Typ grün und Typ 40/40-5 schwarz. Prüfbericht Original-LUBRATEC - Windschutznetze

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1 Prüfbericht 4882 Original-LUBRATEC - Windschutznetze Typ grün und Typ 40/40-5 schwarz Hersteller und Anmelder HUESKER Synthetic GmbH & Co. Fabrikstraße Telefon / D Gescher Telefax /

2 Beurteilung - kurzgefasst Original-LUBRATEC -Windschutznetze, Typ grün und Typ 40/40-5 schwarz HUESKER Synthetic GmbH & Co., Fabrikstraße 13-15, D Gescher T A N E R K A N N Prüfmerkmal Prüfergebnis Bewertung Eignung für den Einsatz als Windschutznetze bei einoder mehrseitig offenen Ställen; auch für den Anbau vor Lüftungsöffnungen von Ställen geeignet Windbrechung durch feinmaschiges Netz stark + wirksamer Schutz vor Zugluft und Wind ++ durch grobmaschiges Netz schwach Anbau an Zuluftöffnungen von Ställen haben sich die Netze bewährt ++ Strömungswiderstand bzw. Druckverlust gering + Netzbefestigung wird den Einsatzbedingungen angepasst Gurte, Haken und Spannratschen haben sich sehr gut bewährt ++ Netzrisse sind nicht zu befürchten Nähte halten den Beanspruchungen stand Haltbarkeit bei richtiger Anbringung gut + Beschädigungen Scheuerstellen oder Schäden durch Tiere müssen vermieden werden Netze sehr witterungsbeständig ++ Ratschen zum Spannen stabil + Beschichtung uv-stabilisiert ++ Verschmutzung und Reinigung bei staubhaltiger Luft feinmaschiges Netz relativ stark verschmutzungsanfällig - grobmaschiges Netz schwach verschmutzungsanfällig + Reinigung bei trockener Verschmutzung einfach + feuchter Verschmutzung Nassreinigung oder Hochdruckreiniger erforderlich Umfrageergebnis Landwirte waren sehr zufrieden ++ hervorgehoben wurden die einfache Lösung der Be- und Entlüftung durch die freie Belüftung die weitgehend zugluftfreie Belüftung die positive Auswirkung auf die Tiergesundheit Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard) 2

3 Kurzbeschreibung Windschutznetze in Kette und Schuss aus hochfestem Polyester-Gewebe mit Spezialbeschichtung (Polyvinylchlorid); Typ grün 1) in feinmaschiger Ausführung und Typ 40/40-5 schwarz in grobmaschiger Ausführung (siehe Bild 1); Netzgrößen: anwendungsbezogene Fertigung auf Maß; Befestigung der Netze je nach Einsatz unterschiedlich, z.b. mittels Spanngurten, Haken und Ratschen, Ösen, Keder und Kederschienen. 1) Nach Angaben des Herstellers wird das Netz inzwischen auch in brauner Ausführung angeboten Bild 1: Muster der Windschutznetze (Ausschnitt); links Typ , rechts Typ 40/40-5 Prüfergebnisse Eignung Die Original-LUBRATEC -Windschutznetze der Typen grün und 40/40-5 schwarz eignen sich für den Einsatz als Windschutz bei ein- oder mehrseitig offenen Ställen. Das Windschutznetz Typ grün wird hauptsächlich bei mehrseitig offenen Ställen eingesetzt. Bei einseitig offenen Ställen wird zu schnelleren Abluftführung der Typ 40/40-5 schwarz im oberen Bereich verwendet. Dabei kommt es zu einem Einsatzverhältnis von zwei Dritteln feinmaschigem Netz (Typ grün) und zu einem Drittel grobmaschigem Netz (Typ 40/40-5 schwarz), wobei das feinmaschige Netz eine Höhe von 2,5 m nicht unterschreiten sollte (Bild 2). Beide Netze eignen sich auch für den Anbau vor Lüftungsöffnungen, Türöffnungen usw. von allseits umbauten Ställen. Windbrechung Auftreffender Wind auf die Netze wird beim feinmaschigen Netz (Typ grün, sogenannte Sicherheitsmasche) stark, beim grobmaschigen Netz (Typ 40/40-5 schwarz) schwach gebrochen. Bei einer Windgeschwindigkeit von 12 m/s vor dem Netz - entsprechend der Windstärke 6 - wurden im Windkanal noch 2,4 m/s bzw. noch 8 m/s nach dem Netz (Typ grün bzw. Typ 40/40-5 schwarz) gemessen (Bild 3). Dies entspricht einer Minderung um etwa 80 % bzw. 33 %. Unter praktischen Bedingungen ist die Windgeschwindigkeit nach dem Netz jedoch wesentlich niedriger, da durch den Staudruck im Stallgebäude ohnehin die Windgeschwindigkeit vermindert wird. Die hinter dem feinmaschingen Netz ( grün) eingestallten Tiere können damit wirksam von Zugluft und Wind geschützt werden. Der Stallraum hinter dem grobmaschigen Netz (Typ 40/40-5 schwarz) wird bei entsprechend vorhandenen Abluftöffnungen (z.b. Lüftungsfirst) gut durchlüftet und trägt auch zur Durchlüftung des unteren Stallraumes bei. Anbau vor Zuluftöffnungen Beide Netze haben sich beim Anbau vor Zuluftöffnungen von nicht wärmegedämmten 3

4 Bild 2: Bullenmaststall; Längsseite unten mit feinmaschinem Netz, oben mit grobmaschigem Netz. grobmaschiges Netz Typ 40/40-5 schwarz feinmaschiges Netz Typ grün Bild 3: Windbrechung durch die Windschutznetze Typ grün (A) und Typ 40/40-5 schwarz (B) Bild 4: Rinderstall mit Trauf-First-Lüftung; Zuluftöffnung mit Windschutznetz (Typ grün) bespannt. 4 Ställen mit Querlüftung, Trauf-First-Lüftung oder auch in Kombination mit einer Spaceboard-Zuluftführung (z.b. an der windzugewandten Seite Windschutznetze, an der windabgewandten Seite Spaceboard-Ausführung) bewährt. Die Netze können vor die Zuluftöffnungen gespannt (Bild 4), mit Latten umschlagen in die Öffnung eingesetzt oder als Einfachlösung auch in vorhandene Fensteröffnungen eingesetzt werden. Bei der Querlüftung sollten zumindest einseitig die Netze so hoch angebracht werden, dass die Durchströmung des Stallraumes vorrangig über den Tieren liegt. Der Strömungswiderstand, der als Druckverlust bei der Planung von Lüftungsanlagen zu berücksichtigen ist, ist bei beiden Netzen sehr gering. Die Luftströmung wird bei freier Lüftung mit den normalerweise niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten, bezogen auf den Zuluftquerschnitt, durch das grobmaschige Netz (Typ 40/40-5 schwarz) praktisch nicht und durch das engmaschige Netz nur sehr gering vermindert. Bei 1000 m 3 /h Luftvolumenstrom pro Quadratmeter Netzfläche (0,28 m/s Strömungsgeschwindigkeit) beträgt der Druckverlust beim engmaschingen Netz etwa 1 Pa. Netzbefestigung Die Befestigung der Windschutznetze wird den Einsatzbedingungen angepasst. Bei ein- oder mehrseitig offenen Ställen hat sich die Befestigung mittels Gurten, Haken und Spannratschen sehr gut bewährt (Bild 5).

5 Netzlängen bis 6 m können damit straff gespannt werden. Die erforderlichen Spannkräfte für ein straffes Netz (0,3 kn) können mit der Spannratsche leicht aufgebracht werden. Netzrisse müssen dabei nicht befürchtet werden. Die Reißfestigkeit der Netze liegt im Krafteinleitungsbereich der Gurte etwa bei 1,7 kn (Typ grün) bzw. bei 2,5 kn (Typ 40/40-5 schwarz). Genügend Sicherheit zur Aufnahme der Windkräfte ist vorhanden. In den Einsatzbetrieben wurden keine Einrisse festgestellt. Die Nähnaht (Netz/ Spanngurt) hält den Beanspruchungen stand. Bei der Befestigung der Netze ist darauf zu achten, daß zwischen dem Netz und anschließenden Bauteilen sowie bei mehreren Netzen nebeneinander keine Freiräume verbleiben bzw. eine Überdeckung erreicht wird. Im praktischen Einsatz haben sich für die Netzbefestigung weitere Varianten bewährt (Bilder 6 bis 8). Haltbarkeit Die Haltbarkeit ist bei richtiger Anbringung der Netze gut. Scheuerstellen müssen unbedingt vermieden werden. Die Netze sind Bild 5: Beispiele für Befestigung der Spanngurte, Haken und Spannratschen Bild 6 (links): Netzbefestigung am Seil über Ösen im Saumband. Bild 7 (rechts): Schiebetor; Rohrrahmen mit Windschutznetz bespannt. Bild 8: Windschutznetz in Rollo-Ausführung mit Kurbeltrieb und Federzug. 5

6 zwar hoch reißfest, gegen Abrieb aber sehr empfindlich (Bild 9). Tiere dürfen das Netz nicht erreichen. Nagen und Kauen der Tiere am Netz lässt dieses sehr schnell ausfransen (Bild 10). Die Netze sind sehr witterungsbeständig. Sonnen-, Frost- und Regeneinwirkungen haben auch bei Netzen mit über fünfjähriger Einsatzzeit zu keinen sichtbaren Schäden geführt. Der Nähfaden, mit dem das Netz umsäumt und die Spanngurte angenäht sind, ist haltbar. Die Ratschen zum Spannen des Netzes sind stabil. Die erforderlichen Spannkräfte können damit gut aufgebracht werden. Die Metallösen im umsäumten Rand der Netze (Anfertigung auf Wunsch) sind ausreichend fest im Netzrand eingepresst. Nach Auskunft des Herstellers ist die Beschichtung der Netze uv-stabilisiert. Brüchigkeit oder Sprödigkeit konnte auch nach mehrjährigem praktischen Einsatz nicht festgestellt werden. Verschmutzung und Reinigung Das engmaschige Netz (Typ grün) ist bei staubhaltiger Luft relativ stark, das grobmaschige Netz (Typ 40/40-5 schwarz) schwach verschmutzungsanfällig. Da Stallluft in der Regel mit Staub beladen ist, wird dieser insbesondere vom engmaschinen Netz aufgehalten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Verschmutzung stark vom Haltungs- und Lüftungsverfahren abhängt. Je nach Einsatzfall kann eine Reinigung schon in einem vierwöchigen Abstand oder auch erst in einem wesentlich längeren Zeitabstand notwendig werden. In der Regel wird bei Rindern die Trauf-First- Lüftung empfohlen. Netze in den Trauföffnungen verstauben dabei nicht so schnell wie bei der Querlüftung. Die Reinigung ist bei trockener Verschmutzung einfach. Ein Abfegen mit einem Handbesen oder einer weichen Bürste reicht meistens aus. Bei feuchter Verschmutzung lässt sich der klebrige Schmutz nur durch eine Nassreinigung entfernen. Eine Reinigung mit dem Hochdruckreiniger kann bei entsprechender Sorgfalt durchgeführt werden. Umfrageergebnis Die Ergebnisse der Befragung im Jahre 1993 bzw von 12 bzw. 5 Besitzern typengleicher Windschutznetze war positiv zu bewerten. Die Befragten waren bis auf eine Ausnahme mit den Windschutznetzen sehr zufrieden. Die Netze waren vor Lüftungsöffnungen von nicht wärmegedämmten Neu- und Altbauställen (Sauen-, Bullenmast-, Milchvieh- Bild 9 (links): Scheuerstelle durch Windbewegungen; das Netz war im unteren Bereich nicht sachgemäß verspannt. 6 Bild 10: Ausfransungen durch Nagen und Kauen der Tiere (Rinder) am Netz.

7 stall) gespannt, als Windschutz an Offenfrontställen und für die Tierhaltung umfunktionierten Schuppen und Maschinenhallen (für Kälber, Rinder, Schafe und Ziegen) eingesetzt. Hervorgehoben wurde die durch die Netze bedingte weitgehend zugluftfreie Belüftung des Stallraumes, die robuste Gesundheit der Tiere (Haltung unter nahezu Außenklimabedingungen) und durch die Art der Lüftung keine oder nur geringe Energiekosten. Die mit dem Netz verbundene einfache Lösung der Be- und Entlüftung durch natürliche Lüftung fand die Zustimmung der Landwirte. Sie führten ferner an, dass mit der neuen Haltung Atemwegserkrankungen der Tiere viel seltener auftraten. Die Befestigung der Netze wurde unterschiedlich praktiziert: mit Gurten und Spannratschen, mit Seil und Ösen, in Rolloausführung und durch Lattenbefestigung in den Lüftungsöffnungen. Bei den an Seilen oder Stangen hängenden Netzen wurde das Spannen durch Umschlagen und Beschweren des unteren Netzendes oder durch Einlegen von Ketten in den unteren Saum erreicht. In einigen Betrieben wurden ausgefranste Netze im Randbereich - hervorgerufen durch Scheuerstellen an Bauteilen und durch Tiere, die das Netz erreichen konnten - angetroffen. Bei sachgemäßer Anbringung der Netze wäre dies zu vermeiden gewesen. Allgemeine Hinweise Das engmaschie Netz (Typ grün) ist neben dem Windschutz auch ein guter Schutz vor Schlagregen und Flugschnee. Auf eine ausreichende Spannung der Netze ist zu achten. Scheuerstellen sind unbedingt zu vermeiden. In nicht wärmegedämmten Ställen sind Wasserleitungen und Tränken frostsicher zu installieren. Der Lichteinfall wird durch die Netze - auch beim engmaschigen Netz - nicht wesentlich vermindert. Für den Fall der Entsorgung der Netze können diese nach Angabe des Herstellers der normalen Müllbeseitigung zugeführt und müssen nicht als Sondermüll behandelt werden. Zur Zeit wird an einer Aufarbeitung und Wiederverwertung des Materials gearbeitet. Beschreibung und Technische Daten (gemessene Werte) Netz Typ grün In Kette und Schuss aus Polyesterfäden hergestelltes Gewebe; Gewebe beschichtet mit Polyvinylchlorid (grün oder braun) und Beschichtung uvstabilisiert (nach Angaben des Herstellers); je Meter Netzbreite 500 Fäden (Kette) und je Meter Netzlänge 465 Fäden (Schuss); etwa 75 bis 80 % Flächendeckung; Reißfestigkeit: etwa 28 bis 30 kn je Meter Netzbreite; Gewicht: etwa 260 g je Quadratmeter Netz. Netz Typ 40/40-5 schwarz In Kette und Schuss aus Polyesterfäden hergestelltes Gewebe; Gewebe beschichtet mit Polyvinylchlorid (schwarz) und Beschichtung uv-stabilisiert (nach Angaben des Herstellers); je Meter Netzbreite 120 Fäden (Kette) und je Meter Netzlänge 122 Fäden (Schuss); etwa 35 bis 40 % Flächendeckung; Reißfestigkeit: etwa 40 bis 42 kn je Meter Netzbreite; Gewicht: etwa 390 g je Quadratmeter Netz. Konfektionierung Umsäumter Rand, Netz umgeschlagen und mit Kunststofffaden vernäht; Spanngurte aus hochreissfestem Material, an den Netzen angenäht; bei der Variante mit Ösen sind diese in der Regel in 0,4 m Abstand im Saum eingepresst; Spannratsche und Haken in Metallausführung, 120 Ratschenwinkel mit drei Haltestufen (40 -Schnitte); maximale Spannkraft etwa 1 kn. 7

8 Gewährleistung UV-Stabilität der Netze wird nach Angaben des Herstellers unter mitteleuropäischen Verhältnissen für 10 Jahre garantiert. Netzgrößen Anwendungsbezogene Fertigung auf Maß. Prüfung Die Windschutznetze wurden bereits 1994 DLG-anerkannt. Sie werden noch in der damaligen Ausführung gefertigt. Die Netzvarianten haben sich gemäß den Ansprüchen der Endabnehmer deutlich erhöht. Im Rahmen der Verlängerung der DLG- Anerkennung wurde eine Nachbesichtigung in verschiedenen Einsatzbetrieben durchgeführt. Auf dem Prüfstand für Ventilatoren wurde im Windkanal die Windbrechung und der Strömungswiderstand, auf der Zerreißmaschine die Reißfestigkeit der Netze untersucht. Ziel der Untersuchungen im praktischen Einsatz waren hauptsächlich die Einsatzmöglichkeiten, die Haltbarkeit, die Befestigung und das Verschmutzungsverhalten der Netze. Die Erkenntnisse, die die Betriebsleiter seither mit den Netzen gewonnen haben, flossen in die Gesamtbewertungen ein. Prüfungsdurchführung DLG-Prüfstelle für Landmaschinen, Max-Eyth-Weg 1, D Groß- Umstadt Lehr- und Versuchsanstalt für Tierhaltung Haus Riswick, D Kleve Berichterstatter OLR N. Heiting, Kleve Dipl.-Ing. F. Niethammer, Groß- Umstadt DLG-Prüfungskommission Landwirt H. Bayer, Sulzbach- Rosenberg Dipl.-Ing. G. Franke, Kassel Dr.-Ing. Th. Kamps, Karlsruhe Landw.-Meister P. Klimmer, Obernburg Prof. Dr. H.-F. Wolfermann, Hargesheim Herausgegeben mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. September 2000 DLG-Anerkennung gültig bis DLG Gruppe 10 b/74 Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.v. Fachbereich Landtechnik - Prüfstelle für Landmaschinen Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt Tel / , Fax / Tech@dlg-frankfurt.de