Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.v.
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- Thomas Kopp
- vor 6 Jahren
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1 Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.v. Infobrief 09 / September 2014 Liebe Freunde der brandenburgischen Dorfkirchen, sehr geehrte Damen und Herren, der aktuelle Rundbrief des Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg informiert Sie über folgende Themen: 1. Dorfkirche des Monats September Klein Muckrow (LOS) 2. Förderungen des FAK im August 3. Erinnerung: Preisverleihung Startkapital in Garrey 4. Exkursion des FAK nach Zerbst und Umgebung 5. Heilandskapelle in Frankfurt (Oder) saniert 6. Abschluss der Sicherungsarbeiten an der Kirchenruine Flieth (UM) 7. Musikschulen öffnen Kirchen im September 8. Buchtipp des Monats: Zivilgesellschaft und Denkmalschutz im deutsch-polnischen Grenzgebiet 9. Musikalisches Kirchenporträt: Zernikow (OHV) Dorfkirche des Monats September Klein Muckrow (Landkreis Oder-Spree) 1 Fotos: Eberhard Grünberg Vor gerade einer Woche, am Samstag, dem 23. August, fand in der Dorfkirche Klein Muckrow das sechste Sommerkonzert statt. Es musizierten der Männerchor Beeskow, der Kleine Männerchor Germania Fürstenberg/Oder und das Ostbrandenburgische Blechbläserquintett. Erstmals fand das Sommerkonzert in der noch nicht vollständig sanierten Kirche statt, die mit etwa 100 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt war. Wenige Tage zuvor trafen sich die Klein Muckrower noch fast jeden Abend in der Kirche, um die neuen Fußbodensteine im Kirchenschiff und Granitplatten im Vorbau zu verlegen; rechtzeitig zum Konzert wurden sie fertig.
2 Erbaut wurde die schlichte rechteckige Fachwerkkirche mit dem verbretterten Turmaufsatz im Jahr Von den historischen Ausstattungsstücken sind lediglich zwei barocke Altarleuchter erhalten. Der Innenraum wurde bei einer Renovierung der Kirche im Jahr 1964 völlig umgestaltet und, dem damaligen Zeitgeist folgend, modernisiert. Der bauzeitliche Kanzelaltar wurde ebenso entfernt wie die seitlichen Emporen. Durch das Einziehen einer Glaswand entstand unter dem verbliebenen westlichen Teil der Empore eine Winterkirche. Die Prinzipalien und weitere Ausstattungsstücke - Altartisch, Kruzifix, Standleuchter und Lesepult - schuf der Klein Muckrower Dorfschmied Heinz Appelt nach Entwürfen des damaligen Pfarrers Fritz Danner. Fünfundvierzig Jahre später war das kleine Gotteshaus bereits wieder ziemlich marode geworden. Den Bauzustand beschrieb Eberhard Grünberg 2009 wie folgt: Eine kleine schiefe Kirche, verfaulte Balken, fehlende Dachziegel, abgefallener Putz im Fachwerk. Und er resümierte: Man muss etwas für unsere Kirche tun Noch im gleichen Jahr gründete Eberhard Grünberg mit sechs Gleichgesinnten den Förderverein Dorfkirche Klein Muckrow, der ein Jahr später durch den Förderkreis Alte Kirchen mit einem Startkapital für Kirchen-Fördervereine in Höhe von Euro ausgezeichnet wurde. Dank des Engagements des Fördervereins und Dank einer kräftigen Finanzspritze aus dem EU-Fördertopf für Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) konnte bereits 2012 mit der Sanierung der Gebäudehülle begonnen werden. Größtes Problem war die Beseitigung einer kräftigen Schiefstellung des Kirchengebäudes. Mit Hilfe von zwei gewaltigen Hydraulikstempeln und dicken Stahlseilen gelang es, das Gotteshaus wieder ins Lot zu bringen. Ein großer Teil der Holzbalken war völlig verfault und musste ausgetauscht werden. Die Ausfachung wurde, anstelle der ehemaligen Lehmstakenkonstruktion, mit Ziegelsteinen vorgenommen. Auch der Kirchturm konnte instandgesetzt werden und erhielt als bekrönende Wetterfahne einen Engel, der nun seit fast genau einem Jahr anzeigt, aus welcher Richtung in Klein Muckrow der Wind weht. Zudem wurde ein 1964 entstandener Vorbau abgebrochen und durch einen neugestalteten Eingangsbereich ersetzt. Von außen ist die Klein Muckrower Kirche, zentral auf dem gepflegten Dorfanger gelegen, nun wieder das Schmuckstück des Dorfes. Der Förderverein hat sich jedoch vorgenommen, auch den Innenraum neu zu gestalten. Mit dem gerade fertiggestellten Fußboden ist ein erster Anfang gemacht. Die Empore wird wieder die ursprüngliche Form erhalten. Die aus dem Vorbau ins Kirchenschiff führende Eingangstür wird künstlerisch gestaltete Glaselemente mit Darstellungen zum Gleichnis vom Sämann aus dem 4. Kapitel des Markus-Evangelium enthalten. Ein neuer Altar soll, anknüpfend an das Material der Ausstattungsgegenstände aus der Zeit des Umbaus in den sechziger Jahren, als schwebender Stufenaltar aus Cortenstahl gestaltet werden, unter dem, von einer Glasplatte bedeckt, das Fundament des ursprünglichen barocken Kanzelaltars sichtbar belassen wird. Das Motiv des Sämanns wird im Altarbild wieder aufgenommen. Die Entwürfe für die zeitgemäße Neugestaltung des Kirchenraumes stammen von dem Architekten und Künstler Uwe Mücklausch, der bei der Sanierung der Gebäudehülle auch die Bauleitung innehatte. Der Förderkreis Alte Kirchen hat während seiner Sitzung im August beschlossen, sich an der Finanzierung zu beteiligen und wünscht den Klein Muckrowern weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung ihres ehrgeizigen Vorhabens! 2
3 Weitere Informationen: Förderverein Dorfkirche Klein Muckrow; Eberhard Grünberg; Klein Muckrow 32 a; Friedland / OT Klein Muckrow; Tel.: ; senior@3b-ingenieur.de Förderungen des FAK im August 2014 Auf seiner Sitzung im August beschloss der Vorstand des FAK, folgende Projekte finanziell zu unterstützen: - die Fertigung einer künstlerisch gestalteten neuen Eingangstür für die Dorfkirche Klein Muckrow (LOS) Euro und - die Sanierung der Fachwerkkonstruktion des Turmaufsatzes der Dorfkirche Steinhöfel (LOS) Euro. Erinnerung: Preisverleihung Startkapital in Garrey (PM) Die feierliche Verleihung der seit 2002 vom Förderkreis Alte Kirchen jährlich ausgeschriebenen Förderpreise Startkapital für Kirchen-Fördervereine findet in diesem Jahr am Freitag, dem 19. September um 15 Uhr im Landgasthaus Lehmann in Garrey (Potsdam-Mittelmark) statt. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung bieten wir ab 11 Uhr eine Besichtigung der St. Bricciuskirche in Bad Belzig (in direkter Nähe der Burg Eisenhardt) sowie etwa ab Uhr der Dorfkirche in Zixdorf (etwa 10 km südlich von Niemegk) an. Ab Uhr gibt es in Garrey bei einem kleinen Imbiss und Getränken Gelegenheit zum Gespräch. Anschließend ab etwa 14 Uhr bietet der gastgebende Förderverein einen Rundgang durch das Dorf mit Besichtigung des zum Museum umgebauten alten Wasserwerks mit Aussichtsplattform an. Die Besichtigung der Dorfkirche ist aufgrund umfangreicher Instandsetzungsarbeiten, über die informiert wird, eingeschränkt möglich. Exkursion des FAK nach Zerbst (Anhalt) und Umgebung Kurzfristig haben wir in unser Veranstaltungsprogramm eine Exkursion in die Region der Evangelischen Landeskirche Anhalt aufgenommen. Das Programm wird unsere Mitglieder und Förderer in der kommenden Woche mitsamt der aktuellen Ausgabe unseres Mitteilungsblattes Alte Kirchen erreichen. Zusätzlich möchten wir Sie bereits hier auf die Fahrt aufmerksam machen: Liebe Freunde der Dorfkirchen, sehr geehrte Damen und Herren, kurzfristig möchten wir Sie zu einer Exkursion einladen, die wieder einmal die Grenze der brandenburgischen Landeskirche überschreitet und uns den Kirchenbauten in einer unserer Nachbarregionen zuwenden: der evangelischen Landeskirche Anhalt. Kirchenbauten in Zerbst (Anhalt) und Umgebung Busexkursion am Samstag, dem 4. Oktober 2014 Abfahrt: 8 Uhr am Berliner Ostbahnhof / Ausgang Koppenstraße Die ehemalige Residenzstadt Zerbst bot bis zur Zerstörung bei einem alliierten Luftangriff am 16. April 1945 ein geschlossenes historisches Stadtbild. Das barocke Residenzschloss der Fürsten von Anhalt-Zerbst ist nur noch als gesicherte Ruine erhalten; und auch die Kirchen der Stadt wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Wir besichtigen auf unserer Fahrt die drei Zerbster Hauptkirchen: Die Stiftskirche St. Bartholomäi, zwischen 1150 und 1200 als 3
4 kreuzförmige, flachgedeckte Basilika erbaut, brannte 1945 aus; die Gewölbe brachen ein, die Ausstattung wurde fast komplett vernichtet. Mit modernen Einbauten saniert dient sie heute wieder als Gemeindekirche. Die spätgotische Stadtkirche St. Nikolai ist mit ihrer imposanten Doppelturmanlage auch als gesicherte Ruine noch immer das Wahrzeichen der Stadt. Die von dem bedeutenden niederländischen Baumeister Cornelius Ryckwarte 1683 bis 1696 für die lutherische Gemeinde erbaute St. Trinitatiskirche konnte nach Kriegszerstörungen weitgehend wiederhergestellt werden. Mittagessen in Zerbst Am Nachmittag können wir uns beim Besuch mehrerer Dorfkirchen über das segensreiche Wirken der Stiftung Entschlossene Kirchen informieren, die sich seit Jahren um die Erhaltung und Bewahrung, aber auch für die Öffnung und sinnvolle Nutzung von Kirchengebäuden im Kirchenkreis Zerbst engagiert. So entstanden in den vergangenen Jahren verschiedene Themenkirchen, die uns die Stiftungsvorsitzende Sonja Hahn vorstellen wird. Wir besuchen die Gesangbuchkirche Luso, die Weihnachtskirche Polenzko und die Osterkirche Trüben. In Garitz erwartet uns neben einem Besuch des kleinen Dorfkirchenmuseums eine Kaffeetafel. Rückkunft in Berlin: ca. 20 Uhr. Reiseleitung: Bernd Janowski (Mobil: ) Anmeldungen für die Fahrt bitte bis spätestens 26. September schriftlich beim Förderkreis Alte Kirchen, PF , telefonisch unter oder per Mail an Den Teilnehmerpreis in Höhe von 59, - Euro bitten wir vorab auf folgendes Konto zu überweisen: Förderkreis Alte Kirchen Kto BLZ IBAN: DE BIC: GENODEF1EDG Kennwort: Exkursion Zerbst Heilandskapelle in Frankfurt (Oder) saniert Foto: Wikipedia Nach mehrmonatiger umfangreicher Instandsetzung wurde die Heilandskapelle in der Heimkehrsiedlung in Frankfurt (Oder) mit einem Festgottesdienst am Sonntag, dem 3. August wieder eröffnet. Die Heilandskapelle, ein in Deutschland Holzbau in traditioneller Blockbauweise mit reichem Schnitzwerk war 1915/16 von russischen Kriegsgefangenen errichtet worden, die zu dieser Zeit in einem Lager nahe Frankfurt inhaftiert waren. 4
5 Die Feierlichkeiten anlässlich der Wiedereinweihung hatten mit einer ökumenischen Andacht mit Totengedenken auf dem ehemaligen Friedhof des Kriegsgefangenenlagers, kurz Russenfriedhof genannt, begonnen. Abschluss der Sicherungsarbeiten an der Kirchenruine in Flieth 5 Foto: Bernd Janowski Nach dreijähriger Bauphase steht die Kirchenruine in Flieth (Uckermark) wieder zur Nutzung bereit. Die Kirchengemeinde feierte das Ereignis mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel und einem anschließenden Buffet. Die mittelalterliche Feldsteinkirche mit ihrem barocken Turm wurde Ende April 1945 bei einem russischen Fliegerangriff beschädigt und brannte aus. Dabei ging auch die gesamte Ausstattung, darunter einer der schönsten Renaissance-Altaraufsätze der Region - verloren. Im Jahr 2001 fanden Sicherungsmaßnahmen statt, die sich jedoch auf das nötigste beschränkten. Bald danach hatte sich der Zustand der Kirchenruine dramatisch verschlechtert. Wiederholt fielen Ziegel aus der Mauerkrone, was wegen des den Bau umgebenden Friedhofs zur Gefahr für Leib und Leben der Besucher wurde. In den vergangenen drei Jahren war es, auch Dank der finanziellen Unterstützung durch den Förderkreis Alte Kirchen, möglich, die Mauerkrone durch eine Zinkblechabdeckung zu sichern und umfassende Sicherungsmaßnahmen am Turmstumpf durchzuführen. Wie bereits in der Vergangenheit sollen in der Kirchenruine Flieth auch weiterhin Gottesdienste und Konzerte unter freiem Himmel stattfinden. Musikschulen öffnen Kirchen im September Nach der Sommerpause startet die Benefizkonzertreihe Musikschulen öffnen Kirchen im September mit zwei hochkarätigen Veranstaltungen in die Herbstsaison: Am Freitag, dem 5. September um 18 Uhr eröffnen Lehrer und Schüler der Musikschule Bernau mit ihrem Konzert Alt trifft Neu das Festival Alter Musik in der Bernauer St. Marienkirche. In der katholischen Kirche St. Maria Magdalena in Prenzlau gastieren am Samstag, dem 13, September um 17 Uhr mit den YOUNG VOICES BRANDENBURG die besten Nachwuchssänger des Landes. Unter der Schirmherrschaft der brandenburgischen Kulturministerin Dr. Sabine Kunst veranstalten der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburgs und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg seit 2007 jährlich Benefizkonzerte im Rahmen der Reihe Musikschulen öffnen Kirchen. Traditionell benenn die Kirchen dabei den Sanierungszweck, dem der komplette Reinerlös zugutekommt. Das Gesamtprogramm finden Sie unter
6 Musikalisches Kirchenporträt: Zernikow (Landkreis Oberhavel) In unregelmäßiger Folge möchten wir Ihnen in unserem elektronischen Infobrief kurze Musikstücke und dazugehörige Texte unseres Mitglieds Thomas Heyn vorstellen. Der Komponist und Musiker Thomas Heyn lässt sich dabei vom Zauber brandenburgischer Dorfkirchen inspirieren, in denen er mit unterschiedlichen Ensembles musiziert. Unser Tipp: Sollten Sie (wie übrigens auch der Verfasser dieses Infobriefes) des Notenlesens unkundig sein, suchen Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis so lange, bis Sie jemanden gefunden haben, der Ihnen das kleine Stück vorspielt. Es lohnt sich! 6 Innenraum der Zernikower Kirche mit Stifterporträts Zernikow, im weiten Niemandsland zwischen Gransee und Menz, ein sanft geschwungener Hügel, darauf eine uralte Feldsteinkirche, darin der Gastgeber: der nette, etwas rundliche Pfarrer Reinhard Dalchow, der gute Geist der Kirche von Zernikow. Er gibt seinen Musikergästen selbstgemachten Honig mit oder geht vorher in die Pilze, um "den Kopf frei zu bekommen". Jeder Musiker meines Kollegenkreises freut sich, wenn ich frage, ob er/sie Zeit für ein Konzert in Zernikow hat. Alle haben Zeit. Immer. So steht es im liebevoll gestalteten Kirchenblatt: "Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut und auch als Wehrkirche genutzt. Im 16. Jahrhundert wird als Besitzer des Ortes der Ritter Hans von Zernikow genannt, der Zernikow vom Kurfürsten Joachim I. als Lehen erhielt. Friedrich der II. besuchte Zernikow von Rheinsberg aus und da ihm der Ort gefiel, erwarb er 1737 Zernikow zur eigenen Nutzung. Der Dichter der Romantik, Achim von Arnim lebte als Kind und Jugendlicher oft bei seiner Großmutter Caroline Marie Elisabeth Daum, der Stifterin ( ), die im Portrait noch an der Orgelempore zu besichtigen ist." Vielleicht ist es das, was mich und meine Kollegen anzieht, der Nachhall des Lebens dieser Dichter, Künstler, dieser Leute von Stand: gebildet, wissbegierig, tolerant, lebensklug, vor allem aber weit entfernt von dem, was heute regiert oder zu den oberen Zehntausend zu gehören glaubt. Preußen waren sie im guten Sinne, zielstrebig, fleißig, genügsam und nüchtern protestantisch. Mehr sein als scheinen, war ihr aller Credo, und Pflichterfüllung, Treu und Glauben wurden selbstverständlich gelebt. Ich, damals Kind eines mittellosen Pächters, hätte vielleicht weniger von Ihnen geschwärmt und mehr unter ihnen gelitten. Vielleicht hätte ich durch gute Schulleistungen und Fürsprache des Vor-Vor-Vor-Vorgängers von Reinhard Dalchow einen kleinen Freiplatz auf dem Gymnasium bekommen und wäre einer dieser stillen Landpfarrer geworden. Dann läge ich schon 300 Jahre auf dem Friedhof auf dem sanft geschwungener Hügel vor der uralten Feldsteinkirche. So aber bin ich Musiker, lebe heute und komme als Gast und besinge als Sachse die Tugenden alter Preußenfamilien, von denen ich nichts weiß. Ich weiß nur: die Kirche hat eine gewisse Magie, sie ist wie eine stehengebliebene Zeitmaschine, wie ein rückgespulter Film, der nicht mehr weiterläuft. Denn die Zernikower Kirche ist eine der wenigen, in der seit zweihundertfünfzig Jahren so gut wie nichts verändert wurde. Vielleicht es ist das. Oder alles zusammen. Außerdem liebe ich Pilze und meine Frau fragt nach jedem Konzert zuerst nach dem Honig. Danke, Reinhard Dalchow!
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8 Buchtipp des Monats: Zivilgesellschaft und Denkmalschutz im deutsch-polnischen Grenzgebiet Zunehmend wird die Region beiderseits der heutigen Grenzflüsse Oder und Neiße als gemeinsame Kulturlandschaft wiederentdeckt. Die differenzierte und nicht immer einfache Vergangenheit wird als Chance erkannt, die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Ein wunderbares Beispiel dafür ist der Wiederaufbau der Gubener Stadt- und Hauptkirche, die nach ihrer Zerstörung 1945 Jahrzehnte lang nur als Ruine erhalten blieb und - auf der östlichen Oderseite gelegen - im heute polnischen Gubin steht. Die Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten werden seit einigen Jahren als deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt vorangebracht. In Guben / Gubin fand auch im Jahr 2012 eine binationale Tagung statt, die sich speziell mit dem Aspekt des bürgerschaftlichen Engagements in der Denkmalpflege und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten für die Grenzregion ergeben. Soeben ist der zugehörige Tagungsband erschienen, der zahlreiche Beispiele für gute Zusammenarbeit vorstellt, aber auch Schwierigkeiten benennt, die aus der jüngeren Geschichte resultieren, aber beispielsweise auch in unterschiedlichen Vorstellungen im Bereich der staatlichen und kommunalen Denkmalpflege resultieren. Die vorgestellten Beispiele des Engagements für die Kulturlandschaft im deutsch-polnischen Grenzgebiet machen Mut, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten, die nach dem Ende des Kalten Krieges mehr und mehr Normalität wird. Paul Zalewski, Barbara Bielinis-Kopec (Hg.): Zivilgesellschaft und Denkmalschutz im deutsch-polnischen Grenzgebiet; Gubin 2014; ISBN: Mit freundlichen Grüßen, Ihr Bernd Janowski P.S. Wir würden uns freuen, wenn wir über die elektronischen Rundbriefe auch die Kommunikation und den Gedankenaustausch zwischen den Freunden der brandenburgischen Dorfkirchen anregen können. Für Rückmeldungen, Hinweise, Terminankündigungen etc. sind wir Ihnen dankbar. Wenn Sie diesen Rundbrief nicht mehr empfangen möchten, schicken Sie eine kurze Nachricht an: altekirchen@aol.com. 8
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