Normandie. Weiße Klippen, quirlige Häfen PLUS

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1 Einzigartige Bilder Aktuelle Informationen Detaillierte Karten BILDATLAS 71 Normandie Weiße Klippen, quirlige Häfen ZURÜCK ZUR INSEL Renaturierung von Mont St-Michel POESIE IN BETON Architektur in Le Havre SPORTLICH UNTERWEGS Radeln auf der Mühlenroute PLUS 6 große Reisekarten ISBN I 8,50 [D] I 8,80 [A] SFr 15,80 [CH]

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3 Rouen und das Seine-Tal Jedem die Seine Der Fluss, der sich als blaues Band in weiten Schleifen von den Klippen der Küste Richtung Paris windet, hat Jahrhunderte lang die Geschichte und die Geschicke der Normandie geprägt. Die Seine war florierende Handelsroute und feindliches Einfallstor, Lebensader von Paris und Refugium der Natur, Strom der Geschichte und Katalysator der Kunst. Von den Abteien auf ihren Auwiesen gingen Impulse für das Abendland aus, von Giverny aus begeisterte Claude Monet die Kunstwelt für den Impressionismus, in Rouen starb Frankreichs Schutzherrin Jeanne d Arc als Hexe auf dem Scheiterhaufen. Die berühmtesten Seerosen der Kunstgeschichte blühen in Claude Monets Garten in Giverny, 35 km östlich von Évreux.

4 Himmelhoch streben die Pfeiler der Kathedrale von Rouen (ganz oben). Ein Schmuckstück in der Kathedrale ist das Grab von Herzog Rollo des ersten christlichen Wikingers (oben). Der Vierungsturm der einstigen Abteikirche St-Ouen wird Krone der Normandie genannt (rechts).

5 Rouen und das Seine-Tal Fayence-Maler in der Damiette Ein Traum aus Fachwerk: Rouens Rue du Gros Horlage führt direkt auf die Kathedrale zu. In Rouen, der Stadt der hundert Türme, wetteiferten die Kirchen um die höchste Spitze. Die Geschicke der Normandie sind untrennbar mit ihrem größten Strom verbunden: der Seine. Der große Strom im Norden Frankreichs lässt sich Zeit auf seinem Weg zum Meer. Von Paris bis zur Mündung windet er sich auf 250 Fluss - kilometern in weiten Schleifen vorbei an Prachtbauten von Adel und Klerus, malerischen Burgen, imposanten Brücken, Fischer häfen und Fachwerkdörfern. Auwälder wechseln mit Kalksteinklippen, jede Biegung bringt neue Ausblicke. Hinter Rouen gleiten Contai nerschiffe unter den hohen Schrägseilbrücken von Brotonne, Tancarville und dem Pont de Normandie hindurch, oberhalb tuckern Péniches, schwer beladene Lastkähne, nach Paris bis heute ist das breite, gewundene Band der Seine die Lebensader der Île de France. EIN BLICK IN VERGANGENE ZEITEN Seit der Altsteinzeit siedeln Menschen an den Ufern der Seine. Etwa 500 Jahre vor der Zeitenwende kamen die Kelten, gut 400 Jahre später die Römer, die Städte wie Rouen, Bayeux, Coutances, Cherbourg, Lisieux und Évreux gründeten in Lillebonne blieben Reste eines Amphitheaters erhalten. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches besetzten Franken das Gebiet der heutigen Normandie. Auch ihre Herrschaft war nicht von langer Dauer ab 820 erschienen Wikinger aus Dänemark und Norwegen mit flachen, wendigen Drachenbooten auf der Seine und plünderten Kirchen und Klöster 855 sogar zum fünften Mal Paris. Kehrten sie anfangs noch mit der Beute in die Heimat zurück, blieben sie später in der vergleichsweise paradiesischen Normandie. 911 war Frankenkönig Karl der Einfältige so schlau, im Friedensvertrag von St-Clair-sur-Épte die Machtverhältnisse anzuerkennen und den Wikingern das eroberte Land als Lehen zu gewähren. Als Bedingung forderte er die Christianisierung. Ihr Anführer Rollo ließ sich taufen, die zerstörten romanischen Kirchen wieder aufbauen und wurde 912 Herzog der Normandie. Sein Nachfahre Wilhelm eroberte im Oktober 1066 England und brachte den französischen König in Bedrängnis: Dessen Untertan war zum König aufgestiegen und das konnte nicht gut gehen. Die immer wieder aufflackernden Auseinandersetzungen zwischen den nor mannischen Königen in England und der französischen Krone verdichteten sich zum Hundertjährigen Krieg, in dessen Verlauf die Normandie zwischen englischer Besetzung und französischer Wiedereroberung hinund hergerissen wurde.

6 Leckere Zwischenmahlzeit: frische Crêpes Hoch über Les Andelys stehen noch Reste der einst mächtigen Löwenherz-Feste Gaillard. Bis ins 18. Jahrhundert standen auf der alten Seine-Brücke bei Vernon zahlreiche Wassermühlen diese eine blieb erhalten und wurde restauriert.