DAS STUDENTEN-MAGAZIN I HEFT 1 I FEBRUAR Status: Süchtig. Wie Tablets und Smartphones vom Studium ablenken

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1 DAS STUDENTEN-MAGAZIN I HEFT 1 I FEBRUAR Status: Süchtig Wie Tablets und Smartphones vom Studium ablenken 3771

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3 INHALT TITELBILD ILLUSTRATION: CHRISTIANE STAUDER, SEITE 3: CHRISTIAN PANKRATZ/OSTKREUZ /U.L.); FOTO: VERENA BRANDT, SETDESIGN: EVA JAUSS (O.L.); DOMINIK ASBACH (O.R.) 12 Dauersurfer nerven und können sich schlecht konzentrieren. Warum es klug ist, öfter offline zu gehen. 17 Beste Profs, diesmal: der Neuropsychologe Thomas Elbert. Er erforscht, was Menschen zu Killern macht. 18 Fachgelehrte sterben aus: Warum es nichts mehr bringt, stundenlang über Büchern zu hocken. 20 Regimegegner landen in Aserbaidschan schnell hinter Gittern. Mehman bloggt trotzdem weiter. 22 Geisteswissenschaftler haben miese Chancen auf dem Arbeitsmarkt, heißt es. Aber stimmt das überhaupt? 24 Milliardenschäden an deutschen Hochschulbauten: Mancherorts besteht schon Gefahr für Leib und Leben. 12 In Hörsälen wird zu viel getwittert, gegoogelt und gepostet, klagen viele Profs. Sie fordern: Schaltet die Handys aus! 24 Hässlich und marode: Weil Politiker lieber neu bauen als zu sanieren, sind viele Uni-Gebäude reif für den Abbruch. 28 Bizarre Berufe, diesmal: Sprechtrainerin. Sie treibt den Schülern das Sächsische aus. 29 Sextrainer in deutschen Klassenzimmern: Wie Medizinstudenten dabei helfen, Teenies aufzuklären. 30 Schnellleser schaffen Sachbuchtexte in der Hälfte der Zeit und behalten das Doppelte. Ein Kompaktkurs. 32 Wunschträume sollte man sich nicht verbieten, sondern pflegen: ein Plädoyer wider die Vernunft. 20 Der Student Mehman Huseynov kämpft für Meinungsfreiheit und provoziert damit die Regierung Aserbaidschans INTRO 06 MELDUNGEN 34 EINES NACHTS 38 VERGNÜGEN / HÖREN 40 VERGNÜGEN / LESEN 41 VERGNÜGEN / SEHEN 42 ICH BIN ICH Sie stylt sich wie in den Fünfzigern und hört am liebsten Rockabilly: Annkathrin Schwedhelm erklärt, was sie daran so gut findet. 1/2013 UniSPIEGEL 3

4 INTRO DIRK FELLENBERG 4 UniSPIEGEL 1/2013

5 KUNST Kaugirls Ist das Kunst, wenn sich zwei Frauen in einem leerstehenden Hamburger Ladenlokal einquartieren, dort 4000 Kinder-Kaugummis kurz ankauen und dann an die Wand kleben? Das soll hier nicht weiter diskutiert werden. Stattdessen folgt eine Würdigung dessen, was die beiden 26- jährigen Kunst-Studentinnen Maria Wende und Damaris Schmidetzki von der Fachhochschule Ottersberg auf sich genommen haben für ihre Masterarbeit: Fünf Tage verbrachten sie hinter einer Schaufensterscheibe. Fast ständig unter der Beobachtung vorbei - flanierender Passanten. Kein TV, kein Internet, keine Dusche. Nur kauen, kauen, kauen. Kieferklemme und kaputter Gaumen. Juckende Arme, weil sie sich die Klebetattoos aus den Kaugummipäckchen gleich in mehreren Schichten auf die Haut pappten. Die Freun - dinnen ertrugen die Grenzerfahrung tapfer, genauso wie bei ihrer letzten Per - formance. Da hatten sie sich 17 Stunden lang in einem Raum eingeschlossen, kein Wort geredet und einen Teleshopping-Kanal geschaut, auf dem in Dauerschleife Gurkenhobel und Mieder wäsche angepriesen wurden. Könnte noch schlimmer gewesen sein. 1/2013 UniSPIEGEL 5

6 CAMPUS IRANER / BANKPROBLEME Plötzlich unerwünscht Wer als Ausländer zum Studium nach Deutschland kommt, muss regelmäßig nachweisen, dass er genug Geld für den Lebens - unterhalt hat. Dafür braucht man ein Konto. Viele Studenten, die aus Iran kommen, haben nun ein Problem: Die Deutsche Bank, die Commerzbank und andere Geldinstitute haben ihnen das Kon - to gesperrt oder weigern sich, eines für sie zu eröffnen. So ging es auch Soheil, 23 Jahre alt. Der Masterstudent kam im September 2011 nach München. Im Gepäck hatte er einen Schwung Bargeld für sein Leben in Deutschland. Er eröffnete ein Konto bei der Commerzbank. Gut ein Jahr später, im Oktober 2012, erhielt Soheil ein Schreiben der Münchner Filiale. Darin teilte ihm die Bank ohne Begründung mit, dass sein Konto zum Jahresende geschlossen werde. Viele seiner iranischen Kommilitonen erhielten ähnliche Briefe.»Seit November 2012 nehmen die Beschwerden über gesperrte Konten oder verweigerte Kontoeröffnungen massiv zu, Hunderte Iraner sind betroffen«, sagt Lutz Bucklitsch von der Flüchtlingshilfe Iran. In einigen Fällen seien mehrere tausend Euro auf dem Konto gewesen. Das Geld könne entweder bar ausgezahlt oder auf ein Konto eines anderen Instituts überwiesen werden, hieß es in den Kündigungen. Den Grund für ihr rigides Vorgehen wollen die Banken nicht nennen, die Commerzbank pocht in einer knappen Antwort auf das Bankgeheimnis. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband und die Deutsche Bank wollen keine Angaben zu ihrer»geschäftspolitik«machen und verweisen auf das internationale Iran-Embargo, das wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms die meisten Geschäfte mit dem Land verbietet. Doch die Sanktionen bestehen bereits seit 2007, und sie betreffen neben Firmen nur bestimmte Einzelpersonen. Wer nicht auf einer entsprechenden Liste steht, darf weiterhin seine privaten Bank - geschäfte erledigen. Wie lässt sich das Vorgehen der Banken erklären? Bucklitsch hat eine Vermutung:»Die deutschen Banken schließen Iraner aus, weil sie verstärkt Druck von ihren Geschäftspartnern in den USA bekommen.«viele Amerikaner sehen Iran als ihren ärgsten Feind an.»zumindest nach außen hin sollen keine Geschäfte mehr mit Iran gemacht werden«, sagt Bucklitsch. Jetzt verhandelt die Bundesregierung mit den Banken. In einem Brief teilte Emily Haber, Staatssekretärin im Auswärtigen Amt, den Banken mit, dass es keine rechtliche Grundlage für ein Verbot von Konten aller Iraner gebe. Sie bittet um»erneute Prüfung einer Kontoeröffnung und -führung« Studenten in Deutschland haben kein Abitur. Noch nie haben sich so viele junge Menschen ohne die sogenannte schulische Hochschulzugangsberechtigung an Unis und Fachhochschulen eingeschrieben waren es nur Was anderswo längst normal ist, wurde hierzulande erst vor vier Jahren vereinfacht. Nun kann ein Bäckermeister zum Medizinstudenten werden und eine Bürokauffrau auf BWL umsatteln. Mehr unter 6 KORRUPTIONSWÄCHTER / WEBSITE Gegen Geheimverträge Weil an den Unis das Geld knapp ist, kooperieren immer mehr Hochschulen mit Unternehmen. Die Folge: Hörsäle, die nach einem Sponsor benannt sind, oder Dozenten, die von der Wirtschaft bezahlt werden. Oder ein Geheimvertrag wie jener zwischen der Uni Köln und dem Pharmariesen Bayer (UniSPIEGEL 6/2012). Wegen der steigenden Zahl solcher Fälle sorgen sich Transparency International, die Berliner»Tageszeitung«und der Freie Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) um die Freiheit der Lehre und Forschung. Sie setzen jetzt auf die Mithilfe von Studenten und Uni-Mitarbeitern: Diese sollen auf dem neuen Internetportal fragwürdige Verbindungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft melden. UniSPIEGEL 1/2013 JENS WOLF / DPA (O.);

7 CAMPUS KOMMENTAR / STUDIENGEBÜHREN Kostenlose Bildung ist unfair! Studiengebühren stehen vor dem Aus: In Niedersachsen will Rot-Grün das Bezahlstudium abschaffen, ein Volksbegehren in Bayern verfolgte dasselbe Ziel. Ein neues Modell muss her, findet Stefan Winter, Wirtschaftsprofessor aus Bochum, und erklärt seine Idee von gerechten Gebühren. Ich bezahle mein Studium nachträglich inklusive Zinsen. Freiwillig. Jeden Monat überweise ich 100 Euro direkt auf ein Konto der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Hannover. Ich verdiene 5000 Euro netto im Monat. Ich habe es einfach nicht nötig, mir mein Studium von den ärmeren Menschen dieses Landes mitbezahlen zu lassen. Und so sieht denn auch mein Vorschlag für gerechte Studiengebühren aus: Erst nach dem Studium fallen pro Monat 0,1 Prozent des Jahresbruttogehalts an. Zahlen muss nur, wer mehr als Euro verdient. Führungskräfte mit Hochschulabschluss verdienen in ihrem Leben im Durchschnitt eine Million Euro mehr als ihre Kollegen ohne Studium. Gebühren von 50 bis 60 Euro im Monat für Topverdiener sollen ein Bildungsproblem sein? Eltern zahlen mehr für einen Kindergartenplatz als Studenten für einen Studienplatz, wir entlassen pro Jahr Schüler ohne Abschluss, wir leisten uns seit Jahrzehnten einen NC. So viel zum Thema»Freie Bildung für alle!«ein Medizinstudium kostet Euro pro Person und wird verschenkt. Handwerker müssen die Meisterausbildung hingegen größtenteils selbst bezahlen. Freie Bildung für alle? Bildung kostet Geld. Sie ist deshalb nicht frei für alle. Diejenigen, die diese Schilder hochhalten, wollen bloß nicht selbst bezahlen. Auch Steuern halten Akademiker gern einmal für unzumutbar, und man verdrückt sich lieber in die Schweiz deutsche Ärzte sind schon ausgewandert. Ihre Ausbildung hat ja bloß drei Milliarden Euro gekostet. Und dieser selbstgerechte Mist verkauft sich dann auch noch als»soziale Gerechtigkeit«. WOHNKONZEPT / HAUSWÄCHTER Große Wohnung, kleine Miete ILLUSTRATION: JAN FEINDT; DIRK RAHN / CAMELOT DEUTSCHLAND (R.) Eine ehemalige Schule in Berlin: Heute wohnen hier Hauswächter Wer schon einmal zu Semesterbeginn eine neue Bleibe gesucht hat, kennt die Verzweiflung über hohe Mieten, kleine Zimmer und ständige Absagen. Günstig und gleichzeitig skurril wohnt es sich dagegen als professioneller Haussitter: Vor gut zwei Jahren brachte die Firma Camelot das niederländische Hauswächter-Prinzip nach Deutschland. Für 180 Euro im Monat wohnen die Wächter zum Beispiel in einem leerstehenden Einfamilienhaus mit Swimmingpool, auf einem 600-Quadratmeter-Landsitz oder in einem ehemaligen Berliner Kinderkrankenhaus je nach Immobilie entweder allein oder als WG, manchmal sogar mit 60 Mitbewohnern wie in dem Krankenhaus. Bis die Eigentümer in ihr Haus zurückkehren oder eine andere Verwendung dafür gefunden haben, schützen die Haussitter die Gebäude vor Vandalismus, Diebstahl und Feuer. Deshalb müssen die Bewohner nicht nur flexibel, sondern auch verlässlich sein: Wilde Partys sind nicht erlaubt, ebenso wenig darf geraucht oder in die Wände gebohrt werden. Und Besuche, die länger als eine Woche dauern, müssen vorher angekündigt werden. Derzeit ist unter anderem ein Ausflugslokal in Bonn inseriert wer»viel Platz und Licht«mag, kann sich für die Restaurant-Räume online bewerben unter 1/2013 UniSPIEGEL 7

8 CAMPUS Raumschiff? Fahrrad! INGENIEURE / FAHRRÄDER Rekord ohne Doping Um mit einem Fahrrad so schnell wie möglich zu fahren, kann man sich mit Doping zuballern wie einst Lance Armstrong. Oder demnächst mal das außerirdisch anmutende Gefährt bestaunen, an dem neun Studenten der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich herumschrauben. Seit September 2012 arbeitet die Gruppe aus angehenden Maschineningenieuren und Verfahrenstechnikern an dem vollverkleideten Tandem, das so gar nicht wie ein Fahrrad aussieht. Ihre Mission: schneller radeln als jemals ein Mensch zuvor. Das ausgefallene Design soll den Luftwiderstand des»human Powered Vehicle«, das nur von Muskelkraft betrieben wird, auf ein Minimum reduzieren. Erste Tests im Windkanal des Schweizer Luftfahrtunternehmens RUAG Aviation liefen gut.»der Luftwiderstand ist sehr niedrig«, sagt Projektsprecher Lukas Moy. Im Mai soll der von Sponsoren finanzierte Prototyp fertig sein, anschließend findet auf einem Testgelände in Brandenburg die Feuer - probe statt. Dann wollen die Studenten schneller radeln als ihr Landsmann Francesco Russo. Der hält den Weltrekord: Er kam auf seinem Velo in einer Stunde 91,5 Kilometer weit. JURISTEN / RECHTSBERATUNG Kostenloser Anwalt 8 Jura-Studenten mit Ehrenamt: Benjamin Fadavian, Georg Dietlein, Arwin Fathi Zoff mit dem Vermieter? Ärger mit dem Prof? Ab und zu würde man da ja gern einen Anwalt einschalten, aber leider hat das seinen Preis. Meistens zumindest. Die drei Kölner Jura-Studenten Georg Dietlein, 20, Arwin Fathi, 24, und Benjamin Fadavian, 22, beraten kostenlos. Sie haben die»student Litigators«gegründet, die nach eigener Angabe»erste studentische Rechtsberatungsgesellschaft in Deutschland«. Die Jungjuristen beraten Kommilitonen ebenso wie den Rentner, der knapp bei Kasse ist. Bedingung: Der Streitwert darf nicht über 1000 Euro liegen. Die Nachfrage ist groß, knapp anderthalb Jahre nach Start des Projekts flattern den Kölner Nachwuchsanwälten jeden Tag zwei bis drei neue Fälle aus dem gesamten Bundesgebiet auf den Tisch es geht zum Beispiel um Ärger mit Telefongesellschaften, Wohnungseigentümern oder Versicherungen. Um alles bearbeiten zu können, helfen mittlerweile rund 90 weitere Jura-Studenten aus ganz Deutschland mit. Zudem stehen den Pro-bono-Beratern fünf erfahrene Rechtsanwälte zur Seite. Mitgründer Dietlein beobachtet vor allem bei Studenten ein wachsendes Rechtsbewusstsein:»Dinge, die als unpassend empfunden werden, geht man auch an«, sagt er. Die meisten Probleme werden am Ende übrigens außergerichtlich geklärt wie im echten Juris - ten-leben. UniSPIEGEL 1/2013

9 CAMPUS Was habt ihr eigentlich gegen Zeitungen? Printmedien entlassen Redakteure, die»frankfurter Rundschau«ist insolvent, die»financial Times Deutschland«gibt es seit einigen Wochen gar nicht mehr. Es gab mal Zeiten, da gehörte zum Campus- Style eine Zeitung unter dem Arm. Und heute? Studenten erzählen, wie und was sie lesen. Hooshang Samin, 23, studiert Maschinenbau:»Ich hab mir ein paar Apps runtergeladen, SPIEGEL ONLINE,»Stern«und so. Da lese ich die Schlagzeilen. Ich bin kein großer Zeitungsfreund. Aber ein Buch würde ich schon lieber auf Papier lesen, old school halt.«isabel Zwanzig, 27, studiert International Business Affairs:»Studenten sind immer unterwegs. Deshalb lesen wir Nachrichten auf dem Smartphone oder Tablet. In der Bahn sehe ich nur wenige Leute mit Zeitungen. Ein interessantes Print-Abo kann man sich dann nach dem Studium leisten. Jaqueline Reich, 21, studiert Kostümdesign:»Ich habe kein Smartphone. Um ins Internet zu gehen, komme ich in die Uni. Dann lese ich meistens die»süddeutsche Zeitung«, also online. Ich hasse allerdings die Werbung und die nervigen Pop-ups. Zeitungen lese ich nur, wenn ich mal Zeit habe. Aber das ist selten.«rainer Boehme, 30, studiert Wirtschaftsinformatik:»Ich habe eine Tageszeitung abonniert. Es ist angenehm, was in der Hand zu haben und alles auf einen Blick zu sehen. Wenn ich fernsehe, dann ARD, ZDF oder Phoenix aber nicht so was wie RTL II.«Aiman Husein, 19, studiert Elektro- und Informationstechnik:»Bei Facebook stehen oft die neuesten Informationen. Geld ausgeben für eine Zeitung? Eher nicht! Es gibt doch kostenlose Apps für das iphone.«linda Dreisen, 29, studiert Fotojournalismus:»Medien konsumiere ich täglich, und ich versuche, alle Kanäle zu nutzen. Ich mag Print sehr gern, aber viel verlagert sich natürlich ins Internet. Ich hoffe, dass die Leute auch irgendwann bereit sind, für Online-Angebote zu zahlen.«fotos: CHRISTIAN WERNER Nadine Krakowiak, 22, studiert Innenarchitektur:»Eine halbe Stunde am Tag informiere ich mich schon. Ich lese viel Zeitung, entweder auf deren Internetseiten oder ich kaufe mir eine am Kiosk. Und ich gucke Nachrichten. Printmedien wird es auf jeden Fall weiterhin geben allein schon, falls das Handy mal stirbt.«kai Piepho, 28, studiert Geschichte und Mathematik auf Lehramt:»Ich habe zwei Zeitungen abonniert: die»hannoversche Allgemeine Zeitung«und die»frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«. Aber das reine Printgeschäft wird die Zeitungen nicht mehr finanzieren können, dafür braucht es auch das Internet.«1/2013 UniSPIEGEL 9

10 CAMPUS»Schmeckt s noch, Herr Professor?«Dieter Rehder, 71, geht seit mehr als 50 Jahren fast täglich in dieselbe Mensa. Teures Essen lehnt er trotz Professorengehalt ab. Warum nur? UniSPIEGEL: Herr Professor Rehder, Sie kommen gerade vom Mittagessen aus der Mensa, was gab es denn heute? Rehder: Oh, ich habe das»campus Spezial«gegessen: Victoriabarschfilet, natur gebraten, mit Dillrahmsoße. Es war ausgezeichnet. UniSPIEGEL: Sie gehen seit über 50 Jahren fast täglich im Studierendenhaus der Universität Hamburg essen. Schmeckt s noch? Rehder: Jetzt fangen auch Sie damit an. Viele Menschen schimpfen ständig auf das Kantinenessen. Befreien Sie sich mal von den negativen Klischees, dann stellen Sie fest: Mensa-Essen ist wirklich lecker und unschlagbar günstig. UniSPIEGEL: Sie sind inzwischen pensioniert. Wie kommt es, dass Sie immer noch in die Mensa gehen? Rehder: Angefangen hat das als Student, dann habe ich an der Uni Hamburg habilitiert und bin Chemie-Professor geworden. Ich habe noch immer mein Büro hier, wo ich montags bis freitags arbeite, und jeden Mittag gehe ich in die Mensa. Ich frühstücke morgens auch gar nicht mehr. UniSPIEGEL: Sie könnten sich doch ganz andere Restaurants leisten. Rehder: Möchte ich aber nicht. Wissen Sie, mir schmeckt Essen ab 15 Euro gar nicht. Es ist einfach zu teuer. UniSPIEGEL: Lassen Sie uns ein bisschen an Ihrer Erfahrung teilhaben: Was sollte man in der Mensa essen? Rehder: Bei Hamburger und Pommes kann man nie etwas falsch machen. Hier im Norden empfehle ich außerdem Matjes mit Kartoffelsalat. Reisgerichte würde ich vermeiden, die sind immer etwas weniger ansprechend. UniSPIEGEL: Wie hat sich das Mensa-Essen über die Jahrzehnte verändert? Rehder: Früher gab es zwei Essen zur Auswahl, und zu allem gab es Fleisch. Ohne Fleisch war es kein richtiges Mittagessen. Heute gibt es sechs verschiedene Gerichte, es gibt ein vegetarisches Essen, eine Salatbar und jeden Mittwoch einen Klimateller. Da kommen nur klimafreundliche Zutaten drauf. UniSPIEGEL: Und die Gäste? Rehder: Mir ist in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass neben den Studenten immer mehr ältere Menschen in die Mensa gehen, die eindeutig nichts mit der Universität zu tun haben. UniSPIEGEL: Ich vermute ja, dass Sie selbst gar nicht kochen können. Rehder: Da liegen Sie aber ganz falsch. Ich koche sogar sehr gern. Immer am Wochenende. Chili con Carne, gefüllte Paprika, verschiedene Fischgerichte. Und meine Frikadellen sind auch eindeutig besser als die in der Mensa. UniSPIEGEL: Was sagt eigentlich Ihre Frau dazu? Rehder: Na ja, wenn meine Frau mich mal auf dem Campus besucht, gehen wir in ein Restaurant. Darauf besteht sie. Interview: Jonas Leppin BUCHPROJEKT / KUNSTSTUDENTEN Absurde Ängste Ein Gutshof in Brandenburg im Mai 2010: Fünf Tage lang beschäftigen sich 45 Grafik- und Illustrationsstudenten sowie drei Professoren mit dem Thema Angst. Das Ergebnis ist»das illustrierte Lexikon der Angst«ein hübsches Büchlein mit kleinen Texten, Zeichnungen und Illustrationen. Dabei geht es weniger um reale Furchtmomente wie Flugangst, sondern vielmehr um absurde Ängste vor bestimmten Personen (Yvonne-Catterfeld-Phobie), Alltagssituationen (Montag-Morgen-Verzweiflung) oder Gegenständen (Designerbrillen-Panik). Dazu zählt natürlich auch die Angst vor Künstlern:»Der Künstler ist berühmt dafür, in den offenen Wunden der Gesellschaft zu stochern, sei es mit Worten, Pinseln, Stiften oder anderen brutalen Werkzeugen.«15 Euro, herausgegeben von der Berliner Universität der Künste MANFRED WITT 10 UniSPIEGEL 1/2013

11 CAMPUS GROSSBRITANNIEN / STUDIENGANG Master of Beatles DON MCCULLIN / AGENTUR FOCUS Warum waren die Beatles weltweit so erfolgreich? Wie haben sie die Gesellschaft verändert? Und wieso haben die Mädels beim Anblick der Fab Four gekreischt, als wären sie verrückt geworden? Über diese Fragen könnte man wunderbar bei einem Bier philosophieren. Wer es ganz genau wissen will, kann sie aber auch wissenschaftlich erforschen. Die Hope University im britischen Liverpool bietet dafür den passenden Masterstudiengang:»The Beatles: Popular Music & Society«. Einen der 30 Studienplätze hat Janine Ruess, 38, ergattert. Die Deutsche war schon vorher in die Geburtsstadt der vier Musiker gezogen. Sie wollte nah dran sein an den ehemaligen Wohnhäusern, in denen die Mitglieder der vielleicht erfolgreichsten Band aller Zeiten lebten, und an den Clubs, in denen sie auftraten. Nebenher arbeitet Janine im»beatles-museum«.»ein guter Ausgleich«, sagt sie,»denn wir lesen Unmengen an Literatur über die politischen, ökonomischen und gesellschaft - lichen Hintergründe der Zeit, in die die Beatles hineingeboren wurden. Und darüber, wie es damals in den vierziger und fünfziger Jahren in Nordengland war.«nach dem Abschluss ist durchaus eine akademische Karriere möglich:»das Thema Popkultur wird an Unis immer beliebter. Und die Hochschulen suchen Dozenten, die darin fit sind«, sagt Janine. Persönlich waren Paul McCartney oder Ringo Starr übrigens noch nicht im Hörsaal. Janine hofft auch, dass das so bleibt.»sonst falle ich wahrscheinlich in Ohnmacht oder rede dummes Zeug. Beides wäre mir peinlich.«studienobjekt Beatles Wenn Sie das auch besser können, dann bewerben Sie sich bei uns: Deutschlands Engineering-Dienstleister Nr. 1. Hier erwarten Sie vielfältige Aufgaben und Fördermaßnahmen, Branchen und Arbeitsgebiete. Denn mit bundesweit mehr als Mitarbeitern in über 50 Niederlassungen und Standorten sind wir die erste Adresse für Engineering- Projekte und -Karrieren. Jetzt bewerben unter FERCHAU.DE ENTWICKELN SIE INNOVATIONEN MIT ZUKUNFT. WERDEN SIE TEIL UNSERES TEAMS. BESUCHEN SIE UNS AUF DER CEBIT VOM 05. BIS 09. MÄRZ 2013, HALLE 9, STAND E 54 (STAND DER COMPUTERWOCHE JOBS & KARRIERE, STANDNUMMER 08) FERCHAU.DE WIR ENTWICKELN SIE WEITER

12 Appgelenkt Ständig Mails auf dem Smartphone checken? Den Status posten? Rumgoogeln? Tweets mit dem Tablet senden? Sogar während der Vorlesung? Wird immer normaler. Bloß tut das Geist und Studium gar nicht gut. VON ALMUT STEINECKE (TEXT), VERENA BRANDT (FOTOS) UND EVA JAUSS (ILLUSTRATIONEN) Professor Thomas Hoeren kann sich schlecht konzentrieren an diesem Mittwochabend. Ausgerechnet heute muss der Münsteraner Jura-Professor eine Sondervorlesung zum Thema»Informationsrecht«halten, die erst spät zu Ende sein wird. Vom Champions-League-Spiel seines Lieblingsvereins Dortmund wird er deshalb so gut wie gar nichts mitbekommen. So was quält sein Borussen-Herz. Die Uhr zeigt schon 21 Uhr, doch der Hörsaal ist voll: Hoeren erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings scheinen auch die Studenten noch abgelenkter zu sein als sonst. Ein Gemurmel erfüllt den Raum, dann geht plötzlich ein Raunen durch die Stuhlreihen. Hoeren kann sich vorstellen, was los ist: Da werden einige andere Dortmund-Fans nebenbei auf ihrem Smartphone oder Tablet per Ticker oder gar Livestream verfolgen, wie sich ihre Mannschaft so schlägt im Spiel gegen Ajax Amsterdam. 12 UniSPIEGEL 1/2013

13 Schlechter lernen im medialen Dauerrauschen 1/2013 UniSPIEGEL 13

14 »Okay«, sagt Hoeren,»ich fühle heute mit Ihnen. Während wir uns hier mit so schwerem Stoff beschäftigen, erleidet Dortmund vielleicht gerade seine Schicksalsminute!Keine Sorge, Herr Professor«, ruft ein Student und hält sein Smartphone hoch.»dortmund führt.«ausnahmsweise ist es Hoeren an diesem Abend mal recht, dass sich einige der Hochschüler während der Vorlesung immer mal wieder über ihren kleinen Computer beugen. Ansonsten gehe ihm die»multimediale Multipräsenz«aber gehörig auf die Nerven, sagt er. Leider sei es schon»ganz normal«, mal eben mitten in der Vorlesung einen Tweet zu senden, seinen Status zu posten oder mit Freunden zu chatten. Er empfinde das als»verlängerte Privatsphäre, die in den öffentlichen Raum hineinreicht und dort massive Störungen verursacht«. Es sei ihm kaum möglich, etwas gegen den Stand-by-Modus seiner Studenten zu unternehmen. Natürlich könnte er die Teilnehmer zu Beginn einer jeden Vorlesung auffordern, Handys, Smartphones und Tablets auszuschalten. Er könnte an die Vernunft appellieren und daran erinnern, dass das, was er da sagt, wichtig ist für die Prüfung, für die berufliche Zukunft, vielleicht sogar fürs Leben. Aber er will seine Studenten nicht wie Grundschüler behandeln. Deswegen könne und wolle er die Geräte auch nicht einsammeln, er habe dazu auch»keine Ermächtigungsgrundlage«. Wie solle man das zudem auch organisieren, wenn 300 Studenten anrücken, von denen fast 100 Prozent Handy und Computer mitbringen? Hoeren ahnt, dass er das Ruder nicht mehr herumreißen kann: Facebook, WhatsApp und Co. haben die Seminarräume und Vorlesungssäle erreicht, und so, wie es aussieht, werden sie auch nicht mehr weichen. Er wird sich wohl damit abfinden müssen, dass ein Großteil der Studenten abgelenkt ist und der Sound einer ankommenden Kurznachricht zur Geräuschkulisse gehört. Alle Erwachsenen unter 30 sind im Netz unterwegs, laut einer Studie von ARD und ZDF verbringen sie dort täglich drei Stunden was auch daran liegt, dass die Surferei praktisch an jedem Ort Deutschlands möglich ist. Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen zieht daher eine ernüchternde Bilanz:»Auch wir als Dozenten stehen nun in ständiger Konkurrenz zur permanent mitlaufenden Netzkommunikation.«Das allein sei eigentlich schon gravierend genug. Schlimmer Vielen Studenten ist es schlicht unmöglich, sich abzuschotten, die Restwelt auszublenden, Facebook- Postings zu ignorieren. sei es allerdings, dass das mediale Dauerrauschen Auswirkungen auf die Lernfähigkeit der Studenten habe. Angehenden Akademikern falle es schwerer denn je, aufmerksam zuzuhören oder lange Texte mit Muße und Gewinn zu lesen, hat Pörksen festgestellt. Es sei vielen schlicht unmöglich, sich abzuschotten, die Restwelt auszublenden, Facebook-Postings zu ignorieren. Soziale Netzwerke seien für viele so etwas wie Zigaretten für Raucher. Auch wenn es dem einen oder anderen mal gelinge, das Ding auszuschalten, den Rechner zuzuklappen und sich abzuschneiden von dem digitalen Kosmos: Die Buchlektüre sei weitgehend zu einem»groben, flüchtigen Scannen«verkommen. Gelesen werde wie im Netz: quasi von Link zu Link springend, angetrieben von dem unterschwelligen Gefühl, dass man etwas verpasst, wenn man allzu lange irgendwo verweilt, sagt Pörksen. Dazu passt, dass offenbar immer mehr Studenten lange Texte als Zumutung empfinden. Noch vor ein paar Jahren hätte man sein 500 Seiten starkes Script»Internetrecht«als Lernmaterial»ohne Murren«zur Vorbereitung auf seine Vorlesungen akzeptiert, möglicherweise sogar ganz gelesen, sagt der Münsteraner Professor Hoeren. In letzter Zeit häuften sich dagegen die Anfragen, ob man das Script nicht auf 30 Seiten kürzen und mit Bildern und Grafiken versehen könnte. Außerdem werde schon während der Veranstaltung gern mal in den Tiefen des Netzes recherchiert, ob es das, was der Prof da vorn referiert, nicht auch irgendwo in komprimierter Form gibt.»die Studenten können sich kaum noch längere Zeit auf eine Sache konzentrieren«, klagte Ende vergangenen Jahres der Bayreuther Uni-Professor Gerhard Wolf in einem SPIEGEL-Interview. Der Wissenschaftler hatte zuvor etliche Kollegen zu den Lese- und Schreibfähigkeiten ihrer Studenten befragt und bittere Antworten bekommen. Der aktive Wortschatz vieler Hochschüler sei auf»wenige hundert Ausdrücke«geschrumpft, hieß es unter anderem. Oder:»Verstehendes Lesen ist eine Kunst, die kaum ein Erstsemester beherrscht.«wolf und seine Kollegen führen die Entwicklung in erster Linie auf die permanente Beschäftigung mit digitaler Technik zurück.»die Studenten kommunizieren auf eine Art, die dem sorgfältigen Lesen und Schreiben im Wege steht«, sagt Wolf,»damit meine ich vor allem Kurznachrichten per SMS und Twitter.«Ruben Martens, der an der Universität Freiburg Englisch und Politik auf Lehramt studiert, kann die Kritik der Professoren»schon irgendwie«nachvollziehen. Allerdings glaubt er, dass manch ein Dozent nicht ganz unschuldig daran ist, wenn Studenten nicht mehr zuhören und stattdessen ein bisschen rumsurfen.»gerade dann, wenn ein Vortrag nicht so gut ist, neigt man dazu, online zu gehen«, sagt er. Wenn es in der einen Welt langweilig ist, taucht man eben mal schnell in eine andere ab und beschäftigt sich lieber mit seinem Smartphone. Der Sog aus dem Netz ist so groß, dass zum Beispiel die Beschäftigung mit sozialen Netzwerken bei immer mehr Studenten sogar suchtähnliche Züge angenommen hat. Ein Umstand, den auch Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, kürzlich zum Thema machte. 14 UniSPIEGEL 1/2013

15 Böse Kritik:»Verstehendes Lesen ist eine Kunst, die kaum ein Erstsemester beherrscht«laut einer repräsentativen Studie zur»prävalenz der Internetabhängigkeit«nutzen etwa Deutsche das Internet so exzessiv, das man Dyckman zufolge von einer Abhängigkeit sprechen könne. Besonders Menschen zwischen 15 und 25 seien betroffen, mithin also auch viele Studenten. So ist es kein Wunder, dass die Zahl der Hilfsangebote für Menschen mit pathologischem Internetgebrauch seit Jahren steigt. Deutschlandweit gibt es mittlerweile fünf große bekannte»medienambulanzen«, häufig angesiedelt im Uni-Umfeld, daneben zahlreiche Kliniken, zum Beispiel die Fachklinik Münchwies im saarländischen Neunkirchen, in der kürzlich auch Mika behandelt wurde. Der Medizinstudent aus Heidelberg, der seinen richtigen Namen lieber verschweigen will, spielte keine Spiele, er war keiner dieser»world of Warcraft«-Süchtigen, die als Ork oder Elfe eintauchen in eine digitale Fantasy-Welt und irgendwann sogar vergessen, zu essen oder zur Toilette zu gehen. Mika gierte nach News, unterhielt sich in Diskussionsforen, surfte von Blog zu Blog, oft bis tief in die Nacht. Regelmäßig verschlief er dann anschließend und ließ die Uni sausen. Um im Studium nicht total den Anschluss zu verlieren, lud er sich vom E-Learning- Portal der medizinischen Hochschule die PDFs versäumter Vorlesungen herunter. Leider hatte er meistens nicht die Kraft, sich länger als zehn Minuten mit den Texten zu beschäftigen. Kommilitonen riefen ihn an, fragten, warum er nicht mehr zur Uni komme. Er redete sich immer heraus.»mika, das ist kein Zustand«, ermahnte ihn seine beste Freundin Xenia. Im April 2012 hörte er dann von der Fachklinik Münchwies, wo sich, ähnlich wie in anderen Einrichtungen, von Jahr zu Jahr mehr Menschen wegen pathologischen Internetgebrauchs behandeln lassen: Waren es in 2009 noch 55, habe sich die Zahl mittlerweile verdoppelt, berichtet Oberarzt Dr. Holger Feindel. Etwa ein Drittel seien Studenten. Zwei Monate hat Mika in Münchwies in einer»patienten- WG«gelebt, mit gleichaltrigen Leidensgenossen. Während der Therapie waren Computer tabu.»stattdessen habe ich Dinge gemacht, die ich sonst nicht gemacht habe, ein Buch lesen zum Beispiel, ganz in Ruhe, von Anfang bis Ende. Klingt vielleicht simpel, aber für mich war das eine neue Herausforderung«, sagt Mika, der in Münchwies lernte, dass es auch soziale Ängste waren, die ihn ins Netz zogen: die Furcht, im Studium zu versagen, Prüfungen nicht zu schaffen. Mika teilt Internetseiten nun in Ampelfarben ein:»diskussionsforen sind für mich rot, also tabu. Seiten für praktische Alltagsgestaltung, wie die fürs Online-Banking, sind grün.«strategien, den Internetkonsum einzudämmen und so auch wieder einen klareren Kopf zu bekommen, empfiehlt der Ber- 1/2013 UniSPIEGEL 15

16 Abhängig von Facebook? Dann nichts wie auf die Couch der Suchttherapeuten liner Psychoanalytiker Hans-Werner Rückert nicht nur Menschen wie Mika. Der Autor des Buchs»Schluss mit dem ewigen Aufschieben«hält Smartphone, Laptop und Internet zwar auch für wertvolle Helfer auf dem Weg zum Abschluss allerdings seien sie auch die»ablenkung schlechthin«. Im Vorlesungsraum hätten sie daher nichts zu suchen. Schließlich müsse man das allermeiste, was man während der Veranstaltung nicht mitbekomme, ja nacharbeiten. Wer es nicht schaffe, das Gerät zu Hause zu lassen oder auszustellen, sollte sich während der Vorlesung zumindest aus allen sozialen Netzwerken und -Programmen ausloggen, rät Rückert. Auch zu Hause sollte man dann auf seinen Konsum achten. Ein Trick sei es, sich mit seinem Smartphone und mit sozialen Netzwerken quasi zu verabreden: Eine Stunde arbeiten, dann mal nachschauen, ob es etwas Neues gibt. Eine kurze Pause machen also früher musste die Zigarette her, heute übernimmt Facebook diese Rolle. Manch einer könnte diese Regeln auch als Befreiung empfinden. Sicher sei es ja irgendwie auch eine Bestätigung, viele SMS oder Mails von Freunden zu bekommen.»aber wenn das Smartphone in einer Tour piept oder vibriert«, sagt die Bochumer Kunstgeschichte-Studentin Anna Schütz,»dann ist das auch echt nervig und stressig.«psychologie Heute Studentenabo + Heiße Thermoskanne mit integriertem Becher als Begrüßungsgeschenk + 12 Hefte jährlich + Kostenfreier Archivzugang +Nur 62,90 (statt 78, ) PSYCHOLOGIE HEUTE Was uns bewegt. fast 20% günstiger Jetzt abonnieren und Geschenk sichern! Thermoskanne Wave Die vakuumisolierte Thermoskanne hält alle Getränke schön lange warm. Edelstahl, Fassungsvermögen 400 ml, Druckverschluss, Höhe 24,5 cm, Durchmesser 7,2 cm.

17 Der Mutige DEUTSCHLANDS BESTE PROFESSOREN ILLUSTRATION: SILJA GÖTZ Der Konstanzer Psychologe Thomas Ebert schaut in die Seelen jener, die unfassbares Leid erlebt haben. Dafür reist er regelmäßig in Länder, die als die gefährlichsten der Welt gelten. Da gibt es diesen Film, den er in seinen Seminaren oft zeigt. Man sieht einen Afrikaner in einem blauen T-Shirt, der mitten in einem Gespräch mit zwei Frauen aufspringt, eine Teppichleiste von der Wand reißt und zum Fenster rennt. Dort fuchtelt er mit dem Holzstück herum und brüllt Befehle, als ob er ein Fort verteidigen müsste. Dieser Mann ist ein ehemaliger Kindersoldat. Er arbeitete sich zum Kommandanten hoch, er brachte Menschen um und befahl anderen Menschen, Menschen umzubringen. Das ist schon eine Weile her, aber irgendetwas in diesem kargen Raum, der Tisch und die Stühle und die beiden Therapeutinnen, irgendetwas, eine Erinnerung oder ein Geräusch oder ein Geruch, hat ihn in sein altes Leben zurückgeholt. Und dann ging es wieder los, und dann kamen sie wieder und griffen an, und er musste seine Männer auf sie hetzen und schießen und zuschlagen, denn wer zögert, stirbt. Der Konstanzer Psychologe Thomas Elbert kann in seinen Vorlesungen viele Geschichten erzählen von Mördern und Massakern in afrikanischen Kriegsgebieten, von Massenvergewaltigungen und Kannibalismus, von Hass, Brutalität, Angst und so unfassbarem Leid, dass man an der Menschheit verzweifelt. Wer bei ihm studiert, hat aber nicht nur einen weit - gereisten Kenner menschlicher Abgründe vor sich, einen mutigen Abenteurer mit dröhnender Stimme und Vollbart, der mehrere Jahre in den schlimmsten Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt zugebracht hat: in Ländern wie Uganda, Kongo, Somalia, Ruanda und Afghanistan. Elbert ist auch ein Wissenschaftler der Spitzenklasse, ein Mann, der Forschungspreise und Fördergelder einheimst. Oder wie es seine Studenten ausdrücken: Die Folien seien zwar oft schlampig, die Vorlesungen dennoch»extrem spannend, einfach wow«. Was macht Menschen zu Killern? Was richtet Gewalt mit uns an, in unserem Gehirn, in unserer Psyche? Und kann man das wieder rückgängig machen? Elbert beschäftigt sich mit diesen Fragen seit Ende der neunziger Jahre. In einem Urlaub in Zimbabwe traf er ein Team von Ärzte ohne Grenzen. Schnell entspann sich eine Debatte darüber, dass man doch so wenig über Kriegstraumata wisse, eigentlich müsse sich mal einer der Frage annehmen. Elberts erste Forschungsstation war in Uganda. Er und seine Kollegen arbeiteten dort in einem Camp, in dem Flüchtlinge lebten. Menschen, die Massaker in ihrem Dorf, an ihrer Familie gesehen hatten. Menschen, die zusammengeschlagen und verstümmelt worden waren. Ein Drittel, stellten sie fest, war»nicht mehr lebensfähig«. Die saßen nur herum und starrten gegen Wände oder be kamen Panikattacken und Flashbacks wie der ehemalige Kindersoldat im blauen T- Shirt, der sich mitten in einer Sitzung mit seinen Psycholo ginnen plötzlich wieder im Kampf wähnte. In der Therapie wird deshalb versucht, die schlechten Erinnerungen so in der Vergangenheit zu verankern, dass sie die Menschen nicht mehr heimsuchen können. Das hilft auch den Therapeuten, selbst Distanz zu den Ereignissen zu gewinnen.»man muss aufpassen, dass man nicht auch irgendwann Angst bekommt oder in depressive Stimmungen verfällt«, sagt Elbert. Und manchmal, das sei leider so, helfe da nur noch Zynismus. Als er mit einem Rebellen arbeitete, der zuweilen Menschenfleisch aß, hielt Elbert dem Mann irgendwann seinen Arm hin mit den Worten:»Mal probieren?«woraufhin der andere sagte, nein, Fleisch von Weißen sei eklig.»und dann lachten wir beide, aber eigentlich ist das natürlich überhaupt nicht witzig«, sagt Elbert. Wenn Studenten nachvollziehen wollen, was es heißt, in Bürgerkriegsgebieten zu arbeiten, können sie Praktika in seinen Forschungsstationen in Afrika machen. Und sollten sie auf dem Weg in die Camps an einem Dorf vorbeifahren, das gerade überfallen wurde, wofür qualmende Hütten und menschenleere Sandwege sprechen dann sind sie dem Grauen nahe, das Menschen zerstören kann. Caroline Schmidt GANZ KURZ Thomas Elbert, 62, studierte in München Physik und Psychologie. Nach seiner Promotion im Jahr 1978 lehrte er in Tübingen, unterbrochen von Gastprofessuren an der Pennsylvania State University und an der Stanford University. Seit 1995 lebt er in Konstanz, wo er die Professur für Klinische Psychologie und Neuropsychologie innehat. 1/2013 UniSPIEGEL 17

18 Feindliche Umgebung Warum es an den Universitäten immer schwieriger wird, sich vertieftes Wissen anzueignen VON KLAUS P. HANSEN Eine Gattung stirbt. Es ist die Gattung der Gelehrten. Die Universitäten entziehen ihr den Lebensraum. Früher, vor Bologna und Exzellenzinitiative, waren fast alle Professoren Gelehrte. Heute sind sie in erster Linie Bürokraten, Manager, Internationalisten, Wettbewerber und Moderatoren, die um die Gunst des Publikums buhlen. Gelehrte zeichnen sich durch immenses Wissen aus. Sie überblicken ihr Fach in seiner Gänze, und auf diesem Fundament schaffen sie sich Bereiche herausragender Expertise. Dort kennen sie jedes Detail sowohl der Quellen als auch der Sekundärliteratur. Ihre Tätigkeit ist oft einsam und besteht im bloßen Lesen von Büchern und Aufsätzen. Von Lärm und Störung abgeschirmt, sitzen sie in Archiven, Bibliotheken oder in stickigen, mit Papieren jeder Form vollgestopften Studierstuben. Heute wird so etwas nicht mehr wertgeschätzt. Für Gelehrte wird die Uni zur feindlichen Umgebung. Das Aussterben der Gelehrten ist das Resultat eines kulturellen Wandels: Stundenlang, in völliger Einsamkeit, Buch für Buch zu lesen passt nicht mehr in unsere Zeit, die vom Wettbewerb dominiert ist und in der es um schnellen Austausch und das richtige Netzwerken geht. Die Universität, der bisherige Hort des Wissens, sieht die Wissensgewinnung als nicht mehr zeitgemäß an. Der Gelehrte war fast immer Fachgelehrter. Sein immenses Wissen war Fachwissen, es bezog sich auf eine begrenzte Disziplin wie Philosophie, Germanistik oder Soziologie. Sein Wissenserwerb erfolgte kanalisiert und verschwamm nicht im Uferlosen. Moderne Studiengänge, mit deren Hilfe Universitäten in Wettbewerb treten, entfernen sich gern von den klassischen Fächern und bieten an ihrer Stelle Konglomerate wie die»european Studies«oder die in Passau erfundenen»diplomkulturwissenschaften«. In beiden Fällen ist der Fokus zu groß, das Resultat ist die bloße Addition von verbindungslosem Wissen. Wenn der Student der natürlich anglifizierten»european Studies«Veranstaltungen zu Themen wie»shakespeares Königsdramen«,»Die Revolution von 1848«und»Hilfsverben im Spanischen«besucht, wie kann er dann die mitgeschriebenen und zu Hause gelernten Wissensvorräte in irgendeine zusammenhängende Ordnung bringen? Wenn wie in der»diplomkulturwissenschaft«noch ein Anteil Betriebswirtschaftslehre hinzukommt, nimmt die Unübersichtlichkeit weiter zu. Studium und Forschung verharren an der Oberfläche, Tiefe ist nicht mehr gefragt. Das gilt auch für empirische Studien und Befragungen, die sich zur häufigsten Form von Forschung entwickelt haben. Da werden deutsche Arbeiter über ihre türkischen Kollegen befragt und Vorurteile entdeckt. Da werden Mütter entlarvt, die ihren zu dicken Säugling für normalgewichtig halten. Da wird festgestellt, dass Kinder von Eltern, die rauchen, das Laster oft übernehmen. Nichts ist trivial genug, um nicht in einer durch Drittmittel geförderten Studie mal schnell erforscht zu werden. Da die Forscher dabei empirisch vorgehen und angeblich in direktem Kontakt zur Wirklichkeit stehen, MARTIN SCHUTT / DPA (L.); JAN WOITAS / PICTURE ALLIANCE / DPA (R.) 18 UniSPIEGEL 1/2013

19 glauben sie auf jede Art von Wissen, vor allem auf altes, verzichten zu können. Wichtig ist die Botschaft zum Beispiel: Männer mit jüngeren Frauen leben länger als die mit gleichaltrigen. Dass das auch andere Gründe haben kann als das bloße Alter des Partners, beispielsweise ein gesunder Lebenswandel, wird ausgeblendet. Die Nachricht muss möglichst simpel sein. Studien sind daher weitgehend wissensfrei. Der Gelehrte und sein Wissen werden aber nicht nur durch die genannten Neuerungen ausgeschlossen, sondern ebenso durch das geänderte Anforderungsprofil der Professur. Vom ambitionierten Lehrstuhlinhaber werden neuerdings Fähigkeiten verlangt, die wissenschaftsfremd sind. Die Schuld daran trägt das All - heilmittel Wettbewerb, das seit kurzem auch im Hochschulbereich Wunder wirken soll. Sicherlich standen auch die Gelehrten, die ja von menschlicher Eitelkeit nicht verschont waren, im Wettstreit um das größere Wissen oder die bessere Expertise. Wettstreit mag der Qualität förderlich sein, nicht aber der staatlich beförderte Wettbewerb, der falsche Maßstäbe setzt. Was er ankurbelt, sind nicht Forschungsergebnisse, sondern Forschungsprojekte, die vor allem groß und international sein sollen. Um sie genehmigt zu bekommen, muss der Initiator in endlos langen Meetings sitzen und Ordner füllende Anträge schreiben. Ein anderer dornenreicher Weg ist die Gewinnung von privaten Sponsoren, was besondere, aber wiederum keine wissenschaftlichen Talente verlangt. Der Höhepunkt an Ehre und bürokratischem Aufwand ist die Verleihung des Ordens Exzellenz durch das Wissenschaftsministerium. Er belohnt nicht wissenschaftliche Exzellenz, er belohnt nicht, Bücher zu lesen, sondern er belohnt, einen guten Antrag zu stellen. Ist eine Uni dann Exzellenz-Uni, lockt das Studenten an und erhöht das Renommee. Der Qualität der Forschung dient es meistens nicht, was man auch daran erkennen kann, dass Forschungsergebnisse oft in Anthologien, also Sammelpublikationen veröffentlicht werden, die dann weithin ungelesen in den Bibliotheken verschwinden. Diese Anthologien machen inzwischen den Löwenanteil des wissenschaftlichen Buchmarkts aus, aber echte Paradigmenwechsel wurden noch nie durch Fachaufsätze oder Anthologien angestoßen, sondern stets durch wirkliche Bücher, also durch Monografien, die das Werk eines einzigen Gelehrten waren. Überspitzt formuliert: Wissenschaft - licher Fortschritt vollzieht sich nur durch Bücherlesen und Bücher schreiben. Bisher kam das Neue meist von den jungen Wissenschaftlern. Derzeit arbeiten sie aber unter Bedingungen, die keine großen Würfe erlauben. Für den Nachwuchs stehen nur noch befristete Stellen zur Ver fügung, entweder eine halbe Stelle, auf der die Arbeit eines ganzen Mitarbeiters verrichtet wird, oder im besten Fall eine Juniorprofessur. Die Befristungen liegen im Durchschnitt bei zwei Jahren; danach muss ein Antrag auf Ver längerung gestellt werden, in dem abgeschlossene oder geplante Projekte aufgelistet werden, zum Beispiel Vorträge auf Tagungen oder Fachaufsätze. Außerdem wird ein Nachweis der Lehrbefähigung verlangt, der durch das zweifelhafte Instrument der Studentenbefragung erfolgt. Der stra - tegisch kluge Mittelbauer tendiert deshalb zu Infotainment und einer Senkung der Anforderungen. In einer solchen auf Kurzfristigkeit und kleinteilige Wissenschaft angelegten Situation findet der Nachwuchs kaum Zeit für das Eigentliche, die Dissertation oder Habilitation, also für richtige Bücher. Daher ist es zum Beispiel konsequent, dass inzwischen auch die kumulative Dissertationen erlaubt ist. Damit bezeichnet man eine Art der Promotion, bei der mehrere Ver - öffentlichungen in Fachzeitschriften zum Doktortitel führen. Kurzum, wir leben in einer Zeit, die von den Bedingungen her Gelehrtheit und vielleicht auch Genialität eher verhindert. Wenn der Professor die Rolle des Managers spielt und der Nachwuchswissenschaftler als Zeitarbeiter vegetiert, dann können nur noch Buchbesprechungen gesichtet werden, was ja zum Mitreden reicht. Bücher ganz zu lesen, bloß herumzuschmökern, was ja oft zu neuen Ideen führt, sind aussterbende Beschäftigungen. Man kann nur noch hoffen, dass der Geist auch weiterhin weht, wo er will, und selbst in der gelehrtenfeindlichen Umgebung moderner Hochschulen noch ab und zu Gelehrte auftauchen und vielleicht sogar Genies. Prof. Dr. Klaus P. Hansen, 70, leitet die Forschungsstelle Grundlagen Kulturwissenschaft an der Universität Passau. 1/2013 UniSPIEGEL 19

20 »Halt einfach deine Klappe«VON CHRISTIAN SIEPMANN Auch wenn er auf diesem Bild anderes behauptet: Student Mehman Huseynov bloggt weiter gegen das Unrecht an, das in seinem Heimatland Aserbaidschan geschieht. Das könnte ihn bald ins Gefängnis bringen. 20 UniSPIEGEL 1/2013

21 FOTOS: EMIN HUSEYNOV / IFRS Mehman Huseynov muss sich um vieles Sorgen machen, aber nicht darum, dass er seinen Abschluss verpatzt. Wenn seine Professoren an der Universität in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans, ihr Versprechen halten, dann werden sie ihm im Sommer dieses Jahres ein Zeugnis mit guten Noten ausstellen. Mehman, 22 Jahre alt, setzte schließlich keinen Fuß mehr in die Uni, er konnte also keine Unruhe unter seinen Kommilitonen verbreiten. Er hielt sich also an den Deal. Außerdem hatte er schlicht keine Zeit mehr für sein Studium des IT-Managements. Mehman, ein junger Mann mit dichtem schwarzen Haar, auf dem Kopf lockig und an den Seiten rasiert, ist einer der bekanntesten Videoblogger des Landes und arbeitet als Journalist für Sender und Zeitungen in aller Welt. Seine Bilder und Berichte zeigen, was falsch läuft in Aserbaidschan, dem autoritär regierten Staat am Kaspischen Meer, der ebenso reich ist an Öl wie an Verstößen gegen die Menschenrechte. Sie dokumentieren, dass Menschen ihre Häuser für Prestigebauten des Regimes weggenommen werden. Sie beweisen, dass Polizisten brutal gegen Regimegegner vorgehen.»meine Aufgabe ist es, die Realität von Aserbaidschan zu zeigen«, sagt Mehman. Ein paar Monate lang schaute die Welt mal genauer hin, vor dem Eurovision Song Contest (ESC), der am 26. Mai vergangenen Jahres in Baku stattfand. Doch als die Stars abgereist waren, gingen auch die ausländischen Journalisten. Mehman aber setzte fort, was er vor fünf Jahren begonnen hatte: Menschenrechtsverstöße dokumentieren, Korruption anprangern, für die Freiheit der Berichterstattung kämpfen. Er scheut auch nicht davor zurück, Staatspräsident Ilcham Alijew offen zu kritisieren: einen quasi diktatorisch regierenden Mann, dessen Familie in dubiose Geschäfte verwickelt sein soll. Regimekritiker und Journalisten leben gefährlich in Aserbaidschan. Es ist immer wieder von Folter die Rede, zwei Journalisten wurden in den vergangenen Jahren ermordet. Mehman Huseynov geht wie viele andere davon aus, dass das Regime hinter den Taten steckt. Viele Oppositionelle haben das Land inzwischen verlassen, was auch daran liegt, dass der Griff des Regimes wieder härter wurde, als der ESC gelaufen war. Auch Mehman bekam das zu spüren. Es war am Abend des 12. Juni 2012, als er in Handschellen in einer Bakuer Polizeiwache saß. Die Beamten hatten ihn festgenommen, weil er gut zwei Wochen zuvor auf dem schmucken Brunnenplatz in der Innenstadt eine Protestaktion fotografiert hatte, ausgerechnet am Vorabend des ersten ESC-Halbfinales. Polizisten hatten die Demonstration aufgelöst, Mehman Huseynov war von einem Beamten geschubst worden. Weil dabei seine Kamera zu Bruch ging, geriet er in Streit mit dem Polizisten. Ein Konflikt mit Folgen, denn nun wurde ihm an diesem Juni-Abend der Vorwurf gemacht: Hooliganismus und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Mehman wurde verhört und musste lange warten, dann kamen um Mitternacht zwei Herren im Anzug. Er ist sich sicher, dass sie Mitarbeiter des Ministeriums für Nationale Sicherheit waren.»einer von ihnen hat 1000 Dollar aus der Tasche gezogen und vor mir auf den Tisch gelegt«, berichtet Mehman.»Dann hat er gesagt: Das Geld gehört dir. Willst du ein Auto? Hier ist der Schlüssel. Willst du eine Wohnung im Zentrum von Baku? Hier ist der Schlüssel. Halt nur einfach deine Klappe.«Mehman lehnte ab.»ich habe ihnen gesagt: Das kann ich nicht machen. Wenn ich das nähme, würde die Regierung mich kaufen. Ich bin aber ein unabhängiger Journalist.«Am Abend des 13. Juni kam Mehman Huseynov frei. Seitdem aber schwebt ein Verfahren über ihm. Kurioserweise heißt es nun sogar, er soll bei dem Streit um die Kamera gleich fünf in Kampfanzügen gekleidete Spezialpolizisten geschlagen haben. Einmal im Monat muss sich Mehman auf einer Polizeiwache melden. Wenn er Baku verlassen will, ist er verpflichtet, die Zustimmung der Behörden einzuholen. Verstößt er dagegen, drohen ihm fünf Jahre Haft, und die ist in Aserbaidschan deutlich schwerer zu überstehen als in einem deutschen Gefängnis.»Ich bin in ihrer Hand. Wann immer sie wollen, können sie mich einsperren«, sagt er. Er hat trotzdem nicht aufgehört, unter anderem auf seiner Facebook-Seite über das Unrecht zu berichten, das täglich in seiner Heimat geschieht. Dass der Staat bisher noch vergleichsweise freundlich mit ihm umgeht und ihm Schweigegeld bot, statt ihn aus dem Verkehr zu ziehen, könnte an seiner Bekanntheit liegen. Wenn Mehman durch Bakus Fußgängerzone spaziert, grüßen die jungen Leute ihn.»hey, du bist Mehman von Facebook«, sagen sie. In kurzen Abständen klingelt sein Mobiltelefon. Spätestens seit seiner Festnahme verfolgen westliche Menschenrechtler, Journalisten und Diplomaten in Baku sein Schicksal aufmerksam.»des - wegen glaube ich nicht, dass mir der Staat ernsthaft schaden oder mich gar töten wird wie andere Oppositionelle«, sagt er. Mehmans Familie akzeptiert, was er tut. Einer seiner älteren Brüder ist ein bekannter Regimegegner. Freunde und Stu - dienkollegen bestärken ihn, denn selbst haben sie seinen Mut nämlich nicht.»die meisten jungen Leute schlafen. Sie haben Angst, Korruption oder den Präsidenten zu kritisieren. Also trinken sie Tee und tun gar nichts«, sagt Mehman Huseynov.»Ich muss weitermachen.«reporter Mehman bei einer Demonstration:»Die Realität von Aserbaidschan zeigen«1/2013 UniSPIEGEL 21

22 Viel Spaß beim Kellnern! Noch immer kursiert das Gerücht, dass Geisteswissenschaftler notgedrungen als Taxifahrer enden oder als Bedienung in der Kneipe. Das Gerücht ist falsch. Leicht haben es Historiker und Co. trotzdem nicht. VON BORIS BREYER (TEXT) PAULA TROXLER (ILLUSTRATIONEN) Job hinterm Steuer:»Die Leute sollten das machen, was ihnen am Herzen liegt«gwendolin Lehnerer sitzt in ihrer Münchner WG-Küche und kann gar nicht aufhören, über das Fach zu sprechen, das sie studiert: Theaterwissenschaften, die große Leidenschaft der 21-Jährigen. Die lässt sie sich auch nicht vermiesen, und so hat sie inzwischen gelernt, diese eine Frage auszuhalten, die ihr nun seit drei Semestern immer wieder gestellt wird:»theaterwissenschaften? Was willst du denn später damit machen?«meist wird dann noch ein»du bist ja mutig!«hinterhergeschoben. Es bedeutet so viel wie: Na, dann mal viel Spaß beim Taxifahren. Oder beim Kellnern. Wie viele andere wusste Gwendolin nach ihrem Abitur nicht recht, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Die Welt stand offen, die Möglichkeiten schienen unbegrenzt. Was studieren? Ein Fach wie Medizin, Mathe oder Informatik, das nach dem Ex - amen einen Job mit gutem Einstiegsgehalt so gut wie garantiert? Das dafür aber nicht ihren Interessen entspricht? Oder doch ihren Wünschen folgen, auch wenn nicht klar ist, wohin dieser Weg sie führt? Gwendolin entschied sich für Letzteres. Ihre Mutter hatte zwar»ein wenig Bammel«, sie selbst aber war sich ihrer Sache sicher.»ich studiere etwas, in dem ich aufgehe, und deshalb bin ich jetzt auch richtig gut.«und wer etwas gut kann, so lautet Gwendolins Maxime, der wird auch einen Job finden. Dabei kann man Mutter Lehnerer durchaus verstehen, genauso wie alle anderen Eltern, die Kopfschmerzen bekommen, wenn ihre Kinder auf einmal Studienwünsche wie Archäologie, Soziologie oder Kulturpädagogik an sie herantragen. Derlei Fächer gelten von jeher als ziemlich brotlose Kunst. Die Frage ist, ob das auch zu Recht so ist. Alexander Brede studiert seit fünf Jahren Geschichte und sitzt an seiner Masterarbeit. Er weiß, dass in seinem Fach eine der höchsten Arbeitslosenraten unter den Absolventen der Geis- 22 UniSPIEGEL 1/2013

23 Job im Café: Theaterwissenschaftler heuern regelmäßig fachfremd an teswissenschaften zu verzeichnen ist. Trotzdem hat er seinen Schritt nicht bereut: Er liebt die Geschichtswissenschaften und wird von seinen Eltern unterstützt. Die rieten ihm, sich bei der Studienwahl an seinen Interessen zu orientieren und nicht in erster Linie an Karrierechancen. Nach seinem Abschluss möchte Alexander»am liebsten an der Uni bleiben und forschen«. Bei seinem Nebenjob als Tutor für jüngere Studenten entdeckte er, dass ihm auch das Unterrichten liegt, ein Job als Dozent wäre also genau das Richtige für ihn. Denkbar ist für ihn zudem, sich als Historiker in einem Archiv zu bewerben. Der Berufseinstieg wird auf jeden Fall nicht einfach. Laut dem»informationssystem Studienwahl und Arbeitsmarkt«, einem Projekt der Uni Duisburg-Essen, das Studienfächer auf Jobchancen untersucht, tun sich Historiker da besonders schwer. Alexander ist auf mögliche Startprobleme vorbereitet. Findet er keinen Arbeitsplatz an einer Universität, würde er sich auch für den Dienst in einer Behörde bewerben. Im Idealfall in einer Verwaltung, die»irgendwas mit Häfen zu tun hat«. Die Beschäftigung mit Schifffahrtsthemen zählt nämlich zu seinen Hobbys, und bei seiner Abschlussarbeit hat ihm das genützt: Er erforschte die Geschichte des Hamburger Hafens. Würde Alexander in einer Behörde landen, wäre das kein Einzelfall. Manchen Historikern ist es tatsächlich gelungen, in Ämtern Fuß zu fassen, andere arbeiten in Consultingfirmen. Auch Theaterwissenschaftler und Sozialpädagogen heuern regelmäßig fachfremd an, zum Beispiel bei Internet-Start-ups. Das Hochschul-Informations-System (HIS) ermittelte zwar kürzlich, dass in den vergangenen vier Jahren nur durchschnittlich zwei Prozent aller Uni-Absolventen arbeitslos waren in der Gesamtbevölkerung lag die Arbeitslosenquote Ende 2012 bei 6,7 Prozent. Doch unter Geisteswissenschaftlern und Pädagogen arbeiteten nur etwa 50 Prozent in einem Beruf, der genau ihrer Ausbildung entsprach. Das Ausweichen auf Alternativen hat seinen Preis. Während etwa die Mediziner des Absolventenjahrgangs 2009 laut einer HIS-Studie zwei Jahre nach ihrem Berufseinstieg knapp Euro brutto im Jahr verdienen, kommen ihre Mitstudenten aus den geisteswissenschaftlichen Fächern also jene, die besonders oft auf andere Berufsbilder ausweichen müssen nur auf wenig mehr als die Hälfte. Überzeugungstäterinnen wie die Theaterwissenschaftsstudentin Gwendolin irritiert das nicht.»ich studiere doch nicht BWL oder Medizin, nur um später einen sicheren Job und ein gutes Gehalt zu haben«, sagt sie und ist fast ein bisschen empört.»ich finde, die Leute sollten das machen, was ihnen am Herzen liegt.«das sieht inzwischen sogar ihre Mutter so. Und eigentlich studiert Gwendolin ja auch etwas richtig Solides zumindest im familieninternen Vergleich. Ihre Schwester ist an der Kunstakademie. 1/2013 UniSPIEGEL 23

24 Philosophische Fakultät I der Universität Würzburg: nicht nur feucht, sondern auch kalt LENA GREINER (M.); CHRISTIAN PANKRATZ/OSTKREUZ (2/O.) 24 UniSPIEGEL 1/2013

25 Uni-Gebäude in Düsseldorf und Bochum: eine Zumutung für Studenten wie Professoren In den tristgrauen Uni-Gebäuden tropft, müffelt und bröckelt es jedes Jahr etwas mehr. Wer Pech hat, wird im Seminarraum vergiftet. Oder von herabstürzenden Betonteilen erschlagen. VON LENA GREINER UND GUIDO KLEINHUBBERT Mal wieder grauer Himmel über Düsseldorf, leichter Regen, zwei Grad. Ulf Pallme König, Kanzler der Heinrich-Heine- Universität (HHU), tritt vor das Verwaltungsgebäude, klagt über das»schietwetter«und spannt seinen schwarzen Regenschirm auf, der groß genug für zwei ist. Er will seinem Besucher zum Auftakt des Rundgangs erst einmal was Schönes zeigen.»was fürs Auge«, sagt der Professor für Verwaltungsrecht. Durch den Regen geht es dann über den Vorplatz des Rektorats und vorbei an der Mensa, dann steht man etwas später vorm Oeconomicum, einem Prachtbau mit grünlich illuminierter Glasfassade und vorgelagerter Holzterrasse. Das 2010 eröffnete Gebäude für den wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchs beschreibt eine leichte Kurve und wurde von zwei Düsseldorfer Unternehmerfamilien gesponsert. Kosten: 40 Millionen Euro. Architekt: Christoph Ingenhoven, der auch die Google-Hauptzentrale in Palo Alto, Kalifornien, entworfen hat.»ist doch super, oder?«, fragt Pallme König. Ja, ist super das Oeconomicum, besonders im Vergleich zu den anderen Gebäuden, die so rumstehen auf dem HHU-Campus. Die Lernbunker wurden zum überwiegenden Teil in den siebziger Jahren gebaut, als man auch Türklinken oder Tafeln aus Beton gefertigt hätte, wenn das möglich gewesen wäre. Die tristgraue Optik ist allerdings nicht das Hauptproblem der HHU-Häuser. Viel schlimmer ist es, dass es in Seminarräumen tropft, dass es bröckelt und müffelt und manche Büros und Forschungsräume derart abgeranzt sind, dass sich Uni-Mitarbeiter schämen, wenn sie Besuch von ausländischen Kollegen bekommen. Außerdem streikt immer öfter die Klima- und Lüftungstechnik, was unter anderem den Effekt haben könnte, dass Zehntausende Bücher in der Bibliothek Schaden nehmen. Mit Ausnahme des feinen Oeconomicums sind die HHU-Häuser also ziemlich runtergekommen, innen wie außen. Kanzler Pallme König würde ja gern etwas dagegen unternehmen, aber leider weiß er nicht so recht, wo die 850 Millionen Euro herkommen sollen, um alle Schäden zu beheben. Es handelt sich um ein Problem, das viele seiner Kollegen plagt. Deutschlands Hochschulgebäude sind größtenteils eine Zumu- 1/2013 UniSPIEGEL 25

26 Toilettenräume in der Universität Würzburg: Pinkelrinnen verstopft, Wände verschimmelt tung, für Studenten und Professoren Geld für Reparatur - arbeiten fließt aber viel zu wenig. Mittlerweile ist ein Sanierungsstau in Höhe von 30 Milliarden Euro aufgelaufen. In einigen Uni-Städten müssen Hochschüler und Personal manchmal Schirme spannen, um im Seminarraum oder Büro nicht nass zu werden, zum Beispiel in Bochum. Oder die Jacke anlassen, weil die oft morschen Fenster nicht mehr richtig schließen. Frieren ist allerdings halb so schlimm, wenn man bedenkt, dass die Baufälligkeit der Alma Mater mancherorts sogar Leib und Leben bedroht: Ein Gebäude der TU Berlin zum Beispiel ist seit Jahren eingezäunt, weil Fassadenteile auf Passanten runterfallen könnten. Die Kölner Universität spannte in mehreren Hörsälen Netze, weil Lampen hätten herunterkrachen können. In Greifswald löste sich ein Stück Putz aus der Decke eines Seminarraums und verfehlte einen Professor knapp. Jetzt wurde das komplette Gebäude gesperrt. Auch im Düsseldorfer HHU-Trakt 25.12, wo die Informatiker ausgebildet werden, brachen Ende vorigen Jahres faustgroße Betonbrocken aus dem Treppenhaus.»Da haben wir echt Glück gehabt«, sagt Pallme König. Der Rektor regt noch einen kurzen Umweg durch einen Tunnel an, der zwei Seminargebäude miteinander verbindet. Weil es inzwischen stark regnet, sucht sich besonders viel Wasser einen Weg durch Boden und Tunnel - decke. Die Hausmeister haben rote Eimer aufgestellt, aber die reichen nicht aus: Als Pallme König links um eine Ecke biegt, steht er mit einem Fuß in einer Pfütze. Dass es so weit gekommen ist im Land der Dichter und Denker, im wirtschaftlich stärksten Staat Europas, ist keine Überraschung. Denn die Länder gründeten in den sechziger und siebziger Jahren zwar eine neue Uni nach der anderen, allein in Nordrhein-Westfalen waren es zehn. Doch wenn es um den Unterhalt ging, wurde die Verantwortung zwischen Bund, einzelnen Landesministerien, Kommunen und den Hochschulen regelmäßig hin- und hergeschoben. Effekt: Es passierte oft gar nichts. Einig war man sich dann schon eher, wenn es um schicke prestigeträchtige Neubauten wie das Oeconomicum ging. Das war fahrlässig, weil gerade die Bauten aus den Sechzigern und Siebzigern viel Pflege gebraucht hätten unter anderem wegen der Flachdächer, auf denen sich Regenwasser sammelt. Von dort aus läuft es dann in Wände und Decken und richtet Millionenschäden an, wenn man nicht aufpasst. Besonders teuer wird an vielen Unis auch die überfällige Erneuerung und Anpassung der jahrzehntelang vernachlässigten Haus- und Betriebstechnik Kabel und Rohre etwa, die neu verlegt werden müssen. Oft sind ausgerechnet diejenigen Schäden am kostspieligsten zu beheben, die man nicht sofort sieht. Und wer einmal anfängt, genau hinzuschauen, entdeckt immer mehr Probleme, die längst hätten gelöst werden müssen. Zu lange untätig war man zum Beispiel an den Botanischen Instituten der Universität Würzburg im superreichen Land Bayern. Dort kam es nach jahrelanger Aufschieberitis kürzlich zum Ernstfall. Ein Fakultätshaus mit Hörsaal und Ausstellungsräumen hätte eigentlich schon um die Jahrtausendwende renoviert werden sollen. Nichts passierte. Der Verschleiß führte schließlich zu einem großen Wasserschaden: Die Decken kamen runter, das Haus darf derzeit nicht betreten werden. Wahrscheinlich wird es jetzt komplett abgerissen. Auch andere Gebäude der Würzburger Universität sind marode.»aufgrund des Bauzustandes ist es nicht auszuschließen, dass in der Tiefgarage Gegenstände herabfallen und Flüssigkeiten herabtropfen. Das Begehen, Befahren und Einstellen von Fahrzeugen erfolgt auf eigene Gefahr«, warnt ein Hinweisschild an der Einfahrt zur Tiefgarage am Hubland-Campus. Ungefähr der Würzburger Studenten besuchen auf diesem Euro werden für die Sanierung der Hochschulgebäude benötigt. 26 UniSPIEGEL 1/2013

27 Gelände Seminare, die Bibliothek und die Mensa. Einsturzgefährdet sei die Tiefgarage zwar nicht, sagt Klug. Aber wer will schon garantieren, dass nicht der eine oder andere Brocken mal runterfällt? Deshalb haftet die Uni nicht mehr. Ein paar Meter weiter steht die Philosophische Fakultät I, ein grauer Sechziger-Jahre-Bau mit gewöhnungsbedürftigem Innenleben: In der Eingangshalle hängen Kabel frei an der Decke, die Holzverkleidung musste wegen Brandschutzbestimmungen abmontiert werden. Ersetzt wurde sie nicht. Einige Flure sind vollkommen dunkel, in einem Gang wurden anstelle von Lampen einfach Baustrahler auf Schränke gelegt.»die Anträge unserer Fakultät scheitern immer«, sagt Stephan Hemmerich von der Fachschaft. Seit Jahren kämpfen die Studentenvertreter für neue Toiletten. Auf dem Männerklo seien die Pinkelrinnen verstopft und die Wände verschimmelt.»dort riecht es erbärmlich«, sagt Hemmerich. Die gesamte Uni hat laut Kanzler Klug einen Investitionsbedarf von ungefähr einer halben Milliarde Euro. Sein Büro liegt im Hauptgebäude, einem nach außen hin prachtvollen Bau mit Säulen und Statuen. Eine Freitreppe führt in einen großzügigen Lichthof. Bei Regen stehen hier Eimer, 14 Stück zählte eine Sekretärin kürzlich. Allerdings ist es nicht nur feucht, sondern auch kalt: Heizung und Elektrik funktionieren nur leidlich. Im vorigen Winter zeigte das Thermometer in den Hörsälen der Wirtschaftswissenschaftler sechs Grad. Einige Kilometer entfernt, in einem Gebäude der Biowissenschaften, zieht auch kalter Wind durch morsche Holzfenster. Die Heizungen sind aufgedreht, Umweltschutz ist unmöglich. Weil die Energieversorgung miserabel ist, müssen die Studenten ohne moderne Pflanzenkammern auskommen dabei würden solche Anzuchtbedingungen die Forschungsarbeit und damit die akademische Qualität verbessern.»die baulich-technische Infrastruktur von Universitäten ist ein wesentlicher Faktor für deren Leistungs- und Wettbewerbs - Rattenfalle in der Universität Würzburg: jahrelange Aufschieberitis fähigkeit«, schrieben kürzlich die Kanzler der deutschen Universitäten in einer Art Brandbrief, nachdem sie auf ihrer Jahrestagung in Düsseldorf zusammengekommen waren. Kanzler Pallme König hofft, dass jetzt ein Ruck durch die Politik geht. Dringend muss zum Beispiel der komplette Gebäudekomplex 23 der Heinrich-Heine-Universität geräumt und erneuert werden, weil der wie zig andere deutsche Uni-Gebäude stark mit PCB belastet ist. Der Giftstoff durfte bis Ende der siebziger Jahre verbaut werden, jetzt will man ihn den Studenten nicht mehr zumuten: PCB gilt als krebserregend und schädigt das Immunsystem. Um Ersatzplatz für Veranstaltungen zu schaffen, wurden vor einigen Monaten Container auf dem Düsseldorfer Campus aufgestellt. Leider müssen die wieder abgerissen werden, weil deren Isolierung nichts taugte. Es hat sich so viel Schimmel gebildet, dass ein Unterricht darin ebenfalls gesundheitsgefährdend wäre. Sie haben Ihr Hochschulstudium der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften oder Versicherungswesen erfolgreich abgeschlossen und haben sich langfristig das Ziel gesetzt, ins Management zu gehen? Dann ist unser Management Trainee Programm "Gothaer Management Start Up" Ihre ideale Plattform für einen exzellenten Karrierestart. Während des 24-monatigen Programms übernehmen Sie herausfordernde Aufgaben in verschiedenen Abteilungen und arbeiten in übergreifenden Projekten mit. Trainingsmaßnahmen off the job und regelmäßige Entwicklungsgespräche fördern zusätzlich Ihre individuelle Entwicklung. Gestalten Sie Ihre Zukunft mit uns. Starten Sie bei der Gothaer als Management Trainee Sales Management (m/w) Standort bundesweit Das erwartet Sie: Bei uns lernen Sie, was erfolgreiche Vertriebsarbeit ausmacht. Um den Vertrieb als Motor eines Versicherungsunternehmens zu steuern, bedarf es einer feinen Abstimmung von Produkt, Service und Verkaufsstrategie. Das bringen Sie mit: Den erfolgreichen Hochschulabschluss haben Sie bereits in Ihrer Tasche. Darüber hinaus haben Sie erste praktische Erfahrung, gerne im vertrieblichen Umfeld oder im Versicherungsbereich, gesammelt. Sie überzeugen durch Kommunikationsstärke, Präsenz und ein souveränes Auftreten, denken und handeln unternehmerisch und verfügen über eine hohe Leistungs- und Lernbereitschaft. Sorglos durchstarten? Dann bewerben Sie sich bevorzugt online unter gothaer.jobs und erfahren Sie mehr über unser Management Start Up Programm und zu den einzelnen Positionen. Gothaer Finanzholding AG, Bereich Personal, Anne Appelt Telefon , anne.appelt@gothaer.de

28 BIZARRE BERUFE Die Frau, die wo den Kurs gibt Sprecherzieherin Ariane Willikonsky hilft Schwaben dabei, fern der Heimat verständliches Hochdeutsch zu sprechen. Teil 12 der Serie über ungewöhnliche Jobs. Lehrerin Willikonsky: Das Sprechwerkzeug entschwäbeln Drei erwachsene Menschen sitzen zusammen und sprechen wie Babys:»Ba, be, bi, bo, bu, bei, beu, bau«, sagen sie,»pa, pe, pi, po, pu, pei, peu, pau.«die Lehrerin lächelt zufrieden.»sehr schön«, sagt sie. Die Lehrerin heißt Ariane Willikonsky und ist Chefin des Fon- Instituts in Stuttgart, einer Einrichtung für Coaching und Logopädie. Die zwei Männer und eine Frau, die heute gekommen sind, stammen aus Baden-Württemberg und haben ein Problem: Sie schwäbeln. Willikonsky soll helfen, dass sich das ändert. Sie soll ihnen Hochdeutsch beibringen, endlich.»es kommt vor, dass ich wegen meines Dialekts von meinen Gesprächspartnern veräppelt werde«, erzählt Ulrich Bubeck, einer der Schüler. Er ist beruflich häufig im»nicht schwäbischen Ausland«unterwegs. Dort werde er oft nicht richtig verstanden, erzählt er.»ich merke, dass Schwäbisch nicht nur posi tiv wahrgenommen wird.«da könnte er recht haben. In Rankings taucht Schwäbisch neben Sächsisch regelmäßig unter den unbeliebtesten Dialekten auf. In Berlin wurde vor einigen Wochen erneut eine hitzige Debatte darüber geführt, ob es nicht zu viele zugezogene Schwaben in der Stadt gebe, es kamen viele Aggressionen hoch, auch gegen die Sprache. Angezettelt hatte sie der Vizepräsident des Bundestags, Wolfgang Thierse. Es kann sein, dass Willikonskys Arbeit noch nie so wichtig war wie heute. Die Unterrichtsstunde im Fon-Institut beginnt um 10 Uhr morgens, spätestens gegen 17 Uhr sollen die Teilnehmer einen Text einigermaßen fehlerfrei auf Hochdeutsch vorlesen können. Zu Hause müssen sie dann mit Hilfe von CD und Buch weiter daran arbeiten, dass sie außerhalb Schwabens nicht allzu oft in Sprechfallen tappen. An dem Satz»Das ist der Mann, der wo gestern angerufen hat«wird sich in Stuttgart und Umgebung niemand stören, in Hannover oder im Ruhrgebiet wird er dagegen zumindest für ein Schmunzeln sorgen.»hochdeutschsprecher wirken bei Vorträgen oder Präsentationen auf die Zuhörer fachkundiger als Dialektsprecher, unbewusst ordnen ihm die Zuhörer sogar eine höhere Bildung zu«, sagt Ariane Willikonsky. Allerdings gibt 28 es einen Trost für sächselnde oder schwäbelnde Menschen: Nach einer Studie finden zum Beispiel Studenten Dialekt sprechende Hochschullehrer sympathischer.»trotzdem sind nicht alle mit ihrem Dialekt glücklich«, sagt Willikonsky. Es gibt mehr als 2000 Begriffe, die nur in der schwäbischen Mundart vorkommen. Außerhalb Schwabens weiß kaum einer, dass mit Mucke nicht Musik, sondern eine Fliege gemeint ist. Dass»Gewand«Kleidung bedeutet und eine Wolldecke unter Schwaben»Teppich«heißt. Doch die Vokabeln sind nicht das große Problem. Schwerer wird es bei der Aussprache. Ariane Willikonsky steckt sich den Daumen in den Mund ihre Schüler tun es ihr nach. Dann wird gezählt:»eins, zwei, drei.«mit dem Finger zwischen den Lippen trainieren die drei Schwaben hochdeutsche Wörter. Durch den Daumen wird die Artikulationsbewegung präziser: Das Sprechwerkzeug wird sozusagen entschwäbelt und fit gemacht fürs Hochdeutsche. Vor zehn Jahren gründete Sprecherzieherin Willikonsky das Fon-Institut. Mittlerweile hat sie 50 Mitarbeiter in baden-württembergischen und bayerischen Filialen. An den Hochdeutschkursen nehmen Woche für Woche bis zu 50 Frauen und Männer teil, unterrichtet wird auch über Skype. Hochdeutsch gibt es für Schwaben, Sachsen, Bayern, Hessen, Pfälzer und Schweizer. Unter ihren Schülern finden sich Manager, einfache Angestellte und Studenten. Oft sind es Menschen, die einen Karrieresprung gemacht haben, oder solche, die hoffen, dass ihnen Hochdeutsch im beruflichen Werdegang weiterhelfen wird. Wie lange es dauert, bis die Schüler mühelos zwischen Dialekt und Hochdeutsch wechseln können, hängt von ihrer Begabung ab. Der Werbespruch von Fon soll ihnen Mut machen:»wir können alles, auch Hochdeutsch.«Nur einmal musste sich Willikonsky bisher geschlagen geben. Ihr Mann, erzählt sie, spreche»breitestes Schwäbisch«, aber er weigere sich hartnäckig, einen ihrer Kurse zu besuchen. Er wird weiterhin am Telefon über seine Frau sagen:»das ist die Lehrerin, die wo den Kurs gibt.«marie-charlotte MAAS UniSPIEGEL 1/2013 YVONNE SEIDEL

29 Die Sex-Lehrer Medizinstudenten ziehen durch Schulen, um mit Teenies über Geschlechtsverkehr und Verhütung zu reden. Dabei ist ihnen klargeworden, dass deutsche Klassenzimmer pornoverseuchte Zonen sind. VON JONAS LEPPIN TIM BRUENING Damit es später besser klappt: Übung mit Kondom und Holzpenis Penis, Vagina, Sex. Auf diese drei Wörter haben sich die 29 Mädchen und Jungen der achten Klasse des Hamburger Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums geeinigt, sie sollen in den folgenden Unterrichtsstunden verwendet werden. Alena Laschtowitz, Medizinstudentin im fünften Semester und heute eine Art Sex-Lehrerin der 13- bis 14-Jährigen, lässt die Wörter groß an die Tafel schreiben. Sie erzählt, dass ein paar Tage zuvor Schüler einer anderen Schule dasselbe Thema mit anderen Begriffen diskutieren wollten: Schwanz, Muschi und ficken.»aber das ist völlig egal«, sagt sie. Mit den Schülern macht die Studentin nun Regeln aus, die ebenfalls an die Tafel kommen: ausreden lassen, niemanden auslachen, Notlügen sind erlaubt.»ansonsten gibt es keine Tabus«, sagt Laschtowitz. Die 25-Jährige ist an diesem Vormittag mit vier Kommilitonen ans Ossietzky-Gymnasium gekommen, um über Sex zu sprechen. Die Medizinstudenten arbeiten ehrenamtlich für das Projekt»Mit Sicherheit verliebt«, eine Initiative der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland. Es ist der Versuch, den Aufklärungsunterricht zu entstauben und mit den Schülern auf Augenhöhe zu reden und auf eine problematische Entwicklung zu reagieren. Viele Teenies von heute sind quasi pornoverseucht: Sie glauben fälschlicherweise, schon so ziemlich alles über Sex zu wissen und stehen mächtig unter Leistungsdruck.»Was Analverkehr oder Fisten ist, wissen fast alle«, sagt Laschtowitz,»ziemlich ahnungslos sind die Schüler aber zum Beispiel über das, was im Körper bei der Menstrua tion passiert. Oder wie lange eine Pille wirkt.«zur Unwissenheit gesellt sich etwas anderes nämlich ein völlig verschrobener Blick auf das, was im Bett so abgehen muss. Viele halten es nach ausgedehntem YouPorn-Konsum für normal, wenn man als Mann eine halbe Stunde in sechs verschiedenen Stellungen rammeln kann, ohne zu kommen. Oder wenn man als Frau allzeit bereit ist und alles mit sich machen lässt. Aufklärung im Stil des Frontalunterrichts, das wissen die Medizinstudenten, funktioniert nicht. Sie lassen einen Stuhlkreis bilden, und zur freien Rede der Schüler gehört, dass die Klassenlehrerin den Raum verlässt. Zunächst klären die angehenden Ärzte über Krankheiten auf. Das ist wichtig denn viele Jugendliche wissen zwar, was ein Cumshot ist oder die 69er-Stellung, aber nicht, wie sie eine Ansteckung etwa mit dem HI-Virus verhindern können. Es folgt ein Ausflug in die Anatomie.»Wie viele Schamlippen hat die Frau?«, fragt Laschtowitz in die Runde.»Zwei«, glaubt ein Junge,»vier«ein anderer.»5000«, antwortet ein Dritter, aber der möchte nur ein Witzchen machen.»ich finde es gut, dass Sie hier sind«, sagt eine Schülerin zu den Medizinstudenten,»die Jungs haben nämlich überhaupt keine Ahnung von unserem Körper.«Das Projekt»Mit Sicherheit verliebt«hat eine starke Resonanz gefunden, deutschlandweit gibt es inzwischen 30 lokale Gruppen, die in Schulen ziehen. Mehr als 750 Studenten ließen sich für die Aufklärungsstunden schulen. Die Aids-Hilfe und das Bundesgesundheitsministerium fördern die Initiative. In Hamburg stehen jetzt noch die Überraschungen aus dem»grabbelsack«auf dem Programm. Die Schüler sollen hineingreifen, einen Gegenstand herausziehen und beschreiben, was sie da in der Hand halten. Ein Schwangerschaftstest kommt zum Vorschein, ein Vaginalring und eine Pille zur Empfängnisverhütung. Als ein Gleitgel aus dem Sack gezogen wird, fragt ein Schüler, ob es zum Verzehr geeignet sei. Am Schluss verlassen die Mädchen das Klassenzimmer und üben nebenan, ein Kondom über einen Holzpenis zu ziehen. Die Jungen nutzen die Zeit, um sehr persönliche Fragen loszuwerden.»was passiert, wenn ich keinen hochkriege?«, fragt einer.»vielleicht sollte man der Frau sagen, dass sie nicht schuld daran ist«, fällt einem ein.»und außerdem sollte man sich selbst nicht so unter Druck setzen.«1/2013 UniSPIEGEL 29

30 Auf zur Jagd! Dreimal so schnell lesen, aber doppelt so viel behalten? Weniger Zeit in der Bibliothek verbringen und stattdessen mit gutem Gewissen länger im Café sitzen? Funktioniert tatsächlich, hat Uni - SPIEGEL-Autorin Gunthild Kupitz herausgefunden. S C A N N I N G Die gelbe Linie gibt die Richtung vor: Wer diesen Text mit der Scanning-Methode lesen will, muss ihn slalomartig nach den wichtigsten Fakten absuchen. Für diesen Text braucht ein Leser normalerweise fünf Minuten. Danach wird er gut die Hälfte der darin enthaltenen Informationen erinnern. Das ist keine sonderlich herausragende Leistung des Gehirns. Tatsächlich ist es jedoch möglich, die folgenden Zeilen in der Hälfte der Zeit zu erfassen und rund 80 Prozent der Fakten zu behalten. Das behaupten nicht nur die Anbieter von Kursen wie»speed Reading«,»Turbo-Lesen«oder»Speed Students«, die in fast allen Universitätsstädten angeboten werden es gibt auch wissenschaftliche Belege dafür. Auch meine eigenen Testergebnisse nach einem»improved Reading«-Seminar in Hamburg im Frühjahr vergangenen Jahres schienen dies zu bestätigen. Statt anfangs 264 Wörter pro Minute (WpM) schaffte ich gegen Ende des zweiten Tages 496 WpM. Aber, und das ist noch viel wichtiger, ich hatte nach dem Lesen nicht nur wie zu Beginn 60 Prozent des Inhalts parat, sondern konnte beim Abschlusstest 85 Prozent der Kontrollfragen zum Text richtig beantworten. Was bedeutete, dass meine so - genannte Effective Reading Rate, kurz ERR, die Tempo und Verständnis in Beziehung setzt, bei 420 WpM lag. Glückwunsch von mir an mich: Mein Wert war etwa dreimal höher als der des deutschen Durchschnitts Leider war meine ERR gegen Ende Dezember wieder auf mein Ausgangsniveau von 224 gesunken, wie ein Test bewies. Dass ich zurückfiel, hatte einen einfachen Grund: Trotz meiner Erfahrungen in dem Kurs vertraute ich meinen Fähigkeiten nicht. Ständig beschlich mich beim Lesen von Zeitungsartikeln, Recherchematerial und Fachbüchern die Angst, mir könnten mit der neuen Methode wichtige Informationen entgehen. Deswegen mein Entschluss: Noch mal von vorne, diesmal im Selbststudium und immer schön üben am besten jeden Tag mindestens 20 Minuten lang, wie Experten raten. Anfang Januar las ich das theorieunterfütterte Praxisbuch»Schneller lesen. Besser verstehen«von Wolfgang Schmitz. Gleich auf Seite 19 steht mein Motivationssatz:»Angenommen, es sind zehn Stunden, die Sie jede Woche mit Lesen verbringen: Wenn Sie nur 25 Prozent schneller lesen (bei mindestens gleich hohem Textverständnis natürlich), gewinnen Sie zwei Arbeitswochen pro Jahr.«Und 25 Prozent sind nur ein Anfang 100 Prozent und mehr sind leicht möglich. Was für Aussichten! Nicht nur für mich, sondern auch für Studenten: durch Sachbuchtexte rasen und fast alles behalten! Sich schneller Wissen aneignen und die Zeit, die man in der Bibliothek spart, dann im Café verbringen mit gutem Gewissen, wohlgemerkt. Großartig! 30 UniSPIEGEL 1/2013

31 ODILE HAIN Um zum Schnellleser zu werden, gilt es, drei Fehler auszumerzen. Erstens: das Subvokalisieren, also das stumme Mitsprechen. Zweitens: die Regression, das Zurückspringen im Text. Und drittens: das Wort-für-Wort lesen, das noch aus der Zeit des Lesenlernens stammt. Als ich zum Üben aus dem Stapel ungelesener Zeitschriften einen Artikel über die desaströsen Zustände beim Energiekonzern EnBW auswähle, nehme ich mir vor, die drei Fehler zu vermeiden. Also: auf zur Jagd! Überschrift, Vorspann, erster Absatz. Arrrgh, wie heißt noch mal der neue EnBW- Vorstandsvorsitzende, irgendein französischer Name, Mist; nein, nicht zurück; weiter, weiter.» Betrug Untreue Mitarbeiter gelähmter Riese «Es ist, als raste ich in einem Bob einen Eiskanal runter, wissend, dass ich anschließend eine Landschaftsbeschreibung abgeben soll. Das Gefühl, Wesentliches zu verpassen, begleitet mich die gesamte Zeit. Und doch: Als ich anschließend den Text noch einmal langsam lese, stelle ich erstaunt den gleichen Effekt fest wie im Seminar. Die wesentlichen Fakten habe ich mir gemerkt. Neu ist nur der Name des EnBW-Vorstandsvorsitzenden: Frank Mastiaux. Es stimmt also, was die Verfechter des Schnelllesens behaupten:»schnelleres Lesen ist intensiveres Lesen.«Das Gehirn, so lautet die Erklärung, ist beim normalen Lesen nämlich nur zu 25 Prozent ausgelastet. Deshalb beschäftigt man sich nebenbei mit anderen Dingen. Man hört Musik, denkt an Freunde, versinkt in Tagträumereien und schweift vom Eigentlichen ab: dem Inhalt. Effekt: Man behält viel weniger. In den folgenden zehn Tagen arbeite ich das Übungsbuch durch und versuche, die fünf Prinzipien des sogenannten erwachsenengerechten Lesens auf unterschiedlichste Sachtexte anzuwenden. Das heißt unter anderem: Nur noch wichtige Wörter innerlich mitsprechen (statt der vielen»der, die, das, auf, unter«und anderer wichtiger Wörter, die etwa 33 Prozent in Texten ausmachen). Konzentration auf sinngebende Substantive und Verben. Und vor allem: flexibel sein in der Anwendung der Schnelllesetechniken. Am leichtesten fällt mir das»scanning«, eine Methode, bei der die Augen slalomartig Textseiten absuchen, um einzelne Begriffe, Zahlen oder Antworten auf bestimmte Fragen herauszufiltern.»skimming«ist dagegen für mich schon sehr viel schwieriger. Es bedeutet, einen Text Zeile für Zeile schnellstmöglich visuell vollständig zu erfassen. Dabei soll man sich nur auf die Hauptaussagen konzentrieren und die Details ignorieren. Doch offenbar fehlt mir der Mut zur inhaltlichen Lücke. Selt - samerweise empfinde ich das sogenannte Querlesen, bei dem man großzügig die Absätze überfliegt, als angenehmer. Weil dabei aber von den Infos nur wenig hängenbleibt, streiche ich diese Methode für mich komplett. Sie ist Zeitverschwendung. Richtig effizient dagegen ist es, sich bei Sach- und Fachbüchern zuallererst einen groben Überblick zu verschaffen: Klappentext lesen, Inhaltsverzeichnis, Zusammenfassung und dann im Fünf-Sekunden-Takt sämtliche Seiten anschauen. Weil sich so wesentliche Aussagen erfassen lassen, weiß man bereits nach einigen Minuten, ob es sich lohnen wird, mit dem Buch einen Nachmittag in der Bibliothek zu verbringen. Ehrlich gesagt, richtig wohl fühle ich mich mit den neuen Lesetechniken immer noch nicht. Aber wie steht es in meinem Lehrbuch?»Es handelt sich um einen längeren, durchaus anstrengenden Lernprozess, mit Höhen und Tiefen.«Für Training und Angstabbau habe ich mir nun vier Bücher bereit - gelegt: eine hochgelobte Freud-Biografie von Peter Gay (928 Seiten), den Doppelband»Moderne Kunst«(insgesamt 688 Seiten) sowie Stefan Austs»Der Baader-Meinhof-Komplex«(672 Seiten). In knapp drei Wochen will ich durch sein. UniSPIEGEL-Autorin Gunthild Kupitz übt jetzt jeden Tag 20 Minuten lang, damit sie das Schnelllesen nicht wieder verlernt. 1/2013 UniSPIEGEL 31

32 Zeit für Träume Credits jagen, Geld verdienen, bloß nicht trödeln: Viel zu früh beginnen Studenten, ihr Leben zu optimieren. Personalchefs suchen aber nicht nur strebsame Bewerber sie stellen gern Querdenker ein. VON ANDRÉ BOSSE Kürzlich in den engen Räumen von KölnCampus, dem Studentenradio der Uni Köln. Es ist früher Abend, die blaue Stunde zwischen Seminar und Abendprogramm. In der Sendezentrale, gelegen in direkter Nähe zu den großen Hörsälen, ist es ruhig. Für ein Radiostudio gespenstisch ruhig. Wo sind die Mitarbeiter? Warum wuseln durch die Redak - tionsräume nicht ein Dutzend Studenten, die Radio machen wollen? Über neue Platten reden? Bands vorstellen, die noch keiner kennt? Sich als Comedians versuchen? Einen kritischen Kommentar über die umgeleitete U-Bahn-Linie aufsagen, die seit neuestem den Dom ins Wackeln bringt? Die eine, die da ist, heißt Ina Plodroch und bereitet ihre Live- Sendung»Melophon«vor, die in 20 Minuten beginnt. Gleichzeitig spricht sie über die Probleme des Kölner Uni-Radios mit dem Nachwuchs.»Es ist schwer, neue Leute für die Sendungen zu bekommen. Viele Studis denken, ihnen fehle die Zeit für solche Dinge.«Ob Bachelor oder Master: Der Semesterstundenplan enge ein, die Studienordnung nötige dazu, andere Prioritäten zu setzen.»und bei uns gibt s halt keine Credits.«Dann legt sie los und macht Radio. Moderation: sehr souverän. Musikauswahl: große Klasse. Digitale Studiotechnik: problemlos im Griff. Wären Personalchefs unter den Hörern, sie wären begeistert. Eine Studentin sammelt abseits der Seminare und Vorlesungen praktische Erfahrungen. Stellt eigenverantwortlich etwas auf die Beine. Ist Mitglied eines Redaktionsteams. Tobt sich aus, ist kreativ. Beweist Leidenschaft. Die Sendung ist vorbei, auf das Lob reagiert Ina Plodroch beinahe entschuldigend.»ich nehme mir halt einfach die Zeit, 32 UniSPIEGEL 1/2013

33 PLAINPICTURE.COM (L.); ROSA BASURTO/PLAINPICTURE/MILLENNIUM (R.) meinen Träumen nachzugehen. Und Radio zu machen ist einer dieser Träume.«Zeit, den Träumen nachzugehen das klingt fast niedlich. Nach einem Spruch fürs Poesie-Album. Oder der Widmung, die auf vielen Glückwunschkarten zum bestandenen Abitur steht:»träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume.«Klar ist das Kitsch. Unklug ist dagegen, dass heute Träume im Lebensentwurf vieler Studenten überhaupt keine Rolle mehr spielen. Immer mehr junge Menschen beginnen ausgerechnet zum Start ihres Uni-Lebens damit, ihr Leben zu professionalisieren und zu optimieren. Das sieht dann so aus: Credits jagen, keine Zeit vertrödeln, Geld für die Miete verdienen, Sprachen lernen, Kurse für besseres Zeit- und Selbstmanagement belegen. Alles Traumkiller. Stellt sich die Frage: Warum dieser Optimierungseifer? Gern genannt wird der Leistungsdruck. Aber wer übt den aus? Die Eltern? Die Professoren? Oder die Personalchefs der Unternehmen, in denen Absolventen Karrieren starten? Jetzt wird es interessant: Diese Personalchefs stehen heute gar nicht mehr so sehr auf optimierte Leistungsmaschinen. Klar, wer vom Abi bis zur Promotion nur Bestnoten vorlegt, bekommt leichter einen Job. Aber mehr denn je werden auch Träumer gesucht, Querdenker. Und zwar nicht nur in kreativen Branchen, sondern gerade in den großen Industrien. Zum Beispiel in der Autobranche. Jahrzehntelang waren die Fahrzeughersteller damit beschäftigt, die Produktion ihrer Modelle zu optimieren. Ein Job vor allem für Arbeitsbienen, die herausfinden, dass ihr Arbeitgeber ein paar tausend Euro einsparen kann, wenn die Schraube A ab morgen an der Maschine B und nicht erst an der Maschine C festgedreht wird. Heute aber steht die Autobranche vor ganz anderen Fragen. Wie begeistern wir die Leute für Elektroautos? Oder: Was machen wir eigentlich mit der wachsenden Gruppe von Leuten, die Autos nicht mehr cool, sondern doof und überflüssig finden? Antworten auf diese Fragen finden nicht die Optimierer. Die können das Neue umsetzen aber nicht entwickeln. Daher hoffen Branchen, die vor ähnlich großen Fragen stehen, auf Leute, die sich darauf verstehen, ein Problem 1000-mal zu umkreisen um dann beim Mal plötzlich die Perspektive zu wechseln und eine Lösung zu sehen. Eine Lösung, die genial ist. Sonst wären andere ja schon früher darauf gekommen. So eine Suche kann man nicht optimieren. Effizienz und Genialität sind Begriffe aus zwei verschiedenen Welten. Während die Menschen vom Planeten Effizienz ununterbrochen sogenannte Efficency-Apps herunterladen, um den Tag noch besser zu planen, legen sich die Leute auf dem Planeten Genialität erst mal schlafen. Erstens, weil das dem Körper guttut. Zweitens, um im Schlaf zu träumen. Im Traum, das wissen Psychologen, passiert etwas, das noch keine App der Welt beherrscht: Das Gehirn spielt uns Dinge vor, die wir am Tag übersehen oder verdrängt haben. Darum träumen wir häufig grandiosen und peinlichen Quatsch. Am Tag regiert die Vernunft, in der Nacht kommt der Nonsens zu seinem Recht. Doch hinter diesem Quatsch steckt häufig mehr, als wir denken. Paul McCartney behauptet, er habe die Melodie zu»yesterday«zum ersten Mal im Traum gehört. Und Albert Einstein spekulierte, wie es wäre, wenn man hinter einem Lichtstrahl herliefe oder auf ihm ritte, ein Bild aus seiner Jugend: So kam er zur Lichtgeschwindigkeit. Natürlich träumt nicht jeder von Welthits oder revolutionären Theorien. Das ist aber kein Grund, Träume nicht ernst zu nehmen. Die Träume aus der Nacht. Aber auch die Träume, die man hat, wenn man wach ist. Denn hier finden sich die Spuren zu dem, was man wirklich gern macht. Und häufig genug auch wirklich gut kann. Eine Warnung für alle, die das Träumen immer wieder aufschieben: Es wird nicht einfacher, wenn man älter ist. Wenn man einen anspruchsvollen Job ausübt, ein Haus abbezahlen muss und kleine Kinder hat. Plötzlich trägt man Verantwortung nicht nur für sich, sondern für ein Team, für die Familie. Darum ist die Uni-Zeit so wichtig. Es sind die paar Jahre, in denen man schon volljährig, aber noch nicht erwachsen ist. In denen Freiheit keine Worthülse ist, sondern gelebt werden kann und zwar ohne Rücksicht auf Verluste. Was hat man denn schon, wenn man sich an der Uni einschreibt, außer dem Abi und seinen Träumen? Man sollte diese wertvollen Jahre daher nicht dem zweifelhaften Vergnügen opfern, optimal eine Organisation zu durchlaufen. Man verpasst so viel. Und erreicht dabei oft wenig. Daher: Bitte den Campusradios die Hütte einrennen und Radio machen. Oder Theater spielen. Debatten führen. Literaturkreise organisieren. Bands gründen. Hochschulpolitik machen. Eine Campus-App programmieren. Was auch immer. Und nicht vergessen die Personalchefs, die das hier lesen, sagen voller Vorfreude: Macht mal. 1/2013 UniSPIEGEL 33

34 Jägermeister zur Tarnung FOTOS: YVONNE SCHMEDEMANN Kultkneipen»Ritze«und»Crazy Horst«: Die Touristen stehen rum und bestellen aus Scham ein Bier Was geschieht in deutschen Uni- Städten, wenn es dunkel wird? UniSPIEGEL-Autor Markus Flohr wird an klebrigen Holztischen melancholisch und sorgt sich um einen Betrunkenen. Eines Nachts in: Hamburg. 34 UniSPIEGEL 1/2013

35 Eiswürfelautomat an der Esso-Tankstelle, Thekengäste im»crazy Horst«: Hat die Gentrifizierung etwas übriggelassen vom alten Charme St. Paulis? Nachmittags Es ist Januar und damit diese Zeit, in der es in Hamburg niemals richtig hell wird. Die Tage wälzen sich müde durch dunkelgraue Nebelwände, alles ist feucht, der Boden ist feucht, die Kleidung ist feucht, die Hände sind feucht, die Luft ist feucht. Ich bin heute mit Tino Hanekamp verabredet, der genau wie ich Anfang der 2000er nach Hamburg kam. Er hat der Stadt einen Kiez-Roman mit dem Titel»So was von da«und drei Clubs auf St. Pauli geschenkt:»weltbühne«,»uebel & Gefährlich«und»Golem«. Wir wollen losziehen und uns auf die Suche machen: Was gibt es noch vom alten Kiez, von der legendären Reeperbahn? Hat die Gentrifizierung noch etwas übriggelassen vom verruchten Charme St. Paulis? Uhr Wir sind im»crazy Horst«. Der Mann hinter dem Tresen präsentiert sich als echter Barkeeper mit Fliege, schwarzer Weste und weißem Hemd. An der Seite grüßt einer von Fettes Brot, an der Rückwand steht eine Jukebox, und wenn man sie nicht bedient, läuft hier Whitney Houston. Ein Klavier wartet auf Spontankonzerte, manchmal spielt auch jemand. Postkarte hinter dem Tresen:»Alles, was hier klappt, sind die Türen.«Barkeeper:»Was darf es bei Ihnen denn sein, junger Mann?«22.00 Uhr Wir irren umher in den Seitenstraßen der Reeperbahn. Hier war mal dieser Laden, hier mal jener dort habe ich als Erstsemester Tequila getrunken. Jetzt sieht vieles anders aus. Weniger abgeranzt, weniger Rotlicht, mehr Party, mehr Generve, mehr Abzocke, mehr Flatrate-Saufen. Weniger Siff- Suff am Tresen, betreut sogar bis um zehn. Mehr»moral majority«. Weniger Randexistenz Uhr Ab in die»ritze«. Eine Kneipe im Schoß einer imaginären Frau, deren Beine gespreizt links und rechts der Tür aufgemalt sind. Da geht man dann rein, und ständig kommen Touristen durch die Tür, die denken, das hier sei ein Puff, und dann ist es gar keiner, sondern eine Bar mit Boxkeller und lauter Fußballschals und Bildern an der Wand. Die Touris stehen rum und bestellen aus Scham ein Bier. Und noch eins. Weil sie es hier nehmen können, von den Touristen, kostet der Jägermeister 3,20 Euro, und die Frau hinter dem Tresen sagt die ganze Zeit»ihr Süßen«zu uns. Die Süße Uhr Was ist übrig vom alten Kiez? Kurz-Check: Übrig sind die Huren auf der Davidstraße, eine davon quatscht Tino gerade in ein Handy-Telefonat hinein. Als er sie abweist, blafft sie zurück:»wer redet denn mit dir?«und sie schaut zu mir. Übrig ist der Eiswürfelautomat an der Esso-Tankstelle, man wirft Geld ein, 50 Cent, und dann fallen die Würfel einfach so raus. Übriggeblieben ist das»molotow«, der Kellerclub, bald wird er abgerissen. Schlachten des Nachtlebens wurden hier geschlagen: Mando Diao vor hundert Leuten, kondensierter Schweiß an der Kellerdecke, Jungschauspieler prügelten sich an der Theke, Petting und Koks am Pissoir, eklig Uhr Das echte Überbleibsel: der»elbschloss Keller«. Fünf Stufen ins Dunkle, fünf Stufen ins Ungewisse, an klebrigen Holztischen hockt die Halbwelt, der früher die Reeperbahn gehörte. Rocker mit langem Bart, Seefahrer ohne Heuer, Huren in Pension, Hafenarbeiter. Das gibt es doch alles nicht mehr, denke ich, aber hier sieht es doch so aus, als ob. Wir trinken Jägermeister, immer wieder Jägermeister, noch zwei Gläschen, zwei Fläschchen. Tino erzählt, wie er übel beklaut wurde in diesem Laden, auf dem WC, aber das gehört dazu. Tino erläutert, wie man hier aufpassen muss, dass man sich richtig benimmt, er versteckt seinen Dandy-Anzug unter dem Mantel. Zur Tarnung bestellen wir mehr Jägermeister. Am Tisch in der Mitte gibt es Ärger, da schlägt jemand auf die Platte, am Nebentisch erhebt sich ein Rotlichtrocker, Bart bis zum Bauchnabel, Sonnenbrille. Es entbrummt ihm ein Lautgewitter, vielleicht war das Deutsch, vielleicht kam es auch direkt aus Walhalla. Wir trollen uns Uhr»Wie seid ihr denn hier reingeraten?«, haucht uns Jan ins Gesicht, ein Gast im»onkel Otto«. Einer Kneipe in der Hafenstraße, in einem dieser berühmten Häuser, die in den Achtzigern besetzt wurden. Hier spülen sich Punks, Autonome, 1/2013 UniSPIEGEL 35

36 IMPRESSUM Gäste im Club»Golem«: Man sieht von hier aus das Wasser in der Elbe glitzern Anarchisten und wir den Ärger weg, den Ärger darüber, dass sich St. Pauli so verändert hat in den vergangenen Jahren. Jan stützt sich auf meiner rechten und Tinos linker Schulter ab. Er hebt sein Bier und prostet uns zu:»skål! Das kommt von Schädel wisst ihr? Weil die Wikinger nach einem Raubzug immer aus den Schädeln ihrer Feinde getrunken haben.«sein iphone klingelt. Die Freundin.»Nix«, sagt Jan.»Auf keinen Fall.«Aufgelegt. Wir sehen ihn an.»wenn die jetzt allein über den Kiez zieht, ist es echt aus. Da kenne ich nichts. Schluss, Ende. Trennung.«4.00 Uhr Exkursion erledigt, jetzt wird getanzt. Der»Golem«wankt wie ein Martini-Glas, das demnächst umkippt. In der Luft liegt Beatjazzrocknroll, Tino bringt dauernd neue Gläser, vor dem Fenster verschwimmen die Lichter der Hafenkräne, man sieht sogar das Wasser in der Elbe glitzern. Tino hat den Mantel abgelegt, ich weiß gar nicht mehr, ob ich einen anhatte am Anfang des Abends. Die dunkle Holzvertäfelung des»golem«erträgt geduldig alle Idiotien, die vor ihr erdacht werden: Krieg, Frieden, Weltrevolution; alles entwerfen sie hier und leben es in einer Clubnacht. Was wird, wenn es das alles nicht mehr gibt, wenn nichts mehr übrig ist, wenn Hamburg kaputt ist, zu teuer oder in der Elbe ersoffen? Mir fällt Philipp von Makedonien ein, der vor Sparta lag und den Spartanern ausrichten ließ: Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen werden und die Spartaner antworteten: Wenn Uhr Ecke Hamburger Berg. Unter einem Plakat, auf dem das ZDF für seine Serie über das Luxushotel Adlon in Berlin wirbt, liegt ein Mann. Sein Oberkörper ist von einem aufgerissenen Schlafsack bedeckt. Sein Kopf ruht auf einem Aldi- Karton. Neben ihm ein paar Tüten. Er liegt in einer großen Pfütze, der ganze Bürgersteig ist nass, sein Ärmel durchgesuppt, umrandet von Resten des Silvesterfeuerwerks. Durch die Straße kriecht der Frost. Der Mann lag hier schon vorhin, als wir auf den Kiez gingen, vielleicht liegt er seit gestern hier. Ob er sich seitdem bewegt hat, keine Ahnung. Scheint auch niemanden zu interessieren. Der Mann ist übriggeblieben. Ich stoße ihn an, keine Reaktion. Ich spreche ihn an, nichts. Ich gebe ihm eine Backpfeife, nichts. Immerhin Puls. Ich will einen Krankenwagen rufen und wähle. Ich sage in sein regungsloses Gesicht:»Ich rufe einen Krankenwagen.«Da schlägt er die Augen auf, langt nach seinen Tüten und geht. Ich stehe da, wie ein klammherziger Samariter auf dem Weg nach Jericho, meine Mütze nass vom Regen, meine Füße angefroren, ich schaue auf die Adlon-Werbung. Da hinten geht er, der Mann, der unter die Räuber gefallen war. Mir fällt eine Zeile von Die Sterne ein:»die Nacht vorbei / Der Kiez gefegt / Und alles schleicht / was sich bewegt / Da hilft nichts auf der Welt / wenn dir St. Pauli auf den Geist fällt.«gute Nacht. 36 UniSPIEGEL 1/2013 SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG Abo-Service: Tel.: +49 (0) 40/ Fax: +49 (0) 40/ aboservice@spiegel.de Postfach , Hamburg Verlag und Redaktion Ericusspitze 1, Hamburg unispiegel@spiegel.de Online: Herausgeber Rudolf Augstein ( ) Chefredakteure Georg Mascolo (V.i.S.d.P.), Mathias Müller von Blumencron Stellvertretende Chefredakteure Klaus Brinkbäumer, Dr. Martin Doerry Redaktionsleitung Guido Kleinhubbert Redaktion Lena Greiner Mitarbeit Lars-Olav Beier, André Boße, Boris Breyer, Markus Flohr, Laura Gitschier, Klaus P. Hansen, Gunthild Kupitz, Jonas Leppin, Marie-Charlotte Maas, Tobias Rapp, Gabriela Seidel-Hollaender, Matthias Scheffler, Caroline Schmidt, Christian Siepmann, Almut Steinecke Gestaltung Dirk Krüger Bildredaktion Antje Klein Schlussredaktion Bianca Hunekuhl, Maika Kunze Dokumentation Ulrich Booms, Silke Geister, Marko Scharlow Verantwortlich für Anzeigen Norbert Facklam Anzeigenobjektleitung Kristina Laurich Objektleitung Manuel Wessinghage Druck appl druck, Wemding UniSPIEGEL wird auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen gedruckt. Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 14 vom 1. Januar 2013 Mediaunterlagen und Tarife: Tel.: +49 (0) 40/ DER NÄCHSTE UNISPIEGEL ERSCHEINT AM 8. APRIL 2013 Den UniSPIEGEL erhalten alle Bezieher des SPIEGEL-Studenten abonnements. Vertrieb Hochschulen: Campusdirekt Deutschland GmbH, Tel. +49(0)921/ FOTOS:

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38 H Ö R E N SOUNDKUNST / CD-COMPILATION Wer ist dieser Mann? Ohne den Produzenten Conny Plank würde Pop in Deutschland heute anders klingen. Trotzdem kennt ihn kaum einer. Das soll sich nun endlich ändern. Conny Plank 1971: Er begriff sich als Künstler STEPHAN PLANK Manchmal bestraft das Leben auch die, die zu früh kommen. Als Conny Plank 1974 sein eigenes Studio in Wolperath bei Köln eröffnete, war die Jobbeschreibung eines Musikproduzenten noch klar: Er ist ein Aufnahmeleiter, nicht mehr. Doch Plank begriff sich als Künstler, agierte gleichberechtigt mit den Musikern, sein Instrument war das Studio. Hätte es ihn nicht gegeben, würde Pop in Deutschland heute anders klingen. Vergessen wurde er trotzdem. Bis heute. Nun erscheint, rund 33 Jahre später und lange nach Planks Tod, eine große 4- CD-Compilation, die sein Werk würdigt und einen passenden Namen trägt:»who s That Man«. Planks Laufbahn begann 1963 beim Westdeutschen Rundfunk in Köln, der damals weit mehr war als nur ein Radiosender: Im Studio für elektronische Musik saß zum Beispiel Karlheinz Stockhausen und experimentierte mit Sinustönen. Plank war rasch enttäuscht, dass er nur kleine Aufgaben er - ledigen durfte kündigte er und machte sich selbständig. Er nahm Künstler wie Marlene Dietrich und Duke Ellington auf kamen zwei Düsseldorfer Studenten zu ihm, Florian Schneider-Esleben und Ralf Hütter. Sie fragten ihn, ob er ein Demo mit ihnen aufnehmen könne: Es war der Beginn von Kraftwerk. Plank produzierte fast alle Bands der Kraut - rock-szene: Cluster, Harmonia, Neu!, Ash Ra Tempel, Can, Guru Guru sogar das Debüt-Album der Scorpions. Brian Eno nahm seine wegweisenden Ambient-Alben mit Plank auf, und als David Bowie vorbeikam, weil er an»heroes«arbeitete, schickte Plank ihn weg: Er habe keine Zeit, sagte er dem fassungslosen Bowie. Lange werkelte Plank im kommerziellen Abseits. Sosehr die deutsche experimentelle Popmusik der Siebziger heute geschätzt wird, damals interessierten sich nur kleine Kreise für diesen Sound. Erst Anfang der Achtziger änderte sich das etwas: Plank nahm nun Ideal, Herbert Grönemeyer, Heinz Rudolf Kunze und DAF auf erkrankte Plank an Krebs, ein Jahr später starb er.»who s That Man«präsentiert nun einen Querschnitt seines Schaffens. Auf zwei CDs gibt es Stücke diverser Bands zu hören, die bei Plank aufnahmen, für die dritte CD haben heutige Künstler Remixe alter Plank-Aufnahmen angefertigt. Die vierte CD dokumentiert ein Konzert von Plank war Perfektionist und Experimentator. Er konnte nächtelang an irgendwelchen Sounds herumbasteln, die Möglichkeiten der neuen Synthesizer faszinierten ihn. Manchmal klebte er Tonbänder zu meterlangen Endlosschleifen zusammen und ließ sie quer durchs Studio laufen. Heute heißt das Loop und lässt sich in Sekundenschnelle am Computer zusammenklicken. Aber irgendwer musste eben damit anfangen. TOBIAS RAPP PLAY- LIST PLATZ / KÜNSTLER / TITEL 1. TOCOTRONIC Auf Dem Pfad Der Dämmerung 2. THE PAINS OF BEING PURE AT HEART Jeremy 3. BEACH HOUSE Wild 4. FRISKA VILJOR Bite Your Head Off 5. SHOUT OUT LOUDS Blue Ice 6. CHROMATICS Cherry 7. JAMIE LIDELL What A Shame 8. I AM KLOOT These Days Are Mine 9. LOCAL NATIVES Breakers 10. KID KOPPHAUSEN Das Leichteste der Welt Die CampusCharts sind die Hörer-Wochen-Charts der CampusRadios bundesweit. Die Monatsauswertung erscheint exklusiv im UniSPIEGEL. Bei dem Online-Voting kann jeder mitmachen. Jeden Montag gibt s die CampusCharts auch im Radio. Wann und wo genau, steht in campuscharts.de 38 UniSPIEGEL 1/2013

39 Tiefer gehen. Mehr verstehen. * Einmal anmelden und auf jedem Gerät lesen egal, wo Sie gerade sind Der digitale SPIEGEL. Die neue Art zu lesen. Der digitale SPIEGEL lässt Sie so tief in ein Thema einsteigen, wie Sie möchten. Mit zusätzlichen Hintergrundseiten, exklusiv produzierten Videos, interaktiven Grafiken, 360 -Panoramafotos und 3-D-Modellen. Alles immer schon ab Sonntag 8 Uhr.

40 Wie die Kreditschwemme die Demokratie ruiniert Gebunden 304 Seiten 19,99 [D] ISBN Auch als ebook erhältlich. Der Versuch vieler Staaten, kriselnde Banken und das wankende Finanzsystem zu stützen, hat ihre Verschuldung extrem in die Höhe getrieben. Inzwischen wird ihre Politik mehr von den Gläubigern als von den Bürgern bestimmt aus einer Finanzkrise ist so eine Krise der Demokratie geworden. In einer großen, weltumspannenden Reportage analysieren die Autoren das Zusammenspiel zwischen Märkten und Staaten, dringen tief ein in die hermetischen Zirkel der Finanzjongleure und geben Antworten auf die Frage, warum Demokratien nicht mit Geld umgehen können. L E S E N ROMAN /»MEINE 500 BESTEN FREUNDE«Bussis in Berlin Johanna Adorján erzählt 13 abgründige Geschichten über eitle, unglückliche und peinliche Menschen aus der Hauptstadt. Restaurant Borchardt, Berlin-Mitte. Zwei Freundinnen treffen sich zum Essen. Sie ergattern einen Tisch in der Mitte des Etablissements. Das ist gut, denn von hier aus kann man am besten sehen und gesehen werden. Schlecht ist, dass die eine Frau eine Affäre mit dem Ehemann der anderen hat. Es könnte also sein, dass es sich dabei um das letzte Treffen der beiden handelt. Nach ihrem bewegenden Debütroman»Eine exklusive Liebe«von 2009, in dem Johanna Adorján den Doppelselbstmord ihrer Großeltern zum Thema machte, wendet sich die Autorin diesmal weniger persönlichen Geschichten zu. In»Meine 500 besten Freunde«erzählt sie insgesamt»13 Stories«von lose miteinander verbundenen Charakteren, zu denen auch die beiden Frauen im Promi-Restaurant gehören. Allen Protagonisten ist etwas gemeinsam: Sie sind beruflich und privat abhängig von der Anerkennung der anderen und ständig auf der Suche nach dem vermeintlich Besonderen. Da geht es um eine angespannt-angetrunkene Schauspielerin, die sich beim Berlinale-Empfang vor der Enthüllung einer Affäre durch die stadtbekannte Klatschkolumnistin fürchtet. Um eine berechnende Feuilleton-Praktikantin, die alle ihre Reize in den Dienst ihrer Karriere stellt. Ein junger Bestseller-Autor muss seinen Lektor von der Qualität seines neuen Buchs überzeugen, ein Filmstudent bemüht sich nach Kräften, eine störrische Filmlegende für seinen Abschlussfilm zu gewinnen, und ein so gediegener wie eitler Journalist ist ganz sicher, dass ihm ein wichtiger Preis verliehen wird, die»edelfeder«. Adorján, Feuilletonjournalistin bei der»frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«, hat sich in ihrer Umgebung umgesehen und gut beobachtet. Ihre Geschichten sind unterhaltsam, bisweilen überzogen und ironisch, manchmal bissig. Ausstellungseröffnungen, Konzerte, Pressetermine und andere Veranstaltungen sind die Schauplätze und wer in der Hauptstadt lebt, kann die Orte und Personen mitunter wiedererkennen. Der Autorin gelingt ein flotter, beiläufig erzählter Reigen, auch wenn dessen Verbindungen bisweilen arg konstruiert erscheinen. Zwei Storys stechen hervor: die Innenansicht eines drogenabhängigen Slackers, der sich seiner Psychotherapeutin Frau Weber nicht wirklich anvertraut und beinahe eine Freundin vergewaltigt. Und die Schilderung eines Tages aus dem Leben der Yogalehrerin Ayumi, die innerlich wie eine Tourette-Syndrom-Patientin flucht. Diese beiden können sich nicht einfügen in die Berliner Variante der Bussi-Gesellschaft und lassen die Abgründe erkennen, die es dort gibt. Johanna Adorján»Meine 500 besten Freunde«Luchterhand; 256 Seiten; 18,99 Euro. GABRIELA SEIDEL-HOLLAENDER Erhältlich im Buchhandel und bei 40 UniSPIEGEL 1/2013

41 S E H E N DRAMA /»SPRING BREAKERS«Koks von nackten Körpern Denn sie wissen nicht, was sie tun: Was als wilde Studentenparty am Strand von Florida beginnt, endet in einem blutigen Drogenkrieg. Zweifelhafter Typ: Brit und Candy freunden sich mit Drogendealer»Alien«an Die Bewohner Floridas sind Leid gewohnt. Jedes Jahr drohen ihnen von Süden katastrophale Stürme. Und jedes Jahr sucht sie von Norden eine Plage nahezu biblischen Ausmaßes heim. Im März fallen Hunderttausende Studenten aus dem ganzen Land für ein paar Wochen in den Sunshine State ein, um hier das Semesterende zu feiern, den»spring Break«. Man fragt sich, was für die Menschen in Florida schwerer zu ertragen ist: die Hurrikane oder die»spring Breakers«. Denn die Studenten machen den Bundesstaat zu einer einzigen Partyzone, allerorten wummern rund um die Uhr Bässe aus Lautsprechertürmen, kreischende Bikinimädchen lassen sich mit Trichtern Alkohol einfüllen, vollgedröhnte Halbstarke suchen Sex oder Streit, der Spaß kennt keine Grenzen.»Spring Break«ist ein amerikanisches Ritual, die Studenten wollen sich in einer Auszeit vom Wintersemester erholen. Ziel ist es, den überanstrengten Kopf komplett auszuschalten. Der Regisseur Harmony Korine, 40, hat darüber nun einen Film gedreht. Er erzählt von vier College-Mädchen, die wie verloren über den leeren Campus irren, weil ihre Kommilitonen schon in den Süden aufgebrochen sind. Sie selbst haben nicht genug Geld, um sich eine Reise leisten zu können. Also entschließen sie sich, einen Raubüberfall zu begehen. Viel ist es nicht, was sie dabei erbeuten, aber es reicht, um sich auf den Weg ins gelobte Land zu machen. Danach wirkt dieser Film erst, als wäre er für all jene gemacht, die nicht dabei sein können oder die etwas zu weit weg wohnen. Korine will den Zuschauern das Gefühl geben, sie seien mittendrin in der großen Sause: blanke Brüste und Hintern, wohin man sieht, die Mädchen lutschen ständig an länglichen Gegenständen herum, die Jungs schnupfen Koks von nackten Mädchenkörpern. Das ist Film gewordener Ballermann, laut, grell und vulgär. Korine dreht die Spaßkultur bis zur Schmerzgrenze auf. Die vier Mädchen tun einem fast leid, wenn sie abends am Strand in den Sonnenuntergang stammeln, dass sie sich etwas Schöneres nicht vorstellen könnten. Sie wirken wie Gefangene auf Freigang, denen ein paar Wochen voller Ausschweifungen gegönnt werden, damit sie nicht völlig durchdrehen.»spring Breakers«hat eine ähnliche Struktur wie viele Horrorfilme. Ein Mädchen nach dem anderen scheidet aus der Handlung aus. Doch während die Figuren im Horrorfilm nacheinander sterben, müssen sie hier nach Hause zurück. Das ist aber, glaubt man Korine, ein ähnlich schlimmes Schicksal. Denn zu Hause hält das Leben nichts für die Mädchen bereit außer Regeln und Arbeit. Wer Florida verlässt, kehrt heim in ein freudloses Dasein. Zwei der Mädchen, Candy und Brit (Vanessa Hudgens und Ashley Benson), bleiben deshalb unten, sie freunden sich mit einem Drogendealer (James Franco) an, der sich»alien«nennt. Entweder wedelt er mit Geldscheinen herum oder mit Pistolen, beides finden sie sexy. Sie lassen sich fallen in eine Welt der Drogen und der Gewalt, in der die Menschen lieber riskieren, auf der Überholspur zu sterben, als langsam auf der Standspur zu verrecken.»spring Breakers«endet in einem Blutbad. Die beiden Mädchen und»alien«treten gegen eine verfeindete Drogengang an. Wie Korine dies in Szene setzt, ist provokativ und widerwärtig zugleich. Der Film stellt die Posen der Waffengeilheit aus, er zeigt die Mädchen im Bikini mit stolz hochgereckten Maschinenpistolen.»Spring Breakers«erzählt davon, wie aus dem Gefühl der Leere Gewalt entsteht, er handelt von Menschen, die nicht im Geringsten wissen, was sie tun. LARS-OLAV BEIER 1/2013 UniSPIEGEL 41

42 I C H B I N I C H Zum Gähnen, diese typischen Style-Websites. Da versuchen Leute zu glitzern, indem sie sich etwas Besonderes anziehen. Interessanter ist doch, etwas Besonderes zu sein (dann kann man sich immer noch verrückt stylen). Wie die Studenten in unserer UniSPIEGEL-Serie. Annkathrin Schwedhelm Knallrote Lippen, geknotete Karo-Bluse, Tolle im Haar: Wenn Annkathrin Schwedhelm durch die Stadt läuft, erinnert sich manch ältere Dame ganz sicher an die eigene Jugend. Die Studentin der Kunstgeschichte an der Ruhr- Universität Bochum kleidet und schminkt sich nämlich im Stil der fünfziger Jahre. Die 26-Jährige, die in Essen wohnt, steht auf»rockabilly«, eine Spielart des Rock n Roll aus der Zeit von Buddy Holly und dem frühen Elvis Presley. Geliebäugelt hat die Studentin, die alle Anka nennen, mit dem Oldie-Look schon in der Schule.»Eine richtige Szene mit einschlägigen Klamottenläden und Partys fand ich aber erst vor, als ich ins Ruhrgebiet gezogen bin«, sagt sie. Anka stürzte sich ins Angebot. Petticoats, lasziver Lidstrich und eine Frisur, bei der sie ihre halblangen Haare schneckenförmig zu»victory-rolls«eindreht, gehören zur Standardausrüstung, wenn sie mit Freunden zu Konzerten ihrer Lieblingsbands Peacocks und Ben Wild And The Wild Band geht.»ich liebe den Look, er betont Weiblichkeit auf ganz besondere Art«, findet Anka. Ihre Begeisterung für die Fifties-Optik und Songs wie»ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett«kann sie auch auf der Bühne ausleben: als Sängerin der Essener Underground-Band The Cherrypops. DOMINIK ASBACH 42 UniSPIEGEL 1/2013

43 Globale Wertschöpfungsketten schmieden The opportunity of a lifetime Stefan Schrauf, Management Consulting Stefan Schrauf besitzt im Team Management Consulting das Know-how, Lieferketten stark und wettbewerbsfähig zu machen. Bei der strategischen Neuausrichtung der Supply Chain eines globalen Herstellers von Bergbau-Spezialmaschinen arbeitete er mit seinem Team daran Lieferzeit, Kosten und Flexibilität optimal auszubalancieren. Und das für 10 Standorte auf 4 Kontinenten. Wenn auch Sie sich in ein exzellentes Team einbringen und an Ihren Aufgaben wachsen möchten, dann starten Sie Ihre Karriere bei PwC PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. PwC bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

44 omobil t u A t c e n Audi con t i m a d, t wachsen, n e Jetz m m a s net zu und Inter aum. r T n e n i e m e erlebe ich f faszinierend frastruktur au d In sweise, Internet un gibt beispiel rnetzt Fahrer ve t* ec Echtzeit an, nn in n co ne nnect io co Audi at di rm Au fo t. in en igt Verkehrs htigen Mom ric im gsd un un ib Weise. Es ze e re n, präzis nen ständige etterinfos gt lin und ich für ei ge n Reise- und W t ge ek rf lle pe Ko s weil meine fühl, wenn da Ge s lle to. n funktioniert, rn Es ist ei u zu begeiste trom sorgen. jeden Tag ne losen Datens sere Kunden un e, ag itr be und ich dazu eya m Fangwa Nz Fahrzeug Edson Willia tegrator IT im in em st Sy d Prozess- un nik rmationstech Studium: Info eerdays 3 Audi Car emessen 54 Karrier book ns auf Face Fa 2012! an Audi in Interesse r Ih r fü Danke Mehr erfahren und selbst magische Momente erleben: oder *Bitte beachten Sie den Hinweis zu Audi connect:

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