Forsch Komplementärmed 1996;3:

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1 Gesellschaftsmitteilungen Society Bulletins Forsch Komplementärmed 1996;3: SMGP - Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie Kurs-Sekretariat (8-10 Uhr) Keltenstrasse 40 CH-8044 Zurich (Schweiz) Fax/Tel. (0041) 01/ Um die 30 wichtigsten Pflanzen in der Thera-pie und im Verkauf zu erfassen, wurde für jede Pflanze ein Gesamt-Score nach Relevanz gebil-det und eine entsprechende Klassifizierung nach Gesamtpunktezahl erstellt (Tab. 2). Ob-wohl der klinisch-pharmakologische Wirksamkeitsnachweis noch aussteht, beanspruchen die Echinacea-Arten die Spitzenstellung (Tab. 2). In der Schweiz werden vorwiegend ein alkoho-lischer Auszug aus der Frischpflanze von Echinacea purpurea und der Saft der Pflanze, eingearbeitet in eine Salbengrundlage, verwendet. Der alkoholische Auszug findet Anwendung zur Resistenzsteigerung und Grippeprophylaxe. die topische Applikation wird vor allem zur Wundheilung und bei entzündlichen Hauterkrankungen verwendet. Beide haben beacht-liche Resonanz. Die nächsten Plätze belegen Pflanzen, für die der Wirksamkeitsnachweis in den letzten Jahren erbracht werden konnte. Für Johanniskraut, Baldrian und Weissdorn richtig angewendet gibt es keine Alternativen im Bereich der synthetischen Arzneimittel. Diese auch in den SMGP-Kursen vermittelte Tatsache weist diesen Pflanzen eine spezielle Stellung zu, die in dieser Umfrage zum Tragen kommt. Kamille wird vorwiegend topisch zur Behandlung von entzündlichen Prozessen auf der Haut verwendet, ausserdem in Form von Tee bei Magen-beschwerden. Obwohl nicht allzusehr im Gespräch, halt diese Pflanze ihre Position zu Recht, wohl deshalb, weil ihre Wirksamkeit verhältnismässig leicht objektiviert werden kann. Erwartungsgemäss gut vertreten auf den danach folgenden Positionen sind Pflanzen, die zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt werden (Salbei, Pfefferminze, Eukalyptus, Thymian, Linde, Spitzwegerich), ebenso neben Baldrian weitere Pflanzen, mit denen Einschlaf-störungen und Unruhezustände behandelt werden können (Melisse, Passionsblume, Hopfen) und solche, die vorwiegend in topischen Arzneiformen Verwendung finden (Arnika, Ringel-blume, Wallwurz, Hamamelis). Auch der Herz- SMGP-Fragebogen Anfang dieses Jahres verschickte die SMGP einen Fragebogen mit 106 Pflanzen, um deren Relevanz in der Arztpraxis, in der Apotheke und in der pharmazeutischen Industrie besser einschätzen zu können und daraus Konsequenzen in ihrem Ausbildungsprogramm zu ziehen. Auch ist es uns ein Anliegen, anhand dieser Auswertung die Position der Arzneipflanzen und deren Zubereitungen in der ALT (Arznei-mittelliste mit Tarif) und SL (Spezialitätenliste) zu sichern. Von den 150 Fragebogen, die an unsere Mitglieder verschickt worden sind, haben wir 57 Fragebogen bis im Monat März zurückbe-kommen; dies bedeutet einen Rücklauf von 38%. Berufliche Tätigkeit der Beantworter Von den 57 Fragebogen waren zwei nicht aus-wertbar, so dass die Resultate der Umfrage auf 55 auswertbaren Fragebogen basieren. Zur Beur-teilung wurden 106 Pflanzen aufgeführt (Tab. 1);

2 weitere konnten hinzugefügt werden, falls der Eindruck entstand, eine wichtige Pflanze sei nicht erwähnt. Die Zusatznennungen waren ge-ring, was uns zeigt, dass die wichtigsten Pflanzen erfasst wurden. Die mögliche Bewertung der aufgeführten Pflanzen und die dazu kodierte Punktzahl war: sehr wichtig für die alltägliche Praxis: 3 Punkte; wichtig für die alltägliche Praxis: 2 Punkte; wird selten eingesetzt: 1 Punkt; 4. unbedeu-tend: 0 Punkte. Tab. 1. SMGP-Pflanzenliste Achiíle millefolium Aconitum napellus Adonis vernalis Aesculus hippocastanum A Ilium cepa Allium sativum Aloe ferox u. a. Arten Althaea officinalis Ammi visnaga Angelica archangelica Apium graveolens Arctostaphylos uva-ursi Arnica montana Artemisia absinthium Atropa bella-donna Betula pendula/pubescens Borago offícinalis Bryophyllum Calendula officinalis Capsicum annuum/frutescens Caráiospermum halicacbum Carum carvi Cassia anguslijoliajsenna Centauríum erythraea Cepaheíís ipecacuanha/ acuminata Cetraria islandica Chelidonium majus Cimicifuga racemosa Cola acuminatajnitida Commiphora molmol Convallaria majalis Coriandrum sativum Crateagus laevigata u. a. Arten Cynara scolymus Datura stramonium Digitalis lanata Digitalis purpurea Echinacea purpurea/pallida/angustifoíia

3 Ephedra sinica Equisetum arvense Eucalyptus globulis Eupatorium perfoliatum Fílipendula ulmaria Foeniculum vulgaris Fumaria officinalis Gelsemium sempervirens Gentiana lutea Ginkgo biloba Glycyrrhiza glabra Hamamelis Virginiana Hedera helix Humulus luplus Hyoscyamus niger Hypericum perfoliatum Juniperus communis Krameria triandra (syn. Krameria lappacea) Lavandula angustifolia Leonurus cardiaca L inum usiτatissimum Mahonia aquifolum Matricaήa chamomilla (Chamomilla recutita) Melilotus officinalis/ahissinui Melissa officinalis Meniha x piperita Oenothera biennis Ononis spinosa Orthosiphon aristatus Panax ginseng Papaver somniferum Pass/flora incarnata Petasites hybridus Peumus boldus Pimpinella anisum Piper methysticum Piantago afra/arenaria Plantago lanceolata Podophyllum peltatum/hexandum Poixgala senega Potentilla erecta Primula veris/eliator Rauvolfia serpentina Rhamnus frangula (Frangula alnus) Rhamnus purshianus Rheum palmatum/officinale

4 Rosmarinus officinalis Rubia tinctorum Ruscus aculeatus Salix alba u.a. Arten Salvia officínalis Sambucus nigra Serenoa repens (Sabal serruíata) Sílybum marianum Solanum dulcamara Solidago vírgaurea Strychnos nux-vomica Symphytum officinalc Tanacetum partheníum Taraxacum officinale Thuja occidentalís Thymus vulgaris/zygis Tilia cordata/platyphyllos Urtica dioica/uren Vaccininum myrtillus Valcriana officinalis Viola tricolor Vitex agnus castus KÄIUiER 1996 S. Karger GmbH, Freiburg Fax (0761) http: // Tab. 2. Klassifizierung der Pflanzen nach Gesamt-Score Droge Rang Pflanze Echinacea purpurea pallida angiistifoli Echinaceae herba radix Hypericum perfoliatum Hyperici herba Hyperici floris rec. oleum Hyperici herba cum flore cone. Valeriana officinalis Vaierianae radix Vaierianae extractum spirit, sice. Valerianae radix VII cone. Vaierianae radix pulvis Vaierianae tinctura, VII Crataegus folium cum flore frucíus Crataegus laevigata u.a. Arten Crataegi extractum sice. norm. VII Crataegi folium cum flore VII cone. Crataegi tinctura Matricariae extract, liq. norm. VIÏ Matricariae flos VII Matricaria chamomilla (Chamomilla rec.) Matricariae flos 6 Ginkgo biloba 1 Salvia officinalis Ginkgo bilobae folium Salviae folium Salviae aetheroleum VII Salviae folium VII Salviae trilobae folii extract, liq. Salviae trilobae folium, VII cone.

5 Von diesen wichtigsten 30 Pflanzen sind 8 nicht in der ALT (Arzneimittelliste mit Tarif). Es handelt sich um: Echinacea purpurea/pallida/ angustifolia; Gingko biloba; Aesculus hippocastanum; Allium sativum; Cimicifuga racemosa; Symphytum officinale; Oenonthera biennis. Diese Pflanzen sollten in Anbetracht der Tatsache, dass sie unter den 30 für die Praxis wichtigsten sind, in Zukunft in die offiziellen Listen inte-griert werden. Notwendig ware auch, dass für wichtige Anwendungsgebiete die Präparate dieser Pflanzen in die SL aufgenommen werden. Zu diesem Zweck haben wir nebst Anwen-dungsgebieten auch die in der Umfrage genannten Spezialitäten jeder Pflanze zusammengestellt. Falls Sie an der umfangreichen Zusammenstellung interessiert sind, verlangen Sie diese bitte in unserem Sekretariat. Dr. M. Mennet-von Eiff Prof. Dr. B. Meier Ausbildungsprogramm 1997 Do., 23. Januar 1997, Baden Kurs 8: Phytotherapie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und bei Schmerzen. Kursleitung: Prof. Dr. B. Meier. Salicinhaltige Arznei-pflanzen und deren Zubereitungen Überlegungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit/ Harpagophytum procumbens ein Phytoanalgetikum?ITanacetum parthenium ein Migräne-prophylaktikum?/Ernährung und chronische Polyarthritis/Balneologie/Besuch der Anlagen im Kurbad Baden mit anschliessender Möglichkeit, selbst ein Bad zu nehmen. Do., 20. März 1997, Baden Kurs 7: Psychische Beeinflussung auf Pflanzen-basis. Do./Fr./Sa., Mai 1997 Grundkurs Phytotherapie: 3 Tage intensive Er-lebnisse, Erfahrung und Information. Darstel-lung der wissenschaftlichen Grundlagen, auf de-nen die Phytotherapie aufgebaut ist. Botanische Exkursionen in kleinen Gruppen und Einblick mit praktischen Übungen in die Herstellung von Pflanzenheilmitteln. Kreislauf-Bereich ist neben Weissdorn mit Ginkgo und Rosskastanie gut abgedeckt. Offensichtlich geringere Bedeutung haben derzeit in der Schweiz Probleme im Magen-Darm-Trakt, oder sie werden weniger mittels Phytothera-peutika behandelt. Nur gerade Kümmel und Fenchel werden unter den ersten 30 für dyspep-tische Beschwerden genannt. Mit Senna und Leinsamen sind in den hinteren Positionen unter den ersten 30 zwei Laxantien. Wermut findet sich als am besten abschneidende Bitterdroge erst auf der 31. Position. Die Klassifizierung von Senna und weiteren Antrachinondrogen steht im Widerspruch zu den zwar rückläufigen, aber nach wie vor recht hohen Verkaufszahlen ent-sprechender Produkte. Offensichtlich kaum bekannt ist in der Schweiz das Potential von Agnus castus, wohl nicht zuletzt deshalb, weil noch fast keine Produkte auf dem Schweizer Markt ver-fügbar sind. Wenig genannt werden auch die zuletzt im wissenschaftlichen Bereich erhöhte Aufmerksamkeit findenden Pflanzen zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie. Einzig die Brennessel wird genannt. Do./Fr., 29./30. Mai 1997, Baselland Botanische Exkursion: Besuch einer Hersteller-firma und botanische Exkursion in der Region Baselland. Do., 23. Oktober 1997, Baden Kurs 9: Phytotherapie im Rahmen einer ganz-heitlichen Therapie. Do., 13. November 1997, Baden 12. Schweizerische Tagung für Phytotherapie. Thema: Ätherische Öle in der Phytotherapie.

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