Anwendungsbeschreibung

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Steffen Keller
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1 Anwendungsbeschreibung VarioFluxx M + VarioFluxx F zur Anschwemmfiltration von Wein Produktbeschreibung VarioFluxx M und VarioFluxx F sind Filterhilfsmittel-Mischprodukte, hergestellt aus ausgewählten und speziell aufbereiteten Zellulosefasern, kombiniert mit definierten Perlitetypen unterschiedlicher Feinheit. VarioFluxx und VarioFluxx F kann 1:1 wie Kieselgur verwendet werden. Die Produkttype VarioFluxx M wird wie eine mittelfeine Standard-Kieselgurtype eingesetzt. VarioFluxx F wird zusätzlich zur Beimischung, für die Erhöhung des Klärgrades (wie feine, braune Kieselgur ) verwendet. Die Eigenschaften der beiden Produkttypen können kurz wie folgt beschrieben werden: VarioFluxx M: VarioFluxx F: Für eine hohe Durchsatzleistung mit guter Klärwirkung. Mit hoher Feinheit zur Verbesserung des Klärgrads. Anwendungshinweise Voranschwemmung: Bei der Anschwemmfiltration von Wein ist grundsätzlich auf dem Stützgewebe des Anschwemmfilters eine Filterkuchenschicht, auch Voranschwemmung genannt, aufzubringen. Diese wirkt als klärende Filterschicht und hält durchbrechende Partikel während der Filtration zuverlässig zurück. Für die Voranschwemmung eines Filterkuchens kann ausschließlich VarioFluxx M oder eine Mischung aus VarioFluxx M und VarioFluxx F verwendet werden. Die Verwendung ist abhängig von der Ausgangstrübung des Weines und des gewünschten Klärgrades. Eine praxisgerechte Orientierung ist unter Empfohlenes Mischungsverhältnis der unterschiedlichen Filterhilfsmittel zu finden. Zur Gewährleistung einer homogenen Filterlkuchenschicht sind während der Voranschwemmung eine erhöhte Anströmgeschwindigkeit und eine ausreichende Menge an Filterhilfsmittel sicher zu stellen. Bei sehr trübem Wein ist die Filterhilfsmittel- Einsatzmenge für die Voranschwemmung tendenziell etwas zu erhöhen (1,2 kg/m²). Empf. Anströmgeschwindigkeit: l/m²h Empf. Einsatzmenge Filterhilfsmittel: 1-1,2 kg/m² Filterfläche Seite 1 von 6

2 Angaben zur Filterfläche eines Anschwemmfilters findet man in dem entsprechenden Bedienungshandbuch. Die Anströmgeschwindigkeit wird über die Einregulierung der Speisepumpe, in Bezug auf die vorhandene Filterfläche des jeweiligen Filters, erreicht. Laufende Dosierung: Mit der laufenden Dosierung wird eine wirtschaftliche Standzeit des Filters(möglichst hohe Gesamtdurchsatzmenge) gewährleistet, indem die Dosiermenge an Filterhilfsmittel der Trübung des Unfiltrats angepasst wird. Dabei wird der Aufbau eines idealen Filterkuchens sicher gestellt. Die Dosiermenge ist dabei abhängig von der Ausgangstrübung des Unfiltrats und dem Anteil an filtrationshemmenden Substanzen (faules Lesegut). Ausbaustadium Trübungswert (NTU) Empfohlene Einsatzmenge Filterhilfsmittel Sehr trüber Jungwein: g/100 L Gut geklärter Jungwein: g/100 L Gut geklärter Wein: g/100 L Vorbehandelter, geklärter Wein: g/100 L Die Anströmgeschwindigkeit wird nach der Voranschwemmung auf ein Optimum einreguliert und liegt bei Empf. Anströmgeschwindigkeit: l/m² h 200 Die angegebenen Trübungswerte dienen lediglich zur Orientierung. Einen zusätzlichen, erheblichen Einfluss auf das Filtrationsergebnis haben filtrationshemmende Substanzen, die jahrgangsbedingt sehr unterschiedlich ausfallen können. Übliche Trübungswerte (gemessen jeweils bei 90 Streulichtmessung) sind: 1 NTU (Nephelometric Turbidity Unit)) = 1 FNU (Formazine Nephelometric Units) = 1 FTU (Formazine Turbidity Unit) = 1 TE/F (Trübungseinheit/Formazin) = 0,25 EBC (Trübungseinheit Brauwesen gemäß European Brewery Convention ) Seite 2 von 6

3 Empfohlenes Mischungsverhältnis der unterschiedlichen Filterhilfsmittel: Durch Variation der Mischungsverhältnisse der beiden Filterhilfsmitteltypen kann das Filtrationsergebnis den Anforderungen angepasst werden. Ausgangstrübung Unfiltrat: Trübungswert: (NTU) Empfohlene Produkttype oder Mischungsverhältnis: Hohe Ausgangstrübung: VarioFluxx M - 100% ohne Beimischung Mittlere Ausgangstrübung: Geringe Ausgangstrübung: VarioFluxx M + F - im Verhältnis 4 : VarioFluxx M + F - im Verhältnis 3 : 1 Gute Vorklärung: 1-10 VarioFluxx M + F - im Verhältnis 2 : 1 Für Weine mit einer sehr hohen Ausgangstrübung, und für eine klärende Vorfiltration trüber Weine, kann zusätzlich das Filterhilfsmittel-Mischprodukt VarioFluxx P mit einer hohen Drainagewirkung (bekannt aus der Anwendung im VarioSan-Verfahren) - zum Einsatz gebracht werden: Sehr hohe Ausgangstrübung: > 100 NTU VarioFluxx M + P - im Verhältnis 4 : 1 Seite 3 von 6

Idealer Filtrationsverlauf: Zur Beurteilung des Filtrationsverlaufs sind in regelmäßigen Abständen der Druckanstieg, die Trübungsreduzierung und die Stundenleistung zu kontrollieren und

4 Idealer Filtrationsverlauf: Zur Beurteilung des Filtrationsverlaufs sind in regelmäßigen Abständen der Druckanstieg, die Trübungsreduzierung und die Stundenleistung zu kontrollieren und gegebenenfalls einzuregulieren. Der ideale Verlauf zeigt einen verhaltenen Druckanstieg und eine hohe Stundenleistung über eine längere Filtrationsdauer in Verbindung mit einem guten (gewünschten) Klärgrad. Abbildung eines typischen Filtrationsverlaufs; dargestellt mit Druckverlaufskurve, gemessene Trübungswerte im Filtrat und Filterleistung pro Stunde - jeweils abgebildet über den zeitlichen Verlauf. Steigt der Differenzdruck während der laufenden Filtration stärker als 0,1 bar (10 kpa) innerhalb 15 Minuten an, ist die Dosiermenge zu erhöhen und/oder die Feinheit des Filterhilfsmittels oder deren Mischung zu reduzieren. Zum Erreichen des gewünschten Klärgrads und zur Erzielung wirtschaftlicher Ergebnisse wird bei schwer filtrierbaren Weinen ist eine zweistufige Filtration (grobe Vorklärfiltration mit anschließender Feinfiltration) empfohlen. Seite 4 von 6

5 Filtrationsende: Der Filtrationsverlauf wird durch zwei limitierende Faktoren begrenzt: a) Erreichen der maximal zulässigen Druckdifferenz - oft anlagentechnisch bereits durch das Leistungsvermögen der Pumpe begrenzt. b) Erreichen der maximal zulässigen Trubaufnahmekapazität des Filters. Der maximale Betriebsdruck und die Trubaufnahmekapazität des jeweiligen Filters sind im Bedienungshandbuch des Filters angegeben. Zur Ermittlung des maximal zulässigen Truvbvolumens (=Trubaufnahmekapazität) ist die Nasskuchendichte und das daraus errechnete Nassvolumen des verwendeten Filterhilfsmittel zugrunde zu legen. Die Nasskuchendichte kann von Filterhilfsmittel zu Filterhilfsmittel stark variieren. Sollten keine genauen Angaben seitens der Filterhilfsmittel-Lieferanten vorliegen, empfiehlt sich bei einer Umstellung des Filterhilfsmittels eine Sicherheitsspanne von 10 % einzukalkulieren. Produkttype Schüttgewicht Nassvolumen VarioFluxx P 95 g/l 15 4,8 l/kg VarioFluxx M 175 g/l 25 3,6 l/kg VarioFluxx F 115 g/l 35 2,4 l/kg Wird die maximal zulässige Trubaufnahmekapazität eines Filters überschritten, können die Filterelemente irreversibel beschädigt werden. Es ist besonders darauf zu achten, welche Menge Filterhilfsmittel (durch Führen von Strichlisten) im Verlauf der Filtration in den Filterkessel (über den Anrührbehälter) gegeben werden. Seite 5 von 6

6 Zuordnung verschiedener Filterhilfsmittel im Überblick: Die verschiedenen Filterhilfsmittel zur Getränkefiltration verfügen auf Grund ihrer spezifischen Struktur über sehr unterschiedliche Filtrationseigenschaften. Eine direkte Zuordnung von Kieselgur, Filterzellulose, Perlite und Filterhilfsmittel-Mischprodukten ist nicht immer möglich. Für den Praktiker soll deshalb die nachfolgende Tabelle lediglich zur groben Orientierung dienen. Feinheit Darcy Erbslöh VarioFluxx Erbslöh Dicalite Erbslöh World Minerals Celite Pall Seitz Eaton Begerow Ceca Clarcel Eagle Picher Celatom sehr fein 0,025 Extra fein 100 fein 0,05 VarioFluxx F F15 Superaid Filter-Cel-E Extra 200 CBL FP 1 SL fein - mittel 0,25 F25 Celitte 577 Media 1200 FP 3 mittel 0,5 Speedflow Standard- Super-Cel Pura FP 4 standard mittel 1,0 VarioFluxx M F45 Speedplus Hyflo- Super-Cel Super 3500 DIC-B FW 14 mittel - grob 2,0 F75 Speedex Spezial DIC-5 grob 4,0 CarioFluxx P P Celite 545 Ultra 4500 DIC-3 FW 60 Seite 6 von 6

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