Erfahrungen über die Traktionsbehandlung der Wirbelsäule mit einem Mehrzwecksystem

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1 Erfahrungen über die Traktionsbehandlung der Wirbelsäule mit einem Mehrzwecksystem Weltweit gibt es viele Anhänger der Traktionsbehandlung. Die Traktion (Strecken, oft auch fälschlicherweise als Extension bezeichnet) hat sich als zentrale therapeutische Maßnahme erwiesen. Im angloamerikanischen Schrifttum hat diese Therapie ihren Platz, Amman (1955), Hoenig (1957), Dethloff (1970), Ulrich (1974) und Krämer (1978) z. B. berichten über gute Ergebnisse mit Strecken bzw. Traktion als alleinige Behandlungsmethode, speziell im Falle von Lumbalgien bzw. Lumboischialgien, jedoch handelt es sich in allen Fällen um die althergebrachte Technik der Streckbehandlung, verbunden mit alljenen Unbequemlichkeiten und psychologischem Streß für die Patienten. Jede(r) Patient/in bekommt sofort Angst, wenn er/sie am Hals oder an den Füßen regelrecht aufgehängt wird. Das 1980 entwickelte System zur Langzeittraktionstherapie der gesamten Wirbelsäule, das seit 1982 mit bestem Erfolg eingesetzt wird, schließt jeglichen Streß für den Patienten aus. Das System besteht aus dem Traktionsbettsystem und der Therapiematte zur intensiven Traktionsbehandlung. Das Traktionsbettsystem entwickelt automatisch ca. 5 % (10 %) Streckkraft resultierend aus dem umgelenkten Körpergewicht. Das Wesentliche ist der Einsatz am Patienten ohne Riemen, Gewichte etc. in der horizontalen Lagerung. Erst durch die Anwendung in der horizontalen Körperlage ist es möglich geworden, Probanden, wenn nötig mehrwöchig, in der Traktion durchgehend zu lagern. Wobei natürliche Torsionsbewegungen nicht verhindert werden, sondern erwünscht sind. Die Frequenz der Torsionen verringert sich um ca. 20 % der natürlichen Torsionen, wobei zu bedenken ist, daß in der Phase des akuten Schmerzes die Torsionen sehr unterschiedlich stattfinden. Beobachtungen der Probanden mittels Videoaufzeichnungen wurden durchgeführt. Mit der Matte entstehen ca. 18 % Streckkraft resultierend aus dem jeweiligen Körpergewicht. Messung der Streckkraft erfolgte mit einer speziell dafür entwickelten Meßvorrichtung. Aufgrund dieses Unterschieds zu klassischen Extensionsgeräten, wie z. B. Glissonsche Schlinge, Trapez, Rückenstreckvorrichtungen, schräge Bretter, Schlingentische, etc. etc. sind deshalb bei dem vorgestellten System Gefäßbelastungen sowie psychologische Streßsituationen aufgrund der Traktionsbehandlung über das normale Maß hinaus überhaupt nicht zu erwarten. In erster Linie war das System zur Streckung der Wirbelsäule gedacht, jedoch sind in den Jahren sehr positive Mitwirkungen bekannt geworden. Die dauernd im Eingriff sich befindlichen Rippen erzeugen nicht nur die Traktionskraft, sondern sie führen zu einer aktiven Bindegewebsmassage, einer Unterstützung und Erhaltung der körperorganeigenen Schwingung, einer Verbesserung der Biomechanik, Vergrösserung des Lungenvolumens, geregelter Information der Organe und tieferem Schlaf, nur um einige zu nennen. Messungen mit extra dafür konstruierten Vorrichtungen wurden durchgeführt. Durch die ungewöhnlich hohe Punktelastizität können Durchblutungsstörungen der Haut vermieden werden (Laser, 1988). Die Mikrozirkulation in der Haut wird durch den Einsatz der Detensorauflagen maßgeblich gefördert. (Kozhevnikov, 1994). 1

2 Folgende wichtige Punkte sollen die Möglichkeiten zusammengefaßt aufzeigen: 1. Erweiterung des Zwischenwirbelkörperabschnittes. 2. Lockerung des Muskelhartspanns durch andauernde Dehnung der Muskulatur und der Ligamente. 3. Verringerung der Raumförderung durch Volumenzunahme der Bandscheiben, dadurch Verringerung des Druckes auf die Nervenwurzel bei Bandscheibenvorfall oder - vorwölbung. 4. Mögliche Reposition abnormer Wirbelgelenkstellungen oder eines Prolapses. 5. Die Erweiterung des Foramen intervertebrale, welche zur Beseitigung bzw. Verringerung des Druckes auf die Nervenwurzel führen kann. Daraus resultierend ist ein besseres Abfließen des Blutes aus den gestandenen epiduralen und paravertebralen klappenlosen Venengeflechten möglich. 6. Das Anwendungsgebiet des Traktionsbettsystems ist nicht eingeschränkt, eine Überstreckung der Wirbelsäule ist nicht möglich. 7. Durch die zeitlich unbegrenzte Anwendungsmöglichkeit und der daraus entstehenden dauerhaften Entlastung der Bandscheiben, kommt es zu einem verbesserten Flüssigkeitsaustausch und vermehrter Nährstoffaufnahme in diesen. 8. Natürliche Dreh- oder Torsionsbewegungen in Verbindung mit der dauernd vorhandenen Traktionskraft garantieren und unterstützen wiederum entscheidend das Funktionieren der Jungshanns`schen Pumpmechanik zum vermehrten Flüssigkeitsaustausch in der Bandscheibe. 9. Die Langzeittraktionstherapie gewährleistet ein Erreichen des Zeitpunktes, wann der Binnendruck in der Bandscheibe anfängt sich zu senken (nach ca. 20 Min.) dadurch, daß der Proband nicht aufstehen muß, wie bisher nach 20 Minuten Liegen, sondern in weiteren ca. 20 Minuten Anwendung jetzt erst richtig anfängt sich zu entspannen. 10. Der Einsatz der Matte zur intensiven Traktionsbehandlung der gesamten Wirbelsäule erfolgt grundsätzlich in der Phase des akuten Schmerzes über einen Zeitraum von Minuten, und zwar im Allgemeinen 4 x täglich in gleichen Zeitabständen. 11. Der Erfolg ist in der unterschiedlichen Traktionskraft und unterschiedlichen Dauer der Anwendung zu sehen. Nachweisbar wurden die höchsten Quoten in den vergangenen Jahren durch den konsequenten täglichen Einsatz von Traktionsmatte und Traktionsbettsystem erreicht. Bei Abwesenheit vom Haus oder auf Reisen, ist es wichtig, die Therapiematte mitzunehmen, um durch die tägliche Traktionsbehandlung den Bandscheiben die notwendige Entlastung und wichtige Nährstoffe zuzuführen. 12. Der Einsatz des Traktionsbettsystems bei Postinfarkt- und Thrombosepatienten hat sich als sehr positiv erwiesen, wenn diese über mehrjährige Rückenschmerzen klagten (Maslennikov CITO Moskau), da keine Medikation gegen den Rückenschmerz mehr nötig ist. Gegenindikationen sind dadurch nicht vorhanden. 13. Die bisher mit dem Langzeittraktionssystem arbeitenden Krankenhäuser bzw. Ärzte empfehlen die Detensor-Methode als die kosteneffektivste Methode. 14. Bei einer durchschnittlichen Behandlungsdauer von 3-4 Wochen und einer Gesamtzeit von 7 Jahren ist es möglich, ca. 100 Patienten mit einem Langzeittraktionssystem zu behandeln. Die daraus resultierenden durchschnittlichen Kosten per Patient belaufen sich auf gesamt ca DM, also ca. 1,50 DM/ Tag. 15. Dadurch, daß die Anwendung des Langzeittraktionssystems so einfach ist, gibt es nach kurzer Erklärung durch das Personal keine Probleme bei der Anwendung mehr, der Proband legt sich hin und schläft. Der Mensch ist gewohnt ins Bett zu gehen, aus diesem Grund wird das Bettsystem sofort vom Benutzer angenommen. 2

3 16. Die äußere Erscheinung ist bewußt einfach gehalten, um die Patienten nicht zu verunsichern. Man geht im Allgemeinen ins Hospital oder Sanatorium, um zu ruhen und zu genesen, nicht um in eine exotische aussehende Vorrichtung geschnallt, gehängt, etc. zu werden. 17. Eine zusätzliche Gefäßbelastung, die bei alten Menschen, Thrombosepatienten, Postinfarktpatienten etc. z. B. durch Hängen mit dem Kopf nach unten auftritt, ist beim Langzeittraktionssystem ausgeschlossen. 18. Die Traktion wirkt bis in den Halswirbelbereich der Wirbelsäule. 19. Die Einsatzmöglichkeit im Home-care-Bereich ist durch die einfache Handhabung gewährleistet. Die Benutzung des Systems nach der Entlassung aus der Klinik ist angezeigt, um das Rezidivrisiko auszuschalten oder so gering als möglich zu halten. 20. Gegen eine initiale Medikation von 1-4 Tagen ist nichts einzuwenden. 21. Die wesentliche Verbesserung der Nährstoffversorgung in der Bandscheibe ist als gesichert anzusehen. 22. Die Wiederaufrichtung und Verlängerung der Wirbelsäule ist möglich, dies konnte an der Universität in Bonn durch Prof. Dr. G. Schumpe mittels Ultraschalltopometrie in Verbindung mit einer Dissertation von K. Olbertz nachgewiesen werden. 23. Messungen ergaben an der Universität Basel, daß es durch den Einsatz der Therapiematte zu einer eindeutigen kurzzeitigen Vergrößerung der Körperhöhe kommt. Diese Vergrößerung liegt in einem Bereich von 0,5 cm bis 2,8 cm für einen Zeitraum von mind. 3 Stunden. 24. Bei Langzeituntersuchungen konnte eine anhaltende Vergrößerung von bis zu 3 cm gemessen werden. 25. Bedingt durch die vermehrte Hydration bzw. Rehydration ist die Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen als gesichert anzusehen. Untersuchungen ergaben, daß nach langfristiger Anwendung der Detensor-Methode es zu entsprechenden sogenannten Regenerationsprozessen im Bandscheibengewebe und der Knorpel kommen kann. 26. Bei Untersuchungen der Mikrozirkulation in der Haut konnte eine eindeutige Maximierung der Zirkulation gemessen werden (E. Kozhevnikov 1994). 27. Das Ergebnis vergleichender Untersuchungen an der Universitätsklinik in Bonn, im Verhältnis zueinander und als einzelne Therapiemaßnahme zeigt für die Krankengymnastik 0,89, für die Stufenlagerung mit intermittierender Extension 0,90 und für die Detensor-Methode 0,98 als höchste Signifikanz. 28. Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen im Falle der Austherapiertheit hat sich in einer Pilotstudie mit der AOK Mittelfranken, IKK Mittelfranken und Barmer Ersatzkasse und dem medizinischen Dienst Bayern als kosteneffektive Maßnahme erwiesen. 29. Bei Untersuchungen in einem Rehazentrum in Jaroslawl in Rußland wurden Heilerfolge in Fällen von Osteochondrose festgestellt. Bei Patienten mit Hypertonie wurden Blutdrucksenkungen sowie auftretende Herzrythmusstörungen am Anfang der detensorologischen Behandlung festgestellt. Eine Normalisierung erfolgte nach wenigen Anwendungen automatisch. 30. Seit 1988 wird die Detensor-Methode an der Poliklinik der technischen Universität in St. Petersburg in der Kombination Akupunktur und Manuelle Medizin mit signifikanten Ergebnissen eingesetzt. 31. Im Rehazentrum der Russischen Regierung wurden sehr gute Ergebnisse in unterschiedlichen Therapiebereichen in der Einzelanwendung der Detensor-Methode sowie in der Kombination mit anderen Therapiemethoden erzielt. 32. Die Kombination von Bioresonanztherapie und Detensor-Methode hat bei Patienten eine signifikante Verbesserung der Ergebnisse in der Bioresonanztherapie gezeigt. Es 3

4 wird dringend empfohlen, die beiden Therapien zu kombinieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen. 33. Behandlungserfolge auf dem Gebiet der Pädiatrie bei Erkrankungen der Wirbelsäule und daraus resultierenden Organerkrankungen zeigen, daß durch die detensorologische Lagerung Prozesse im Körpersystem neu ausgelöst werden, welche dazu führen, daß in der Behandlung von Kindern ab 4 Jahren ganz neue Wege zu gehen sind, mit in der konservativen Medizin bisher nicht erreichten Behandlungsergebnissen. Der Einsatz von dieser sehr einfach zu handhabenden Therapie zur detensorologischen Langzeittraktionsbehandlung hat sich, abgesehen von den vorgenannten Indikationen, besonders in der Behandlung von postoperativen oder degenerativen Folgezuständen als geeignet bewiesen. Eine der Behandlung vorausgehende gründliche Untersuchung wird empfohlen. 34. Mit diesem System ist seit 1982 international in Krankenhäusern eine nicht mehr festzustellende Zahl von Patienten erfolgreich versorgt worden. Es ist kein Fall mit negativen Auswirkungen bekannt geworden. 35. Der Behandlungserfolg wird länderbezogen unterschiedlich beziffert, generell kann man mehr als 80-90% Besserungserfolg erkennen. 36. Diese Ergebnisse haben dazu geführt, daß die Langzeittraktionstherapie ihren festen Platz in der Behandlung des Rückenschmerzes gefunden hat. 37. Der Einsatz der Methode in der Behandlung von Rückenerkrankungen wird aufgrund seiner nachgewiesenen Effizienz und Kosteneffektivität jeder Institution sowie jedem Behandler empfohlen. 38. In der Sportmedizin wurden sehr gute Ergebnisse registriert. Die vielfältigen Angriffsmöglichkeiten in der Wirkungsweise des Systems ergeben unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten in der Prophylaxe oder Therapie bzw. im Training. 39. Gute Ergebnisse wurden erzielt durch den konsequenten Einsatz der Therapiematte des Systems, in den Trainingspausen nach harten Belastungen. 40. Der Hartspann der Muskulatur kann vermieden werden, somit bleiben die Muskeln elastisch und warm (Strauß 1988). Bei Blockierungen der kleinen Wirbelgelenke im BWSund HWS-Bereich mit Insertion wird das System ebenfalls erfolgreich eingesetzt. Eine totale Entspannung der paravertebralen Muskulatur wird mit dem System ermöglicht (Huber `92). 4

5 Autoren Priv. Doz. Dr. med. Dr. med. habil. J. Strauß Goldenbühl-Krankenhaus Orthopädische Klinik des Klinikums der Stadt Villingen-Schwenningen und Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg Berliner Str Villingen - Schwenningen, FRG Kurt L. Kienlein, Dr. h.c., Dr.Sc.h.c.,MED, Spinal Consultant, Detensorologist, Tschischevskij-Laureat, Kapitza-Laureat, Akademiker Private Institute of Detensorology Rosenthal Röthenbach/Pegnitz, FRG Dr. med. Dr. dipl. Olga V. Balakirewa Detensorologist Krasnaya Presnya, Prof. Dr. med. A. Romanow, Kandidat der med. Wissenschaften Chefarzt Rehazentrum der Russ. Regierung und des Präsidenten Dr. med. A. J. Sinkov Chefarzt Rehazentrum der Schokoladenindustrie Prof. Dr. med. A. Kapustin, Dr. der med. Wissenschaften, Tschischevskij-Laureat Institut für Pädiatrie und Kinderchirurgie, Detensorologist Russische Föderation 5