»Flurstücksscharfe Visualisierung von Schutzgebieten«
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- Ilse Maier
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1 Geodateninfrastruktur Bayern Managementbericht zum Abschlussbericht des IZB -Projekts»Flurstücksscharfe Visualisierung von Schutzgebieten«Der Interministerielle Ausschuss für Geoinformationswesen (IMAGI) hat im Oktober 2003 den Bericht der IMAGI-Arbeitsgruppe zum»pilotprojekt Schutzgebietsinformationen«und die hieraus gewonnenen Empfehlungen für den Aufbau einer Geodateninfrastruktur in Deutschland befürwortet. Da die Umsetzung dieses Projektes eine Querschnittsaufgabe von Bund, Länder und Kommunen darstellt, haben die zuständigen Stellen im Bund in Abstimmung mit den Ländergremien beschlossen, das Projekt»Schutzgebietsinformationen«deutschlandweit zu installieren, mit der Maßgabe, die Schutzgebietsdaten digital zu erfassen und im Intranet- wie Internet dem Bürger, den Verwaltungen und der Wirtschaft bereitzustellen. Im Rahmen des»investitionsprogramms Zukunft Bayern (IZB)«konnten für dieses Projekt die Voraussetzungen innerhalb Bayerns geschaffen werden, den Zugang für ausgewählte Schutzgebiete hochverfügbar und soweit als möglich flurstücksscharf bereitzustellen. Das IZB- Projekt ist ein Teilprojekt im Gesamtvorhaben des Aufbaus einer Geodateninfrastruktur in Bayern innerhalb der E-Governmentinitiative der Bayerischen Staatsregierung. Gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) und dem Landesamt für Vermessung und Geoinformation (LVG) wurde das Projekt im Oktober 2005 gestartet. Aus Zeit- und Kostengründen musste sich das Projekt allerdings auf die wesentlichen Schutzgebietsinformationen beschränken. Mit den Vorgaben aus der Wirtschaft und den Verpflichtungen aus der öffentlichen Verwaltung sowie den Zielsetzungen aus INSPIRE 1, der europäischen Geodateninfrastruktur, wurde eine Auswahl von Naturschutz- und Wasserschutzinformationen getroffen. Mit der Zielsetzung, die Ergebnisse aus dem IZB-Projekt in das deutschlandweite Modellprojekt der Geodateninfrastruktur Deutschlands (GDI-DE) einfließen zu lassen, wurde die Konsolidierung und Bereitstellung von Schutzgebietsinformationen nach den Standards des Open Ge- IZB Investitionsprogramm Zukunft Bayern, ein E-Government-Vorhaben der Bayerischen Staatsregierung 1 INSPIRE Infrastructure for Spatial Information in Europe
2 ospatial Consortium (OGC), nach den Technischen Rahmenbedingungen aus dem deutschlandweiten Modellprojekt der GDI-DE erarbeiteten Richtlinien und den Vorgaben der Geodateninfrastruktur der Umweltverwaltung (GDI-UGV) erarbeitet. Folgende Schutzgebietsinformationen wurden selektiert: Naturschutzgebiete: Besonderer Schutzstatus von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen. Per Verordnung werden dazu für jedes Naturschutzgebiet Vorgaben und Einschränkungen festgelegt. Nationalparke: Müssen in überwiegenden Teilen Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes erfüllen, sind jedoch großräumiger angelegt. Biosphärenreservate: Diese Gebiete sollen großräumig und für bestimmte Landschaftstypen charakteristisch sein und dabei in wesentlichen Gebietsanteilen die Voraussetzungen eines Naturschutzgebietes, im übrigen überwiegend die eines Landschaftsschutzgebietes, erfüllen. Landschaftsschutzgebiete: Die Schutzintensität von Landschaftsschutzgebieten ist im Vergleich zu Naturschutzgebieten geringer. Es werden meist großflächigere Gebiete ausgewiesen, in denen weniger Einschränkungen für die Nutzungen festgelegt werden. Naturparke: Als Naturparke werden großräumige Gebiete ausgewiesen, die überwiegend Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete sind. Naturdenkmale: Schützenswerte Einzelschöpfungen der Natur bis 5 ha, die einem absoluten Veränderungsverbot unterliegen. Geschützte Landschaftsbestandteile: Teile von Natur und Landschaft, die dem Naturhaushalt dienen und zur Belebung des Orts- oder Landschaftsbildes erforderlich sind. Gesetzlich geschützte Biotope: Biotoptype wie z.b. naturnahe Bereiche fließender und stehender Binnengewässer, Moore, Fels- und Steilküsten usw., die unter einen besonderen Schutz gestellt werden sollen. Die Qualität des Schutzes soll dabei der von Naturschutzgebieten vergleichbar sein. Wasserschutzgebiete: Lassen nur Nutzungen zu, die das Trinkwasser nicht gefährden. Die Beschränkungen betreffen vor allem Industrie und Gewerbe, Abfallbeseitigung, Abwasser, Verkehr, Besiedlung, Rohstoffabbau und Landwirtschaft. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 2 von 5
3 NATURA 2000 (FFH- und Vogelschutzgebiete): Ein kohärentes ökologisches Netz von Schutzgebieten der EU, das die besonders schutzwürdigen Lebensräume und Arten erhalten und gegebenenfalls entwickeln soll. RAMSAR - Gebiete Sind Feuchtgebiete internationaler Bedeutung nach dem RAMSAR-Übereinkommen (Unterzeichnung 1971 in Ramsar, Iran). Es handelt sich um ein Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Wattvögel von internationaler Bedeutung. Die aus dem Projektauftrag geforderten Ziele konnten weitestgehend umgesetzt werden. Für die bestehenden Datenbestände, deren Erfassung meist auf der Grundlage der Topographischen Karte 1: erfolgte, konnten die Schwierigkeiten bei der Randanpassung und der Überlagerung von Schutzgebietsgrenzen sowie die Bereinigung und Erzeugung von Projektionsfiles ausgeräumt werden. Neue hinzukommende Schutzgebiete wurden parzellenscharf auf Basis der Digitalen Flurkarte (DFK) im Maßstab 1:1000 ermittelt. Neben der Erzeugung neuer Daten bzw. der Prüfung von Altbeständen wurde eine Rechtsverbindlichkeitsprüfung der Schutzdaten des StMUGV sowie eine Prüfung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften auf E-Governmenttauglichkeit durchgeführt. Die Bereitstellung der Daten erfolgte unter folgender Prämisse: Vorhandene Schutzgebietsdaten in einem ersten Schritt bereitzustellen Flächendeckung sollte vorhanden sein Die Schutzgebietsdaten sollten über die standardisierte Schnittstelle WMS bereitgestellt werden Der Datenzugriff der Geobasis- und Geofachdaten erfolgt dezentral auf den jeweiligen Server der zuständigen Fachverwaltung Die Daten sollen über Länderportale (Abb.1) verfügbar gemacht werden Die Bereitstellung der Schutzgebietsinformationen sollte innerhalb der IGDB 2 erfolgen. Über einen WMS-Dienst, aufgesetzt auf den Datenbeständen des StMUGV und unter der Einhaltung der zum Zeitpunkt der Realisierung festgelegten GDI-DE Standards einschließlich einer Recherchemöglichkeit über Metadaten (Abb. 2) kann der Zugriff erfolgen. Es war vorgesehen, die Darstellung über die Basiskomponente des BayernViewer innerhalb der IGDB zu realisieren. 2 IGDB Integrale Geodatenbasis Geschäftsstelle GDI-BY Seite 3 von 5
4 Mit der Fertigstellung dieser Ziele aus dem IZB-Projekt konnten damit auch die Vorgaben aus der Realisierungsstufe I und in Teilbereichen der Realisierungsstufe II des gleichnamigen Modellprojekts Schutzgebietsinformationen der GDI-DE erfüllt werden. Über die reine Visualisierung hinaus soll nun der WMS-Dienst (Rasterdaten) der Schutzgebiete auch zur Analyse und Weiterverarbeitung als WFS-Dienst (Vektordaten) angeboten werden. Es ist vorgesehen, in Abstimmung mit dem StMUGV und der Bayerischen Vermessungverwaltung innerhalb der IGDB einen Dienst zu entwicklen, der es ermöglicht, aus Polygonen oder Punkten Eigentümer- und Adressdaten ermitteln zu können. Eine konkrete Anwendung findet der Verschneidungsdienst bspw. bei der medienbruchfreien Ermittlung der Grundbesitzer im Rahmen von Mangementplänen. Der Dienst soll als Erweiterung der Basiskomponente IGDB entwickelt und allgemein verfügbar gemacht werden. Schutzgebietsinformationen aus dem GeoPortal Bund Schutzgebietsinformationen aus dem Geoportal Bund Abb. 1 Schutzgebietsinformationen aus dem Bereich Naturschutz für das Länderdreieck Hessen, Thüringen und Bayern mit der Zusammenführung der Fachschalen der Naturschutzgebiete, den Natur- und Nationalparks sowie FFH-Gebieten. Zur Erläuterung der Signaturen dient eine Legende. Geschäftsstelle GDI-BY Seite 4 von 5
5 Metadaten zu den Schutzgebietsinformationen Abb.2 Mit einem Klick über den Info-Butten des Viewers werden die Metadaten, die beschreibenden Daten der Geodaten, bspw. für die Naturparke und Fauna-Flora-Habitat-Gebiete angezeigt Geschäftsstelle GDI-BY Seite 5 von 5
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