DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG
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- Ingrid Geier
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1 DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG Stadtteilmütter in Neukölln Vorstellung des Projektes und erster Evaluationsergebnisse von Liv-Berit Koch Maria Macher Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) Der Vortrag wurde bereits auf dem 10. Berliner Präventionstag gehalten und wird im Berliner Forum Gewaltprävention Nr. 41 veröffentlicht. Zur Zitation: Liv-Berit Koch, Maria Macher: Stadtteilmütter in Neukölln Vorstellung des Projektes und erster Evaluationsergebnisse, in: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2010,
2 Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich ggmbh
3 Präsentation Evaluation des Pilotprojektes Stadtteilmütter in Neukölln Präsentation der Ergebnisse auf dem 15. Deutschen Präventionstag am 11. Mai 2010
4 Gliederung 1. Evaluationskonzept 2. Zentrale Untersuchungsergebnisse 3. Konkrete Empfehlungen für die Fortführung des Projektes 4. Kurze Zusammenfassung und Ausblick
5 Evaluationskonzept Ziele und Fragestellungen Überprüfung der Projektziele im Hinblick auf die Frage nach der Erreichbarkeit der Zielgruppen und den bewirkten Veränderungen Formulierung von Empfehlungen zur Fortsetzung des Projektes Einbeziehung von vier Dimensionen: Familie, Kita/Schule, Sozialraum und Modellhaftigkeit/Fortführung des Projektes.
6 Evaluationskonzept Methodische Vorgehensweise Erhebung von objektiven Tatbeständen und subjektiven Sichtweisen mit Hilfe von quantitativen und qualitativen Methoden Zusammenführung von vier Teilevaluationen: Teilnehmerinnen- Statistik, Befragung besuchter Familien, Befragung ausgebildeter Stadtteilmütter und Expert/innen- Befragung Hinzuziehung weiterer relevanter Studien
7 Evaluationskonzept Untersuchungsgruppen Verfahren TN-Statistik Fragebogen Einzelinterviews Gruppendiskussion Experteninterviews Exp.gest.Bewertungsverfahren Zielgruppe StM und FamM FamM FamM und StM FamM PK und lokale KP Steuerungsrunde und QM Anzahl 157: :14 5 7:3 Tab. 1: Triangulation von Perspektiven und Methoden 8
8 Zentrale Ergebnisse Teilevaluation 1: Die Teilnehmerinnen Vorwiegend Frauen türkischer und arabischer Herkunft mit schlechter Schulausbildung, ohne berufliche Qualifikation und mit geringem Einkommen, davon auch, aber weniger migrantische Mehrkindfamilien mit erheblichen Sprachbarrieren und Kindern, die den vorschulischen Bildungseinrichtungen fernbleiben.
9 Die Teilnehmerinnen Geburtsländer FamM (n=815) 50% 40% 30% 20% 10% 0% 18,3% 45,5% 24,5% 11,7% Deutschland Türkei arabischer Raum Sonstige Teilevaluation 1
10 Teilevaluation 1 Die Teilnehmerinnen Berufs- und Hochschulabschluss FamM (n=806) 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 76,4% 20,2% 3,2% 0,1% keinen Lehre FH/Uni Lehre und Uni
11 Die Teilnehmerinnen Haushaltseinkommen FamM (n=815) Mehrfachnennung möglich 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 23,1% 18,8% 6,3% 68,3% 4,3% Teilevaluation 1 Mutterschafts geld u.a. Lohn ohne Hartz VI selbst. Tät. Hartz IV (ergänz.) Sozialhilfe
12 Teilevaluation 1 Die Teilnehmerinnen Anzahl der Kinder FamM (n=805) 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 56,3% 1-2 Kinder 33,6% 3-4 Kinder 7,6% 2,2% 4,3% 5-6 Kinder 7-8 Kinder 9 Kinder
13 Teilevaluation 1 Die Teilnehmerinnen Familiensprache/n FamM (n=815) 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 2,6% 41,6% deutsch deutsch + weitere Sprache/n 55,8% nichtdeutsche Sprache/n
14 Teilevaluation 1 Die Teilnehmerinnen Kita-Besuch - Insgesamt und nach Altersgruppen - Kinder FamM (n=2064) 100% 80% 60% 40% 20% 0% 75,8% 24,2% 53,2% 46,8% 91,8% 8,2% Insgesamt 1-3 Jahre 4-6 Jahre Nein Ja
15 Teilevaluation 1 Die Teilnehmerinnen Politische Zielvorgabe: Die Planzahlen für die Ausbildung der Stadtteilmütter konnten übertroffen (150:159) und für die Familienbesuche mit beachtlichem Erfolg erreicht werden (70% von 2000).
16 Teilevaluation 2 Die besuchten Familienmütter Guter und tendenziell hoher theoretischer Wissensstand im Hinblick auf die Erziehungs-, Bildungs- und Gesundheitsthemen des Projektes Hohes Bewusstsein für die Relevanz frühkindlicher Förderung bzw. aktiver Erziehungsgestaltung Teilweise Wertediskussion notwendig
17 Teilevaluation 2 Die besuchten Familienmütter Jungen sollten mehr Freiheiten haben als Mädchen 100% 80% 60% 40% 20% 0% eher ja ja eher nein nein 53,3% 46,7%
18 Teilevaluation 2 Die besuchten Familienmütter Erste Hinweise auf Verhaltensänderungen, zumindest auf eine hohe Motivierung zur Verhaltensänderung Heranziehung von Ergebnissen anderer Studien unterstreicht den hohen präventiven Charakter des Projektes und lässt mögliche Rückschlusse darauf zu, dass soziale Risikofaktoren durch die Teilnahme an einem Elternbildungsangebot ausgeglichen werden können
19 Teilevaluation 3 Die ausgebildeten Stadtteilmütter Ausreichende Vorbereitung auf die Zielgruppen und kontinuierliche pädagogische Begleitung Hinweise auf integrationsfördernde Wirkungen des Projektes (kognitive/kulturelle, strukturelle und soziale Integrationsprozesse) und Chancen auf eine Mehrfachintegration
20 Teilevaluation 3 Die ausgebildeten Stadtteilmütter Gründe für die Nichtinanspruchnahme: Soziale Netzwerkstrukturen der Stadtteilmütter decken sich nur teilweise mit den QM-Gebietsgrenzen (Gebietskulisse) Vorbehalte und Ängste, dass die Stadtteilmütter vom Jugendamt kommen Eingeschränkte Ansprechbarkeit der Mütter durch Ehemänner, Schwiegermütter Zeitmangel, insbesondere bei vielfach belasteten Familien Ablehnung von Familien, die nicht zu den Zielgruppen des Projektes gehörten
21 Teilevaluation 4 Die Expert/innen Anknüpfungsmöglichkeiten des Projektes an vorhandene Netzwerkstrukturen der Stadtteilmütter und QM-Büros Neuzugang zu potentiellen Familien über Kita/Schule bislang eher schwierig Große Erfolge beim Zugang zu eher isoliert lebenden Familien über die Kooperation mit Moscheeverein
22 Teilevaluation 4 Die Expert/innen Die aufklärende Tätigkeit im Rahmen einer Beschäftigungsmaßnahme wird als beispielhaft bewertet. Es existiert eine große Unterstützung durch den Bezirk/Senat sowie eine große mediale Aufmerksamkeit und Motivation zur Nachahmung.
23 Niedrigschwelligkeit Empfehlungen Multiplikatorinnen aus den Zielgruppen Ansprechbarkeit über Mütter Freiwilligkeit des Angebotes Hausbesuche (Bring-Strukturen) Institutionelle Anbindung (Komm- Strukturen) Flankierende Angebote (Gelegenheitsstrukturen)
24 Spezielles Konzept für Problem- Zielgruppen Empfehlungen Fokussierung auf bestimmte Zielgruppen Neue Konzepte und Werbestrategien für spezielle Zielgruppen Vorbereitung auf die Zielgruppen Stärkere Verankerung von Menschenrechts- und demokratischer Wertebildung in den zehn Themenschwerpunkten des Projektes Sozialpädagogische Begleitung
25 Primärpräventiver Ansatz Empfehlungen Fokus auf frühe Bildungsförderung Kooperation mit Fachleuten bei Interventionsbedarf Ressourcenorientiertes Arbeiten Stärkung des Empowerment- und lebensweltorientierten Ansatzes des Projektes (Aufhebung der QM- Grenzen) Engere Einbindung von Stadtteilmüttern in QM-Strukturen
26 Planung und Steuerung Empfehlungen Ausweitung der Gebietskulisse auf den gesamten Norden Neuköllns Überprüfung der inhaltlichen Vorgaben des Projektes Kontinuierliche Qualitätssicherung der Hausbesuche Mehr Ressourcen für die Öffentlichkeitswirksamkeit Regelförderung des Projektes!
27 Zusammenfassung Die Evaluationsergebnisse basieren auf... einer statistischen Erhebung von nahezu 1000 Teilnehmerinnen, einer standardisierten Befragung von knapp 100 Teilnehmerinnen sowie fast 30 geführten Einzelinterviews und zwei Gruppendiskussionen und weiteren Daten aktueller Studien zu Bildungs- und Gesundheitsfragen.
28 Zusammenfassung Sie ergeben... durch die Zusammenführung der Ergebnisse aus den vier Teilevaluationen und den Einsatz vielfältiger Methoden, Perspektiven und Datenquellen valide Ergebnisse, die der Fortsetzung des Projektes bzw. der Weiterverbreitung der Projektidee dienten.
29 Die Evaluationsergebnisse des Pilotprojektes ( ) Ausblick sind in die weitere konzeptionelle und praktische Stadtteilmütterarbeit eingeflossen. Das Modellprojekt Stadtteilmütter gehen in die Schule ( ) läuft seit dem 1. Januar 2009 und wird ebenfalls von Camino evaluiert.
30 Caminante, no hay camino. El camino se hace al andar." (Antonio Machado) Motto Wanderer, es gibt keinen Weg. Der Weg entsteht, indem man geht. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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