhere Hefte und andere Zeitschriften Das Sauerlandmuseum Amsberg halt eine ganze Reihe von fruher erschienenen Zeitschriften aus dem sauerlsndischen Bereich bereit und gibt sie gegen Unl^ostenerstattung gerne an Interessierte ab. So sind von dieser Zeitschrift insbesondere aus den ersten Jahren seit 1968 noch zahlreiche Exemplars vorhanden. Aber auch vom VorgSnger, De Suerlanner, liegen Hefte von vor, ahnlich vom Hinkenden Boten. Der Sauerlandruf ist von in verschieden hoher Stuckzahl noch zu haben. Aus fruheren Jahren, z.t. noch aus der Zeit vor dem Kriege verfugt das Sauerlandmuseum uber einzelne Stucke (z.b. Heimwacht Balve). Auch hier lohnt eine Anfrage. Die Piattdeutsche Messe, die Theodor Pr6pper geschrieben hat, ist noch in mehreren Hundert Stuck vorratig (Plattduitske MissefOSrt Siuerianske Volk, Woord und Weyse van Theodor Propper). Ein Plattdeutscher Lesebogen fur das kurkolnische Sauerland" konnte fur die seit einigen Jahren stattfindenden plattdeutschen Lesev\/ettbewerbe von Interesse sein. Ein biirgerliches Hausarchiv In fruheren Zeiten besab jedes Haus ein Archiv, d.h. eine Sammlung der Urkunden und Akten, die Bewohner, Haus und Grundbesitz betrafen. Man brauchte sie, um sich gegen unberechtigte Anspruche anderer spater verteidigen zu konnen. So hatten vor allem grobe Bauernhofe recht beachtliche Bestande, die bis ins hohe Mittelalter zuruckgingen. Doch auch jeder Burger besab sein Archiv. Leider sind fast alle derartigen Bestande heute verloren; sie f ielen der im Kriege befohlenen Entrumpelung" zum Opfer oder vi/urden spater ins Altpapier gegeben, well sie unter den modernen Verhaitnissen ja nicht mehr ben6tigt" wurden. Heute, wo man sich wieder des Wertes der Tradition bewubt gewor- den ist, freut man sich uber jeden Archivbestand solcher Art, der die Periode dummen Niitzlichkeitsdenkens uberstanden hat. Ein solches Archiv ist das des Hauses Vasbach in der Gemeinde Kirchhundem, und es ist deshalb besonders interessant, well die Familien, die dieses Haus durch Jahrhunderte bew/ohnten, zahlreiche Richter und Beamte des Amtes Bilstein und des Gerichts Oberkirchen gestellt haben. Die familiengeschichtlichen Urkunden und Akten hat schon vor Jahren Paula Best ausgewertet und um 1950 in ihrem als Privatdruck erschienenen Buch DIE VASBACHS AUF DER VAS- BACH" (HIn., 127 S. m. zahlr. Abb., mehrere Ahnentafein lose) veroffentlicht. Zum AbschluB des Jahres 1983 erschien als Nummer 7 der vom Olper Kreisheimatbund herausgegebenen Schriftenreihe des Kreises OIpe das von Rickmer KieBling erarbeitete Inventar ARCHIV VASBACH, KIRCH- HUNDEM" (kart., 448 S., Preis 14,00 DM, erhaitlich beim Kreisarchiv OIpe). Die umfangreiche Verflffentlichung enthait neben 1237 Urkunden, Aktensammlungen, Ausarbeitungen usw. ein mehr als 100 Seiten umfassendes Namens-, Orts- und Sachregister. Ein kurzes Vorwort des Bearbeiters berichtet uber Herkunft, Zusammensetzung und Geschichte des Archive. Nummer 1 des Inventars, das in 1.) Private Unterlagen, 2.) Wirtschaft Vasbach, 3.) Berufliche Unterlagen, gegiiedert v\/ird, ist ein Erbauungsbuch aus Familienbesitz, das also vor Beginn der Reformation - in K6ln gedruckt wurde. Als Nummer 5 findet sich ein 1628 datiertes handschriftliches Liederbuch. Unter den Privatunterlagen sind Zeugnisse alter Lateinschulen und Universitatsbelege und vielerlei sonstiges von allgemeinem kulturgeschichtlichen Belang. In der zweiten Abteilung befinden sich vonwiegend den Kreis OIpe und den Besitz des Gutes betreffende Papiere. Der 3. Tell ist jedoch von grobem Allgemeininteresse. So haben die hierw/ohnenden Richter und Gerichtsschreiber umfangreiche Urteilssammlungen, desgleichenvorschriften-undgesetzsammlungen angelegt; drei Bande fassen Jahresrechnungen des Amtes Bil- stein von 1657 bis Es gibt ein Verzeichnis der Kirchspiele und Schatzungskontingente im Herzogtum Westfalen von 1730, eine Anweisung zum Widerstand gegen Brandenburgische Milizen 1735, ebenso eine uber die Ausweisung franzosischer Immigranten 1794/95. Unter den ProzeBsachen finden sich nicht nur solche (jber Bandenverbrechen, Raub, Mord und Notzucht im 17. Jahrhundert, sondern auch eine Klage des Juden Feidel aus Schmallenberg gegen die Attendorner Kramerzunft 1782, desgl. wegen Beleidigung des Pastors Meckel, Brunskappel, durch den Freiherrn von Ketteler, Bruchhausen, der ihn 1557 der Unzucht beschuldigt hatte. Viel ist die Rede von Kriegslasten und Verarmung der BevOlkerung, aber auch von Reparaturen der LandstraBen Neben mehreren eigenen Bticherverzeichnissen der Familienmitglieder ist auch ein solches der Kirche Kirchhundem (1717) und ein weiteres eines dortigen Vikars (1784) genannt. Kurz und gut, es ist ein wegen seiner Vielseitigkeit ungemein interessantes Inventar, von dem einzelne Stucke, vom Gericht Oberkirchen ganz abgesehen, auch welter aus dem Sudsauerland herausreichen. Ob nicht auch andere alte Juristenund Beamtenfamilien aus der kurkolnischen Zeit, etwa die Arndt, Bigeleben, PlaBmann, Stockhausen - um nureinige zu nennen - noch ijber ahnlich interessante Bestande verfugen? Man sollte das einmal vorsichtig erfragen. Theo Hundt Saueriander Heimatbund e.v., Postfach 1140, 5948 Schmallenberg Vorsitzender: Dr. Adalbert Mullmann, 5790 Brilon, Jupiterweg 7, Tel.: ( ) Geschaftsstelle: 5948 Schmallenberg, Postfach 1140, Telefon ( ) GesohSftsfOhrerin: Hiltraud Schuttler. Konten; Stadtsparkasse Schmallenberg, BLZ , Postscheckamt Dortmund. Jahresbeitrag einschl. des Bezuges dieser Zeitschrift 9,- DM. Beitragszahlungen werden auf eines der vorgenannten Konten erbeten. RedaMionsstab: Vorsitzender; Knut-Friedrich Platz, Sebastiansweg 10, 5960 OIpe; Theo Hundt, Keschladwege 3, 5960 OIpe; Friedhelm Ackermann, Arnsberg; Gunter Becker, Lennestadt; Fritz Droste, EIpe; Hedwig Jungbluth- Bergenthal, Schmallenberg; Heinz Lettermann, Olsberg; Heinz^osef Padberg, Meschede; Klemens Prbpper, Arnsberg; Siegfried Richter, Arnsberg; Josef Wiegel, Schmallenberg. Sauerland", Zeitschrift des SauerlSnder Heimatbundes e.v., 5948 Schmallenberg, Postfach 11 40, Tel: ( ) Redaktion: Hans Wevering, 5760 Arnsberg 2, SchloBstraBe 54. Druck; Strobel-Druck, Arnsberg Verlag SauerlSnder Heimatbund e.v., Anschrift und Telefon wie oben. 27

29 Arnsberger Heimatblatter" Im vierten Jahr erscheint nun diese Zeitschrift des Arnsberger Heimatbundes e.v." mit jeweils einem Jahresheft. Konnten wir schon das erste - besprochen in Heft 1/1981, S mit Freude begruben, obgleich es nur 29 Seiten zahiite, so mub man von diesem vierten Heft sagen: es hat sicli stattlich ausgewachsen! Auch diesmal stehen neben ailerlei Lokalem (u.a. Karl-Heinz Strothmann's Kindheitserinnerungen) zwei gewiclitige historische Beitrage darin. Heinz Pardun bericlitet auf 15 Seiten uber die TruchseBischen Wirren (den Versucli, anno 1683 das Sauerland mit MItteIn, wie man sie nicfit gebrauchen soilte, zum Protestantismus zu bekehren) sehr eindrucl<svoll. Niciit weniger informativ berichtet Michael GoBmann, weiche Sorgen und schicl<salhaften Enttauschungen den letzten Arnsberger zu der Ubertragung der Grafschaft Arnsberg an das Erzstift Koln gefuhrt haben. Nach 60 Seiten allgemeiner Texte folgt der Jahresbericht des Vereins, dem das Namensverzeichnis der 554 Mitglieder als AbschiuB folgt. Ein auberlich ebenso ansprechendes wie inhaltlich gelungenes Heft. Theo Hundt 200 Jahre Pfarrkirche St Peter und Paul Eslohe Ergriffen von dem geheimnisvollen Geschehen um einen sauerlandischen Pastor haben wir als Kinder immer wieder die Geschlchte vom alten Enste gehflrt. Der war ein frommer Mann und baute als Pastor von Eslohe vor 200 Jahren ein Gotteshaus, das nach vielfaltigen Restaurierungsarbeiten auch heute noch einer offensichtlich lebendigen Kirchengemeinde Mittelpunkt ist. Die 200-Jahr-Feier war fur die Gemeinde AnIaB, die Geschichte des Kirchenbaus in einem ansprechenden Rahmen zu wurdigen: In einer umfangreichen Dokumentation werden nicht nur die Grunde des Kirchbaus im 18. Jahrhundert geschlldert. Vielmehr hat der Herausgeber - der Pfarrgemeinderat - bis ins Detail nachgezeichnet, was ein Kirchenbau vor 200 Jahren fur eine sauerlsndische Gemeinde bedeutete. Da finden wir luckenlose Aufzelchnungen uber die Baukosten, namlich Sonnenvogellied Rlut, riut Sunnenvuil! Sante Paiter is do, Sante Tigges kummet do no. Kleine Mlus, graute Mius, Alles Untuig iut duem Hius; lut Kisten un Kasten, Iut alien Morasten, In der Stainkiulen Do saste inne verfiulen, In der Steinkllppen Do saste Inne sitten, Bit gint Johr umme dqese Teyt, Bit vey kummet un raupet dey. Riut, riut, riutll! i CiCofu im SauariancL " r^^fbffii:^;-^::,: Dieses Ued wurde am Fest Petri Stuhlfeier (22. Februar) von Kindern gesungen. Sie schlugen dabei mit Stocken auf die Treppenstufen der Hauser und wollten so den Unwillen des Winters vertreiben. Das hierbei gesammelte Geld wurde untereinander verteilt. Entnommen aus: Rund umme Essei" Reichstaler; und davon entfielen 77% auf die Lohnkosten. Wir erhalten AufschluB ijber die Tagelohne der verschiedenen Handwerker und daruber, in welcher Relation diese zu den damaligen Lebenshaltungskosten standen. Auch die Herkunft der Handwerker ist bekannt. Sie kamen uberwiegend aus Eslohe und Umgebung, Spezialisten jedoch auch von welter her; Handwerksburschen aus Fulda, die offenbar auf Wanderschaft waren, haben ebenso mitgewirkt. Und wie finanzierte man in der 2. Halfte des 18. Jahrhunderts einen solchen doch recht grobzugigen Kirchenbau? Aus dem Vermogen der Kirchengemeinde und der umliegenden Kapellen warden 1360 Reichstaler aufgebracht. Einkijnfte der Kirche wurden venwandt, z.b. Pachteinnahmen, Zahlungen fur fest zugewiesene Sitzpiatze in der Kirche. Ein recht grober Anteil der Kosten wurde aber auch durch Kollekten finanziert. Bei Fertigstellung war die Kirche immerhin bis auf einen Betrag von 500 Reichstalern bezahlt. Doch mit diesen Aufzeichnungen hat sich der Herausgeber nicht begnugt. Er hat auch die geschichtliche Entwicklung der Gemeinde beschrieben. Fast alle Esloher Pfarrer seit 1263 sind mit ihren wichtigsten Lebensdaten aufgezeichnet. Uber die herausragenden ortsgeschichtlichen Gestalten erfahren wir Genaueres, uber Pastor Enste, uber den sauerlandischen HistorikerDornseifferund uber den spatromantischen Dichter und Schriftsteller Josef Pape, dessen geheimnisvolle Dorfgeschichte uber den alten Enste wir hier wiederfinden. Und auch ein Blick in die Zeit des 3. Reiches wird uns gestattet: Belm Abbruch des Hochaltars1964fand man einen Brief aus dem Jahre 1939, der von der inneren Einstellung des Verfassers, des damaligen Kusters Ferdinand Schulte, zeugt; Glorreich regiert die hi. Kirche Papst Pius XII. An der Spitze des Deutschen Reichs steht Adolf Hitler, der unserer Kirche so schmerzhafte Wunden schiagt." (Ferdinand Schulte wurde spater der erste Burgermeister der Gemeinde Eslohe nach dem Kriege.) Hier ist eine Jubiiaumsfestschrift entstanden, die den Leser in ihren Bann zieht, well sie Zeugnis gibt von der gestalterischen Kraft einer Gemeinde ijber die Jahrhunderte und dabei die Personen, die die Geschichte der Gemeinde gestaltet haben, vor unseren Augen wiedererstehen ISBt. Der Leser soil auch auf weitere Schriften aus der Gemeinde Eslohe hingewiesen werden. Ein Kranz von Kapellen in den kleinen Dorfern rings um Eslohe umgibt den alten Kirchort; die Kapellengemeinden Bremscheid und Niedereslohe haben die Entwicklung ihrer Kapellen in eigenen Festschriften beschrieben. Den Freunden plattdeutscher Gedichte und DOnekes werden zwei Schriften empfohlen, die wie die genannten uber das Rarramt St. Peter und Paul in Eslohe bezogen werden konnen: Rund umme Essel (Festschrift zum Kolpingsjubilaum), und Kriut un Raiwen (Gedichte und Geschichten, herausgegeben vom Esseler Plattduitsken Arbetskreise). Druck und Einband der genannten Schriften sind einfach gehalten, die 28

30 Preise entsprechen der Aufmachung; Rarrkirche St. Peter u. Paul 18- DM Bremscheid 8- DM Niedereslohe 6,- DM Rund umme Essel 7- DM Kriut un Raiwen 6,- DM Eugen Hellweg (Remes) Rumbecks Geschichte Im Jahr 1985 konnen die Einwohner Rumbecks ein doppeltes Jubilaum feiern; den 800. Jahrestag der erstmaligen urkundlichen Erwahnung des Holes Rumbeck und den 180. Jahrestag des Beginns der ehemaligen Ortschaft und nachmaligen selbstandigen Gemeinde Rumbeck, des heutigen Stadtteils von Arnsberg. Es ist wichtig, dab alle ehemals selbstandigen Gemeinden sich in die neue Stadt Arnsberg integrieren. Es istaberebenso wunsclienswert, dab ihr eigenstandiger Charakter - der Zeit angepabt - erhalten bleibt." Um die Besinnung auf diedorflichetraditionliinzulenken.hat Fritz Timmermann eine kurze Geschichte Rumbecks geschrieben, de- ren Drucklegung durch die Spar- und Darlehnskasse Oeventrop gefordert wurde (Kurt Volpers Verlag, Arnsberg S.). Kirche und Nationalsozialismus in Westfalen Seit B0ckenf6rdes recht schmerzhaftem AnstoB ist das Thema Kirche und Nationalsozialismus" keine terra incognita mehr. Grundlegende Arbeiten daruber kamen dabei von Volk fijr den katholischen, von Scholder fur den protestantischen Bereich. Doch diese und darauf aufbauende und weiterfuhrende Forschungen beschaftigten sich vornehmlich mit dem Verhaitnis zwischen Amtskirche und Parteifuhrung Oder Reichsregierung. Ausgespart odervernachlassigt blieb weithin die Frage, wie sich die Basis, das Klrchenvolk In den Gemeinden, verhalten hat, wiewelt sie sich anpassen mubte, wann sle WIderstand leisten konnte, \N0 sie Verfolgungen ausgesetzt war. Verdlenstvoll ist deshalb das Unterfan- gen des Bonifatius-Verlages, hier eine Lucke zu schlieben, vernunftig zw^eifelsfrei die Begrenzung zunschst auf einen uberschaubaren Raum, auf Westfalen. Auch Klaus Scholders wichtiges Werk basiert ja auf vorhergegangenen Untersuchungen ijber die Verhaltnlsse in Bayern. DaB ein Zeltzeuge" als Autor gewonnen werden konnte, ist ebenfalls unbestreltbar ein Vorteil, zumal dieser als Seelsorger Im Jahrzehnt zwischen 1935 und 1945 wohlvertraut sein mubte mit der Situation vor Ort, der als WIssenschaftler in der Nachkriegszeit tatig war und somit gewohnt ist, bel alien Arbeiten strenge MaBstabe anzulegen. In selnem Buch bringt Rudolf Padberg eine schier erdruckende Fulle von Elnzelschlcksalen, Selbsterlebtem und Berichten von Bekannten, dazu Darstellungen aus dem Aktenmaterial zahlreicher Archive. Zwei einschrankende Anmerkungen mochte Ich jedoch nicht verhehlen. Die Kurzbiographlen von Muckermann und Bruning stehen fur mich beziehungslos, wie Fremdkftrper, im Raum. FiJr einen Bru- ZINNGESCHIRR Schott Zinn GmbH Horlecke Menden Tel /

31 ning-anhanger ist der Beitrag uber ihn in derartig geraffter Form zu wenig, fur die Tlnematik des Werkes - Kirclienbasis und Naziterror - niclit aussagekrsftig genug. Wenn sclion eine persflnliche Wurdigung, dann wsre mir dafur spontan der damalige Paderborner Oberhirte eingefallen. Dessen mutiges Wort vom 9. April 1933, dal3 die Tage der nationalen Erhebung... unverdientermaben Tage des schwersten und bittersten Leidens geworden sind" zu dieser Zeit nicht in Einklang standen mit dem Appeasementkurs eines Teiles des Episkopates. Erzbischof Klein reagierte auf die Zerschlagung kirchlicher Verbands- und Vereinsarbeit, die ihn tief betroffen machte, mit verstarktem pastoraien Dienst, grundete darum - erstmalig wohl in Deutschland - ein eigenes Seelsorgeamt. Wie dessen Anregungen und AnstOBe in der praktischen Arbeit in den Gemeinden in dieser schweren Zeit umgesetzt werden konnten, ob sie Hilfe waren in bedrsngten Situationen, darober hstte ich gern einiges erfahren aus der Feder eines erfahrenen Pastoraltheologen. Und noch etwas, unwichtig wohl, doch ich mochte es nicht unterdrilcken. Der gesamte Raum des Sauerlandes - abgesehen von einem Zwischenfall - bleibt in die- H.&F. SCHNEIDER KORNBRENNEREI NUHLAR-HOCH sem Werk ein weiber Fleck". Dabei waren - um nur ein Beispiel aus diesem Bereich zu bringen - die Ereignisse in Kirchhundem nach einem todlichen SchuB auf einen RAD-Mann, die im ganzen Reich publizistisch weidlich ausgeschlachtet wurden, fur einige Priester und L^ien unglaublich tragisch. Franz-Josef Hackmann Rudolf Padberg; Kirche und Nationalsozialismus - am Beispiel Westfalen. 239 Seiten, kartoniert, 16,80 DM, Bonifatlus-Verlag Paderborn, Die Geschichte eines Biens" Steinbecker, Marie: Die Geschichte eines Biens. Eine Ei^ahlung aus dem Wunderreiche der Natur mit farbigen Randleisten und kleinen Bildern for die Jugend. Hrsg. vom Kulturring Lippstadt e.v. Druck; Graph. Betriebe Staats GmbH Lippstadt Ca. 60 Seiten, 23,- DM. Eingefangen von der Zartheit und Farbigkeit der Zeichnungen biatterte ich in dem grobformatigen Buch. Wegund Wiesenblumen bluhen auf den Seiten, ranken in den Text, zaubern Sommerraine und -wiesen des Munsterlandes vor den inneren Blick. Bienen summon uber und in den BIQten, finden in Anemonen und Natterkopf, in Klee und in Kornblumen und schlieblich auch in herbstlich bluhender Heide reiche Nahrung. Wie sie diese beschaffen und venwerten, wie sie ihre Waben bauen, wie ihren Staat organisieren, wie die klugen Bienen Freude und Leid in ihrem Leben erieben" erzahit der Text. Im Traum wird die KOnstlerin selbst eine Biene und lebt ein Jahr mit dem Bienenvolk. DaB das Schicksal der einzelnen Biene dabei hinter die Geschicke des Bien (ein alter Begriff aus der Imkersprache, der die Gesamtheit des Bienenvolkes und -staates meint) zurucktritt, bewahrt vor Vermenschlichung und dient der Sachinformation. Diese, fundiert und detailreich, ISBt die Liebe und Sorge der begeisterten Imkerin spuren. Ihre erkiarte Absicht, Kindern zu erzahlen was fur kluge GeschOpfe Bienen sind", entspricht in der pathetischen Sprache dem etwas betulich-gefuhlvollen Stil ihrerzeit - einerzeit, die 70 Jahre zuruckliegt. Denn die Arbeiten fur dieses Buch, das jetzt erstmals veroffentlicht wurde, entstand bereits um Damals war das BemiJhen, Kindern biologisches Wissen in erzshlender Form zu vermitteln, hochmodern (erst in den 20er Jahren setzte sich die erzahlende Wis- sensvermittlung durch). Heute werden Kinder Schwierigkeiten haben, sich mit dem Text anzuf reunden, und da die Bilder eher kunstlerischen als didaktischen Wert haben, werden vor allem Enwachsene Leser dieses Buches sein. So begegnen sie dann einer in Vergessenheit geratenen KOnstlerin, deren Bilder nachimpressionistische und Jugendstil-Elemente vereinen. Sie finden Blumenbilder, die nicht nur reizvoll sind durch ihre zarte Farbgebung und grobe Lebendigkeit, sondern auch Arten dokumentieren, die vom Aussterben bedroht sind. Man kann den Kulturring Lippstadt nur begluckwonschen zur Wiederentdekkung seiner heimischen KOnstlerin ( ) und zu dem Mut, ihre Arbeiten zu diesem wunderschonen Buch zusammenzustellen. Dieses eignet sich gut als GeschenkfOr kunstsinnige Heimat- und Naturfreunde. Christa-Maria Bielefeld Zweite Auflage! Alfred VordenwOlbeckesBOchlein Von den Attendorner Kattenfillers zu den ZOschener Holteb6cken", das der Verlag Grobbel vor einem Jahr als Neuerscheinung vorstellte (besprochen in Heft 1/83, S. 29), erschien vor Weihnachten bereits in zweiter, vermehrter Auflage. Neu aufgenommen wurden die Orte Belecke, Drolshagen, DOmel, Eckenhagen, Geseke, Hegensdorf, Kierspe, Meinerzhagen, Milchenbach, Niedermarsberg, OIpe bei Freienohl, Parsit, Valbert. Erganzungen erfuhren: Arnsberg, Gevelinghausen, Hallenberg, Krombach, Landenbeck, Linnepe, Ludenscheid, Meinkenbracht, Meschede, Niedereimer, Schwerte, Soest, Warstein, Wenholthausen. Alles eben ein bischen enger, doch im ganzen hat der gelockerte Charakter des BOchleins, der seinem Inhalt so entspricht, nur wesentlich verloren; eine weitere Erganzung durfte jedoch eine Vermehrung der Seitenzahl erfordern. Unter den Anderungen sind manche geradezu kostlich, so etwa die Geschichte vom Warsteiner Apostel- Bier". Die Drolshagener bekommen die gewonschte Bestatigung, dab auch sie Mul6ppe" sind, aberauch Steinkl6pper". Unglaubhaft klingt allerdings die LOdenscheider Geschichte von dem Unteroffizier, der nach neuer Fassung gerufen haben soli: Oh Himmel, wo sind denn die LOdenscheider?" Da 30

32 klang doch der alte Text zum Donnerwetter" glaubwurdiger - oder ist das in derbundeswehrsoandersgeworden? - Oh Himmel" mag er hochstens gerufen haben, als er sie sah! Der Olper in mir bedauert auch selnr, da(3 als einzige der kfistlichen grafischen Initialen ein H" der Raumeinsparung zum Opfer gefallen ist und zwar ausgerechnet das, worauf der Heinsberger Kuckucl< sab. Theo Hundt Zwei Sauerlander Orgein auf Schallplatte Katnmermusik von Biber, Bach, Telemann, HSndel und Orgei-Werkedes17. und 18. Jalirhunderts bietet die siebte Folge der Musik auf historischen Instrumenten, die der Landscliaftsverband Westfalen-Lippe lierausgibt. Das Album mit zwei Langspielplatten (Auflage: Exemplare, unverbindlicher Preis: 19,90 Mark) ist jetzt an den Fachhandel ausgeliefert worden. Die Kammermusik-Werke wurden im barocken Erbdrostentiof aufgenommen. Konrad Hunteler spielte Tavers- flote und BlockflOte, Wolfgang Eggers Viola da gamba, Annemarie Jochum Violine und Rudolf Reuter (t 1982) Cembalo. Auf Orgein westfaiischer Kirchen wurden die Werke von Pachelbel, Buxtehude, Couperin, Raison, Zachow, Roberday und Bruhns aufgenommen - in Wormbach, Langenholzhausen, Kirchhundem und Hoinkfiausen. Die historischen Instrumente aus dem 18. Jahrhundert bedienten Rudolf Reuter, Arno SchOnstedt, Ulrich Grosser und Ulrich Schauerte. Geschichte der Familie Kraas Die Geschichte der Familie Kraas, die in den Ruhrdflrfern Dinschede, GlOsingen, Wildshausen und Oeventrop beheimatet ist, konnte uber 400 Jahre zuruckverfolgt werden. Sie beginnt mit einem 1543 genannten Cratius und zieht sich in 16 Generationen bsuerlicher Folgen im Sauerland fort. In einem folgenden Band gehen die Verfasser einem weiteren Zweig ihrer Familie nach: Christel und Helmut Albrecht Kraas: Uber 400 Jahre Stammfolge Kraas. Ludenscheid und 41 Seiten. Christel und Helmut Albrecht Kraas; Stammtafein Kraas-Korte. 2. Halbband: Aszendenz Korte. LOdenscheid 1983 (Selbstverlag). - SchlieSlich ist das Leben eines herausragenden Mitglieds der Familie erforscht und dargestellt worden: Franz Albert Kraas, Hauptlehrer in Scharfenberg, Kreis Brilon. Hrsg. von Helmut Albrecht Kraas. LOdenscheid (Selbstverlag). 1983, 200 Seiten. Zu solcher Erforschung der eigenen Familiengeschichte schreibt Prof. Dr. Heinz Fleckenstein, selbst Mitglied dieser Familie: Wenn das Motto Wohl dem, der seiner Vatergern gedenkt" in vielen ahnlichen Familiengeschichten Wahrheit wijrde, ware dies gewlb ein Segen fur ein mitmenschliches Zusammenleben und ein Beitrag zum friedlichen Miteinandervon einzelnen, Gruppen und VOIkern. Der Menschlichkeit des Menschen bekommt solcher Respekt vor den FriJheren immer." BLDBUS SBWARENHAUSER * ; IM IN: BRILON FINNENTROP LUDENSCHEID MESCHEDE MEINERZHACEN OLPE PLETTENBERC.darum Immer wieder zu CLOBUS.^^^^^^ ^^^ ^^^ ^p^^^.

33 PERSONALIEN Dr. MiJIImann 25 Jahre Oberkreisdirektor DaB er 40 Jahre im offentlichen Dienst war, und davon 25 Jahre Oberkreisdirektor, seit 1958 des Kreises Brilon und seit 1975 des Hochsauerlandkreises, wubteernaturlichselbst. AberdaBihm Landrat Rolf Ftiilgrabe den Ehrenring, den der Kreis Brilon fur besonders verdiente Personlichkeiten gestiftet hat, im AnschiuB an die Kreistagssitzung am 7. Dezember 1983 ijberreichen wurde, wubte er nicht. Als Adalbert MiJllmann 1952 die grobe Juristische Staatsprufung abgeschlossen hatte, ahnte er sicher noch nicht, dab er einmal ein uberzeugter und ijberzeugender SauerlSnder warden wijrde" begann der Landrat seine Laudatio, und er schlob: Nicht zuletzt dank der auberordentlichen Anstrengungen von Dr. MiJllmann ist der Hochsauerlandkreis konsolidiert". GroBes Bundesverdienstkreuz fijr Walter Kaiser Fur seine uberragenden Verdienste um die Industrie- und Handelskammer Arnsberg, deren Prasident er seit 1966 war und deren Ehrenprasident er seit 1980 ist, erhielt Walter Kaiser die hohe Auszeichnung. In den 60er und 70er Jahren setzte sich der jetzt Geehrte erfolgreich fijr die Strukturforderung der heimischen Wirtschaft und den Ausbau der Infrastruktur im Kammerbezirk ein. Ebenso gehen die verstsrkten Bemuhungen um die Weiterentwicklung des Fremdenverkehrsauf ihnzurijck. Erfdrderte die Berufsausbildung der Jugendlichen und die Weiterbildung der Berufstatigen. Seinen Bemuhungen - auch als Mitglied des Vorstandes des Unternehmensverbandes fijr das sijdostliche Westfalen - ist die Erweiterung der Gemeinschaftslehnwerkstatt Neheim-Husten zu danken. SchlieBlich geht die Kooperation der Indu- strie- und Handelskammer Arnsberg und Dortmund im Bereich der Weiterbildung auf ihn zuruck und diegemeinsame Grundung des Bildungswerkes der nordrhein-westfalischen Kammern". * Schwester M. Arthuris, geb. Maria Wilps, leitete mehr als 30 Jahre lang das Kinderheim der Armen Franziskanerinnen zu Olpe. Ihre ganze Kraft schenkte sie den Kindern und Jugendlichen. Der Deutsche Garitas-Verband ehrte sie mit der Verleihung der Goldenen Ehrennadel; derbundesprasident verlieh ihr das Bundesverdienstkreuz. Am 16. Dezember 1983 ist sie 75jahrig in Olpe gestorben. Der fruhere Hauptgeschaftsfuhrer des Westfalischen Heimatbundes, Landesoberverwaltungsrat a.d. Dr. Hans Riepenhausen, ist am 15. November 1983 im Alter von 78 Jahren gestorben. ErwareingroBerFreunddesSauerlandes und Fordererdersaueriandischen Heimatarbeit; zuletzt war er auf der CD ^^^ m cn» JMR^ la yid k ^ ^isln^ ^HSP^ lunll YlHi^ ^^ iafe.,^ ^ BBS ^fe^''- Land der tausend Barge Fordern Sie jetzt den Uriaubsl<atalog1984 an. \ ^ :> \> life "^.^'- - % '*a 9B "''l^pwj m Touristikzentrale Sauerland Postfach 1460/ 5790 Brilon, Tel. (02961) Bergbau-Museum und Besucherbergwerk Ramsbeck Information und Eriebnis fur die ganze Familie be! jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit Wenn Sie im Hochsauerland sind, versaumen Sie nicht in der Bergfreiheit Ramsbeck das Bergbaumuseum mit Besucherbergwerk zu besichtigen. Im Museum wird uberden Erzbergbau des Sauerlandes vom Mittelalter bis zur heutigen Zeit informiert, das Besucherbergwerk zeigt den Abbau von Blei und Zink in den Originalstollen. Untertagefuhrung, Stellung von Helm und Schutzkleidung. Offnungszeiten: Taglich von Uhr, letzte Einfahrl 16 Uhr. Einfahrt je nach Bedarf alle halbe Stunde. Vom 15. Oktober bis 15. Marz montags geschlossen und vom 1. Adventssonntag bis einschl. 2. Weihnachtstag standig geschlossen. Gruppenanmeldungen: Bergbaumuseum Ramsbeck - Telefon (02905) 250 Auskunft erteilt auch das Verkehrsamt Bestwig, Telefon (02904)

34 Jahresversammlung 1982 in Bilstein dabei; das Bild in 4/1982 auf S. 112 zeigt ihn zwisclien Gunther Becker und Dr. Mullmann - nachdenklich, kritisch, freundlich, wie wir ilin kannten. :f, Rotger Belke-Grobe vom Schieferbergbau-Heimatmuseum in Holthausen hatte den 1. Vorsitzenden des Sauerlander Heimatbundes, Oberkreisdirektor Dr. Adalbert MiJIImann, zur Dorfveranstaltung Holthausen - liinter Kimme und Korn" eingeladen. Der Gast drelite flelbig die Drehorgel und, wie sich jetzt zeigte, mit unerwartetem Erfolg: die Gastgeber sagten zu, die HSifte der Einnahmen aus der Drehorgel ein Jahr lang dem Sauerlander Heimatbund zuzuleiten. Kurz vor Weihnachten traf ein Scheck uber 143,00 DIVl beim Sauerlander Heimatbund ein. ^ Ministerprasident Johannes Rau wurdigte in einem Brief an Dr.GiselaGrimme-Welsch aus Aachen die Herausgabe des 800seitigen Grimme-Bandes (vergl. 3/1983, S. 108). Er schrieb: es ist eindrucksvoll zu sehen, wie umfassend das Werk F.W. Grimmes gewesen ist. Ich wtinsche dem Band einen groben Leserkreis Egon Muhr, Kreisdirektor im Hochsauerlandkreis, feierte am 15. Dezem- Neue Mitglieder und Abonnenten: Hildegard Bodger, Marsberg Franz^osef Mengeringhausen, Brilon Heinrich Borys, Brilon Josef Brune, Marsberg-Giershagen Georg Dittert, Marsberg Rolf Kemper, Marsberg Hans Georg Sauerland, Marsberg Karl Theodor Forster, Marsberg Karl-Enwin Padberg, Winterberg Ferdy Fischer, Arnsberg Jurgen Dahlhaus, Eslohe Bernd Terfruchte, Eslohe Heinz Hennecke, Meschede ber seinen 50. Geburtstag. Nicht nur die Zwolf Apostel" (die Hauptvenwaltungsbeamten der StSdte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis) gratulierten ihm, sondern auch die Vertreter des ganzen sauerlsndischen Fremdenverkehrs: Egon Muhr ist Vorsitzender des Arbeitsausschusses der Touhstikzentrale Sauerland. Norbert Becker, Arnsberg Dr. Philip R. Homberg, OIpe Norbert Sandrowski, Baesweiler Franz^osef Wallmeier, Meschede Hans Wevering, Arnsberg August Bierbaum, Meschede- Eversberg Michael Schmitt-Nuse, Warstein Arnold Tolle, Sundern Heinrich Aufmhoff, Schmallenberg-Fredeburg Fritz Jahns, Reinbek Dr. Wilhelm Droste, LCinen KarWosef Schaefers, Olpe-Rhode Gertrud Konig, Warstein-Suttrop Horst Storeck, Brilon Fiir eine lebenswerte Zukunfft. Fortschrittliche Energieversorgung. Zu unserer Lebensqualitat gehort eine sichere Energieversorgung ebenso wie eine intakte Umwelt. Die leitungsgebundenen Energien Strom, Erdgas und Fernwarme leisten dafur einen wesentlichen Beitrag. Ihre Nutzung ist umweltschonend, energiesparend und bequem, und sie bieten eine hotie Versorgungssicherheit. Strom, Erdgas und Fernwarme sind fortschrittliclne Energien fur eine lebenswerte Zukunft. Vereinigte Elektrizitatswerke Westfalen AG 33 Copyriglit Sauerlander Heimatbund

35 o Leistung und Partnerschaft Wenn Sie die Dresdner Bank heute im Kreise der ganz GroBen finden, dann gibt es dafijr viele Grunde. Einer davon ist, dab bei alien unseren Bemijhungen und Leistungen immer der Kunde im Mittelpunkt steht. GroBcomputer, Klarsichtleser, elektronische Datenubermittlung helfen uns, die Fiut der taglichen Geschafte schnell und zuverlassig abzuwickein und unsere Kunden so zu betreuen, wie sie es von uns erwarten konnen. Denn erst dietechnik einer groben Bank gibt uns die Zeit fur eine personliche, auf die individuellen Probleme des einzelnen Kunden zugeschnittene Beratung. Daraus entstand die vertrauensvolle Partnerschaft, die uns mit Kunden und Geschaftsfreunden in allerwelt verbindet. Mit dem griinen Band der Synnpathie 34

36 OhneSaat gibt's keine Emte Wer ernten will, mub zur rechten Zeit aussaen. Und was dann heranwachst, will gut gehegt sein. Nicht anders ist es beim Geld. Auch hier heibt es rechtzeitig aussaen, also zu sparen. Welche Heifer waren hier besser geeignet als unsere Geldberater. Damit es zu gesundem Wachstum und reicher Ernte kommt... Ihre Geldberater Die Sparkassen des Sauerlandes Sparkasse Arnsberg-Sundern Sparkasse Attendorn Sparkasse Balve-Neuenrade Sparkasse Bestwig Sparkasse Hochsauerland Sparkasse Finnentrop Sparkasse Lennestadt-Kirchhundem Sparkasse Meschede Stadtsparkasse Marsberg Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden Stadtsparkasse Schmallenberg.

37 Ein Bier sellreibtgeschiclite. Seit y. y, y. \

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