Ideenwettbewerb Stadt Zwickau

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1 Ideenwettbewerb Stadt Zwickau Eingereicht von: Ivonne Mallasch Anschrift: Brunnenstraße 19, Zwickau Kontakt: Thema: Freiraumgalerie - Zwickau wird bunt

2 Was Farben bewirken können Jede Farbe hat laut Psychologen eine andere Wirkung auf unseren Geist und Körper. Während Rot aktivierend, belebend und aufregend wirkt, fördert Orange Genuss, Freude und Leichtigkeit, Gelb soll aufmunternd und nervenstärkend und Grün hingegen regenerierend und harmonisierend wirken. Warum nutzen wir nicht die Kraft der Farben auch für unsere Stadt. Stellen Sie sich vor, sie reisen in die Karibik. Welche Bilder erscheinen Ihnen zuerst? Sie sehen bunte, pastellfarbene Häuser, ein saftiges Grün und türkisfarbenes Wasser. Die Abbildung 1 Wilhelmstadt Sonne scheint und selbst bei bewölktem Himmel wirkt alles freundlich auf Sie. Sie halten sich gern an diesem Ort auf. Das Bild oben zeigt Wilhemstadt, die Hauptstadt Curacaos mit ihren weltweit bekannten farbenfrohen Häusern lockt jeden Tag zahlreiche Besucher an. Aber so weit reisen brauchen wir gar nicht. Projekt Freiraumgalerie Abbildung 3 Halle Abbildung 2 Krämerbrücken Erfurt Selbst Städte in der Region sind sich der Anziehung der Farben bewusst geworden. Am Beispiel der Krämerbrücken in Erfurt (Abb. 2) wird dies deutlich. Neben den hellen Anstrichen der Häuserfassaden, wirkt das Grün der Bäume und Gräser besonders freundlich auf Auge und Gemüt und das zieht Menschen an und steigert die Lebensqualität. Auch Halle 2

3 (Abb. 3) nutzt Farben um alte Stadtteile wieder aufleben zu lassen und organisierte Die Freiraumgalerie, Halles größtes Graffitiprojekt. Seit drei Jahren malen und sprühen Sprayer ihre überdimensionalen Gemälde an alte Hausfassaden. Die entstanden Kunstwerke ziehen immer mehr Touristen oder auch Studierende an und sorgen für eine Widerbelebung des Stadtteils. 1 Halle verwandelte einen öffentlichen Raum zu einer Kulturlandschaft und siegte mit diesem Konzept im Kampf gegen Leerstand und belebte die Straßen neu. Lassen wir auch unseren öffentlichen Raum zu einer bunten Kulturlandschaft werden. Die Idee für Zwickau Abbildung 4: IBUg Abbildung 5: Kunstplantage Zwickau Zwickau folgte bereits mit der Kunstplantage diesem Vorbild und trägt damit einen kleinen Teil zur Kulturlandschaft bei. Damit können wir eine bessere Lebensqualität schaffen, ohne großen finanziellen Aufwand, dass jeder mitgestalten kann. Die alte Matratzenfabrik erfuhr dadurch eine enorme Aufwertung und die bunten Graffitis verschönern das neu entstandene Muldenufer. Zum jährlichen Graffitijam am 1. Mai (Abb.5) werden alte Farben wieder aufgefrischt mit musikalischer Begleitung auf dem open Air Gelände. Das Veranstaltungsformat mit Flohmärkten und Konzerten wird in der Region von Jung und Alt sehr gut angenommen. Dies spiegeln auch die Besucherzahlen des weltweit bekannten IBUg Festivals wieder (Abb.4). Es verwandelt vergessene sächsische Industriebrachen zu temporären Gesamtkunstwerken. Urban Art die Kunst der Straße und des öffentlichen Raums ist die Philosophie, die dahinter steht. Auch hier spielen Farben wieder eine große Rolle. Die genannten Beispiele sind Orte der sozialen Interaktion und auch gleich kulturelle Impulsgeber für unsere Region. Zwickau versteht sich als Automobil- und Robert Schumann Stadt, doch Zwickau kann noch viel mehr und hat Potenzial. 1 Vgl. 3

4 Ein Bild vom Zwickauer Dom zum Stadtfest (Abb. 6) zeigt einen Teil unserer Innenstadt bunt, grün, lebendig und freundlich und voller Leben. Nun gilt es auch die übrigen Teile der Stadt zu gestalten, die Lebensqualität zu steigern und die Menschen auf die Straßen zu locken. Der Zwickauer Hauptbahnhof stellt eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund seines Denkmalschutzes wird es schätzungsweise schwierig werden, die Häuserfassaden zu gestalten. Dennoch wäre eine Art Freiraumgalerie auch für diesen Ort denkbar. Der Hauptbahnhof wirkt bisher trist, sogar traurig und weniger einladend für Ankommende, Heimkommende, Abbildung 8: Zwickau von oben Reisende und die, die nur auf der Durchreise sind. Im Rahmen eines kulturellen Festivals kann das Bahnhofsgelände umgestaltet werden. Die Stadt könnte sich ein Motto dafür überlegen z.b. das sich die Tradition der Stadt in den Kunstobjekten wiederspiegeln soll. Eingeladen werden Künstler aus der Region oder auch deutschlandweit, die Künstler der Angewandten Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau sollten hier eine Möglichkeit finden durch beispielsweise Gestaltung von Sitzmöbeln oder Dekoration der Decken mit Textilien das Gelände zu beleben. Es muss nicht immer Graffiti sein. Weiterhin können Bäume und Blumenbete vor dem Hauptbahnhof angepflanzt werden. Reisende sollten mit Blumen empfangen und Durchreisende überzeugt werden, dass nächste Mal Zwickau als Endhaltestelle zu wählen. Eine mögliche Erweiterung des Konzepts der Freiraumgalerie ist Urban Gardening (Abb.6). Pflanzen wir doch Obstbäume vor dem Bahnhof und begrüßen wir die Ankommenden nicht nur mit Blumen, sondern auch mit Äpfeln, Kirschen oder Mirabellen. Platz haben wir genug. Statt Hecken könnten Kräuter- oder Tomatensträucher gepflanzt werden. Wein oder andere Kletterpflanzen können den Absperrzaun zu den Gleisen verschönern. Recyceln wir Autoreifen als Blumenkübel und Abbildung 6: Urban Gardening Ideen Abbildung 7: Urban Gardening Ideen Blumenbeete das spiegelt auch Zwickau als Automobilstadt wieder und ist im Sinne der 4

5 Nachhaltigkeit eine mögliche Marketing -Kampagne. Ein Versuch ist es wert auch Kunst und Kultur in die Garten- und Landschaftsgestaltung einfließen zu lassen und einen grünen Daumen zu zeigen. In Zwickau gibt es zahlreiche Stadtbrachen, welche für eine Zwischennutzung als urbanes Gartenprojekt genutzt werden könnten. Das sorgt für Aufmerksamkeit, lockt Besucher an und kann auch als Schulgarten- oder Kindergartenprojekt für Zwickauer Einrichtungen wertvoll sein. Ein gutes Beispiel für ein urbanes Gartenprojekt in Deutschland ist der Prinzessinnengarten in Berlin 2. Dort steht nicht nur der Ertrag im Mittelpunkt, sondern auch die soziokulturelle Nutzung ehemaliger Brachflächen als offener Ort für gemeinsame Treffen oder Veranstaltungen. Entwickeln wir eine Willkommenskultur. Durch das Aufstellen von Trinkwasserspender am Bahnhof, Schwanenteich und auch in der Innenstadt kann die Stadt mit wenig finanziellem Aufwand die Lebensqualität unserer Bürger anheben und damit die Zufriedenheit steigern. Als Lebensqualität können Faktoren bezeichnet werden, die die Lebensbedingungen einer Person oder Gesellschaft ausmachen. Dazu zählen beispielsweise neben Bildung und Berufschancen, Gesundheit, und Zeit auch die Gestaltung und das Angebot des Wohnraumes wie beispielsweise Einkaufs- und Abbildung 9: Trinkwasserspender Beispiel Erholungsmöglichkeiten, Kulturelle und Sportliche Angebote oder die Gestaltung des öffentlichen Lebensraumes. Dadurch können Bedürfnisse der Bürger erfüllt werden, was zu positiven Emotionen und damit zu hohem subjektivem Wohlbefinden führt. Schon kleine Veränderungen im Stadtbild können dazu beitragen, dass sich unsere Bürger wahrgenommen und aufgehoben fühlen. Die Idee Zwickau zu einer Freiraumgalerie zu gestalten soll eine Mischung aus Farben, wiederkehrenden Festivals, urbanen Gartenprojekten und kulturellen sowie künstlerischen Einflüssen werden und sich in der ganzen Stadt wiederfinden. Neben Künstlern, Architekten oder Garten- und Landschaftsgestaltern sollen auch Bürger, Schulen und Kindergärten sich in gemeinsamen Projekten mit der Stadt engagieren können